Abiturprüfung 1998 PHYSIK als Leistungskursfach Arbeitszeit: 240 Minuten Der Fachausschuss wählt z w e i Aufgaben zur Bearbeitung aus. -2- LPh1 BE 1. Coulombfelder In zwei gegenüberliegenden Ecken eines Quadrats der Seitenlänge a = 10 cm sitzen die Punktladungen Q1 = +2,0 · 10-8 As bzw. Q 2 = +4,0 · 10-8 As. M ist der Diagonalenschnittpunkt des Quadrats; die ladungsfreien Ecken heißen A und B (siehe Skizze). 9 a Q1 B a M A Q2 a) Geben Sie Betrag und Richtung der elektrischen Feldstärke im Punkt M an. Berechnen Sie das Potential im Punkt M, wenn das Potential im Unendlichen 0 V beträgt. [zur Kontrolle: ϕ M = 7,6 kV] 6 b) Verschiebt man eine Probeladung q von M nach B, so muss dabei die Arbeit WMB = 4,5 keV gegen die Feldkraft verrichtet werden. Berechnen Sie die Probeladung q. 3 6 6 c) Welche Arbeit WBA ist erforderlich, um die Probeladung q von B nach A zu verschieben? (Begründung) d) Wie könnte man die elektrische Flussdichte (Verschiebungsdichte) im Punkt M direkt messen? Geben Sie Schwierigkeiten an, die bei der Versuchsdurchführung auftreten. e) Im Punkt M soll nun eine Ladung Q3 so angebracht werden, dass der Punkt B das Potential ϕB = 0 V besitzt, wenn das Potential im Unendlichen ebenfalls 0 V beträgt. Berechnen Sie die Ladung Q3. 2. Beschleuniger für schwere Ionen Ionenquelle Umladefolie Magnetfeld r r U0 Nachbeschleuniger Eine Ionenquelle liefert einfach negativ geladene 16O--Ionen mit zu vernachlässigender Anfangsgeschwindigkeit, die in einem hochevakuierten Keramikrohr beschleunigt werden. Die Beschleunigung erfolgt über kreisförmige Ringelektroden, die an mehrere gleiche Widerstände einer Spannungsteilerschaltung angeschlossen sind. (Fortsetzung nächste Seite) -3- BE Die Ionenquelle und die letzte Ringelektrode besitzen Erdpotential; zwischen der mittleren Ringelektrode und der Erde liegt die Spannung U0 = +13 MV. 3 4 8 9 6 60 In der mittleren Ringelektrode befindet sich eine dünne Umladefolie aus Graphit, welche die beschleunigten 16O--Ionen ohne nennenswerten Energieverlust durchdringen können. Dabei werden aus der Elektronenhülle der 16O--Ionen meist einige Elektronen abgestreift. a) Die 16O--Ionen passieren die Umladefolie mit der Geschwindigkeit vm. Begründen Sie, dass bei sonst gleichen Daten Anzahl und Abstände der Ringelektroden keinen Einfluss auf vm haben. b) Berechnen Sie die Geschwindigkeit vm (nichtrelativistische Rechnung). Nach Verlassen des Beschleunigers durchlaufen die Ionen ein homogenes Magnetfeld. Durch zwei Blenden ist festgelegt, dass nur die Ionen das Magnetfeld verlassen können, die sich auf einem 90o-Bogen mit dem Radius r = 1,2 m bewegen. c) Geben Sie die Richtung des Magnetfelds an und berechnen Sie die magnetische Flussdichte, wenn nur zweifach positiv geladene 16 ++ O -Ionen die Blenden des Bogens ungehindert passieren sollen (nichtrelativistische Rechnung). Verlieren die 16O--Ionen an der Umladefolie alle Hüllenelektronen, so entstehen 16O-Kerne. Diese können nach geeigneter Änderung des Magnetfelds B den Umlenkbogen ungehindert passieren und gelangen in einen Nachbeschleuniger, in dem ihre kinetische Energie um 160 MeV erhöht wird. d) Berechnen Sie unter Berücksichtigung der relativistischen Massenzunahme die Endgeschwindigkeit