MAGNETKÖPFE, MAGNETE UND ERSATZTEILSÄTZE Kennzeichnung der Magnete und grundlegende Hinweise A Max. zul. Max. zul. Isolations- BetriebsTemperaturtemperatur klasse anstieg E (°C ) 120 F 155 H 180 Max. Umgebungstemperatur (°C * ) 80 80 95 100 100 105 130 80 105 120 120 120 130 155 ( °C ** ) 40 75 60 55 2) 55 2) 50 25 100 75 60 60 2) 60 2) 50 25 Ref. (1) MAGNETSPULEN Die mit den Magnetventilen von ASCO verwendeten Magnetspulen sind für den Einsatz unter Dauerspannung (100 % ED) entwickelt und geprüft. Sie entsprechen der thermischen Beständigkeit gemäß den Normen IEC 216. T T B B F T B T B F P Abb. 1 Z usätzlicher Kennbuchstabe für die Magnetspulentypen: XM5, M6, M6-II, MXX, MXX-II, M12 (Ex. : FT, FB, FF, HT) 1) Artike-Nr. der Magnete: 238xxx-xxx 2) * Magnetspulentemperatur augrund der Erregung ** Zusätzliche Auswirkung der Mediumtemperatur innerhalb der im Katalog angegebenen Werte (Kenndaten, Umgebungstemperatur für die Magnetspule). Die Konstruktionsweise der meisten Magnetspulen entspricht den IEC 335-Normen. Andere weltweit anerkannte Normen (UL etc.) werden ebenfalls abgedeckt (auf Anfrage). Die Standard­ spulen sind in den Isolationsklassen E, F und H erhältlich. Die Isolationsklasse bestimmt die maximale Betriebstemperatur der Magnetspule für eine bestimmte Lebensdauer: - Klasse H: 30.000 Stunden - Klasse F: 20.000 Stunden 00022DE-2014/R01 Änderungen vorbehalten. Der Temperaturanstieg der unter Span­nung stehenden Magnetspulen hängt von deren Größe und Leistungsaufnahme ab. Damit kann der maximale Betriebsdruck eines Magnet­ventils bestimmt werden. Ein Beispiel für die Isolationsklasse F wird in Abb. 1 gezeigt. Dabei ist die Isolation so ausgelegt, dass die Magnetspule in Übereinstimmung mit den Temperaturen gemäß Klasse F, d.h. 155°C betrieben werden darf. Der maximal zulässige Temperaturanstieg in dauererregtem Zustand ist je nach verwendetem Magnetspulentyp begrenzt (z.B. 80°C (FT), 95°C, 105°C (FB), 130°C (FF). Je nach verwendeter Magnetspule beträgt die auf den Katalogseiten jeweils unter “Kenndaten” angegebene maximal zulässige Umgebungstemperatur für den Magnetkopf einschließlich Mediumtemperatur 75°C, 60°C, 50°C oder 25°C. Bestimmende Faktoren: a) Temperatur (der erhitzten Magnetspule) b)Leistung c) Umgebungs- und/oder Mediumtem­pe­ ratur d) Erhöhter Temperaturanstieg aufgrund einer erhöhten Leistung in Watt (erforderlich für den Betrieb von bestimmten Magnetventilen). ASCO bietet Magnetspulen in acht Größen an, die sich durch ihre Abmessungen und Leistungsaufnahme unterscheiden: CM5, CM6, CMXX, CM12, CM22, CM25, CM30, CM40, JMX, ANX, AMX, BMX und C22A. Nähere Angaben zu den Magnetspulen und deren Bestellnummern: siehe Abschnitt J / V1100, Seiten 2 bis 5. Berechnungen Die Anzugkraft direktwirkender Magnete kann anhand der folgenden Gleichung überschlägig ermittelt werden: Fs= p . A (N) Fs= Anzugkraft des Magnets (N) p = Druck (Pa) (105 Pa = 1 bar) A = Anschluss-Querschnitt (m2) Beispiel Ein Magnet hat im Durchschnitt eine Anzugskraft von ca. 15N. Um diesen Magnet bei einer Druckdifferenz von 1 MPa (10 bar) einsetzen zu können, wird der maximale Anschlussdurchmesser wie folgt berechnet: Fs= p . A ➞ 15 = 106 . A A = 1,5 . 10-5 m2 A =1/4.