Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) UNTERSUCHUNG ZUM PHOSPHORYLIERUNGSSTATUS DER KATALYTISCHEN UNTEREINHEIT DER PKA MITTELS PROTEOMISCHER TECHNIKEN angefertigt im Fachbereich 10 – Mathematik und Naturwissenschaften, Abteilung Biochemie der Universität Kassel vorgelegt von Susanne E. Hanke Kassel im August 2011 1. Prüfer und Referent: Prof. Dr. Friedrich W. Herberg 2. Prüfer und Koreferent: Prof. Dr. Henning Urlaub 3. Prüfer: Prof. Dr. Mireille Schäfer 4. Prüfer: Dr. Anke Prinz Tag der Disputation: 17. Oktober 2011 Der Weg ist das Ziel. (Konfuzius) Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS: 1 Einleitung 1 1.1 Phosphorylierung von Proteinen 1 1.2 Die cAMP abhängige Proteinkinase PKA 5 1.2.1 1.2.2 1.2.3 1.2.4 1.2.5 1.2.6 1.2.7 PKA in der eukaryotischen Signaltransduktion Das Modell- und Phosphoprotein PKA-Cα Biologische Massenspektrometrie – ein wichtiges Werkzeug in der Phosphoproteomanalytik Ionsierung von Proteinen und Peptiden mittels MALDI- und ESI Peptidsequenzierung mittels Tandem-Massenspektrometrie (MS/MS) Identifizierung von Proteinen mittels Massenspektrometrie und Proteindatenbanken Identifizierung und Quantifizierung von Phosphorylierungsstellen und Phosphoformen mittels Massenspektrometrie 6 7 10 11 12 15 15 2 Aufgabenstellung 20 3 Material & Methoden 22 3.1 Materialien 22 3.2 Molekularbiologische Methoden 24 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 3.2.5 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 3.3.5 3.3.6 3.3.7 3.3.8 3.3.9 3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 3.4.5 3.4.6 3.4.7 3.4.8 Auftrennung von DNA mittels Agarosegelelektrophorese Transformation von Plasmid-DNA in E. coli Zellen Reinigung und Restriktionsverdau von Plasmid-DNA Ortsgerichtete Mutagenese von Plasmid-DNA Einfügen eines N-terminalen Histidin-Fusionsanteils für PKA-Cα S53D Proteinexpression und Reinigung Proteinexpression im 1 Liter Maßstab in E. coli Reinigung von PKA-Cα mittels Kationenaustauscherchromatographie Reinigung von PKA-Cα mittels PKI5-24-Affinitätschromatographie Pulldown Experimente mittels PKI5-24-Affinitätsmatrices Reinigung von PKA-Cα mit Histidin-Fusionanteil mittels Metallionen-Affinitätschromatographie Reinigung von PKA-Cα in Form eines Holoenzymkomplexes mittels MetallionenAffinitätschromatographie Reinigung der zellfrei-exprimierten PKA-Cα mittels NTA-Magnetic Beads Auftrennung von PKA-C Phosphoformen mittels Mono-S-Chromatographie Reinigung von mit GST-Fusionsanteil versehenen Phosphatasen mittels Glutathion-Agarose Biochemische Methoden 24 24 25 25 26 27 27 27 29 30 31 32 32 33 33 34 Auftrennung von Proteinen mittels SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese 34 TM Auftrennung von Phosphoproteinen mittels Phos-tag SDS-PAGE 35 Bestimmung der Proteinkonzentration nach Bradford 36 Bestimmung der spezifischen Aktivität von PKA-Cα mittels eines spektrophotometrischen Aktivitätstests (Cook-Assay) 36 Bestimmung der spezifischen Aktivität und Substratspezifität von PKA-Cα mittels eines chipbasierten microfluidic mobility-shift Assays 38 Nachweis der PKA-Cα-Phosphorylierung mittels Westernblot Analyse 40 (De-)Phosphorylierungsexperimente mit PKA-Cα Untereinheiten 42 Kinetische Analyse mittels Oberflächen Plasmon Resonanz (SPR) zur Untersuchung der Interaktion zwischen PKA-Cα und PKI 43 i Inhaltsverzeichnis 3.4.9 3.5 3.5.1 3.5.2 3.5.3 3.5.4 3.5.5 3.5.6 4 Nachweis von Proteinaggregationen mittels analytischer Gelfiltration Massenspektrometrische Methoden Enzymatischer Verdau von Proteinen in SDS-Polyacrylamidgelen In-Lösungs-Verdau von Proteinen In-Lösungs-Verdau von Proteinen mittels FASP Anreicherung von Phosphopeptiden Proteinidentifizierung auf Peptidebene mittels nanoLC-ESI-MS/MS Bestimmung des Molekulargewichtes mittels nanoLC-ESI-MS Ergebnisse 45 45 45 47 48 48 51 53 54 4.1 Vergleich verschiedener Anreicherungsstrategien für Phosphopeptide der PKA-Cα 54 4.2 Nachweis verschiedener PKA-C Phosphoformen anhand von Molekulargewichtsunterschieden 57 Untersuchung des dynamischen Phosphorylierungsstatus der PKA-Cα 59 4.3 4.3.1 4.3.2 4.3.3 4.3.4 4.3.5 4.3.6 4.4 4.4.1 4.4.2 Rekombinante murine PKA-Cα aus E. coli weist acht P-Stellen auf Aus Geweben isolierte PKA-Cα ist nur an T197 und S338 phosphoryliert Die N-terminale Myristoylierung beeinflusst den PKA-Cα Phosphorylierungsstatus Einfluss von Expressionsbedingungen auf den PKA-Cα Phosphorylierungsstatus Einfluss von Reinigungsbedingungen auf den PKA-Cα Phosphorylierungsstatus Einfluss von Phosphatasen auf den PKA-Cα Phosphorylierungsstatus Autophosphorylierung als Ursache für die Hyperphosphorylierung von PKA-Cα in E. coli 76 Katalytisch inaktive PKA-Cα ist nicht phosphoryliert Zellfrei exprimierte PKA-Cα zeigt trotz fehlender T197 Phosphorylierung eine Autophosphorylierung an S338 4.5 Die Hyperphosphorylierung von PKA-Cα in E. coli beruht nicht ausschließlich auf Autophosphorylierung 4.5.1 4.5.2 4.5.3 59 64 68 70 71 73 77 77 79 Die Coexpression mit λ-Phosphatase verringert die Anzahl der Phosphorylierungen an PKA-Cα 79 Die Coexpression mit λ-Phosphatase reduziert die Aktivität und PKI-Affinität von PKA-Cα 81 TM Nachweis der Autophosphorylierung von PKA-CαCoPP mittels Phos-tag SDS-PAGE 84 4.6 Die Phosphorylierung von S53 - ein möglicher Regulationsmechanismus für die spezifische Aktivität der PKA-Cα 90 5 Diskussion 5.1 5.1.1 5.2 5.2.1 5.2.2 5.3 5.3.1 5.3.2 Limitationen beim MS basierten Nachweis von Phosphorylierungsstellen der PKA-Cα Überblick über alle mittels MS identifizierten P-Stellen der PKA-Cα Vorhersage von Phosphorylierungsstellen mittels in silico Studien und Datenbankvergleichen Vorhersage von Phosphorylierungsstellen am Beispiel von PKA-Cα Vergleich verschiedener Datenbankeinträge zum Phosphorylierungsstatus von PKA-Cα Dynamik und Funktionalität einzelner PKA-Cα Phosphorylierungsstellen 97 97 100 101 102 106 109 PTMs sind an der Modulation des N-Terminus und einer möglichen Zelllokalisation der PKA-Cα beteiligt 109 Modifikationen an der potenziellen Phosphorylierungsstelle S53 können die Aktivität der PKA-Cα inhibieren 112 ii Inhaltsverzeichnis 5.3.3 5.3.4 5.3.5 5.4 Vergleich der Dynamik des Phosphorylierungsstatus an rekombinanter und aus Gewebe isolierter PKA-Cα Einfluss der Expressions- und Reinigungsbedingungen auf den Phosphorylierungsstatus von rekombinanter PKA-Cα Zusammenhang zwischen der spezifischen Aktivität und der Anzahl der PKA-Cα Phosphorylierungsstellen Ist die Phosphatase PP5 ein physiologischer Regulator der PKA-Cα? 114 118 119 120 6 Zusammenfassung 123 7 Summary 125 8 Literaturverzeichnis 127 9 Anhang 142 9.1 Abkürzungsverzeichnis 142 9.2 Zusatzinformationen zu endogener PKA-C aus Schweinegewebe 144 9.3 Übersicht über theoretisch berechnete Molekulargewichte für PKA-Cα 146 9.4 Übersicht über alle mittels MS/MS Sequenzierung identifizierten P-Stellen von PKA-Cα 147 9.5 MS/MS Spektren 148 9.6 Chemikalienliste 267 10 Danksagung 268 11 Erklärung 270 iii 1. Einleitung 1 1.1 EINLEITUNG Phosphorylierung von Proteinen Nahezu alle zentralen zellulären Prozesse, wie Stoffwechsel-, Wachstums-, Teilungs-, Differenzierungs-, Beweglichkeitsvorgänge, wie auch der Transport von Organellen, Muskelkontraktion, Funktion des Immunsystems, Lern- und Gedächtnisprozesse werden u. a. über Proteinphosphorylierungen reguliert (Manning et al. 2002a; Manning et al. 2002b). Das kovalente und reversible Anfügen von Phosphatgruppen ist eine von mittlerweile ca. 300 bekannten posttranslationalen Modifikationen (PTM) (Walsh et al. 2005), deren regulatorische Funktion am Beispiel von der mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Aktiverung der Glykogen Phosphorylase entdeckt worden ist (Krebs et al. 1955; Krebs 1993). Während in Eukaryoten hauptsächlich die Aminosäuren Serin (S, anteilig zu 87 % phosphoryliert), Threonin (T, 11 %) und Tyrosin (Y, 2 %) phosphoryliert werden (Olsen et al. 2006), tragen in Prokaryoten vorrangig Histidin und Aspartat diese Modifikation (Chang et al. 1998). Außerdem wurden Phosphorylierungen an Lysin, Arginin und Cystein nachgewiesen (Cozzone 1988; Stock et al. 1989; Chang et al. 1998). Eine eukaryotische Zelle besitzt durchschnittlich 0,5 pmol des Elements Phosphor, welches hauptsächlich in Form von organischem Phosphat, davon zu 17 % an Protein gebunden vorkommt (Lehmann 2010). Katalysiert wird die Proteinphosphorylierung durch Proteinkinasen, welche das γ-Phosphat von ATP auf ihr Proteinsubstrat übertragen. Die Gegenreaktion der Phosphorylierung wird durch Proteinphosphatasen (PP) mittels Hydrolyse des Phosphosäureesters katalysiert (s. Abb. 1). Beide Proteinfamilien lassen sich in S/T-, Y- und dualspezifische Kinasen bzw. PP einteilen (Hanks et al. 1995; Alonso et al. 2004). Abb. 1: Regulation der Phosphorylierung über Proteinkinasen und Proteinphosphatasen. Pi: anorganisches Phosphat Das Anfügen der Phosphatgruppen kann bereits während der Translation (cotranslational) oder am nativen Protein (posttranslational), intermolekular zwischen verschiedenen Molekülen (trans Phosphorylierung) oder intramolekular innerhalb eines Moleküls (cis Phosphorylierung) erfolgen (s. Abb. 2). Die meisten Kinasen unterliegen Autophospho1 1. Einleitung rylierungsprozessen, fungieren aber auch als Substrate für heterologe Kinasen. Derartige Phosphorylierungskaskaden, wie z. B innerhalb des klassischen MAP-Kinase-Signalwegs ermöglichen neben der Signalweiterleitung und –verstärkung auch die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Signalwegen (Nishida et al. 1993; Pelech et al. 1993). Abb. 2: Die Proteinphosphorylierung kann während oder nach der Proteintranslation erfolgen. Für weitere Erklärungen siehe Text. Für die ca. 25.000 im menschlichen Genom kodierten Proteine (Stein 2004) wird die Gesamtanzahl der Phosphorylierungsstellen (P-Stellen) auf >100.000 geschätzt (Zhang et al. 2002; Kalume et al. 2003), wobei ungefähr ein Drittel des menschlichen Proteoms zu jedem Zeitpunkt phosphoryliert ist (Cohen 2000). Die ursprüngliche Definition des Proteoms als „Proteinkomplement des statischen Genoms (Wasinger et al. 1995; Wilkins et al. 1996)“ muss um die Dynamik und Flexibilität der Proteinzusammensetzung in einer Zelle erweitert werden (s. Abb. 3). Neben Proteinisoformen, die von unterschiedlichen Genen exprimiert werden, müssen auch unterschiedlich prozessierte und modifizierte Proteinspezies innerhalb eines biologischen Kompartiments zu einer bestimmten Zeit und unter definierten Umgebungsbedingungen berücksichtigt werden (Jungblut et al. 2008). Beispielsweise kann innerhalb des Phosphoproteoms der Phosphorylierungsgrad von Proteinen sehr unterschiedlich sein und reicht von konstitutiven bis hin zu transienten, nur zu einem äußerst geringen Prozentsatz modifizierten P-Stellen. Die Dynamik des Phosphorylierungszustandes kann räumlich und zeitlich reguliert werden und führt zum Auftreten von verschiedenen Phosphoformen, die aus ein und demselben Protein hervorgegangen sind. Obwohl der Phosphorylierung in der funktionellen Proteomforschung zunehmend mehr Beachtung geschenkt wird, ist ein Großteil der aktuell in Proteindatenbanken katalogisierten P-Stellen auf Hochdurchsatz Screening (high throughput screening, HTS) Experimente 2 1. Einleitung zurückzuführen, in denen der Phosphorylierungsgrad bzw. das Vorkommen unterschiedlicher Phosphoformen keine Berücksichtigung findet (s. Abb. 3). In funktionellen in vitro Studien werden rekombinante Proteine oft einem „fremden Kinom“ ausgesetzt, was die physiologische Bedeutung dort detektierter P-Stellen in Frage stellt. Da sich das Phosphoprotem einer Zelle nur selten in dem direkten Interaktionsverhalten zwischen Kinasen und Substraten widerspiegelt, wird in systembiologischen Ansätzen eine zusätzliche Berücksichtigung des zellulären Umfeldes und indirekter Regulationsmechanismen gefordert (s. Übersicht in Ubersax et al. 2007): Dazu gehören die Kompartimentalisierung und Colokalisationen von Kinasen und Substraten, die Regulation der Kinase über Ausbildung von Komplexen mit Gerüst- und Adaptorproteinen, das Vorhandensein von positiven und negativen Rückkopplungsschleifen, genauso wie die Kompetition zwischen verschiedenen Substraten wie auch Fehlerkorrekturmechanismen von off-target P-Stellen über Phosphatasen. Erst unter diesen Voraussetzungen erkennt eine Kinase eine bis wenige hunderte spezifische P-Stellen aus ca. 700.000 phosphorylierbaren Aminosäureresten in einer eukaryotischen Zelle (Ubersax et al. 2007). Da derartige Untersuchungen mittels funktioneller in vivo Studien experimentell meist schwer umsetzbar und extrem zeitaufwändig sind, konnte bislang nur einem relativ kleinen Anteil von P-Stellen überhaupt eine regulatorische Funktion zugeordnet werden. Das bevorzugte Auftreten vieler P-Stellen in flexiblen Regionen von nativen Proteinen lässt zudem auch Raum für Spekulationen über nicht-funktionelle, sogenannte junk P-Stellen offen (Collins et al. 2008; Lienhard 2008; Landry et al. 2009). Abb. 3: Proteomexpansion und methodische Zugänglichkeit des Phosphoproteoms. (A) Der Expansion des Proteoms (blau) steht die (B) begrenzte methodische Zugänglichkeit (grün) gegenüber. Der Großteil der Informationen über das Phosphoproteom (pink) wurde über Hochdurchsatz Screening (HTS) Experimente, in der Regel Massenspektrometrie basierte Phosphoproteomanalysen in Geweben und Zellen gewonnen. Nur ein geringer Anteil dieser Phosphorylierungen wurde funktionell in vitro oder sogar in vivo untersucht. Funktionelle Proteinphosphorylierungen ermöglichen es einer Zelle schnell auf extrazelluläre Signale zu reagieren ohne auf die zeit- und energieaufwendige Neusynthese von Proteinen angewiesen zu sein. Die Auswirkungen sind vielfältig und können die enzyma-tische Aktivität, das Interaktionsverhalten und die zelluläre Lokalisation der betroffenen Proteine 3 1. Einleitung beeinflussen (Johnson et al. 2001b). Neben Ladungsverschiebungen und allosterischen Konformationsänderungen werden in Folge von Phosphorylierungen Interaktionsstellen generiert, die über spezifische phosphatbindende Domänen erkannt werden: SH2 und PTB Domänen binden an phosphorylierte Tyrosine, während FHA- (forkhead associated), WWund 14-3-3 Domänen Phosphoserin und –threonin erkennen (Pawson 2004; Miller et al. 2008). Auch die Regulation der Transkription und die Halbwertszeit von Proteinen können mittels Phosphorylierungen reguliert werden (Hunter 2007). Eine zunehmende Beachtung gewinnt die Regulation über multiple Phosphorylierungen und kombinatorische Effekte mit anderen PTMs (Cohen 2000; Yang 2005; Hunter 2007) (s. Abb. 4). Abb. 4: Regulation über multiple Phosphorylierung und Wechselwirkung mit anderen PTMs (modifiziert nach Salazar et al. 2007). Die Regulation der Funktionen A, B und C kann über kombinatorische, modulare oder individuelle Phosphorylierungen erfolgen. Eine hierarchische Abfolge von PTMs (M) kann in Folge von positiven und negativen Rückkopplungen entstehen. Während der Proteinpyrophosphorylierung wird das β-Phosphat von Inositolpyrophosphat auf einen bereits zuvor phosphorylierten Serinrest übertragen (Bhandari et al. 2007; Burton et al. 2009). Dieser ursprünglich in Hefe entdeckte und vermutlich auch im Säuger stattfindende Prozess ist eine Ausnahme zu der sonst nur als Monoaddukt auftretenden Phosphatgruppe. Ein prominentes Beispiel für solch eine kombinatorische Regulation liefert die Dichte und Verteilung von verschiedenen PTMs an Histonen, an deren Termini neben Phosphorylierungen auch Acetylierungen, Mono-, Di- und Trimethylierungen, Biotinylierungen, Ubiquitinierungen, Neddylierungen und Sumoylierungen eine komplexe Regulation ermöglichen (Latham et al. 2007). Bei derart mehrfach modifizierten Proteinen ist die hierarchische Abfolge und mögliche Konnektivität zwischen verschiedenen PTMs von besonderem Interesse: Sequenzielle Phosphorylierungsmuster können dabei u. a. über neu 4 1. Einleitung generierte Konsensusmotive entstehen. In der Glykogensynthase Sequenz SRTLpS(a)VSpS(b)LPGL erzeugt z. B. die initiale Phosphorylierung über PKA-Cα (a) ein neues von der eingebrachten Phosphatgruppe abhängiges Phosphorylierunsmotiv für die nachfolgende Phosphorylierung durch die Kinase CKI (casein kinase I) (b) (Flotow et al. 1990). Auch an humanem Spectrin (Tang et al. 2004), dem ribosomalen Protein S6 (Radimerski et al. 2000), der MAP Kinase (mitogen-activated kinase) (Schilling et al. 2009) und FGFR1 (Fibroblast growth factor receptor 1) (Furdui et al. 2006) konnte eine konnektive Abfolge von P-Stellen bereits gezeigt werden. 1.2 Die cAMP abhängige Proteinkinase PKA Die cAMP abhängige Proteinkinase (Proteinkinase A, PKA) gehört in die Familie der Proteinkinasen, die mittlerweile mit 518 bekannten Mitgliedern zu einer der größten Proteinfamilien zählt (Manning et al. 2002b). Funktionell wird die PKA den Serin/Threonin spezifischen Kinase innerhalb der AGC-Unterfamilie (PKA, PKG und PKC) zugeordnet (Hanks et al. 1988; Parker et al. 2001). Das PKA Holoenzym im Säuger ist ein Heterotetramer aus zwei katalytischen (PKA-C) und zwei regulatorischen Untereinheiten (PKA-R) (s. Abb. 5). PKA Typ I und Typ II Holoenzym werden nach ihren PKA-R Isoformen benannt, von denen PKA-RIα und -RIβ hauptsächlich im Zytoplasma vorkommen während die PKA-RII Isoformen (RIIα und RIIβ) an verschiedene Zellkompartimente lokalisiert vorliegen (Pidoux et al. 2010). Die PKA-R α-Isoformen werden ubiquitär exprimiert (Lee et al. 1983; Scott et al. 1987), wohingegen die PKA Rβ-Isoformen eine bevorzugte Expression in neuronalem Gewebe und in Reproduktionszellen aufweisen (Jahnsen et al. 1986; Clegg et al. 1988; Cadd et al. 1989). Ein weiterer Unterschied der PKA-R Isoformen ist ihre Phosphorylierbarkeit: Während PKA-RII ein echtes Substrat darstellt und über die katalytische Untereinheit an einem Serin phosphoryliert werden kann, ist PKA-RI ein Pseudosubstrat, dass an dieser Position mit Alanin eine nicht phosphorylierbare Aminosäure trägt (Takio et al. 1984; Titani et al. 1984). Für die hochaffine Bindung zwischen PKA-RI und PKA-C wird - im Gegensatz zu der PKA-C/PKA-RII Bindung - zusätzlich ATP/Mg2+ benötigt (Herberg et al. 1993b; Zimmermann et al. 2008). Neben den vier PKA-R Isoformen, die alle über unabhängige Gene kodiert werden, existieren für PKA-C zusäztlich zu den Isoformen PKA-Cα, -Cβ, -Cγ, PrKX und PrKY weitere Spleißvarianten (Cα2, Cβ2, Cβ3, Cβ4, Cβ4ab, Cβ4abc) die sich hauptsächlich an ihren C- und N-terminalen Enden unterscheiden (Showers et al. 1986; Beebe et al. 1990; Wiemann et al. 1991; Klink et al. 1995; Zimmermann et al. 1999; Reinton et al. 2000; Orstavik et al. 5 1. Einleitung 2001). PKA-Cα1 und –Cβ1 werden ubiquitär exprimiert während die Expression von PKA-Cβ2 bevorzugt in Herz, Hirn und lymphatischen Geweben (Uhler et al. 1986; Thullner et al. 2000; Orstavik et al. 2001), von PKA-Cα2 und –Cγ in Hodengewebe nachgewiesen worden ist (Beebe et al. 1990; Nolan et al. 2004). Über die Expression und physiologische Funktion von PrKX und PrKY wird kontrovers diskutiert: Während PrKX eine Rolle in der Embryonalentwicklung zu übernehmen scheint (Li et al. 2005), fehlen PrKY in Folge einer Gendeletion wichtige funktionelle Bereiche innerhalb der konservierten Kinasedomäne (Klink et al. 1995). 1.2.1 PKA in der eukaryotischen Signaltransduktion Während eine Phosphorylierung innerhalb der Aktivierungschleife vieler anderer Kinasen für deren Aktivierung verantwortlich ist (Hanks et al. 1988; Hanks et al. 1995), ist T197 der PKA-Cα konstitutiv phosphoryliert (s. 1.2.2). Die Regulation der Aktivität erfolgt hier über die physiologischen Inhibitoren PKA-R und den im Zellkern lokalisierten Proteinkinaseinhibitor PKI sowie die Colokalisation von Kinase und Substraten (s. Abb. 5): Die Aktivierung des PKA Holoenzyms (PKA-R2C2) erfolgt dabei durch Dissoziation des Heterotetramers in ein Dimer aus regulatorischen Untereinheiten und zwei freie katalytische Untereinheiten, wofür pro PKA-R zwei Moleküle zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP) benötigt werden (Taylor et al. 2008). cAMP ist ein sekundärer Botenstoff, der innerhalb der cAMP abhängigen Signaltransduktion ein extrazelluläres Signal in das Zellinnere weiterleitet und dort amplifiziert (Antoni 2000; Newton et al. 2004): Durch Bindung eines Liganden (z. B das Hormon Adrenalin) an einen G-Protein gekoppelten Rezeptor, der mit sieben α-Helices die Zellmembran (7-Transmembranrezeptor) durchspannt (Lefkowitz 2004), wird ein trimeres G-Protein (Gαβγ) aktiviert (Yeagle et al. 2003). In Folge eines GDP nach GTP Austausches löst sich die Gα Untereinheit von der Gβγ Untereinheit und aktiviert eine membranständige Adenylylzyklase, die intrazellulär aus Adenosintriphosphat (ATP) cAMP bildet (Levitzki 1988). Die Signaltermination erfolgt durch die Reassoziation des trimeren G-Proteins oder durch cAMP abbauende Phosphodiesterasen (PDE) bzw. durch Phosphatgruppen entfernende Proteinphosphatasen (PP). Neben CNG- (cyclicnucleotid-gated) und HCN- (hyperpolarizationactivated cyclic nucleotide modulated) Ionenkanälen sowie Epac (exchange protein directly activated by cAMP) gilt PKA als Hauptadressat von cAMP in eukaryotischen Zellen (Kawasaki et al. 1998; Skalhegg et al. 2000; Kaupp et al. 2002). 6 1. Einleitung Abb. 5: Aktivierung und Lokalisierung der cAMP abhängigen Proteinkinase PKA in einer eukaryotischen Zelle. 7TMR: 7-Transmembranrezeptor; Gα, β, γ: heterotrimeres G-Protein; AC: Adenylylzyklase; cAMP: zyklisches Adenosinmonophosphat PKA mit katalytischen (C) und regulatorischen (R) Untereinheiten; S: Substratprotein; P: Phosphat; PDE: Phospho diesterase; AKAP: A-Kinase Ankerprotein; PP: Proteinphosphatase; PKI: Proteinkinaseinhibitor. Für weitere Erklärungen s. Text. Die regulatorischen Untereinheiten übernehmen nicht nur inhibierende Funktion sondern lokalisieren PKA zusammen mit Multienzymkomplexen über A-Kinase Ankerproteine (AKAP) an Zellorganellen und-membranen (Übersicht in Pidoux et al. 2010; Skroblin et al. 2010). Die freien katalytischen Untereinheiten phosphorylieren ihre Substratproteine bevorzugt innerhalb der Konsensussequenz RRxS/Ty, RKxS/Ty, KRxS/Ty, KKx-S/Ty (x entspricht einer beliebigen, y einer hydrophoben Aminosäure) (Zetterqvist et al. 1976; Kemp et al. 1977; Krebs et al. 1979). Wie auch PKA-RI ist der im Zellkern lokalisierte Proteinkinaseinhibitor PKI ein Pseudosubstrat, das an der potenziellen P-Stelle ein nicht phosphorylierbares Alanin besitzt. Die Inhibition verläuft 1:1 stöchiometrisch und ist ATP/Mg2+ abhängig (Herberg et al. 1993b; Zimmermann et al. 2008). Bei Interaktion mit PKA-C wird am C-terminalen Ende von PKI eine Kernexportsequenz freigelegt, in Folge dessen der PKA-Cα/PKI Komplex aus dem Zellkern exportiert wird (Fantozzi et al. 1994; Wen et al. 1995). 