dieser Kerne. e) 16 O-Kerne der kinetischen Energie 0,28 GeV werden auf eine Goldfolie geschossen. Entscheiden Sie durch eine Rechnung, ob die 16 O-Kerne sich bis zur gegenseitigen Berührung einem ortsfesten 197 Au-Kern nähern können. -4- LPh2 BE 1. Wechselstromkreis Kanal 1 Ein Kondensator bzw. eine Spule mit A vernachlässigbarem ohmschem Widerstand werden einzeln zwischen U(t) den Punkten A und B der nebenB Kanal 2 stehenden Schaltung an einen R Sinusgenerator mit der Spannung U(t) = Um ⋅ sin(ω t) angeschlossen. Masse Ein Zweikanal-Oszilloskop zeigt jeweils die folgenden Darstellungen der Spannung U(t) und der sich einstellenden Stromstärke I(t). Die Stromstärke wird dabei mit Hilfe des ohmschen Widerstands R = 1,0 Ω in ein Spannungssignal umgewandelt; der Einfluss von R auf die Anzeige des Kanals 1 soll vernachlässigt werden. 1 1 2 2 In beiden Fällen gilt: 7 10 1,0 ms cm V mV (Kanal 1) 10 (Kanal 2) cm cm a) Ordnen Sie jedes Oszilloskopbild dem richtigen Schaltelement (Kondensator oder Spule) zu. Begründen Sie kurz Ihre Aussage. Vertikalablenkung: 4 Horizontalablenkung: 2,0 b) Leiten Sie allgemein die Formel für den Wechselstromwiderstand XC eines Kondensators her. Hinweis: Verwenden Sie dabei z. B. die Definition der Kapazität. c) Bestimmen Sie anhand der Oszilloskopbilder die Kapazität C des Kondensators sowie die Induktivität L der Spule. (Fortsetzung nächste Seite) -5- BE 5 5 5 4 d) Kondensator und Spule werden nun parallel zueinander zwischen die Punkte A und B geschaltet. Erläutern Sie, wie man aus den Abbildungen 1 und 2 den Scheitelwert der Stromstärke im Widerstand R erhält, und bestimmen Sie diesen. 2. Dezimeterwellen Ein Dipol wird an einen Schwingkreis mit der Schwingungsdauer T angekoppelt und zur ersten Oberschwingung angeregt. Der Zeitnullpunkt wird so festgesetzt, dass in diesem Augenblick jeder Punkt des Dipols gleiches elektrisches Potential aufweist. a) Skizzieren Sie die Strom- und die Ladungsverteilung längs des Dipols zu den Zeitpunkten 0, T/4 und T/2. b) Wie lassen sich charakteristische Stellen der Strom- sowie der Ladungsverteilung experimentell nachweisen? c) Die vom Dipol ausgehende Strahlung trifft senkrecht auf eine Metallwand. Davor bildet sich eine stehende Welle aus. Welche Länge hat der Dipol, wenn die Entfernung zweier benachbarter Knoten 24 cm beträgt? 3. Beugungsgitter Mit Hilfe eines Gitters wird das Spektrum der sichtbaren Strahlung einer Quecksilberdampflampe auf einem in großer Entfernung stehenden Schirm abgebildet. Gitter und Schirm stehen senkrecht auf der Richtung des einfallenden Lichts. 7 7 a) Skizzieren Sie eine geeignete Anordnung und erläutern Sie die Funktion der außer dem Gitter nötigen Bauteile. Nun wird ein Gitter mit der Gitterkonstanten b verwendet, das vom Schirm den Abstand a hat. Die Kleinwinkelnäherung soll nicht angewandt werden. b) Auf dem Schirm soll eine Wellenlängenskala angebracht werden. Stellen Sie zu diesem Zweck die Wellenlänge λ einer Spektrallinie 1. Ordnung als Funktion von d, a und b dar. Dabei sei d der Abstand der Spektrallinie vom Hauptmaximum 0. Ordnung. (Verwenden Sie: sin α = tan α 2 ) 1+ (tan α ) 6 60 1 c) Nun sei b = 600 mm. Untersuchen Sie, ob sich die sichtbaren Spektren 1. und 2. Ordnung der Quecksilberdampflampe überschneiden. Entnehmen Sie die benötigten Wellenlängen der Formelsammlung. -6- BE LPh3 1. Photonenimpuls 6 6 5 Eine Platte der Fläche A= 4,0 cm2 wird von einer praktisch punktförmigen Lichtquelle bestrahlt, die Licht der Wellenlänge λ = 5,9 ⋅ 10−7 m emittiert und die sich im Abstand a = l,0 m vor der Platte befindet. Die isotrop in den Raum abgestrahlte Leistung beträgt P = 20 W. Es darf angenommen werden, dass die Lichtstrahlen senkrecht auf die Platte auftreffen, wobei 80 % der auftreffenden Strahlung reflektiert und 20% absorbiert werden. a) Wie viele Photonen treffen pro Sekunde auf die Platte? [zur Kontrolle: n = 1,9 · 1015] b) Wie groß ist die vom Licht auf die Platte ausgeübte Kraft? c) Begründen Sie ohne erneute Rechnung, in welchem Maße sich die ausgeübte Kraft ändert, wenn das Absorptionsverhalten der Platte und die Leistung der Lichtquelle gleich bleiben, aber α) der Abstand a von 1,0 m auf 3,0 m erhöht wird bzw. β) die Wellenlänge des verwendeten Lichts halbiert wird. 2. Röntgenspektrum 6 7 6 Die Abbildung zeigt die bei einer bestimmten Betriebsspannung gemessene spektrale Intensitätsverteilung der Strahlung einer Röntgenröhre. a) Ermitteln Sie die zugehörige Betriebsspannung und stellen Sie fest, aus welchem Element die Anode der Röntgenröhre besteht. [zur Kontrolle: Molybdän] Diese Röntgenröhre werde nun mit einer Spannung von 18 kV betrieben. b) Entscheiden Sie, ob bei dieser Beschleunigungsspannung im Emissionsspektrum die Kα−Linie des Anodenmaterials auftritt, und geben Sie eine Begründung. c) Berechnen Sie relativistisch die Geschwindigkeit der Elektronen beim Auftreffen auf die Anode. (Fortsetzung nächste Seite) -7- BE 3. Quantenhafte Emission und Absorption von Energie Durchstrahlt man Na-Dampf, dessen Atome sich im Grundzustand befinden, mit Glühlicht, so stellt man im Spektrum des durchgehenden Lichtes eine dunkle Linie fest. Die zugehörige Wellenlänge ergibt sich zu λ = 5,9 ⋅ 10 −7 m. 5 a) Erklären Sie das Zustandekommen dieser dunklen Linie und zeigen Sie, dass die zugehörige Anregungsenergie 2,1 eV beträgt. Die Anregung der Na-Atome, die stets vom Grundzustand aus erfolgt, werde nun durch Beschuss mit Elektronen durchgeführt. Erreicht die maximale kinetische Energie der Elektronen 3,2 eV, so treten im zugehörigen Emissionsspektrum neben der Linie mit der Wellenlänge λ = 5,9 ⋅ 10 −7 m erstmals weitere Linien auf. 5 b) Zeichnen Sie auf der Grundlage der bisherigen Informationen ein Energieniveauschema und berechnen Sie die größte im Emissionsspektrum zu erwartende Wellenlänge. 4. Gitterspektren Paralleles Licht aus einer Wasserstoff-Gasentladung, das durch einen engen Spalt begrenzt wird, fällt senkrecht auf ein Strichgitter mit 1000 Strichen auf 1,20 mm. 7 a) In welchem Winkelbereich sind alle Linien der Balmer-Serie im Spektrum 1. Ordnung zu finden? Eine mit Kalium beschichtete Platte wird isoliert im Vakuum parallel zum Gitter so angeordnet, dass die Linien der Balmer-Serie die Kaliumschicht treffen. 7 b) Erläutern Sie, warum sich die Platte auf ein bestimmtes Potential gegen Erde auflädt, und berechnen Sie dessen Wert. 60 -8- BE LPh4 1. Kernreaktionen mit Neutronen Die Neutronenmasse lässt sich mit großer Präzision aus der Beobachtung des Einfangs thermischer Neutronen durch Wasserstoff bestimmen. Die Reaktionsgleichung lautet: n + 11 H → 21 H + γ Die kinetischen Energien und Impulse der Ausgangsteilchen sind zu vernachlässigen. Die Energie des emittierten Photons wird zu 2,2231 MeV gemessen. 3 a) Begründen Sie, weshalb der Einfang langsamer Neutronen durch Atomkerne stets von der Emission energiereicher Gammastrahlung begleitet wird. 6 b) Bestimmen Sie mit Hilfe des Impulserhaltungssatzes die Rückstoßenergie ER des Deuteriumatoms (nichtrelativistischer Ansatz). [zur Kontrolle: ER = 1,3 keV] 6 c) Berechnen Sie nun die Neutronenmasse, die sich aus der Beobachtung der oben angegebenen Einfangreaktion ergibt. 2. Elektronenstreuung 1953 leitete R. HofDetektor stadter die Untersuchung der Kernstruktur durch δ Experimente zur Streuung sehr schneller Target Elektronen an Bleikernen ein. Ein Target aus 207Pb wird mit Elektronen von 600 MeV kinetischer Energie bestrahlt (siehe Skizze). Die Intensität der gestreuten Elektronen wird in Abhängigkeit des Streuwinkels δ gemessen. 12 a) Bei der Streuung von Elektronen mit der de-Broglie-Wellenlänge λ an einem kugelförmigen, undurchlässigen Hindernis mit Radius r gilt für den Winkel δ 1, unter dem das 1. Beugungsminimum auftritt: r ⋅ sinδ 1 = 0,61 λ Berechnen Sie relativistisch die de-Broglie-Wellenlänge λ der einfallenden Elektronen und daraus den Winkel δ 1. [zur Kontrolle: λ = 2,06 ⋅10-15 m ; δ 1= 8,7°] 4 b) Tatsächlich beobachtet man in der Umgebung des Winkels δ 1 ein anderes Beugungsmuster. Hofstadter führte die Abweichungen auf Strukturen im Atomkern zurück. Weisen Sie nach, dass dieses Muster nicht auf Interferenzen am Kristallgitter des Targets (Netzebenenabstand ca. 10-10 m) zurückgeführt werden kann. (Fortsetzung nächste Seite) -9- BE 3. Radioaktiver Zerfall Das Isotop 57Co zerfällt mit einer Halbwertszeit von 272 d K durch K-Einfang und nach* folgende Emission von 2 10% 90% Gammastrahlung in das stabile Isotop 57Fe. Die möglichen γ1 γ2 Zerfallswege und ihre relativen * Häufigkeiten sind im neben1 γ3 stehenden Termschema vereinfacht dargestellt. Die 57 Wellenlängen der emittierten Photonen γ1 und γ 2 sind λ1 = 9,12 ⋅10-12 m bzw. λ2 = 1,02 ⋅10-11 m. 57 6 a) Berechnen Sie die beiden Anregungsenergien E 1* und E *2 des 57 Fe-Kerns und die Wellenlänge λ3 des dritten Photons γ3. 6 b) Stellen Sie die Gleichung des Zerfalls von 57Co auf. Beschreiben Sie qualitativ die Vorgänge, die sich im Kern und in der Atomhülle abspielen. 7 c) Berechnen Sie die gesamte freiwerdende Energie (Q-Wert) bei einem Zerfallsereignis. Auf welche drei Strahlungsarten verteilt sich diese Energie? 10 d) Ein 480 Tage altes 57Co-Präparat wird mit einem Gammadetektor untersucht. Dieser registriert je Minute 5,3 ⋅105 Quanten der Wellenlänge λ1 , wobei nur 0,27 % der vom Präparat bei dieser Wellenlänge emittierten Photonen nachgewiesen werden. Die Nullrate ist vernachlässigbar. Berechnen Sie die Aktivität des Präparats zum Zeitpunkt der Messung sowie die gesamte Masse an 57Co, die das Präparat bei der Herstellung enthielt. 60 - 10 - BE LPh5 1. Ablenkung von β--Strahlung im Magnetfeld 3 4 3 7 4 Zählrohr Aus der Strahlung eines β -Präparats wird ein feiner Strahl ausgeblendet. Er tritt in β-- Präparat das homogene Magnetfeld α zwischen zwei Magneten senkrecht zu den Feldlinien Magnete ein. Die β--Teilchen, die das Magnetfeld verlassen, können Drehpotentiometer mit 3 Anschlüssen mit einem Zählrohr registriert werden (siehe Skizze). a) Warum muss das Zählrohr zur Aufnahme des β--Spektrums drehbar angeordnet sein? Die Position des Zählrohrs soll mit einem Drehpotentiometer erfasst werden, dessen Widerstand proportional zum Drehwinkel ist. Das Potentiometer hat einen Drehwinkelbereich von 0 bis 270°. b) Skizzieren Sie schematisch eine Beschaltung des Potentiometers, mit deren Hilfe sich der Ablenkwinkel α in eine Spannung U wandeln lässt. Geben Sie eine Gleichung für den Zusammenhang von U und α an. Nehmen Sie an, dass die β--Teilchen das homogene Magnetfeld mit kreisförmigem Querschnitt (Radius r - siehe Skizze) durchlaufen. c) Begründen Sie, warum deren Impulsbetrag p konstant bleibt. d) Zeigen Sie, dass zwischen der Flussdichte B, dem Radius r, dem Impulsbetrag p und dem Ablenkwinkel α folgender Zusammenhang besteht: eBr Impulse / 10 s p= 20 α tan 2 15 Mit der oben beschriebenen Messanordnung ergibt sich für B = 42 mT und 10 r = 1,7 cm das nebenstehende Diagramm. 5 e) Erläutern Sie, warum beim β--Zerfall die Impulsbeträge der Elektronen 0 kontinuierlich verteilt sind. 0 20 40 60 80 α in Grad (Fortsetzung nächste Seite) - 11 - BE 10 4 f) Ermitteln Sie aus dem Diagramm den Impulsbetrag der schnellsten β--Teilchen. Berechnen Sie deren Gesamtenergie und Geschwindigkeit (relativistische Rechnung erforderlich). g) Die Messwerte sind mit Fehlern behaftet. Berechnen Sie für α = 20° die durch die Messungenauigkeiten bedingte obere Schranke für den Impulsbetrag, wenn gilt α = 20° ± 2,5° ; r =1,7 cm ± 1 mm; Β = 42 mT ± 3 mT. 2. Atomofen 6 7 In einer Heizkammer mit dem Volumen 2,0 Liter befindet sich ein als ideal angenommenes Gasgemisch von 10,0 g Natriumatomen und 1,0 g Heliumatomen bei einem Druck von 3,5⋅106 Pa. a) Zeigen Sie, dass die Temperatur des Gasgemisches 1,2⋅103 K beträgt. b) Begründen Sie rechnerisch, dass die mittlere kinetische Energie der Atome zur Erzeugung der in der Formelsammlung aufgeführten Emissionslinien nicht ausreicht. Warum treten diese Emissionslinien dennoch auf? Aus einer engen Öffnung der Heizkammer tritt ein feiner Atomstrahl aus. Im Folgenden ist davon auszugehen, dass alle Atome eine einheitliche kinetische Energie von 0,16 eV haben. Diese Atome treffen senkrecht auf die Oberfläche eines NaCl-Kristalls. Die regelmäßige Anordnung der Atome an der Oberfläche des Kristalls wirkt wie ein Reflexionsgitter mit der Gitterϕ konstanten d = 2,82⋅10-10 m. Ein Teil der Atome wird senkrecht reflektiert, d einige werden diffus gestreut. Außerdem kann man unter bestimmten Winkeln gegen das Lot auf die Kristalloberfläche lokale Intensitätsmaxima registrieren. 6 6 60 c) Erklären Sie anhand einer beschrifteten Skizze das Zustandekommen der Maxima. Zeigen Sie, dass für den Zusammenhang zwischen dem Impulsbetrag p der Atome und dem Winkel ϕ eines Maximums h 1. Ordnung gilt: p = d ⋅ sin ϕ d) Unter dem Winkel ϕ =7,3° ergibt sich das Maximum 1. Ordnung für eine der beiden Atomsorten. Bestätigen Sie durch Rechnung, dass dieses Maximum vom Heliumstrahl herrührt.