Universitätsklinikum Leipzig Weiterbildungscurriculum Seite 1 von 6 Anstalt öffentlichen Rechts Weiterbildungscurriculum Facharzt/Fachärztin für Pathologie Institut für Pathologie 1. Einführung Die Weiterbildungszeit beträgt insgesamt 6 Jahre. Der Direktor des Instituts ist für den gesamten Zeitraum weiterbildungsermächtigt. In diesem Zeitraum müssen laut Anforderungen der Ärztekammer Sachsen für die Zulassung zur Facharztprüfung durchgeführt werden: 200 Obduktionen, 15.000 Histologien, 8.000 Zytologien, 500 Schnellschnitte, 5 Zusammenhangsgutachten. Erwerb von Kenntnissen der molekularpathologischen Untersuchungen (ohne genaue Spezifizierung hinsichtlich erforderlicher Zahlen). 2. Struktur Das Institut für Pathologie erbringt diagnostische Dienstleistungen in der Krankenversorgung und dient der Qualitätssicherung klinischer Medizin. Die Labore unterteilen sich in den allgemein-histologischen Bereich, die Molekularpathologie und Immunhistologie. In der Krankenversorgung erbringt das Institut diagnostische Dienstleistungen für das Universitätsklinikum sowie zahlreiche weitere Krankenhäuser in der Umgebung mit einem breiten methodischen Spektrum (Histologie, Enzymhistochemie, Immunhistochemie, in-situ-Hybridisierung Molekularpathologie). Das Institut ist in Qualität sichernde Maßnahmen für die Klinik eingebunden und hat ein eigenes Qualitätsmanagement, das laufend weiterentwickelt wird, etabliert. Flexible Vernetzung von Forschung mit Lehre und Diagnostik (Krankenversorgung) – die Organisation des Instituts für Pathologie des Universitätsklinikums Leipzig sowie die Aus-, Weiter- und Fortbildung sind auf dieses Ziel ausgerichtet. 3. Facharztweiterbildung Die Dauer der Weiterbildung im Fach für Pathologie beträgt mindestens 6 Jahre (72 Monate). Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die oben genannten notwendigen Zahlen innerhalb der Weiterbildungszeit von 6 Jahren erreicht werden können. Die Fortschritte in der Weiterbildung sind in einem Logbuch zu dokumentieren und sollen von mindestens ein Mal im Jahr stattfindenden Gesprächen mit dem Weiterbildungsbevollmächtigten ergänzt werden. Die nachfolgend aufgelisteten detaillierten Ziele der Weiterbildung werden abhängig von den Fortschritten in der Weiterbildung angesteuert und es ist deswegen nicht sinnvoll, eine genaue Monatsplanung für die Weiterbildung vorzulegen. 3.1.1. Mammapathologie Mamma-PE (Stanze) eingeschlossen Vakuumsaugbiopsie Mamma-PE mit Karzinom Mammaschnellschnitte Mammaresektate (Tumor, norm. Mamma, Schnittränder, Mammille), u. a. Klassifikationen (insbesondere BI-RADS, WHO, TNM, S3-Leitllinien) Sentinel-Lymphknoten 3.1.2. Gynäkopathologie Fraktionierte Abrasio (Zervix, Korpus) Schwangerschaftsanteile Konisate Adnexen mit und ohne Tuben Präparate einer einfachen Hysterektomie Präparate einer radikalen Hysterektomie Ovarektomien mit und ohne Tuben (insbesondere Ovarialtumoren) Radikale Lymphonodektomien (pelvin, inguinal, paraaortal) Ersteller: Prüfer: Freigeber: Revision: Freigegeben am: Prof. Ch. Wittekind Kristin Richter Prof. Ch. Wittekind V2.0 30.09.2011 Erstellende Organisationseinheit: Institut für Pathologie Copyright © Universitätsklinikum Leipzig 2010 ID Nummer: Universitätsklinikum Leipzig Weiterbildungscurriculum Seite 2 von 6 Anstalt öffentlichen Rechts Weiterbildungscurriculum Facharzt/Fachärztin für Pathologie Institut für Pathologie Kolpektomien Vulvovaginekektomien Peritoneale Biopsien Beckenexenterate, u. a. 3.1.3. Paidopathologie Plazenta, Eihäute und Nabelschnur, u. a. Feten mit Nabelschnur (Herz, Lunge, Leber, Niere) Fehlbildungen und Syndrome Spezielle Untersuchungsmethoden (Röntgen, Humangenetik, etc.) 3.1.4. Kinderpathologie Präparate aus der Kinderchirurgie eingeschlossen Fehlbildungen, Kindertumoren Präparate aus der Kindergastroenterologie, besonders Biopsien aus Ösophagus, Magen, Duodenum (z. B. Sprue) , Dünndarm, Dickdarm, Kinderleberbiopsien 