Theorie der Wärme Musterlösung 7. Übung 1. FS 2015 Prof. Thomas Gehrmann Van-der-Waals Gas Berechne die innere Energie U (V, T ) eines van-der-Waals-Gases in Abhängigkeit von Temperatur und Volumen bei konstanter Teilchenzahl. a) Zeige die Gleichung Hinweis: Es gilt ∂U ∂V T =T ∂CV ∂V ∂p ∂T ∂ ∂T = T ∂p T −p . ∂T V V (1) − p (∗). V b) Zeige, dass für das van-der-Waals Gas CV nicht vom Volumen abhängt und berechne daraus U (V, T ) bei konstanter Teilchenzahl N . Lösung. a) Betrachte dU = Verwende ∂U ∂T V ∂U ∂T dT + V ∂U ∂V dV, (L.1) T = CV und setze (∗) ein: dU = CV dT + ∂p T ∂T − p dV. (L.2) V Da dU ein vollständiges Integral ist, gilt weiter: ∂2U ∂2U = , ∂T ∂V ∂V ∂T (L.3) woraus ∂CV ∂V = T ∂ ∂T ∂p T −p ∂T V V (L.4) folgt. b) Die Zustandsgleichung für das van-der-Waals Gas lautet N2 p + 2 a (V − N b) = N kT. V (L.5) Auflösen nach p ergibt p(N, V, T ) = und somit ∂p ∂T N2 N kT − 2 a, V − Nb V (L.6) Nk . V − Nb (L.7) = V Daraus folgt T ∂p ∂T −p= V 1 N2 a. V2 (L.8) Nach Einsetzen in L.4 erhält man 2 N ∂CV ∂ a = = 0. ∂V T ∂T V 2 V (L.9) CV ist somit unabhängig vom Volumen, und wir erhalten N2 = CV (T ) dT + a 2 dV V Z T 1 1 2 CV (T ) dT − N a U (V, T ) − U0 (V0 , T0 ) = . − V V0 T0 dU (L.10) (L.11) Für kleine ∆T gilt CV ≈ const und somit: 2 U (V, T ) = U0 (V0 , T0 ) + CV (T − T0 ) − N a Übung 2. 1 1 − V V0 . (L.12) Gefrierpunkterniedrigung beim Schlittschuhlaufen Der Druck eines Schlittschuhs auf dem Eis erzeugt eine Gefrierpunkterniedrigung. Reicht dieser Effekt aus, um einen Wasserfilm zu erzeugen, auf dem der Schlittschuh gleitet? Der Eisläufer hat die Masse 80 kg, und seine Schlittschuhe liegen jeweils auf der Länge 10 cm und einer Breite 4 mm auf. Berechne damit die Gefrierpunkterniedrigung, die sich aus der Clausius-ClapeyronGleichung ergibt. J Verwende dafür die Schmelzenthalpie von Wasser QM ≈ 6000 mol , sowie die molaren Volumen v̄W asser ≈ cm3 cm3 18 mol und v̄Eis ≈ 19.8 mol . Lösung. Betrachte die Clausisus-Clapeyron-Gleichung dp QM = , dT T (v̄g − v̄f ) (L.13) 3 3 s cm mit Schmelzenthalpie QM ≈ 6000 mol sowie den molaren Volumen v̄g ≈ 18 cm mol und v̄f ≈ 19, 8 mol . Die Schmelzkurve im Phasendiagramm ist somit negativ. Wenn beide Kufen belastet sind, ergibt sich ein Druck von mg 800N N pe = ≈ = 106 2 . (L.14) A 2 · 0, 1 · 0.004m2 m Es wurde angenommen, dass die Kufen kein Hohlprofil sowie keinen konvexen Schliff haben und gleichmässig belastet werden. Weiterhin wird die Temperaturabhängigkeit der Grössen QM ,v̄g und v̄f vernachlässigt. Mit T = TS ≈ 273K. Es folgt ∆TS = pe (v̄g − v̄f ) ∆p = TS ≈ −0, 08K. dps /dT QM (L.15) Bei einer Eistemperatur von minus ein paar Grad Celsius reicht der Effekt unter den gemachten Annahmen nicht aus um die geringe Reibung auf dem Eis zu erklären. Übung 3. Dampfdruckkurve aus der Clausius-Clapeyron-Gleichung Bestimme die Dampfdruckkurve p(T ) für ein ideales Gas aus der Clausius-Clapeyron-Gleichung mit Hilfe folgender Annahmen: v̄g − v̄f ≈ v̄g ≈ RT /p und QM ≈ const. 2 Lösung. Betrachte die Clausisus-Clapeyron-Gleichung QM dpd = , dT T (v̄g − v̄f ) v̄g − v̄f ≈ v̄g ≈ RT pd (L.16) ergibt dpd dT dpd pd ln pd QM pd RT 2 QM dT = RT 2 QM = − + const RT = pd (T ) = const · e −QM RT (L.17) (L.18) (L.19) (L.20) (L.21) 3