FAKTEN UND VERGLEICHE FÜR DIE RATIONALE THERAPIE NEUEINFÜHRUNGEN Seite 66/67/68 Riluzol (RILUTEK) und Somatomedin (IGF-1, MYOTROPHIN) gegen amyotrophe Lateralsklerose Antidepressiva Mirtazapin (REMERGIL) und Venlafaxin (TREVILOR) ÜBERSICHT Seite 68/69 Behandlung entzündlicher Muskelerkrankungen KORRESPONDENZ Seite 70/71 Ersatz für ADRENALIN MEDIHALER Niedermolekulares Heparin und Bettruhe Antiallergika für Herzkranke KURZ UND BÜNDIG Seite 71 Erektile Impotenz: neue Perspektiven „Pille“ und Brustkrebs NETZWERK AKTUELL Seite 71/72 Losartan (LORZAAR): Herzrhythmusstörungen Abhängig von Zolpidem (BIKALM, STILNOX) NEBENWIRKUNGEN Seite 72 Biguanid Metformin (GLUCOPHAGE u.a.) und Sterblichkeit STICHWORTVERZEICHNIS ADRENALIN MEDIHALER Alprostadil amyotrophe Lateralsklerose Arzneimittelabhängigkeit Astemizol Azathioprin Azetylsalizylsäure Brustkrebs Cetirizin Ciclosporin A Cimetidin Clotrimazol Dermatomyositis EinschlußkörperMyositis erektile Impotenz Herzrhythmusstörungen Immunglobuline insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1 kardiovaskuläre Mortalität Ketoconazol Loratadin Losartan Metformin 72 Methotrexat 66, 69 Mianserin 68 Mirtazapin 67 66 Misoprostol 66 MYOTROPHIN 67 72 Myositis 68 71 niedermolekulare 69 Heparine 70 66 Pentoxifyllin 66 71 Prednisolon 69 70 Pille 71 69 Polymyositis 68 66 QT-Verlängerung 71 66 Ranitidin 66 68 REMERGIL 67 RILUTEK 66 68 Riluzol 66 71 Terfenadin 71 tiefe Beinvenen71 thrombose 70 69 TREVILOR 67 trizyklische 67 Antidepressiva 67 Typ-II-Diabetiker 72 72 Vasodilatatoren66 haltige Creme 71 70 Venlafaxin 67 71 Zolpidem 72 70 71 10. Juli 1996 7/96 • Amyotrophe Lateralsklerose – Welche Erfolgschancen bieten Riluzol (RILUTEK) und der Wachstumsfaktor Somatomedin? Seite 66 • Antidepressiva Mirtazapin (REMERGIL) und Venlafaxin (TREVILOR) – Was ist wirklich „neuartig”? Seite 67 • Die Behandlung entzündlicher Muskelerkrankungen Seite 68 • a-t-Leser fragen und kommentieren: Ersatz für ADRENALIN MEDIHALER, Heparin und Bettruhe, Antiallergika für Herzkranke S. 70 • NETZWERK aktuell – Herzrhythmusstörungen durch Losartan (LORZAAR), abhängig von Zolpidem (BIKALM, STILNOX) Seite 71 • Sterblichkeit unter Metformin (GLUCOPHAGE u.a.) Seite 72 Erhöhen Lichtschutzmittel Melanomrisiko? Für die begehr• Ferienzeit: te sonnengebräunte Haut bezahlen vor allem hellhäutige Menschen mit Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs. Die Bräunung selbst ist, wie man heute vermutet, direkte Folge einer DNA-Schädigung durch ultraviolette Strahlen. Zuverlässigen Schutz bietet dicht gewirkte bedekkende Kleidung. Intensive Mittagssonne ist möglichst ganz zu meiden. Die meisten Lichtschutzmittel auf dem deutschen Markt schirmen heute die Haut gegen UVB- und – jedoch nicht standardisiert – gegen UVA-Strahlen ab. Der UVB-Anteil des Lichts (5%) ist in erster Linie für Sonnenbrand verantwortlich und gilt als Hauptursache bösartiger Nicht-Melanom-Hauttumoren. Nach neueren Beobachtungen sollen Sonnencremeanwender ein erhöhtes Melanomrisiko haben. Unzureichender Schutz vor UVA-Strahlen (z. B. ältere Präparate), die für diesen Krebstyp möglicherweise von Bedeutung sind, könnte den überraschenden Befund erklären. Denkbar ist auch, daß UV-Blocker die immunsuppressive Wirkung des ultravioletten Lichts nicht ausreichend verhüten. Der Schutz geht zudem verloren, wenn die Mittel gebraucht werden, um den Aufenthalt in der Sonne maximal zu verlängern – eine gängige Vermarktungsstrategie für Lichtschutzmittel (MCGREGOR, J. M., A. R. YOUNG: Brit. Med. J. 312 [1996], 1621/ati d). #1 Im Blickpunkt AUF DER SUCHE NACH DEM GOLDENEN EI – NEUE INDIKATIONEN FÜR ALTARZNEIMITTEL Arzneimittelforschung verläuft nicht immer in logischen, zielgerichteten Bahnen. Häufig steht der Zufall Pate, wenn neue Anwendungsbereiche erschlossen werden. Selbst für Thalidomid (CONTERGAN), Synonym der Arzneimittelkatastrophe schlechthin, nach dessen Einnahme gegen Schlafstörungen mehr als 12.000 Mütter Kinder mit Fehlbildungen der Gliedmaßen zur Welt gebracht haben, entstehen neue Indikationen: Als 1964 ein von schwersten Schmerzen geplagter Leprakranker in einem Jerusalemer Krankenhaus das noch in Resten vorhandene CONTERGAN erhielt, kam er nicht nur zur Ruhe. Auch seine Schmerzen und Hautknötchen nahmen ab. 1 Heute gibt der Hersteller das inzwischen zur Behandlung der Leprareaktion zugelassene THALIDOMID GRÜNENTHAL unter strikten Auflagen ab zur Erprobung bei AIDS-Patienten mit schwerer Kachexie, Morbus BEHCET, Transplantat-WirtReaktion, Stomatitis aphthosa, Urogenitalulzera und Lupus erythematodes.2