3.1.5. Appendix, Gallenblasen, Leistenbruch, Lipom, Hämorrhoiden, Analmarisken, Magen- oder Darmresektate ohne Tumor, Schilddrüsen, Milzen, Amputationspräparate (Bein) 3.1.6. Kleine Chirurgie Große Chirurgie Tumorresektate von Ösophagus, Magen, Dünndarm, Pankreas, Kolorektum, retroperitonealen Tumoren, u. a. (eingeschlossenen notwendige Klassifikationen) 3.1.7. Endokrine Pathologie Erkrankungen endokriner Organe Nicht-neoplastische Erkrankungen der Schilddrüse Neoplastische Erkrankungen der Schilddrüse Erkrankungen der Nebenschilddrüse Erkrankungen der Nebennieren Glomustumoren, Paragangliome, etc. 3.1.8. Orthopädische Pathologie Synovia, Meniskus, Bänder, Bandscheibe ohne/mit Bändern Femurkopf (Knochen, Knorpel, Bänder) Knochenresektate ohne Tumoren Nichttumoröse Knochenerkrankungen Pathologie der Knieregion Knochentumoren o Stanzen von Knochentumoren o Resektate von Knochentumoren (mit/ohne Chemotherapie) Ersteller: Prüfer: Freigeber: Revision: Freigegeben am: Prof. Ch. Wittekind Kristin Richter Prof. Ch. Wittekind V2.0 30.09.2011 Erstellende Organisationseinheit: Institut für Pathologie Copyright © Universitätsklinikum Leipzig 2010 ID Nummer: Universitätsklinikum Leipzig Weiterbildungscurriculum Seite 3 von 6 Anstalt öffentlichen Rechts Weiterbildungscurriculum Facharzt/Fachärztin für Pathologie Institut für Pathologie Weichteiltumoren o Stanzen oder Biopsien o Schnellschnitte eingeschlossen Resektionsränder o Weichteiltumorresektate 3.1.9. Gastroenterologische Pathologie Biopsien (Ösophagus, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Analbereich), Stanzzylinder aus Pankreasläsionen, 3.1.10. Hepatopathologie Leberstanzzylinder Leberteilresektate Leberexplantate mit Pathologie der Entzündungen (Hepatitis und existierende Scores), Lebertumoren, Stoffwechselerkrankungen, Kreislaufstörungen, medikamentöse und toxische Schäden (AFLD, NAFLD, ASH, NASH, CASH) 3.1.11. Pneumopathologie Bronchusbiopsien (oder Lungenbiopsien) Lungenresektate mit und ohne Tumor Pleuraresektate Mediastinalresektate mit/ohne Tumoren, u. a. 3.1.12. Nephropathologie Nierenzylinder zur Diagnostik von unklaren Nierenerkrankungen Nierenresektate wegen Zystennieren oder Nierentumoren 3.1.13. Hämatopathologie Blutausstriche, Beckenkammausstriche Beckenkammbiopsien (mit und ohne Immunhistologie) Lymphknotenbiopsien, Lymphknotenpräparate (Entzündungen, maligne Lymphome) 3.1.14. Uropathologie Nierenresektate mit Nierenbecken ohne Tumoren Nierenresektate mit Nierenbecken- oder Uretertumoren Urethrabiopsien Harnblasen-PE, Harnblasenresektate Prostatastanzzylinder TUR-Prostata TUR-Harnblase Prostataresektate wegen Karzinom Komplexe Urogenitalresektate Hodenbiopsien zur Fertilitätsdiagnostik und TIN-Diagnostik, Ersteller: Prüfer: Freigeber: Revision: Freigegeben am: Prof. Ch. Wittekind Kristin Richter Prof. Ch. Wittekind V2.0 30.09.2011 Erstellende Organisationseinheit: Institut für Pathologie Copyright © Universitätsklinikum Leipzig 2010 ID Nummer: Universitätsklinikum Leipzig Weiterbildungscurriculum Seite 4 von 6 Anstalt öffentlichen Rechts Weiterbildungscurriculum Facharzt/Fachärztin für Pathologie Institut für Pathologie Hoden ohne Tumor (Entzündung, Abszess, etc.) Hoden mit Tumor 3.1.15. Kopf-Hals-Bereich PE Schleimhäute (Nase, Nebenhöhlen, etc.), Biopsien von Mundschleimhaut, Tonsillen, Oropharynx, Hypopharynx, Larynx Speicheldrüsen (gutartige Läsionen, gut- und bösartige Tumoren) Tumorresektate 3.1.16. Herz-Gefäß-Pathologie Herzklappen eingeschlossen Bioklappen Kleinere und größere Gefäße (Aorta) Arteria temporalis-Biopsien Thrombusmaterial Tumoren des Herzens und der Gefäße 3.1.17. Transplantationspathologie Biopsien von transplantierten Lebern eingeschlossen Biopsien zur Qualitätsbeurteilung von Organen Biopsien von transplantierten Herzen Biopsien von transplantierten Lungen eingeschlossen Biopsien zur Qualitätsbeurteilung Biopsien von