1.2.2 Das Modell- und Phosphoprotein PKA-Cα Aufbau und Struktur der PKA-Cα Seit der vollständigen Sequenzierung (Shoji et al. 1981) und Aufklärung ihrer dreidimensionalen Struktur gilt die in verschiedenen Organismen hochkonservierte katalytische Untereinheit PKA-Cα als Prototypkinase für die gesamte Proteinkinasefamilie (Knighton et al. 1991a; Knighton et al. 1991b; Taylor et al. 1993; Taylor et al. 2004): Die katalytische Kernregion (Aminosäure (AS) 40-300) besteht aus einem kleinen, vorrangig aus β-Faltblattstrukturen aufgebautem und einem großen α-Helices reichen Lobus. Zwischen beiden Loben 7 1. Einleitung befinden sich in einer hydrophoben Tasche die ATP/Mg2+- und Substratbindestelle (Hanks et al. 1988; Hanks et al. 1995) (s. Abb. 6). Das katalytische Zentrum ist bei allen Proteinkinasen hoch konserviert und ermöglicht die Phosphatgruppenübertragung innerhalb eines ternären ATP-Substrat-Enzymkomplexes (Übersicht in Johnson et al. 2001a; Taylor et al. 2004; Taylor et al. 2011): Neben der glycinreichen Schleife (AS 41-54), die an der optimalen Orientierung von den Phosphaten des ATP Moleküls beteiligt ist (s. 4.6, Abb. 37), koppelt das in Kinasen hochkonservierte Lysin an Position 72 (K72) die Phosphate außerdem über E91 mit der flexiblen C-Helix (signal integration motif) und orientiert diese optimal zu dem Aktivierungssegment (AS 184-208). Neben einer Phosphorylierung an Position T197 ist auch das im Aktivierungssegment vorkommende Magnesium-positionierende D184 des DFG Motivs an der Ausbildung einer aktiven Proteinkonformation beteiligt. Die P+1 Schleife (peptide positioning loop) (AS 198-205) bindet neben zahlreichen distalen an der Proteinoberfläche gelegenen Bindestellen das Substrat an der P+1 Position, wobei P die phosphorylierbare Aminosäure (P0 Stelle) angibt. Aktuellen Erkenntnissen zu Folge äußert sich der aktive Zustand einer Kinase dabei nicht, wie lange Zeit angenommen, über die offene oder geschlossene Konformation der flexiblen Loben zueinander (Bossemeyer et al. 1993; Zheng et al. 1993a). Sondern mit sogenannten Spines (spatially concerved hydrophobic motifs) wurden räumlich konservierte, nicht aufeinander abfolgende hydrophobe Motive entdeckt, die ausnahmslos in aktiven Kinasen vorhanden sind (Dixit et al. 2009; Masterson et al. 2011; Taylor et al. 2011). Die PKA-C Isoform spezifischen N- (AS 1-39) und C-terminalen Enden (AS 301-351) sind an der Proteinoberfläche lokalisiert, stabilisieren die Kernregion (Herberg et al. 1997) und beeinflussen Protein-Protein-Interaktionen (Taylor et al. 2005). Phosphorylierungen und andere Modifikationen der PKA-Cα Bekannte chemische Modifikationen der PKA-Cα sind neben der Entfernung des N-terminalen Methions (Boissel et al. 1988), die Myristoylierung des nachfolgenden Glycinrestes, die partielle Desaminierung von Asparagin zu Aspartat an Position 2 sowie verschiedene Phosphorylierungen (Gesellchen et al. 2005) (s. Abb. 6). Während desaminierte PKA-Cα hauptsächlich im Zytoplasma, an dieser Position unmodifiziertes Protein vorrangig im Zellkern nachgewiesen worden ist (Pepperkok et al. 2000), wird für die cotranslational ablaufende Myristoylierung eine Beteiligung an Protein-Protein bzw. ProteinMembran Interaktionen kontrovers diskutiert (Steinberg 1991; Silverman et al. 1992; 8 1. Einleitung Struppe et al. 1998; Gangal et al. 1999; Breitenlechner et al. 2004) (s. 5.3.1). Von den vier an rekombinanter PKA-Cα identifizierten P-Stellen pS10, pS139, pT197 und pS338 sind bislang nur pT197 und pS338 auch an Protein aus Säugergewebe nachgewiesen worden (Shoji et al. 1979; Yonemoto et al. 1993a; Yonemoto et al. 1997). Abb. 6: Bekannte Modifikationen der PKA-Cα. Die Kristallstruktur ist über eine Oberflächenbzw. Röhrenansicht dargestellt. Zwischem dem β-Faltblatt reichen kleinen Lobus (schwarz) und dem α-Helices reichen großen Lobus (grau) befindet sich das Aktivitätszentrum mit dem Peptid des Proteinkinaseinhibitors PKI5-24 (cyan). Neben den vollständig modifizierten P-Stellen (rot), sind die N-terminale Myristoylgruppe (myr: braun) und die Desaminierung von Asparagin nach Aspartat (des: grün) gezeigt. Die Visualisierung von PDB: 1CMK nach Zheng et al. 1993b erfolgte über VMD 1.8.6 (Humphrey et al. 1996). Neben diesen vollständig phosphorylierten P-Stellen wurden an rekombinanter PKA-Cα mit pS14, pT48, pS53, pS212, pS259, pS325 sechs weitere nur substöchiometrisch modifizierte P-Stellen entdeckt (Seidler et al. 2009) (s. 5.1). Die P-Stellen pT197 und pS338 der PKA-Cα, gelten als metabolisch stabil sowie resistent gegenüber Säure- und Phosphatase-Einwirkung (Bechtel et al. 1977; Chiu et al. 1978; Shoji et al. 1979; Toner-Webb et al. 1992; Liauw et al. 1996). Während die Lokalisation von pT197 und die Interaktion der Phosphatgruppe mit den umliegenden Aminosäuren H87, R165, K189, T195 innerhalb der Kristallstruktur eine strukturelle Erklärung für die Stabilität dieser P-Stelle liefert (Knighton et al. 1991b; Zheng et al. 1993b; Humphries et al. 2005; Steichen et al. 2010) konnte für das stärker exponiert liegende pS338 eine langsame in vitro Dephosphorylierung nachgewiesen werden (Toner-Webb et al. 1992). Über NMR Studien konnte auch für die an rekombinanter PKA-Cα zusätzlich detektierten P-Stellen pS10 und pS139 eine deutlich bessere Phosphatase Zugänglichkeit gezeigt werden (Seifert et al. 2002). Funktionelle Konsequenzen sind bislang nur für die im Säuger vorkommenden P-Stellen pT197 und pS338 bekannt: Die Erhöhung der katalytischen Aktivität in Folge einer Phosphorylierung an T197 innerhalb der Aktivierungsschleife beruht bevorzugt auf einer für den Phosphatgruppentransfer optimierten Konfiguration der Substratbindetasche und weniger auf einer verbesserten Substrataffinität 9 1. Einleitung (Adams et al. 1995; Iyer et al. 2005b; Steichen et al. 2010). Außerdem wird vermutet, dass die Phosphorylierung an T197 die Salzbrücke zwischen E208 innerhalb des APE-Motivs und R280 in der αH-αI-Schleife stabilisiert und damit die Dynamik dieser beiden Motive zueinander reguliert (Steichen et al. 2010). Eine insbesondere für Pseudosubstratkinasen, welche den Phosphattransfer von ATP nicht katalysieren können, interessante Beobachtung ist, dass die Phosphorylierung von T197 zudem eine von der Aktivität der PKA-Cα unabhängige Interaktionsplattform ausbildet. So lässt sich z. B. die Affinität zu PKA-Cα für beide physiologischen Inhibitoren PKA-R und PKI in Folge einer Phosphorylierung an T197 signifikant steigern (Adams et al. 1995; Iyer et al. 2005b; Kim et al. 2005; Steichen et al. 2010). Neben einer stabilisierenden Funktion fungiert die Phosphorylierung an S338 auch als molekularer Schalter, der die potenzielle upstream Kinase PDK-1 zunächst über das Ade-Motiv (adenine binding motif 327FD(x)1-2F/Y330) über das HF-Motiv (hydrophobic motif: 348FxxF351) und nach Phosphorylierung an S338 bindet (Yonemoto et al. 1997; Romano et al. 2009). 1.2.3 Biologische Massenspektrometrie – ein wichtiges Werkzeug in der Phosphoproteomanalytik Unter Massenspektrometrie (MS) versteht man allgemein eine Analysetechnik zur Bestimmung der Molekülmasse freier Ionen im Hochvakuum. Während die Nachweisgrenze für die Identifizierung von Proteinen mittels MS mittlerweile im subfemtomolaren Bereich liegt, erfordert der spezifische Nachweis von Proteinphosphorylierungen, wegen den hohen Anforderungen an die Sequenzabdeckung meist noch picomolare Analytkonzentrationen (Gafken 2009). Abb. 7: Schematischer Aufbau eines Massenspektrometers. Peptide werden über ESI (Elektrosprayionisierung), MALDI (matrixunterstützte Laser-Desorption/-Ionisierung) oder ICP (Ionisierung über induktiv gekoppeltes Plasma) ionisiert und in einem Massenanalysator aufgetrennt. Quadrupol-Instrumente, Ionenfallen, Flugzeit-Analysatoren (TOF, time of light), Fourier-Transform-IonenCyclotron-Resonanz (FT-ICR)-Geräte und Orbitrap Instrumente unterscheiden sich u. a. in ihrem Auflösungsvermögen (FWHM: Halbwertsbreite, full width at half maximum) (Balogh 2004; Nielen et al. 2007). Am Detektor werden die elektrischen Signale digitalisiert und in MS Spektren übersetzt. 10 1. Einleitung Der Aufbau eines Massenspektrometers besteht aus drei Teilen: (1.) einer Ionenquelle, in der die zu untersuchenden Analyten ionisiert und in die Gasphase überführt werden, (2.) einem Massenanalysator, in dem die Auftrennung von Ionen hinsichtlich des Masse/Ladungs- (m/z-) Verhältnisses stattfindet und (3.) einem Detektor, der es ermöglicht die elektrischen Signale zu digitalisieren und in einem Massenspektrum aufzuzeichnen (s. Abb. 7). 1.2.4 Ionsierung von Proteinen und Peptiden mittels MALDI- und ESI Der Durchbruch der Massenspektrometrie (MS) in der Protein- und Peptidanalytik erfolgte mit der Entwicklung schonender Ionisierungsmethoden, wie ESI (Elektrosprayionisierung) und MALDI (matrixunterstützte Laser-Desorption/-Ionisierung). Für die MALDI-MS werden Analytmoleküle mit einer Matrix kokristallisiert und über einen gepulsten Laser (z. B. Stickstofflaser oder Nd:YAG-Feststofflaser) ionisiert (Karas et al. 1988; Tanaka et al. 1988). Geeignete Matrices müssen ein Absorptionsmaximum im Bereich der eingestrahlten Wellenlänge des verwendeten Lasers aufweisen und basieren meist auf einer aromatischen Grundstruktur mit unterschiedlichen Substituenten (z. B. HCCA, α-cyano-4-hydroxy-cinnamic acid; 2,5-DHB, 2,5-dihydroxybenzoic acid) (Strupat et al. 1991; Beavis et al. 1992). Der Prozess der in dieser Arbeit verwendete Elektrosprayionisierung soll im Folgenden näher beschrieben werden: Der Begriff Elektrospray beschreibt die Dispersion einer Analytlösung in kleine geladene Tröpfchen in einem elektrischen Feld. In der ESI-MS kommt es dabei zur Desolvatisierung, d. h. zum Transfer von Ionen aus der Analytlösung in die Gasphase zwischen der Kapillarspitze und dem Eingang des Massenspektrometers. Das elektrische Feld induziert die Disperion der Analytlösung und die Ausbildung eines Sprühkegels, dem sog. Taylor-Konus. Durch Verdampfung des Lösungsmittels nimmt die Ladungsdichte auf der Tröpfchenoberfläche kontinuierlich zu. In Folge der Abstoßung gleichnamiger Ladungen (Coulomb-Abstoßung) bilden sich Mikrotröpfchen. Das charged-residue-Modell (Dole et al. 1968; Schmelzeisen-Redecker et al. 1989) und das ion-evaporation-Modell (Iribane et al. 1976; Thomson et al. 1979) liefern zwei Hypothesen für den anschließenden Übergang der Analytionen in die Gasphase. Parallel erfolgt der Transfer der Ionen über das durch Stickstoffgas erzielte Vorvakuum in das Hochvakuum innerhalb des Massenanalysators. Die Ionisierung über ESI ist sehr empfindlich gegenüber Kontamination mit Salzen oder Detergenzien, was durch eine direkte Kopplung mit entsalzenden chromatographischen 11 1. Einleitung Trenntechniken umgangen werden kann (s. 1.2.7). Mit der Entwicklung der nanoESI konnte der Desolvatisierungsprozess und folglich die Ionisierungsausbeute noch weiter verbessert werden (Wilm et al. 1994; Wilm et al. 1996). Vorteile sind neben der erhöhten Salztoleranz, die reduzierte Flussrate (20 nl/min) und die damit verbundenen geringeren Analytvolumina (ca. 1 µl) und -konzentrationen (<1 pM). Wohingegen mittels MALDI-MS nur einfach geladenen Ionen detektiert werden, ist für die ESI-MS das Auftreten mehrfach geladener Ionen typisch. Neben ESI und MALDI kann eine destruktive Ionisierung über ICP (inductively coupled plasma) in der sogenannten Element MS/ICP MS eingesetzt werden, um sequenzunabhängig die absolute Menge eines Elements (z. B. von Metallen, aber auch von Phosphor) in einer Probe nachzuweisen (Wind et al. 2001). 1.2.5 Peptidsequenzierung mittels Tandem-Massenspektrometrie (MS/MS) Fragmentierung von Peptiden In klassischen MS Analysen werden aus Proteinen zunächst proteolytisch, z. B. mit der Endoprotease Trypsin Peptide generiert. In Tandem-MS (MS/MS) Experimenten werden einzelne Signale dieser Peptidionen aus den MS Spektren für eine weitere Fragmentationsanalyse ausgewählt (s. Methode in 3.5.5): Peptidfragmente können hier basierend auf der Abfolge ihrer Aminosäuren sequenziert und die zugehörigen Proteine identifiziert werden. In MS/MS Analysen werden zwei Massenanalysatoren durch eine Kollisionszelle voneinander getrennt (s. Abb. 9, A). Im ersten Massenanalysator werden die Vorläuferionen selektiert und anschließend durch Kollision mit Inertgas (z. B. Stickstoff oder Argon) fragmentiert (CID, collision induced dissociation) (Shukla et al. 2000). Alternativ kann die Fragmentierung über die Reaktionen mit Elektronen (ECD, electron capture dissociation) (Zubarev et al. 2000) oder Elektronendonoren (ETD, electron transfer dissociation) (Good et al. 2007) erfolgen. Im zweiten Massenanalysator werden die Fragmentionen analysiert. Für die Fragmentierung von Peptiden hat sich eine spezielle Nomenklatur durchgesetzt, die sich daran orientiert, an welcher Stelle das Peptidrückgrat bricht bzw. welche Bruchstücke entstehen (Roepstorff et al. 1984; Biemann 1988) (s. Abb. 8). Nach CID sind die am häufigsten zu beobachtenden Signale in einem Fragmentations-Spektrum (MS/MS Spektrum) auf b- und y-Ionen zurückzuführen. Bei ihrer Entstehung wird das Peptidrückgrat nach dem Modell des mobilen Protons an der Peptidbindung gespalten (Burlet et al. 1992; Dongré et al. 1996). Bleibt die 12 1. Einleitung Ladung am N-Terminus des Peptids zurück, entsteht ein b-Ion; sitzt die Ladung am C-Terminus entsteht ein y-Ion (s. Abb. 8). Abb. 8: Nomenklatur für die Fragmentierung von Peptiden (Biemann 1988). Bei der Fragmentierung innerhalb des Peptidrückgrats enstehen Fragmentionen, die den N-Terminus (a-, b-, c-Ionen) bzw. den C-Terminus (x-, y-, z-Ionen) des Vorläuferions enthalten. Für Peptide, die über einen klassisch tryptischem Verdau erzeugt werden, lassen sich so bevorzugt Fragmentionen der y-Reihe detektieren, da diese Peptide C-terminal mit den basischen Aminosäuren Arginin (R) oder Lysin (K) enden. Je vollständiger eine komplette Reihe von Fragmentionen detektiert werden kann, desto genauer sind die Sequenzbestimmung der Peptidfragmente und die daraus resultierende Proteinidentifizierung möglich. Während der CID treten zusätzlich interne Fragmentierungsreaktionen und Neutralverluste von kleinen Molekülen wie CO, H2O, NH3 und labilen PTMs auf, welche auch zur Spektreninterpretation herangezogen werden können können. Massenanalysatoren In der Tandem-MS werden verschiedene Massenanalysatoren räumlich (Quadrupole, TOF, FT-ICR, Orbitrap) bzw. zeitlich (Ionenfallen) miteinander kombiniert. In TOF-Analysatoren wird das m/z-Verhältnis über die Geschwindigkeit der Peptidionen bestimmt, wobei Ionen mit einem kleinen m/z-Verhältnis den Detektor am schnellsten erreichen (s. Abb. 9, C). Das m/z-Verhältnis verhält sich dabei direkt proportional zu dem Quadrat der Zeit, welches ein beschleunigtes Peptidion innerhalb der definierten Flugstrecke zwischen der Ionenquelle und dem Detektor zurücklegt. Peptidionen können im Linearmodus oder im Reflektormodus aufgetrennt werden, wobei im letztgenannten eine deutlich höhere Massenauflösung (ca. 15.000 FWHM, Halbwertsbreite, full width at half maximum) erzielt werden kann (Nielen et al. 2007). Der Quadrupol ist ein flexibler Massenanalysator, der Peptidionen mit einem ausgewählten m/z-Verhältnis zum Detektor passieren lässt und dabei sowohl als Breitbandmassenfilter wie auch als spezieller Massenfilter eingesetzt werden kann (s. Abb. 9, B). Ionenfallen bestehen aus einer Ringelektrode mit zwei Endkappen. Die Peptidionen werden in einem dreidimensionalen elektrischen Feld eingeschlossen und über Regulation der Hochfrequenzspannung in Abhängigkeit von ihren m/z-Verhältnis analysiert. 13 1. Einleitung Abb. 9: Schematische Darstellung verschiedener MS/MS Analysemethoden (modifiziert nach Hsiao 2010). (A) In Tandem-Massenspektrometern werden zwei Massenanalysatoren durch eine Kollisionszelle voneinander getrennt; CID: collision induced dissociation. (B) Jeder Quadrupol innerhalb eines Triplequadrupol-Instruments kann variabel als spezifischer Massenfiter oder Breitbandmassenfilter (Scan Modus) eingesetzt werden. Produktionen-Analysen gehören zu den am häufigsten verwendeten MS/MS Experimenten, über die Peptidsequenzen identifiziert werden: In Quadrupol 1 (Q1) wird ein spezifisches Vorläuferion ausgewählt, welches in der Kollisionszelle (q2) fragmentiert wird. In Q3 werden die Fragmentionen im Scan-Modus analysiert. In der Vorläuferionen-Analyse können gezielt Subkategorien von Peptiden (z. B. Phosphopeptide) untersucht werden. Alle Vorläuferionen passieren sequenziell Q1 und werden in q2 fragmentiert während Q3 nur Fragmentionen mit definierten m/z-Werten passieren lässt (z. B. m/z von 79 für eine Phosphatgruppe). In der Neutralverlust-Analyse arbeiten Q1 und Q3 im Scan-Modus, Q3 scannt allerdings einen Massenbereich, der um die Masse des zu analysierenden Neutralverlusts versetzt ist. Nur Vorläuferionen mit dem entsprechenden Neutralverlust werden am Detektor registriert. Der Verlust von 98 Da für H3PO4 kann z. B. zum Nachweis von Proteinphosphorylierungen genutzt werden. In SRM (selective reaction monitoring) Analysen arbeiten Q1 und Q3 beide als Massenfilter und nur Ionen mit ausgewählten Vorläufer-/Produkt-Übergängen werden in Abhängigkeit von der gewählten Fragmentierungsenergie detektiert. (C) Q-TOF Instrumente werden meist für die Produktionen-Analyse verwendet. Das m/z-Verhältnis wird hier über die Geschwindigkeit der Peptidionen bestimmt. Auch Vorläuferionen-Analysen sind möglich, dauern aber wesentlich länger und sind weniger sensitiv als vergleichbare Messungen mit TriplequadrupolGeräten. 14 1. Einleitung In FT-ICR und Oritrap Massenanalysatoren wird die Resonanzfrequenz von Peptidionen in einem magnetischen bzw. in einem elektrischen Feld gemessen und diese erst über eine Fouriertransformation (FT) in ein Massensignal übersetzt. In dieser Arbeit wurden Q-Trap (Triplequadrupol) und Q-TOF Hybridgeräte verwendet (s. Abb. 9). Q-Trap Geräte liefern mit Produktionen-, Vorläuferionen-, NeutralverlustAnalysen sowie SRM (selective reaction monitoring) vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten in der Proteomanalytik. Dem gegenüber stehen die niedrige Auflösung sowie die relativ schlechte Massenpräzision der einzelnen Quadrupol-Analysatoren. Durch Kombination mit einem Flugzeit-Analysator bieten Q-TOF Hybridgeräte ein wesentlich höheres Auflösungsvermögen (>20.000 FWHM) sowie mit ca. 5 ppm eine bessere Massengenauigkeit (Balogh 2004) (vgl. Abb. 7). In Abhängigkeit von den Ansprüchen an die Sensitivität, Auflösung, Massengenauigkeit und den Sequenzinformationsgehalt in den MS/MS Spektren müssen je nach experimenteller Fragestellung geeignete Kombinationen von Massenanalysatoren ausgewählt werden. 1.2.6 Identifizierung von Proteinen mittels Massenspektrometrie und Proteindatenbanken Die Identifizierung von Proteinen mittels Massenspektrometrie beruht auf dem Vergleich der experimentell ermittelten Molekülmassen von Peptid- bzw. Fragmentionen mit theoretisch berechneten Molekülmassen aus Sequenzdatenbanken. Der klassische Peptidmassenfingerabdruck (PMF, peptide mass fingerprint) (James et al. 1993; Jensen et al. 1997), in dem Proteine direkt über ihre Peptidmasse identifiziert werden, wird zunehmend durch die akkuratere MS/MS Sequenzierungen von Peptidfragmenten abgelöst (s. 1.2.5). Für die Identifizierung von Proteinen über MS/MS Spektren gibt es mit MASCOT (Matrix Sciences) (Perkins et al. 1999), SONAR (Fenyo 2000) oder SEQUEST (Eng et al. 1994) mittlerweile eine Vielzahl von Suchmaschinen, die in Form unterschiedlicher mathematischer Algorithmen für jedes identifizierte Peptid bzw. Protein statistisch einen Trefferwert (Score) ermitteln, der Aussagen über die Signifikanz der Identifizierung liefert. 1.2.7 Identifizierung und Quantifizierung von Phosphorylierungsstellen und Phosphoformen mittels Massenspektrometrie Neben den traditionellen Methoden zum Nachweis von Proteinphosphorylierungen über radioaktiv markiertes [γ-32P] ATP oder phosphospezifische Antikörper hat auch die Massenspektrometrie Einzug in die Phosphoproteomanalytik gehalten (Übersicht in Goshe 15 1. Einleitung 2006; Gafken 2009; Macek et al. 2009). In MS und MS/MS Experimenten können Phosphorylierungen über die molekulare Masse der Phosphatgruppe an den entsprechenden Aminosäuren nachgewiesen werden. Im negativen Ionenmodus lässt sich unter neutralen Bedingungen eine Massendifferenz von 79 Da (PO3-) detektieren (Carr et al. 1996). Im positiven Ionenmodus unter sauren Bedingungen wird sowohl an Vorläufer- wie auch an Fragmentionen der auf β-Eliminierung beruhende Neutralverlust von m[H3PO4] = 98 Da für die Identifizierung einer Phosphorylierung an Serin- oder Threoninresten herangezogen (Huddleston et al. 1993). Die Fragmentierung der Phosphatgruppe an Phosphotyrosinen ist weniger effizient. Hier erfolgt der Nachweis vorrangig über das typische PhosphotyrosinImmonium Fragmention (m/z = 216.04) (Tholey et al. 1999). Da die ESI-MS neben dem auch mittels MALDI-MS gut detektierbaren Neutralverlust mehr Sequenzinformation liefert, hat sich diese Methode in der MS basierten Phosphoproteomanalytik etabliert. Zusätzlich ermöglichen gerätespezifische Parametereinstellungen z. B. in Vorläuferionen-, Neutralverlust- oder SRM-Analysen den gezielten Nachweis von Phosphopeptiden in komplexen Phospo-/nicht Phosphopeptidgemischen (s. 1.2.5, Abb. 9). Da viele P-Stellen nur substöchiometrisch phosphoryliert vorliegen, wird auch dem quantitativen Nachweis der Proteinphosphorylierung immer mehr Bedeutung geschenkt. Über einen Großteil der quantitativen MS Verfahren lassen sich, beruhend auf unterschiedlicher Isotopenmarkierung von Protein- bzw. Peptidgemischen die relativen Veränderungen in der Probenzusammensetzung oder auch dem Phosphorylierungsgrad bestimmen. Die Markierung mit stabilen Isotopen kann dabei metabolisch (SILAC, stable isotope labeling with amino acids in cell culture), enzymatisch (proteolytische 16 18 / O Markierung) oder chemisch (ICAT, TMT, iTRAQ, ICPL; isotope-coded affinity tag, tandem mass tag, isobaric tag for absolute and relative quantitation, isotope-coded protein label) auf Zell-, Protein- und/oder Peptidebene erfolgen (Ong et al. 2005; Macek et al. 2009). Relative isotopenfreie Quantifizierungen sind über den direkten Vergleich der Signalintensitäten von (Phospho-) Peptiden möglich, stellen jedoch hohe Anforderungen an die Reproduzierbarkeit und Präzision der verwendeten LC-MS Geräte und Auswerteverfahren (Old et al. 2005; Seidler et al. 2009; Zhu et al. 2010) (s. Diskussion in 5.1). Eine absolute Quantifizierung ist nur mittels isotopenmarkierter interner Peptid- oder Proteinstandards möglich (Ong et al. 2005), wobei es elegante methodische Ansätze erlauben, spezielle one source Peptid-/Phosphopeptidstandard Paare zu generieren (Hahn et al. 2010). 16 1. Einleitung Für den Nachweis unterschiedlich modifizierter Proteinspezies, die in den klassischen qualitativen aber auch quantitativen bottom up MS Analysen mittels MS/MS Sequenzierung nicht berücksichtigt werden, ist die sogenannte top down Massenspektrometrie von Vorteil (Kelleher 2004; McLafferty et al. 2007; Breuker et al. 2008; Doerr 2008). Dabei wird zunächst das Molekulargewicht eines intakten Proteins bestimmt. Aus der Massendifferenz zwischen dem auf der Aminosäuresequenz basierenden und dem experimentell ermittelten Molekulargewicht lassen sich putative Modifikationen über ihre molekulare Masse vorhersagen (z. B. mit Δm [HPO3] = 80 Da, s. Abb. 10, A). Mittels direkter Fragmentierung der Proteine im Massenspektrometer werden die Modifikationen im Anschluss identifiziert und lokalisiert. Abb. 10: MS basierter Nachweis von (A) Phosphoformen oder (B) P-Stellen eines Proteins. (C) Erst nach Vorfraktionierung der Probe können P-Stellen definierten Phosphoformen zugeordnet werden. Top down MS wurde u. a. bereits erfolgreich für die Untersuchung der vielfach modifizierten Proteine Histon H4 (Pesavento et al. 2006) und Troponin (Zabrouskov et al. 2008) eingesetzt. 17 1. Einleitung Die Anwendung von top down MS Analysen setzt jedoch voraus, dass die gereinigten Proteine in Lösung vorliegen. Bisherige Versuche zur Extraktion von Proteinen aus SDS-PAA-Gelen waren wenig erfolgreich (Schuhmacher et al. 1996; Cohen et al. 1997; Ehring et al. 1997; Yefimov et al. 2000). Die hohen Anforderungen an die Probenvorbereitung, MS Instrumente sowie eine fehlende automatisierte Auswertungssoftware verhindern ein Hochdurchsatzverfahren, wie es sich für MS/MS Sequenzierungen in den letzten Jahren entwickelt hat. Um auch über MS/MS Sequenzierungen Phosphorylierungen definierten Phosphoformen eines Proteins zuordnen zu können, muss der MS/MS Analyse eine Vorfraktionierung der Phosphoformen, z. B. über chromatographische Verfahren (Hunzinger et al. 2006) oder wie in dieser Arbeit über Phos-tagTM SDS-PAGE (Kinoshita et al. 2007; Kinoshita et al. 2008) vorausgehen (s. Abb. 10). Strategien zur Auftrennung und Analyse komplexer (Phospho-) Proteingemische Einen wichtigen Stellenwert in der MS basierten (Phospho-) proteomanalytik hat auch die Probenvorbereitung, deren technische Herausforderung darin besteht, eine optimale Vorfraktionierung der Probe zu gewährleisten, ohne dabei die aktuelle Zusammensetzung des untersuchten (Phospho-) proteoms zu verändern (s. Diskussion in 5.1). Eine gezielte Anreicherung von Subproteomen reduziert die Komplexität bereits innerhalb der Ausgangsprobe: Mit dem Prinzip der Affinitätschromatographie oder der Co-Immunopräzipitation lassen sich über spezifische Ligand-Protein-Wechselwirkungen Proteine oder Proteinkomplexe mit ausgewählten Eigenschaften isolieren (Reinders et al. 2005; Witze et al. 2007). Kommerziell zu erwerbende Phospho-Tyrosin Antikörper sind z. B. für die Isolierung von „Phosphotyrosin Omes“ eingesetzt worden (Rush et al. 2005), wohingegen die weniger affinen Phosphoserin- und Phosphothreonin Antikörper für derartige Anwendungen bislang nicht erfolgreich verwendet werden konnten (Mann et al. 2002). Bei einem Mangel an spezifischen Liganden, können PTMs auch chemisch derivatisiert werden, so dass betroffene Proteine oder Peptide über die neu eingeführte funktionelle Gruppe gereinigt werden können. Phosphoserin und Phosphothreoninreste können z. B. mittels β-Eliminierung/Michael Addition für das Anfügen eines Biotin-Affinitätsfusionsanteils modifiziert werden (Oda et al. 2001). 