π.d2 ➞ d = 4,4 mm Für Anwendungen im Niederdruckbereich, wie bei Gasbrennern, automatische Zapfanlagen oder Vakuumeinrichtungen bis zu 0,1 MPa, beträgt der Anschlussdurchmesser 19,5 mm. Bei vorgesteuerten Magnetventilen (vorgesteuerte Membrane oder vorgesteuerter Kolben), wird der Druck für die Membrane oder den Kolben über einen kleinen Vorsteueranschluss gesteuert. Die großdimensionierten Hauptanschlüsse öffnen und schließen bei einem Maximaldruck von bis zu 15 MPa. Weitere Informationen unter: www.asconumatics.de V030-1 Grundlegende Hinweise - MAGNETKÖPFE, MAGNETE & ERSATZTEILSÄTZE GRUNDLAGEN Elektrisches Feld Für die Steuerung eines Magnetventils ist es wichtig zu wissen, wie sich der vom Magnetkopf erzeugte Magnetismus in eine mechanische Energie umwandeln lässt. Wenn an der Magnetspule eine bestimmte Spannung angelegt wird, fließt der elektrische Strom durch die Wicklung und erzeugt ein Magnetfeld. Dieses Magnetfeld hängt vom Strom, der Anzahl der Windungen und der Länge der Magnetspule ab. Es lässt sich mit folgender Gleichung ermitteln: I⋅N (A/m) [I ⋅ N = ΣH ⋅ d 0,6 0,4 0,2 -2000 -1500 -1000 -500 0 500 1000 1500 2000 -0,2 -0,4 -0,6 - B (T) Für die Permeabilität im leeren Raum gilt: µ0 = 4.π.10-7 (H/m) oder (Vs/Am) µ = µo . µr [µ = B/H] µr Luft = 1 Man muss zwischen folgenden Werkstoffen unterscheiden: -diamagnetische: µr < 1 (Wismut, Antimon) -paramagnetische: µr = 1 (Aluminium, Kupfer) -ferromagnetische: µr > 1 (Eisen, Nickel, Kobalt) Zur Ermittlung der Permeabilität µr oder der Flussdichte B kann man die Hysteresekurven für ferromagnetische Werkstoffe benutzen. I L I L -0,8 -1 Zur Herstellung der Magnetanker und Gegenanker von ASCO wird eine spezielle Edelstahllegierung mit hoher ferromagnetischer Kompatibilität verwendet. Falls die Tabelle benutzt wird, kann mit nachstehender Gleichung gerechnet werden: B = µo . µr . H (T) Magnetköpfe für Gleichstrom und Wechsel­strom Zur Berechnung des elektrischen Feldes muss zuerst einmal der Strom, der durch die Magnetspule fließt, ermittelt werden. Bei Magnetspulen, die mit Gleichstrom versorgt werden, lässt sich der Strom leicht anhand der folgenden Gleichung berechnen: U I= (A) r Bei Magnetspulen, die mit Wechselstrom betrieben werden, muss jedoch nicht nur der reine ohmsche Widerstand sondern auch der Blindwiderstand XL berücksichtigt werden. Zur Ermittlung de Wechselstromwiderstands Z sind die Werte XL und R in einem Vektordiagramm zusammenzufassen. Der Strom lässt sich anschließend anhand der nachstehenden Gleichung berechnen: U I= (A) Z Der Wert XL ist abhängig vom Abstand zwischen Magnetanker und Gegenanker. Je größer der Spalt, desto kleiner der Wert XL. Aus diesem Grund fließen unterschiedliche Ströme durch die Magnetspule, wenn sich der Magnetanker unten (Anzugsstrom) bzw. oben befindet (Haltestrom). Weitere Informationen unter: www.asconumatics.de V030-2 +H (A/m) -H (A/m) ] Die Konduktanz der Kraftlinien des Magnetfeldes unterscheidet sich je nach Werkstoff. Die Konduktanz wird Permeabilität genannt und mit dem Symbol „µ“ gekennzeichnet. S 0,8 + B (T) AC R L I 2 L= µ o ⋅ µr ⋅ N ⋅ A (H) L= C . µr XL= 2.