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STETTIN
Stadtführer für Menschen
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Centrum Informacji Turystycznej, Al. Niepodległości 1, tel. 091 434 04 40
Centrum Informacji Kulturalnej i Turystycznej, ul. Korsarzy 34 , tel. 091 489 16 30
(Zamek KsiążątPomorskich)
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Culture and Tourism Information Center, ul. Korsarzy 34, tel. +4891 489 16 30
(The Pomeranian Duke’sCastle)
Tourismus und Agrotourismus Informationszentrum
70-206 Szczecin, al. Niepodległości 1a, Tel. +4891 434 04 40
Kultur und Tourismus Informationszentrum
70-540 Szczecin, ul. Korsarzy 34, Tel. +4891 489 16 30
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Die Rote Route
RYSZARD KOTLA
STETTIN
STADTFÜHRER FÜR MENSCHEN
MIT BEHINDERUNGEN
Die Rote Route
Author des Texts:
Ryszard Kotla
Textaufbereitung und Aktualisierung von:
Wojciech Heliński
Joanna Jaskulska
Piotr Kacalski
Bilder:
Mateusz Atroszko
Mariusz Brzeziński
Wojciech Heliński
Piotr Kacalski
Projekt und Satz von:
Joanna Jaskulska
Projekt der Abbildung von:
Mariusz Brzezińśki
Deutsche Bearbeitung:
Maritime & Touristic Management
[email protected]
Irena Stróżyńska
ISBN 978-83-62018-04-8
© Copyright by ZART, Szczecin 2009
Ausgabe II – mit Änderungen
Herausgeber:
Zachodniopomorska Agencja Rozwoju Turystyki ZART Sp. z o.o.
al. 3 Maja 1, 70-214 Szczecin
tel./fax 91 433 70 03, 91 434 21 87
e-mail: [email protected]
Szczecin 2009
Die Inhalt
Rote Route
Inhalt
Szczecin – eine besondere Stadt....................................... 4
Geografisches......................................................................... 5
Ein geschichtlicher Abriss.................................................. 6
Die Rote Route durch die Stadt......................................... 8
Der Goldene Weg.................................................................. 46
Sehenswerte Kirschen.......................................................... 47
Sehenswerte Gebäude.......................................................... 48
Rathäuser und Stadtverwaltung. ................................ 48
Schulen und Hochschulen........................................... 49
Postgebäude................................................................... 55
Polizei. ............................................................................ 55
Banken............................................................................ 56
Gebäude der öffentlichen Veraltung.......................... 57
Museen..................................................................................... 58
Denkmäler............................................................................... 58
Verteidigungsanlagen........................................................... 61
Parks und Friedhof................................................................ 61
Zyklische Veranstaltungen.................................................. 66
Übernachtungen..................................................................... 71
Gastronomie............................................................................ 75
Kinos......................................................................................... 78
Theaters.................................................................................... 79
Induktionsschleifen. ....................................................... 80
Erläuterung der Piktogramme............................................ 81
SzczecinDie
– eine
Stadt
Rotebesondere
Route
SZCZECIN – EINE BESONDERE STADT:
Tor zur Ostsee – Hauptstadt Pommerns.
Stadt am Wasser – ein Viertel der Stadt ist Wasser, darunter der 56 qkm große Dammsche See und unzählige
Kanäle der Oder.
Stadt im Grünen – ein Viertel der Stadt sind Grünanlagen, Parks und der 170 ha große Friedhof, einer der
größten Parkfriedhöfe Europas. Magnolienblumen sind
Frühlingssymbole der Stadt.
Paris des Nordens – das städtebauliche System ist an Paris angelehnt.
Die Orion-Plätze – die Lage von drei Plätzen (Grunwaldzki, Odrodzenia und Sprzymierzonych) gegenüber
der Oder entsprechen der Lage der Pyramiden in Gizeh
gegenüber dem Nil sowie des Orion-Gürtelsternes gegenüber der Milchstraße.
Eine unbesiegte Festung – im mittelalterlichen Dänemark gab es einen Spruch „Solange dich keine Stadtmauern von Szczecin schützen, solange bist du in Gefahr“.
Eine Stadt der Solidarität – hier wurden die AugustVerträge (am 30.08.1980) zwischen dem Regierungsausschuss und dem Überbetrieblichen Streikkomitee unterzeichnet.
Das älteste, immer noch im Betrieb befindliches Kino
der Welt – das Pionier – Kino wurde 1909 in Szczecin
gegründet.
Die Sydonia-Legende – eine Frau, die das Herzogsgeschlecht der Greifen mit dem Bann belegt haben sollte,
wodurch sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Eines ihrer Bildnisse ist in der Tate Gallery in London
zu sehen.
Stadt der Zarinnen – geburtsstadt zweier Zarinnen Katharina die Große (1729-1795) und Maria Fiodorowna
(1759-1828). Schwiegermutter und Schwiegertochter.
Geografisches
Tradition der Romantik – werkstätte des Komponisten
Carl Loewe. Hier schuf er sein Werk romantischer Balladen, auch zu Texten Adam Mickiewiczs.
Stadt des Mendelssonschen Hochzeitsmarsches – hier
fand im Jahre 1827 die Welturaufführung der Odean die
Jugend und ihrer Overture, des Hochzeitsmarsches statt.
Tennis, Leichtathletik, Radrennsport – hier befindet
sich die einzige, überdachte Radrennbahn und die neueste
Leichtathletik Arena des Landes;.
Die Geburtsstadt des Mathematikers, Physikers und
Sprachwissenschaftlers Günther Grassmann (18091877) – begründer der Ausdehnungslehre sowie der Vektor und Tensorrechnung und 3 Grassmannschen Gesetze
für Farbenmischung.
Das Phänomen der Stadtväter – es gibt keine andere
Stadt auf der Welt, in der ein Oberbürgermeister 29 Jahre regiert hätte (Herman Haken 1878-1907). Sein Nachfolger regierte dagegen 23 Jahre (Friedrich Ackermann
1907-1932). Die beiden Bürgermeister regierten in der
Stadt insgesamt über ein halbes Jahrhundert und verhalfen der Stadt, ein Weltniveau zu erreichen.
Die unterirdische Stadt – in der Stadt gibt es den größten zivilen Schutzbunker aus dem zweiten Weltkrieg mit
einem Netz von unterirdischen Korridoren, der für Touristen zugänglich ist.
GEOGRAFISCHES
Stettin liegt an der Odermündung. Umgeben ist die Stadtvon den Moränenzügen die südöstlich und westlich der
Stadt in das Odertal abfallen. An das Stadtgebiet grenzen
drei große, ausgedehnte Waldgebiete, die Ueckermünder
Heide, die Buchheide und die Gollnower Heide.
Die Stadt liegt auf einer Höhe von 25 m über dem Meeresspiegel und umfaßt eine Fläche von 301 qkm. In Stettin
leben heutzutage etwa 400 000 Menschen.
Ein Geschichtlicher
Die Rote RouteAbriss
EIN GESCHICHTLICHER ABRISS
•
8. Jh – auf dem heutigen Schloßhügel befindet sich
eine slawische Siedlung; im folgenden Jahrhundert
wird sie zu einer befestigten Burg und mit einem
durch Palisaden bewehrten Wall umgeben.
•
10. Jh – Entstehung einer slawischen Vorburg der
Handwerker, Kaufleute und Fischer, sie bildet den
Anfang der späteren Stadtwerdung.
•
967 – Anf. 11. Jh. – Stettin befindet sich im polnischen
Staat.
•
1121–1181 – Pommern mit Stettin wird zum Lehen
der polnischen Herrscher.
•
12. Jh. – 1637 – Pommern unter der Herrschaft der,
aus slawischer Abstammung entstandenen, Greifendynastie.
•
1124-1125 – Erste Missionsreise zur Christianisierung
Pommerns durch Bischof Otto von Bamberg. Bau
der ersten katholischen Heiligtümer Skt. Peter und
Skt. Adalbert.
•
1184-1227 – Pommern abhängig von Dänemark.
•
1187 – Kirchweihe von Skt. Jakobi.
•
3.04.1243 – Verleihung der Stadtrechte nach Magdeburger Recht durch Herzog Barnim I.
•
1249 – Unter dem Druck der Bürger wird das Wohnhaus des Herzogs in Stettin abgerissen. Verlegung des
Wohnsitzes Barnim des I. nach Altdamm.
•
April 1273 – Der großpolnische Herzog Przemysđaw
II. heirat die Herzogin Ludgarda, eine Enkelin Barnim des I. (vermutlich in der herzoglichen Residenz
in Altdamm).
•
1278 – Stettin wird Mitglied der Hanse.
•
1346 – Herzog Barnim III. läßt mit dem Bau einer
herzoglichen Residenz auf dem heutigen Schloßhügel
beginnen.
Die Rote RouteAbriss
Ein Geschichtlicher
•
1478 – Vereinigung Pommerns unter der Herrschaft
Boguslaus X.
•
02.02.1491 – Hochzeit von Boguslaus X. mit der polnischen Königstochter Anna Jagiellonka.
•
13.12.1534 – Einführung des Protestantismus in Pommern.
•
1630-1720 – Stettin in schwedischer Hand.
•
10.03.1637 – Todestag Boguslaus XIV., des letzten
Herzogs der Greiffendynastie.
•
1720 – Kauf Stettins von Schweden durch den preußischen König; Bau einer modernen preußischen Festungsanlage mit drei Forts (Preußen, Wilhelm und
Anhalt, später Leopold).
•
1806-1813 – Napoleonische Truppen in Stettin.
•
15.08.1843 – Inbetriebnahme der Eisenbahnverbindung Berlin – Stettin.
•
1845 – Königliche Zustimmung zum Bau einer sogenannten „Neustadt”.
•
1873 – Entscheidung über die Schleifung der Festung
und des weiteren Ausbaus der Stadt.
•
1898 – Eröffnung eines Freihafens auf der Lastadie.
•
Jahrhundertwende 19./20. Jh. – Lebhafter Aufschwung
der Stadt, des Hafens, der Industrie und Kultur unter
Oberbürgermeistern H. Haken und F. Ackermann
•
5.07.1945 – Einnahme der zerstörten Stadt durch die
polnische Verwaltung.
•
30.08.1980 – Verträge zwischen dem Regierungsausschuss und dem Überbetrieblichen Streikkomitee unterzeichnet
•
11.06.1987 – Papst Johannes Paul II. besucht Stettin.
•
27.05.1990 – Erste freie Wahl zum Stadtrat.
•
3.04.1993 – Feierlichkeiten zum 750. Jahrestag der
Verleihung der Stadtrechte.
Die Rote Route
DIE ROTE ROUTE DURCH DIE STADT
Unseren Besuchern schlagen wir einen mehrstündigen
Spaziergang auf der städtischen „ROTEN ROUTE” vor,
anläßlich der Feiern zum 750. Jahrestag der Verleihung
der Stadtrechte entstanden ist. Sie führt zu den wichtigsten Denkmälern der Innenstadt. Eine gestrichelte rote
Linie auf den Gehwegen leitet den Wanderer.
Die Nummerierung der Denkmäler in unserem Heft entspricht der Nummerierung, die sie auf dem Bürgersteig
sehen.
1.
DER HAUPTBAHNHOF (ul. Dworcowa)
Der erste Zug aus Berlin kam in Szczecin 1843 an und
setzte damit den Anfang für die Entwicklung der Eisenbahn in Pommern.
Der Stettiner Hauptbahnhof wurde in der so genannten
Oberen Wiek erbaut, in der es im 17. Jahrhundert zahlreiche Windmühlen und im 18. Jahrhundert die Gartenanlagen des Stettiner Kaufmannes Velthusen mit Alleen,
geheimnisvollen Gotten und Lauben gab.
Der Bahnhof hat einen Eingang für Rollstuhlfahrer mit einem Übergang auf die Bahnsteige. Um
sich zwischen den Bahnsteigen bewegen zu können, müssen die Rollstuhlfahrer ca. 300 m hinter
die Bahnsteige fahren, wo es den Übergang für
sie gibt. Vor der Nutzung müssen entsprechende
Dienste informiert werden, weil eine eigenständige Nutzung des Überganges auf den Bahngleisen
verboten ist.
Die Mehrzahl der Läden und Lokale in diesem
Teil sind auch für Rollstuhlfahrer befahrbar.
Auf der ul. Nowa unterfahren wir die eisenbahnbrücke und wenden uns dann etwa 4 m in Richtung ul. Owocowa, um die hohe Bordsteinkante
zu umfahren.
Die Rote Route
2.
DAS POSTGEBÄUDE (ul. Dworcowa)
Dieses im Neorenaissance-Stil errichtete Backstein Gebäude wurde in Etappen zwischen 1872 und 1905 fertiggestellt. Im oberen Teil der Fassade sehen wir ein Tymphanon das von Pferdeköpfen gehalten wird und in den
Fensterbrüstungen Adler mit ausgebreiteten Schwingen.
Im Inneren der Haupthalle ist ein von Säulen getragenes
Glasdach zu bewundern.
In das Postgebäude führen hohe Stufen. Ein Handlauf, oder eine Auffartrampe fehlen.
3.
KASERNE AM SCHNECKENTOR
(Ecke ul. Dworcowa und Św. Ducha)
Das durch die Versicherungsgesellschaft WARTA rekonstruierte Gebäude entstand in der 2. Hälfte des 18. Jh. auf
der Festungsanlage und erhielt Anfang des 19. Jahrhunderts seine klassizistische Form.
4.
ÜBERRESTE DER STADTMAUER (ul. Podgórna)
Ein kurzer Abstecher in die ul. Podgórna bringt uns an
einen Rest der mittelalterlichen Stadtmauer. Die mittelalterliche Stadtmauer Stettins hatte eine Länge von
2510 m, davon alleine 610 m entlang der Oder. Vier Tore, das Mühlen-, das Passauer-, das Jungfrauen- und das
Heiliggeist-Tor führten in die Stadt. Die Mauer besaß
7 Rundtürme, 14 quadratische, 1 sechseckigen und 15
Halbtürme.
Eine relativ steile Zufahrt und Treppen. Rollstuhlfahrer können den Weg mit Hilfe eines Begleiters
benutzen.
Die Rote Route
5.
SKT. JOHANNES KIRCHE (ul. Św. Ducha)
Im Jahre 1240 kamen westfälische Franziskaner nach
Stettin und für diese stiftete Herzog Barnim I. Kloster und
Kirche, benannt nach dem Heiligen Johannes dem Evangelisten. Anfänglich aus Holz gebaut, wurde das Presbyterium später, etwa 1325, mit Backsteinen gemauert. In
der zweiten Hälfte des 14. Jh. entstand der dreischiffige
Hallenbau der Kirche. Am Übergang des 15. zum 16. Jh.
wurde das Innere der Kirche polychromiert. Die Kirche
besitzt einen kleinen Dachreiter mit einer Glocke.
Mit der Reformation 1525, verließen die Franziskaner
Stettin und die Kirche wurde protestantisch. In der Zeit
der französischen Okkupation (1806-1813) wurde die
Kirche zum Lagerhaus dann aber, wegen ihrer Baufälligkeit gänzlich, geschlossen. Die Klostergebäude wurden
1856 abgerissen.
Zu Beginn der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde
das Gotteshaus grundlegend rekonstruiert. Die Kriegsschäden machten nach 1945 eine weitere Rekonstruierung
notwendig, so daß die Kirche im Jahre 1957 dem Pallotinerorden zur Nutzung übergeben werden konnte. Nach
allen wiederherstellungsarbeiten ist Skt. Johannes heute
eine Hallenkirche.
Eingang von der ul. Świętego Ducha – eine hohe
Stufe. Rollstuhlfahrer können die Kirche mit einem Begleiter besichtigen.
Sehenswertes in der Kirche:
•
Das Presbyterium mit seinem Weinrankenfries;
•
Die auf dem Grundriß eines Zehnecks erbaute, siebeneckige Apsis;
Das regenbogenartige Maßwerk mit abschließenden,
figürlichen Stützkonsolen;
•
10
Die Rote Route
•
Polychromien des 15./16. Jh.; dargestellt sind ein
Mauer mit dem Stettiner Wappen, ein Greifenkopf,
die Muttergottes umgeben von Heiligen, die mystische Verlobung der Hl. Katharina, sowie ein Bischof
vor dem Altar;
•
Die Grabplatte des Henricus und Gertrud Rabenstorp
von 1378 und die Grabplatte des Bening Schening aus
dem Jahre 1676.
6.
DIE ODERBRÜCKE „MOST DŁUGI”
(ul. Wyszyńskiego – ul. Energetyków)
Die erste Brücke an dieser Stelle verband bereits 1283 die
beiden Oderufer. Die heutige Brücke entstand im Jahre
1959 anstelle der alten Hansabrücke.
Auf der anderen Seite befindet sich das 1905-1907 im
Neorenaissance-Stil errichtete Hauptzollamt sowie die
neugotische evangelisch-lutherische Pfarrkirche der Stadt
mit ihrer 64 Meter hohen Turm.
Die Stufen und die Auffahrt von der ul. Św. Ducha
zur ul. Wyszyńskiego sind steil und ohne Handlauf. Schwierieg auch mit Begleitperson. Vorgeschlagene Unfahrung: Zurück zur ul. Dworcowa,
hier links und wieder links bis zum Fußgängerüberweg an der ul. Wyszyńskiego.
4.
NA
ŚW. DUCH
DWORCOWA
A
WYSZYŃSKIEGO
ÓR
DG
PO
WYSZYŃSKIEGO
3.
5.
BULWAR
Vorgeschlagene Umfahrung
Die Rote Route
6.
11
Die Rote Route
7.
DAS ALTE RATHAUS (ul. Mściwoja)
Mitten auf dem alten Heumarkt, erhebt sich das gotische
Rathaus aus dem 15. Jahrhundert. Diese Form trägt die
Handschrift des Baumeisters Henryk Brunsberg. Die Fassade ist mit lasierten Formsteinen reich verziert. Auf der
Südseite befindet sich eine Arkade, unter der an sommerlichen Tagen öffentlich Gericht gehalten wurde.
Nur das Erdgeschoss ist barrierefrei ausgelegt. Die
Bildungsabteilung im Nationalmuseum Szczecin
bereitet ein spezielles Bildungsangebot für behinderte Menschen (für Gruppen) vor, tel. 91 4315
270.
Der Rat der Stadt kam in der Woche zweimal zusammen.
Dienstags wurden die städtischen Angelegenheiten erörtert und Freitags die Angelegenheiten einzelner Bürger.
Die Ratssitzungen begannen um acht Uhr. Täglich wurden drei bis vier Angelegenheiten behandelt. Zu den Ratssitzungen trank man Bier.
Zweimal in jedem Jahr, am 1. Mai und am 29. August,
wurden auf dem Heumarkt die Beschlüsse des Stadtrates
öffentlich bekannt gegeben. Einige scheinen auch für unsere Zeit noch von Interesse zu sein:
•
Mit einem Beschluß aus dem Jahre 1416 werden die
Bürger verpflichtet, ihre Straßen, Plätze und die Umgebung ihrer Grundstücke sauber zu halten.
•
Ein Beschluß im Jahre 1418 richtet sich gegen Gerüchtemacher und Verleumder, die übel reden über
„Herren, Herzöge, Ritter, Knappen, Frauen, Mädchen,
Herzoginnen und Vasallen...”
•
1558 wurde eine Anordnung zur Feier von Hochzeiten erlassen. Sie beschränkte den Luxus und Überfluß.
Reiche Bürger durften zu einer Hochzeit 80 Gäste
einladen, mittelreiche 40 und arme lediglich 20. Den
Reichen spielte die Stadtkapelle auf, während auf der
Hochzeit der Armen lediglich ein Stadtmusikant spie-
12
2.
POCZTA – WNĘTRZE,
DAS POSTGEBÄUDE – INNERE
2.
BERNHARD HEILIGER „WIELKI ŁUK” (1991),
RZEŹBA PRZY RATUSZU,
DIE PLASTIK BEI DEM RATHAUS
7.
7.
GMACH POCZTY,
DAS POSTGEBÄUDE
RATUSZ STAROMIEJSKI,
DAS ALTE RATHAUS
ODBUDOWANE KAMIENICZKI PRZY RYNKU SIENNYM,
NEUENSTANDENER STRASSENZUG AM HEUMARKT
KAMIENICA LOITZÓW,
DER LOITZENHOF
8.
9.
ZEGAR ORAZ RELIEF EREKCYJNY,
UHR UND STIFTERTAFEL
2. GMACH POCZTY, POST OFFICE, DAS POSTGEBÄUDE
9.
ZAMEK KSIĄŻĄT POMORSKICH,
DAS SCHLOSS DER POMMERSCHEN HERZÖGE
ZAMEK KSIĄŻĄT POMORSKICH,
DAS SCHLOSS DER POMMERSCHEN HERZÖGE
9.
8. KAMIENICA LOITÓW,
ULICZKA
ZAMKU,
9. ZAMEK KSIĄŻĄT POMORSKICH, THE CASTLE OF POMERANIAN DUKES,
THE
LOITZPRZY
HOUSE,
9.
GASSE
NEBEN DEM SCHLOSS
DAS SCHLOSS
DER POMMERSCHEN HERZÖGE
DER
LOITZENHOF
Die Rote Route
len durfte. Ähnliche Vorschriften wurden ebenso für
Tauffeier und Beerdigungen erlassen. Auch eine zu
wohlhabende Garderobe unterlag der Strafe.
•
Es gab auch Beschlüsse die zur Rebellionen führten.
So zum Beispiel ein Beschluß vom 16. Juli 1616, der
eine 30-prozentige Erhöhung vorallem der Bierpreise
verfügte. Eine bewaffnete Menge von der Lastadie und
anderen Vorstädten, etwa 3000 Menschen, zog vor das
Rathaus und ermordete sogar den Stadtbedienste-ten
Drewelow. Erst drei Wochen später wurde dieser Aufstand nach Verhandlungen beigelegt.
Das Rathaus wurde während der brandenburgischen Belagerung im Jahre 1677 zerstört. Bei seinem Wiederaufbau
wurde es verputzt, die gotischen Giebel wurden abgerissen und das Gebäude erhielt eine barock Form, sowie
ein weiteres Stockwerk. 1879 erfolgte des Umzug in das
„Neue Rathaus” am heutigen plac Batorego. Das alte Rathaus blieb Verwaltung und Magazin. Nach dem II. Weltkrieg wurde es, unter Wiederherstellung seines gotischen
Charakters, rekonstruiert.
1975 wurde das Gebäude dem Nationalmuseum übergeben, die hier eine Abteilung – Museum der Stadtgeschichte gestellt hat.
Heute präsentiert sich hier die über tausendjährige Geschichte Stettins. Funde archäologischer Arbeiten, wie
auch Stiche, Gemälde und andere Andenken an die bewegte Vergangenheit unserer Hafenstadt gehören zur
Ausstellung.
8.
DER LOITZENHOF LIZEUM FÜR BILDENDE
KUNST (DER LOITZENHOF) (ul. Kurkowa)
Dieses Haus wurde im Jahre 1547 in spätgotischem Stil
durch die Familie Loitz errichtet.
Die Familie Loitz kam in den dreißiger Jahren des 15. Jh.
nach Stettin. Als Kaufleute handelten sie mit Salz und Heringen. Später gründeten sie ein Bankhaus, daß sich dank
13
Die Rote Route
verwandtschaftlicher Beziehungen der Familie vergrößerte. In Danzig und Lüneburg entstanden Filialen und in
den größeren Städten Europas Kantore. Vertreter der Familie wurden Mitglieder des Rates der Stadt Stettin. Dem
brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. gewährten sie
einen namhaften Kredit. Sogar ein Viertel der Kosten für
den Aufbau einer Seeflotte des polnischen Königs Siegismund August stammte von der Familie Loitz. Nach dem
Tod dieser beiden Herrscher vermochten sie ihre Schulden nicht einzutreiben, was das Bankhaus im Jahre 1572
in den Untergang trieb.
Die „Rote Route” führt hier über eine Treppe.
Rollstuhlfahrer sollten bis zur ul. Sołtysia fahren
und dann rechts in die ul. Grodzka einbiegen.
Gehhilfennutzer können mit einer Begleitperson
die Treppen steigen.
KUŚNIERSKA
NOWY
RYNEK
7.
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8.
RYNEK
SIENNY
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Vorgeschlagene Umfahrung
Die Rote Route
14
Die Rote Route
9.
DAS SCHLOSS DER POMMERSCHEN
HERZÖGE (ul. Korsarzy)
Bürgersteige in der ul. Grocka sind sehr abgenutzt und Absenkungen öfters mit Autos versperrt. Rollstuhlfahrer müssen die gepflasterte
Straße mit einer Begleitperson nutzen.
Wir erreichen das Haupttor des Schlosses an der
ul. Grodzka, das zu dem großen Innenhof führt. Das Tor
wurde 1735 umgestaltet. Die von Wappenschilden gekrönten Säulen schuf der schlesische Bildhauer Erhard
Löffler. Rechter Hand sieht man die spätgotischen Maßwerke des Gefängnisturmes, der im Jahre 1503 unter
Herrschaft Herzogs Boguslaus X. entstand. Er gehört mit
zum Südflügel des Schlosses.
AUS DER GESCHICHTE DES SCHLOSSES
Am Anfang der Greifendynastie residierten die Herzöge in
Cammin. Stettin wurde erst etwa 1235 Residenz der pommerschen Herzöge, unter Barnim I. (1210-1278) der am
3. April 1243 Stettin die Stadtrechte nach Magdeburger
Recht gewährte.Barnim III. (1300-1366), ließ ein steinernes Haus bauen, das später das „Alte Haus” genannt
wurde und daneben die Skt. Otto-Kapelle. In der selben
Zeit entstanden zwei weitere Flügel, die quer durch den
heutigen großen Innenhof verliefen.
Am Ende des 15. Jh. ließ Herzog Boguslaus X. das „Große Haus” umbauen. Dies geschah nach seiner Hochzeit
mit der Königstochter Anna Jagiellonka. Die Arbeiten
wurden 1503 beendet. Der Sohn dieses Herzogpaares,
Barnim XI. vervollständigte das „Große Haus” um einen
weiteren Anbau mit spätgotischen Maßwerken. Er ließ
auch den Uhren- und den Gefängnisturm erhöhen und erbaute den Ostflügel.
15
Die Rote Route
Ein genereller Umbau des Schlosses fand unter Herzog Johann Friedrich in den Jahren 1575-1577 statt. Entworfen
wurde der Renaissance Umbau von Wilhelm Zacharias.
1616-1619 ließ Herzog Phillip II. den heutigen Westflügel
errichten. Ihn nannte man den Museumsoder Münzflügel
und er berherbergte die Kunstsammlung des Schlosses.
Nach dem Tod Herzog Phillips setzte sein Bruder Franz I.
dieses Werk fort.
Im Jahre 1705, aus Anlaß des Aufenthaltes der polnischen
Königin Katarzyna Leszczyńska und ihrer Tochter, wurde
das Schloß renoviert.
Nach dem Stockholmer Frieden, im Jahre 1720, gelangte
das bis dahin schwedische Pommern und Stettin, für eine
Summe von 2 Millionen Taler an den preußischen König
Friedrich Wilhelm I.
1729 bezog, als Kommandant der Festung Stettin, Herzog Christian August von Anhalt-Zerbst im Westflügel des
Schlosses Wohnung. Wenige Monate zuvor war ihm eine
Tochter geboren, Sophia Augusta Frederica, die spätere
Zarin von Rußland Katharina II. die Große.
Friedrich Wilhelm IV., er regierte von 1840-1861, ließ
1842 den Nordflügel des Schlosses umbauen. Im 19. und
20. Jh. diente das Schloß der preußischen Provinzialregierung und anderen Behörden als Sitz.
Während der Bombardierung der Stettiner Altstadt durch
die Alliierten wurde auch das Schloß großen Teils zerstört.
Nach Ende der Kriegshandlungen sicherte man die Ruine vor Einsturz und weiterer Zerstörung. 1958 wurde der
Nordflügel mit der Skt. Otto Kapelle als repräsentativen
Konzertsaal wieder aufgebaut. Der Öffentlichkeit wurde
im Jahre 1982 dann der sogenannte Münzhof übergeben,
womit der Wiederaufbau des gesamten Schloßes beendet
war.
Jetzt ist es an der Zeit sich im großen Schloßhof, er hat
2.200 qm Fläche, einmal umzusehen.
16
Die Rote Route
Uhrenturm
Südflügel
Gefängnisturm
Westflügel
Pferdestall
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Ost
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Großnhof
Inne
Glocken
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Nord
Das Schloss im Überblick
Nordflügel:
. Eingangshalle – Kasse, Kiosk mit Andenken und Literatur
. Bogusława-Saal – Konzerthalle
. Theater und Kneipe in der ehemaligen Krypta
4. Elżbietańska-Saal – Ausstellungsraum
5. Przybysławy-Saal – Ausstellungsraum
6. Anny Jagiellonki-Saal – Veranstaltungsraum
7. Świętoborzyców-Saal
8. Eryka Pomorskiego-Saal
9. Stanisława Leszczyńskiego-Saal
10. Świętosławy-Saal
Südflügel:
. Eingang in die Keller
. Galerie im Südflügel
. Standesamt und Hochzeitssaal
4. Oper im Schloss
Ostflügel:
5. Foyer der Oper im Schloß
6. Schloßmuseum mit den Sarkophagen der pommerschen Herzöge und Durchgang zur Gotischen Galerie
7. Schlosscafe und Restaurant
8. Kino
Westflügel:
19. Tourismus- und Kulturinformation
17
Die Rote Route
Das Schloss ist nicht behindertengerecht ausgelegt. Die Schlossräume und Toiletten sind für
Rollstuhlfahrer nicht erreichbar. Die Rollstuhlfahrer und Menschen auf Krücken können den
Innenhof des Schlosses selbständig besichtigen.
Die unebenen Pflastersteine erschweren die Fahrt
auf dem Rollstuhl.
SCHLOSSBESICHTIGUNG
Im Südflügel, heute nach Boguslaus X. benannt, befindet sich die „Oper im Schloß”, der Hochzeitssaal des
Standesamtes und die Südgalerie.
Von der Hofseite ist der Uhrenturm sichtbar. Die aus
dem 16. Jahrhundert stammende Uhr wird von einem
Uhrwerk aus dem Jahre 1693 betrieben. Geschaffen wurde es vom Meister Kaspar Ritard aus Dramburg. Im oberen Teil sichtbar sind zwei Löwen aus der schwedischen
Herrschaft in Stettin; die Kugel zwischen ihnen, zur Hälfte granatfarben, zur Hälfte gold, dreht sich mit der Mondphase; das Datum einer Überholung der Uhr und die Büste eines Narren, dessen rechte Hand die Viertelstunden,
die linke aber die vollen Stunden schlägt. Während des
Schlagens klappert der Hofnarr mit den Zähnen.
Der Mittelteil wird bestimmt vom Stundenzifferblatt,
das eine Fratze und in ihrem Mund zeigt sich das Datum
des Kalendertages. Der untere Teil trägt das Minutenzifferblatt, zwei pommersche Greifen und das Datum einer
weiteren Überholung der Uhr. Obwohl im Kriege völlig
zerstört, konnte die Uhr durch polnische Denkmalpflager
wiederhergestellt werden.
Während der Öffnungszeiten kann man, nach Erwerb einer Eintrittskarte an der Kasse in der Eingangshalle des
Nordflügels, auch die wechselnden attraktiven Ausstellungen in der Südgalerie besuchen.
Im Keller des Ostflügels, benannt nach Barnim XI., befindet sich das Museum des Schlosses.
18
Die Rote Route
In den Vitrinen, wird die Geschichte des Schlosses gezeigt.
Hier befindet sich auch ein Modell des ganzen Schlosses.
Im ersten Raum können 6 herzögliche Sarkophage besichtigt werden. Es sind die Sarkophage Herzog Boguslaus XIII, Herzog Phillip II., Herzog Franz I., Herzog
Ulrich I., Herzog Boguslaus XIV., sowie der Prinzessin
Anna Maria.
An der Aussenwand des Ostflügels befindet sich die Stiftertafel datiert auf das Jahr 1538. Darüber befindet sich
eine lateinische Inschrift.
Nach dem Besuch des Schloßmuseums sollten wir in das
Innere des Ostflügels eintreten.
Im Foyer befindet sich eine Garderobe, eine Toilette und
der Eingang zum Schloßrestaurant.
Rechter Hand das Foyer der „Oper im Schloß”, davor
einige Stände mit polnischer Volkskunst und Andenken.
Das Treppenhaus führt hinauf zur Direktion des Schlosses, zum Kino und zur Kunstwerkstatt. Gegenüber dem
Eingang geht es wieder hinaus aus dem Flügel auf die
Schloßterasse.
Von der Terasse genießt man einen wunderbaren Ausblick
auf die neuenstehende Altstadt, den Hafen und die Hügel
der Buchheide.
Die Eingang „F” auf der Oderseite – zur „Oper
im Schloß” – besitz eine Auffartrampe mit Handlauf. Aber im Innenbereich ist nur das Parterre
befahrbar. Gehilfennutzer brauchen innen eine
Begleitperson.
Zurück im Hof wenden wir uns nun dem Eingang des
nach Barnim III. benannten Nordflügels zu.
Wir treten ein und finden auf der rechten Seite einen kleinen Laden mit Andenken, Karten und Veröffentlichungen
der Region, eine Garderobe und die Schloßkasse. Die
beiden Türen zur Linken führen in den Konzertsaal, die
ehemalige Schloßkirche Skt. Otto.
19
Die Rote Route
Am Eingang steht der heutige Name Sala Bogusława I.
Im Keller befinden sich das Theater Krypta und ein WC. Ein
Stockwerk darüber befinden sich die Ausstellungsräume.
Zurückkehrend in den großen Innenhof finden wir zur
Rechten eine Gedenktafel für Barnim III. Die Tafel stellt
einen Ritter in voller Rüstung dar, angelehnt an ein Wappenschild mit den neun Wappen Pommerns. Die undeutlich gewordene deutsche Inschrift lobt das Wirken Barnims III. und des Tafelstifters Barnim XI.
An einem Fenstersturz im zweiten Stock erinnert die Jahreszahl 1577 an das Datum des Schloßumbaues.
Wir erreichen nun den Durchgang im Mittelteil des Westflügels dem Jan Fryderyk Flügel. Hier befindet sichheute die Regionalregierung der Woiwodschaft Westpommern, das Amt des Marschals, aber auch das Cafe und
Restaurant „Am Ende des Korridors” und ein Teil der
Räumlichkeiten der „Oper im Schloß”.
Der Durchgang durch diesen Flügel bringt uns in den
etwa 1000 qm großen Münzhof, einst auch Museumsoder Kranhof genannt. Im Erdgeschoß befindet sich die
Tourist- und Kulturinformation im Schloß. Bestens
ausgestattet mit landeskundlicher Information über Stettin und Westpommern.
Das geräumige Lokal der Touristinformation ist
Rollstuhl befahrbar. Hier lassen sich Informationen und Reiseführer erweben.
In die Wand eingelassen ist die aus Sandstein geschaffene Stiftungstafel mit dem Abbild der Herzöge Phillip II.
und Franz I.
An der Aussenwand des Glockenturmes wurde eine Kopie der Statuette des Hl. Otto von Bamberg, des Missionars Pommerns, angebracht. Das Original befindet sich in
der Sammlung des Stettiner Nationalmuseums.
Nach dem Erwerb einer Eintrittskarte an der Kasse im
Nordflügel kann man die 203 Stufen des Turmes hinauf20
Die Rote Route
schreiten und aus einer Höhe von 35 m auf die Stadt und
ihre Umgebung hinabschauen.
Das Glockenturm ist für gehbehinderte Menschen
nicht zugänglich.
10.
DER REITSTALL DER HERZÖGE
(Institut der Germanischen Philologie – Universität
Stettin) (ul. Rycerska) Dieses Haus wurde um 1600 in Fachwerk als Reitstall
des Schlosses gebaut. An seiner Ostseite befindet sich ein
kunstvolles Renaissanceportal, das etwa aus der gleichen
Zeit stammt, aber erst im Jahre 1736 aus dem Schloß hierhergebracht wurde.
Eine Rollstuhlfahrt ist nur bedingt möglich. Wegen der schmalen, steilen Bürgersteige, auf denen
die Straßenbeleuchtung steht, ist man gezwungen, die schmale, wenig verkehrte Straße zu nutzen. Die Fahrbahn ist ausgepflastert.
Im oberen Teil sind Reliefs mit zwei Wappen sichtbar. Das
eine, das pommersche Wappen des Herzogs Boguslaus
XIV. und das andere das Wappen Schleswig-Holsteins,
stammte doch die Gattin dieses Herzogs, Herzogin Elisabeth, aus dem Hause Schleswig-Holstein-Sonderburg.
Auch ein Greif, der ein Buch und ein Schwert hält sind
sichtbar, sowie eine muschelförmige Nische.
11.
DIE JUNGFRAUENBASTEI (ul. Panieńska)
Die gotische Jungfrauenbastei wird auch „Turm der sieben Mäntel” genannt. Dieser zweite Name stammt wohl
von folgender Legende:
21
Die Rote Route
Um den Siebenmäntel-Turm sehen zu können
(von der Aussichtsplattform des Schlosses nicht
sichtbar), muss man die Unterführung unter der
Schlossbrücke nutzen. Dort gibt es einen Bürgersteig und einen Radweg. Wegen des steilen
Abhanges ist den Rollstuhlfahrern eine Begleitperson anzuraten.
Herzog Boguslaus X. befahl für seine geliebte Frau Anna
Jagiellonka sieben Mäntel nähen zu lassen. Der Schneider aber soll dieser Bestellung nicht nachgekommen sein,
wofür er in der Bastei interniert wurde.
Der Turm wurde im 14. Jh. errichtet, als die Stadt ihre mittelalterliche Befestigung erhielt. Er besitzt drei Geschosse.
Bis 1723 wurden hier Gefangene gehalten. Mit der Zeit
wurde er von anderen Gebäuden zugebaut und vergessen.
Die Stadtmauer maß 2510 m, davon 610 m entlang der
Oder. Sie wurde von vier Haupttoren durchbrochen, dem
Mühlentor, dem Frauentor, dem Passauertor und dem
Heilig-Geist-Tor. Von der mittelalterlichen Befestigung
blieb lediglich die Jungfrauenbastei, und, so erinnern wir
uns, noch ein Stück Stadtmauer hinter der Johanniskirche
erhalten.
Heute in der Bastei befindet sich eine von den Stettiner
Immobilien Büros.
12.
TRASA ZAMKOWA
Diese moderne Brückenanlage mit einer Länge von
2300 m, verbindet die ul. Gdańska mit dem Stadtzentrum.
Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf das
Stadtpanorama von Stettin.
Die Schlossbrücke kann man von der Aussichtsplattform des Schlosses bewundern.
22
Die Rote Route
13-15. HAKENTERRASSEN (WAŁY CHROBREGO)
Die touristische Route zur Hakenterrassen führt
über eine steile Steintreppe. Wir empfehlen
Ihnen den Spaziergang von ul. Korsarzy zum
pl. Solidarności (siehe Lageplan am Ende des
Buches). Straßenübergänge für Fußgänger sind
mit Tonsignalen und flachen Bordersteinen – mit
Ausnahme eines Überganges.
Beim Queren des pl. Solidarności gibt es linkerhand den Schiffsmast (beschrieben unter
20) und rechterhand die Peter und Pauls Kirche (Nr. 19). Sie gehen auf die andere Seite der
ul. Małopolska und biegen rechts ein und gehen
zu Hakenterrassen.
13.
SEE AKADEMIE (Hakenterrassen/Wały Chrobrego)
Der vierflügelige Komplex wurde nach einem Entwurf
von Emil Drews in den Jahren 1902-1905 für die Landesversicherungsanstalt erbaut. Vor dem zweiten Weltkrieg
beherbergte das Gebäude das Seefahrtsamt und die Zentrale Hochseefischereibehörde. 1962 wurde das Gebäude
der Staatlichen Seefahrtschule zur Verfügung gestellt, die
1968 zur Seefahrtshochschule umgestaltet wurde.
Das Nachbargebäude gehört heute ebenfalls zur See Akademie. Entstanden ist es in den Jahren 1914-1921. Hier
residierte die Oberzolldirektion, die 1923 in das Zollamt
an der Hansabrücke umzog und das Landesfinanzamt.
Gleich nach dem Krieg hatte die Hafenbehörde hier ihren
Sitz und von 1962-1968 die Staatliche Hochseefischereischule.
23
Die Rote Route
14.
DAS NATIONAL MUSEUM (Hauptgebäude)
(Hakenterrassen/Wały Chrobrego)
Das Gebäude entstand auf dem Grundriß des Buchstaben
E entworfen von Wilhelm Meyer-Schwartau und wurde
am 13. Juni 1913 als Museum eröffnet. Zu den wertvollsten Exponaten gehörten die materialgerechten Repliken
des Reiterstandbildes Colleoni von Verrochio und des
„Moses” von Michelangelo, sowie die Modelle der in der
Stettin gebauten Schiffe.
Alle Ausstellungsräume sind barrierefrei (Aufzug). Das neue Planetarium ist auf Behinderte
nicht ausgelegt. Die Bildungsabteilung in Szczecin hält eine spezielles Bildungsangebot für Behinderte (für Gruppen) auf, tel. 91 43 15 270.
Am 21. März 1945 wurde ein Teil der Sammlung des Museums auf die Burg Coburg in Deutschland verbracht. Die
Neueröffnung des ersten polnischen Seefahrtsmuseums
erfolgte am 29. Juni 1948. Im Jahre 1950 wurde dieses
Museum liquidiert und seine Sammlung an das Stadtmuseum übergeben. Die Dohrnsche Sammlung antiker Statuen mitsamt dem Reiterstandbild Colleonies wurde Warschau übereignet.
1970 dann erfolgte die Berufung zum Nationalmuseum in Stettin.
Dauerhafte Ausstellungen: Frühgeschichte Pommern
(eine Archäologische Exposition), Polen am See 1920 1945, Westpommersche Münzenprägung von 11Jh bis 19Jh,
Afrikanische Kunst – zwischen der Maske mund Fetisch.
Nach einem Besuch der Museumsausstellung sollte man
noch einen Blick auf die Fassade des Gebäudes werfen.
Auf der Südseite präsentieren sich die Musen der Bildhauerei, der Grafik und der Malerei; auf der Nordseite
das Stettiner Prunkwappen aus dem Jahre 1660. Im Rysalith der Frontansicht schaut man auf 4 Medaillione: die
24
10.
11.
BASZTA PANIEŃSKA,
DIE JUNGFRAUENBASTEI
ST AJNIA I UJEŻDŻALNIA KSIĄŻĘCA,
DER REITSTALL DER HERZÖGE
13.
14.
AKADEMIA MORSKA,
SEE AKADEMIE
MUZEUM NARODOWE,
DAS NATIONALMUSEUM
WAŁY CHROBREGO,
HAKENTERRASSEN
9. ZAMEK KSIĄŻĄT POMORSKICH,
THE CASTLE OF POMERANIAN DUKES,
DAS SCHLOSS DER POMMERSCHEN HERZÖGE
FONTANNA – WAŁY CHROBREGO,
DER SPRINGBRUNNEN – HAKENTERRASSEN
PIKNIK NAD ODRĄ (STR. 72),
PICKNICK AN DER ODER (SEITE 69)
24.
BAZYLIKA ARCHIKATERALNA ŚW. JAKUBA,
DIE ERZBISCHÖFLICHE KATHEDRALE SKT. JAKOBI
18.
BRAMA KRÓLEWSKA,
DAS KÖNIGSTOR
19.
KOŚCIÓŁ ŚW. PIOTRA I PA WŁA,
PETER UND PAUL KIRCHE
ZEGAR – BAZYLIKA ARCHIKATEDRALNA ŚW. JAKUBA,
DIE UHR – ERZBISCHÖFLICHE KATHEDRALE SKT. JAKOBI
MURY BAZYLIKI,
MAUER DER BASILIKA
24.
ZESPÓŁ SZKÓŁ MUZYCZNYCH,
DIE MUSIKFACHSCHULE
28.
24.
Die Rote Route
Cheopspyramide, die Akropolis, den Kölner Dom und
den Petersdom in Rom.
Es ist möglich von dem Aussichtsturm der Gebäude wunderschönes Panorama der Stadt zu bewundern und die
Gruppen können auch an der Session im Planetarium teilnehmen.
15.
DAS WOIWODSCHAFTSAMT (Wały Chrobrego)
Dieser nördliche Gebäudekomplex auf der ehemaligen
Hakenterrasse entstand in den Jahren 1906-1911 nach
Lehmgrübnerschem Entwurf. Er wurde für die Provinzregierung, das Seeamt und als Residenz des Regierungspräsidenten entworfen.
Der Eingang für Behinderte gibt es seitens der
Hakenterrassen (Wały Chrobrego 4, rechts von
der Haupttreppe). Beim Eingang gibt es eine
Klingel, die den Mitarbeiter über die Ankunft des
Kunden informiert. Zimmer 062 ist für behinderte Kunden vorgesehen.
Das Hauptgebäude in der Mitte besteht aus 5 Flügeln mit
zwei rechteckigen Innenhöfen. Die beiden Türme sind
etwa 60 m hoch. Auf dem Helm des südlichen Turmes
steht ein Seemann, der seine eine Hand auf einem Anker
stützt und mit der anderen die Flagge hält. Diese Bronzefigur ist etwa 2,50 m hoch und wiegt 160 kg. Die Plattform
des Nordturmes diente als Signalmast für die Seefahrt. An
der Nordseite befindet sich ein zweiflügeliger Anbau für
das Seeamt und der südliche Anbau war die Residenz des
Regierungspräsidenten.
Seit Ende des zweiten Weltkrieges befindet sich hier der
Sitz des Woiwodschaftsamtes.
25
Die Rote Route
16.
DAS ADAM MICKIEWICZ DENKMAL
(pl. Mickiewicza)
Entworfen durch Sławomir Lewiński wurde dieses in Beton geschaffene Standbild am 3. Mai 1960 auf dem Sockel
des Standbildes Friedrich III. enthüllt.
Rund um den pl. Mickiewicza sind alle Bordsteine an den Fußgängerüberwegen abgesenkt.
17.
PAZIM (pl. Rodła)
Moderner Büro- und Hotelkomplex. Hier befindet sich
das „Radisson BLU“ Hotel und vom Cafe im 22. Stock
genießt man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt
und ihre Umgebung.
Das Gebäude ist im vollem Umfang auf Behinderte ausgelegt.
18.
DAS KÖNIGSTOR (pl. Hołdu Pruskiego)
Es wurde in den Jahren 1725-1727 nach einem Entwurf
von C.G. Wallrave im Barockstil errichtet. Anfänglich
hieß es das Anklamer Tor. Nach der Neubenennung des
Verteidigungsanlagen angrenzenden Platzes im Jahre
1841 erhielt auch das Tor seinen jetzigen Namen. Reich
verziert wird das Tor durch die Dammartschen Bildhauerarbeiten, mythische Figuren, Herkules und Mars, sich
windende Schlangen, Embleme, Tropheen, den preußischen Adler, die goldene Königskrone und andere.
Im Königstor befindet siche ein Bistro. Es ist mit
dem Rollstuhl befahrbar, die Toiletten sind nicht
nutzbar.
26
Die Rote Route
An der Westseite wurde am 30. Juni 1999 eine bronzene Gedenktafel enthüllt. Sie erinnert an den 1833 in der
Stettiner Festung gefangen gehaltenen Generał Dezydery
Chłapowski.
19.
PETER UND PAUL KIRCHE
(pl. św. Piotra i Pawła)
Der Eingang ist durch eine Schwelle erschwert,
die mithilfe eines Begleiters ohne große Schwierigkeiten überwunden werden kann. Menschen
auf breiten Rollstühlen, wie z.B. Rollstühle mit
elektrischem Antrieb, können die schmale Tür
nicht passieren.
Dieses ursprünglich gotische Gotteshaus hat selbst den
letzten Krieg ohne große Zerstörungen überstanden. Allerdings wurde im September 1945 das kostbare Triptychon von 1509 entwendet. 1946 wurde die Kirche durch
die Behörden der polnischkatholischen Gemeinde zuerkannt. Im Innern sind zahlreiche alte Grabplatten und die
kunstvoll bemalte Decke beachtenswert.
Von aussen besonders sehenswert sind, das zweigeteilte
Portal, die Portale in denen aus dem Karthäuserkloster
stammende Säulen des 14. Jh. verwandt wurden, der aus
einer Sandsteinplatte geschaffene Opferstock für Peter
und Paul. Der Einwurfschlitz für die Bitten an den einen
Heiligen liegt paralleel zur Wand, der für den zweiten Heiligen quer dazu. Sehenswert sind auch die Maskaronen,
im unteren Teil der Stabwerke. Die Stützpfeiler, die sich
im Innenraum des Gotteshauses wiederfinden, erlaubten
die Schaffung eines Kapellenkranzes.
Die erste, hölzerne Kirche entstand an diesem Platz, anstelle des zerstörten heidnischen Tempels, während der
Mission durch Otto von Bamberg im Jahre 1124. Ab 1191
war sie Pfarrkirche der slawischen Gemeinde. 1441 wur27
Die Rote Route
de ein Vikariat an die Kirche angebaut und in den folgenden Jahren erfolgte ein kompletter Umbau.
Der Zimmermann Arnold Köpperling führte 1702 die
hölzerne Deckenkonstruktion aus und im folgenden Jahr
entstand durch Ernst Eichner ihre Bemalung mit den Bibelszenen „Die Sintflut”, „Das Lamm Gottes” und „Gott
Vater”. Im Jahre 1707 wurde im Westen ein Chor angebaut, der die 1708 gestiftete Orgel beherbergte.
In der Zeit der französischen Okkupation, von 1806-1813,
wurde das Gotteshaus zerstört. Von 1817-1818 dauerte
der generelle Wiederaufbau der Kirche unter Architekt
Henks. Neugotisch war nun ihr Stil. Neu erhielt sie den
Chor, einen Orgelprospekt, eine Empore, eine Kanzel,
den Altar und Bänke.
1901 erfolgte eine Regotisierung der Westfassade, der
Wände und Portale. Und in den Jahren 1924-1930 wurde,
unter Führung des Architekten Carl Rittershausen der Innenraum grundlegend umgebaut.
20.
DER SCHIFFSMAST
An der Stelle des abgerissenen Stadttheaters wurde 1989 der
Mast des Dampfers „Konstanty Maciejewicz” errichtet.
21.
PROFESSORENHÄUSER
(pl. Żołnierza Polskiego)
Zwischen der ul. Farna und der ul. Mariacka liegt die Reihe der Professorenhäuser des Mariensti ftes. Vermutlich
entstanden im 14. Jh. zeigen sie sich heute wie nach ihrem Umbau aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die Keller
zeugen von der gotischen Vergangenheit der Bauten. Auf
ihrer Rückseite hat sich ein Rest des gotischen Kreuzganges der Marienkirche erhalten.
28
Die Rote Route
Das Lokal ist für gehbehinderte Menschen nicht
zugänglich.
22.
DAS LIZEUM NR. 9 (pl. Mariacki)
Als Marienstiftgymnasium im Jahre 1832 anstelle der
1789 vom Blitz getroffenen Kollegiatskirche Skt. Marien entstanden. An der Vorderseite des Gebäudes gedenkt
eine Tafel der bei Monte Cassino gefallenen polnischen
Soldaten.
Im Jahre 1262 unterschrieb Herzog Barnim I. der Gute
die Stiftungsurkunde für die Kollegiatskirche Skt. Marien. Das Gotteshaus wurde eine dreischiffige Basilika mit
einem Doppelturm an der Westseite. Es war die größte
und schönste Kirche der Stadt. Die reichsten Familien
zählten zu den Stiftern der Ausstattung. Als höchstes Gebäude wurde die Kirche vielfach von Blitzen getroffen
und geriet in Brand, so 1579, 1598, 1648, 1781 und 1789,
letzterer Brand vernichtete die ganze Kirche.
Nach Abriß der Ruinen der Marienkirche, im Jahre 1830,
wurde der Grundstein für den Neubau des königlichstädtischen Gymnasiums gelegt. Im Jahre 1832 waren die Bauarbeiten beendet. Zwei Jahre später stiftete der Stadtrat
Dreher der Schule eine Orgel. Die Bibliothek umfasste
etwa 30000 Bände und war die beste in der Provinz Pommern.
Neben der Schule findet man noch Reste der Marienkirche, zwei Bögen ihres Kreuzganges, der die Kirche mit
den Professorenhäusern verband. Im Jahre 2003 fand man
bei Bauarbeiten in der Nähe der Fundamente der Schule
Grabstätten von vor Jahrhunderten hier beerdigten Gläubigen oder Kanonikern.
29
Die Rote Route
23.
DAS GEBÄUDE VON PZU ŻYCIE (ul. Farna 1)
In diesem, von einer Versicherung genutzten Gebäude
wurde am 2. Mai 1729 als Tochter des preußischen Stadtkommandanten die Prinzessin Sofia Augusta Frederika
von Anhalt Zerbst geboren. 1745 heiratete sie den späteren Zaren Peter III. und erhielt den Namen Katarina II.
Nach der Ermordung ihres Gatten regierte sie als Zarin
das russische Reich und war mitverantwortlich für die
Teilungen Polens (1772, 1793, 1795).
24.
DIE ERZBISCHÖFLICHE KATHEDRALE
SKT. JAKOBI (ul. Kardynała Stefana Wyszyńskiego)
Die Jakobikirche wurde im Jahre 1187 auf dem Gelände
einer durch westliche Kolonisten gegründeten Vorburg
auf dem heutigen Kathedralenhügel errichtet. Stifter der
Kirche war ein Behringer aus Bamberg, der sich in Stettin
ansiedelte. Das Patronat über die Kirche erhielt das Bamberger Benediktinerkloster Skt. Michael.
1191 wurde die Kirche der deutschen Kolonistengemeinde
zur Nutzung übergeben. Um 1250 begann der langwährende Ausbau. Es entstand eine dreischiffige Basilika, mit
zwei Türmen, einem Presbyterium mit Umgang und einem
Kapellenkranz. Die Altäre der Kirche wurden durch die
Gilden gestiftet.
1370 ein Umbau des Presbyteriums, unter Änderung der
Basilika in einen Hallenbau mit einem, zwischen den
Stützpfeilern aufgebauten Kapellenkranz. Zu Beginn des
15. Jh. schuf Heinrich Brunsberg an der südlichen Seite
des Schiffes reich mit lasierten Ziegeln verzierte Kapellen. Bei einem Sturm im Jahre 1456, stürzte der südliche
Turm ein. Der vorgenommene Wiederaufbau änderte die
Basilika in eine Hallenkirche, fügte auch an der Nordseite
Kapellen an und schuf nur einen Turm auf dem massiven
Westwerk. Im Jahre 1569 verfügte die Kirche über 54 Al30
Die Rote Route
täre, 24 Kapellen und eine vollständige, mittelalterliche
Ausstattung.
Während der brandenburgischen Belagerung des Jahres
1676 wird die mittelalterliche Kirche, samt ihrer Ausstattung und einiger Glocken vollständig zerstört. Noch im
17. Jh. wird ein Wiederaufbau des Gotteshauses in barocker Form begonnen. Der Bau währte bis ins 18. Jh.
Den Barockaltar schuf der Schlesier Erhard Löffler. An
der Aufstellung der Orgel, die eine Vielzahl von Registern
aufwies, nahmen Meister aus Buxtehude und Lübeck
teil. Die musikalischen Möglichkeiten des Instrumentes
schöpfte der Organist und Komponist Carl Loewe aus.
Im Jahre 1820 kam Carl Loewe im Alter von 24 Jahren
nach Stettin. Vier Jahre später eröffnete er eine Musikschule. Durch die Organisation von Konzertreihen mit
bedeutenden Komponisten Preußens, begeisterte er die
Stettiner für die Musik. Er gilt als Begründer der romantischen Ballade und schrieb Musik zu den Worten romantischer Dichter, darunter zu Werken von Herder, Goethe
und auch des polnischen Poeten Adam Mickiewicz. Für
viele Jahre war er aktiver Teil des gesellschaftlichen Lebens der Stadt, zum Beispiel durch seine Auftritte im Salon der Frau Tilebein in Zülchow. 1866 verließ er Stettin
und sie delte nach Kiel um, wo er 1869 verstarb.
In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts brachten Stettiner das Herz Loewes in die Skt. Jakobi Kirche, wo es
in den oberen Teil des südlichen Pfeilers, nahe der Barockorgel auf der Loewe Jahre gespielt hatte, eingemauert wurde. Vor dem Turm der Kirche wurde ihm ein, von
Hans Weddo von Glümer entworfenes Denkmal errichtet,
von dem lediglich der Sockel erhalten geblieben ist.
Aus Anlaß des 700. Jahrestages des Kirchenbaus wurde
(auf Initiative von Hugo Lemcke) die Entscheidung getroffen, einen spitzen Turmhelm zu errichten. Ende 1893
war das Skelett fertiggestellt. Trotz vieler Schwierigkeiten
konnte im Jahre 1895 die Kirchturmspitze errichtet werden. Der Turm mit Helm war nun 119 m hoch.
31
Die Rote Route
Turm und Dachstuhl der Kirche wurden während der
Bombardements 1944 zerstört. Wie man auf den Fotografien im Turm sehen kann, stand die Ruine noch lange
Jahre nach dem Krieg. Mit der Bulle vom 28. Juni 1972
berief Pabst Paul VI. die Diözese Szczecin-Kamień. Es
erfolgte eine grundlegende Rekonstruktion der Kirche,
zu einem sich an den ursprünglichen gotischen Stil anlehnenden Gotteshaus. Vom Bau eines Turmhelmes nahm
man Abstand und so entstand ein 70 m hoher Turm mit
Pyramidenzeltdach.
Am 31. Mai 1982 erfolgte durch den Bischof von Szczecin-Kamień Kazimierz Majdański die feierliche Weihung
des Gotteshauses. In den Rang einer Kathedrale wurde die Kirche am 23. Mai 1983 und in den Rang einer
Erzkathedrale am 25. März 1992 durch Pabst Johannes
Paul II. erhoben.
Im Jahre 2007 begann der Wiederaufbau des Kirchenturmes, dank dem die alte Silhouette der Kirche wieder zu
erkennen ist. Im Januar 2008 wurde der steile Turmhelm
mit Aussichtsmöglichkeiten aufgesetzt. Der Kirchenturm
incl. Helm zählt zirka 110 m und von der Höhe her ist sie
zweitgrößte Kirche in Polen (nach dem Dom in Licheń
– 141,5 m hoch). Im Juni 2008 wurde die Orgel offiziell
eingeweiht. Das Instrument hat 66 Stimmen und besteht
aus 4743 Pfeifen, darunter 183 Resonatoren der spanischen Trompete. Das ganze Instrument hat eine Höhe von
10 m und ein Gewicht von 36 Tonnen.
Rollstuhlfahrer kommen in den Dom durch den
Haupteingang am Turm. Der Eingang ist jedoch
nur anlässlich großer Feierlichkeiten geöffnet.
Man kann auch den täglich geöffneten Eingang
bei der Verkaufsstelle benutzen. Menschen mit
Gehhilfen können eine Treppe mit Geländer passieren. Für Rollstuhlfahrer gibt es eine steile Auffahrtsrampe.
32
Die Rote Route
Eine Besichtigung schlagen wir vor in der Turmhalle
zu beginnen. In den Schaukästen wird die bewegte Geschichte der Kirche bis in unsere heutige Zeit dargestellt.
Einzelheiten der Kirchengeschichte Pommerns kann man
in dem kleinen Museum auf der Südempore besichtigen.
Danach erfolgt ein Rundgang entlang der reichlich mit
Heiligenfiguren und Altären ausgeschmückten Seitenkapellen. Die meißten der Glasfenster stammen aus der
Werkstatt Irena Kisielewska und Wiktor Ostrzołeks.
Im Presbyterium, das von 12, die 12 Apostel symbolisierenden Pfeilern getragen wird, befindet sich der Hauptaltar, ein Triptychon. Sein Hauptschrank aus dem 15. Jh.
stammt aus der Marienkirche in Chojna, wie wohl auch
die anderen Figuren. Die in der Predella sichtbaren gotischen Statuen der zwölf Apostel stammen aus der Kirche
von Suckow. Die Hauptfigur des Altarbildes ist die Madonna mit dem Kind (aus Mieszkowice). Um sie herum,
sind die Bischöfe Skt. Adalbert und Skt. Otto, sowie die
Hl. Agnes, die Hl. Barbara, die Hl. Dorothea und die
Hl. Katharina gruppiert. Über dem Altar hängt ein Kruzifix mit dem Usedomer Lebensbaum.
Die in Bronze gegossenen Bilder des Altars zeigen Szenen der Kirchengeschichte:
•
•
•
Von der Haupthalle gesehen: die zwölf Apostel und
die Madonna von Tschenstochau.
Die Nordseite zeigt: den Hl. Adalbert, Patron der pommerschen Christianisierung durch den Hl. Otto von
Bamberg. Im Hintergrund ist die Kathedrale von Gnesen zu sehen. Daneben Herzog Boguslaus II. Schiefmund, Initiator der Christianisierung Pommerns; der
Hl. Otto von Bamberg, Missionar Pommerns; Herzog
Wartislaus I. und seine Frau Ida von Cammin; den Kastellan Paul von Santok; den Wolliner Bischof Adalbert, sowie Ritter, Bewohner von Stettin und einen
heidnischen Priester.
Die Ostseite: Figuren aus der Geschichte des Bistum
Cammin (1176-1534); Herzog Kasimir, Stifter der
33
Die Rote Route
Kathedrale in Cammin; Konrad I., erster Bischof von
Cammin; der letzte Bischof von Cammin Erasmus
Manteuffel; die Hl. Kordula und ihr Reliquienschrein
und den Hl. Faustinus als in Cammin verehrten Bischof und Märtyrer.
•
Die Südseite: zeitgenössische Figuren der Katholischen
Kirche Polens. Den Hl. Maximilian Kolbe; Pabst Johannes XXI II; Pabst Paul VI.; Pabst Johannes Paul II.;
Primas Kardinal August Hlond; Primas Kardinal Stefan
Wyszyński; Primas Kardinal Józef Glemp; Bischof Jerzy
Stroba (1972-1978), den ersten Bischof der Diözese und
Bischof Kazimierz Majdański (1979-1992).
Unter dem Triptychon steht der Thron des Erzbischofs; zu
seinen beiden Seiten die Sitze des Kapitels und der Geistlichkeit.
In der Kathedrale befinden sich Bronzeplatten zur Erinnerung an den Besuch des Pabstes Johannes Paul II. am
11.06.1987, an den 40. Todestag des Kardinal August Hlond
(1980), an den 10. Todestag Kardinal Stefan Wyszyńskis,
an den Organisten Carl Loewe und an andere.
Neben dem Ausgang der Kathedrale hängt eine schwarze
Marmorplatte unter dem symbolischen Hakenpflug, der
Rodło, dem Zeichen des Bundes der Polen in Deutschland.
Wir begeben uns zur Glocke, die im Jahre 1681 durch
Laurentius Köckeritz gegossen wurde. Weiter gehen
wir um die Katedrale herum und schauen zuerst auf das
denkmalgeschützte Vikariat aus dem 14. Jahrhundert, die
erhaltene und reich verzierte Südfassade, das neugotische Westportal, die Sandsteinplatte mit einem Text zur
Kirchengeschichte vom 12.-19. Jahrhundert, den Sockel
des Loewe Denkmals mit der Madonnenfigur, die an die
Heimsuchung der Diozöse durch das Marienbild von
Tschenstochau am 31. September 1991 erinnert und das
hierher verbrachte Kreuz, unter dem sich, am 11. Juni
1987, Pabst Johannes Paul II. auf den Jasne Błonia mit
den Gläubigen traf. .
34
Die Rote Route
Man kann von dem Aussichtsturm wunderschönes
Panorama der Stadt und Umgebung bewundern.
Behinderte können ohne Probleme den Turm mit
einer Aussichtsplattform besteigen. Der Turm hat
zwei Aufzüge. Rollstuhlfahrer gelangen an den
Aufzug am einfachsten (ohne Hilfe), wenn sie
den Haupteingang zum Dom bzw. direkt den Turmeingang benutzen, wo man eine hohe Schwelle
passieren muss (die Mitarbeiter stehen zu Ihrer
Verfügung).
25.
DIE FLORA (pl. Orła Białego)
Die Route führt über eine Treppe. Um sich die
Flora-Plastik anzusehen, muss man rechts abbiegen und den Platz umgehen.
Die barocke Figur der römischen Fruchtbarkeitsgöttin
wurde 1730 in Sandstein durch Johann Konrad Koch geschaffen. Sie befand sich zuerst in der Attika des Grumbkow Palastes, wo sie nach dem Umbau im 19. Jh, in den
Garten wanderte. 1906 wurde sie in die Grabower Anlagen verbracht und kehrte nach einer Konservierung auf
ihren heutigen Standort zurück.
26.
DER BRUNNEN MIT DEN ADLER
(pl. Orła Białego)
Nach einem Entwurf von Grael schufen Angerer und Koehl diese Brunnenplastik aus Sandstein. Enthüllt wurde
sie am 15. August 1732. Der Brunnen war das Ende einer
durch Dubendorf geschaffenen Frischwasserleitung von
den Warsower Höhen in die Stadt.
35
Die Rote Route
27.
DER PALAST UNTER DEM GLOBUS
(pl. Orła Białego)
Barockes Palais erbaut 1723-1726 als Residenz für F.O.
von Grumbkow. Der Entwurf stammt von Pierre von
Montarques. Der Berliner Hofbildhauer Johann Georg
Glume schuf die Attika und die bis heute erhaltene, in Pirnaer Sandstein ausgeführte Vase.
In den Jahren des Siebenjährigen Krieges 1757-1763
wohnte hier Prinz Friedrich Eugen von Württemberg mit
seiner Frau. 1759 gebar diese ihm eine Tochter, Sophie
Dorothea Louise. Jene wurde 1776 die zweite Gemahlin
des Zaren Paul I., des Sohnes Katharina II. der Großen,
welche 1726 in Stettin geboren worden war. Maria Fiodorowna gebar im Laufe ihrer 25 jährigen Ehe ihrem Gemahl Paul dem I. zehn Kinder und erhielt den Beinamen
Mutter der Zaren. Zwei Zarinnen, Schwiegermutter und
Schwiegertochter stammten also aus der selben Stadt.
Das Tymphanon zeigt das Wappen mit dem pommerschen
Greifen, darunter einen Frauenkopf. Zur Linken des Wappens befinden sich Pflanzenmotive, ein Anker mit Tau, ein
Faß, ein Zahnrad und ein Festmachpoller.
Rechter Hand ebenfalls Pflanzen motive, zwei Bücher,
Symbole der ärztlichen Kunst, ein Äskulapstab und ein
Faß, sowie eine Kiste und ein aufgerolltes Tau. Auf der
Spitze des Tymphanon steht ein, von zwei Löwen getragener Globus und umwunden von einer Schärpe.
28.
DIE MUSIKFACHSCHULE
(Ecke ul. Staromłyńska und Łaziebna)
Das klassizistische Eckgebäude, in dem sich heute das
Schulensemble der Feliks Nowowiejski Musikfachschulen befindet, entstand 1778 durch den aus Holland stammenden G. Christian Velthusen.
36
19. KOŚCIÓŁ ŚW. PIOTRA I PAWŁA, STS. PETER
AND PAUL’S CHURCH, PETER UND PAUL KIRCHE
18. BRAMA KRÓLEWSKA, THE KING’S GATE,
DAS KÖNIGSTOR
27.
GMACH PKO BANK POLSKI,
DAS GEBÄUDE DER BANK PKO BP
32.
PAŁAC POD GLOBUSEM,
DER PALAST UNTER DEM GLOBUS
BRAMA PORTOWA,
DAS BERLINER TOR
40.
28. ZESPÓŁ SZKÓŁ MUZYCZNYCH,
MUSIC
SCHOOLS
RATUSZ
NOWY, COMPLEX,
DIE
DASMUSIKHOCHSCHULE
NEUE RATHAUS 41.
Die Rote Route
Velthusen kam im Jahre 1769 nach Stettin. Er beschäftigte sich mit Weinimport. Holzexport, aber auch mit der
Produktion von Zucker, Tabak und Essig. In den Kellern
seines Hauses lagerte Wein. Hier befand sich auch seine
Weinstube „Zum Grünen Gewölbe”. Nach seinem Tode
verwalteten seine Söhne das Gebäude.
Ab 1874 gehörte es der Pianofortefabrik C. Wolkenhauer.
Es beherbergte Fabrikations- und Werkstatträume, sowie
einen Verkaufs- und Ausstellungsalon. Das Gebäude wurde im Jahre 1921 verkauft und in eine Bank umgewandelt.
Bis zu seiner Zerstörung im II. Weltkrieg hingen an der
Brüstung des ersten Stockwerkes die Büsten berühmter
antiker Größen, darunter Sokrates, Seneka, Hadran.
Der Wiederaufbau des Gemaches währte von 1959 bis
1962. Über den Fenstern des zweiten Stokkwerks brachte man dabei die Köpfe bedeutender Komponisten Polens
und der Welt an.
Das Tymphanon zeigt Szenen der Weinlese und Allegorien zum Wein.
29.
DAS NATIONALMUSEUM
(Galerie der Antikkunst) (ul. Staromłyńska 27)
Dieser barocke Palast wurde Ende der 20er Jahre des
18. Jh. als Sitz des preußischen Ständetages. Der Entwurf
stammt von Oberst G.C. von Wallrave.
1928 wurde das Gebäude zum Museum. Heute befindet
sich hier die Direktion des Nationalmuseums Stettin und
Ausstellungsräume.
Am Eingang gibt es eine Sprechanlage für Behinderte. Alle Ausstellungsräume sind auf Behinderte ausgelegt (Aufzug).
Dauerhafte Ausstellungen: Kunst im Pommern in den
13-17 Jahrhunderten; Künstlerisches Mäzenatentum den
Westpommerschen Herzögen.
37
Die Rote Route
30.
DAS NATIONALMUSEUM
(Museum der zeitgenössischen Kunst) (ul.Staromłyńska 1)
Das Gebäude ist auf Behinderte nicht ausgelegt.
Die Bildungsabteilung in Szczecin hält eine spezielles Bildungsangebot für Behinderte (für organisierte Gruppen) auf, tel. 91 43 15 270.
Diese beiden klassizistischen Gebäude aus dem 18. Jh.
wurden am Ende des 19. Jh. miteinander verbunden in einem Teil befindet sich die Museum der zeitgenössischen
Kunst des Nationalmuseums und im anderen Teil der
Künstlerklub 13 Muz und ein Kellerrestaurant.
Nach einem Umbau in den Jahren 1887-1881 diente der
Komplex bis zum Ende des 2. Weltkrieges militärischen
Einrichtungen.
31.
GEDENKTAFEL
(in der Mitte des pl. Żołnierza Polskiego)
Die Tafel gedenkt der Gründung einer polnischen Pfadfindersektion im Stettin des Jahres 1934.
32.
DAS GEBÄUDE DER BANK PKO BP
(al. Niepodległości)
Dieser Palast wurde in den Jahren 1890-1895 in historisierendem Stil, mit neobarocker und neoklassizistischer
Fassade (Entwurf: Architekt Emil Drews aus Stettin) erbaut. Es war Sitz der 1781 entstandenen Pommerschen
Landschaft, des Kreditverbundes der Grundbesitzer, Ritter und Gutsherren.
38
Die Rote Route
Dem Eingang vorgelagert ist ein Windfang mit zwei steinernen Kandelabern. Auf ihm ruht ein Balkon mit steinerner Balustrade. Auf dessen Ecken stehen zwei Statuen,
linkerhand der Ritter mit dem Schwert und gegenüber der
Landmann mit dem Pflug. Der Ritter steht als Symbol der
ritterlichen Wurzeln des Landadels. Im oberen Teil der Fassade steht ein Greif auf einem Sockel mit dem Gründungsdatum der Pommerschen Landschaft (1781). Der pommersche Greif hält ein Schild mit den Initialien FR (Fredericus
Rex). Das Tympanon zeigt das neunfeldige pommersche
Wappen, gehalten von zwei wilden Keulenschwinger.
Nach dem Krieg wurde das Gebäude von der Postsparkasse übernommen, die später in Allgemeine Sparkasse PKO
umbenannt wurde.
33.
POSTDIREKTION (al. Niepodlegości)
Neugotischer Komplex, der 1905 entstanden ist. Anfänglich für die Preussisch Königliche Post bestimmt. Durch
die beiden Portale an der Frontseite konnten Gepäckstrassenbahnen in den Innenhof gelangen, wovon noch heute
die Schienenstränge zeugen.
Den Eingang zum Postgebäude gibt es von der
ul. Bogurodzicy Für behinderte Menschen steht
eine Klingel zur Verfügung.
34.
DIE JOHANNISKIRCHE (ul. Bogurodzicy)
Neugotischer Kirchenbau, der hier auf Initiative der katholischen Gemeinde Stettins entstanden ist. Sie ist eine
dreischiffige Hallenkirche mit reich profilierten Säulen.
Hohe Absätze – Gehhilfennutzer könne über die
Stufen mit Handlauf selbständig in die Kirche gelangen. Rollstuhlfahrern ist sie nicht zugänglich.
39
Die Rote Route
Am 30. September 1890 weihte der Breslauer Erzbischof
Kardinal Georg Kopp das Gotteshaus. An jedem vierten
Sonntag um 6.00 Uhr, nach einem Bittschreiben an den
Kirchenvorstand um 9.00 Uhr, fanden hier polnischsprachige Gottesdienste statt. Bis 1914 war der Priester Wojtas an dieser Kirche Vikar. Pastor Steinmann war zu dieser Zeit in Stettin Dekan.
Am 4. Oktober 1942 verhaftete die GESTAPO den Präla-ten Dr. Karl Lampert, Pfarrer Herbert Simoneit und
Friedrich Lorentz wegen verbotener Zusammenarbeit mit
Zwangsarbeitern fremder Nationen. Nach zwei Jahren
der Folter wurden sie am 13. Oktober 1944 im Zuchthaus Halle hingerichtet.
Ihnen zu Ehren wurde im linken Flügel des Transsept
1994 eine deutsch- und polnischsprachige Gedenktafel
eingemauert.
Bei den Bombenangriffen des Jahres 1944 brannten das
Dach, der Turmhelm und der Glockenstuhl.
An den Wänden der Sakristei sind malerische Darstellungen der vier Evangelisten zu bewundern, doch ebenso beachtenswert sind die neugotische Kanzel, die auf
zwei Pfeilern und Säulen ruhende Orgelempore. An der
Westseite des Seitenschiffes blieben die Tafeln erhalten,
die der 111 im ersten Weltkrieg gefallenen Gemeindemitglieder gedenken. Hier überwiegen Namen polnischen
Ursprungs.
Anna und Leonard Torwirt aus Toruń schufen in den Jahren 1960-1961 den im Presbyterium hängenden Altar der
Muttergottes. Der Altar wird von einem barocken Kreuz
überragt.
Zu beiden Seiten des Presbyteriums hängen neugotische
Seitenaltäre.
35.
DAS KINDERKRANKENHAUS (ul. św. Wojciecha)
1894 als Hebammeninstitut gebauter Komplex. Heute
funktioniert als ein Krankenhaus
40
Die Rote Route
36.
DER WŁADYSŁAW ANDERS PARK
Einst Garnisonsfriedhof, befindet sich im Park eine Gedenktafel an die Gefallenen französischen Kriegsgefangenen des 19. Jh., die hier ihre letzte Ruhestätte fanden.
Hohe Bordsteinkanten auch an den Fußgängerüberwegen. Der Park ist für Gehbehinderte und
Rollstuhlfahrer nutzbar.
Beachtenswert ist ebenso der Baumbestand des Parkes
aus Robinien, Ulmen, weißblühenden Kastanien, schmalblättrigen Ölweiden und einem amurischen Korkbaum.
37.
DIE HERZ-JESU-KIRCHE (pl. Zwycięstwa)
Das 1919 nach einem Entwurf von Bernd Stahl in Stahlbeton errichtete Gotteshaus entstand auf dem alten Garnisonsfriedhof und diente bis 1945 als Garnisonskirche.
Rollstuhlfahrer können über die komfortable
Auffahrt von der ul. Wojciecha aus in die Kirche
gelangen.
Es ist ein dreischiffiger Bau auf einem rechteckigen
Grundriß mit einem hufeisenförmigen Presbyterium. An
der Turmfront steht eine aus Sandstein geschaffene Christusstatue, ein Werk des Bildhauers A. Szulc. Über dem
Mitteleingang zeigt ein Relief den Hl. Georg im Kampfe
mit dem Drachen.
Im Jahre 1986 wurden vier Glocken in den Turm gehängt:
Herz-Jesu mit 1200 kg; Muttergottes von Tschenstochau
701 kg; Johannes Paul II mit 580 kg und Hl. Maximilian
Kolbe mit 350 kg. Im Inneren befindet sich ein neugotischer Altar etwa aus dem Jahre 1880, der während des
Krieges aus der zerstörten Kirche in der Greifenstrasse
hierher kam und das letzte Abendmahl darstellt. Den Tri41
Die Rote Route
umphbogen ziert eine neuzeitliche Polichromie mit Jesus
umgeben von polnischen Heiligen und Engeln.
38.
DIE GARNISONKIRCHE SKT. ADALBERT
(BUGENHAGENKIRCHE) (pl. Zwycięstwa)
Neugotische, Kirche mit einem 65,5 m hohen Turm. Erbaut in den Jahren 1906-1909 nach einem Entwurf des
Berliner Meisters Jürgen Krüger. Während der alliierten
Bombenangriffe wurde sie schwer beschädigt, aber gleich
nach Kriegsende wieder aufgebaut. 1948 fand die Weihe
zur Skt. Adalbert Garnisonskirche statt.
Die Kirche ist per Rollstuhl nicht zugänglich.
Gehhilfennutzer brauchen eine Begleitperson;
zum Eingang führen zahlreiche Stufen.
Beachtenswert im Inneren sind:
•
Der steinerne Altar und die Kanzel.
•
Die Gemälde mit dem Kirchenpatron dem Hl. Adalbert und das letzte Abendmahl.
•
Die Urne vom Altar mit der Asche und Erde von den
Schlachtfeldern bei Zehden, Kolberg, Zäckerick,
•
Die malerischen Darstellungen der vier Evangelisten
an den Pfeilern des Hauptschiffes.
•
Die 16-stimmige pneumatische Orgel gebaut durch
Brandt aus Wałcz (vor dem Krieg besaß die Kirche
eine 36-stimmige Orgel).
•
Unter den Arkaden eine Bronzetafel mit 7 Wappen
polnischer westlicher und nördlicher Städte.
•
Das Glasfenster hinter dem Altar mit der Darstellung
der Todesszene des Hl. Adalbert und das Glasfenster
im Chor mit der Hl. Cäcilie.
42
Die Rote Route
39.
KORNEL UJEJSKI DENKMAL (pl. Zwycięstwa)
Das Denkmal wurde 1901 in Lehmberg errichtet, wo es
bis zum Ende des II. Weltkrieges stand. In Stettin ist es
seit 1956.
40.
DAS BERLINER TOR (Brama Portowa)
Die Stufen zum Toreingang lassen sich seitwärts
umfahren. Am Eingang zum Cepelia-Laden befindet sich eine Stufe.
Nach Übernahme Stettins und Pommerns durch den
preußischen König begann man mit dem Bau einer modernen, durch Oberst Gerhard Cornelius von Wallrave
entworfenen Festungsanlage. Gleich 1724 im ersten Jahr
dieses Baues begann auch der Bau des bis heute erhaltenen Brama Portowa. Es entstand an der westlichen, äusseren Seite des Neuen Tores. Entworfen wurde es durch
den Holländer Gerhard Cornelius von Wallrave, die Bauaufsicht führte Hans Jürgen Reinicke aus Magdeburg. Die
Backsteine brannten aus Liege hergebrachte Meister. Die
Sandsteinblöcke wurden aus Pirna in Sachsen importiert.
Die Bildhauerarbeiten der westlichen, äußeren Front führte im Jahre 1725 der Bildhauer Bartolome Damart aus,
dagegen schuf Meyer erst 1740 die innere, östliche Fassade. Die Steinmetzarbeiten führte Meister Kiefesauer aus.
1836 erhielt das Tor massive aus Eichenholz gefertigte
Türflügel.
Die Stadtväter beschlossen am 6. Juli 1873 den gänzlichen Abriß der Festungsanlagen und Tore. Der pommersche Heimatforscher Hugo Lemcke setzte sich dafür ein,
daß dieses Tor nicht zerstört werde. Seit 1875 steht es als
architektonisches Denkmal unter Schutz.
43
Die Rote Route
Die westliche, äußere Front teilt sich in zwei Ebenen. Im
unteren Bereich sieht man zwei toskanische Halbsäulen
und über der Durchfahrt ein ovales Schild mit dem Monogram des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. Verziert wird es durch eine Krone und zu beiden Seiten finden
sich geflügelte, fanfarenschmetternde Siegesgöttinen.
Im oberen Part der Attika sieht man links in halbliegender Position Viadrus, den Gott des Oder-Stromes. Seine
rechte Hand stützt sich auf ein Ruder und in der linken
hält er eine halbgekippte Vase, aus der die Oder strömt. In
der Mitte steht ein Baum und am rechten Rand eine Vase
auf einem Postament. Im Relief wird die Ansicht Stettins
von der Oderseite dargestellt, das Schloß, die Marienkirche, das frühere Karthäuserkloster und andere Gebäude.
Darüber hängt ein ovales Schild mit dem preußischen
Wappen, überragt von einer Krone. Zu sehen sind weiterhin Panoplien und Symbole des Triumphes.
41.
DAS „ROTE RATHAUS” (pl. Batorego)
Der Bau begann am 2. September 1875 nach einem Entwurf von Karl Kruhl. Das Haus entstand auf dem Gelände
der damaligen Neustadt, die außerhalb der Festungswerke erst ab dem Jahre 1846 bebaut wurde. Seine Einweihung und Übergabe erfolgte am 10. Januar 1879. Es sollte
so groß werden, wie die Rathäuser von Danzig, Stralsund
und Greifswald zusammen. Der Sitz des Rates wurde
hierher verlegt.
Der Magistrat bestand aus Oberbürgermeister, Bürgermeister und 19 Räten, von denen 6 hauptamtlich aus der
Stadtkasse unterhalten wurden. Neben dem Magistrat
bestand ein Stadtrat mit 61 Mitgliedern, die alle 6 Jahre
von den Einwohnern gewählt wurden. Es bestanden 14
Ausschüsse.
An der Südseite des Rathauses schaut man auf die Kasematten aus dem 18./19. Jh., die heute als Markthalle ge44
Die Rote Route
nutzt werden. Von hier kann man die Aussicht bis hinüber
zur Buchheide genießen.
Die ausgewiesene „Rote Route” führt hier über
sehr steile Treppen um das Rathaus herum. Diese
lassen sich aber umfahren, indem man das Rathaus in Richtung ul. Dworcowa umfährt. Achtung: Hohe Bordsteine.
DW
PL. BATOREGO
KORZENIOWSKIEGO
ORC
OW
A
42
.
41.
NO
WA
Vorgeschlagene Umfahrung
Die Rote Route
42.
PLAC TOBRUCKI (Am Manzelbrunnen)
Das bestimmende Element ist hier der Brunnen mit dem
Anker, der ursprünglich von der Frauenfigur der Sedyna,
der Personifizierung der Hafen- und Hansestadt Stettin
gekrönt wurde.
45
Der Goldene Weg
DER GOLDENE WEG
1. Das Schloss der Pommerschen Herzöge (Seite 15)
2. Boguslaus und Anna Jagiellonka (Seite 60)
3. Die Proffesorenhäuser (Seite 28)
4. Der Schiffsmast (Seite 28)
5. Peter und Paul Kirche (Seite 27)
7. Der Solidaritätsengel (Seite 50)
6. Das Königstor (Seite 26)
8. Pl. Żołnierza Polskiego – eine Gedenktafel zur Erinnerung an polnische Pfandfinder aus der Zwischenkriegszeit in Szczecin (Seite 38)
9. Säule der Dankbarkeit an die Rote Armee (Seite 60)
10.Pl. Lotników – Der Stettiner Colleoni (Seite 59),
Staatliches Archiv und Eichamt (Seite 57)
11. Fontänen Allee – Denkmal des Seemanns, Projekt von
Ryszard Chachulski (aufgedeckt im 1980)
12.Grunwaldzki Platz – Gedenkschild , Sterne des Orion
Gürtels
13.Al. Papieża Jana Pawła II – Rektorat der Universität
Stettin (Seite 52)
14.Die Gebäuden von Stettiner Stadtsamt – Gedenkschilder, Galerie des Präsident (Seite 48)
15.Ul. Szymanowskiego – Die Plastik „der Junge mit
Mundharmonika“
16.Denkmal – Paps Johannes Paul II (Seite 60), Platanen
Allee
17.Der Kasprowicz Park – Denkmal der Taten der Polen
(Seite 59), Rusalka See, Władysław Hasior „Feuervögel”,
Helena Majdaniec Amphitheater (Seite 62)
18. Der Rosengarten (Seite 62)
46
Sehenswerte Kirchen
SEHENSWERTE KIRCHEN
Die erste christliche Kirche in Stettin, Skt. Peter, entstand während der Christianisierung durch Otto von
Bamberg im Jahre 1124. In ihrer Nachbarschaft entstand
Skt. Adalbert, die aber nur wenige Jahre bestand. Als
nächstes Gotteshaus entstand Skt. Jakobi (1187), dann Skt.
Johannes der Evangelist (1240), Skt. Katharinen (1243),
die Nikolaikirche (1243), die Marienkirche (1262), die
Skt. Gertrudenkirche (etwa 1300) und später noch viele
weitere. Einige von ihnen wurden bereits im Mittelalter
abgetragen, andere verschwanden in der Reformationszeit oder durch Feuer und Kriegseinwirkungen. Viele
wurden durch die alliierten Bombenteppiche des Jahres
1944 zerstört.
1. Die Erzbischöfliche Kathedrale Skt. Jakobi
(ul. Kardynała Stefana Wyszyńskiego, siehe Seite 30)
2. Die Johanniskirche
(ul. Bogurodzicy, siehe Seite 39)
3. Skt. Johannes Kirche
(ul. Świętego Ducha, siehe Seite 10)
4. Peter und Paul Kirche
(pl. św. Piotra i Pawła, siehe Seite 27)
5.
Die Dreifaltigkeitskirche (ul. Energetyków)
Das Gotteshaus steht auf der Stelle einer bereits 1298 als
Gertrudenkirche benannten Vorgängerin, die zum Spital
und Stift auf der Lastadie gehörte.
Neugotische Kirche deren 64 m hoher Turm die Ansicht
der Lastadie beherrscht. Der Baubeginn lag im Jahre
1894, der Entwurf stammt vom Architekten Wilhelm
Meyer-Schwartau und geweiht wurde die Kirche im Jahre
1897. Im Jahre 1960 wurde sie, nach ihrer Erneuerung,
zur Pfarrkirche der evangelisch-lutherischen Gemeinde.
Am Eingang mehrere Treppenstufen ohne Geländer. Anlage für Rollstuhlfahrer unzugänglich.
47
Sehenswerte Gebäude
6. Die Herz-Jesu-Kirche (pl. Zwycięstwa, siehe Seite 41)
7. Die Garnisonskirche Skt. Adalbert
(pl. Zwycięstwa, siehe Seite 42)
SEHENSWERTE GEBÄUDE
Das wohl beachtenswerteste weltliche Bauwerk Stettins
war und ist auch nach seiner Rekonstruierung infolge der
Zerstörung durch den II. Weltkrieg das Stettiner Schloß
der Pommerschen Herzöge. Von den Zerstörungen in vergangenen Zeiten blieben lediglich öffentliche Gebäude
verschont. Der einzige Zeuge mittelalterlicher Wohnbebauung Stettins ist der Palast der reichen Bankiersfamilie
Loitz.
1. Das Schloss der Pommerschen Herzöge
(ul. Korsarzy, siehe Seite 15)
RATHÄUSER UND STADTVERWALTUNG
Die Geschichte städtischer Selbstverwaltung beginnt mit
der Gründung der Siedlung im 10. Jahrhundert, den Anfängen der Stadt. Das wichtigste Ereignis war aber wohl
die Verleihung der Stadtrechte am 3. April 1243, als Beginn einer rapiden Aufwärtsentwicklung der Stadt in den
folgenden 8 Jahrhunderten. 2003 feiert Stettin den 760.
Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte.
Die Wirkungsstätte der Stadtregierung veränderte sich
mehrmals, doch fand sie wohl im „Alten Rathaus” ihre
längste Heimstätte (bis 1879).
1. Das „Alte Rathaus”
(ul. Mściwoja, siehe Seite 12)
2. Das neue „Rote Rathaus”
(pl. Batorego, siehe Seit 44)
3.
Stettiner Stadtsamt (pl. Armii Krajowej 1)
Der gesamte Komplex ist in den Jahren 1924-1927 nach
einem Entwurf von G. Steinmetz erbaut worden. Heute
48
Sehenswerte Gebäude
haben hier neben der Stadtverwaltung auch zahlreiche
weitere staatliche und städtische Einrichtungen ihren Sitz.
Im westlichen Flügel befindet sich die Stettiner Philharmonie.
Die Gebäude der Stadtverwaltung besitzen zahlreiche behindertenfreundliche Hilfsmittel. Am
Haupteingang und am Seitenflügel befinden
sich Auffahrtrampen mit einem Geländer. Im Innern sind Treppenlifte installiert, die bei Bedarf
von den wachleuten bedient werden. Auf jedem
Stockwerk ist einen behindertengerechte Toilette
Aufzügen Informationsfenster für Rollstuhlfahrer
(Sie müssen anklopfen).
Die Aufzüge sind genügend breit, um auch Rollstuhlfahrer zu befödern und beim Aufzug im Mittelflügel sind die Bedienungsknöpfe zusätzlich
mit Braileschrift versehen. Im Büro zur Klientenbetreuung ist eine Induktionsschleife installiert.
SCHULEN UND HOCHSCHULEN
Die erste Schule entstand 1262 an der Marienkirche. Später entstanden weitere Schulen an anderen Kirchen. Im
16. Jh. dann die erste Ratsschule und 1543 wurde das berühmte Stettiner Pedagogicum gestiftet.
Von einer allgemeinen Schulausbildung läßt sich aber
erst im 19. und 20. Jahrhundert reden. Und die heutigen
Hochschulen entstanden sogar erst nach dem Krieg. Heute ist Stettin Universitätsstadt und einer der wichtigsten
akademischen Ausbildungsplätze des Landes. Nicht zuletzt aber ist Stettin auch kulturelles Zentrum mit Theatern, einer Philharmonie und der Oper.
1.
Medizinische Hochschule
(das Gebäude des Rektorates) (ul. Rybacka 1)
1900-1902 wurde dieses vom Jugendstil beeinflußte Gemach mit seinem 68 m hohen Turm als Stadtsparkasse
49
Sehenswerte Gebäude
durch den Stadtbaurat Wilhelm Meyer-Schwartau entworfen. Ab 1911 hatte hier auch die Girokasse der Stadt
Stettin ihren Sitz.
2. Das Lizeum Nr. 9
(pl. Mariacki, siehe Seite 29)
3.
Die Pommersche Bibliothek
(Ecke ul. Podgórna und ul. Rybacka)
Der Eingang zum Gebäude ist mit Fotozelle. Im
Keller gibt es den Bereich Audio-Books. Aufzüge behindertengerecht ausgelegt. Toiletten barrierefrei.
Das heute denkmalgeschützte Gebäude der Pommerschen
Stanislaw Staszic Bibliothek entstand 1896 als Neubau
des städtischen Gymnasiums. Schon bald erwies sich dies
aber als zu klein und nach Erstellung eines neuen Gymnasiums im Jahre 1903 wurde der Bau zur Bibliothek. In
der oberen Fassade erkennt man das Stadtwappen. Die
Bibliothek erhielt einen modernen Anbau.
Die Pommersche Bibliothek gehört zu den führenden Bibliotheken Polens. Sie verfügt über eine große Sammlung
auch von Hörbüchern und durch den Lesesaal des Goethe
Instituts auch von deutschen Hörbüchern, außerdem finden sich hier CDs, eine wissenschaftliche Präsenzbibliothek und Ausstellungsräume.
4.
Das Katholische Oberschule
(al. Wojska Polskiego 76)
Eine der typischen städtischen Residenzen, eine Villa die
durch Nulin Widman für den Brennerbesitzer Fritz Hoerder im Herbst 1896 erstellt wurde, besitzt heute, nach ihrer Rekonstruierung ein ganz spezielles Klima. Seit 1992
ist es Sitz der Katholischen Oberschule.
50
Sehenswerte Gebäude
5. Die Musikfachschule
(Ecke ul. Staromłyńska und ul. Łaziebna, siehe Seite 36)
6.
Das Lizeum Nr. 1 (al. Piastów 12)
1900-1903 durch W. Meyer-Schwartau erbaute Schule, die heute zu den bedeutendsten Gebäuden der Stadt
zählt. Es steht in der Tradition städtischer Schulen, die mit
der ersten Ratsschule im Jahre 1391 an der Jakobikirche
begann.
7.
Das Lizeum Nr. 2
(ul. Henryka Pobożnego 2)
Enstanden 1915 für das Mariengymnasium. Nach dem
Krieg wurde es als städtisches Gymnasium genutzt. Später
wurde die Schule in ein koedukatives Lizeum Sehenswerte Gebäude umgewandelt. An der Fassade sind die wichtigsten Daten des Mariengymnasiums lesbar.
8. Der Loitzenhof (das Lizeum für Bildende Kunst)
(ul. Kurkowa, siehe Seite 13 )
9. Westpommersche Universität der Technologie
(entstehende nach der Fusion der Stettiner Polytechnischer
Hochschule mit der Landwirtschaftlicher Akademie)
Interessante Anlagen der Hochschule:
a)
Hauptbibliothek (ul. Pułaskiego 10)
Das Gebäude entstand in den Jahren 1902-1904 als Baufachschule und wurde 1936 in eine Höhere Technische
Staatslehranstalt für Hoch- und Tiefbau umgewandelt. Interessant ist die Fassade, des nach dem Kriege als Fachbereich Chemie und Hauptbibliothek der Technischen Universität genutzten Bautes.
51
Sehenswerte Gebäude
b)
Fachbereich Elektrik (ul. Sikorskiego)
Im Jahre 1901 als Staatliche Höhere Maschinenbauschule gebaut. Die stark vom Jugendstil beeinflußte Fassade
zeigt über dem Portal das Stettiner Stadtwappen umrahmt
von zwei schwedischen Löwen, die die Herrscherkrone
halten, darunter steht das Baujahr 1901.
10. Universität Stettin (US)
Interessante Anlagen der Hochschulen:
a) Institut der Germanischen Philologie
(ul. Rycerska, siehe Seite 21)
b)
Institut für Mathematik und Physik US
(ul. Wielkopolska 15)
Erbaut und in Dienst gestellt im Jahre 1910, gehen die
Anfänge dieses Schulgebäudes bis auf das Jahr 1832 zurück. Beachtenswert ist der reich verzierte Arkadengang
und die Gedenktafel, die an den berühmten Stettiner Mathematiker Günter Grassmann (1809-1877) erinnert.
c)
Rektorat US
(al. Papieża Jana Pawła II 22a)
Das aus rotem Backstein erbaute Schulgebäude wurde als
Kaiser Wilhelm Gymnasium am 11. Oktober 1880 den
350 Schülern zur Verfügung gestellt.
An der Fassade haben sich die Sinnsprüche:
„Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir”
(Seneka)
„Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper”
(Iuvenalis)
d)
Die Fakultät für Erdwissenschaften
(ul. Adama Mickiewicza 18)
52
Sehenswerte Gebäude
Das Gebäude wurde 1905 von Karl Wilhelm Franz Alexander Fremholz, Gründer der Oskarstift, finanziert. Die Oskarstift trug den Namen zur Erinnerung an seinen früh verstorbenen Sohn Oskar Rudolf. Das Gebäude wurde in den
Jahren 1905 – 1907 als Schule für junge Frauen errichtet.
Nach dem zweiten Weltkrieg, in den 50-er Jahren gab es
hier das Technikum für Statistik, später ein Internat.
Der Eingang zum Gebäude und die Außenwende sind mit
keramischen Ornamenten reich verziert. Neben einem der
Eingänge gibt es eine Tafel an der Wand mit der Inschrift:
„Wir verlassen unsere Heimat nicht”.
Daneben an der Tarczyńskiego-Str. steht das Gebäude der
Universitätsbibliothek mit interessanten keramischen Ornamenten (Greifenkopf, Bienen, Schwäne und Enten).
e)
Fakultät der Wirtschaftslehre und Betriebsführung
(ul. Adama Mickiewicza 64)
Das Gebäude wurde 1916 als Anstalt und Internat für
Taubstumme erbaut, in dem 250 Schüler untergebracht
werden konnten. Im nachhinein wurden im Jahre 1928 ein
Sportplatz und ein Gemüsegarten angelegt. Im Jahre 1930
wurden zusätzlich Werkstätten gebaut. Am 21. November
1946 fand hier die erste Inaugurationsveranstaltung einer
polnischen Hochschule. Anfänglich war das eine Dependance der Handelsakademie Poznań und zwei Jahre später
schon eine selbständige Hochschule. Der erste Rektor der
genannten Dependance war der Juraprofessor Józef Górski.
Im Jahre 1950 wurde die Handelsakademie zu einer Hochschule für Ökonomie ernannt. Nach der Umwandlung der
Ingenieurschule in Szczecin in die Technische Universität
Szczecin wurde die Hochschule für Ökonomie der neuen
Technischen Universität als Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Ökonomie im Verkehr einverleibt. Nach der
Gründung der Stettiner Universität im Jahre 1985 wurde
ihr die Fakultät zugeordnet.
53
Sehenswerte Gebäude
f)
Fakultät der Philologie (al. Piastów 40)
Ein Ensemble von Gebäuden, das in den letzten 25 Jahren
des 19. Jahrhunderts bis zum ersten Weltkrieg am Standort des ehemaligen Preußen-Forts, der ursprünglichen
Kasernen für das Garde-Landwehr-Fußartillerie-Regiment. Ende der 20-er und Anfang der 30-er Jahre des 20.
Jahrhunderts wurde ein interessantes Bebauungskonzept
für die gesamte Anlage entwickelt. Die alten Kasernen
hätten abgetragen werden und an ihrer Stelle der neue
Hauptbahnhof von Szczecin gebaut werden sollen. Wenn
das Projekt zur Umsetzung gekommen wäre, wären alle
verkehrstechnische Probleme der Stadt gelöst. Nach der
Machtübernahme Hitlers gab man die Entwicklungspläne
auf und anstatt dessen erhielt man die Kasernen und baute
sie aus.
Nach dem zweiten Weltkrieg bis zum Jahre 1955 waren
die Anlagen in den Händen der Roten Armee, später des
Korps für Innere Sicherheit und des Pontonregimentes der
Polnischen Volksarmee.
Anfang der 90-Jahre wurde das gesamte Gelände aufgeteilt und auf verschiedenen Einrichtungen übertragen, u.a.
auf die Stettiner Universität.
11.
See Akademie (Wały Chrobrego)
Der vierflügelige Komplex wurde nach einem Entwurf
von Emil Drews in den Jahren 1902-1905 für die Landesversicherungsanstalt erbaut. Vor dem zweiten Weltkrieg
beherbergte das Gebäude das Seefahrtsamt und die Zentrale Hochseefischereibehörde.
1962 wurde das Gebäude der Staatlichen Seefahrtschule
zur Verfügung gestellt, die 1968 zur Seefahrtshochschule
umgestaltet wurde.
Das Nachbargebäude gehört heute ebenfalls zur See Akademie. Entstanden ist es in den Jahren 1914-1921. Hier residierte die Oberzolldirektion, die 1923 in das Zollamt an
54
Sehenswerte Gebäude
der Hansabrücke umzog und das Landesfinanzamt. Gleich
nach dem Krieg hatte die Hafenbehörde hier ihren Sitz und
von 1962-1968 die Staatliche Hochseefischereischule, später
Seefahrthochschule und jetzt See Akademie.
POSTGEBÄUDE
Die Post war eine der wichtigsten öffentlichen Verwaltungen der vergangenen Jahrhunderte. Die Entfernung zwischen zwei Orten wurde von Poststation zu Poststation
gemessen. In Stettin war ein solcher Messpunkt an der
ul. Młyńska. Dort befand sich die erste Post- und Postkutschenstation, Umschlagplatz für Korrespondenzen wie
auch für Passagiere.
Heute ist es fast unglaublich zu hören, daß mit der Post
aus Stettin täglich ein Läufer bis nach Gartz an der Oder
unterwegs war. Die Post war auch der Besitzer der ersten,
noch von Pferden gezogenen Straßenbahnen die 1879 in
Stettin den Betrieb aufnahm.
1. Postamt Nr. 2
(ul. Dworcowa 20b, siehe Seite 9)
2. Postdirektion
(al. Niepodległości 41/42, siehe Seite 39)
POLIZEI
Im Mittelalter wachte die Stadtwache über die Ordnung
in den Mauern, die nächtens von ausgewählten Bürgern
unterstützt wurde. Neben der Überwachung der Ordnung
unterlag ihnen auch die Feuerwache, um Gefahr von
der Stadt abzuwenden. Während ihrer Patroillen in den
schmalen Gängen und Gassen riefen sie ständig ihren
Spruch, „Hier geht er”, damit sie nicht von unvorsichtig
über die Fensterkante ausgeleerten Wasserkübeln getroffen wurden und so ein unwillkommenes übelriechendes
Bad nehmen mußten.
55
Sehenswerte Gebäude
1.
Polizeipräsidium (ul. Małopolska)
Der Baurat Rösner entwarf das in den Jahren 1902-1905
erbaute Gemach. Der angedeutete Turm und der über dem
Haupteingang stehende schützende Roland bestimmen
die Fassade, die auch die Kriegswirren ohne Zerstörungen überstand.
Eingang zum Gebäude ebenerdig. Alle Räume
für Erstkontakt gibt es im Erdgeschoss. Aufzug
und Toiletten sind behindertengerecht ausgelegt.
BANKEN
Sicherlich reicht der Anfang des Bankenwesens in unserer
Stadt bis in das frühe Mittelalter zurück. Aber dokumentiert und datiert ist er erst seit der Familie Loitz. Wie groß
ihr Einfluß auf das Bankenwesen Europas war, läßt sich
erst nach ihrem Konkurs im Jahre 1572 ermessen, einem
Bankenkrach der noch bis in das 17. Jh. spürbar war.
1. Das Gebäude der PKO Bank Polski S.A.
(al. Niepodległości 40, siehe Seite 31)
2.
Das Gebäude der Bank PEKAO S.A.
(pl. Orła Białego 3)
Klassizistisches Gebäude aus der ersten Hälfte des 18.
Jahrhunderts, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
umgebaut und zur Bank umgenutzt. 1924 wird der gläserne Anbau erstellt.
Charakteristisch für die Fassade sind die Säulen, die an
jonische Säulen erinnern, weshalb das Gebäude oft auch
Jonischer Palast genannt wird. Das hohe Dach wird von
„Ochsenaugen” genannten Gauben unterteilt.
56
Sehenswerte Gebäude
GEBÄUDE DER ÖFFENTLICHEN
VERWALTUNG
Zur rechten Verwaltung des Herzogtums und später der
Provinz und der Woiwodschaft entstanden Macht- und
Verwaltungszentren. Sitz der Macht des Herzogtums war
das Schloß (siehe Schloß der pommerschen Herzöge). In
ihm befand sich auch das Archiv der Herzöge, nicht zu
verwechseln mit dem Stadtarchiv. Das Schloß war bis in
den Anfang des 20. Jahrhunderts Sitz der Provinz Stettin
und ihres Archives.
Nachdem aber Anfang des 20. Jahrhunderts ein neuer
Amtssitz auf den Hakenterrassen entstand und ein neues
Archivgebäude an der heutigen ul. Jagiellońska wurden
Verwaltung und Archiv getrennt. Nach dem letzten Weltkrieg wurde das Gebäude der Provinzregierung zum Sitz
der Woiwodschaft und das Archiv zum Staatlichen Archiv.
1.
Staatliches Archiv und Eichamt
(Ecke ul. Jagiellońska und pl. Lotników)
Neugotischer, in den Jahren 1899-1901 nach einem Entwurf von Konrad Kruhl entstandener Komplex. Der Komplex wurde als Archiv gebaut und erfüllt bis heute diese
Funktion.
Im Innern lagern mehr als 7 Kilometer Aktenbände, vom
12. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart.
2. Woiwodschaftsamt
(Wały Chrobrego, siehe Seite 25)
3. Seeamt – Neuer Rathaus (das „Rote Rathaus)
(pl. Batorego, siehe Seite 44)
57
Museen Denkmäler
MUSEEN
Die Ausstellungen des Nationalmuseums befinden sich
in Gebäuden von hohem architektonischem und historischem Wert. Jedes von ihnen erlebte, vor seiner Indienststellung als Museum, eine eigene, oft sehr bewegte Geschichte. Die anderen Museen befinden sich ebenfalls in
denkmalgeschützten Gebäuden.
1. National Museum (Hauptgebäude)
(Wały Chrobrego, siehe Seite 24)
2. Museum der Stadtgeschichte (Abteilung von dem
Nationalen Museum) (ul. Mściwoja 8, siehe Seite 13)
3. Galerie der Antikkunst (Abteilung von dem
Nationalen Museum) (ul. Staromłyńska 27, siehe Seite 37)
4. Museum der zeitgenössischen Kunst
(ul. Staromłyńska 1, siehe Seite 38)
5.
Geologisches Museum (ul. Adama Mickiewicza)
Dauerhafte Ausstellungen : Minerale, Gesteine, Westpommersche Geologie, Vulkanische Gesteine der Europa,
Fossile
DENKMÄLER
Ab Ende des 18. Jahrhunderts erhielt Stettin zahlreiche
Denkmäler, besonders der preußischen Könige und anderer gekrönter Häupter. An der Wende vom 19. ins 20.
Jahrhundert wurden dann ebenso zahlreiche Denkmäler
berühmter, mit Stettin verbundener Persönlichkeiten geschaffen, darunter Ernst Moritz Arndt, Carl Loewe, Carl
Gene und andere. Auch Standbilder aus dem Bereich der
Mythologie kamen hinzu, wie die Amphitrite, der Kampf
des Herkules mit dem Zentauren, die Flora, die Sedina.
Die bronzenen Statuen wurden zum Großteil während des
2. Weltkrieges eingeschmolzen. Und noch vorhandene
Standbilder der Könige und Kaiser wurden mit Kriegsende vernichtet. Diese Vernichtung haben lediglich aus
58
Denkmäler
Sandstein oder Beton gefertigte Werke überlebt. Nach
dem Kriege wurden dann zahlreiche Betonstatuen neu in
der Stadt aufgestellt.
1. Adam Mickiewicz Denkmal
(pl. Adama Mickiewicza, siehe Seite 26)
2. Der Stettiner Colleoni (pl. Lotników)
Bartolome Colleoni (1395-1475) war Kondotiere und militärischer Führer Venedigs, das ihm auf dem Paulsplatz
ein von Andrea del Verrochio (1435-1488), dem Lehrer
und Meister Leonardo da Vincis, geschaffenes Denkmal
setzte. Diese zu den wertvollsten Reiterbildnissen der
Re-naissance gehörende Statue wurde 1496 in Venedig
enthüllt. Ein originalgetreuer Bronzeabguß wurde im
Jahre 1913 für das Stettiner Stadtmuseum gestiftet. Hier
stand es bis 1948 und wurde dann nach Warschau verbracht, wo es 1956 im Hof der Akademie der bildenden
Künste aufgestellt wurde. Die Idee einer Rückkehr des
Standbildes wurde seit 1992 von Aktiven der PTTK, der
Stadtverwaltung, des Stettiner Nationalmuseums und der
Tageszeitung „Gazeta na Pomorzu” verfolgt und konnte
am 31. August 2002 erfolgreich mit der Enthüllung des
Standbildes an seinem neuen Ort abgeschlossen werden.
3. Denkmal der Taten der Polen (park Kasprowicza)
Enthüllt am 3. September 1979, dem Jahrestag des Angriffes Hitlerdeutschlands auf Polen. Der Entwurf stammt
von Gustaw Zemła. Ausgeführt wurde die Arbeit in den
Mechanischen Werkstätten Warschau und in der Stettiner
Werft. Die Adler symbolisieren drei polnische Generationen, der untere die Kinder und Jugendlichen, die sich
auf das Leben vorbereiten, der mittlere die Generation
der Eltern und der obere die der Großeltern. Jeder dieser
aus Bronze gegossenen Adler wiegt 15 t. Die größte Flügelspannweite beträgt 12 m, die Höhe der Plastik beträgt
etwa 30 m.
4. Die Flora
(pl. Orła Białego, siehe Seite 35)
5. Der Brunnen mit dem Adler
(pl. Orła Białego, siehe Seite 35)
59
Denkmäler
6. Statue König Hänschen I. (ul. Obrońców Stalingradu)
Mieczysław Walter schuf dieses 1961 vor der Hauptschule Nr. 54 enthüllte Denkmal zum Andenken an Janusz
Korczak.
7. Boguslaus und Anna Jagiellonka (ul. Korsarzy)
Die Bildhauerinnen Leonia Chmielnik und Anna Paszkiewicz schufen dieses am 22. Juli 1974 enthüllte Denkmal.
Das Jahr 1491 war ihr Hochzeitsjahr des Herrscherpaares.
8. Büste des Marschalls Józef Piłsudski
(pl. Sprzymierzonych)
Ausgeführt durch B. Ronin-Walknowski wurde die in der
Stettiner Schiffsreparaturwerft „Gryfia” gegossene Büste
am 19. März 2000 enthüllt.
9. Papst Johannes Paul II. (Jasne Błonia)
Diese Bronzestatue schuf Czesław Dźwigaj. Sie wurde
am 18. Juli 1995 enthüllt und erinnert an den Besuch des
Papstes in Stettin am 11. Juni 1987.
10. Der Samariter (ul. Unii Lubelskiej)
Georg Morin schuf dieses Bildnis das im Jahre 1940 vor
dem damaligen Militärlazarett enthüllt wurde.
11. Herkules im Kampf mit dem Zentauren
(Wały Chrobrego/Hakenterrasse)
Diese durch Ludwig Manzel geschaffene Sandsteinplastik
wurde an dieser Stelle 1916 enthüllt.
12. Säule der Dankbarkeit an die Rote Armee
(al. Papieża Jana Pawła II)
Stanisław Rudzik schuf diesen am 26. April 1950 enthüllten Obelisken, der bis zum Juli 1992 von einem Sowjetstern gekrönt wurde. Auf dem Obelisken befindet sich
eine Bildhauerarbeit Józef Starzyńskis die die Einheit der
Roten Armee und der Arbeiterklasse darstellt. Die Daten
und Wappen der Städte erinnern an ihre Befreiung vom
Nationalsozialismus durch die Rote Armee.
60
POMNIK CZYNU POLAKÓW (STR. 61)
DENKMAL DER TATEN DER POLEN (SEITE 59)
POMNIK PAPIEŻA JANA PAWŁA II (STR. 62)
DENKMAL – PAPST JOHANNES PAUL II (SEITE 60)
REKTORAT UNIWERSYTETU SZCZECIŃSKIEGO (STR. 54)
UNIVERSITÄT SZCZECIN – REKTORAT (SEITE 52)
PARK KASPROWICZA (STR. 63),
DER KASPROWICZ PARK (SEITE 61)
RÓŻANKA (STR. 64),
ROSENGARTEN (SEITE 62)
„PTASIA STUDNIA” KURT SCHERDTFEGER,
RÓŻANKA (STR. 64),
ROSENGARTEN (SEITE 62)
41. ZESPÓŁ
RATUSZ SZKÓŁ
NOWY, MUZYCZNYCH,
28.
MAGNOLIE,
THE
NEW
TOWN HALL,
MUSIC
SCHOOLS
COMPLEX,
MAGNOLIENBLUMEN
DAS
NEUE RATHAUS
DIE
MUSIKHOCHSCHULE
Verteidigungsanlagen Parks
13. Der Solidaritätsengel (pl. Solidarności)
Das Denkmal von Czesław Dźwigaj erinnert an die Dezemberereignisse aus dem Jahr 1970. Damals haben 16
Menschen in den Arbeiterdemonstrationen auf den Straßen von Szczecin ihr Leben verloren. Der Engel mit
einer Dornenkrone in der Hand ist aus Bronze und hat
eine Höhe von 11 m. Die Enthüllung der Plastik fand am
28. August 2005 am 25.-Jahrestag der Solidarität statt.
VERTEIDIGUNGSANLAGEN
Nach Verleihung der Stadtrechte und der Neugestaltung
der städtischen Verwaltung begann bereits in der zweiten
Hälfte des 13. Jh. der Bau einer Stadtmauer mit vier Toren. In dieser Anlage bestand die Stadt bis zum 18. Jahrhundert. Danach erfolgte der Abriß der mittelalterlichen
Stadtmauer und an ihrer Stelle entstand eine moderne
Verteidigungsanlage. Diese bestand bis in das 19. Jh. Ihr
Abriß wurde im Jahre 1873 abgeschlossen. Erhalten haben sich lediglich die Jungfrauenbastei aus der mittelalterlichen und das Königs- wie das Berliner Tor, aus der
barocken Verteidigungsanlage.
1. Die Jungfrauenbastei (siehe Seite 21)
2. Das Königstor (pl. Hołdu Pruskiego, siehe Seite 26)
3. Das Berliner Tor (siehe Seite 43)
PARKS UND FRIEDHOF
Stettin ist eine grüne Stadt. Fast ein Viertel der Stadtfläche besteht aus Parks, Gärten, Anlagen und Alleen. Ganz
zu schweigen vom Zentralfriedhof, einem der größten
Friedhöfe Europas.
1.
Der Kasprowicz Park
Der Park entstand im Jahre 1900 entlang des malerischen
Mühlenbachtales aus Mitteln der Familie Quistorp. Seit
61
Parks
nunmehr hundert Jahren ist er ein beliebter Spazierweg der
Stettiner. Dominierend in diesem stadtnahen Teil des Parkes ist das Denkmal der Taten der Polen (siehe Seite 59).
Park befindet sich dicht dahinter Jasne Blonia, hinter den
Gebäuden von Stettiner Stadtsamt.
Die Attraktionen des Parkes sind die zahlreichen exotischen Bäume und Sträucher und der malerisch gelegene
Westendsee. Im hinteren Teil der Parkanlage wurde Mitte
der 70-er Jahre das Helena-Majdaniec-Amphitheater
mit ca. 4500 Plätzen im Publikumsbereich (derzeit ist 1/3
des Zuschauerbereiches überdacht) in Betrieb genommen.
Gegen Jahrhundertwende wurde in der direkten Nachbarschaft des Amphitheaters die Skulptur von Władysław
Hasior „Feuervögel” aufgestellt (1975).
Am Rand der Parkanlage gibt es den Rosengarten,
der in der Vorkriegszeit angelegt wurde (der Rosengarten wurde im Jahre 2007 erneut eröffnet). Er wurde 1928
anlässlich der Landesgartenschau gestaltet. Auf mehr als
Dutzend Beeten wurden achttausend Rosen eingepflanzt,
was damals im Vergleich zu anderen europäischen Städten eine Besonderheit darstellte. Gegen Ende der 70-er
Jahre verfiel der Rosengarten nach und nach aufgrund der
fehlenden Finanzierung für seine laufende Pflege.
Der Garten ist auf zwei Ebenen, die mit einer
Treppe miteinander verbunden sind – keine Auffahrtsrampe für Rollstuhlfahrer. Ein kleiner, aber
steiler Nebenweg ist auf Behinderte ausgelegt.
Heute gibt es im Rosengarten über neuntausend Rosen
in 99 Gattungen sowie exotische Bäume und Pflanzen,
u.a. die Traubeneiche, den Amur-Korkbaum, die eichenblättrige Hainbuche, mehrere Gattungen der Apfel- und
Kirschenbäume, eine Sammlung von Ahornbäumen, die
serbische Fichte, die in ihrer natürlichen Umgebung lediglich im Gebirge von Bosnien und Herzegowina anzutreffen ist.
62
Parks
2.
Der Żeromski Park (Stadtzentrum, zwischen Rodla Platz
und den Wały Chrobrego)
Er wurde im Jahre 1810, auf Initiative des Stettiner Verschönerungsvereins als „Französischer Park” angelegt,
d.h. mit einer freien, ungehindert wachsenden Flora. Zahlreiche Baum- und Straucharten wurden hier gepflanzt,
darunter Eichen, Linden, Buchen, Ulmen, Hainbuchen,
Eschen, Ahorn, Fichten, Holunder und Eiben. Später fügte man noch exotische, aus Südeuropa, Amerika und Asien stammende Arten hinzu.
Im Norden grenzte der Lutheranische Friedhof an den
Park und im Osten der Reformierte, des weiteren die Unterwiek und Ackerflächen. Den Park erreichte man von
der Stadt durch das Königstor.
Im Jahre 1905 entstand im mittleren Teil des Parkes ein
Kaffeehaus mit Orangerie. Heute befindet sich hier das
exklusive Hotel Park. Unweit des Cafes befand sich ein
Wasserspiel und in den Teichen schwammen Goldfische.
Nach 1910 wurden Beisetzungen auf den an den Park
grenzenden Friedhöfen verboten. Grabsteine fanden sich
noch bis in das Jahr 1962, besonders auf dem Friedhof der
französischen, reformierten Gemeinde. Bis heute erhielt
sich ein hölzernes Gebäude neben der Friedhofskapelle.
Die Kapelle selbst wurde in den 40er Jahren zerstört. An
ihrer Stelle errichteten im Jahre 1990 Mitglieder der französischen Gemeinde ein dreifaches stählernes Kreuz in
den nationalen Farben Frankreichs.
3.
Die Buchheide und der Szmaragdsee (Herthasee)
Die Buchheide ist ein großer Waldkomplex von 76 qkm,
der sich über die Moränenhügel südlich von Stettin ausbreitet bei den Stettiner südlichen grenzen. Die Buchheide ist Kern des Stettiner Landschafts-schutzparkes.
Ausgewiesen sind 6 Naturschutzgebiete. Neben Buchen
63
Parks und der Friedhof
wachsen hier Eichen, Eschen und Kiefern. Hier leben
zig Schmetterlingsarten, aber auch Hirsche, Rehe, Wildschweine, Füchse, Marder, Hasen und andere. Bereits
1889 enstand der erste Verein zum Schutz der Buchheide, der diesen wertvollen Komplex erhalten wollte. Hier
befinden sich viele Naturdenkmäler, Findlinge wie auch
Baumriesen.
Wanderern erschließt sich ein umfangreiches Netz gekennzeichneter Wege, die zu den attraktivsten Plätzen
führen. Einen Besuch wert ist auch Dendrologischer
Garten in Glinna (Glien) und andere. Besonders attraktiv ist der Binowsee und der „Binowo Golf Club”.
Ein beliebtes Ausflugsziel ist der Szmaragd-See (HerthaSee). Für viele Jahre war hier anstelle des Sees eine Kreidegrube, in der ab Mitte des 19. Jh. durch die PortlandZement Fabrik Toepfer, Grawitz und Co. Kreide abgebaut
wurde. In der Mitte der 20er Jahre gab es einen plötzlichen
Wassereinbruch und der See mit einer Fläche von 4,5 ha
und einer Tiefe von etwa 20 m entstand. Seine schmaragdene Farbe rührt vom kalkhaltigen Grund.
4.
Der Stettiner Zentralfriedhof (ul. Ku Słońcu)
Der Stettiner Zentralfriedhof entstand anstelle eines kleinen Soldatenfriedhofes aus dem deutsch-französischen
Krieg der Jahre 1870-1871. Dieser Soldantenfriedhof lag
in der Nähe des heutigen zweiten Eingangtores.
Die Anlage zählt heute zu den größten Parkfriedhöfen der
Welt.
Am Haupttor gibt es eine behindertengerechte Toilette. Behinderte und Menschen über 75
können ein Ticket mit Ermäßigung kaufen, mit
dem man auf dem Friedhof mit dem Auto fahren
kann (30 Mal innerhalb von 12 Monaten für 10
Zloty). Information bei Kommunalwerken in der
ul. Ku Słońcu 125, Tel. 91 485 68.
64
Der Friedhof
Im Februar 1900 begannen die Arbeiten zum Bau des
Zentralfriedhofes unter der Generalleitung des Stadtarchitekten Wilhelm Meyer-Schwartau. Die Eröffnung des
Friedhofes feierte man am 6. Dezember 1900 und in den
darauffolgenden Jahren 1901-1903 entstand das Haupttor mit den symetrischen Arkaden und Nebeneingängen.
Die Einsegnungshalle entstand, ebenfalls nach MeyerSchwartau in den Jahren 1900-1905.
Viele verdiente Stettiner der ersten Hälfte des 20. Jh. fanden hier ihre letzte Ruhestätte, unter ihnen der langjährige Oberbürgermeister Hermann Haken mit seiner Frau
und der Heimatforscher Hugo Lemcke. Seit Ende des
2. Weltkrieges bis in unsere Gegenwart wurden hier etwa
100000 Bürger bestattet.
Seit der Zeit das Friedhof eingerichtet war. Wurden mehrere Bäume und Buschen gepflanzt. In den 50er hatte Man
360 Sorten ermittelt, unter deren auch diese die sehr selten sind. Mitte den 80ern hatte Man schon nur 140 Sorten
ermittelt. Unter anderen wachsen hier: Serbische Fichte,
Korea Tanne, Stieleiche, Ahornblättrige Platane, Fächerblattbaum.
Während der Besichtigung kann Man viele Denkmale anschauen, zum Beispiel: Felsblock mit Gedenkschild „ In
der Huldigung den September Helden 1939 - die Landsleute, Stettin 1989”; ein Stein der die Opfer des Stalinregimes widmet; der Katyn Kreuz; ein Denkmal „ Für
allen die aus Meer nie zurück kamen - 1989”; Denkmal
der Kameradschaft; Denkmal den Arbeiterführern 1978,
Denkmal der die Belgischen und Polnischen Kriegsgefangenen aus den Jahren 1939 - 1946 widmet, Denkmal den
Stettiner Pionieren.
65
Zyklische Veranstaltungen
ZYKLISCHE VERANSTALTUNGEN
VISUELLE KUNST
Internationales Straßenkünstlerfestival (Juli)
Das Festival verfolgt den Ansatz der Kooperation von
Künstlern aus verschiedenen Ländern und Kulturen. Im
Rahmen des Vorhabens finden Open-Air-Theateraufführungen, Straßenvorstellungen, Konzerte, Happenings,
Theateraktionen, Ausstellungen, Workshops und Filmvorführungen statt.
www.kana.art.pl
Das Performance Intermedia Festival (Juni)
Das Internationale Festival der experimentellen Kunst. Es
werden soziale, geschichtliche und Identitätsfragen angesprochen. Wesentliche Bestandteile des Festivals stellen
ein Bildungsprogramm, Förderung der jungen Künstler
und Diskussionen dar.
www.officyna.art.pl
Festival der kleinen Theaterformen „Kontrapunkt”
(April)
Das ist eines der ältesten Theaterfestivals in Polen. Die
Veranstaltung intergiert Künstler aus Szczecin – mit den
Theaterschauspielern angefangen, über Schriftsteller und
Dichter bis hin zu den bildenden Künstlern und Photographen. Im Rahmen des Festivals sind auch deutsche Theatervorstellungen zu sehen und ein Teil des Vorhabens wird
in Deutschland umgesetzt.
www.kontrapunkt.pl
Das Internationale Festival der visuellen Kunst
„Inspiracje” (März)
Das Festival ist ein Treffpunkt für junge Künstler aus
ganz Europa. Im Rahmen der Veranstaltung können die
Zuschauer die aktuellen Entwicklungen in der visuellen
Kunst verfolgen und die Künstler Anregungen sammeln.
www.inspiracje.art.pl
66
Zyklische Veranstaltungen
Internationales Treffen des Jungen Theaters „Okno”
(November)
Das Festival stellt vor und macht verschiedene Stränge
der alternativen Theaterwelt bekannt. Neben künstlerischen Präsentationen werden Arbeitsmethoden vor einem
breiten Publikum bekannt gemacht. Es finden Filmvorführungen, Workshops, Präsentationen von Theaterzentren, Seminare sowie Konzerte und Ausstellungen statt.
www.kana.art.pl
Das Festival der Polnischen Malerei (September/October)
Die älteste und wichtigste Malereiveranstaltung in Polen.
Sie bietet Bedingungen für die Präsentation der zeitgenössischen polnischen Malerei. Am Festival beteiligen sich
sowohl bekannte als auch angehende Künstler und Studenten der Kunsthochschulen.
www.zpap.szczecin.pl
MUSIK UND TANZ
Das Szczecin Music Fest (April – August)
Das Festival präsentiert wichtigste Erscheinungen der
modernen Musik: World Music und Jazz. Im Rahmen
einer Konzertreihe sind u.a. aufgetreten: Suzanne Vega,
Manhattan Transfer, Cesaria Evora, Anna Maria Jopek
Trio & Mino Cinelu, Jan Garbarek, James Carter, Lura,
Anja Garbarek.
www.koncerty.com
Das Internationale Festival „Zmagania Jazzowe”
(Ganzjährig)
Die Höhepunkte des Festivals, dessen Konzerte über das
gesamte Jahr verteilt sind, stellen die Auftritte bekannter
Jazz-Musiker aus der ganzen Welt dar, z.B. Judy Bady,
Michał Tokaj, Kenny Garrett, Billy Harper, NDR Big
Band, Piotr Wojtasik. Das Finale der Veranstaltung findet
im Oktober statt.
www.jazz.szczecin.pl
67
Zyklische Veranstaltungen
Das Internationale Saxophon-Festival (April)
Das Ziel des Festivals ist die Bekanntmachung des klassischen Saxophons. Die Festivalbühne wird den jungen Musikern zur Verfügung gestellt und dient der Verbesserung
ihrer Musikkunst (Wettbewerbe, Workshops, Seminare).
www.windsfoundation.com
Der Gesamtpolnische Ballett-Wettbewerb „Złote Pointy”
und die Internationale Gala der Ballettstars (April)
Am Ballettwettbewerb beteiligen sich Schüler aus allen
anerkannten Ballettschulen in Polen. Neben den Siegern
des Ballettwettbewerbes treten auch bekannte Balletttänzer auf, wie Solisten der Staatsoper Berlin und des Königlichen Ballettheaters aus Dänemark.
www.fundacjabalet.pl
Das Internationale Musica Genera Festival (Mai/Juni)
Die Zielgruppe des Festivals stellen alle Interessierten
dar, die an neuen Ausdrucksformen und Erscheinungen
in der Musik interessiert sind. Neben Musik werden auch
verschiedene visuelle Elemente dargestellt – MultimediaAufführungen, Installationen oder Filmvorführungen.
www.musicagenera.net
Das Festival der alten Musik, Szczecin (Mai)
Durch die Verbindung einer Konzertreihe mit Vorträgen,
Workshops (Gesang, Instrumentenspiel), offenen Unterrichtseinheiten und Präsentation wird der Bildungsaspekt
in der Jugendarbeit umgesetzt. Während des Festivals treten Solisten und Ensembles aus dem In- und Ausland auf.
www.famd.pl
Die Bluesada (Oktober)
Das Bluesada-Festival wurde 1992 auf die Initiative der
Gruppe After Blues gegründet und ist eine der größten
Blues-Veranstaltungen im Lande. Zu den Gästen des Festivals gehörten u.a.: Obstawa Prezydenta, Harlem, Keith
Thompson Band, Gang Olsena.
www.slowianin.org
68
Zyklische Veranstaltungen
Das Festival der Jungen Talente „Gramy”, Szczecin
(im Sommer)
Das Festival knüpft an die gleichnamigen Festivals aus
den 60-er Jahren an, während deren so bekannte polnische Musikstars wie Czesław Niemen oder Karin Stanek
entdeckt wurden. In der Abschlussveranstaltung werden
die besten Musiker der vorangehenden Konzerte und Spezialgäste auftreten.
www.radio.szczecin.pl
FILM
Das Europäische Filmfestival der Dokumentarfilme
„dokumentART” (Oktober)
Das einzige Festival, das parallel in Polen (Szczecin) und
in Deutschland (Neubrandenburg) umgesetzt wird. Es
werden Filme vorgeführt, die mit neuen Dokumentartechniken gemacht wurden und traditionelle Elemente mit der
Avantgarde verbinden.
www.officyna.art.pl
OPEN-AIR-VERANSTALTUNGEN
Das Meeresfest (Juni)
Das Meeresfest gehört zu den größten Open-Air-Veranstaltungen in Polen.Die Konzerte der Stars der polnischen
Musik, Sport- und Erholungsveranstaltungen, Segler- und
Oldtimer-Treffen ziehen jedes Jahr mehrere Tausend
Stadteinwohner und Besucher ans Ufer der Oder an.
www.szczecin.eu
Picknick an der Oder (Mai)
Es ist die größte Veranstaltung des West Pommers die
die Touristik, Wassersport und Polnische Küche befördert. Das Fest findet im Herzen der Stadt Stettin, bei den
Hackenterassen, statt. Im Rahmen der Veranstaltung sind:
die Touristik Messe MARKET TOUR (stände den Unter-
69
Zyklische Veranstaltungen
nehmern der Touristikbranche); Festival den Regionalen
Küchen (Präsentation und schmecken von den Speisen)
und die Schulen Touristische Messe „Abenteuer” (Präsentation von Orten, Gemeinden oder Länder die von den
Kindern ausgewählt sind)
www.zart.pl, www.mts.pl
Die Tage der Oder (Juli)
Das diesjährige Stadtfest von Szczecin ist eine Begleitveranstaltung des Finales des Oder-Flösses, einer land- und
wasserseitigen Wanderung entlang der Oder auf einem
Abschnitt mit einer Länge von 500 km von Brzeg nach
Szczecin. Die Stadt begrüßt die Wanderungsteilnehmer
mit Konzerten, Schiffsparaden, historischen Schiffen und
Oder-Markt.
www.flisodrzanski.pl
Die Filmabende in Dąbie (Juli)
Die Filmabende bieten die Möglichkeit, sich die in polnischen und internationalen Filmfestivals preisgekrönten
Filme unter freiem Himmel anzusehen.
Das Internationale Tennisturnier Pekao Open
(September)
Eine der bekanntesten Tennisveranstaltungen in Polen, zu
der seit mehr als zehn Jahren bekannte Sportler, Schauspieler, Journalisten und Geschäftsleute kommen. Im Jahre 2002 haben die ATP und die ITF das Stettiner Tennisturnier als den weltbesten Chellenger bezeichnet.
www.pekaoopen.pl
Der Szczecin Open Golf (Oktober)
Das Turnier findet in Binowo bei Szczecin statt – auf einem der schönsten Golfplätze in Europa. Das besondere
Ambiente zieht seit Jahren Golfspieler aus den USA, Australien, Skandinavien und Kanada an.
www.golfmedia.pl
70
Hotels
HOTELS
Radisson BLU****
pl. Rodła 10
tel. 91 35 95 595
www.radisson.com.pl
Luxus-Hotel in der Stadtmitte; behindertengerecht. Im
vollen Umfang barrierefreie Einrichtung von 8 Zimmern;
behindertengerechte Bäder und Toiletten; für Rollstuhlfahrer zugängliche Restauranträume.
Atrium****
al. Wojska Polskiego 75
tel. 91 42 43 532
www.hotel-atrium.pl
Hotel im Stadtzentrum; elektrische Einfahrtvorrichtung
zum Hotel (nach früherer Absprache); ein behindertengerecht ausgelegtes Zimmer. Zum Restaurant führen mehrere Treppenstufen. Die Möglichkeit, Essen auf Zimmer
zu bestellen.
Novotel****
al. 3 Maja 31
tel. 91 48 01 400
www.orbis.pl
Hotel im Stadtzentrum; in der Nähe Busbahnhof, Bahnhof und Schloss der Pommernherzöge. Vier Zimmer sind
im vollen Umfang behindertengerecht ausgelegt. Einfahr
für Rollstuhlfahrer. Restaurant im Erdgeschoss.
Park****
ul. Plantowa 1
tel. 91 43 40 050
www.parkhotel.szczecin.pl
Hotel in der Stadtmitte, inmitten eines Stadtparkes. Ein
behindertengerecht ausgelegtes Zimmer. Keine Treppen
am Hoteleingang. Restaurant im Erdgeschoss.
71
Hotels
Focus***
ul. Małopolska 23
tel. 91 43 30 500
www.hotelfocus.com.pl
Hotel in der Nähe der Hakenterrassen, neben den historischen Gebäuden der Meeresakademie und des Modernen
Theaters. Einfahrt für Rollstuhlfahrer. 2 behindertengerecht ausgelegte Zimmer. Restaurant im Erdgeschoss.
Julian***
Mierzyn
ul. Welecka 1
tel. 91 48 31 307
www.hotel-julian.com.pl
Einfahrt für Rollstuhlfahrer. Saal und Restaurant sind behindertengerecht ausgelegt. Ein behindertengerecht ausgelegtes Zimmer.
Orbis-Neptun***
ul. Matejki 18
tel. 91 48 83 883
www.orbis.pl
Hotel in der Stadtmitte. Zwei behindertengerecht ausgelegte Zimmer. Einfahrt für Rollstuhlfahrer. Restaurant im
Erdgeschoss.
Panorama***
ul. Radosna 60
tel. 91 46 07 607
www.hotel-panorama.com.pl
Hotel auf einer Anhöhe von 90 m über dem Meeresspiegel, in der Nähe der Buchenheide und des Smaragd-Sees.
Keine Treppen am Eingang. 3 behindertengerecht ausgelegte Zimmer (Studio). Bar im Erdgeschoss.
Hotel Campanile**
ul. Wyszyńskiego 30
tel. 91 48 17 700
www.campanile.com
72
Hotels
Hotel in der Stadtmitte. In der Nähe Busbahnhof, Bahnhof und Schloss der Pommernherzöge. Keine Treppen am
Eingang. 4 behindertengerecht ausgelegte Zimmer. Restaurant im Erdgeschoss.
Hotel Ibis**
ul. Dworcowa 16
tel. 91 48 01 800
www.orbis.pl
Hotel in der Stadtmitte. In der Nähe Busbahnhof, Bahnhof und Schloss der Pommernherzöge. Keine Treppen am
Eingang. 4 behindertengerecht ausgelegte Zimmer (Studio). Restaurant im Erdgeschoss.
Hotel Etap*
ul. Cukrowa 2
tel. 91 48 22 466
www.orbis.pl
Keine Treppen am Eingang. 4 behindertengerecht ausgelegte Zimmer. Frühstücksraum im Erdgeschoss.
Hotel Jantar*
ul. Romera 10
tel. 91 43 94 231
www.hotele-tur.com.pl
Einfahrt für Rollstuhlfahrer. 2 im vollen Umfang behindertengerecht ausgelegte Zimmer. Restaurant im Erdgeschoss.
Hotel Płonia*
ul. Uczniowska 3
tel. 91 46 21 221
www.hotele-tur.com.pl
Hotel im rechtsseitigen Stadtteil. 2 behindertengerecht
ausgelegte Zimmer. Restaurant im Erdgeschoss.
73
Hotels
HOTELS
Hotel Rycerski***
ul. Potulicka 2a
tel. 91 81 46 601
www.hotelrycerski.pl
Hotel in der Stadtmitte. Ein behindertengerecht ausgelegtes Zimmer. Restaurant ist nicht barrierefrei (Treppen).
Die Möglichkeit, Essen aufs Zimmer zu bestellen.
Hotel Victoria***
pl. Batorego 2
tel. 91 43 43 855
www.hotelvictoria.com.pl
Hotel in der Stadtmitte. In der Nähe Busbahnhof, Bahnhof und Schloss der Pommernherzöge. Zum Gebäude
führen Treppen. Keine Einfahrt für Rollstuhlfahrer. Ein
behindertengerecht ausgelegtes Zimmer. Restaurant im
Erdgeschoss.
Hotel Zbyszko***
ul. Rydla 92
tel. 91 43 13 460
www.hotelzbyszko.com.pl
Hotel im rechtsseitigen Stadtteil. Zum Eingang führen 3
Treppenstufen, keine Einfahrt für Rollstuhlfahrer. Ein behindertengerecht ausgelegtes Zimmer. Restaurant ist für
Rollstuhlfahrer unzugänglich (Treppen). Keine Möglichkeit, Essen aufs Zimmer zu bestellen.
74
Gastronomie
GASTRONOMIE
Restaurant „Euro-Club”
ul. Jagiellońska 71
tel. 91 484 05 49
Barierrefreier Eingang, behindertengerechte Toilette.
Restauracja „Sfinks”
al.Wojska Polskiego 25
tel. 91 433 80 46
Ebenerdiger Eingang, behindertengerechte Toilette.
Restaurants KFC
al. Piastów 16
tel. 91 484 59 40
Stufenfreier Eingang, barrierefreie Toiletten.
al. Niepodległości 13
tel. 91 434 37 39
Eingang für Rollstuhlfahrer, barrierefreie Toiletten.
ul. Ku Słońcu 67 (in Einkaufszentrum
tel. 91 486 91 59
– „Ster”)
ul. Mieszka I 35
tel. 91 482 26 60
Stufenfreier Eingang, barrierefreie Toiletten.
al. Wyzwolenia 18 (in Einkaufszentrum
tel. 91 483 91 50
ul. Struga 18 (in Einkaufszentrum
tel. 91 464 40 81
– „Galaxy”)
– „Galeria Gryf”)
Restaurants McDonald’s
al. Wyzwolenia 18 (in Einkaufszentrum
tel. 694 496 056
– „Galaxy”)
ul. Struga 36
tel. 91 464 28 34
Stufenfreier Eingang, barrierefreie Toiletten.
75
Gastronomie
ul. Południowa 21
tel. 694 495 994
Stufenfreier Eingang, barrierefreie Toiletten.
al. Niepodległości 18/21
tel. 694 495 993
Stufenfreier Eingang, keine barrierefreie Toilette.
Restaurants „PizzaHut”
ul. Wojska Polskiego 21
tel. 91 433 03 21
Eingang für Rollstuhlfahrer, keine barrierefreie Toilette.
al. Wyzwolenia 18/20 (in Einkaufszentrum
tel. 91 483 91 22
– „Galaxy”)
ul. Struga 26
tel. 91 462 80 88
Ebenerdiger Eingang, keine barrierefreie Toilette.
Restaurant „Akropolis” (griechische Restaurant)
al. Wyzwolenia 44,
tel. 91 433 62 30
Ebenerdiger Eingang, keine barrierefreie Toilette.
Restaurant „Smaki Świata”
pl. Lotników 7
tel. 91 812 49 89
Ebenerdiger Eingang, keine barrierefreie Toilette.
Restaurant „Colorado”
Wały Chrobrego 1
tel. 91 488 19 21
Ebenerdiger Eingang. Keine behindertengerechte Toilette.
Restaurant „Columbus”
Wały Chrobrego 1
tel. 91 489 34 01
Ebenerdiger Eingang, keine barrierefreie Toilette.
76
Gastronomie
Brama Jazz Café
pl. Hołdu Pruskiego 1
tel. 91 804 62 95
Ebenerdiger Eingang, behindertengerechte Toiletten
Café 22
pl. Rodła 8
tel. 91 359 52 00
Aufzug und behindertengerechte Toiletten. Vom „Café
22” (22. Stock) hat man eine schöne Sicht auf die Stadt.
Café Praha
ul. Śląska 38
tel. 91 489 35 66
Ebenerdiger Eingang, keine barrierefreien Toiletten.
Dom Chleba Café – Bäckerei
al. Niepodległości 2
tel. 91 488 06 65
Ebenerdiger Eingang, Toiletten mit breiten Türen, aber
nicht barrierefrei.
GASTRONOMIE
Restaurant „Avanti” (italienische Küche)
al. Papieża Jana Pawła II 43
tel. 91 434 64 10
Eine Treppenstufe, keine barrierefreie Toilette.
Restaurant „Chief” (Fish Restaurant)
ul. Rayskiego 16
tel. 91 488 14 17
Eine Treppenstufe, keine behindertengerechte Toilette.
Restaurant „El Greco” (griechische Restaurant)
ul. Waleriana Łukasińskiego 4
tel. 91 487 34 70
77
Kinos
Eine Treppenstufe am Eingang, im Lokal ein stufenfreier
Zugang zu Toilettenräumen, die nicht barrierefrei sind.
Restaurant „Zamkowa”
ul. Rycerska 3
tel. 91 434 04 48
Die Möglichkeit, einen behindertengerechten, seitlichen
Eingang im Nordflügel des Schlosses (lediglich eine
Treppenstufe) zu nutzen, schmale Toilettenräume – mehrere Treppenstufen bergauf.
KINOS
Helios
ul. Bolesława Krzywoustego 9/10
tel. 91 485 12 36
Das Kino ist für Rollstuhlfahrer zugänglich. Die Plätze
für Rollstuhlfahrer gibt es im untersten Teil des Kinosaales. Es besteht die Möglichkeit, dass die Rollstuhlfahrer in
die höheren Teile des Saales transportiert werden können;
barrierefreie Toiletten.
Multikino
al. Wyzwolenia 18-20
tel. 91 886 48 10
Das Kino ist für Rollstuhlfahrer zugänglich. Die Plätze
für Rollstuhlfahrer gibt es im untersten Teil des Kinosaales. Es besteht die Möglichkeit, dass die Rollstuhlfahrer in
die höheren Teile des Saales transportiert werden können;
barrierefreie Toiletten.
Pionier
al. Wojska Polskiego 2
tel. 91 434 77 02
Das Kino ist auf die Nutzung durch die Rollstuhlfahrer
ausgerichtet; keine barrierefreien Toiletten
78
Theaters
THEATERS
Puppentheater „Pleciuga”
pl. Teatralny 1
tel. 91 445 51 00
Stufenfreier Eingang, barrierefreie Toiletten. Audioanlage
mit Endgeräten.
THEATERS
Polnisches Theater
ul. Swarożyca 5
tel. 91 433 00 90
Am Haupteingang eine Auffahrt für Rollstuhlfahrer Im
Erdgeschoss ist die so genannte Kleine Bühne und ein
Cafe zugänglich. Zur Hauptbühne führt eine Treppe.
Oper im Schloss
ul. Korsarzy 34
tel. 91 488 83 33
Zum Haupteingang (seitens der Oder) führt eine bequeme
Auffahrt. Im Gebäude gibt es eine Treppe zum 2. Stock.
Die Mitarbeiter tragen die Rollstuhlfahrer in den Publikumsbereich.
Mieczysław-Karłowicz-Philharmonie
pl. Armii Krajowej 1
tel. 91 422 05 89
Rollstuhlfahrer können den Haupteingang zur Stadtverwaltung nutzen (außerhalb der Öffnungzeiten - klingeln) . Der Wächter begleitet die Rollstuhlfahrer zum Nebenflügel, in dem die Philharmonie untergebracht ist.
79
Induktionsschleifen
INDUKTIONSSCHLEIFEN
Auflistung von Einrichtungen mit drahtloser Informationsübertragung:
Stadtverwaltung
pl. Armii Krajowej 1
• Bürgerberatungszentrum
• Sitzungsraum des Stadtparlamentes
• Amt für Behinderten-Services
Puppentheater „Pleciuga”
pl. Teatralny 1
Audioanlage mit Endgeräten.
Hl.-Josef-Kirche
ul. Połabska (Pomorzany)
Kulturhaus des Polnischen Vereins für Hörbehinderte
„Kontakty”
al. Wojska Polskiego 91/93
• Gemeinschaftsraum
• Theatersaal
• Vorlesungssaal
Postamt
ul. Dworcowa 20
Ausgewiesener Schalter.
Sozialversicherungsanstalt ZUS
ul. Matejki 22
Ausgewiesenes Schalter im Erdgeschoss (im Serviececenter).
Philharmonie
pl. Armii Krajowej 1
Audioanlage mit Endgeräten.
80
Erläuterung der Piktogramme
Für Rollstuhlfahrer barrierefrei zugängliche
Gebäude
Für Rollstuhlfahrer mit Hilfe einer Begleitperson zugängliche Gebäude
Für Rollstuhlfahrer unzugängliche Gebäude
Gebäude, die für Menschen mit Gehilfen zugänglich sind
Gebäude, die für Menschen mit Gehilfen und
mit Hilfe einer Begleitperson zugänglich sind
Gebäude, die für Menschen mit Gehilfen unzugänglich sind
Gebäude mit so genannten Induktionsschleifen, die den Hörbehinderten ermöglichen, über
ihre Hörgeräte Töne zu empfangen
Gebäude zur Besichtigung von Außen
Stadtverwaltung Szczecin
Bürgerservice
Referat für Bedienung der Menschen
mit Behinderungen
pl. Armii Krajowej, 70-456 Szczecin
Zimmer Nr. 61
tel. 91 424 56 70, fax. 91 424 56 76
e-mail: [email protected]
81
ROTE ROUTE DURCH DIE STADT
C
M
Y
CM
MY
CY
CMY
K
Wege für Menschen mit körperlicher Behinderung sind auf der
Karte mit einer getupften blauen Linie markiert, Darüber hinaus
stehen ausgewählte Fragmente des Stadtplans bei den jeweils beschriebenen Stellen.
Stadtverwaltung Szczecin
Abteilung für Sport und Tourismus
pl. Armii Krajowej 1
70-456 Szczecin
Tel. 91 42 45 175, Fax 91 42 20 059
e-mail: [email protected]
www.szczecin.pl
ROTE ROUTE DURCH DIE STADT
Unseren Beschuern schlagen wir einen mehrstüdigen
Spaziergang auf städtischen „ROTEN ROUTE” vor. Sie führt
zu den wichtigsten Denkmäler in der in der Innenstadt. Eine
gestrichelte rote Linie auf den Gehwegen leitet den
Wanderer.
Die Nummerierung den Denkmäler in unserem Heft ent
spricht der Nummerierung, die die auf Bürgersteig und in
der Karte dieses Heftes wiederfinden.
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