18 1. Einleitung Neben der Anreicherung von Subproteomen können komplexe Proben auch mittels eindimensionaler oder zweidimensionaler SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (1D-, 2DSDS-PAGE) vorfraktioniert werden. Da die eindimensionale Auftrennungskapazität nach dem Molekulargewicht oft nicht ausreicht, werden Proteine in einer ersten Dimension meist zusätzlich nach ihrem isolelektrischen Punkt aufgetrennt. Neben Radioimmunoblot und Westernblot Analysen ermöglicht es eine phosphospezifische Anfärbung mittels ProQ®-Diamond (Invitrogen) gezielt nur Phosphoproteine innerhalb einer SDS-PAGE zu detektieren (Jacob et al. 2008). Aufgrund der allgemeinen Limitationen bezüglich Reproduzierbarkeit und Sensitivität sowie nicht zuletzt dem hohen Material und Zeitaufwand, wurden in den letzten Jahren mit der Etablierung multidimensionalen Chromatographien alternative gel-unabhängige Verfahren für die Auftrennung komplexer Proteinproben entwickelt (McCormack et al. 1997; Yates et al. 1997). In der IonenaustauschChromatographie (SCX, strong cation exchange), dem am häufigsten verwendeten Trennverfahren, werden Peptide in Abhängigkeit von ihrer Ladung aufgetrennt. In der Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (RP-HPLC) erfolgt die Auftrennung in Abhängigkeit von den hydrophoben Eigenschaften der Peptide. In der MudPIT (multidimensional protein identification technology) Analyse werden beide Verfahren auch miteinander kombiniert eingesetzt (Link et al. 1999; Washburn et al. 2001). Für den spezifischen Nachweis von Phosphopeptiden haben sich hier IMAC- (immobilised metall affinity chromatography-) Techniken sowie die Anreicherung über Metalloxide, wie z. B. TiO2 und ZrO2 etabliert (Garcia et al. 2005; Reinders et al. 2005; Thingholm et al. 2009a; Dunn et al. 2010). Wegen ihrer kontinuierlichen Arbeitsweise sind moderne ESI-MS Instrumente heute meist direkt mit Flüssigkeitschromatographie- (LC-) bzw. nanoLC-Geräten gekoppelt, was die Identifizierung von Proteinen und Peptiden durch gleichzeitige Analyse von chromatographischem Verhalten und Molekülmasse erleichtert. In Abhängigkeit von der gewählten Chromatographiemethode können die Analyten entsalzt, ankonzentriert oder bestimmte Subproteome angereichert werden. 19 2. Aufgabenstellung 2 AUFGABENSTELLUNG Die Phosphorylierungsstellen (P-Stellen) der Modellkinase PKA-Cα sind mit klassischen Methoden bereits vielseitig untersucht worden: pT197 und pS338 wurden als die ersten P-Stellen durch Sequenzierung mittels Edman-Abbau (Shoji et al. 1979), über radioaktive Markierung der Phosphate mit *γ-32P] ATP (Yonemoto et al. 1993a) sowie über die phosphospezifischen Antikörper α-PKA-C-pT197 und α-PKA-C-pS338 nachgewiesen (Moore et al. 2002; Iyer et al. 2005b). Für an T197 phosphorylierte PKA-Cα konnte außerdem eine Änderung des Laufverhaltens in SDS-PAA-Gelen beobachtet werden (Steinberg et al. 1993; Liauw et al. 1996; Cauthron et al. 1998). Für die funktionelle Charakterisierung der P-Stellen an S10, S139, T197, S338 wurden zielgerichtete Mutagenesen eingesetzt, um phosphomimetische und phosphoablative Proteine zu generieren (Yonemoto et al. 1997). Die ersten massenspektrometrischen Studien beschränkten sich auf den qualitativen Nachweis der bekannten P-Stellen pS10, pS139, pT197 und pS338 der PKA-Cα (Wind et al. 2001; Schlosser et al. 2002; Chalmers et al. 2004; Shen et al. 2004). Mit der Bestimmung des Molekulargewichtes intakter Proteine (Chait et al. 1992; Herberg et al. 1993a; Hemmer et al. 1997b; Jedrzejewski et al. 1998; Aimes et al. 2000; Shen et al. 2004; Iyer et al. 2005b; Gesellchen et al. 2006) und der Auftrennung verschiedener PKA-Cα Proteinspezies über Mono-S-Chromatographie (Herberg et al. 1993a; Steinberg et al. 1993; Yonemoto et al. 1993a; Schlosser 2002) gelang für PKA-Cα erstmalig der Nachweis verschiedener Phosphoformen. Parallel zu der hier vorgestellten Arbeit wurden neben den nahezu vollständig phosphorylierten Aminosäuren (pS10, pS139, pT197, pS338) sechs weitere substöchiometrisch modifizierte P-Stellen (pS14, pT48, pS53, pS212, pS259, pS325) an rekombinanter PKA-Cα beschrieben (Seidler et al. 2009). In der vorliegenden Arbeit soll vor allem die Dynamik und die Regulation von Phosphorylierungen der PKA-Cα auf der Ebene der bisher wenig untersuchten Phosphoformen betrachtet werden: Zunächst sollen verschiedene Anreicherungsstrategien für Phosphopeptide getestet werden, um möglichst alle P-Stellen der PKA-Cα zu erfassen. Die Verteilung der Phosphoformen wird über Molekulargewichtsbestimmung mittels Massenspektrometrie sowie mit einer neuen, modifizierten Form der SDS-PAGE (Phos-tagTM SDS-PAGE), welche die Auftrennung unterschiedlich stark phosphorylierter Proteinspezies ermöglicht, untersucht. Dabei sollen die folgenden, in high troughput proteomischen Studien generell vernachlässigten Parameter berücksichtigt werden: Aminosäuresequenz, 20 2. Aufgabenstellung Ursprungsorganismus, Expressions- bzw. Reinigungsbedingungen, weitere kovalente Modifikationen sowie der Einfluss von Phosphatasen. Geklärt werden soll weiterhin, ob die neu entdeckten P-Stellen (1.) physiologische Bedeutung haben, (2.) an PKA-Cα aus Säugergewebe nachgewiesen werden können und (3.) bei rekombinanter Expression in E. coli ausschließlich auf Autophosphorylierungsprozesse zurückzuführen sind. Da eine Phosphorylierung innerhalb der hochkonservierten glycinreichen Schleife von Proteinkinasen eine regulatorische Funktion hat, soll mittels Mutagenesestudien gezielt die Phosphorylierung an der Position S53 der PKA-Cα untersucht werden. Am Beispiel der mehrfach phosphorylierten PKA-Cα soll in dieser Arbeit aufgezeigt werden, wie wichtig -neben der qualitativen Beschreibung von Phosphoproteomen- die quantitative Untersuchung von Proteinphosphoformen ist, da erst durch deren Dynamik eine weitere Regulationsebene in der eukaryotischen Signaltransduktion generiert werden kann. 21 3. Material & Methoden 3 MATERIAL & METHODEN 3.1 Materialien Eine Chemikalienliste mit Herkunftsnachweis befindet sich im Anhang 9.6. Proteine: Abkürzung: PKA: Protein: cAMP anhängige Proteinkinase, Proteinkinase A. PKA-R: regulatorische Untereinheit der PKA. PKA-Cα: katalytische Untereinheit alpha der PKA. PKA-CαCoPP: PKA-Cα mit lambda Proteinphosphatase in E. coli coexprimiert. PKA-CαPKI5-24: PKA-Cα, die mittels PKI5-24-Affinitätschromatographie gereinigt worden ist. PKA-CαKat: PKA-Cα, die mittels Kationenaustauscherchromatographie gereinigt worden ist. PKA-CαCoR/Ni2+: PKA-Cα, die mittels Ni2+-Affinitätschromatographie über coexprimierte His6- PKA-RIIα G337E in Form des Holoenzymkomplexes gereinigt worden ist. His6- PKA-CαCo2+ PKA-Cα mit N-terminalem Hexahistidin-Fusionsanteil, die mittels Co2+-Affinitätschromatographie gereinigt worden ist. myr PKA-Cα: N-terminal myristoylierte PKA-Cα. PKA-Cα S53A: PKA-Cα mit einer Mutation an der Aminosäure Serin 53 nach Alanin. PKA-Cα S53E: PKA-Cα mit einer Mutation an der Aminosäure Serin 53 nach Glutamat. His6- PKA-Cα S53D: PKA-Cα mit N-terminalem Hexahistidin-Fusionsanteil und einer Mutation an der Aminosäure Serin 53 nach Aspartat. His6- PKA-Cα K72H: PKA-Cα mit N-terminalem Hexahistidin-Fusionsanteil und einer Mutation an der Aminosäure Lysin 72 nach Histidin. His6- PKA-Cα CFE: PKA-Cα mit N-terminalem Hexahistidin-Fusionsanteil aus einem zellfreien Expressionssystem (Roche). end PKA-C: endogene PKA-C aus Mäuseherzen (murin) und Schweinegeweben (porcin). His6- RIIα G337E: PKA-RIIα mit N-terminalem Hexahistidin-Fusionsanteil und einer Mutation an der Aminosäure Glycin 337 nach Glutamat in der cAMP Bindetasche. PKI: hitzestabiler Proteinkinaseinhibitor. GST-PKI: hitzestabiler Proteinkinaseinhibitor mit N-terminalem Gluthation-S-Transferase-Fusionsanteil. λ-PP: lambda Proteinphosphatase. GST-λ-PP: λ-PP mit N-terminalem Gluthation-S-Transferase-Fusionsanteil. CIAP: Alkalische Phosphatase (calf intestine alkaline phosphatase) von Roche PDK-1: Phosphoinositide abhängige Kinase 1. NMT: N-Myristoyltransferase 22 3. Material & Methoden Vektoren: kodiertes Protein: Vektor: Resistenz: Herkunft: murine PKA-Cα* pRSETb Ampicillin (100 µg/ml) S. Taylor (San Diego) murine His6- PKA-Cα* pET15b Ampicillin (100 µg/ml) S. Taylor (San Diego) humane PKA-Cα* pET30a Ampicillin (100 µg/ml) S. Taylor (San Diego) humane His6- PKA-RIIα G337E pET30a Kanamycin (30 µg/ml) S. Taylor (San Diego) NMT pBB131 Kanamycin (30 µg/ml) S. Taylor (San Diego) λ-PP pACYc Chloramphenicol (34 µg/ml) J. Elkins (Oxford) GST-λ-PP pGEX-6P Ampicillin (100 µg/ml) J. Elkins (Oxford) GST-hPP5 pGEX4T-3 Ampicillin (100 µg/ml) K. Muda (Universität Kassel) * Die murine bzw. humane Sequenz kodiert für KAPCA_MOUSE (P05132) bzw. KAPCA_HUMAN (P17612) (siehe auch Sequenzalignment in 4.3.1). Zellen & Gewebe: Zellen/Gewebe: E. coli TOP10 Herkunft: Invitrogen, Karlsruhe NovaBlue GigaSinglesTM Merck, Darmstadt E. coli BL21DE3 Novagen (Merck Biosciences), Bad Soden E. coli BL21DE3 RIL Codon+ Stratagen, Heidelberg E. coli BL21 AI Invitrogen, Karlsruhe Mäuseherzen MPI für Biophysikalische Chemie, Göttingen (Kooperation mit Prof. Dr. H. Urlaub) Schweinegewebe Schlachterei Selektivnährmedien (in A. bidest autoklaviert): LB-Medium (Luria Miller Broth): 1 % Trypton 0,5 % Hefeextrakt 1 % NaCl SOC-Medium: 2% 0,5 % 10 mM 2,5 mM 10 mM 10 mM 20 mM LB-Agar (Luria Miller Broth): 1 % Trypton 0,5 % Hefeextrakt 0,5 % NaCl 1,5 % Agar Trypton Hefeextrakt NaCl KCl MgCl2 MgSO4 Glukose 23 3. Material & Methoden 3.2 Molekularbiologische Methoden 3.2.1 Auftrennung von DNA mittels Agarosegelelektrophorese Bei der Agarosegelelektrophorese werden geladene Moleküle, wie z. B. DNA Fragmente in einem elektrischen Feld in Abhängigkeit von ihrer Größe aufgetrennt. Für die Kontrolle von Klonierungsreaktionen wurden in der Regel 1 % Agarose-Gele verwendet. DNA Proben wurden mit 6x°Auftragspuffer in einem Verhältnis von 1:5 vorbehandelt. Die Gelelektrophorese wurde bei 10 V pro cm Gel für 45 min durchgeführt (Gel-Apparatur Febikon). Als Größenstandard wurde der Gel-Elektrophorese Marker GeneRuler 1 kb bzw. GeneRuler 100 bp DNA Ladder (Fermentas) verwendet. Für die Detektion wurden die Agarosegele für 30 min in einem Ethidiumbromidbad (0,5 mg pro ml 1x TAE-Puffer) inkubiert und die DNA Fragmente unter UV-Licht dokumentiert (Gel Jet Imager, INTAS). 1x TAE Puffer: 40 mM 20 mM 1 mM Tris (pH 8,5) Essigsäure EDTA 6x Auftragspuffer: 50 mM Tris-HCl (pH 7,6) 0,25 % Bromphenolblau 0,25 % Xylencyanol 60 % Glycerol 3.2.2 Transformation von Plasmid-DNA in E. coli Zellen Chemische Transformation Speziell nach Klonierungsreaktionen wurden chemisch kompetente Zellen verwendet, um eine möglichst hohe Transformationseffizienz zu gewährleisten: 1-10 ng Plasmid-DNA wurden zu E. coli Zellen (20 µl GigaSinglesTModer 100 µl Rubidiumchlorid (RbCl) chemisch kompetente TOP10) gegeben. Nach 5 min auf Eis wurden die Zellen für 30 sek einem Hitzeschock von 42°C in einem Wasserbad ausgesetzt. Nach weiteren 2 min auf Eis erfolgte die Zugabe von SOC Medium (250 µl für GigaSinglesTM; 900 µl für TOP10) und die Zellsuspension wurde für 60 min bei 37°C und 400 rpm geschüttelt (Thermomixer 5436, Eppendorf). Jeweils 10 µl und 50 µl der Zellsuspension wurden auf die entsprechenden Selektivnährböden ausplattiert und für weitere 24 h bei 37°C inkubiert. Elektrische Transformation Für die Expression rekombinanter Proteine wurde die Plasmid-DNA über Elektroporation in die Zellen eingebracht: 100 ng Plasmid-DNA wurden mit 40 µl elektrokompetenten E. coli BL21 Zellen (s. 3.1) für 1 min auf Eis in Elektroporationsküvetten (2 mm, Biozym) inkubiert. 24 3. Material & Methoden Nach Elektroporation für 5 msek bei 2500 V (Multiporator, Eppendorf) und nachfolgender Zugabe von 1 ml SOC-Medium wurden die Zellen für 30 min bei 37°C und 400 rpm geschüttelt (Thermomixer 5436, Eppendorf). 10 µl und 50 µl der Zellsuspension wurden auf die entsprechenden Selektivnährböden ausplattiert und für weitere 24 h bei 37°C inkubiert. 3.2.3 Reinigung und Restriktionsverdau von Plasmid-DNA Für die Amplifikation von Plasmid-DNA wurden E. coli Zellen in Flüssig-Selektivnährmedien über Nacht bei 37°C angezogen und bei 4.000 rpm für 10 min geerntet (Tischzentrifuge 5810R, Eppendorf). In Abhängigkeit vom Volumen der Bakterienkultur wurde das EZNAPlasmid-Mini-Kit I (Omega Bio-Tek; < 5 ml), das PureYield-Plasmid-Midiprep (Promega; < 250 ml) oder das Plasmid Plus Maxi Kit (Qiagen; < 200 ml) für die Plasmidpräparation nach Herstellerangaben verwendet. Die DNA wurde in 30 µl Nuklease freies Wasser eluiert und die Konzentration photometrisch bei einer Wellenlänge von 260 nm bestimmt (Konzentration der doppelsträngigen DNA) = A260nm x 50 µg/ml x Verdünnungsfaktor). In der Regel wurden 2 µl DNA in 98 µl A. bidest in Quarzküvetten (QS 1.000, Hellma) verdünnt. Präparative Restriktionsverdaue der Plasmid-DNA wurden im Vorfeld einer Ligation durchgeführt, um ausreichende Mengen an Insert bzw. Zielvektor zu erhalten. Für analytische Restriktionsverdaue wurde deutlich weniger DNA eingesetzt, da nur die richtige Plasmidgröße bzw. die Orientierung des Inserts über ein Agarosegel kontrolliert wurde (s. Tab. 1). Tab. 1: Zusammensetzung der Reaktionansätze für einen präparativen bzw. analytischen Restriktionsverdau. Die Inkubationstemperatur ist abhängig von dem verwendeten Restriktionsenzym (s. Fermentas). Plasmid-DNA Enzym 10x Puffer A. bidest Inkubationszeit präparativ 1 - 5 µg 2U/µl 1x ad 40 µl 4-5 h analytisch 0,5 - 1 µg 0,5 U/µl 1x ad 10 µl 1-2 h 3.2.4 Ortsgerichtete Mutagenese von Plasmid-DNA Für die Herstellung der mutagenisierten PKA-Cα S53 Proteine (PKA-Cα S53A, PKA-Cα S53E, His6- PKA-Cα S53D) wurde nach Kunkel 1985 eine ortsgerichtete Mutagenese auf das Ausgangsplasmid pRSETb-mur PKA-Cα durchgeführt (s. 3.1): In einer round circle PCR mittels Pfu-Polymerase (Promega) wurde das komplette Plasmid repliziert und die Mutation über 25 3. Material & Methoden komplementäre Primer (s. Tab. 2 und Tab. 3) in die neu generierten Plasmide eingebracht. Nach der PCR wurde der Reaktionsansatz für mindestens 30 min bei -20°C eingefroren. Es folgte bei 37°C und über Nacht eine Behandlung mit 2 µl der methylierungssensitiven Restriktionsendonuklease DpnI, die das methylierte und nicht mutagenisierte DNA Template verdaut und somit auf die neu synthetisierte, nicht methylierte Plasmid-DNA selektioniert. Nachdem der Reaktionsansatz ein weiteres Mal für mindestens 30 min bei -20°C eingefroren worden war, erfolgte die Transformation der Plasmid-DNA in E. coli GigaSinglesTM. Der Erfolg der Mutagenese-PCR wurde zunächst über Restriktionsverdau und anschließend mittels DNA-Sequenzierung (Agowa) überprüft. Tab. 2: PCR-Ansatz und PCR-Programm für die ortsgerichtete Mutagenese in pRSETb-mur PKA-Cα * Die Sequenzen der verwendeten Primer sind in Tab. 3 aufgeführt. PCR-Ansatz: 1 µl DNA Template (50 ng/µl) 1 µl Primer 1* (10 pmol/µl) 1 µl Primer 2* (10 pmol/µl) 2,5 µl dNTP-Mix (10 mM) 5 µl 5x Pfu Puffer 37,5 µl A. bidest 1 µl Pfu Polymerase (2,5 U/µl) PCR-Programm: 96°C 5 min 96°C 60°C 72°C 30 min 1 min 12 min 72°C 20 min (18 Zyklen) Tab. 3: Übersicht über verwendete Primer für die ortsgerichtete S53 Mutagenese in pRSETb-mur PKA-Cα. Ursprungssequenz: 5’ GGC ACC GGC TCC TTT GGG CGA G 3’ PKA-Cα S53A Primer 1: 5’ GGC ACC GGC GCC TTT GGG CGA G 3’ PKA-Cα S53D Primer 1: 5’ GGC ACC GGC GAC TTT GGG CGA G 3’ PKA-Cα S53E Primer 1: 5’ GGC ACC GGC GAA TTT GGG CGA G 3’ PKA-Cα S53A Primer 2: 5’ C TCG CCC AAA GGC GCC GGT GCC 3’ PKA-Cα S53D Primer 2: 5’ C TCG CCC AAA GTC GCC GGT GCC 3’ PKA-Cα S53E Primer 2: 5’ C TCG CCC AAA TTC GCC GGT GCC 3’ 3.2.5 Einfügen eines N-terminalen Histidin-Fusionsanteils für PKA-Cα S53D Über einen sequenziellen Restriktionsverdau mit SdaI und NdeI (Fermentas) wurde nach Herstellerangaben ein 284 bp langes, die Mutation enthaltendes DNA Fragment aus pRSETbmur PKA-Cα S53D herausgeschnitten und in den mit den gleichen Restriktionsenzymen behandelten Zielvektor pET15b-mur His6- PKA-Cα ligiert. Nach dem Restriktionsverdau wurden das DNA-Fragment sowie der Zielvektor aus einem 1 % Agarosegel über Gelelution (Wizard-SV-Gel-System, Promega) nach Herstellerangaben gereinigt und in 30 µl Nuklease 26 3. Material & Methoden freies Wasser eluiert. Die Ligation der Fragmente erfolgte bei 16°C über Nacht mit T4-Ligase (Fermentas) (s. Tab. 4). 1/10 des Ligationsansatzes wurde in RbCl-kompetente E. coli Zellen transformiert. Der Erfolg der Umklonierung wurde zunächst über Restriktionsverdau der Plasmide und anschließend mittels DNA-Sequenzierung (Agowa) überprüft. Tab. 4: Zusammensetzung des Ligationsansatzes für pET15b-mur His6- PKA-Cα S53D. Ligationsansatz: 9 µl (200 ng) 2,5 µl (25 ng) 1,5 µl 1 µl 1 µl 3.3 pET15b His6- Vektor 284 bp Insert 10x Ligase Puffer T4-Ligase A. bidest Proteinexpression und Reinigung 3.3.1 Proteinexpression im 1 Liter Maßstab in E. coli Das grundlegende Verfahren für die Expression rekombinanter PKA-Cα wurde 1989 von Slice und Taylor beschrieben (Slice et al. 1989). Für die Expression im 1 Liter Maßstab wurde unter sterilen Bedingungen ein Einzelklon von dem Selektivnährmedium in antibiotikahaltiges LB-Flüssigmedium überimpft und bei 37°C unter Schütteln inkubiert (Infors Multitron, 135 rpm). Bei einer Zelldichte (OD600 nm) von 0.6 wurde die Proteinexpression durch Zugabe von Isopropylthiogalaktosid (IPTG) induziert. Wenn nicht anders angegeben, wurden die Zellen für weitere 18 h bei 22°C inkubiert (Innova 2300, 200 rpm). Am Folgetag wurden die Literkulturen durch Zentrifugation bei 4.000 rpm für 15 min (Beckman J6-HC) geerntet und die Zellpellets bei -20°C gelagert. 3.3.2 Reinigung von PKA-Cα mittels Kationenaustauscherchromatographie Die Reinigung von PKA-Cα erfolgte über eine Kationenaustauscherchromatographie mittels Phosphozellulose-Säulenmaterial (P11-Harz, Whatmann) (Slice et al. 1989; Yonemoto et al. 1991; Herberg et al. 1993a). Das P11-Material (0,4 g Phosphozellulose/g Zellpellet) wurde sequenziell in 1 Liter A. bidest, dann in dem 50 fachen Volumen an 0.5 M NaOH (5 min Rühren) und nachfolgend mit A. bidest gewaschen, bis der pH-Wert unter 11 lag. Analog wurde das P11-Material im Anschluss für 5 min mit dem 50 fachen Volumen an 0,5 M HCl inkubiert und wiederum mit A. bidest gewaschen, bis der pH-Wert der Waschfraktion über 3 lag. Das Material wurde einmalig mit 10x Puffer A und nachfolgend bis zum Erreichen eines pH-Wertes von 6.5 in 1x Puffer A gewaschen und gelagert. 27 3. Material & Methoden Ein Zellpellet aus 1 Liter E. coli Expressionskultur wurde in 15 ml Lysepuffer resuspendiert und homogenisiert (Glashomogenisator, Fortuna W.G.C.). Der Zellaufschluss erfolgte durch dreimalige Lyse mit einer FRENCH® Pressure Cell Press (THERMO IEC). Um lösliche von unlöslichen Zellbestandteilen zu trennen, wurde das Rohlysat für 30 min bei 4°C und 15.000 rpm zentrifugiert (SS34, Sorvall RC5C). Der lösliche Proteinüberstand wurde mit stark verdünnter Salzsäure auf einen pH-Wert von 6.5 eingestellt und anschließend mit kaltem A. bidest so lange verdünnt, bis die Konduktivität der Lösung zwischen 1.1 und 1.2 mS/m lag. Dieser Überstand wurde mit dem vorbehandelten P11-Material für 2 h bei 4°C unter Schwenken inkubiert. Anschließend wurde das beladene P11-Material in eine HPLC-Säule gepackt (Biological Workstation, BioRad) und die Proteine über einen linearen Salzgradienten von 0-100% Puffer B in Puffer A eluiert. Die Elution wurde in Einzelfraktionen aufgefangen (Fraction Collector, BioRad) und die Fraktionen über SDS-PAGE auf Reinheit des Zielproteins untersucht. Programmparameter (Programm für Reinigung von PKA-Cα aus 6 L E. coli Kultur): BioRad Biological Workstation Gradientenpumpe: 1ml/min Inlet A: 100 %, Inlet B: 0 % Druck: 0 - 100 psi UV Detektion: an Konduktivität: 200 mS/cm UV Bereich: 1.0 SV3-2 at part 1, AV7-3 at part 4 Methode: 071004 Oli: Fraktionen 120-340 à 3 ml Volumen (Puffer A): 3x 40 ml = 120 ml Volumen (Puffer A): 81-19% 2x 40 ml = 80 ml Volumen (Puffer B): 0-100% 1x 40 ml = 40 ml Lysepuffer: 30 mM 1 mM 50 mM 5 mM MES (pH 6,5) EDTA KCl β-Mercaptoethanol 1x Puffer B: 30 mM 1 mM 400 mM 5 mM MES (pH 6,5) EDTA KPO4 β-Mercaptoethanol 10x Puffer A: 300 mM 10 mM 50 mM MES (pH 6,5) EDTA β-Mercaptoethanol 28 3. Material & Methoden 3.3.3 Reinigung von PKA-Cα mittels PKI5-24-Affinitätschromatographie Für die Reinigung von PKA-Cα über PKI5-24-Affinitätschromatographie nach Olsen und Uhler wird die außerordentlich hohe Affinität von PKA-Cα zu dem Proteinkinaseinhibitor PKI genutzt (Olsen et al. 1989). Kopplung von PKI5-24 an eine Dextranmatrix Für die Herstellung einer Affinitätmatrix wurde ein 20 Aminosäuren langes synthetisches Peptid PKI5-24 (TTYADFIASGRTGRRNAIHD, GL Biochem) über NHS-Chemie an Affigel 10 (Biorad) gekoppelt. 5 ml Affi-Gel 10 wurden in A. bidest und 50 mM HEPES äquilibriert. 5 mg PKI5-24-Peptid, gelöst in 5 ml 50 mM HEPES, pH 6.5, wurden für 4 h bei 4°C und 30 rpm (Stuard Rotator SB3) inkubiert. Nach dem Entfernen des ungebundenen Peptids wurden freie Bindestellen durch Zugabe von 500 µl 1 M Ethanolamin-Lösung, pH 8.5 blockiert (1,5 h bei 22°C und 30 rpm). Abschließend wurde die PKI5-24-Affinitätsmatrix je zwei Mal mit 50 mM HEPES, A. bidest, und TMN50 gewaschen. Die Lagerung erfolgte bei 4°C in TMN50 Puffer. Reinigung rekombinanter PKA-Cα aus E. coli Zellen mittels einer PKI5-24-Affinitätsmatrix Ein Zellpellet aus 1 Liter E. coli Kultur wurde in 15 ml Lysepuffer 1 resuspendiert, homogenisiert (Glashomogenisator, Fortuna W.G.C.) und die Zellen über French Press lysiert. Der lösliche Proteinüberstand wurde über Zentrifugation für 30 min bei 4°C und 15.000 rpm (SS34, Sorvall RC5C) von den unlöslichen Zellbestandteilen abgetrennt. Nach Zugabe von 3 mM ATP und 5 mM MgCl2 wurde der Proteinüberstand auf die in TMN50-Puffer äquilibrierte PKI5-24-Affinitätsmatrix gegeben und für 2 h bei 4°C und 30 rpm (Stuard Rotator SB3) inkubiert. Ungebundenes Protein wurde durch Waschen der PKI5-24-Affinitätsmatrix mit dem vierfachen Säulenvolumen TMN50 + 400 µM ATP und dem sechsfachen Säulenvolumen TMN250 + 400 µM ATP entfernt. Die Elution erfolgte mit dem fünffachen Säulenvolumen in 1 ml Mobicol-Säulen (Mobitec). Elutionspuffer 1 wurde für weitere biochemische Charakterisierungen des Proteins genutzt, in den MS-kompatiblen Elutionspuffer 2 wurden die Proteine für die massenspektrometrische Bestimmung des Molekulargewichtes eluiert. Reinigung endogener PKA-Cα aus Säuger-Gewebe mittels einer PKI5-24-Affinitätsmatrix 50 g Säugergewebe wurden zerkleinert, im Verhältnis 1:2 mit Lysepuffer 2 versetzt und fünfmal für jeweils 1 min homogenisiert (Waring Blendor, MAGV GmbH). Nach erstmaliger 29 3. Material & Methoden Zentrifugation für 30 min bei 4°C und 13.000 rpm (GSA, Sorvall RC5C) wurde der lösliche Proteinüberstand für weitere 30 min bei 4°C und 15.000 rpm (SS34, Sorvall RC5C) zentrifugiert, um alle unlöslichen Zellbestandteile vollständig zu entfernen. Nach Zugabe von 3 mM ATP, 5 mM MgCl2 und 100 µM cAMP wurde der Proteinüberstand auf die in TMN50Puffer äquilibrierte PKI5-24-Affinitätsmatrix gegeben und für 2 h bei 4°C und 30 rpm (Stuard Rotator SB3) inkubiert. Alle weiteren Schritte wurden wie oben beschrieben durchgeführt. Lysepuffer 1: 50 mM 50 mM 2 mM 50 µl/g Zellen Lysepuffer 2: 50 mM 50 mM 2 mM 1% 1 Tablette/ml TMN 50: 50 mM 50 mM 2 mM Tris-HCl (pH 7,4) NaCl MgCl2 Proteaseinhibitormix (Sigma #P8849) Tris-HCl (pH 7,4) NaCl MgCl2 Triton-X-100 Proteaseinhibitor (Sigma, cOmplete) Tris-HCl (pH 7,4) NaCl MgCl2 TMN 250: 50 mM 250 mM 2 mM Tris-HCl (pH 7,4) NaCl MgCl2 Elutionspuffer 1: 50 mM Tris-HCl (pH 7,4) 50 mM NaCl 1 mM EDTA 200 mM Arginin Elutionspuffer 2: 5 % ACN 0,1 % FA 3.3.4 Pulldown Experimente mittels PKI5-24-Affinitätsmatrices Für die Untersuchung der Bindung von mutagenisierten PKA-Cα Untereinheiten an den Proteinkinaseinhibitor PKI wurden Pulldown Experimente mit PKI5-24-Affinitätsmatrices durchgeführt. Neben PKA-Cα wurde Rinderserumalbumin (BSA) als Kontrollprotein für den Nachweis unspezifischer Bindung verwendet. Beide Proteine wurden in TMN50 Puffer dialysiert (D-TubeTM Dialyzers Mini MWCO 12-14 kDa, Novagen). In Ansatz 1 wurden 50 µg PKA-Cα und äquimolaren Mengen an BSA mit 50 µl PKI5-24-Affinitätsmatrix für 2 h bei 4°C und 30 rpm (Stuard Rotator SB3) in Gegenwart von 3 mM ATP und 5 mM MgCl2 inkubiert. In Ansatz 2 (Kontrollansatz für den Nachweis unspezifischer Bindung an die Agarosematrix) wurden beide Proteine mit Ethanolamin behandeltem Affigel 10 (Biorad) inkubiert. Nach zwei Waschschritten, wie in 3.3.3 beschrieben, wurden die gebundenen Proteine durch Inkubation in 50 µl Elutionspuffer 1 für 30 min bei 4°C und 30 rpm (Stuard Rotator SB3) eluiert. Die Matrices wurden ein weiteres Mal mit TMN250 + 400 µM ATP gewaschen und die auf der Matrix verbliebenen Proteine direkt in 50 µl 2x SDS-Probenpuffer denaturiert. 30 3. Material & Methoden Das Ergebnis des Pulldown Experimentes wurde über SDS-PAGE visualisiert. Die SDS-PAGE Gelproben wurden jeweils im Verhältnis 1:2 mit 2x SDS-Probenpuffer versetzt und für 10 min bei 105°C denaturiert. 3.3.5 Reinigung von PKA-Cα mit Histidin-Fusionanteil mittels Metallionen-Affinitätschromatographie Katalytisch inaktive PKA-Cα (His6- PKA-Cα K72H, His6- PKA-Cα S53D) wurden N-terminal mit einem Hexahistidin-Fusionsanteil versehen und über Metallionen-Affinitätschromatographie gereinigt: Ein Zellpellet aus 1 Liter E. coli Kultur wurde in 15 ml Lysepuffer resuspendiert, homogenisiert (Glashomogenisator, Fortuna W.G.C.) und die Zellen über French Press lysiert. Der lösliche Proteinüberstand wurde über Zentrifugation für 30 min bei 4°C und 15.000 rpm (SS34, Sorvall RC5C) von den unlöslichen Zellbestandteilen abgetrennt. Der Proteinüberstand wurde mit 500 µl HI--Select Cobalt Affinity Gel (Sigma, #H8162) für 2 h bei 4°C und 30 rpm (Stuard Rotator SB3) inkubiert. Ungebundenes Protein wurde durch Waschen der Co2+-Affinitätsmatrix mit dem 60 fachen Säulenvolumen Lysepuffer und dem 90 fachen Säulenvolumen Waschpuffer entfernt. Die Elution erfolgte mit dem fünffachen Säulenvolumen in 1 ml Mobicol-Säulen (Mobitec). Für das Entfernen des hochkonzentrierten Imidazols erfolgte ein Pufferaustausch mittels Gelfiltration (PD10-Säule, GE Healthcare) in Lagerpuffer 1 (biochemische Charakterisierungen) bzw. Lagerpuffer 2 (MS Analyse). Lysepuffer: 50 mM 300 mM 10 mM 5 mM 50 µl/g Zellen Elutionspuffer: 50 mM 300 mM 250 mM 5 mM NaH2PO4 (pH 8,0) NaCl Imidazol β-Mercaptoethanol Proteaseinhibitormix (Sigma #P8849) NaH2PO4 (pH 8,0) NaCl Imidazol β-Mercaptoethanol Waschpuffer: 50 mM 300 mM 20 mM 5 mM NaH2PO4 (pH 8,0) NaCl Imidazol β-Mercaptoethanol Lagerpuffer 1 20 mM 150 mM 5 mM MOPS (pH 7,0) NaCl β-Mercaptoethanol Lagerpuffer 2: 5 % ACN 0,1 % FA 31 3. Material & Methoden 3.3.6 Reinigung von PKA-Cα in Form eines Holoenzymkomplexes mittels MetallionenAffinitätschromatographie Um PKA-Cα in Form eines Holoenzymkomplexes zu reinigen wurden nach Hemmer et al. E. coli Zellen mit zweierlei DNA-Konstrukten (pRSETb-mur PKA-Cα und pET30a- hum His6- PKA-RIIα G337E) cotransformiert und PKA-Cα und PKA-RIIα in 1 Liter Kulturen coexprimiert (Hemmer et al. 1997a). Zellaufschluss, Inkubation mit HIS-Select Nickel Affinity Gel (Sigma, #P6611), Waschschritte der Matix und Elution der Proteine wurden wie unter 3.3.5 beschrieben, durchgeführt. Mittels hoher Konzentration an cAMP im Elutionspuffer wurde die PKA-Cα Untereinheit aus dem immobilisierten Holoenzymkomplex gelöst und eluiert. Lysepuffer: 50 mM 5 mM 50 µl/g Zellen Elutionspuffer: 50 mM 10 mM 25 mM 5 mM NaH2PO4 (pH 8,0) β-Mercaptoethanol Proteaseinhibitormix (Sigma #P8849) Waschpuffer: 50 mM 25 mM 5 mM NaH2PO4 (pH 8,0) KCl β-Mercaptoethanol NaH2PO4 (pH 8,0) cAMP KCl β-Mercaptoethanol 3.3.7 Reinigung der zellfrei-exprimierten PKA-Cα mittels NTA-Magnetic Beads Die Reinigung der zellfrei exprimierten PKA-Cα wurde von Matthias Knape im Rahmen seiner Diplomarbeit durchgeführt (Knape 2010): Als zellfreies Expressionssystem wurde das RTS100 E. coli HY Kit (Roche) genutzt, um PKA-Cα in einer in vitro Proteinsynthese herzustellen. Nach Herstellerangaben wurde das Plasmid pET15b-mur His6- PKA-Cα verwendet um bei 30°C für 4 h Protein zu exprimieren (Roche 2007). Das mit Histidin-Fustionsanteil versehene Protein wurde über 15 µl preäquilibrierte NTA Magnetic Beads (Qiagen) isoliert. Nach 1 h Inkubation wurden die Magnetic Beads dreimal mit je 100 µl Waschpuffer gewaschen. Für den Nachweis einer Autophosphorylierung wurde das immobilisierte Protein in Phosphorylierungspuffer A für 3 h bei 30°C inkubiert. Die Phosphorylierung mit PDK-1 wurde nach Cheng et al. in Phosphorylierungspuffer B für 45 min bei 30° durchgeführt (Cheng et al. 1998). Anschließend wurden die Beads weitere dreimal mit je 100 µl Waschpuffer gewaschen. Für die Untersuchung über SDS-PAGE wurde das immobilisierte Protein direkt in 32 3. Material & Methoden 30 µl 2x SDS-Probenpuffer (10 min 105°C) denaturiert. Für die massenspektrometrische Bestimmung des Molekulargewichtes erfolgte eine Inkubation der NTA Magnetic Beads für 30 min in 200 µl 5 % ACN, 0.1 % FA inkubiert. Der Proteinüberstand wurde anschließend auf 20 µl eingeengt (Vakuumzentrifuge, Thermo Electron Corporation). Waschpuffer: 50 mM 300 mM 10 mM 5 mM NaH2PO2 (pH 8,0) NaCl Imidazol β-Mercaptoethanol Phosphorylierungspuffer A: 20 mM MOPS (pH 7,0) 150 mM NaCl 100 µM ATP 10 mM MgCl2 5 mM β-Mercaptoethanol Phosphorylierungspuffer B: 50 mM Tris-HCl (pH 7,5) 10 mM NaCl 25 µM ATP 10 mM MgCl2 1 mM Benzamidin 0,2 mM Phenylmethylsulfonylfluorid 1 mM DTT 10 % Glycerol 3.3.8 Auftrennung von PKA-C Phosphoformen mittels Mono-S-Chromatographie Die Mono-S-Chromatographie wurde von Diana Lang im Rahmen ihrer Diplomarbeit durchgeführt (Lang 2008): Für das über Kationenaustauscherchromatographie vorgereinigte Protein (s. 3.3.2) erfolgte zunächst ein Pufferaustausch über eine Gelfiltrationssäule (PD10-Säulen, GE Healthcare) in Laufpuffer A. Die Auftrennung von rekombinanter PKA-Cα in ihre Phosphoformen erfolgte mit einer Mono-S 5/5-Säule (Amersham) über eine FPLCAnlage (Pharmacia Biotech) (Herberg et al. 1993a; Yonemoto et al. 1993a). Bei einer konstanten Flussrate von 2 ml/min (Gradient von 0-35 % Laufpuffer B) wurden je 1 ml Einzelfraktionen gesammelt und über SDS-PAGE und MS Analyse untersucht. Laufpuffer A: 20 mM BisTrisPropan (pH 8,6) Laufpuffer B: 20 mM 1M BisTrisPropan (pH 8,6) KCl 3.3.9 Reinigung von mit GST-Fusionsanteil versehenen Phosphatasen mittels GlutathionAgarose Mit GST fusionierte Proteinphosphatasen GST-hPP5 und GST-λ-PP wurden in E. coli exprimiert und über Protino® Glutathione Agarose 4B (Macherey-Nagel) nach der in 3.3.3 beschriebenen Methode der Affinitätschromatographie in 1 ml Mobicol-Säulen (Mobitec) gereinigt. Für das Entfernen des freien Glutathions erfolgte ein Pufferaustausch mittels Gelfiltrationssäule (PD10-Säulen, GE Healthcare) in Lagerpuffer. 33 3. Material & Methoden Lyse-/ Waschpuffer (1x PBS): 1,8 mM KH2PO4 (pH 7,3) 10 mM Na2HPO4 140 mM NaCl 2,7 mM KCl 50 µl/g Zellen Proteaseinhibitormix (Sigma #P8849) Lagerpuffer: 50 mM Tris-HCl (pH 7,5) 0,1 mM EGTA 50 % Glycerol 3.4 Elutionspuffer: 50 mM Tris-HCl (pH 7,5) 10 mM Glutathion Biochemische Methoden 3.4.1 Auftrennung von Proteinen mittels SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese Die eindimensionale biochemische SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese Methode, um Molekulargewicht, Reinheit (1-D-SDS-PAGE) oder ist eine Komplexität von Proteingemischen zu untersuchen. Proteinproben wurden 1:2 in 2x SDS-Probenpuffer oder 1:5 in 5x SDS-Probenpuffer aufgenommen und für 10 Minuten bei 105°C denaturiert. Die negative Ladung der SDS-Proteinkomplexe sorgt dabei für eine vom Molekulargewicht abhängige Wanderungsgeschwindigkeit im elektrischen Feld (Laemmli 1970). Sammel- und 12 %ige Trenngele für die diskontinuierliche SDS-PAGE wurden nach Sambrook et al. 2001 hergestellt. Für die Bestimmung des Molekulargewichts wurde der Proteingrößenstandard PageRulerTM Unstained Protein Ladder (#SM0661, Fermentas) verwendet. Die Gelelektrophorese wurde mit einem Mini-PROTEAN Tetra Cell Electrophoresis System (BioRad) durchgeführt und lief für 1 h bei 200 V, 30 mA und 12 W bei 22°C in 1x Laufpuffer. Anschließend wurde das Gel für 90 sek in A. bidest. in einer Mikrowelle aufgekocht und für 10 min bei 22°C unter Schwenken (GLF® 3013) abgekühlt. Die Färbung in kolloidaler Coomassie-Färbelösung erfolgte entweder mittels Erhitzen für 90 sek in der Mikrowelle (Schnellfärbung) oder bei 22°C über Nacht. Entfärbt wurden die Gele über Nacht in A. bidest. Zur Dokumentation wurden die Gele photographiert (Gel Jet Imager, INTAS). 10x Laufpuffer: 25 mM Tris-HCl (pH 8,3) 192 mM Glycin 0,1 % SDS Kolloidale Coomassie-Färbelösung: 0,1 % Comassie Brilliant Blue G250 2 % Phosphorsäure 5 % Aluminiumsulfat 34 3. Material & Methoden 2x SDS-Probenpuffer: 20 mM Tris-HCl (pH 6,8) 10 % SDS 20 % Glycerol 0,001 % Bromphenolblau 10 % β-Mercaptoethanol 5x SDS-Probenpuffer: 310 mM Tris-HCl (pH 6,8) 10 % SDS 50 % Glycerol 0,5 % Bromphenolblau 10 % β-Mercaptoethanol 3.4.2 Auftrennung von Phosphoproteinen mittels Phos-tagTM SDS-PAGE Für das Auftrennen von Phosphoproteinen in Polyacrylamidgelen wurde die Phosphataffinitäts-SDS-PAGE (Kinoshita et al. 2007; Kinoshita et al. 2008; Kinoshita-Kikuta et al. 2010) verwendet: Einem Polyacrylamidgel wird ein zweiwertiger Metallionenkomplex Phos-tagTM (AAL-107; MW: 595 Da, Wako) als Copolymer hinzugefügt, der Phosphatgruppen an Serin-, Threonin- und Tyrosin-Seitenketten binden kann und somit ein unterschiedliches Laufverhalten von Phosphoproteinen erzeugt. Die Phos-tagTM SDS-PAGE ermöglicht die Unterscheidung von phosphoryliertem zu unphosphoryliertem Protein, aber auch die Auftrennung verschiedener Phosphoformen eines Proteins, die sich in Anzahl und Lokalisation der P-Stellen unterscheiden. Die optimalen Elektrophorese-Bedingungen, wie Konzentration von Acrylamid und Phos-tagTM (5 µM–100 µM) sind von dem Molekulargewicht des zu analysierenden Proteins sowie der Anzahl der untersuchten P-Stellen abhängig. Für eine optimale Bandenauftrennung der Phosphoformen der PKA-Cα wurde das Trenngel mit 7,5 % Acrylamid und 100 µM Phos-tagTM hergestellt (s. Tab. 5). Die Gelelektrophorese erfolgte für 50 min bei 30 mA pro Gel im Mini-PROTEAN Tetra Cell Electrophoresis System (BioRad) (s. 3.4.1). Für die Fixierung der Proteine wurden die Gele für 10 min in Fixierlösung inkubiert, danach für 2 h in kolloidaler Comassie-Färbelösung angefärbt und bis zur vollständigen Entfärbung des Hintergrundes in Entfärbelösung inkubiert. TM Tab. 5: Zusammensetzung von Trenn- und Sammelgelen für eine Phos-tag Trenngel H2O 30 % Acrylamidemix 1,5 M Tris (pH 8,8) 10 % SDS TM 5 mM Phos-tag 10 mM MnCl2 10 % APS TEMED SDS-PAGE. finale Konzentration 1 Gel [5 ml] Sammelgel 7,5 % 375 mM 0,1 % 0,1 mM 0,2 mM 0,14 % 0,56 % 2,15 1,25 1,25 0,05 0,1 0,1 0,071 0,028 H2O 30 % Acrylamidemix 1 M Tris (pH 6,8) 10 % SDS 10 % APS TEMED finale Konzentration 1 Gel [2 ml] 5% 125 mM 0,1 % 0,1 % 0,01 % 1,4 0,33 0,25 0,02 0,02 0,002 35 3. Material & Methoden Fixierlösung: 10 % 40 % Essigsäure Methanol Entfärbelösung: 10 % Essigsäure 25 % Methanol 3.4.3 Bestimmung der Proteinkonzentration nach Bradford Die Proteinkonzentrationsbestimmung nach Bradford beruht auf der Bindung des Triarylmethanfarbstoffes Coomassie Brilliant Blue G-250 an die hydrophoben Bereiche eines Proteins, wodurch sich das Adsorptionsmaximum des Farbstoffes von 465 nm nach 595 nm verschiebt (Bradford 1976). Nach dem Lambert-Beer’schen kann über diese Adsorption eines Stoffes die zugehörige Konzentration bestimmt werden. Da es sich um ein relatives Verfahren handelt, wurden eine zuvor aufgenommene Eichgerade mit bekannten Konzentrationen des Proteinstandards Rinderserumalbumin (BSA) für die Konzentrationsbestimmung verwendet. Die Konzentrationsbestimmung wurde in 1 ml Kunststoff-Einmal-Küvetten (Sarstedt) durchgeführt. Das konzentrierte Bradford-Reagenz (BioRad) wurde im Verhältnis 1:5 mit A. bidest und den Proteinproben in einem Endvolumen von 1 ml gemischt. Nach einer Inkubationszeit von 15 min unter Lichtausschluss bei 22°C wurden die Proben bei 595 nm im Zweistrahlphotometer (Specord 205, Analytik Jena) gegen einen Nullstandard vermessen. Alle Proteinkonzentrationen wurden in Dreifachbestimmungen ermittelt. 3.4.4 Bestimmung der spezifischen Aktivität von PKA-Cα mittels eines spektrophotometrischen Aktivitätstests (Cook-Assay) Für die Bestimmung der spezifischen Aktivität der PKA-Cα wurde der spektrophotometrische Aktivitätsassay nach Cook et al. verwendet (Cook et al. 1982): Über drei 1:1 stöchiometrisch ablaufende und enzymatisch miteinander gekoppelte Reaktionen wird indirekt die Phosphorylierung des synthetischen Peptidsubstrates Kemptide (LRRASLG) vermessen: Das bei der Phosphorylierung von Kemptide verbrauchte ATP wird in der nachfolgenden Reaktion regeneriert, indem ADP und Phosphoenolpyruvat (PEP) durch eine Pyruvatkinase zu ATP und Pyruvat umgesetzt werden. In einem dritten Reaktionsschritt wird das entstandene Pyruvat durch Laktatdehydrogenase (LDH) bei Anwesenheit des Kosubstrates NADH+H+ zu Laktat und NAD+ oxidiert. Dieser letzte Schritt ist bei einer Wellenlänge von 340 nm messbar, da NADH+H+ bei 340 nm Licht absorbiert, das oxidierte NAD+ jedoch nicht. 36 3. Material & Methoden Über die Extinktionsänderung pro Zeiteinheit kann somit nach dem Lambert-Beer´schen Gesetz die spezifische Aktivität der PKA-Cα wie folgt berechnet werden (s. Formel). ΔE340/min: Änderung der Extinktion bei 340 nm pro Minute VG: Gesamtvolumen (in μl) VPKA-Cα: Volumen der PKA-Cα (in μl) εNADH+H+: Extinktionskoeffizient von NADH + H bei 340 nm (6,28 x 10 L/mol cm) cPKA-Cα: Massenkonzentration der eingesetzten PKA-Cα (in mg/ml) d: Schichtdicke der Küvette (Photometer: 1 cm; Fusion : 0,64 cm) [U/mg]: Einheit der spezifischen Aktivität: Units/mg Enzym (1 Unit = µmol Substratumsatz/min) + 3 TM Durchführung des Cook-Assay im Zweistrahlphotometer Für die Bestimmung der spezifischen Aktivität im Zweistrahlphotometer (Specord 205, Analytik Jena) wurden pro Ansatz 100 µl 1x Assay-Mix mit 20 nM PKA-Cα in einer Quarzküvette (QS 1.000, Hellma) gemischt. Gestartet wurde die Reaktion durch Zugabe von 260 µM Kemptide (Biosyntan). Die Veränderung der Extinktion bei 340 nm wurde bei 22°C gegen eine Referenzprobe mit A. bidest für 30 sek mit Messintervallen von 0,5 sek verfolgt. Für Untersuchungen der Inhibition der PKA-Cα durch PKA-R oder PKI wurden verschiedene Ansätze mit 20 nM PKA-Cα in Gegenwart ansteigender Inhibitor-Konzentrationen (in der Regel von 1 nM–50 nM) vermessen. Für eine Aktivierung des PKA-Holoenzyms wurden nach 2 min Vorinkubation 10 µM cAMP zugegeben. Die Auswertung der Messparameter erfolgte mit GraphPadPrism 5.01. 1x Assay Mix: 100 mM 10 mM 1 mM 1 mM 15 U/ml 8,4 U/ml 0,2 mM 5 mM MOPS (pH 7,0) MgCl2 Phosphoenolpyruvat ATP Laktatdehydrogenase Pyruvatkinase NADH β-Mercaptoethanol 37 3. Material & Methoden Durchführung des Cook-Assay im Mikrotiterformat am FusionTM Der Cook-Assay im Mikrotiterformat am FusionTM (Universal Microplate Analyzer mit NADH Filter, Packard BioSciences GmbH) wurde für Titrationen der PKA-Cα in Gegenwart ansteigenden Inhibitor-Konzentrationen (in der Regel von 1 nM–50 nM) verwendet. In einer Messung konnten parallel bis zu zwölf unterschiedliche Konzentrationen in Doppelbestimmung nebeneinander vermessen werden. Der 2x Assay-Mix wurde nach Moll 2003 leicht modifiziert: Die NADH+H+ Konzentration wurde erhöht, um eine zum Photometer vergleichbare Absorption von ca. 1,0 zu gewährleisten. Aufgrund der längeren Messdauer wurde als zusätzliche Komponente BSA zum Blockieren von unspezifischer Bindung an die Mikrotiterplatten zugegeben und außerdem die Kemptide-Konzentration leicht erhöht. Pro Ansatz wurden 10 nM PKA-Cα mit verschiedenen Inhibitor-Konzentrationen in einer Mikrotiterplatte (96 well NBS plate clear, #3641, Corning) mit 100 µl 2x Assay-Mix gemischt. Gestartet wurde die Reaktion durch Zugabe von 290 µM Kemptide (Biosyntan). Die Messung erfolgte in einem Endvolumen von 200 µl in 1x Assay-Mix. Die Veränderung der Extinktion bei 340 nm wurde bei 22°C für 2 Reihen mit jeweils 12 Wells vermessen. Jedes einzelne Well wurde innerhalb einer 12 minütigen Messung 24 mal im Abstand von jeweils 24 sek gemessen. Nach jeweils einem Messzyklus wurde die Mikrotiterplatte automatisch geschüttelt. Die Auswertung der Messparameter erfolgte mittels einer Excel-Vorlage nach Moll 2003 und GraphPadPrism 5.01. 2x Cook-Assay-Mix: 200 mM MOPS (pH 7,0) 20 mM MgCl2 2 mM Phosphoenolpyruvat 2 mM ATP 30 U/ml Laktatdehydrogenase 16,8 U/ml Pyruvatkinase 0,6 mM NADH 0,03 mM BSA 10 mM β-Mercaptoethanol 3.4.5 Bestimmung der spezifischen Aktivität und Substratspezifität von PKA-Cα mittels eines chip-basierten microfluidic mobility-shift Assays Die spezifische Aktivität sowie die Substratspezifität der PKA-Cα wurden mittels eines hochempfindlichen microfluidic mobility-shift Assay (Caliper EZ Reader; Caliper Life Sciences) bestimmt: In einem Mikrochip werden dabei ein fluorenzenzmarkiertes Substrat und sein 38 3. Material & Methoden phosphoryliertes Produkt elektrophoretisch voneinander getrennt und über LED induzierte Fluoreszenz detektiert. Über den Quotienten der Signalintensitäten aus [Produkt] zu der Summe aus [Produkt und Substrat] kann der Substratumsatz pro Zeit ermittelt werden (CaliperLS 2007). Nachweis der spezifischen Aktivität Die Phosphorylierungsreaktion fand bei 30°C in 20 µl Ansätzen in einer 384 WellMikrotiterplatte (low volume non-binding surface, Corning LV) statt (off-chip mode): Nach Verdünnung in Puffer 1 wurde PKA-Cα direkt in der Mikrotiterplatte im Verhältnis 1:2 mit Puffer 2 versetzt. Acht unterschiedliche Konzentrationen in einem Bereich von 9 pM bis 700 nM Enzym (1:5 Verdünnungsschritte) wurden jeweils in Doppelbestimmung vermessen. Als Substrat wurde das Heptapeptid Kemptide verwendet (90 µM nicht-markiertes Kemptide (EZBiolab) und 10 µM FITC-Kemptide/FITC-ACP-LRRASLG (BIAFFIN GmbH & Co KG)). In Kontrollansätzen wurden 45 pM PKA-Cα bzw. nur Puffer eingesetzt. Die Messung erfolgte für 2 h im Caliper EZ Reader (Caliper Life Sciences) bei einem Druck von -1,1 psi, upstream voltage von -2.250 V, downstream voltage von -150 V, einer sample sip time von 0,2 sek bei einem Anregungslevel von 100 % und einer Detektionsrate von 10 Hz. Über den ermittelten prozentualen Substratumsatz wurde zunächst die absolute Stoffmenge an phosphoryliertem Kemptide bestimmt. Für die Berechnung der spezifischen Aktivität wurde die absolute Stoffmenge an Kemptide [in mol] durch die für den Substratumsatz benötigte Zeit [in min] und die eingesetzte Menge an PKA-Cα [in mg] dividiert. Die Auswertung der Messparameter erfolgte mit GraphPadPrism 5.01. Nachweis der Substratspezifität für die synthetischen Heptapeptide LRRASLG und LRRATLG Der Substratumsatz wurde indirekt über die Kompetitioneffizienz von unmarkiertem Kemptide gegenüber dem fluoreszenzmarkiertem FITC-Kemptide (10 bzw. 1 µM, BIAFFIN GmbH & Co KG) bestimmt. Als unmarkierte Peptide wurden (LRRASLG, S-Kemptide, 100 µM, EZBiolab) sowie das Threonin-enthaltende Derivat (LRRATLG, T-Kemptide, 5 mM, EZBiolab) verwendet. Die Phosphorylierungsreaktion fand bei 30°C in 20 µl Ansätzen in einer 384 WellMikrotiterplatte (low volume non-binding surface, Corning LV) statt (off-chip mode). Pro Ansatz wurden 50 pM PKA-Cα mit der entsprechenden Menge an markierten und nicht39 3. Material & Methoden markierten Kemptide in Puffer 1 in der Mikrotiterplatte gemischt und in Doppelbestimmung untersucht. Die Einstellung der Messungparameter und die Auswertung erfolgten wie oben beschrieben. TM TM Laufpuffer (Caliper ): Electrode Working Solution Seperations-Puffer (Caliper ): 100 mM HEPES (pH 7,4) 10 mM EDTA 5 % DMSO 0,015% Brij 35 0,5 % Coating Reagenz 8 0,1 % Coating Reagenz 3 Puffer 1: 50 mM 100 mM 10 mM 1 mM 0,1 mg/ml 1 mM Puffer 2: 50 mM 100 mM 10 mM 1 mM 0,1 mg/ml 1 mM 180 µM 20 µM MOPS (pH 7,0) NaCl MgCl2 ATP BSA DTT MOPS (pH 7,0) NaCl MgCl2 ATP BSA DTT Kemptide FITC-Kemptide 3.4.6 Nachweis der PKA-Cα-Phosphorylierung mittels Westernblot Analyse In Westernblot Analysen lassen sich Proteine in geringen Konzentrationen über Antikörperreaktionen nachweisen. Phosphospezifische Antikörper ermöglichen dabei die Detektion des betreffenden Proteins nur für den Fall, dass das zugehörige Epitop phosphoryliert vorliegt. Proteine werden zunächst über SDS-PAGE aufgetrennt und anschließend auf eine Polyvinylidenfluorid- (PVDF-) Membran übertragen. Proteintransfer über das Semidry-Verfahren Folgende Komponenten wurden zunächst in Transfer-Puffer getränkt und dann in einem Semi-Dry Elektroblotter (Peqlab) Richtung Anode übereinander gestapelt: drei Zellulosefilterpapiere (0,92 mm, Whatmann), in Methanol aktivierte PVDF Membran (Immobilon-P, 0,45 µm, Millipore), das SDS-PAA-Gel sowie drei weiter Lagen Zellulosefilterpapier. Der Proteintransfer erfolgte für 60 min und 100 mA pro Gel. Transfer-Puffer: 25 mM 192 mM 0,1 % 20 % Tris-HCl (pH 8,3) Glycin SDS Methanol 40 3. Material & Methoden Proteintransfer über das Wet-Blot Verfahren Das Wet-Blot Verfahren wurde speziell für Phos-TagTM-SDS-PAA-Gele (s. 3.4.2) empfohlen, um einen optimalen Transfer der Phosphoproteine zu gewährleisten. Zum Entfernen der Mangan-Ionen wurden die Gele nach der SDS-PAGE für 10 min in Transferpuffer mit 1 mM EDTA inkubiert, gefolgt von einem weiteren 10 minütigen Waschschritt in Transferpuffer (Kinoshita-Kikuta et al. 2010). Folgende Komponenten wurden zunächst in Transferpuffer getränkt und dann in die Transferkassette der Tank Blot Apparatur (Biorad) Richtung Anode übereinander geschichtet: ein Schaumstoffschwamm, ein Zellulosefilterpapier (0,34 mm, Whatmann), in Methanol aktivierte PVDF Membran (Immobilon-P; 0,45 µm, Millipore), das SDS-PAA-Gel eine weitere Lage Zellulosefilterpapier sowie ein Schaumstoffschwamm. Der Proteintransfer erfolgte für 60 min, 100 V und 350 mA pro Gel. Transfer-Puffer: 25 mM Tris-HCl (pH 8,3) 192 mM Glycin Immunodetektion der Proteine auf einer PVDF-Membran Nach dem Transfer der Proteine auf die PVDF-Membran wurden verbliebene freie Bindungsstellen durch Inkubation der Membran in Blockierlösung abgesättigt (60 min bei 22°C oder über Nacht bei 4°C). Anschließend wurde die Membran mit dem Primärantikörper inkubiert (über Nacht bei 4°C), 3x 5 min in 1x TBS-T gewaschen, mit dem Peroxidasegekoppelten Sekundärantikörper inkubiert (60 min bei 22°C) und für weitere 3x 5 min in 1x TBS-T gewaschen. Der Nachweis der immunreaktiven Proteine auf der PVDF-Membran erfolgte durch einen Chemilumineszenz-Nachweis unter Lichtausschluss (ECL, Perkin ElmerTM). Über einen Röntgenfilm (Hyperfilm, Amersham) wird bei dieser Reaktion eine Lichtemission registriert, die durch die an den Sekundärantikörper immobilisierte Persoxidase katalysiert wird. Anschließend wurde der Film für ca. 2 min in Entwicklerlösung (Tetenal Roentgen liquid) getaucht, mit A. bidest gespült und für 2 min in Fixierlösung (Tetenal Superfix) inkubiert. 1x TBS-T: 20 mM 140 mM 0,1 % Tris/HCl (pH 7,5) NaCl Tween 20 41 3. Material & Methoden Blockierlösung A: 20 mM 140 mM 0,1 % 1% Blockierlösung B: (für den Nachweis mit phosphospezifischen Antikörpern) Tris/HCl (pH 7,5) NaCl Tween 20 Magermilchpulver 20 mM 140 mM 0,1 % 1% Tris/HCl (pH 7,5) NaCl Tween 20 BSA Primärantikörper: α-PKA-C: PKAa cat (C-20) #cs-903 lot 109, Santa Cruz Biotechnology, Epitope C-Term. 1:10.000 in Blockierlösung A α-PKA-C-pT197: Phospho-PKA-C(Thr197) #4781, Cell Signaling 1:1.000 in 5 % BSA TBS-T α-PKA-C-pS338: Phospho-PKA-C(Ser338) #44-988, Invitrogen 1:1.000 in 3 % BSA TBS-T Sekundärantikörper: ECL α-rabbit HRP ECL α-rabbit horseradish peroxidase #NA 9340, GE Healthcare 1: 10.000 in Blockierlösung A oder B Entfernen der Antikörper von der PVDF-Membran Um auf einer PVDF-Membran immobilisierte Proteine nacheinander gegen verschiedene Antikörper zu entwickeln, wurde die Membran nach der Chemilumineszenz-Reaktion 15 min in 1x TBS-T gewaschen und für 15 min in heißen Stripping-Puffer (1 min bei 580 W) unter Schwenken (GLF® 3013) inkubiert. Nach dem Waschen der Membran für 2x 5 min in 1x TBS-T wurde das Entfernen der Antikörper über einen erneuten Chemilumineszenz-Nachweis überprüft und anschließend die Immunodetektion erneut mit Blockierlösung gestartet. Stripping-Puffer: 25 mM Glycin (pH 2,2) 1 % SDS 3.4.7 (De-)Phosphorylierungsexperimente mit PKA-Cα Untereinheiten Autophosphorylierung von PKA-Cα In Autophosphorylierungsexperimenten wurden 1-10 µM PKA-Cα in Kinasepuffer für verschieden lange Inkubationszeiten bei 30°C und 400 rpm inkubiert. Um katalytisch inaktive PKA-Cα Untereinheiten zu phosphorylieren wurde in den Ansatz zusätzlich 0,5-5 µM His6- PKA-Cα hinzugefügt. 42 3. Material & Methoden Kinasepuffer: 20 mM 150 mM 1 mM 10 mM MOPS (pH 7,0) NaCl ATP MgCl2 Dephosphorylierung von PKA-Cα 0,5 µM PKA-Cα wurden mit 1-2 U verschiedener Serin/Threonin Proteinphosphatasen (PP) nach den jeweiligen Herstellerangaben bei 30°C und 400 rpm inkubiert. Von den nicht kommerziell erworbenen Phosphatasen GST-hPP5 und GST-λ-PP (s. 3.3.9) wurden einfach bzw. zehnfach äquimolare Mengen im Bezug auf PKA-Cα eingesetzt. GST-hPP5 wurde durch Zugabe von 100 µM Arachidonsäure aktiviert und durch Zugabe von 0,1-10 µM Okadasäure inhibiert. Phosphatase-Puffer: PP1 (NEB): 2+ 2,5 U/µl (1 U: 1 nmol/min), Mn abhängig 1x NEB Puffer (pH 7,0) 1 mM MnCl2 GST-hPP5: 20 mM 0,1 mM 0,1 mM PP2A (Promega): 0,5 U/µl (1 U: 1 nmol/min) 10 mM Tris-HCl (pH 7,0) GST-λ-PP: 2+ (Mn abhängig) 20 mM MOPS (pH 7,0) 150 mM NaCl 0,1 mM EGTA 2 mM MnCl2 PP2Cα (Biaffin): 2+ 8U/µl (1 U: 1 nmol/min), Mg abhängig 10 mM Tris-HCl (pH 7,0) 2 mM MgCl2 Tris-HCl (pH 7,0) EDTA EGTA CIAP (Roche): 20 U/µl (1 U: 1 µmol/min) 20 mM MOPS (pH 7,0) 150 mM NaCl 0,1 mM EGTA 1 mM MgCl2 3.4.8 Kinetische Analyse mittels Oberflächen Plasmon Resonanz (SPR) zur Untersuchung der Interaktion zwischen PKA-Cα und PKI Mithilfe optischer Massendetektoren (Biacore, GE Healthcare) wurde die Interaktion zwischen einem immobilisierten Liganden (hier: GST-PKI) und einem Analyten in der Flussphase (hier: PKA-Cα) basierend auf dem Prinzip der Oberflächen Plasmon Resonanz (SPR, surface plasmon resonance) untersucht. Das dabei detektierte SPR Signal ist abhängig von 43 3. Material & Methoden der Änderung des Brechungsindex in Folge der Wechselwirkung zwischen dem Analyten und dem auf der Sensorchip-Oberfläche immobilisierten Liganden. Ein SPR Signal von 1.000 RU (resonance units) entspricht einer Oberflächenkonzentration von 1 ng/mm2 (Stensberg et al. 1991). Die Datenaufzeichnung erfolgte mit einer BIACORE 3000 sowie der zugehörigen Control Software (Biacore, GE Healthcare). Zur Berechnung der kinetischen Geschwindigkeitskonstanten für Assoziation (ka) und Dissoziation (kd) sowie für die Bestimmung der Gleichgewichtsdissoziationskonstante KD (KD = kd/ka) wurde die BIAevalution Software 4.1 (Biacore, GE Healthcare) unter Annahme eines Langmuir 1:1 Bindungsmodells verwendet. Für die Vorbereitung des Sensorchips wurden α-GST-Antikörper auf einer Carboxymethyldextran 5-Oberfläche (CM5-Sensorchip, Biacore) gekoppelt, über die GST-PKI nachfolgend als Ligand nicht-kovalent gebunden werden konnte (S. Möller, Universität Kassel). Die Konzentration an GST-PKI wurde so gewählt, dass ein SPR-Signal von 100 RU zu detektieren war. Wenn nicht anders angegeben, wurde PKA-Cα beginnend mit der niedrigsten Konzentration (1.2 nM bis 900 nM in 1:3 Verdünnungsschritten) bei einer Flussrate von 25 µl/min in Laufpuffer über Kinject injiziert. Die Bindungsstudien wurden in An- und Abwesenheit von 1 mM ATP und 10 mM MgCl2 durchgeführt (Laufpuffer A und B). Die Assoziation und Dissoziation wurde jeweils für 5 min verfolgt. Für die Regeneration wurde die Sensoroberfläche dreimal mit 15 µl 10 mM Glycin pH 2,2 behandelt. Für jede Messung wurde ein Messsignal von einer Liganden-freien nur mit Antikörper besetzten Referenzflusszelle subtrahiert. Für die Bestimmung der kinetischen Bindungskonstanten der in Gegenwart von λ-Phosphatase exprimierten PKA-Cα (PKA-CαCoPP) wurde die beschriebene Methode modifiziert, so dass ATP und MgCl2 maschinell-gesteuert direkt vor jedem einzelnen Messzyklus mit PKA-Cα vermischt wurden (S. Möller, Universität Kassel). Laufpuffer A: 20 mM 150 mM 0,005 % 0,05 mM MOPS (pH 7,0) NaCl P20 EDTA Laufpuffer B: 20 mM 150 mM 0,005 % 0,05 mM 1 mM 10 mM MOPS (pH 7,0) NaCl P20 EDTA ATP MgCl2 44 3. Material & Methoden 3.4.9 Nachweis von Proteinaggregationen mittels analytischer Gelfiltration Über analytische Gelfiltration kann das apparente Molekulargewicht und bei Kenntnis des theoretischen Molekulargewichts auch der Oligomerisierungzustand bzw. das Aggregationsverhalten von Proteinen bestimmt werden. Mittels einer FPLC (fast pressure liquid chromatography) Apparatur (Biological DuoFlow F10 Workstation, Biorad) wurden Proteine über eine analytische Gelfiltrationssäule (Superdex 200 HR 10/30, Amersham/Pharmacia) untersucht. Als Laufpuffer wurde 1x NaMOPS mit einer kontinuierlichen Flussrate von 0,8 ml/min verwendet. Die Proteine wurden über eine 125 µl Schleife injiziert und auf die Säule aufgetragen. Die Proteindetektion erfolgte über einen UV-Detektor (UV280nm). Als Kontrolle wurden die folgenden Proteinmarker verwendet: Dextran Blau zur Bestimmung des Auschlussvolumens (2.000 kDa; 1,5 µM) sowie Ovalbumin (43 kDa, 70 µM) und BSA (66 kDa, 45 µM) zum Eingrenzen des Molekulargewichtsbereichs der PKA-Cα (41 kDa). Laufpuffer: 20 mM 150 mM 5 mM 3.5 MOPS (pH 7,0) NaCl β-Mercaptoethanol Massenspektrometrische Methoden 3.5.1 Enzymatischer Verdau von Proteinen in SDS-Polyacrylamidgelen Der Protein-in-Gel-Verdau aus SDS-Polyacrylamidgelen erfolgte nach der Methode von Shevchenko (Shevchenko et al. 1996). Die im SDS-PAA-Gel denaturierten Proteine wurden in Form von Gelbanden zunächst von der Coomassie-Färbelösung entfärbt, Disulfidbrücken durch Zugabe von Dithiothreitol (DTT) reduziert und die freien Cysteinreste durch Carbamidomethylierung mit Iodacetamid (IAA) blockiert. Nach Entfernen der DTT/IAALösung wurden die Proteine durch Zugabe von Endoproteasen, z. B. Trypsin enzymatisch verdaut. Alle Schritte wurden zum Schutz vor Kontamination mit Fremdproteinen unter der Clean Bench (M.D.H. InterMed) durchgeführt. Protein-in-Gel-Verdau (langes Protokoll, MPI Göttingen) Die zu untersuchenden Polyacrylamidgelbanden wurden ausgeschnitten, zerkleinert und in ein 0,5 ml Reaktionsgefäß (Eppendorf) überführt. Die Gelstücke wurden in H2O (LiChrosolv) gewaschen (5 min bei 26°C und 1.050 rpm, Thermomixer 5436, Eppendorf). Nach dem 45 3. Material & Methoden Entfernen des Überstands erfolgte die Zugabe von 150 µl Acetonitril (ACN, LiChrosolv) (5 min bei 26°C und 1.050 rpm). Der Überstand wurde entfernt und die Gelstücke für 5 min getrocknet (Vakuumzentrifuge, Eppendorf). Unterbrochen durch Zentrifugationsschritte (5 min 13.000 rpm, 5415R, Eppendorf) und Entfernen des Überstandes wurden die Gelstücke mit den folgenden Lösungen behandelt: 100 µl DTT-Lösung (50 min bei 56°C und 1.050 rpm), 150 µl ACN (5 min bei 26°C und 1.050 rpm), 100 µl IAA-Lösung unter Lichtausschluss (20 min bei 26°C und 1.050 rpm), 150 µl Puffer 1 (15 min bei 26°C und 1.050 rpm), 2x 150 µl ACN (15 min bei 26°C und 1.050 rpm). Abschließend wurden die Gelstücke für 10 min getrocknet (Vakuumzentrifuge, Eppendorf), in einem möglichst kleinen Volumen (ca. 20 µl) Verdaupuffer 1 rehydriert (30 min bei 4°C) und nach Zugabe von 10 µl Verdaupuffer 2 über Nacht bei 37°C inkubiert. Für die Extraktion der Peptide aus der Gelmatrix wurden 15 µl H2O (LiChrosolv) (15 min bei 37°C und 1.050 rpm) und anschließend zusätzlich 50 µl ACN (15 min bei 37°C und 1.050 rpm) zu dem Verdauansatz gegeben und der Überstand (Überstand 1) aufbewahrt. Die Gelstücke wurden mit 50 µl 5 % Ameisensäure (FA) (15 min bei 37°C und 1.050 rpm) und zusätzlich 50 µl ACN (15 min bei 37°C und 1.050 rpm) versetzt und der Überstand 2 mit Überstand 1 vereinigt. Die Gelstücke wurden verworfen und der Überstand für 2 h vollständig getrocknet (Vakuumzentrifuge, Eppendorf). Für die massenspektrometrische Analyse wurden die getrockneten Peptide in 2 µl 50 % ACN/0,1 % FA (vortexen und 1 min Ultraschall-Behandlung, Bandelin Sonorex RK 100) und 10 µl 0,1 % FA (vortexen und Ultraschall-Behandlung) resuspendiert. Puffer 1: 100 mM NH4HCO3 (pH 8,0) DTT-Puffer: 100 mM 10 mM NH4HCO3 (pH 8,0) Dithiothreitol (DTT) IAA-Puffer: 100 mM 55 mM NH4HCO3 (pH 8,0) Iodacetamid (IAA) Verdau-Puffer 1: 40 mM NH4HCO3 (pH 8,0) 12,5 ng/µl Trypsin 4 mM CaCl2 Verdau-Puffer 2: 40 mM NH4HCO3 (pH 8,0) 4 mM CaCl2 Protein-in-Gel-Verdau (Kurzprotokoll) In dieser Arbeit wurde ein modifiziertes Protokoll des oben beschriebenen Protein-in-GelVerdaus durchgeführt. In Anlehnung an „Fertig-in-Gel-Verdau-Säulen (OMX-S®) wurden wie 46 3. Material & Methoden in Bertinetti et al. 2009 beschrieben selbsthergestellte Reaktionsgefäße verwendet, in denen die Gelstücke über eine 10 µl Pipettenspitze optimal zerkleinert werden (s. Abb. 11). Auf die Schritte - Entfärben der Gelstücke, Reduzieren der Disulfidbrücken und Blockieren der freien Cysteinreste - wurde verzichtet. Abb. 11: Zusammensetzung der selbsthergestellten Reaktionsgefäße für den Protein-in-Gel-Verdau. Die zu untersuchenden Polyacrylamidgelbanden wurden ausgeschnitten und in den selbsthergestellten Reaktionsgefäßen für 5 min bei 13.000 rpm (5415R, Eppendorf) zentrifugiert. Zu den zerkleinerten Gelstücken wurden 25 µl Verdau-Puffer gegeben und der Ansatz für 1-3 h bei 50°C und 1.050 rpm inkubiert (Thermomixer 5436, Eppendorf). Der Überstand wurde mit 25 µl 0,3 % FA versetzt und für die massenspektrometrische Analyse verwendet. Verdau-Puffer: 50 mM 10 ng/µl NH4HCO3 (pH 8,0) Trypsin 3.5.2 In-Lösungs-Verdau von Proteinen Für den Verdau in Lösung wurden die Proteine (c = 0,5-1 mg/ml) zunächst in 25 mM NH4HCO3 (pH 8,0) dialysiert (D-TubeTM Dialyzers Mini MWCO 12-14 kDa, Novagen). Nach Denaturieren in 10 %ACN (10 min bei 22°C) wurde Trypsin (Stocklösung: 0,1 µg/µl) im Verhältnis 1:50 (w/w) (Trypsin:Protein) zugegeben und der Ansatz für 5 h bei 50°C inkubiert. In Abhängigkeit vom Volumen der Probe wurde die Peptidlösung direkt angesäuert und massenspektrometrisch analysiert oder zunächst vollständig getrocknet (Vakuumzentrifuge, Thermo Electron Corporation) und die Peptide dann in 2 µl 50 % ACN/0,1 % FA (vortexen und 1 min Ultraschall-Behandlung, Bandelin Sonorex RK 100) und 10 µl 0,1 % FA (vortexen und Ultraschall-Behandlung) resuspendiert. 47 3. Material & Methoden 3.5.3 In-Lösungs-Verdau von Proteinen mittels FASP Bei der FASP- (filter-aided sample preparation-) Methode wird der in-Lösungs-Verdau von Proteinen um eine Filtereinheit ergänzt, die als Multireaktor funktioniert (Wisniewski et al. 2009): Neben dem Ankonzentrieren der Proteine kann ein Pufferaustausch oder das Entfernen von Detergenzien oder anderen störenden niedermolekularen Sustanzen parallel zu dem enzymatischen Verdau innerhalb der Filtereinheit durchgeführt werden. 50 µg PKACα in 50 mM NH4HCO3 wurden auf eine zuvor mit 50 mM NH4HCO3 preäqulibrierte Filtereinheit (Microcon YM-10, 0,5 ml, MWCO 10 kDa) gegeben und für 30 min bei 13.000 rpm (5415R, Eppendorf) zentrifugiert. Nach zwei Waschschritten mit je 100 µl 50 mM NH4HCO3 wurde Trypsin (Stocklösung: c = 0,1 µg/µl) im Verhältnis von 1:100 (w/w) zugegeben und der Ansatz für 4 h bei 22°C inkubiert. Nach dem Verdau wurden die Peptide über Zentrifugation gesammelt (10 min bei 13.000 rpm). Nach Zugabe von weiteren 100 µl 50 mM NH4HCO3 auf die Filtereinheit (10 min bei 13.000 rpm) wurden beide Durchläufe vereinigt und vollständig getrocknet (Vakuumzentrifuge, Thermo Electron Corporation). Die getrockneten Peptide wurden in 2 µl 50 % ACN/0,1 % FA (vortexen und 1 min UltraschallBehandlung, Bandelin Sonorex RK 100) und 10 µl 0,1 % FA (vortexen und UltraschallBehandlung) resuspendiert. 3.5.4 Anreicherung von Phosphopeptiden Die Anreicherung von Phosphopeptiden über IMAC (immobilised metall affinity chromatography) beruht auf elektrostatischen Wechselwirkungen zwischen den negativ geladenen Phosphatgruppen und immobilisierten positiv geladenen Metallionen (Andersson et al. 1986). Neuere Arbeiten zeigen, dass die Ausbildung eines bidentalen Komplexes zwischen teilweise chelatierten Metalloxiden, wie z. B. Titaniumdioxid (TiO2) und Phosphatgruppen eine noch höhere Selektivität für die Anreicherung von Phosphopeptiden ermöglicht (Zhou et al. 2008; Thingholm et al. 2009b). Mit dem Zusatz von 2,5-Dihydroxybenzosäure (DHB) (Larsen et al. 2005), α-Hydroxysäure (Sugiyama et al. 2007) oder vorhergegangener Maskierung der Carboxylgruppen über Methylester (Simon et al. 2008) konnte die unspezifische Bindung saurer Peptide zusätzlich minimiert werden. 48 3. Material & Methoden Anreicherung von Phosphopeptiden der PKA-Cα über IMAC ZipTip®-Spitzen (MILLIPORETM) Die Anreicherung wurde über IMAC ZipTip®-Spitzen der Firma MILLIPORETM mit verschiedenen Metallionen (Me: Fe3+-, Cu2+-, Ga3+-, Ni2+-Ionen) und den zwei Eluenten NH4OH (Millipore 2001) und 5 % Phosphorsäure (PA)/50 % ACN (Imanishi et al. 2007) verglichen. Das Äquilibrieren, Beladen und Waschen der ZipTip®-Spitzen wurde manuell durch mehrmaliges Auf- und Abpipettieren in einem 10 µl Volumen durchgeführt: Nach Äquilibrieren in Waschpuffer 1 (3x 10 µl) wurden die ZipTip®-Spitzen mit den entsprechenden Metallionen beladen (Auf- und Abpipettieren in 1 ml Me-Puffer). Es folgten Waschschritte in Waschpuffer 2 und 3 (jeweils 3x 10 µl) sowie in Bindepuffer (5x 10 µl). Die aus einem Protein-in-Lösungs-Verdau gewonnen Peptide in 25 mM NH4HCO3 (s. 3.5.2) wurden 2:1 mit Bindepuffer versetzt und durch Zugabe von 0,5 M HCl-Lösung auf einen Ph Wert von 4,5 eingestellt. Nach dem Beladen der ZipTip®-Spitzen mit 10 µl der Peptidlösung wurden die Spitzen jeweils mit 3x 10 µl der folgenden Puffer gewaschen: Bindepuffer, Waschpuffer 4 und Waschpuffer 5. Für die Elution wurden 10 µl Elutionspuffer in ein 0,5 ml Reaktionsgefäß vorgelegt und die Phosphopeptide durch mehrmaliges Auf- und Abpipettieren eluiert. Für die massenspektrometrische Analyse wurden die Eluate mit 40 µl 0,1 % FA versetzt. Puffer nach Millipore 2001: Waschpuffer 1: 0,1 % Essigsäure 50 % ACN Waschpuffer 2: H2O Waschpuffer 3: 1 % Essigsäure 10 % ACN Waschpuffer 4: 0,1 % Essigsäure 50 % ACN Waschpuffer 5: H2O Bindepuffer: 100 mM MES 10 % ACN Me-Puffer: 200 mM Me* 10 mM HCl Elutionspuffer: 0,3 N NH4OH 3+ 2+ 3+ Puffer nach Imanishi et al. 2007: Waschpuffer 1: 0,1 % Essigsäure 50 % ACN Waschpuffer 2: H2O Waschpuffer 3: 1 % Essigsäure 30 % ACN Waschpuffer 4: 70 mM Essigsäure 30 % ACN Waschpuffer 5: H2O Bindepuffer: 70 mM Essigsäure 30 % ACN Me-Puffer: 200 mM Me* 10 mM HCl Elutionspuffer: 5 % PA 50 % ACN 2+ *Me: Metallionen: Fe -, Cu -, Ga -, Ni -Ionen Anreicherung von Phosphopeptiden der PKA-Cα über Material von Qiagen Für die spezifische Anreicherung von Phosphopeptiden wurde IMAC-Material der Firma Qiagen getestet, das nur in Form eines „Phosphoprotein-Purification-Kit“ (Qiagen 2006) vermarktet wurde, aber auch auf Peptidebene getestet werden sollte. Das Material wurde in 49 3. Material & Methoden Form selbst hergestellter ZipTips (Stensballe et al. 2001) und im Batchverfahren (Wolschin et al. 2005) mit den Eluenten NH4OH (MILLIPORETM 2001) bzw. 5 % PA/50 % ACN (Imanishi et al. 2007) getestet. Die Anreicherung über das Affinitätsmaterial in ZipTips erfolgte, wie bereits für die IMAC ZipTips® beschrieben, ohne zusätzliches Beladen der Spitzen mit Metallionen. Im Batchverfahren wurde die Anreicherung mit größeren Volumina (100 µl verdautes Protein, 1 ml Waschpuffer) über 75 µl des Affinitätsmaterials in einem 1,5 ml Reaktionsgefäß durchgeführt. Zum Entfernen der Waschpuffer wurde das Affinitätsmaterial jeweils für 2 min bei 2.000 rpm zentrifugiert (5415R, Eppendorf). Die Elution erfolgte durch Zugabe von 50 µl Eltionspuffer (10 min bei 22°C und 30 rpm, Stuard Rotator SB3). 10 µl des Eluats wurden mit 40 µl 0,1 % FA versetzt und massenspektrometrisch analysiert. Anreicherung von Phosphopeptiden der PKA-Cα über TiO2 Für die Anreicherung von Phosphopeptiden über TiO2 (Titansphere TiO2, 5 μm, GL Science) wurden selbsthergestellte Microspin-Säulen verwendet (Hsiao 2010): 1 x 2 mm große Kaffeefilter-Stücke wurden als Fritte in eine 10 µl Pipettenspitze gepresst und mit einer 3 mm dicken TiO2-Schicht überschichtet. Die vorpräparierte Pipettenspitze wurde anschließend durch den Deckel eines 2 ml Reaktionsgefäßes gesteckt. Das TiO2-Material in den Microspin-Säulen wurde in 60 µl Puffer B äquilibriert (5 min bei 5.000 rpm, 5415R, Eppendorf). Die zuvor getrockneten Peptide wurden in 60 µl Puffer A durch 1 min vortexen und 2 min Ultraschall-Behandlung (Bandelin Sonorex RK 100) resuspendiert und auf die äqulibrierte Microspin-Säule gegeben (5 min bei 5.000 rpm). Zum Entfernen der unphosphorylierten Peptide wurde das TiO2-Material 3x mit jeweils 60 µl Puffer A und 4x mit Puffer B gewaschen. Die 10 µl Pipettenspitze wurde in ein 1,5 ml Reaktionsgefäß umgesetzt und die Phosphopeptide in 3x 40 µl Puffer C eluiert. Die Phosphopeptide wurden vollständig getrocknet (Vakuumzentrifuge, Thermo Electron Corporation) und für die massenspektrometrische Analyse in 2 µl 50 % ACN/0,1 % FA (vortexen und 1 min Ultraschall-Behandlung) und 10 µl 0,1 % FA (vortexen und 1 min Ultraschall-Behandlung) resuspendiert. TiO2-Puffer: 0,1 % 80 % Puffer B: TFA ACN Puffer A 5% 0,1 % 0,2 mg/ml TFA ACN DHB 5% 0,1 % Puffer C: 0,3 N TFA ACN NH4OH (pH > 10,5) 50 3. Material & Methoden 3.5.5 Proteinidentifizierung auf Peptidebene mittels nanoLC-ESI-MS/MS nanoLC-ESI-MS/MS Analyse mit einem QTrap Massenspektrometer Für die nanoLC-ESI-MS/MS Analyse wurde ein nanoLC-System (Nano-LC 1D Plus system, eksigent) mit einem Q-Trap Massenspektrometer (QTrap 4000TM, ABI) verwendet. Die Peptide wurden innerhalb einer Messdauer von 70 min über einen ACN Gradienten von Puffer B in Puffer A (s. Tab. 6) mit einer Flussrate von 250 nl/min auf einer RP- (reversed phase-) C18-Trennsäule (C18 PepMapTM 100, 5 µm, 100 Å, 75 µm x 15 cm, LC Packings) aufgetrennt. Während der DDA (data dependent aquisition) im positiven Ionenmodus wurden sequenziell für jeweils 0,3 sek Übersichts-Massenspektren (MS Spektren) über einen Massenbereich von m/z 400-1600 aufgenommen. Für ein bis dreifach geladene Vorläuferionen, welche die vier stärksten Signalintensitäten generiert haben, wurden MS/MS Fragmentierungen in der Kollisionszelle ausgelöst (CID, collision induced dissociation mit Stickstoffgas, m/z 100-2000). Nach 4 sek wurde zurück in den Übersichtsscan-Modus umgeschaltet. Nach dem Ausschlussverfahren dynamic exclusion wurden Ionensignale, die in den vorangegangenen MS Analysen bereits mehr als dreimal unter den stärksten vier Signalen waren für die Aufnahme der Übersicht-Massenspektren für die darauffolgenden 90 sek ausgeschlossen. Die Prozessierung der MS/MS Spektren erfolgte über Analyst 1.4.2 (ABI). Für den Datenbankabgleich der Spektren mit der mass spectrometry database (MSDB vom 13/03/08 eingeschränkt auf den Organismus Säuger) wurde Mascot 2.2.04 (Matrix Sciences) verwendet. Als Suchparameter waren Massentoleranzen von 1,2 Da auf MS Ebene bzw. 0,6 Da auf MS/MS Ebene sowie bis zu zwei enzymatische Fehlspaltungen erlaubt. Variable Modifikationen wurden an Asparagin und Glutamin (Desaminierung), Methionin (Oxidation) sowie Serin und Threonin (Phosphorylierung) zugelassen. Für eine signifikante Identifizierung mussten der Mascot Score auf Proteinebene größer als 50, auf Peptid-Ebene größer als 10 sein. P-Stellen wurden über den Neutralverlust der Phosphatgruppe (∆m [H3PO4] = 98 Da) in MS/MS Spektren nachgewiesen (s. Anhang 9.5). 51 3. Material & Methoden Tab. 6: Acetonitril-Gradient für nanoLC-ESI-MS/MS Messungen. ACN-Gradient: % Puffer A Zeit (min) (0,1 % FA) 0 45 48 50 50 68 % Puffer B (0,1 % FA/99,9 % ACN) 98 55,2 15,2 15,2 98 98 2 44,8 84,8 84,8 2 2 nanoLC-ESI-MS/MS Analyse mit einem Orbitrap Massenspektrometer (Kooperation mit Prof. Dr. H. Urlaub, MPI für biophysikalische Chemie in Göttingen, Bioanalytische Massenspektrometrie) Über ein Agilent 1100 nano-flow LC system (Agilent Technologies) wurden Peptide mit einer Flussrate von 10 µl/min auf eine Vorsäule geladen (1.5 cm, 360 μm o. d., 150 μm i. d., Reprosil-Pur 120 Å, 5 μm, C18-AQ, Dr. Maisch GmbH) und anschließend mit einer Flussrate von 300 nl/min auf einer RP-C18 Trennsäule (15 cm, 360 μm o. d., 75 μm i. d., Reprosil-Pur 120 Å, 5 μm, C18-AQ, Dr. Maisch GmbH) mit einem linearen 7,5 bis 37,5 % ACN Gradienten in 0,1 % FA für 60 min aufgetrennt und im DDA-Modus massenspektrometrisch analysiert (LTQ-Orbitrap XL, Thermo Scientific). Übersichts-Massenspektren wurden über einen Massenbereich von m/z 350–1600 aufgenommen. Die fünf signalstärksten Vorläuferionen wurden unter Berücksichtigung des Ausschlussverfahrens dynamic exclusion für eine MS/MS Fragmentierung mittels CID ausgewählt. Die Prozessierung der MS/MS Spektren erfolgte über XCalibur (Thermo Scientific). Für den Datenabgleich der Spektren mit der Swissprot-Datendank (Version 51.6 mit 257.964 Sequenzen) wurde Mascot 2.2.04 (Matrix Sciences) verwendet. Als Suchparameter waren Massentoleranzen von 50 ppm auf MS Ebene bzw. 0,25 Da auf MS/MS Ebene erlaubt, drei enzymatische Fehlspaltungen und variable Modifikation an Asparagin und Glutamin (Desaminierung), Methionin (Oxidation), Cystein (Carbamidomethylierung) sowie Serin und Threonin (Phosphorylierung) wurden zugelassen. Für eine signifikante Identifizierung mussten der Mascot Score auf Proteinebene größer als 50, auf Peptid-Ebene größer als 10 sein. P-Stellen wurden über den Neutralverlust der Phosphatgruppe (∆m [H3PO4] = 98 Da) in MS/MS Spektren nachgewiesen (s. Anhang 9.5). 52 3. Material & Methoden 3.5.6 Bestimmung des Molekulargewichtes mittels nanoLC-ESI-MS 50–100 pmol unverdaute PKA-Cα wurden in 5 % ACN, 0,1 % FA auf eine selbstgepackte C18 Vorsäule (ID 150 µm Länge 20 mm mit Reprosil-Pur C18 AQ 5 µm 120 A, Dr. Maisch) geladen und über eine RP-C18-Trennsäule (Reprosil-Pur C18 AQ 5 µm 120 A, Dr. Maisch) aufgetrennt. Die Proteine wurden bei einer Flussrate von 300 nl/min nach Flowsplit über einen Zeitraum von 60 min mittels eines ACN Gradienten von Puffer B in Puffer A (Agilent 1100 nanoflow LC system, Agilent Technologies) (s. Tab. 7) über eine Z-Spray Ionenquelle direkt in das Massenspektrometer (Micromass Q-TOF UltimaTM, Waters) injiziiert. Im positiven Ionenmodus wurden 1 sek Übersichts-Massenspektren im Bereich von m/z 350 bis 1600 aufgenommen. Die MS Spektren wurden über einen Massenbereich von 35.000 bis 45.000 Da bei einer Auflösung von 0,5 Da pro Durchlauf dekonvoluiert (MassLynx 4.1, MaxEnt1 software, Waters). Die Darstellung der dekonvoluierten MS Spektren erfolgte mit GraphPadPrism 5. Tab. 7: Acetonitril-Gradient für nanoLC-ESI-MS Messungen. ACN-Gradient: Zeit (min) 0 5,5 42,5 50,5 % Puffer A % Puffer B (0,1 % FA) (0,1 % FA/95 % ACN) 100 92,5 5 100 0 7,5 95 0 53 4. Ergebnisse 4 ERGEBNISSE Wie in 1.1 beschrieben, ist in der funktionellen Proteinanalytik neben dem qualitativen Nachweis von Proteinphosphorylierungen, die Untersuchung der Dynamik einzelner Phosphorylierungsstellen (P-Stellen) von entscheidender Bedeutung, da dies eine zusätzliche Regulationsebene in der eukaryotischen Signaltransduktion darstellt. Um die Gesamtheit aller P-Stellen der PKA-Cα zu erfassen, wurden in dieser Arbeit zunächst verschiedene Anreicherungsstrategien für Phosphopeptide getestet (s. 4.1). Die Dynamik und Regulation der PKA-Cα Phosphoformen wurde u. a. über Molekulargewichtsbestimmung mittels Massenspektrometrie (MS) sowie mit einer neuen modifizierten Form der SDS-PAGE (Phos-tagTM SDS-PAGE), welche die Auftrennung unterschiedlich phosphorylierter Proteinspezies ermöglicht, untersucht (s. 4.2 - 4.6). 4.1 Vergleich verschiedener Anreicherungsstrategien für Phosphopeptide der PKA-Cα Für den Nachweis von P-Stellen an in E. coli exprimierter PKA-Cα wurden verschiedene Anreicherungsstrategien für Phosphopeptide getestet und miteinander verglichen. Neben den nahezu vollständig phosphorylierten Aminosäuren S10, S139, T197 und S338 (Seidler et al. 2009) wurden zusätzliche Phosphorylierungen an S34, S53, S65 und S259 identifiziert. Als Kriterium für die Effizienz der Phosphopeptidanreicherung wurde das prozentuale Verhältnis der mittels Mascot identifizierten Phosphopeptide zu den nichtphosphorylierten Peptiden betrachtet bzw. die Verteilung der angereicherten Phosphopeptide auf die acht möglichen P-Stellen (pS10, pS34, pS53, pS65, pS139, pT197, pS259, pS338) berücksichtigt (s. Abb. 12). Die Anreicherung von Phosphopeptiden erfolgte am effizientesten über Titaniumdioxid (TiO2). Hier konnten Phosphopeptide für alle acht P-Stellen nachgewiesen werden und der Anteil der Phosphopeptide im Gesamtpeptidgemisch von 17 % auf 75 % erhöht werden (s. Abb. 12, C). Die Anreicherung über IMAC (immobilised metall affinity chromatography) mittels ZipTip®-Spitzen (MILLIPORETM) zeigte sich für alle getesteten Metallionen (Fe3+-, Cu2+-, Ga3+-, Ni2+-Ionen) als sehr selektiv für das pS338 enthaltende Peptid. So betrug die Phosphopeptidausbeute nach Verwendung von Nickelionen und NH4OH als Eluent zwar 61 %, wovon jedoch wiederum 75 % auf das pS338 enthaltende Peptid entfielen (s. Abb. 12, A). Durch Variation des Eluenten auf 5 % PA/50 % ACN (Imanishi et al. 2007) in Kombination mit Galliumionen konnte die Selektivität für das pS338 enthaltende Peptid geringfügig reduziert werden (s. Abb. 12, B). 54 4. Ergebnisse A IMAC mit ZipTip®-Spitzen (MILLIPORETM): Elution mit NH4OH B IMAC mit ZipTip®-Spitzen (MILLIPORETM): Elution mit 5 % PA/50 % ACN C IMAC mit selbstgepackten Spitzen: Elution mit NH4OH und 5 % PA/50 % ACN Abb. 12: Vergleich unterschiedlicher Anreicherungsstrategien für Phosphopeptide. 0,2 µM PKA-Cα wurden mittels Protein-in-Lösungs-Verdau mit Trypsin hydrolysiert. Die Phosphopeptide TM 3+ 2+ 3+ wurden über IMAC ZipTip®-Spitzen (MILLIPORE ), beladen mit verschiedenen Metallionen (Fe -, Cu -, Ga -, 2+ Ni -Ionen) angereichert. Als Eluent wurde (A) NH4OH bzw. (B) 5 % Phosphorsäure (PA)/50 % Acetonitril (ACN) verwendet. (C) Phosphopeptidanreicherung über IMAC Material der Firma Qiagen (PhosphoproteinPurification-Kit) und Titaniumdioxid (TiO2) in selbstgepackten Pipettenspitzen (Tip) (Hsiao 2010) oder im Batchverfahren (Batch). Die Identifizierung der Phosphopeptide erfolgte über nanoLC-ESI-MS/MS TM (QTrap 4000 , ABI) und Sequenzdatenbankanalyse mittels Mascot. In den Balkendiagrammen wird das prozentuale Verhältnis von Phosphopeptiden zu nichtphosphorylierten Peptide angegeben. Die Kreisdiagramme zeigen die Verteilung der Phosphopeptide auf maximal acht mögliche P-Stellen. 55 4. Ergebnisse Bei Verwendung des IMAC-Materials der Firma Qiagen (PhosphoproteinPurificationKit) ließen sich zwar nahezu alle P-Stellen der PKA-Cα nachweisen, aber die Ausbeute der angereicherten Phosphopeptide lag nur zwischen 24-37 % (s. Abb. 12, C). Zusammenfassend betrachtet, war es auffällig, dass ein hoher Phosphopeptidanteil nicht zwangsläufig mit der Identifizierung aller PKA-Cα P-Stellen korrelierte und insbesondere mittels IMAC das pS338-enthaltende Peptid sequenzspezifisch angereichert wurde. Unabhängig von der verwendeten Probenvorbereitung über tryptischen Protein-in-GelVerdau, Protein-in-Lösungs-Verdau oder Verdau mittels FASP (filter-aided sample preparation) (s. 3.5) ließen sich alle acht P-Stellen auch ohne vorausgegangenes Anreichern der Phosphopeptide identifizieren. Ein Verzicht auf die Verwendung von Anreicherungsstrategien hat dabei den Vorteil, dass über das Verhältnis von Phosphopeptiden zu Gesamtpeptiden ein Hinweis auf den Phosphorylierungsgrad an einer einzelnen Aminosäure gegeben werden kann (s. Abb. 13). Abb. 13: Phosphorylierungsgrad an verschiedenen P-Stellen der PKA-Cα. Der Phosphorylierungsgrad wurde über quantitative Signalintensitätsmessung (*in Kooperation mit Dr. Jörg Seidler, DKFZ Heidelberg nach Seidler et al. 2009) bestimmt (blau). Auch der prozentuale Anteil von identifizierten Phosphopeptiden zu Gesamtpeptiden nach einer rein qualitativen MS/MS Analyse spiegelt ein ähnliches Phosphorylierungsmuster wider. Proteinphosphorylierungen wurden nach Protein-in-Gel-Verdau (lila), Protein-in-Lösungs-Verdau (dunkelrot) und Verdau mittels FASP (filter-aided sample preparation) (grau) TM über nanoLC-ESI-MS/MS (QTrap 4000 , ABI) und Sequenzdatenbankanalyse mit Mascot untersucht. Jeder Datensatz basiert auf n = 3 exemplarischen Experimenten. Für den in-Lösungs-Verdau und den Verdau mittels FASP wurden 0,2 µM PKA-Cα verwendet, im Protein-In-Gel-Verdau wurden 3 µg Protein verdaut. Sowohl die von Seidler et al. über vergleichende Signalintensitätsmessung von phosphorylierten zu unphosphorylierten Peptidionensignalen (Seidler et al. 2009) nachgewiesene 100 %ige Phosphorylierung an S10, S139, T197 und S338 sowie eine deutlich verringerte Phosphorylierung an den restlichen Aminosäuren (vgl. 5.1) konnte hier auch in einer rein qualitativen MS/MS Analyse beobachtet werden. Unter der Voraussetzung, dass 56 4. Ergebnisse eine ausreichend große Proteinmenge als Ausgangsmaterial vorhanden ist, sind folglich keine speziellen Anreicherungsstrategien für den Nachweis von Phosphorylierungen nötig. 4.2 Nachweis verschiedener PKA-C Phosphoformen anhand von Molekulargewichtsunterschieden Die Anwendung der klassischen MS/MS Analyse, bei der immer ein Gemisch an Proteinspezies nach enzymatischen Verdau untersucht wird, liefert keine Informationen über das Vorhandensein und die Regulation verschiedener PKA-Cα Phosphoformen (s. 1.2.7). Abb. 14: Bestimmung des Molekulargewichts der PKA-Cα Phosphoformen mittels nanoLC-ESI-MS. (A) 50-100 pmol aus E. coli gereinigte murine PKA-Cα wurden über Flüssigkeitschromatographie aufgetrennt, nach 25 min von einer C18-Säule eluiert (s. Pfeile) und massenspektrometrisch analysiert. (B) Die Signale im MS Spektrum beruhen auf unterschiedlich geladenen Proteinspezies. Nach Dekonvolutieren der Signale lässt sich das Molekulargewicht ermitteln (Ausschnitt oben rechts): (C) Molekulargewichtsbestimmung für drei voneinander unabhängige technische Messungen der gleichen PKA-Cα Probe, (D) Molekulargewichtsbestimmung für drei voneinander unabhängige biologische Proteinpräparationen von PKA-Cα über PKI5-24-Affinitätschromatographie. Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±1 Da verschiedenen Phosphoformen der PKA-Cα zuordnen (vgl. Anhang 9.3): xP: xP-Stellen pro Phosphoform, xP*: neben xP-Stellen lässt sich noch eine N-terminale Modifikation mit Phosphoglukonsäure (Δm = 258 Da) nachweisen (Erklärung s. 4.3.1). P-Stellen und zusätzliche Modifikationen wurden über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen (s. Anhang 9.4). 57 4. Ergebnisse Mittels Molekulargewichtsbestimmung über nanoLC-ESI-MS konnten in dieser Arbeit für in E. coli exprimiertes Protein verschiedene PKA-Cα Phosphoformen mit einem jeweiligen Massenunterschied von 80 Da ± 1 Da reproduzierbar, in Bezug auf technische Wiederholbarkeit und unabhängige biologische Präparationen, nachgewiesen werden (s. Abb. 14). Um sicherzustellen, dass sich diese Methode nicht nur für die Identifizierung, sondern auch für den quantitativen Nachweis von Phosphoformen eignet, wurden Phosphoformen der PKA-Cα vor der Molekulargewichtsbestimmung über Mono-S-Chromatographie aufgetrennt und die Verteilung der Phosphoformen in den verschiedenen Fraktionen untersucht (s. Abb. 15). Abb. 15: Quantitativer Nachweis verschiedener PKA-Cα Phosphoformen in Fraktionen einer Mono-S-Chromatographie. (A) Auftrennung der aus E. coli gereinigten murinen PKA-Cα Phosphoformen über Mono-S-Chromatographie. Für die nachfolgende Charakterisierung wurden die Fraktionen # 16, 17, 18, 21 und 22 ausgewählt (s. Pfeile). (B) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLC-ESI-MS. Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±3 Da verschiedenen Phosphoformen des PKA-Cα zuordnen (vgl. Anhang 9.3): xP: xP-Stellen pro Phosphoform, xP*: neben xP-Stellen lässt sich noch eine zusätzliche N-terminale Modifikation mit Phosphoglukonsäure (Δm = 258 Da) nachweisen (Erklärung s. 4.3.1). P-Stellen und zusätzliche Modifikationen wurden über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen (s. Anhang 9.4). Das Auftreten von PKA-Cα Phosphoformen mit zwei bis vier P-Stellen, mit den höher phosphorylierten Proteinspezies in den frühen und den niedriger phosphorylierten in den späten Elutionsfraktionen, bestätigt die Ergebnisse aus vorangegangenen Arbeiten: Nach radioaktiver Markierung der Phosphopeptide (Herberg et al. 1993a; Yonemoto et al. 1993a), 58 4. Ergebnisse massenspektrometrischen Untersuchungen (Chait et al. 1992; Wind et al. 2001) und 31 P NMR Spektroskopie (Seifert et al. 2002) wurden PKA-Cα Phosphoformen mit pS10, pS139, pT197, pS338 (Isoform I); pS10, pT197, pS338 (Isoform II) und pT197 and pS338 (Isoform III) beschrieben. Gesellchen et al. und Schlosser et al. haben außerdem gezeigt, dass es zusätzlich zu den beschriebenen Phosphoformen Indizien für Phosphoformen mit einem höheren Phosphorylierungsgrad bzw. mit zusätzlichen N-terminalen Modifikationen gibt (Schlosser 2002; Gesellchen et al. 2006). In Abb. 15 ist zu sehen, dass es neben schwachen Signalen für fünffach phosphorylierte PKA-Cα auch Signale gibt, die sich über eine zusätzliche N-terminale Modifikation mit Phosphoglukonsäure erklären lassen (Erklärung s. 4.3.1). Obwohl sich in dieser Arbeit mittels klassischer MS/MS Sequenzierung innerhalb der verschiedenen Fraktionen kein Unterschied in den nachgewiesenen P-Stellen gezeigt hat (s. Anhang 9.4), ließ sich über Molekulargewichtsbestimmung eine unterschiedliche Verteilung der Phosphoformen nachweisen. 4.3 Untersuchung des dynamischen Phosphorylierungsstatus der PKA-Cα 4.3.1 Rekombinante murine PKA-Cα aus E. coli weist acht P-Stellen auf Der Phosphorylierungsstatus der murinen PKA-Cα aus E. coli wurde mit einer Kombination aus verschiedenen Methoden untersucht. Über klassische MS/MS Sequenzierung wurden mit pS10, pS34, pS53, pS65, pS139, pT197, pS259; pS338 acht Aminosäuren phosphoryliert nachgewiesen (s. Beispiel für pS53 in Abb. 16, für restliche MS/MS Spektren s. Anhang 9.4 bzw. 9.5). Die Phosphorylierung an T197 und S338 wurde über phosphospezifische Antikörper in Westernblot Analysen verifiziert (s. Abb. 17). In Kooperation mit Dr. J. Seidler wurden nach Seidler et al. 2009 die P-Stellen auch quantitativ über vergleichende Signalintensitätsmessungen von phosphorylierten und zugehörigen unphosphorylierten Peptidionen untersucht. Neben einer 100 %igen Phosphorylierung an pS10, pS139, pT197 und pS338, wurden die P-Stellen pS259 (45 %), pS53 (11 %) und pS34 (5 %) und pS65 (5 %) nur substöchiometrisch phosphoryliert vorgefunden. Für den Nachweis der PhosphoformDiversität wurde PKA-Cα über eine spezielle Form der Gelelektrophorese (Phos-tagTM SDS-PAGE, s. 3.4.2), in der Phosphoproteine nach Anzahl und Lokalisierung ihrer P-Stellen aufgetrennt werden können, analysiert und unabhängig davon die Molekulargewichte über nanoLC-ESI-MS bestimmt (s. Abb. 17). 59 4. Ergebnisse Abb. 16: Nachweis der Phosphorylierung von S53 mittels MS/MS Sequenzierung. ++ Nach Fragmentierung des zweifach geladenen Vorläuferion [488,22] (s. Kasten) lassen sich im MS/MS Spektrum die zugehörigen b- und y-Fragmentionen detektieren. Die Phosphorylierung lässt sich eindeutig der Postion S53 zuweisen, da für die b2-, b3- und b4- Ionen kein Neutralverlust nachgewiesen werden konnte. Weitere MS/MS Spektren sind im Anhang 9.5 aufgeführt. Die im Phos-tagTM SDS-PAA-Gel vier separierten Proteinbanden wurden im Gel mit Trypsin verdaut und mittels MS/MS Sequenzierung untersucht (s. 4.5.3, Abb. 35). Unterschiede in der hier detektierten Anzahl von Molekulargewichtsbestimmung maximal nachgewiesenen acht P-Stellen sowie Phospoformen mit den drei mittels bis fünf Phosphorylierungen an einem Molekül, weisen darauf hin, dass nach Expression in E. coli ein Gemisch verschiedener PKA-Cα Phosphoformen vorliegt (s. Diskussion in 5.3): Die ersten drei stärksten Signale konnten nach Abgleich mit dem theoretisch berechneten Molekulargewicht drei bis fünffach phosphoryliertem Protein zugeordnet werden (Beispielrechnung für das theoretische Molekulargewicht von dreifach phosphoryliertem Protein (Swissprot ID: P05132): 40.571 Da abzüglich der molaren Masse des Startmethionins (ΔmMet = 132) 40.439 Da; 40.439 Da +3x 80 Da = 40.679 Da; für weitere theoretisch berechnete Molekulargewichte s. Anhang 9.3) Die substöchiometrisch vor allem bei der murinen PKA-Cα aufgetretenen aber regelmäßig verteilten Zwischensignale (40 ± 1 Da) deuten auf eine zusätzliche Modifikation hin, die bislang über MS/MS Sequenzierung nicht eindeutig identifiziert werden konnte. Da die gleichen Signale auch bei N-terminal 60 4. Ergebnisse myristoylierter PKA-Cα auftraten (s. 4.3.3) konnte eine N-terminale Modifikation als Ursache ausgeschlossen werden. Eine Acetylierung von Lysinresten, die eine Massenabweichung in der gesuchten Größenordnung von 42 Da verursacht, wurde in einem Hochdurchsatz Screening an der konservierten Aminosäure K267 der PKA-Cα identifiziert (Choudhary et al. 2009) und könnte die hier gefundene Signalabweichung verursachen. Kaliumaddukte, die eine Massenzunahme von 39 Da verursachen, können ausgeschlossen werden, da der Großteil der in dieser Arbeit verwendeten Puffer kaliumfrei war (s. 3.3). Abb. 17: Posttranslationale Modifikationen der rekombinaten murinen PKA-Cα aus E. coli. Rekombinante PKA-Cα wurde über PKI5-24-Affinitätschromatographie aus E. coli gereinigt. (A) Proteindetektion TM über SDS-PAGE und (B) Auftrennung der Phosphoformen über Phos-tag SDS-PAGE mit CoomassieFärbelösung (je 3 µg Protein). Identifizierung von 50 ng PKA-Cα über Westernblot Analysen mit α-PKA-C Antikörper (1 min Belichtung s. 3.4.6). Phosphorylierungen an T197 und S338 wurden mit den phosphospezifischen Antikörpern α-PKA-C-pT197 (5 min) und α-PKA-C-pS338 (5 min) nachgewiesen. (C) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLC-ESI-MS. Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±1 Da verschiedenen Phosphoformen der PKA-Cα zuordnen (vgl. Anhang 9.3): xP: xP-Stellen pro Phosphoform, xP*: neben xP-Stellen lässt sich noch eine N-terminale Modifikation mit Phosphoglukonsäure (Δm = 258 Da) nachweisen. P-Stellen und zusätzliche Modifikationen wurden über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen (s. Anhang 9.4). Als Ursache für die Signale im höheren Molekulargewichtsbereich konnte eine weitere N-terminale Modifikation mit Phosphoglukonsäure identifiziert werden, welche für die drei bis fünffach phosphorylierten Proteinspezies eine zusätzliche Massenzunahme von 258 Da 61 4. Ergebnisse verursacht (s. Abb. 17; 3P*, 4P*, 5P*; für theoretisch berechnete Molekulargewichte s. Anhang 9.3, für MS/MS Spektren s. Anhang 9.5; S. 266 ff). Die Phosphoglukonsäuremodifikation wurde 1999 erstmals als eine nicht enzymatische Acylierung der N-terminalen Aminogruppe eines in einer Bakterienzelle exprimierten Proteins durch 6-Phosphogluco-1,5lacton beschrieben (Geoghegan et al. 1999) und 2001 nach Bromcyanspaltung auch als N-terminale Modifikation an rekombinanter boviner PKA-Cα identifiziert (Schlosser 2002). Interessanterweise führte das Unterlassen der Induktion der Genexpression mit IPTG zum Ausbleiben der Phosphoglukonsäuremodifikation (s. 4.3.4, Abb. 22). Außerdem war diese Modifikation nicht an allen in E. coli exprimierten Proteinen zu detektieren: Während Phosphoglukonsäure an der in dieser Arbeit verwendeten murinen und von Andreas Schlosser untersuchten bovinen PKA-Cα (Schlosser 2002) nachgewiesen werden konnte, ließ sich diese Modifikation nicht an humaner PKA-Cα detektieren (s. Abb. 18, C). Abb. 18: Phosphorylierungsstatus der rekombinaten, in E. coli exprimierten humanen PKA-Cα. Rekombinante PKA-Cα wurde über PKI5-24-Affinitätschromatographie aus E. coli gereinigt. (A) Proteindetektion TM über SDS-PAGE und (B) Auftrennung der Phosphoformen über Phos-tag SDS-PAGE mit CoomassieFärbelösung (je 3 µg Protein). Identifizierung von 50 ng PKA-Cα über Westernblot Analysen mit α-PKA-C Antikörper (1 min Belichtung). Phosphorylierungen an T197 und S338 wurden mit den phosphospezifischen Antikörpern α-PKA-C-pT197 (5 min) und α-PKA-C-pS338 (5 min) nachgewiesen. (C) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLC-ESI-MS. Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±1 Da verschiedenen Phosphoformen der PKA-Cα zuordnen (vgl. Anhang 9.3): xP: xP-Stellen pro Phosphoform. P-Stellen und zusätzliche Modifikationen wurden über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen (s. Anhang 9.4). Ein Sequenzvergleich zeigt, dass alle drei PKA-Cα Sequenzen hoch konserviert sind und sich nur in sieben Aminosäuren voneinander unterscheiden (s. Abb. 19). Das unterschiedliche Auftreten der Phosphoglukonsäuremodifikation ist somit weniger auf die Sequenzunterschiede, sondern vielmehr auf Variationen im jeweiligen Expressionssystem zurück62 4. Ergebnisse zuführen (u. a. abhängig von verwendeten Zellen, Vektoren, Induktion der Genexpression, Expressionsbedingungen, Methode der Reinigung) (s. Diskussion in 5.3.4). MS/MS Sequenzierungen (s. Anhang 9.4) und die Auftrennung der Phosphoformen über Phos-tagTM SDS-PAGE (s. Abb. 18, B) zeigten für die humane PKA-Cα keine Unterschiede im Phosphorylierungsstatus. Im dekonvoluierten MS Spektrum ließ sich ein zusätzliches Signal für zweifach phosphoryliertes Protein detektieren. Eine reduzierte Phosphorylierung kann auf den, in der humanen PKA-Cα zu beobachtenden Aminosäureaustausch von S34 nach A34 bzw. von S65 nach T65 zurückzuführen sein (s. Abb. 19). Für humane PKA-Cα lassen sich außerdem Phosphoformen mit sechs und sieben Phosphorylierungen nachweisen. Diese hoch phosphorylierten Proteinspezies könnten im dekonvoluierten MS Spektrum der murinen PKA-Cα auch vorhanden sein, aber dort durch Signale von zusätzlich mit Phosphoglukonsäure modifizierten PKA-Cα überlagert werden. P00517|KAPCA_BOVIN P17612|KAPCA_HUMAN P05132|KAPCA_MOUSE S10 S14 S34 MGNAAAAKKGSEQESVKEFLAKAKEDFLKKWENPAQNTAHLDQFERIKTL 50 MGNAAAAKKGSEQESVKEFLAKAKEDFLKKWESPAQNTAHLDQFERIKTL 50 MGNAAAAKKGSEQESVKEFLAKAKEDFLKKWETPSQNTAQLDQFDRIKTL 50 P00517|KAPCA_BOVIN P17612|KAPCA_HUMAN P05132|KAPCA_MOUSE T48 S53 S65 GTGSFGRVMLVKHMETGNHYAMKILDKQKVVKLKQIEHTLNEKRILQAVN 100 GTGSFGRVMLVKHKETGNHYAMKILDKQKVVKLKQIEHTLNEKRILQAVN 100 GTGSFGRVMLVKHKESGNHYAMKILDKQKVVKLKQIEHTLNEKRILQAVN 100 P00517|KAPCA_BOVIN P17612|KAPCA_HUMAN P05132|KAPCA_MOUSE S139 FPFLVKLEFSFKDNSNLYMVMEYVPGGEMFSHLRRIGRFSEPHARFYAAQ 150 FPFLVKLEFSFKDNSNLYMVMEYVPGGEMFSHLRRIGRFSEPHARFYAAQ 150 FPFLVKLEFSFKDNSNLYMVMEYVAGGEMFSHLRRIGRFSEPHARFYAAQ 150 P00517|KAPCA_BOVIN P17612|KAPCA_HUMAN P05132|KAPCA_MOUSE T197 IVLTFEYLHSLDLIYRDLKPENLLIDQQGYIQVTDFGFAKRVKGRTWTLC IVLTFEYLHSLDLIYRDLKPENLLIDQQGYIQVTDFGFAKRVKGRTWTLC IVLTFEYLHSLDLIYRDLKPENLLIDQQGYIQVTDFGFAKRVKGRTWTLC S212 GTPEYLAPEIILSKGYNKAVDWWALGVLIYEMAAGYPPFFADQPIQIYEK GTPEYLAPEIILSKGYNKAVDWWALGVLIYEMAAGYPPFFADQPIQIYEK GTPEYLAPEIILSKGYNKAVDWWALGVLIYEMAAGYPPFFADQPIQIYEK P00517|KAPCA_BOVIN P17612|KAPCA_HUMAN P05132|KAPCA_MOUSE S259 IVSGKVRFPSHFSSDLKDLLRNLLQVDLTKRFGNLKNGVNDIKNHKWFAT 300 IVSGKVRFPSHFSSDLKDLLRNLLQVDLTKRFGNLKNGVNDIKNHKWFAT 300 IVSGKVRFPSHFSSDLKDLLRNLLQVDLTKRFGNLKNGVNDIKNHKWFAT 300 P00517|KAPCA_BOVIN P17612|KAPCA_HUMAN P05132|KAPCA_MOUSE S325 S338 TDWIAIYQRKVEAPFIPKFKGPGDTSNFDDYEEEEIRVSINEKCGKEFSEF 351 TDWIAIYQRKVEAPFIPKFKGPGDTSNFDDYEEEEIRVSINEKCGKEFSEF 351 TDWIAIYQRKVEAPFIPKFKGPGDTSNFDDYEEEEIRVSINEKCGKEFTEF 351 P00517|KAPCA_BOVIN P17612|KAPCA_HUMAN P05132|KAPCA_MOUSE 200 200 200 250 250 250 Abb. 19: Sequenzvergleich von boviner, humaner und muriner PKA-Cα mit CLUSTAL 2.1 multiple sequence alignment (Chenna et al. 2003). blau: phosphorylierte Aminosäuren nach Seidler et al. 2009; rot: in dieser Arbeit als phosphoryliert identifizierte Aminosäuren. Sequenzunterschiede sind grau hinterlegt. 63 4. Ergebnisse Seidler et al. haben mittels nano-UPLC-ESI-MS/MS Analyse für mit Histidin-Fusionsanteil versehene bovine PKA-Cα insgesamt zehn P-Stellen identifiziert (Seidler et al. 2009) (s. Abb. 19). Darunter sind mit pS14, pT48, pS212 und pS325 vier P-Stellen, die theoretisch auch in der murinen und humanen PKA-Cα phosphoryliert vorliegen können, aber dort bislang nicht gefunden wurden. Weitere Ursachen für die Unterschiede in der Anzahl der detektierten P-Stellen könnten neben variablen Expressions- und Reinigungsbedingungen auch die unterschiedliche Probenvorbereitungen für die massenspektrometrische Analyse liegen (s. Diskussion in 5.1 und 5.3.4). 4.3.2 Aus Geweben isolierte PKA-Cα ist nur an T197 und S338 phosphoryliert In den siebziger Jahren, vor Einführung der rekombinanten Proteinexpression, wurde PKA-Cα aus Säugergeweben isoliert (Kochetkov et al. 1976; Bechtel et al. 1977; Peters et al. 1977). Zahlreiche Arbeiten belegen, dass endogene und rekombinante PKA-Cα trotz unterschiedlichen PTMs (s. 1.2.2) in ihren kinetischen Eigenschaften, wie u. a. der spezifischen Aktivität sowie den Michaelis-Menten Konstanten (Km) für ATP, für das synthetische Heptapeptid Kemptide und für die physiologischen Inhibitoren PKI und PKA-R identisch sind (Slice et al. 1989; Toner-Webb et al. 1992; Herberg et al. 1993a; Yonemoto et al. 1993a; Yonemoto et al. 1997). Um die physiologische Relevanz der an rekombinantem Protein neu entdeckten P-Stellen zu belegen, wurde der Phosphorylierungsstatus wie von Nimmo et al. 1977 und Krebs et al. 1979 gefordert auch an aus Gewebe isolierter PKA-Cα untersucht. Mittels Westernblot Analysen und MS/MS Sequenzierung ließen sich Phosphorylierungen an den stabilen P-Stellen pT197 und pS338 nachweisen. Sowohl die Analyse über Phos-tagTM SDS-PAGE als auch die Molekulargewichtsbestimmung zeigten keine Phosphoformdiversität (s. Abb. 20, A und B). Das Hauptsignal für die Molekulargewichte der PKA-Cα aus Schweineherz und –skelettmuskel bei 40.836,5 ± 1 Da stimmt mit den über ESI-MS Analyse experimentell ermittelten Molekulargewichten für PKA-Cα aus Schweineherz nach Herberg et al. (~40.840 Da) und Jedrzejewski et al. (~40.835,5 Da) überein und lässt sich mit zweifach phosphorylierten sowie N-terminal myristoylierten Proteinen erklären (Herberg et al. 1993a; Jedrzejewski et al. 1998). Zusätzlich war mit 40.679,5 Da ein schwaches Signal für vollständig unphosphorylierte PKA-Cα nachzuweisen. 64 4. Ergebnisse Abb. 20: Phosphorylierungsstatus der aus Muskelgewebe gereinigten PKA-Cα. Endogene PKA-C wurde über PKI5-24-Affinitätschromatographie aus Säugergeweben (Schweineherz, Schweineskelettmuskel (P36887) und Mäuseherzen (P05132)) gereinigt. (A) Die Proteindetektion erfolgte über SDS-PAGE: oben: Coomassie Färbung; Mitte: Westernblot Analysen über α-PKA-C Antikörper (20 sek Belichtung), α-PKA-C-pT197 (30 sek) und α-PKA-C-pS338 (1 min); unten: Auftrennung der Phosphoformen über TM Phos-tag SDS-PAGE. M: Molekulargewichtsstandard; (B) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLCESI-MS. Das Molekulargewicht ließ sich mit einer Genauigkeit von ±2 Da nicht bzw. zweifach phosphoryliertem Protein zuordnen (vgl. Jedrezejewski et al. 1998). xP*: neben xP-Stellen lässt sich eine Modifikation mit Myristinsäure nachweisen. P-Stellen und zusätzliche Modifikationen wurden über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen (s. Anhang 9.4). (C) Die spezifischen Aktivitäten wurden in drei voneinander unabhängigen TM Messungen für die Phosphorylierung des Substrates Kemptide im Cook-Assay (Fusion ) ermittelt. 65 4. Ergebnisse Die in der Swissprot-Datenbank angegebene Sequenz für PKA-Cα aus Schweinegewebe (P36887) liegt nicht vollständig sequenziert vor und ist anteilig über Sequenzhomologien ermittelt worden (Adavani et al. 1987; Buechler et al. 1989; Jedrzejewski et al. 1998). Nach dem dort angegeben theoretischen Molekulargewicht von 40.617 Da müsste myristoyliertes und zweifach phosphoryliertes Protein ein Molekulargewicht von 40.617 Da - ΔmMet 40.485 Da; 40.485 Da + 210 Da + 2x 80 Da = 40.855 Da aufweisen, was 19 Da von dem experimentell ermittelten Molekulargewicht abweicht (vgl. Anhang 9.3). Im dekonvoluierten Massenspektrum der PKA-Cα aus Mäuseherzgewebe war ein Signal zu detektieren, welches über das Molekulargewicht der myristoylierten (+210 Da) und zweifach phosphorylierten (+ 2x 80 Da) PKA-Cα zugeordnet werden konnte (40.571 - ΔmMet 40.439 Da; 40.439 Da + 210 Da + 2x 80 Da = 40.809 Da). Die schwachen Signale bei 40.677 Da und 40.855 Da ließen sich weder über weitere Phosphoformen noch über das Molekulargewicht bekannter PKA-Cα Isoformen erklären (vgl. Tab. 8). Eine Aufteilung auf verschiedene Phosphoformen, wie sie an rekombinantem Protein auftritt, ließ sich somit in keinem der untersuchten Geweben nachweisen. Laut Literatur gibt es keinen Unterschied zwischen der spezifischen Aktivität von rekombinanter PKA-Cα aus E. coli und endogener PKA-Cα aus Säugergewebe. Dieser mittels eines spektrophotometrischen Aktivitätstest ermittelte Wert variiert zwischen 20 und 30 U/mg (Slice et al. 1989; Herberg et al. 1993a). Die in dieser Arbeit tendenziell niedrigere Aktivität der aus Gewebe isolierten PKA-Cα (s. Abb. 20, C) beruht vermutlich weniger auf der unterschiedlichen Anzahl der P-Stellen als vielmehr auf einer Kontamination mit anderen, katalytisch geringer aktiven PKA-C Isoformen. Nur die Isoformen PKA-Cα1 und PKA-Cβ1 werden ubiquitär in allen Gewebetypen, letztere abundant in Hirn exprimiert und sind aufgrund ihrer hohen Sequenzhomologie von 91 % und ähnlichen physikalischen Eigenschaften in vivo nur schwer voneinander zu unterscheiden (Gamm et al. 1996). In Tab. 8 sind die aktuellen Einträge aus der Swissprot-Datenbank für die auf Proteinebene bestätigten PKA-C Isoformen aus Maus, Schwein und Mensch aufgeführt. Mittels MS/MS Sequenzierung wurden in den untersuchten Geweben neben PKA-Cα auch eine geringe Anzahl an isoform-spezifischen Peptiden für PKA-Cβ1 und PKA-Cβ2 entdeckt (s. Anhang 9.2). Eine deutliche Bande im SDS-PAA-Gel bei 46 kDa, sowie eine zusätzliche Bande im Phos-tagTM SDS PAGE (s. Abb. 20, A und B) wiesen auf das Vorhandensein der größeren Isoform PKA-Cβ2 in Schweineherzgewebe hin. 66 4. Ergebnisse Tab. 8: Vorkommen von PKA-C Isoformen in verschiedenen Geweben (Swissprot-Datenbank). 1 2 3 experimentell nicht belegt, Sequenz unvollständig, kein Datenbankeintrag, das Molekulargewicht wurde über ein Sequenzalignement zu KAPCB_HUMAN Isoformen ermittelt, kA: keine Angabe. Swissprot ID: HUMAN: KAPCA_HUMAN KAPCB_HUMAN Isoform-Bezeichnung Aminosäuren Molekulargewicht (Da) Expression P17612-1 Isoform 1 351 40.590 ubiquitär P17612-2 343 39.822 Spermienzellen P22694-1 Isoform 2 / C-alpha-2 / C-alpha-S Isoform 1 351 40.623 Gehirn P22694-2 Isoform 2 398 46.236 Thymus, Milz, Niere 2 Isoform 3 339 39.477 Hirn 2 Isoform 4 338 39.379 Hirn P22694-5 2 Isoform 5 354 40.947 kA P22694-6 Isoform 6 357 41.296 kA P22694-7 Isoform 7 355 41.046 kA P22694-3 P22694-4 1 P22694-8 Isoform 8 257 29.696 kA KAPCG_HUMAN P22612 Isoform 1 351 40.434 Spermienzellen MAUS: KAPCA_MOUSE P05132-1 Isoform 1 / C-alpha-1 351 40.571 ubiquitär P05132-2 343 39.803 Spermienzellen P68181-1 Isoform 2 / C-alpha-2 / C-alpha-S Isoform 1 / Beta-1 351 40.708 P68181-2 Isoform 2 / Beta-2 338 39.449 ubiquitär, am höchsten im Hirn Hirn P68181-3 Isoform 3 / Beta-3 339 39.520 Hirn P68181-4 Isoform 4 / Beta-4 398 46.014 - KAPCA_PIG P36887 Isoform 1 351 40.617 ubiquitär KAPCB_PIG P05383 KAPCB_MOUSE 1 SCHWEIN: Isoform 1 351 40.594 ubiquitär 3 Isoform 2 398 46.205 kA 3 Isoform 3 339 39.446 kA 3 Isoform 4 338 39.348 kA 3 Isoform 5 354 40.916 kA 3 Isoform 6 357 41.265 kA 3 Isoform 7 355 51.015 kA 3 Isoform 8 257 29.665 kA 3 Isoform 1 351 40.246 - kA kA kA kA kA kA kA KAPCG_PIG kA Da PKA-Cβ2 nicht Gegenstand der Untersuchung war, wurde dieser hohe Molekulargewichtsbereich für die Untersuchung der Phosphoformen der PKA-Cα nicht berücksichtigt. Daher ergaben die dekonvoluierten MS Spektren keinen Hinweis auf PKA-Cβ2. Jedoch war auch über Molekulargewichtsbestimmung ein geringer Anteil an PKA-Cβ1 in Schweineherzgewebe 67 4. Ergebnisse zu detektieren (s. Abb. 20, B; Pfeil). Wie auch für PKA-Cα tritt eine Diskrepanz zwischen dem über die Swissprot-Datenbank berechneten Molekulargewicht und dem experimentell gemessenen Molekulargewicht auf, jedoch weist die detektierte Massenabnahme von Δm = 22 Da auf die 23 Da kleinere PKA-Cβ Isoform hin. In den anderen untersuchten Geweben ergaben sich sowohl aus der Phos-tagTM SDS-PAGE, wie auch über die Molekulargewichtsbestimmung keine signifikanten Hinweise auf andere Isoformen neben der PKA-Cα (vgl. Tab. 8). Weitere Gründe für die unterschiedliche spezifische Aktivität werden in 5.3.5 diskutiert. PKA-C aus Schweineleber und -niere wiesen ebenfalls Phosphorylierungen an T197 und S338 auf (s. Anhang 9.4). Die experimentell ermittelten Molekulargewichte und Phos-tagTM SDS-PAGE zeigten jedoch keine Phosphoformdiversität auf (s. Anhang 9.2). Die Hauptsignale bei 40.172,5 Da bzw. 40.314,5 Da ließen sich mit keinem der theoretisch berechneten Molekulargewichte für Iso- bzw. Phosphoformen der PKA-C erklären und beruhen vermutlich auf Proteindegradation (vgl. Tab. 8). Da mit ~15 U/mg keine signifikante Veränderung der spezifischen Aktivität nachzuweisen war sowie mittels MS/MS Analyse 8090 % der PKA-Cα Sequenz identifiziert werden konnten (s. Anhang 9.2), ist es unwahrscheinlich, dass in den betroffenen Geweben unbekannte Prozessierungsschritte oder Modifikationen auftreten, wodurch kleinere gewebsspezifische PKA-C Isoformen entstanden sein könnten. Die Identifizierung von nur zwei Phosphatresten an endogener PKA-Cα aus Maus- und Schweinegewebe werden durch frühere Untersuchungen gestützt, in denen etwa 2 mol Phosphat pro mol PKA-Cα aus Säugerskelettmuskel detektiert wurden (Bechtel et al. 1977; Bossemeyer et al. 1993). Auch in der Dissertation von Andreas Schlosser und einer Arbeit von Herberg et al. wurde PKA-Cα aus Säugerherz isoliert und über ESI-MS Analyse als N-terminal myristoyliert und nur zweifach phosphoryliert identifiziert (Herberg et al. 1993a; Schlosser 2002). 4.3.3 Die N-terminale Myristoylierung beeinflusst den PKA-Cα Phosphorylierungsstatus Um den Einfluss der an PKA-Cα aus Säugergewebe vorkommenden N-terminalen Modifikation mit Myristinsäure zu untersuchen, wurde PKA-Cα zusammen mit einer N-Myristoyltransferase in E. coli exprimiert (Carr et al. 1982; Duronio et al. 1990; Yonemoto et al. 1993b). Mittels MS/MS und Westernblot Analysen konnte im Vergleich zu dem nicht myristoyliertem Protein kein Unterschied in der Anzahl der phosphorylierten P-Stellen 68 4. Ergebnisse detektiert werden (s. Anhang 9.4). Die Molekulargewichtsbestimmung zeigt jedoch ein Vorkommen von geringer modifizierten Proteinspezies mit einer Verschiebung von drei bis siebenfach zu zwei- bis fünffach modifizierten Phosphoformen (vgl. Abb. 18 und Abb. 21). Abb. 21: Phosphorylierungsstatus der rekombinanten, in E. coli exprimierten myristoylierten humanen PKA-Cα. Rekombinante PKA-Cα wurde über PKI5-24-Affinitätschromatographie aus E. coli gereinigt. (A) Proteindetektion TM über SDS-PAGE und (B) Auftrennung der Phosphoformen über Phos-tag SDS-PAGE mit CoomassieFärbelösung (je 3 µg Protein). Identifizierung von 50 ng PKA-Cα über Westernblot Analysen mit α-PKA-C Antikörper (1 min Belichtung). Phosphorylierungen an T197 und S338 wurden mit den phosphospezifischen Antikörpern α-PKA-C-pT197 (5 min) und α-PKA-C-pS338 (5 min) nachgewiesen. (C) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLC-ESI-MS. Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±2 Da verschiedenen Phosphoformen der PKA-Cα zuordnen (vgl. Anhang 9.3): xP*: neben xP-Stellen lässt sich noch eine Modifikation mit Myristinsäure nachweisen. P-Stellen und zusätzliche Modifikationen wurden über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen (s. Anhang 9.4). Die bereits für die unmyristoylierte PKA-Cα nachgewiesenen regelmäßig aufgetretenen, aber von ihrer Ursache her unbekannten Zwischensignale (40 ± 1 Da) waren auch hier zu detektieren. Das Vorhandensein weniger hoch phosphorylierter PKA-Cα in Anwesenheit der Myristoylierung konnte auch über eine tiefer laufende Bande in einer Phos-tagTM SDS-PAGE nachgewiesen werden (s. Abb. 21, B). Da die Myristinsäure den N-Terminus des Proteins blockiert, ist für das myristoylierte Protein keine Phosphoglukonsäuremodifikation nachweisbar. Yonemoto et al. konnten über Quantifizierung eines radioaktiven Signals auf Phosphopeptidebene eine signifikante Verringerung der Phosphorylierung an pS10 und 69 4. Ergebnisse pS139 in Folge der Myristoylierung nachweisen (Yonemoto et al. 1993a). Neben höher phosphorylierten Phosphoformen beinhaltet rekombinante myristoylierte PKA-Cα folglich auch zweifach an T197 und S338 phosphoryliertes Protein, wie es in Säugergewebe auftritt. Zusätzliche Phosphorylierungen wurden an S10, S53, S139 und S259 gefunden (s. Abb. 21). Die spezifische Aktivität lag im Vergleich zu unmyristoyliertem Protein unverändert bei 25 U/mg (Yonemoto et al. 1993b). Eine mögliche regulatorische Beteiligung der Myristoylgruppe an einer initialen Membranverankerung der PKA-Cα sowie die Freisetzung von der Membran in Folge einer transienten Phosphorylierung an S10 werden in 5.3.1 diskutiert. 4.3.4 Einfluss von Expressionsbedingungen auf den PKA-Cα Phosphorylierungsstatus Unter Standardbedingungen wurde die Expression von muriner PKA-Cα bei einer Zelldichte von OD600 = 0,6 mit 400 µM IPTG induziert und die E. coli Zellen nach weiteren 18 h Inkubation bei 22°C geerntet. Unter diesen Voraussetzungen waren PKA-Cα Phosphoformen mit drei bis fünf Phosphorylierungen und einer zusätzlichen N-terminalen Phosphoglukonsäuremodifikation zu detektieren (s. Abb. 22, B). Ein vollständiger Verzicht auf die Induktion mit IPTG lieferte geringe Mengen an PKA-Cα mit drei bis fünf P-Stellen. Die Modifikation mit Phosphoglukonsäure war nicht mehr nachweisbar und scheint im Zusammenhang mit der Induktion der Genexpression über IPTG zu stehen. Möglicherweise nutzen E. coli Zellen das überschüssige IPTG als Zuckergrundgerüst für den Aufbau der Phosphoglukonsäure. Ein Verkürzen der Expressionszeit nach Induktion mit 400 µM IPTG von 24 h auf 2 h führte zum zusätzlichen Auftreten von zweifach phosphorylierter PKA-Cα mit und ohne zusätzlicher Phosphoglukonsäuremodifikation. Westernblot Analysen und MS/MS Sequenzierung zeigten für die untersuchten Proteine keinen Unterschied in der Anzahl der detektierten P-Stellen (s. Anhang 9.4). Die untersuchten Proteine besaßen eine spezifische Aktivität von ca. 25 U/mg. Die Reinigung von PKA-Cα aus weniger Zellmaterial, in Folge einer verkürzten Expressionsdauer bei gleichzeitigem Unterlassen der Induktion blieb erfolglos. 70 4. Ergebnisse Abb. 22: Abhängigkeit des PKA-Cα Phosphorylierungsstatus von der Expressionsdauer und der IPTG Konzentration Murine PKA-Cα (P05132) wurde in E. coli exprimiert und über PKI5-24-Affinitätschromatographien gereinigt. Für verwendete Zellen und Vektoren s. 3.1. (A) Die Proteindetektion im Zelllysat erfolgte über SDS-PAGE: oben: Coomassie Färbung; Mitte: Westernblot Analysen über α-PKA-C Antikörper (10 min Belichtung), α-PKA-C-pT197 (10 min) und α-PKA-C-pS338 (15 min); unten: Auftrennung der Phosphoformen über TM Phos-tag SDS-PAGE. (B) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLC-ESI-MS. Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±1 Da verschiedenen Phosphoformen der PKA-Cα zuordnen (vgl. Anhang 9.3): xP: xP-Stellen pro Phosphoform, xP*: eben xP-Stellen lässt sich noch eine Modifikation mit Phosphoglukonsäure (Δm = 258 Da) nachweisen. x: Signal wird von einem kontaminierendem Protein (His6- PKA-Cα K72H) aus einem nanoLC-ESI-MS Vorlauf verursacht. P-Stellen und zusätzliche Modifikationen wurden über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen (s. Anhang 9.4). 4.3.5 Einfluss von Reinigungsbedingungen auf den PKA-Cα Phosphorylierungsstatus Neben der Reinigung über PKI5-24-Affinitätschromatographie (Olsen et al. 1989) wurde murine PKA-Cα auch über Kationenaustauscherchromatographie (Herberg et al. 1993a) und in Form des PKA-Holoenzymkomplexes (Hemmer et al. 1997a) gereinigt. Alle Proteine 71 4. Ergebnisse zeigten eine spezifische Aktivität von 30 U/mg. MS/MS Sequenzierungen (s. Anhang 9.4), Westernblot Analysen sowie der Nachweis der Phosphoformen über Phos-tagTM SDS-PAGE und Molekulargewichtsbestimmung zeigten für diese unterschiedlich gereinigte PKA-Cα keinen Unterschied im Phosphorylierungsstatus (s. Abb. 23). Um sicher zu stellen, dass über PKI5-24-Affinitätschromatographie nicht nur die aktiven PKA-Cα Phosphoformen erfasst worden sind (Steinberg et al. 1993; Cauthron et al. 1998; Steichen et al. 2010), wurde auch mit Histidin-Fusionsanteil versehene PKA-Cα über Co2+-Affinitätschromatographie gereinigt (His6- PKA-CαCo2+) und auf ihren Phosphorylierungsstatus hin überprüft. Klassische MS/MS Sequenzierung (s. Anhang 9.4) und Westernblot Analysen (s. Abb. 23, A) zeigten einen unveränderten Phosphorylierungsstatus. Höher modifizierte Phosphoformen ließen sich zum einen aufgrund nicht aufzutrennender His6- PKA-Cα in der Phos-tagTM SDS-PAGE vermuten, zum anderen wiesen die detektierten Molekulargewichte auf hochphosphorylierte Proteinspezies mit sechs bis zehn Phosphorylierungen ohne zusätzliche Phosphoglukonsäuremodifikationen hin (s. Abb. 23, B). Du et al. haben das Auftreten von Phosphorylierungen innerhalb von Histidin-Fusionsanteilen an rekombinant exprimierten, (auto-) katalytisch aktiven Kinasen, darunter auch an humaner PKA-Cα untersucht. Die Anzahl der Phosphorylierungen innerhalb des Histidin-Fusionsanteils variierte von einer bis fünf, wobei hauptsächlich ein vierfach phosphorylierter Histidin-Fusionsanteil detektiert werden konnte (MGSSHHHHHHSSGLVPRGSH, Δm = 2.163 Da) (s. Anhang 9.5; S. 264 ff) (Du et al. 2005a; Du et al. 2005b). Abzüglich dieser vier P-Stellen lassen sich damit für His6- PKA-Cα Proteinspezies mit zwei bis sechs Phosphorylierungen nachweisen. Das Einbringen eines Histidin-Fusionsanteils erschwert somit zwar den Phosphoform-Nachweis, hat jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Identität der in der PKA-Cα Sequenz vorhandenen P-Stellen. Geringer phosphorylierte und somit möglicherweise inaktive Phosphoformen ließen sich für His6- PKA-Cα nicht detektieren. 72 4. Ergebnisse Abb. 23: Abhängigkeit des PKA-Cα Phosphorylierungsstatus von der Reinigungsmethode. Murine PKA-Cα (P05132) wurde in E. coli exprimiert und über PKI5-24-Affinitätschromatographie (PKA-CαPKI5-24), Kationenaustauscherchromatographie (PKA-CαKat) oder als mit Histidin-Fusionsanteil versehenes Protein über 2+ Co -Affinitätschromatographie (His6- PKA-CαCo2+) gereinigt. Für die Reinigung in Form des Holoenzym2+ komplexes wurden PKA-Cα und und His6- PKA-RIIα G337E coexprimiert und über Ni -Affinitätschromatographie isoliert (PKA-CαCoR/Ni2+). Für verwendete Zellen und Vektoren s. 3.1. (A) Die Proteindetektion erfolgte über SDS-PAGE: oben: Coomassie Färbung; Mitte: Westernblot Analysen über α-PKA-C Antikörper (2 min Belichtung), α-PKA-C-pT197 (30 min) und α-PKA-C-pS338 (10 min); unten: Auftrennung der TM Phosphoformen über Phos-tag SDS-PAGE. (B) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLC-ESI-MS. Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±1 Da verschiedenen Phosphoformen der PKA-Cα zuordnen (vgl. Anhang 9.3): xP: xP-Stellen pro Phosphoform, xP*: neben xP-Stellen lässt sich noch eine weitere N-terminale Modifikation nachweisen; links: Histidin-Fusionsanteil (Δm = 2.163 Da); rechts: Phosphoglukonsäure (Δm = 258 Da); x: Signal wird von einem kontaminierendem Protein verursacht. P-Stellen und zusätzliche Modifikationen wurden über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen (s. Anhang 9.4). 4.3.6 Einfluss von Phosphatasen auf den PKA-Cα Phosphorylierungsstatus Eine kritische Betrachtung der Enzymregulation über Phosphorylierung und Dephosphorylierung wurde bereits 1970 von Krebs & Beavo gefordert (Krebs et al. 1979). Auch der Phosphorylierungszustand eines Proteins in vivo spiegelt das Zusammenspiel von Kinasen und Phosphatasen wider. Fehlende Phosphatasen wurden demnach als Ursache für die Hyperphosphorylierung der rekombinant in E. coli exprimierten PKA-Cα untersucht. Die unterschiedliche Dephosphorylierungsrate von rekombinanter sowie von endogener, aus Säugergewebe isolierter PKA-Cα wurde in Gegenwart von CIAP (calf intestine alkaline phosphatase, Roche) und λ-Phosphatase (s. 3.3.9) über Phos-tagTM SDS-PAGE kombiniert mit Westernblot Analysen untersucht (s. Abb. 24). An PKA-Cα aus Säugergewebe war erst nach 73 4. Ergebnisse 24 h Behandlung mit λ-Phosphatase eine Dephosphorylierung über eine deutlich tiefer laufende Proteinbande nachzuweisen. Die dabei entstandene Phosphoform zeigte eine verbleibende Phosphorylierung an T197 jedoch nicht an S338. TM Abb. 24: Nachweis einer in vitro Dephosphorylierung von PKA-Cα über Phos-tag SDS-PAGE kombiniert mit Westernblot Analyse. 0,5 µM PKA-Cα wurde mittels PKI5-24-Affinitätschromatographie aus E. coli (links) bzw. aus Schweineskelettmuskelgewebe (rechts) gereinigt und bei 30°C in einer zeitabhängigen Dephosphorylierungsreaktion mit zehnfach äquimolaren Überschuss an λ-Phosphatase (s. 3.3.9) und CIAP (Roche) untersucht: Zu den ZeitTM punkten t = 0, 30 min, 2 h und 24 h wurden Proben entnommen und auf ein Phos-tag SDS-PAGE aufgetragen. Für den Proteinnachweis über Westernblot Analysen wurden 300 ng Protein pro Spur aufgetragen und die Proteine über α-PKA-C Antikörper (10 min Belichtung), α-PKA-C-pT197 (30 min) und α-PKA-C-pS338 (2 min) detektiert. K: Kontrollansatz: Inkubation von PKA-Cα mit λ-Phosphatase für 24 h ohne Zugabe von MnCl2. An rekombinantem Protein zeigten sich schon nach 30 min unterschiedlich dephosphorylierte Phosphoformen, die nur noch partiell an T197 und S338 modifiziert waren. Nach 24 h Dephosphorylierung mit λ-Phosphatase ließ sich weder T197 noch S338 phosphoryliert nachweisen. In Gegenwart von CIAP war die unterschiedlich effiziente Dephosphorylierungsrate noch auffälliger. Während sich PKA-Cα aus Säugergewebe weder an pT197 noch an pS338 dephosphorylieren ließ, zeigte sich an rekombinantem Protein nur noch ein geringer Phosphorylierungsgrad an beiden P-Stellen (s. Abb. 24, A). Die beschleunigte Dephosphorylierung auch an den phospatasestabilen P-Stellen pT197 und 74 4. Ergebnisse pS338 kann hier zum Teil auf das Fehlen der Myristylgruppe an der rekombinanten PKA-Cα zurückgeführt werden (Liauw et al. 1996). Für eine effiziente Regulation der PKA-Cα P-Stellen müssen die Phosphatasen möglicherweise bereits während der Proteinsynthese aktiv sein, um cotranslational angefügte Phosphatgruppen entfernen zu können (s. Diskussion in 5.3.3). Diese Vermutung wird durch die in dieser Arbeit gewonnenen Beobachtungen unterstützt, in denen eine Dephosphorylierung von PKA-Cα während einer Coexpression mit λ-Phosphatase noch deutlich effizienter funktioniert (s. 4.5.1). Auch wenn sich rekombinante PKA-Cα hier in vitro nicht vollständig dephosphorylieren lässt, könnte das Fehlen von Phosphatasen für den Hyperphosphorylierungsstatus in E. coli verantwortlich sein. Bestärkt wird diese Hypothese dadurch, dass im Säuger ausschließlich die phosphatasestabilen P-Stellen pT197 und pS338 nachgewiesen werden können. PP5 dephosphoryliert T197 nur an PKA-Cα, die aus Säugergewebe gereinigt wurde Obwohl die Aktivierung über Phosphorylierung innerhalb der Aktivierungsschleife in Kinasen einen bekannten Regulationsmechanismus darstellt (Hanks et al. 1988; Morgan et al. 1994; Yan et al. 1994; Hanks et al. 1995), sind bis heute keine Phosphatasen bekannt, die pT197 an PKA-Cα dephosphorylieren können. Diskutiert wird, ob eine Konformationsänderung der PKA-Cα unter bestimmten physiologischen Bedingungen eine Dephosphorylierung von pT197 ermöglicht (Liauw et al. 1996; Humphries et al. 2005) (s. 5.4). Verschiedene Serin/Threonin-Proteinphosphatasen mit breiter Substratspezifität (PP1, PP2A, PP2Ca, PP5, CIAP) wurden in dieser Arbeit auf ihre Fähigkeit hin untersucht, pT197 an rekombinantem und endogenem Protein aus Muskelgewebe zu dephosphorylieren. Analog zu Liauw et al., die eine pT197 Dephosphorylierung mit PP1, PP2A und CIAP nicht an nativen, sondern erst an mit Urea behandeltem Protein detektieren konnten (Liauw et al. 1996), ließ sich an rekombinanter PKA-Cα mit keiner der getesteten Phosphatasen eine Dephosphorylierung für pT197 nachweisen (s. Abb. 25, B). Interessanterweise war jedoch die Phosphatase PP5 in der Lage, in Anwesenheit von Arachidonsäure eine Dephosphorylierung von pT197 an aus Säugergewebe isolierter PKA-Cα zu erzielen (s. Abb. 25, A). Die Dephosphorylierungsreaktion war zeit- und konzentrationsabhängig und ließ sich durch Okadasäure, einem spezifischen Proteinphosphataseinhibitor inhibieren. pS338 hingegen wurde von PP5 nur zu einem geringeren Anteil dephosphoryliert. An rekombinanter PKA-Cα konnte PP5 nur einen Anteil der über Phos-tagTM SDS-PAGE aufgetrennten Proteinspezies 75 4. Ergebnisse dephosphorylieren (s. Abb. 25, B). Auch hier verlief die Abnahme der P-Stellen, nachgewiesen über die schnellere Laufgeschwindigkeit der geringer phosphorylierten Proteine, in Abhängigkeit von Arachidon- (PP5-Aktivator) bzw. Okadasäure (PP5-Inhibitor). Der Unterschied in der Effizienz der Dephosphorylierung zwischen rekombinanter und aus Gewebe isolierter PKA-Cα könnte dabei zum einen an der in E. coli auftretenden Hyperphosphorylierung liegen oder aber auch durch die fehlende Myristoylierung des rekombinanten Proteins beeinflusst werden. Abb. 25: Nachweis einer in vitro Dephosphorylierung von pT197 an PKA-Cα mit verschiedenen Phosphatasen. Links: 0,5 µM PKA-Cα wurde über PKI5-24-Affinitätschromatographie aus (A) Schweineskelettmuskel bzw. aus (B) E. coli gereinigt und bei 30°C für 1 h nach Herstellerangaben mit verschiedenen Proteinphosphatasen (PP) behandelt. PP5 wurde mit Arachidonsäure (Ara) aktiviert und mit Okadasäure (OA) inhibiert. Mitte, rechts: Für PP5 in Anwesenheit von Arachidonsäure wurde die Zeit- und Konzentrationsabhängigkeit der Dephosphorylierungsreaktion untersucht. PKA-CαCoPP: dephosphoryliertes Kontrollprotein nach Coexpression mit λ-Phosphatase (0P) (s. 4.5.1). Für den Proteinnachweis über Westernblot Analysen wurden 50 ng Protein pro TM Spur (SDS-PAGE) bzw. 300 ng Protein pro Spur (Phos-tag SDS-PAGE) aufgetragen und die Proteine über α-PKA-C Antikörper (10 min Belichtung), α-PKA-C-pT197 (20 min) und α-PKA-C-pS338 (20 min) detektiert. 