π.f . L I= U = Z (X U 2 L + r 2 ) DC R L I Bei DC: I i= I h I= U (A ) r I i = Anzugsstrom I h = Haltestrom 00022DE-2010/R01 Änderungen vorbehalten. H= 1 Grundlegende Hinweise - MAGNETKÖPFE, MAGNETE & ERSATZTEILSÄTZE 25 20 F= 10 0 1 2 4 3 6 5 7 SPALT (mm) STROKE IN MM A = CM6-FT, CM25-5 B = CM6-FB, CM30-8 Die nebenstehenden Diagramme A, B und C zeigen, dass die durch die Flussdichte B bestimmte magnetische Anzugskraft F sich aus dem Abstand zwischen Gegenanker und beweglichem Magnetanker ergibt. Diese Beziehung ist für jeden Magnetventiltyp anders. H =Feldstärke (A/m) I = Elektrischer Strom (A) N = Anzahl der Windungen (1) B = Flussdichte (T) µo=Permeabilität im leeren Raum(H/m) µr = Relative Permeabilität (1) A = Fläche des Ankers (m2) C =Konstante Diagramm B 30 25 20 AC (Wechselstrom) 15 R 10 B A 5 XL PULL IN MEWTON MAGNETISCHE ANZUGSKRAFT (N) A = CMXX-FT, CM40-10 B = CMXX-FB, CM40-14 RH=2.RC IC = U ZC IH = U 11 , ⋅ ZC RR COLD C Diagramm C DC (Gleichstrom) R 40 30 20 L 10 B A 3 6 9 12 SPALT (mm)IN MM STROKE A = CM12-FT B = CM12-FB 15 T XL STROKE IN MM HZ OH I 12 Z 9 C 6 3 SPALT (mm) ZOLD L 0 00022DE-2005/R01 Änderungen vorbehalten. (N) B A 5 PULL INANZUGSKRAFT NEWTON MAGNETISCHE (N) 2 B ⋅ A (I ⋅ N ⋅ µ r ⋅ µ ) A = ⋅ 2 2 ⋅ µ0 2 ⋅ µ0 L 2 15 0 A Wenn das elektrische Feld und die Induktion bekannt sind, kann die Anzugskraft des Magneten anhand der folgenden Gleichung bestimmt werden: Diagramm A ZC PULL IN NEWTON MAGNETISCHE ANZUGSKRAFT (N) Anzugskraft eines Magnets I 18 IC = U rC IH = U = 1/ 2 ⋅ IC 2 ⋅ rC R RHHOT wobei: U =Spannung (V) IC =Strom in kaltem Zustand IH =Strom in warmem Zustand RC =Widerstand in kaltem Zustand RH =Widerstand in warmem Zustand ZC = Wechselstromwiderstand in kaltem Zustand ZH =Wechselstromwiderstand in warmem Zustand Wenn eine Magnetspule eine gewisse Zeit unter Spannung steht, erwärmt sie sich, wobei der Widerstand erheblich zunimmt. Wenn sich der Widerstand aufgrund der Erwärmung verdoppelt, halbiert sich der Gleichstrom, während dies bei Wechselstrom lediglich einen Einfluss von ca. 10 % hat. Weitere Informationen unter: www.asconumatics.de V030-3 Grundlegende Hinweise - MAGNETKÖPFE, MAGNETE & ERSATZTEILSÄTZE I x N 180˚ 270˚ Von der Magnetspule erzeugtes Magnetfeld 90˚ 360˚ Z Z XL XL I= U (A ) Z I x N Vom Kurzschlussring erzeugtes Magnetfeld mit einer Phasenverschiebung von ca. 90°. R RESULTIERENDE KRAFT Aru ZZin XLXL sh Zusammensetzung der Anzugskräfte von der Hauptspule und dem Kurzschlussring IA = U ZA R ZhoZ X XL L ldM ing wobei IA = Anzugsstrom ZA= Anzugswiderstand U IM = ZM Unterschiede zwischen den mit AC oder DC versorgten Magnetventilen Betrieb bei Wechselstrom: Die Gegenanker der mit Wechselstrom versorgten Magnetventile sind immer mit einem Kurzschlussring ausgestattet. Das äußere Ende des Ankers ist flach und senkrecht stehend. Betrieb bei Gleichstrom: Der Gegenanker und der bewegliche Magnetanker sind konisch geformt. Um zu vermeiden, dass der Anker oben hängenbleibt, muss ein nicht-magnetisierbares Teil installiert werden. Dieses Teil wird „amagnetischer Anschlag“ genannt. Vergleich der Magnetventile AC/DC Betrieb bei Wechselstrom a)Starker Anzugsstrom und schwacher Haltestrom b)Große Anzugsskraft c) Empfindlich gegen Fremdkörper d)Die Wicklung besteht aus weniger Windungen (Kupfer) als dies bei den mit Gleichstrom versorgten Magnetspulen der Fall ist. e)Die Stromaufnahme und die