transplantierten Nieren eingeschlossen Biopsien zur Qualitätsbeurteilung Biopsien von transplantierten Pankreaten eingeschlossen Biopsien zur Qualitätsbeurteilung Explantatlebern transplantierter Lebern Explantatherzen transplantierter Herzen Explantatlungen transplantierter Lungen Explantatnieren transplantierter Nieren Explantatpankreas transplantierter Pankreaten 3.1.18. Dermatopathologie Allgemeine Pathologie der Haut (Biopsien, Hautstanzen) Entzündliche Hauterkrankungen Hautbiopsien (Hautstanzen) mit gutartigen Tumoren und Basalzellkarzinomen Hautbiopsien (Hautstanzen) mit bösartigen Tumoren (z. B. Plattenepithelkarzinome, maligne Melanome, etc.) Gut- und bösartige Tumoren der Hautanhangsgebilde Hautresektate mit gut- und bösartigen Tumoren eingeschlossen besondere Aufarbeitungstechniken 3.1.19. Augenpathologie Degenerative Veränderungen Entzündliche Veränderungen Gefäßdiagnostik (Nachweis/Ausschluss einer Entzündung der A. temporalis (Morbus Horton)) Erkrankungen von Lidern, Bindehaut, Augapfel und Orbita Tumoren des Auges Ersteller: Prüfer: Freigeber: Revision: Freigegeben am: Prof. Ch. Wittekind Kristin Richter Prof. Ch. Wittekind V2.0 30.09.2011 Erstellende Organisationseinheit: Institut für Pathologie Copyright © Universitätsklinikum Leipzig 2010 ID Nummer: Universitätsklinikum Leipzig Weiterbildungscurriculum Seite 5 von 6 Anstalt öffentlichen Rechts Weiterbildungscurriculum Facharzt/Fachärztin für Pathologie Institut für Pathologie 3.1.20. Infektionskrankheiten Histopathologie der Infektionskrankheiten Tropenkrankheiten Granulome und Granulomatosen 3.1.21. Zytopathologie Gynäkologische Zytopathologie (in Zusammenarbeit mit der Frauenklinik) Nicht-gynäkologische Zytopathologie o Ergüsse (Perikard, Pleura) o Ascites o Respirationstraktzytologie und bronchoalveoläre Lavage (BAL) o Pankreassekrete o Gallengangszytologie o Leberzytologie o Schilddrüse o Lymphknoten (vor allem zervikale) o Speicheldrüsen o Urinzytologie o Zytologie der Mamma (Stanze, Sekret) o Zytologie von Knochen und Weichteilen 3.1.22. Schnellschnittuntersuchungen (500) aus den verschiedenen Fachbereichen der Pathologie 3.1.23. Obduktionspathologie Selbstständige Durchführung von 200 Obduktionen Kenntnisse von besonderen Präparationstechniken Kenntnisse von Bestattungsgesetzen (speziell sächsisches Bestattungsgesetz) Kenntnisse von Desinfektionstechniken 3.1.24. Molekularpathologie Kenntnisse von in-situ-Hybridisierungstechniken Kenntnisse der Polymerasekettenreaktion Kenntnisse der k-ras-Bestimmung mit verschiedenen Verfahren des Nachweises und Möglichkeiten der Qualitätskontrolle Kenntnisse von B- und T-Zellklonalitätsuntersuchungen Kenntnisse der molekularpathologischen Techniken bei GIST Kenntnisse der EGFR-Bestimmung bei Lungenkarzinomen Kenntnisse von Möglichkeiten der Qualitätskontrolle bei molekularpathologischen Untersuchungen Ersteller: Prüfer: Freigeber: Revision: Freigegeben am: Prof. Ch. Wittekind Kristin Richter Prof. Ch. Wittekind V2.0 30.09.2011 Erstellende Organisationseinheit: Institut für Pathologie Copyright © Universitätsklinikum Leipzig 2010 ID Nummer: Universitätsklinikum Leipzig Weiterbildungscurriculum Seite 6 von 6 Anstalt öffentlichen Rechts Weiterbildungscurriculum Facharzt/Fachärztin für Pathologie Institut für Pathologie 4. Zusatzweiterbildungen Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit folgende Zusatzweiterbildungen bzw. Schwerpunktbezeichnungen zu erwerben: Keine 5. Rechtliche Grundlagen Rechtliche Grundlage bildet die Weiterbildungsordnung der Sächsischen Landesärztekammer (Weiterbildungsordnung – WBO) vom 26. November 2005 (in der aktuellen Fassung der Änderungssatzung). Ersteller: Prüfer: Freigeber: Revision: Freigegeben am: Prof. Ch. Wittekind Kristin Richter Prof. Ch. Wittekind V2.0 30.09.2011 Erstellende Organisationseinheit: Institut für Pathologie Copyright © Universitätsklinikum Leipzig 2010 ID Nummer: