DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE Ein Service von: ORF A-1040 Wien, Argentinierstraße 30a Tel.: (01) 50101/18381 Fax: (01) 50101/18806 Homepage: http://oe1.ORF.at Österreichische Apothekerkammer A-1091 Wien, Spitalgasse 31 Tel.: (01) 404 14-600 Fax: (01) 408 84 40 Homepage: www.apotheker.or.at Gesundheitsressort der Stadt Wien A-1082 Wien, Rathaus Homepage: www.wien.at RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 1 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT Die Sendung Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der Gesundheitsberichterstattung von Ö1. Jeden Montag von 14.20 bis 15.00 Uhr werden interessante medizinische Themen in klarer informativer Form aufgearbeitet und Ö1Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen. Wir über uns Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz, Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und Dr. Christoph Leprich die Sendung. Das Redaktionsteam besteht aus Walter Gerischer-Landrock, Uschi Mürling-Darrer, Mag. Nora Kirchschlager, Dr. Doris Simhofer; Dr. Ronny Tekal-Teutscher und Dr. Christoph Leprich. Das Service Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das, die Sendereihe flankierende, Hörerservice, das auf größtes Interesse gestoßen ist. Unter der Wiener Telefonnummer 50 100 ist „Der Radiodoktor“ mit Kurzinformationen zur aktuellen Sendung die ganze Woche per Tonband abrufbar. Die zu jeder Sendung gestaltete Infomappe mit ausführlichen Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen komplettiert das Service und stellt in der Fülle der behandelten Themen eigentlich bereits ein kleines Medizin-Lexikon für den Laien dar. Die Partner Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unsere Partner: das Gesundheitsressort der Stadt Wien und die Österreichische Apothekerkammer. An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die Zusammenarbeit der letzten Jahre bedanken! Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe zumeist auf die weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 2 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS Mit Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos 21. Juni 2010, 14.03 Uhr, Ö1 Redaktion und Infomappe: Dr. Christoph Leprich RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 3 INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS HAUTKREBSERKRANKUNGEN DIE DREI WICHTIGSTEN FORMEN VON HAUTKREBS KÖNNEN MUTTERMALE ENTARTEN? Muttermale – welche sind gefährlich? Erworbene Muttermale Wie viele Muttermale sind normal? Angeborene Muttermale – kongenitale Naevi Atypische (dysplastische) Naevi MÖGLICHE WARNSIGNALE - WORAUF SIE ACHTEN MÜSSEN UV-STRAHLUNG UND HAUTKREBSRISIKO UV-Strahlung wird durch die Atmosphäre abgeschwächt Wirkungen der UV-Strahlung an der Haut Wie kommt es zum Sonnenbrand? Die Hauttypen Schäden an der DNA der Hautzellen DAS MELANOM – DER SCHWARZE HAUTKREBS Was ist ein Melanom? Die Risikofaktoren DIE DIAGNOSE DES MELANOMS Die verschiedenen Melanomformen DIE BEHANDLUNG DES MELANOMS Die chirurgische Entfernung Die Sentinel-Lymphknoten-Entfernung Die Therapie mit Interferon-α Die Therapie mit pegyliertem Interferon Die Therapie des fortgeschrittenen Melanoms NEUE THERAPIESTRATEGIEN Antikörper gegen das Melanom Eine neue Impfstrategie DIE „HELLEN“ HAUTKREBSFORMEN DIE AKTINISCHE KERATOSE Die Ursachen RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 6 6 6 7 7 7 7 8 8 8 9 10 10 10 10 11 11 12 12 12 13 14 14 14 14 14 15 15 15 15 16 16 16 4 INHALTSVERZEICHNIS Therapeutische Strategien DAS PLATTENEPITHELKARZINOM Die Diagnose Die Behandlung des Plattenepithelkarzinoms DAS BASALIOM Das Aussehen des Basalioms Die Diagnose des Basalioms Behandlung und Prognose ANLAUFSTELLEN QUELLEN UND LINKS SENDUNGSGÄSTE RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 16 18 18 18 19 19 19 20 21 27 28 5 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS HAUTKREBSERKRANKUNGEN Die Tumorerkrankungen der Haut weisen im Vergleich zu anderen Krebsarten einige Besonderheiten auf: Seit einigen Jahrzehnten steigt ihre Zahl ständig an. Dies trifft vor allem auf jene Tumoren zu, deren Entstehung ursächlich mit UV-Licht in Verbindung steht, also auf das Plattenepithelkarzinom, das Basaliom und das Melanom. 1935 betrug das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, 1: 1.500 - derzeit liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1:50! Die Melanom-Erkrankungsrate verdoppelt sich alle 10 bis 15 Jahre. Eine weitere Besonderheit: Einige Hauttumoren (z.B. Basaliome) sind nicht sehr aggressiv und setzen kaum Metastasen. Andere hingegen, wie das Melanom, zählen zu den bösartigsten Krebserkrankungen überhaupt. Und schließlich - Hautkrebs tritt recht häufig auf. Rechnet man alle Formen zusammen, so entspricht die Häufigkeit fast der aller anderen Krebserkrankungen des Menschen. DIE DREI WICHTIGSTEN FORMEN VON HAUTKREBS Jährlich erkranken in Österreich etwa 25.000 Menschen an Hautkrebs, davon mehr als 1.000 an einem Melanom. Die drei wesentlichen Hautkrebserkrankungen sind das Basaliom, das Plattenepithelkarzinom und eben der schwarze Hautkrebs, das Melanom. Diese drei Krebsarten zeigen Gemeinsamkeiten: Sie werden durch UV-Licht zumindest mit verursacht und alle drei können und müssen möglichst früh erkannt werden. Quelle: Zeitschrift krebs:hilfe! Ausgabe 3/09 Bevor wir näher auf die bösartigen Tumoren der Haut eingehen, wollen wir uns zunächst mit der für die meisten Menschen spannenden Frage beschäftigen, ob und welche Muttermale entarten können. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 6 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS KÖNNEN MUTTERMALE ENTARTEN? Im Prinzip ja. Fast ein Drittel der Melanome entsteht aus Muttermalen. Muttermale sind die häufigsten Fehlbildungen der Haut – sie entstehen durch die vermehrte Ansammlung von Pigmentzellen. Diese zusammengeklumpten, sich vermehrenden Pigmentzellen werden Naevuszellen genannt. Bei Muttermalen, im Fachjargon als Naevi (Einzahl: Naevus) bezeichnet, handelt es sich an sich um gutartige Tumoren der Haut. Gutartige (benigne) Tumoren wachsen nicht in Nachbarorgane hinein und sie sind vom übrigen Gewebe gut abgegrenzt. Bestimmte Muttermale bergen aber ein Entartungsrisiko. Muttermale – welche sind gefährlich? Fast jeder junge Erwachsene hat mehrere Muttermale auf der Haut. Das am häufigsten auftretende Muttermal ist der Pigmentnävus, der auch Nävuszellnävus genannt wird. Normale Muttermale tun nicht weh und jucken auch nicht. Erworbene Muttermale Sie entwickeln sich nach und nach in der Kindheit, manchmal auch noch im frühen Erwachsenenalter. Erworbene Muttermale haben hauptsächlich Menschen mit hellerer Hautfärbung. Die Neigung zu Muttermalen wird innerhalb von Familien häufig beobachtet. Es besteht ein gesicherter Zusammenhang zwischen der Entstehung von Muttermalen und UV-Strahlung. Daher ist bis zu einem gewissen Grad Vorbeugung möglich, indem man keine all zu intensiven und zu langen Sonnenbäder nimmt. Wie viele Muttermale sind normal? Männer haben um ca. 50 Prozent mehr Muttermale als Frauen, wobei die erworbenen Muttermale im frühen Erwachsenenalter einen Häufigkeitsgipfel haben. Bei der weißen Bevölkerung von West- und Mitteleuropa gelten 20 bis 30 Muttermale pro Person als normal. Wenn diese Zahl bei weitem übertroffen wird, wenn also über 100 oder 200 Muttermale vorhanden sind, dann haben die Betroffenen ein erhöhtes Melanomrisiko. Regelmäßige Untersuchungen beim Dermatologen sind für Menschen, die viele Muttermale haben, also dringend anzuraten. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Muttermale schon von Kindheit an bestehen oder ob es sich um neu entstandene Naevi handelt. Erworbene Muttermale bedürfen, solange sie sich nicht verändern, keiner Behandlung, wohl aber regelmäßiger Kontrolluntersuchungen. Stellt sich dabei heraus, dass sich ein Muttermal verändert hat, muss es sofort entfernt und unter dem Mikroskop auf das Vorhandensein von Krebszellen überprüft werden. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 7 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS Manche Menschen kommen schon mit recht auffälligen Muttermalen zur Welt, die unterschiedlich groß und unterschiedlich gefärbt sein können. Angeborene Muttermale – kongenitale Naevi Etwa eines von hundert Babys kommt mit angeborenen („kongenitalen“) Muttermalen zur Welt. Diese Muttermale können unter Umstände riesige Ausmaße haben. Das Entartungsrisiko dieser kongenitalen Naevi ist erheblich höher als das der erworbenen. Bei angeborenen Muttermalen mit mehr als zehn Zentimeter Durchmesser, beträgt die Gefahr, dass sie zu einem Hautkrebs (Melanom) entarten, etwa zehn Prozent. Bei kleineren, angeborenen Muttermalen scheint das Risiko entsprechend geringer, aber immer noch bedeutend größer zu sein, als das bei erworbenen Muttermalen. Haben Neugeborene angeborene Muttermale, die 15 Millimeter oder größer sind, so sollten diese chirurgisch entfernt werden. Im Anschluss muss das entnommene Gewebe auf möglicher Weise vorhandene Krebszellen hin untersucht werden muss. Atypische (dysplastische) Naevi Bei dieser Gruppe handelt es sich um Muttermale, die sich deutlich von normalen Naevi unterscheiden. Sie haben einen uneinheitlichen Aufbau, können mehrere Farben aufweisen, haben oft ein unregelmäßiges Muster und sind von der umgebenden Haut nur undeutlich abgegrenzt. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass atypische Naevi ein deutlich erhöhtes Risiko in sich tragen, sich zu Melanomen zu entwickeln. Atypische Naevi müssen als Melanomvorstufen angesehen werden. Quellen: http://www.medizinfo.de/hautundhaar/t1/muttermale.htm http://www.krebshilfe.net/pdf/artikel/29145414.pdf MÖGLICHE WARNSIGNALE - WORAUF SIE ACHTEN MÜSSEN Ob Ihre Muttermale verdächtig sind, können Sie durch die so genannte ABCD(E)-Regel überprüfen. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 8 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS A steht für Asymmetrie: Muttermale sind rund und symmetrisch. Melanome hingegen wachsen stärker in eine Richtung und sind daher asymmetrisch. B steht für Begrenzung: Melanome haben eine zackige und unregelmäßige Begrenzung zur normalen Haut. Dunkel gefärbte Stellen und helle Haut gehen scheinbar übergangslos ineinander über. C steht für Colorit: Während Muttermale einen einheitlich hellbraunen bis dunkelbraunen Farbton aufweisen, sind Melanome durch verschiedene braune, schwarze, rötliche oder graue Farbtöne gekennzeichnet. D steht für Durchmesser: Muttermale bleiben nach ihrer anfänglichen Wachstumsphase über viele Jahre gleich groß. Melanome nehmen laufend an Größe zu. Harmlose Muttermale sind meist klein, Melanome werden größer! E steht für „Enlargement“: Enlargement bedeutet Erweiterung. Denn – Melanome wachsen rasch, Muttermale langsam. Auch wenn sie auf einer verdächtigen Hautveränderung eine höckerige, unregelmäßige Oberfläche feststellen, bzw. wenn diese Stelle juckt, zu Entzündungen oder Blutungen neigt, sind dies eindeutige Warnzeichen. Meinen Sie auch nur eine der genannten Auffälligkeiten zu bemerken, so suchen Sie umgehend einen Hautarzt auf! Übrigens, alle Muttermale können durch die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft größer werden und ihre Farbe ändern: Sie werden dunkler, nehmen aber nach der Geburt des Kindes wieder ihre ursprüngliche Farbe an. Quellen: http://www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Blaue_Ratgeber/005_haut .pdf http://www.krebshilfe.net/pdf/artikel/15592039.pdf http://www.krebshilfe.net/pdf/artikel/29145414.pdf UV-STRAHLUNG UND HAUTKREBSRISIKO Das Licht der Sonne setzt sich zusammen aus dem sichtbaren Licht (32 Prozent), der Infrarot-Strahlung (65 Prozent) und der ultravioletten Strahlung. Die UV-Strahlen sind energiereicher als die Strahlen des für uns sichtbaren Lichtes. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 9 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS Je nach Wellenlänge wird die UV-Strahlung in UV-A-Strahlen: 320 - 400 nm UV-B-Strahlen: 280 - 320 nm UV-C-Strahlen: 100 - 280 nm eingeteilt. Je kurzwelliger die Strahlung, desto energiereicher ist sie. UV-B ist also energiereicher als UV-A und somit in der Lage, die Haut stärker zu schädigen. UV-Strahlung wird durch die Atmosphäre abgeschwächt Die wichtigste Rolle spielt hierbei die etwa dreißig Kilometer dicke Ozonschicht, die wie ein riesiger UV-Filter die aggressiven Strahlen von der Erde fernhält. So wird die kurzwellige und somit energiereichste UV-C Strahlung, die für uns Menschen besonders gefährlich ist, fast vollständig von der Ozonschicht der Atmosphäre herausgefiltert. Der Anteil an UV-A, der den Boden erreicht macht rund 90 bis 95 Prozent der gesamten UV-Strahlung aus. Wirkungen der UV-Strahlung an der Haut Die ultravioletten Strahlen entfalten an der Haut unterschiedliche Wirkungen, von denen die augenfälligste Reaktion die Bräunung der Haut ist. Dabei wird die Pigmentzelle, der Melanozyt, durch die UV-Bestrahlung angeregt, über einen komplizierten Prozess braunen Farbstoff, das so genannte Melanin zu bilden. Die Bräunung der Haut ist, ebenso wie die Hautverdickung, die als „Lichtschwiele“ nach einer längeren UV-Bestrahlung mit UVB-Anteil auftritt, ein Schutzmechanismus der Haut. Wie kommt es zum Sonnenbrand? Überschreitet die Bestrahlung einen gewissen, von Mensch zu Mensch unterschiedlich hohen Grenzwert (die so genannte Erythemschwelle), so treten akute Hautschäden auf. Mit einer Zeitverzögerung von wenigen Stunden kommt es zur Rötung und Schwellung der bestrahlten Haut, also zum Sonnenbrand. Wird die so bereits überstrapazierte Haut weiter den UV-Strahlen ausgesetzt, entstehen Blasen. Bei noch weiter andauernder Bestrahlung gehen schließlich die oberflächlichen Hautanteile zugrunde: Das Gewebe stirbt ab. Die Hauttypen Man unterscheidet vier Hauttypen: Hauttyp I: immer schnell Sonnenbrand, keine Bräunung (keltischer Typ) RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 10 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS Hauttyp II: fast immer Sonnenbrand, geringe Bräunung (hellhäutiger europäischer Typ) Hauttyp III: gelegentlich milder Sonnenbrand, gute Bräunung (dunkelhäutiger europäischer Typ) Hauttyp IV: sehr selten Sonnenbrand, tiefe Bräunung (Mittelmeer Typ) Kinder unterliegen diesem Schema nicht. Ihre Haut ist wesentlich empfindlicher und benötigt besonders intensiven Schutz vor der Sonne. Schäden an der DNA der Hautzellen Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Ihre Haut vergisst nichts. Schon gar keinen Sonnenbrand. Oberflächlich betrachtet sieht es zwar aus, als hätte sich die Haut wieder erholt, aber durch die Aufnahme von UV-Strahlen kann das Erbgut in den Zellkernen der Haut erheblich beschädigt werden. An und für sich arbeiten die Reparaturmechanismen in den Hautzellen emsig rund um die Uhr, um Strahlenschäden an der DNA zu beheben. Bei hoher Belastung kann das Reparatursystem überfordert sein. Dann sammeln sich Defekte an. Die Folge: Die Zellteilung kann außer Kontrolle geraten. Irgendeine Zelle beginnt sich ungehemmt zu teilen und wird zum Tumor - im schlimmsten Fall zum Melanom. Quellen: http://www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Blaue_Ratgeber/005_haut .pdf http://www.krebshilfe.net/pdf/artikel/15592039.pdf http://www.krebshilfe.net/pdf/artikel/29145414.pdf DAS MELANOM – DER SCHWARZE HAUTKREBS Zuerst die gute Nachricht: Durch die zahlreichen Aufklärungskampagnen der letzten Jahre und durch verbesserte Methoden der Früherkennung gelingt es, viele Melanome frühzeitig zu diagnostizieren. Im Fachjargon ausgedrückt: Zum Diagnosezeitpunkt beträgt die mittlere Tumordicke - in Millimetern gemessen – nur noch 1,5 Millimeter. In den 1980er Jahren lag diese im Durchschnitt bei 2,5 Millimetern. Und da sich die Prognose des Melanoms mit der Größe rasch verschlechtert, ist eine frühzeitige Erkennung von eminenter Wichtigkeit. Derzeit sterben in Österreich 0,8/100.000 Menschen pro Jahr an einem Melanom. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 11 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS Die Häufigkeit dieser Krebserkrankung ist nach wie vor stark im Steigen begriffen. Übrigens, ein Viertel aller Melanome entwickelt sich aus Muttermalen. Regelmäßige dermatologische Kontrollen sind also sinnvoll. Früherkennung rettet Leben! Was ist ein Melanom? Beim Melanom handelt es sich um einen Tumor der Melanozyten. Die Melanozyten sind die Pigment bildenden Zellen. Sie schützen durch ihr Pigment, das Melanin, die Haut vor möglichen Schäden durch Sonneneinstrahlung. Bei verstärkter Sonneneinstrahlung beginnen die Melanozyten ihr dunkles Pigment in verstärktem Ausmaß zu bilden. Damit wird der Körper vor schädlichen UV-Strahlen geschützt. Werden die Melanozyten jedoch zu stark gereizt, kann ihr genetisches Material geschädigt werden. Sie entarten - die Folge ein Melanom. Das Melanom kann in jedem Lebensalter auftreten, häufiger wird es ab Mitte des 5. Lebensjahrzehnts. Das Melanom ist nicht der häufigste, aber der gefährlichste und somit wichtigste Hauttumor. Seine Gefährlichkeit besteht einerseits in seinem raschen Wachstum, andererseits in seiner hohen Neigung, bereits sehr früh Metastasen zu setzen. Obwohl der Melanom-Anteil an bösartigen Hauttumoren nur zwei Prozent ausmacht, ist es für 75 Prozent der Todesfälle verantwortlich. Die Risikofaktoren Die Anzahl der Muttermale ist einer der bekannten Risikofaktoren. Menschen mit 100 oder mehr Muttermalen haben ein mindestens achtfach höheres Risiko ein Melanom zu entwickeln – diese Personen sollten sich engmaschigen Kontrolluntersuchungen unterziehen. Menschen mit mehreren atypischen Muttermalen, die unregelmäßig begrenzt, gefärbt und pigmentiert sind, haben ebenfalls ein erhöhtes MelanomErkrankungsrisiko. Personen, die von Geburt an einzelne große (>10 Zentimeter Durchmesser) Muttermale aufweisen, tragen ebenfalls ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung eines Melanoms. Menschen, die in der Kindheit sehr starke Sonnenbrände hatten, dürften ein bis zu zweifach erhöhtes Melanomrisiko aufweisen. DIE DIAGNOSE DES MELANOMS Der schwarze Hautkrebs kann an allen Arealen der Haut auftreten. An denen der Sonne stark ausgesetzten Bereichen entwickeln sich Melanome aber deutlich häufiger. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 12 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS Etwa 85 Prozent der Melanome entstehen in der Haut – diese Krebsart kann aber erstaunlicher Weise auch andere Stellen des Körpers befallen: z.B. die Aderhaut im Auge, die Mund- oder Nasenschleimhaut, den Verdauungstrakt oder den Genitalbereich. Melanome an solch untypischen Lokalisationen werden in der Regel erst spät diagnostiziert. Worauf Sie selbst achten können: Wenn Sie eine verdächtig pigmentierte Hautstelle entdecken, die asymmetrisch, unregelmäßig begrenzt und unterschiedlich gefärbt und die darüber hinaus rasch an Dicke oder Umfang zunimmt, sollten Sie umgehend einen Hautarzt aufsuchen. Die computerunterstützte Auflichtmikroskopie leistet bei der Melanom-Früherkennung große Dienste. Mit ihrer Hilfe können einerseits die klinischen Details an Muttermalen und Melanomen besser erkannt, andererseits kann damit auch durch die oberflächlichen Schichten der Haut „geblickt“ werden. Die Bilder können gespeichert werden und erlauben dann bei der nächsten Kontrolle den Vergleich von Risikomuttermalen. Außerdem können die digitalen Daten auch schnell an spezialisierte Zentren übermittelt werden. Die verschiedenen Melanomformen Es gibt vier wichtige Melanomtypen: 1) Lentigo maligna - „der bösartige Linsenfleck“: Diese Form des Melanoms tritt eher im höheren Alter auf und zwar fast immer an Körperpartien, die der Sonneneinstrahlung stark ausgesetzt sind (Gesicht, Nacken, Unterarme). Die Farbtöne des bösartigen Linsenflecks reichen von dunkelbraun bis schwarz und er kann sich nach Jahren in ein echtes Melanom umwandeln. 2) SSM: Superficial spreading melanoma (sich-oberflächlich-ausbreitendes Melanom): Es handelt sich dabei um die häufigste Melanomform, die unterschiedliche Erscheinungsformen hat. Prinzipiell beginnt das SSM sich an der Oberfläche der Haut auszubreiten und wächst erst später in die Tiefe. Es kann braun, grau, rot, schwarz oder weiß sein und erhabene Anteile wechseln sich mit solchen, die unter dem Hautniveau liegen, ab. 3) Noduläres Melanom; Der Name rührt von dem knotigen Aufbau. Die Knoten können dunkelbraun bis schwarz pigmentiert sein. Dieses Melanom blutet leicht und wächst außerdem sehr schnell in die Tiefe. Deshalb ist die Prognose besonders schlecht. 4) Akral-lentiginöses Melanom: Dieser Melanomtyp zeigt sich vorwiegend an den Körperstellen, die der Sonnenbestrahlung am stärksten ausgesetzt sind. Er kann z.B. auch unter den Fingernägeln auftreten. Quellen: RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 13 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS http://www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Blaue_Ratgeber/005_haut .pdf http://www.krebshilfe.net/pdf/artikel/15592039.pdf http://www.krebshilfe.net/pdf/artikel/29145414.pdf DIE BEHANDLUNG DES MELANOMS Die chirurgische Entfernung Jedes Melanom muss herausgeschnitten werden. Dabei entfernt der Chirurg den Hautkrebs mit einem gewissen Sicherheitsabstand zum nicht befallenen Gewebe. Dieser richtet sich nach der Größe, bzw. vertikalen Eindringtiefe des Melanoms. Entscheidend für die Prognose ist eben die Eindringtiefe des Melanoms. Ist es zum Zeitpunkt der Diagnose weniger als 1 Millimeter dick, sind die Heilungschancen (Überlebensrate von über 90 Prozent) ausgezeichnet. Zu spät erkannt, ist das Melanom kaum heilbar. Die Sentinel-Lymphknoten-Entfernung Dabei wird der erste Lymphknoten im Abflussgebiet des chirurgisch entfernten Melanoms farblich oder radioaktiv markiert, entfernt und untersucht. Dies dient bei Melanomen unter einem Millimeter Durchmesser als diagnostische Maßnahme, um allenfalls vorhandene Mikrometastasen feststellen zu können. Dies ist für die Planung der weiteren Therapie von großer Bedeutung. Findet man in dem entnommenen Wächterlymphknoten (Sentinel-Lymphknoten) eine Mikrometastase, so sollte eine radikale Entfernung aller in dem betroffenen Areal befindlichen Lymphknoten durchgeführt werden. Operationen an den Lymphknoten können leider zu Problemen nach dem Eingriff führen und z.B. die Entstehung von Lymphödemen begünstigen. Die Therapie mit Interferon-α Sind keine Tumormetastasen nachweisbar, so wird die seit vielen Jahren angewendete Behandlung mit Interferon α durchgeführt. Interferon α ist ein natürlich vorkommender Botenstoff des Immunsystems, der das Krebswachstum behindern soll. Die Therapie mit pegyliertem Interferon Diese Weiterentwicklung von Interferon soll verbesserte pharmakologische Eigenschaften besitzen. Derzeit sind zwei Präparate in Erprobung. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 14 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS Die Therapie des fortgeschrittenen Melanoms Im fortgeschrittenen Stadium 4, wenn bereits Fernmetastasen vorliegen, ist die Prognose schlecht. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei maximal zehn Prozent. In den letzten Jahrzehnten ist Dacarbazin in diesem Stadium das Medikament der Wahl. Alle Versuche mit anderen Substanzen oder mit Kombinationen von Wirkstoffen zeigten keine Verbesserung der Ansprechrate. Daher werden weltweit intensive Anstrengungen unternommen, um neue Therapiestrategien zu entwickeln. NEUE THERAPIESTRATEGIEN Antikörper gegen das Melanom Die derzeit am meisten versprechende in Erprobung befindliche Substanz ist Ipilimumab, ein Anti-CTLA-4-Antikörper. Dieser ist gegen ein bestimmtes Gen – nämlich das CTLA4 – an T-Lymphozyten gerichtet. Dieses CTLA4 blockiert die Wirkung von den T-Lymphozyten, die wenn sie „richtig scharf“ sind, den Tumor attackieren könnten. Die Blockade dieses Gens durch den Antikörper Ipilimumab führt somit zu einer Erhöhung der immunologischen Abwehrfunktion von T-Lymphozyten. Dieser Antikörper wird vier Mal im Abstand von drei Wochen verabreicht. Er soll das Immunsystem in die Lage versetzen, den Tumor zu entdecken und zu bekämpfen. Falls die Behandlung erfolgreich verläuft, wird das Medikament dann in der Folge alle drei Monate verabreicht. Diese Strategie führt in der Regel nicht zur Heilung, kann aber im Durchschnitt die Überlebenszeit bei Menschen mit einem metastasierten Melanon um einige Monate verlängern. Eine neue Impfstrategie Dabei wird ein so genannter MAGE-A3-Antikörper eingesetzt. Bei jenen Patientinnen und Patienten, deren Lymphknotenmetastasen ein bestimmtes Merkmal aufweisen, nämlich MAGE-A3-positiv sind, wird ein dagegen gerichteter Antikörper geimpft. Diese Strategie befindet sich ebenfalls im Stadium einer Studie. Neben diesen beiden Therapiestrategien ist eine ganze Reihe von weiteren Ansätzen in klinischer Erprobung, die spezifisch gegen bestimmte Gene bzw. Genmutationen an der Melanomzelle gerichtet sind. Quelle: Zeitschrift krebs:hilfe! Ausgabe 3/09 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 15 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS DIE „HELLEN“ HAUTKREBSFORMEN Unter diesem Begriff werden der Morbus Bowen, aktinische Keratosen, PlattenepithelKarzinome und Basaliome zusammengefasst. Neuerdings wurde für diese Gruppe auch der etwas sperrige Begriff „Nicht-Melanom-Hautkarzinome“ („non-melanoma skin cancer") geschaffen. DIE AKTINISCHE KERATOSE Beim Plattenepithelkarzinom gibt es eine Vorstufe, die aktinische Keratose. Aktinische Keratosen sind besonders häufig – fast jeder 3. Mensch über 70 weist diese Veränderungen auf. Sie treten an jenen Körperstellen auf, die der Sonne besonders ausgesetzt sind wie Nase, Stirn, Schläfen, Unterlippe und Handrücken. Bei Männern sind auch Ohren, Nacken und gegebenenfalls die Glatze besonders gefährdet. Typisch für die aktinische Keratose sind hautfarbene bis rötliche Flecken, die von zarten, weißlichen Schuppen bedeckt sind und eine raue Oberfläche aufweisen. Da diese Hautveränderungen eher unscheinbar wirken, nehmen sie die Betroffenen meist nicht ernst. Es handelt sich jedoch wie gesagt um ein Frühstadium des Plattenepithelkarzinoms! Die Ursachen Wenn wir unsere Haut andauernder Sonnenbestrahlung aussetzen führt dies zu Langzeitschäden wie Hautalterung und ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Die Gesamtdosis ist hierfür ausschlaggebend. Es sind einerseits die veränderte Freizeitgewohnheiten und Umweltbedingungen, andererseits aber auch die gestiegene Lebenserwartung in den Industriestaaten, die zu einem Ansteigen der Hautkrebsrate führt. Aktinische Keratosen und Plattenepithelkarzinome sind Beispiele dafür. Laut neueren Daten dringen zehn Prozent aller aktinischen Keratosen in tiefere Schichten der Haut ein und entwickeln sich zu einem echten Plattenepithelkarzinom. Aktinische Keratosen entstehen nur selten als einzelner Herd - sie treten in der Regel als richtiges Feld auf. Therapeutische Strategien Je nach Lage und Ausprägung der aktinischen Keratosen und den Wünschen der Betroffenen gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Die chirurgische Entfernung: Das Herausschneiden von aktinischen Keratosen wird nur dann empfohlen, wenn der dringende Verdacht besteht, dass bereits ein Plattenepithelkarzinom vorliegt. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 16 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS Die Vereisung: Die so genannte Kryotherapie ist nach wie vor eine der häufigen Behandlungsstrategien für aktinische Keratosen. Die Ansprechraten reichen von 75 bis 98 Prozent. Chemische Peelings: Auch mit hochprozentiger Alpha-Hydroxysäure, Trichloressigsäure oder Phenol können aktinische Keratosen behandelt werden. Die Erfolgsrate liegt bei etwa 75 Prozent. Die Entfernung mittels Laser: In bestimmten Fällen (z.B. bei ausgedehnten, flächenhaften aktinischen Keratosen) können Laser-Systeme wie der CO2- oder Erbium-Yag-Laser sinnvoll eingesetzt werden. Die topische photodynamische Therapie: Bei diesem Ansatz wird eine photosensibilisierende Substanz (z.B. 5Aminolävulinsäure oder Methyl-5-Amino-4-Oxopentanoat) auf die aktinische Keratose aufgebracht. Die Tumorzellen nehmen diese Substanz auf und anschließend wird mit hochenergetischem Licht bestrahlt. Der Photosensibilisator führt in der Tumorzelle zu einer Reihe von photochemischen und photodermalen, die diese zerstören. Die Behandlung mit Imiquimod: Dieser Wirkstoff ist ein Immunmodulator. Er bindet sich an die so genannten „Toll-likeRezeptoren“, die sich an bestimmten Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems befinden. Dadurch werden Entzündungsbotenstoffe wie Zytokine, Interferon alpha, Tumornekrosefaktor alpha und Interleukin 1 freigesetzt. Diese Zytokine führen zu einer Schädigung der Tumorzellen. Die Behandlung mit Diclofenac-Hyaluronsäure: Diese Wirkstoffkombination greift auf mehrfachen Wegen die Tumorzellen an. Einerseits werden die Enzyme Cyclooxygenase I und II gehemmt und dadurch die Prostaglandin-E2-Synthese zurückgefahren. Dieser Vorgang führt dazu, dass Zellen des Immunsystems (Lymphozyten und Killerzellen) verstärkt aktiv werden. Außerdem unterbindet Diclofenac die Blutversorgung der Tumorzellen und behindert über einen weiteren zellulären Mechanismus das Wachstum des Tumors. Quelle: Zeitschrift krebs:hilfe! Ausgabe 3/09 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 17 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS DAS PLATTENEPITHELKARZINOM Es handelt sich um die zweithäufigste Hautkrebsform. Die Erkrankungshäufigkeit beträgt in Mitteleuropa bei Frauen 6/100.000, bei Männern 12/100.000, bei Weißen in Australien hingegen 50/100.000. Neben der UV-Bestrahlung spielt auch eine genetische Disposition für die Entstehung eine Rolle. Plattenepithelkarzinome entstehen meist an den lichtexponierten Arealen - also Gesicht, Schulter, Arme und Hände. Diese Krebsart entwickelt sich sehr langsam und kann daher oft relativ früh erkannt werden. Der Tumor wächst in die Haut hinein und zerstört dabei das Gewebe, wobei sich oft eine Kruste und/oder ein Geschwür bilden. Die Diagnose Wichtig ist: Ein Plattenepithelkarzinom muss so früh wie möglich erkannt werden, da es in der Spätphase Metastasen in anderen Organen setzt. Diese so wichtige Früherkennung wird durch die Tatsache erleichtert, dass – wie vorher beschrieben - die meisten Plattenepithel-Karzinome aus Vorstufen - den aktinischen Keratosen - entstehen. Die Diagnose wird zumeist durch eine klinische Untersuchung gestellt. Dann erfolgt eine Gewebeentnahme (Biopsie) zur Absicherung der Diagnose. Falls Metastasen befürchtet werden, können eine Computertomografie oder eine Magnetresonanztomografie durchgeführt werden. Die Behandlung des Plattenepithelkarzinoms Die operative Entfernung des Tumors ist das Mittel der Wahl. Dabei wird mit histologischen Untersuchungen während der Operation gesichert, dass der Tumor zur Gänze entfernt wird. In bestimmten Fällen kann auch die Kältetherapie mit flüssigem Stickstoff angewendet werden. Die Strahlentherapie stellt ebenfalls eine Alternative zur Operation dar. Die bei der aktinischen Keratose beschriebenen Therapiestrategien, also die Behandlung mit dem Immunmodulator Imiquimod, sowie mit der Kombination von Diclofenac und Hyaluronsäure werden auch beim Plattenepithelkarzinom eingesetzt, Die Prognose des Plattenepithelkarzinoms ist besser als jene des Melanoms, aber schlechter als die des Basalioms. Eine Metastasierung kommt etwa in zehn Prozent der Fälle vor. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 18 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS DAS BASALIOM Das Basaliom (oder Basalzellkarzinom), die weitaus häufigste Form von Hautkrebs, kann bei fast allen Patienten geheilt werden. Es tritt hauptsächlich zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr auf. Vor dem 40. Lebensjahr sind Basaliome selten. Die Häufigkeit hängt direkt von der Intensität der Sonnenbestrahlung ab und liegt in Nord- bzw. Mitteleuropa bei 100/100.000 Einwohnern. Frauen sind ebenso häufig wie Männern betroffen. Die Tumoren treten oft multipel auf. Typisch ist das langsame Wachstum über viele Jahre. Eine Metastasierung kommt extrem selten vor. Aber der Tumor kann lokal invasiv wachsen und die umgebenden Strukturen zerstören. Das Aussehen des Basalioms Der Tumor beginnt oft als kleines Knötchen oder kleine Verhärtung und entwickelt sich über Monate bis Jahre. Das Basaliom kann unterschiedlichste Formen annehmen. Anfangs sieht es oft wie ein kleiner Pickel aus, auf dessen Oberfläche winzige Blutgefäße zu sehen sind. Später sinkt die Oberfläche dieser Hauterhabenheiten in der Mitte ein und es entsteht eine Mulde mit einem wallartigen Rand. Der Grund dieser Mulde ist mit Krusten belegt und kann leicht bluten. Es gibt aber auch oberflächlich wachsende, zystische, morpheiforme oder sklerosierende und selten keratotische Formen beobachtet. Selten können Basaliome pigmentiert sein und somit eine Differenzialdiagnose zum Melanom der Haut darstellen. Die Diagnose des Basalioms Das Basaliom kann an allen Körperstellen entstehen und ein ausgeprägtes Flächen- und Tiefenwachstum aufweisen. Vorwiegend tritt es an den so genannten Sonnenterrassen des menschlichen Körpers, also im Gesicht, hier vor allem an Nase und Unterlippen, am Nacken, an den Händen und seltener an Beinen und am Oberkörper auf. Bei einem Basaliom sind in der Regel keine umfangreichen Untersuchungen notwendig. Eine Untersuchung mittels Lichtmikroskop gibt einen ersten Anhaltspunkt, ob möglicherweise eine bösartige Hautveränderung besteht. Ein Basaliom kann oft schon durch diese relativ einfache Untersuchung mit hoher Wahrscheinlichkeit festgestellt werden. Dann wird meist eine Biopsie (Gewebeentnahme) vorgenommen, um die Diagnose zu sichern. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 19 FRÜHERKENNUNG UND BEHANDLUNG VON HAUTKREBS Übrigens, die Größe des Basalioms ist direkt proportional zur Wahrscheinlichkeit eines Wiederauftretens des Tumors. Behandlung und Prognose Die operative Entfernung des Tumors im Gesunden (ohne Sicherheitsabstand) ist die beste Behandlungsmöglichkeit. Bei klar umschriebenen Tumoren genügt die chirurgische Entfernung. Bei einem unscharf begrenzten Basaliom kommt jedoch die mikroskopisch kontrollierte Chirurgie zum Einsatz: Während dieses Eingriffs wird sofort überprüft, ob im entnommenen Gewebe noch Krebszellen vorhanden sind oder nicht. Dabei wird so lange weiter Gewebe entfernt, bis man mit Sicherheit im gesunden Hautbereich ist. Die Vereisung: Die so genannte Kryotherapie kann bei Basaliomen mit geringem Risiko eingesetzt werden. Die topische photodynamische Therapie (PDT) kann auch beim Basaliom eingesetzt werden: Bei diesem Ansatz wird eine photosensibilisierende Substanz (z.B. 5Aminolävulinsäure oder Methyl-5-Amino-4-Oxopentanoat) auf die aktinische Keratose aufgebracht. Die Tumorzellen nehmen diese Substanz auf und anschließend wird mit hochenergetischem Licht bestrahlt. Der Photosensibilisator führt in der Tumorzelle zu einer Reihe von photochemischen und photodermalen, die diese zerstören. Die Behandlung mit Imiquimod: Diese Strategie wirkt auch gegen das Basaliom. Dieser Wirkstoff ist ein Immunmodulator. Er bindet sich an die so genannten „Toll-like-Rezeptoren“, die sich an bestimmten Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems befinden. Dadurch werden Entzündungsbotenstoffe wie Zytokine, Interferon alpha, Tumornekrosefaktor) alpha und Interleukin 1 freigesetzt. Diese Zytokine führen zu einer Schädigung der Tumorzellen. Die Bestrahlung: Die Radiotherapie kann rezidivierenden Basaliomen sinnvoll eingesetzt werden, besonders wenn die Operation ein hohes Risiko darstellen würde. Quelle: Zeitschrift krebs:hilfe! Ausgabe 3/09 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 20 ANLAUFSTELLEN ANLAUFSTELLEN BURGENLAND Beratungsstelle Bad Sauerbrunn: 7202 Bad Sauerbrunn, Hartiggasse 4 Tel.: 0650/24 40 821 Email: [email protected] www.krebshilfe-bgld.at Beratungsstelle Oberwart: 7400 Oberwart, Evangelische Kirchengasse 8-10 (Hospizbewegung) Tel. & Fax: (0650) 525 22 99 KÄRNTEN Beratungsstelle Klagenfurt: 9020 Klagenfurt, Bahnhofstr. 24/4 Tel. & Fax: (0463) 50 70 78 Email: [email protected] www.krebshilfe-ktn.at NIEDERÖSTERREICH Beratungsstelle Wr. Neustadt: 2700 Wr.Neustadt, Wiener Straße 69 (in der NÖGKK) Tel: 050899-2253 Fax: 050899-2281 Email: [email protected] web: www.krebshilfe-noe.or.at Beratungsstelle St. Pölten: 3100 St. Pölten, Kremser Landstraße 3 Tel. & Fax: (02742) 77404 Email: [email protected] RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 21 ANLAUFSTELLEN Beratungsstelle Persenbeug/Gottsdorf 3680 Persenbeug, Kirchenstr. 34 (Alte Schule Gottsdorf) Tel. & Fax: (07412) 561 39 Email: [email protected] Beratungsstelle Waidhofen a.d. Ybbs: 3340 Waidhofen/Ybbs, Ybbsitzerstr. 112 Tel: (07442) 54 106 Fax: (07442) 54 107 Beratungsstelle Mistelbach Rosseggerstraße 46 2130 Mistelbach Tel: 050899-1308 Email: [email protected] OBERÖSTERREICH Beratungsstelle Linz: 4020 Linz, Harrachstraße 13, Tel. 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(Rotes Kreuz) Termine direkt unter 0664 / 547 47 07 SALZBURG Beratungsstelle Salzburg: 5020 Salzburg Mertensstr. 13 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 23 ANLAUFSTELLEN Beratungstelefon: (0662) 87 35 36 Tel. (0662) 87 35 35 Fax: (0662) 87 35 35-4 Email: [email protected] web: www.krebshilfe-sbg.at Beratungsstelle Tamsweg: Sozialzentrum Hatheyergasse 2 5580 Tamsweg Termine unter Tel: (06474) 8273-19 STEIERMARK Beratungsstelle Graz: 8042 Graz, Rudolf-Hans-Bartschstr. 15-17 Tel. (0316) 47 44 33-0 Fax: (0316) 47 44 33-10 Email: [email protected] web: www.krebshilfe.at Beratungsstelle Fürstenfeld: 8280 Fürstenfeld, Felber Weg 4, (Rotes Kreuz) Tel.: (0316) 474433-0 oder (0664) 1416008 Email: [email protected] Beratungsstelle Hartberg: 8230 Hartberg, Rotkreuzpl. 1, (Rotes Kreuz) Tel.: (0316) 474433-0 oder (0664) 1416008 Email: [email protected] Beratungsstelle Liezen: 8900 Liezen, Ausseer Straße 33a, (Rotes Kreuz) Tel.: (0316) 474433-0 oder (0664) 1030922 Email: [email protected] Beratungsstelle Leoben: 8700 Leoben, Endresgasse 4, (Rotes Kreuz) Tel.: (0316) 474433-0 Email: [email protected] RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 24 ANLAUFSTELLEN Beratungsstelle Judenburg: 8750 Judenburg, Burggasse 102, (Rotes Kreuz) Tel.: (0316) 474433-0 oder (0664) 8223506 Email: [email protected] Beratungsstelle Mürzzuschlag: 8680 Mürzzuschlag, Wiener Straße 54 Tel.: (0316) 474433-0 Email: [email protected] TIROL Beratungsstelle Innsbruck: 6020 Innsbruck, Sonnenburgstraße 9/1 Tel. & Fax: (0512) 57 77 68 Email: [email protected] web: http://www.krebshilfe-tirol.at Psychoonkologische Beratung installiert in folgenden Sozial- und Gesundheitssprengeln: Imst: Stadtplatz 9-10, Tel. (05412) 61 0 06 Telfs: Eduard-Wallnöferplatz 3/1, Tel. (05262) 65 4 79 Landeck: Schulhausplatz 11, Tel (05442) 666 00 Schwaz: Falkensteinstraße 28, Tel. (05242) 21 1 21 Wörgl: Fritz-Atzl-Straße 6, Tel. (05332) 74 6 72 Landeck: Schulhausplatz 11, Tel. (05442) 66 600 Westendorf: Dorfstraße 124, Tel. (05334) 2060 Lienz: Schweizergasse 10, Tel. (04852) 68 4 66 VORARLBERG Beratungsstelle Hohenems 6845 Hohenems, Franz-Michael-Felder Straße 6 Tel. (05576) 73 572 Fax: (05576) 73 572-14 Email: [email protected] web: http://www.krebshilfe-vbg.at RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 25 ANLAUFSTELLEN Beratungsstelle Bludenz 6700 Bludenz, Grete-Gulbranssonweg 24 Tel. (05576) 73 572 Fax: (05576) 73 572-14 Email: [email protected] web: http://www.krebshilfe-vbg.at WIEN Beratungsstelle Wien: 1180 Wien, Theresiengasse 46 Tel. (01) 408 70 48 Fax: (01) 408 22 41 Kostenlose Hotline: 0800 699 900 Email: [email protected] web: www.krebshilfe-wien.at DACHVERBAND 1010 Wien, Wolfengasse 4 Tel. (01) 796 64 50, Fax: (01) 796 64 50-9 Email: [email protected] web: www.krebshilfe.net RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 26 QUELLEN UND LINKS QUELLEN UND LINKS Gütesiegel für das Kompetenzzentrum an der Universitätsklinik für Dermatologie - Wichtige Fortschritte in der Melanom-Behandlung http://www2.bkkommunikation.at/de/journalistenservice/aktuell/1517/ Zeitschrift krebs:hilfe! http://www.medizin-medien.at/dynasite.cfm?dsmid=96232 Österreichische Krebshilfe http://www.krebshilfe.net/home.shtm Broschüren http://www.krebshilfe.net/asp/shop_default.asp Broschüre: Sonne ohne Reue http://www.krebshilfe.net/pdf/artikel/15592039.pdf Broschüre: Hautkrebs http://www.krebshilfe.net/pdf/artikel/29145414.pdf Blaue Ratgeber: Hautkrebs http://www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Blaue_Ratgeber/005_haut .pdf Blaue Ratgeber zu verschiedenen Krebsformen http://www.krebshilfe.de/blaue-ratgeber.html RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 27 SENDUNGSGÄSTE SENDUNGSGÄSTE In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 21. Juni 2010 waren zu Gast: Univ.-Prof. Dr. Beatrix Volc-Platzer Leiterin der Dermatologischen Abteilung am Sozialmedizinischen Zentrum Ost Donauspital und Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie Langobardenstraße 122 A-1220 Wien Tel.: +43/1/288 02 – 4100 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.wienkav.at/kav/dsp/ Univ.-Prof. Dr. Hubert Pehamberger Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie der Meduni Wien am Wiener AKH Währinger Gürtel 18 - 20 A-1090 Wien Tel.: +43/1/40 400/77 10 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.meduniwien.ac.at/homepage/ RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 28