Anzugskraft werden nicht von Temperaturschwankungen beeinflusst. F Betrieb bei Gleichstrom a)Anzugsstrom gleich dem Haltestrom b)Die Stromaufnahme und die Anzugskraft werden von der Temperatur beeinflusst. c) Geräuscharme Magnetventile d)Weniger schmutzempfindlich e)Die Wicklung hat mehr Windungen (Kupfer), als dies bei den mit Wechselstrom versorgten Magnetspulen der Fall ist. Leistungsaufnahme bei AC: P (W) = U ⋅ I ⋅ Cosϕ (A) IA = IM = PA ( VA ) U (V) PM ( VA ) U (V) wobei: PA= Anzugskraft (VA) PM= Haltekraft (VA) P (W) = U⋅I R wobei IM = Haltestrom ZM= Haltewiderstand Weitere Informationen unter: www.asconumatics.de V030-4 (A) I = P (W) U (V) 00022DE-2005/R01 Änderungen vorbehalten. Leistungsaufnahme bei DC: Grundlegende Hinweise - MAGNETKÖPFE, MAGNETE & ERSATZTEILSÄTZE KURZSCHLUSSRING .N (I x IN) SHADING COIL VERSORGUNGSSUPPLY SPANNUNG VOLTAGE 0° 0˚ 180° 180˚ 90˚ 90° I.N Magnetspule Coil (I x N) wobei: I = elektrischer Strom (A) N= Anzahl der Spulenwindungen Dieses vereinachte Vektordiagramm stellt die Wirkungsweise des Kurzschlussrings bei Wechselstrom dar. Kurzschlussring NENNLEISTUNGEN Nennleistung im warmen Zustand Die in den Tabellen „Kenndaten“ jeweils angegebenen Nennleistungen entsprechen dem durchschnittlichen Verbrauch der Magnetköpfe. Die meisten Leistungen sind entsprechend den nachstehenden Spezifikationen mit einem Wert jeweils für den kalten und den warmen Zustand angegeben. Nach der Unterspannungsetzung der Magnetspule und bei anschließendem Dauerbetrieb (bzw. bei maximaler Einschaltdauer für die wenigen Produkte bei denen sie spezifiziert ist) erreicht die Magnetspule die nominale Betriebstemperatur. In diesem Fall erhöht sich der Widerstand und die Leistungsaufnahme reduziert sich im Vergleich zum kalten Zustand. Dieser Wert wird z.B. bei der Berechnung der Gesamtkosten für den elektrischen Verbrauch zugrunde gelegt. Nennleistung im kalten Zustand Die Leistung im kalten bzw. warmen Zustand wird unter den folgenden normalen Betriebsbedingungen bestimmt : ● der vorgesehenen Nennspannung (Un) ● Umgebungs- und Mediumstemperatur von 20°C Es muss beachtet werden, dass sich diese Werte entsprechend den Schwankungen in den Betriebsbedingungen ändern: ● Schwankungen in der Versorgungsspannung (es sind die zulässigen minimalen und maximalen Werte zu beachten – siehe Abschnitt J, Seiten V1105-2 und 3). ● Umgebungstemperatur ● Mediumstemperatur ● Dimensionierung und Art der Verrohrung 00022DE-2008/R01 Änderungen vorbehalten. Dieser Wert entspricht der Leistungsaufnahme, bei Unterspannungsetzung der Magnetspule bei erstmaliger Inbetriebnahme. In diesem Zustand entspricht die Temperatur im Inneren des Magnetkopfes ungefähr der Außentemperatur oder der des Mediums und der Widerstand der Magnetspule entspricht dem Nennwert. Im Vergleich zum warmen Zustand ist die Leistungsaufnahme im kalten Zustand wegen des geringeren Widerstands etwas höher. Diese dient als Referenz zur Auslegung der Spannungsversorgung und der erstmaligen Unterspannungsetzung des Magnetventils. Allgemeine Anmerkungen Weitere Informationen unter: www.asconumatics.de V030-5 A 00220DE-2005/R01 Änderungen vorbehalten. MAGNETKÖPFE, MAGNETE & ERSATZTEILSÄTZE Weitere Informationen unter: www.asconumatics.de V030-6