4.4 Autophosphorylierung als Ursache für die Hyperphosphorylierung von PKA-Cα in E. coli Da durch Punktmutationen inaktivierte PKA-Cα in E. coli keinerlei Phosphorylierungen aufweist, wird vermutet, dass sich derartige Modifikation nur über einen autokatalytischen Prozess von Seiten aktiver PKA-Cα erklären lassen (Yonemoto et al. 1993a; Yonemoto et al. 1997; Iyer et al. 2005a; Iyer et al. 2005b). Zudem sind Kinasen, die aktiv in Bakterien 76 4. Ergebnisse exprimiert werden können meist autokatalytisch aktive Enzyme. Die geringe Effizienz und Konzentrationsabhängigkeit der Autophosphorylierung während der Expression in E. coli und in vitro unterstützen dabei einen intermolekularen Phosphorylierungsmechanismus, der möglicherweise cotranslational initiert wird (s. Diskussion in 5.3.3) (Herberg et al. 1993a; Steinberg et al. 1993; Girod et al. 1996; Cauthron et al. 1998). Um auszuschließen, dass die vollständig unterdrückte Phosphorylierung bei KinaseTotmutanten nicht auf einen durch die Mutation ausgelösten Nebeneffekt zurückzuführen ist, wurde auch der Phosphorylierungsstatus einer zellfrei exprimierten His 6- PKA-Cα untersucht. Dort nachgewiesene Phosphorylierungen müssen auf Autophosphorylierungsprozessen beruhen, da mittels zellfreier, auf einem E. coli Lysat basierender Expression keine posttranslationalen Modifikationen möglich sind. 4.4.1 Katalytisch inaktive PKA-Cα ist nicht phosphoryliert Die in E. coli exprimierte katalytisch inaktive Kinase-Totmutante His6- PKA-Cα K72H wurde mittels Phos-tagTM SDS-PAGE, Westernblot und MS Analysen als vollständig unphosphoryliert nachgewiesen (s. Abb. 26, A und C; für MS/MS Sequenzierung s. Anhang 9.4). Die höher laufende Bande im Phos-tagTM Gel ließ sich auf eine Kontamination mit dem Hitzeschockprotein Hsp60 zurückführen. Ein zweites Signal im dekonvoluiertem MS Spektrum mit einer Massenabweichung von 76,5 Da ist vermutlich in Folge der Probenpräparation, die hier in Gegenwart von ß-Mercaptoethanol erfolgt ist, entstanden und stellt ein zusätzliches ß-Mercaptoethanoladdukt dar (Krishna et al. 1993; Papov et al. 1994). 4.4.2 Zellfrei exprimierte PKA-Cα zeigt trotz fehlender T197 Phosphorylierung eine Autophosphorylierung an S338 His6- PKA-Cα wurde in einem zellfreien Expressionssystem (RTS100 E. coli HY Kit von Roche) exprimiert (Knape 2010), in dem laut Herstellerangabe ohne Addition weiterer Zusätze keine PTMs möglich sind (Roche 2007). Ein möglicher Phosphatgruppendonor steht jedoch in Form des für die in vitro Proteinsynthese zugesetzten 1 mM ATP zur Verfügung (persönliche Mitteilung von Roche). Die Molekulargewichtsbestimmung für His6- PKA-Cα zeigte, wie für die Kinase-Totmutante His6- PKA-Cα K72H ein Signal für vollständig unphosphoryliertes Protein. Das zweite Signal mit einer Massenabweichung von 76,5 Da wurde auch hier in einer zusätzlichen Modifikation mit ß-Mercaptoethanol vermutet (s. Abb. 26, B). 77 4. Ergebnisse Abb. 26: Nachweis von Phosphorylierungen an in E. coli exprimierter muriner His6- PKA-Cα K72H und an His6- PKA-Cα, die in einem zellfreien Expressionssystem exprimiert wurde (His6- PKA-Cα CFE). (A, B) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLC-ESI-MS. Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±1 Da (für His6- PKA-Cα K72H) und ±7 Da (für His6- PKA-Cα CFE) unphosphorylierter PKA-Cα zuordnen (vgl. Anhang 9.3). Für die Signale mit einer Massendifferenz von 76,5 Da wurde eine β-MercaptoTM ethanolmodifikation (β-ME) vermutet. Der Einschub zeigt die Auftrennung der Phosphoformen über Phos-tag SDS-PAGE. Die Detektion erfolgte für 3 µg His6- PKA-Cα K72H mit Coomassie-Färbelösung. Die höher laufende Bande ließ sich auf eine Kontamination mit dem Hitzeschockprotein Hsp60 zurückführen. 100 ng His6- PKA-Cα CFE wurden aufgrund der geringen Proteinkonzentration über Westernblot Analyse mit α-PKA-C Antikörper (10 min Belichtung) nachgewiesen. P-Stellen und zusätzliche Modifikationen wurden über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen (s. Anhang 9.4). (C) In vitro Autophosphorylierung (Auto-P) und PDK-1 Phosphorylierung (PDK-1-P). (D) Nachweis der S338 Phosphorylierung an His6- PKA-Cα CFE in Anwesenheit von 40 µM PKI bzw. 200 µM H89 (ergänzt und modifiziert nach Knape 2010). Identifizierung von 50 ng PKA-Cα über Westernblot Analysen mit α-PKA-C Antikörper (2 min Belichtung), α-PKA-C-pT197 (5 min) und α-PKA-C-pS338 (5 min). Das schnelle Laufverhalten der His6- PKA-Cα CFE innerhalb der Phos-tagTM SDS-PAGE sowie die MS/MS Analyse (s. Anhang 9.4) wiesen auf gering bzw. nur noch an S338 phosphoryliertes Protein hin. Die Autophosphorylierung an S338 ließ sich nach Zugabe des 78 4. Ergebnisse ATP Analogs H89 oder in Gegenwart des Proteinkinaseinhibitors PKI während der Proteinexpression inhibieren (s. Abb. 26, D). T197 hingegen konnte erst durch nachträgliche PDK-1 Behandlung phosphoryliert werden (s. Abb. 26, C und D). In dem spektrophotometrischen Aktivitätstest nach Cook et al. (Cook et al. 1982) konnte für His6- PKA-Cα CFE keine spezifische Aktivität nachgewiesen werden. Im direkten Vergleich mit der Kinase-Totmutante ließ sich aber in Westernblot Analysen mit α-Phospho-PKA-Substrat Antikörper eine vergleichbar geringe Substratphosphorylierung von PKA-RIIβ durch His6- PKA-Cα CFE zeigen (Knape 2010). Diese war von der T197 Phosphorylierung unbeeinflusst. Eine Autophosphorylierung an S338 scheint somit schon bei geringen PKA-Cα Konzentrationen möglich zu sein und anders als bislang angenommen, nicht von einer initialen Phosphorylierung an T197 abzuhängen (Iyer et al. 2005b; Pickin et al. 2008). Ein erweitertes Vorhersagemodell für die phosphorylierungsabhängige Aktivierung der PKA-Cα wird in 5.3.3 diskutiert. 4.5 Die Hyperphosphorylierung von PKA-Cα in E. coli beruht nicht ausschließlich auf Autophosphorylierung Um gering phosphoryliertes, aber, anders als für His6- PKA-Cα K72H und His6- PKA-Cα CFE, noch aktives Enzym zu erhalten, wurde PKA-Cα in Gegenwart von λ-Phosphatase in E. coli coexprimiert (PKA-CαCoPP) und anschließend in vitro Autophosphorylierungsexperimente mit PKA-CαCoPP durchgeführt. 4.5.1 Die Coexpression mit λ-Phosphatase verringert die Anzahl der Phosphorylierungen an PKA-Cα Nach Reinigung über PKI5-24-Affinitätschromatographie konnten Proteinspezies von PKA-CαCoPP ohne und mit maximal einer Phosphorylierung über Molekulargewichtsbestimmung nachgewiesen werden. pT197 und pS338 wurden über MS/MS Sequenzierung (s. Anhang 9.4) und Westernblot Analyse (s. Abb. 27) beide als P-Stellen identifiziert. Eine in Kooperation mit Dr. Jörg Seidler durchgeführte quantitative Auswertung über Signalintensitätsmessung nach Seidler et al. 2009 ergab mit 34 % Phosphorylierung an T197 und 18 % Phosphorylierung an S338 jedoch auch eine deutliche Abnahme der Modifikation an den beiden als phosphatase-stabil beschriebenen P-Stellen. 79 4. Ergebnisse Abb. 27: Phosphorylierungsstatus der rekombinanten, in E .coli exprimierten murinen PKA-Cα nach Coexpression mit λ-Phosphatase. Rekombinante PKA-Cα wurde über PKI5-24-Affinitätschromatographie aus E. coli gereinigt. (A) Proteindetektion TM über SDS-PAGE und (B) Auftrennung der Phosphoformen über Phos-tag SDS-PAGE mit Coomassie-Färbelösung (je 3 µg Protein). Identifizierung von 50 ng PKA-Cα über Westernblot Analysen mit α-PKA-C Antikörper (1 min Belichtung). Phosphorylierungen an T197 (α-PKA-C-pT197; 5 min) und S338 (α-PKA-C-pS338, 5 min) wurden mit phosphospezifischen Antikörpern nachgewiesen. (C) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLCESI-MS. Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±1 Da verschiedenen Phosphoformen der PKA-Cα zuordnen (vgl. Anhang 9.3): xP: xP-Stellen pro Phosphoform. P-Stellen und zusätzliche Modifikationen wurden über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen (s. Anhang 9.4). Über Co2+-Affinitätschromatographie gereinigte His6-PKA-CαCoPP zeigte im Vergleich zu der über PKI5-24-Affinitätschromatographie isolierter PKA-CαCoPP eine unveränderte Phosphorylierung an T197, während S338 hier zu einem höheren Prozentsatz phosphoryliert vorlag (Abb. 28). Proteinspezies, die zwar an S338, nicht jedoch an T197 phosphoryliert sind, lassen sich demzufolge nur mit geringer Effizienz über PKI5-24-Affinitätschromatographie reinigen (s. Diskussion in 5.3.4) (Steinberg et al. 1993; Cauthron et al. 1998; Steichen et al. 2010). Wider Erwarten ließen sich jedoch auch für PKA-CαCoPP vollständig unphosphorylierte Proteinspezies über PKI5-24-Affinitätschromatographie reinigen, welches aufgrund der höheren Reinheit bevorzugt verwendet wurde (s. Abb. 28). Letztlich war es erst aufgrund der reduzierten aber nicht vollständig unterdrückten Phosphorylierung an T197 und S338 möglich, anders als bei vollständig inaktivem Enzym, eine direkte in vitro Autophosphorylierung von PKA-CαCoPP zu verfolgen (s. 4.5.3). 80 4. Ergebnisse Abb. 28: PKA-CαCoPP und His6- PKA-CαCoPP zeigen unterschiedlich starke Phosphorylierung an S338. PKA-Cα wurde aus E. coli gereinigt und über SDS-PAGE aufgetrennt. Für die Proteindetektion mit Coomassie-Färbung wurde 1 µg Protein, für Westernblot Analysen 50 ng Protein pro Spur aufgetragen: α-PKA-C Antikörper (2 min Belichtung), α-PKA-C-pT197 (30 min) und α-PKA-C-pS338 (10 min). M: Molekulargewichtsstandard. 4.5.2 Die Coexpression mit λ-Phosphatase reduziert die Aktivität und PKI-Affinität von PKA-Cα Die spezifische Aktivität von PKA-CαCoPP betrug im Vergleich zu der unter Standardbedingungen in E. coli exprimierten PKA-Cα nur 26 % (s. 4.5.3, Abb. 34). Eine weniger affine PKI-Bindung wurde qualitativ in einem Pulldown Experiment mittels PKI5-24-Affinitätschromatographie nachgewiesen (s. Abb. 29): Aus einem Proteingemisch mit äquimolaren Mengen PKA-Cα und Rinderserumalbumin als unspezifisch bindendem Protein ließ sich PKA-CαCoPP im Vergleich zu PKA-Cα nicht vollständig über PKI5-24-Affinitätsmatrix aus dem Proteinüberstand entfernen (s. Abb. 29, Spur 2). Auf eine verringerte PKI-Affinität von PKA-CαCoPP weist außerdem der größere Anteil an eluiertem Protein hin (s. Abb. 29, Spur 5). Zur quantitativen Bestimmung der Geschwindigkeitsratenkonstanten für Assoziation (k a) und Dissoziation (kd) sowie der Gleichgewichtsbindungskonstante (KD) in Gegenwart von ATP/Mg2+ wurde mittels SPR (surface plasmon resonance) die Bindungen von PKA-Cα (Konzentrationsreihe von 1,2 nM–900 nM) an GST-PKI untersucht. PKA-CαCoPP zeigte im Gegensatz zu PKA-Cα ein biphasisches Kurvenverhalten (s. Abb. 30, A und B), welches auf eine konzentrationsabhängige, während der Messung stattfindende Autophosphorylierung des Proteins in Anwesenheit von ATP/Mg2+ zurückgeführt werden konnte (vgl. Abb. 32). 81 4. Ergebnisse Abb. 29: Untersuchung der Bindung zwischen PKA-Cα und PKI in einem Pulldown Experiment mittels PKI5-24-Affinitätschromatographie. (A) 6 µM PKA-Cα bzw. (B) PKA-CαCoPP wurden mit äquimolaren Mengen Rinderserumalbumin (BSA) versetzt und anschließend mittels PKI5-24-Affinitätschromatographie (5, 6) bzw. über eine Kontrollmatrix (EtNH2-Gel) (7, 8) in Gegenwart von 3 mM ATP/5 mM 2+ Mg isoliert. Für die Proteindetektion wurden die Proben über SDS-PAGE aufgetrennt und mit Coomassie-Färbelösung nachgewiesen. M: Molekulargewichtsstandard. Direktes Injizieren von ATP/Mg2+ vor jedem einzelnen Messzyklus minimierte das biphasische Kurvenverhalten (s. Abb. 30, C). Die verringerte PKI Affinität von PKA-CαCoPP (KD von 43 nM gegenüber KD für PKA-Cα von 0,6 nM) ließ sich auf eine zehnfach verlangsamte Assoziation und eine fünffach schneller Dissoziation zurückführen (s. Abb. 30, G). Nach 6 h in vitro Autophosphorylierung von PKA-CαCoPP lag der KD für PKI mit 3,6 nM wieder im einstellig nanomolaren Bereich und damit in der Größenordnung der Gleichgewichtsdissoziationskonstante KD von PKA-Cα. Für die Messung der GST-PKI Bindung von PKA-CαCoPP in Abwesenheit von ATP/Mg2+ ließ sich auch im mikromolaren Bereich kein für PKA-Cα typisches transientes Bindungsverhalten (s. Abb. 30, E und F) nachweisen. Eine Aggregation von PKA-CαCoPP als mögliche Ursache für die weniger affine PKI-Bindung konnte in einer analytischen Gelfiltration nicht nachgewiesen werden. Selbst bei Proteinkonzentrationen im mikromolaren Bereich zeigte PKA-CαCoPP ein zu PKA-Cα unverändertes Elutionsverhalten (s. Abb. 31). Neben dem Hauptsignal bei 41 kDa war ein Signal in späteren Elutionsfraktionen zu erkennen, das von einer möglichen Proteindegradation verursacht werden kann, bei PKA-CαCoPP im Vergleich zu PKA-Cα jedoch nicht verstärkt aufgetreten ist. 82 4. Ergebnisse Abb. 30: Bestimmung der kinetischen Konstanten für die Interaktion zwischen PKA-Cα und GST-PKI mittels SPR. Verschiedene Konzentrationen an PKA-Cα (grau hinterlegt) bzw. PKA-CαCoPP wurden in An- (A-D) und 2+ Abwesenheit (E,F) von 1 mM ATP/10 mM Mg auf ihr Bindungsverhalten an den auf einem SPR-Oberflächenchip immobilisierten Proteinkinaseinhibitor (GST-PKI) getestet. Die Messungen erfolgten bei einer Flussrate von 25 µl/min, wobei Assoziations- und Dissoziationsphase jeweils für 5 min verfolgt wurden. (A, B und D) 2+ ATP/Mg wurde unter Standardbedingungen (maximale Inkubationsdauer 3 h) dem Verdünnungs- und Laufpuffer zugesetzt bzw. (C) direkt vor jedem einzelnen Messzyklus injiziert (Inkubationsdauer 10 min). (G) Unter Verwendung der BiaEvaluation Software Version 4.1 und Annahme eines Langmuir 1:1 Bindungsmodells wurden Assoziations- (ka), Dissoziationsgeschwindigkeitskonstanten (kd) und Gleichgewichtsdissoziationskonstante (KD) für die Bindung von GST-PKI an PKA-Cα bestimmt (genutzter Konzentrationsbereich: 11-300 nM). 83 4. Ergebnisse Abb. 31: Analytische Gelfitration zum Nachweis einer möglichen Proteinaggregation von PKA-CαCoPP. 6 µM PKA-Cα (pink) bzw. PKA-CαCoPP (lila) wurden einer Gelfiltration (Superdex 200) unterzogen. Als Kontrolle wurden Dextran Blau (1,5 µM), BSA (45 µM) und Ovalbumin (70 µM) und der verwendete Lagerpuffer (200 mM Argininpuffer) injiziert. Ihre Elutionsmaxima sind als Pfeile dargestellt. 4.5.3 Nachweis der Autophosphorylierung von PKA-CαCoPP mittels Phos-tagTM SDS-PAGE Eine zeitabhängige Autophosphorylierung von PKA-CαCoPP wurde über Phos-tagTM SDS-PAGE untersucht und die Phosphoformen über MS/MS Sequenzierung (s. Anhang 9.4) und Molekulargewichtsbestimmung (s. Abb. 33) sowie Westernblot Analysen (s. Abb. 35) analysiert. In Abwesenheit von ATP ließ sich über Phos-tagTM SDS-PAGE keine PKA-Cα Autophosphorylierung nachweisen (s. Abb. 32, A). Der deutliche Proteinverlust nach mehrstündiger Inkubation bei 30°C weist hier auf eine verringerte Thermostabilität für das dephosphorylierte Proteins hin (Yonemoto et al. 1997). Der Zusammenhang zwischen der Autophosphorylierungseffizienz und der PKA-Cα Konzentration (vgl. Abb. 32, B und C) deutet auf einen intermolekularen Phosphorylierungsmechanismus hin (Herberg et al. 1993a; Steinberg et al. 1993; Girod et al. 1996; Cauthron et al. 1998) (s. Diskussion in 5.3.3). Auch eine mögliche Phosphorylierung in trans über His6- PKA-Cα (s. Abb. 32, D) befürwortet diese Hypothese. His6- PKA-Cα lässt sich dabei wegen seines zusätzlich phosphorylierten HistidinFusionsanteils nicht über Phos-tagTM SDS-PAGE auftrennen, wodurch die von PKA-CαCoPP generierten Signale unbeeinflusst bleiben (s. Abb. 32, D und E). Der Vergleich von PKA-CαCoPP zu der unter Standardbedingungen in E. coli exprimierten PKA-Cα zeigt, dass auch nach 24 h Autophosphorylierung die dominant vorherrschende Phosphoform nur zwei Phosphorylierungen trägt (s. Abb. 33) und somit den im Säuger identifizierten Phosphorylierungszustand widerspiegelt. Der innerhalb der Phos-tagTM SDS-PAGE aufgetretene Laufunterschied zwischen in vitro phosphorylierter PKA-CαCoPP und endogener PKA-Cα aus Herzmuskelgewebe (s. Abb. 32, F) kann auf die zusätzliche Modifikation mit Myristinsäure im Säuger zurückzuführen sein. Auch für die zweifach 84 4. Ergebnisse phosphorylierte PKA-Cα, die aus Schweineskelettmuskel isoliert wurde, ließ sich die Anzahl der P-Stellen mittels in vitro Autophosphorylierungs nicht weiter erhöhen (s. Abb. 32, G). TM Abb. 32: Nachweis der PKA-Cα in vitro (Auto-) phosphorylierung über Phos-tag SDS-PAGE. PKA-Cα wurde in Gegenwart von λ-Phosphatase exprimiert, über PKI5-24-Affinitätschromatographie gereinigt und in verschiedenen Phosphorylierungsansätzen bei 30°C untersucht. (A-E) Zu den Zeitpunkten t = 5 sek, 5, 15, TM 30, 60 min, 3, 6 und 24 h wurden Proben entnommen und über Phos-tag SDS-PAGE (3 µg Protein pro Spur, Coomassie-Färbung) aufgetrennt. (F) Vergleich der Wanderungsgeschwindigkeiten von PKA-CαCoPP nach 24 h in vitro Autophosphorylierung (24 h), mit PKA-Cα, die unter Standardbedingungen in E. coli exprimiert bzw. aus Schweineherzmuskelgewebe gereinigt worden ist (end PKA-Cα). (G) In vitro Autophosphorylierung von aus Schweineherzmuskelgewebe gereinigter PKA-Cα. Für den Proteinnachweis mittels Westernblot Analyse wurden 300 ng Protein pro Spur über einen α-PKA-C Antikörper (30 min Belichtung) detektiert. 85 4. Ergebnisse Abb. 33: Nachweis verschiedener PKA-Cα Phosphoformen während einer in vitro Autophosphorylierung. PKA-Cα wurde in Gegenwart von λ-Phosphatase exprimiert, über PKI5-24-Affinitätschromatographie gereinigt und in einer zeitabhängigen Phosphorylierungsreaktion bei 30°C untersucht: Zu den Zeitpunkten t = 0, 5 sek, 5, 30 min, 6 und 24 h wurden Proben entnommen und das Molekulargewicht mittels nanoLC-ESI-MS bestimmt. Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±4 Da verschiedenen Phosphoformen der PKA-Cα TM zuordnen (vgl. Anhang 9.3). Die Gelausschnitte zeigen die Auftrennung von 3 µg Protein über Phos-tag SDS-PAGE. Abb. 34: Die spezifische Aktivität der PKA-Cα ist vom Phosphorylierungsstatus abhängig. PKA-Cα wurde in Gegenwart von λ-Phosphatase exprimiert, über PKI5-24-Affinitätschromatographie gereinigt und in einer zeitabhängigen Phosphorylierungsreaktion in Anwesenheit 2+ von 1 mM ATP/10 mM Mg untersucht: Zu den Zeitpunkten t = 0, 5, 30 min, 6 h und 24 h wurde die spezifische Aktivität mittels Cook-Assay ermittelt sowie Proteine über SDS-Page TM bzw. Phos-tag SDS-PAGE (beide Coomassie gefärbt) aufgetrennt (n = 3). 86 4. Ergebnisse Nach enzymatischen Verdau der im Phos-tagTM Gel aufgetrennten Proteinbanden und anschließender MS/MS Analyse konnten einzelne P-Stellen den voneinander getrennten Phosphoformen zugewiesen werden (s. Abb. 35). Die Phosphoformen unterschieden sich dabei nicht nur in der Anzahl, sondern auch in der Lokalisation ihrer P-Stellen. Die in Folge der Autophosphorylierung beobachtete Aktivitätssteigerung (s. Abb. 34) sowie die verringerte Laufgeschwindigkeit innerhalb der SDS-PAGE lieferten Anzeichen für eine Phosphorylierung an T197 (Steinberg et al. 1993; Liauw et al. 1996; Cauthron et al. 1998). Die Kombination von Phos-tagTM SDS-PAGE und Westernblot Analyse mit den phosphospezifischen Antikörpern α-PKA-C-pT197 und α-PKA-C-pS338 zeigte jedoch, dass, obwohl ursprünglich nur 34 % der Proteinspezies an T197 phosphoryliert sind (vgl. 4.5.1), es an dieser Stelle zu keiner weiteren signifikanten Phosphorylierung kommt, während S338 exzessiv phosphoryliert wird (s. Abb. 35). Dies unterstützt die Theorie, wonach die Phosphorylierung an T197 cotranslational erfolgen muss und diese Stelle an vollständig gefaltetem Protein nicht nachträglich modifiziert werden kann (Girod et al. 1996). S10 und S338 waren die einzigen Aminosäuren, die in vitro autophosphoryliert werden konnten. Die Auftrennung der Phosphoformen über Phos-tagTM SDS-PAGE zeigte Phosphoformen, die an S338, jedoch nicht an T197 phosphoryliert waren (s. Abb. 35). Dies widerspricht dem sequenziellen Phosphorylierungsmodell, wonach die Phosphorylierung an T197 eine Voraussetzung für die nachfolgende intramolekulare Phosphorylierung an S338 darstellt (Iyer et al. 2005b; Pickin et al. 2008). Die hier gewonnenen Erkenntnisse erforderten ein modifiziertes Modell für die hierachische Abfolge und Dynamik der PKA-Cα P-Stellen (s. Diskussion in 5.3.3). 87 4. Ergebnisse TM Abb. 35: Nachweis der in vitro Autophosphorylierung von PKA-Cα mittels Phos-tag SDS-PAGE. PKA-Cα wurde in Gegenwart von λ-Phosphatase exprimiert, über PKI5-24-Affinitätschromatographie gereinigt 2+ und in einer zeitabhängigen Phosphorylierungsreaktion bei 30°C in Anwesenheit von 1 mM ATP/10 mM Mg untersucht: Zu den Zeitpunkten t = 0 sek, 5, 15, 30, 60 min, 3 h und 6 h wurden Proben entnommen und über TM Phos-tag SDS-PAGE aufgetrennt. Mittels Molekulargewichtsbestimmung identifizierte Phosphoformen (vgl. Abb. 33) bzw. über MS/MS nachgewiesene P-Stellen (s. Anhang 9.4) sind für die Banden 1-9 angegeben. Für den Proteinnachweis über Coomassie-Färbung wurden 3 µg Protein pro Spur verwendet. Für Westernblot Analysen wurden 300 ng Protein pro Spur aufgetragen und die Proteine über α-PKA-C Antikörper (15 min Belichtung), α-PKA-C-pT197 (30 min) und α-PKA-C-pS338 (30 min) detektiert. 88 4. Ergebnisse Optimierte Reinigungsbedingungen reduzieren die Phosphorylierung an T197 und verlangsamen die in vitro Autophosphorylierung Ein geringer Prozentsatz der an T197 und S338 verbliebenen Autophosphorylierung von PKA-CαCoPP ließ sich auf die Gegenwart von 3 mM ATP/5 mM Mg2+ während der PKI5-24-Affinitätschromatographie zurückführen. Um diese artifiziell herbeigeführte Autophosphorylierung der PKA-CαCoPP zu minimieren, wurde die PKI5-24-Affinitätschromatographie in Anwesenheit von der Phosphatase CIAP (Roche) in Lyse- und Waschpuffer durchgeführt. Über phosphospezifische Antikörper ließen sich neben einer unveränderten Phosphorylierung an S338 geringere Mengen an pT197 detektieren (s. Abb. 36, A). Mittels Molekulargewichtsbestimmung konnte eine Reduzierung der einfach phosphorylierten Proteinspezies gezeigt werden (s. Abb. 36, B). Abb. 36: Die Zugabe von CIAP während der Reinigung von PKA-CαCoPP reduziert die Phosphorylierung an T197 und verringert die Effizienz der nachfolgenden in vitro Autophosphorylierung. (A) Nachweis der Phosphorylierung über SDS-PAGE und Westernblot Analyse mit α-PKA-C Antikörper (10 min Belichtung), α-PKA-C-pT197 (10 min) und α-PKA-C-pS338 (10 min). (B) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLC-ESI-MS. Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±1 Da verschiedenen Phosphoformen der PKA-Cα zuordnen (vgl. Anhang 9.3). (C) Vergleich der Autophosphorylierungseffizienz: Während 2+ einer zeitabhängigen Phosphorylierungsreaktion in Anwesenheit von 1 mM ATP/10 mM Mg wurden zu den TM Zeitpunkten t = 0, 5, 30 min, 6 h und 24 h Proteine über SDS-PAGE bzw. Phos-tag SDS-PAGE aufgetrennt. Die Zugabe von CIAP während der Reinigung der PKA-CαCoPP zeigte keinen signifikanten Einfluss auf die spezifische Aktivität, die im Vergleich zu der unter Standardbedingungen gereinigten PKA-Cα unverändert bei ca. 10 U/mg lag, sich jedoch nach Autophosphorylierung 89 4. Ergebnisse nicht weiter steigern ließ. Der Vergleich der Autophosphorylierungsreaktionen über Phos-tagTM SDS-PAGE zeigt, dass in Folge der verringerten Phosphorylierung an T197 die Autophosphorylierung nur noch stark verlangsamt abläuft (s. Abb. 36, C). Diese Beobachtung unterstützt die Theorie nach Iyer et al., wonach die initiale Phosphorylierung an T197 eine nachfolgende Autophosphorylierung an S338 fördert (Iyer et al. 2005b) (s. Diskussion in 5.3.3). Letztendlich muss, wie für PKA-CαCoPP gezeigt ein gewisser Prozentsatz an T197 phosphoryliertem Protein vorhanden sein, damit die hier gezeigten Autophosphorylierungsexperimente durchgeführt werden können. 4.6 Die Phosphorylierung von S53 - ein möglicher Regulationsmechanismus für die spezifische Aktivität der PKA-Cα Von den neu entdeckten P-Stellen wurde S53 für weiterführende funktionelle Studien ausgewählt. Seine räumlich flexible Position innerhalb der in Kinasen hoch konservierten glycinreichen Schleife (49LGTGSFGRV57) (Hanks et al. 1988; Hanks et al. 1995; Hemmer et al. 1997b; Grant et al. 1998; Aimes et al. 2000), die unmittelbare Nähe zu pT197 und Positionierung nahe des katalytischen Zentrums lassen eine regulatorische Funktion dieser Aminosäure vermuten. Die glycinreiche Schleife fungiert nach Bindung von ATP und Substrat als ein molekularer Klappmechanismus und ermöglicht innerhalb der geschlossenen Konformation der PKA-Cα eine optimale Positionierung des ATP sowie einen Phosphatgruppentransfer unter Wasserausschluss (Hemmer et al. 1997b). Kristallstrukturen des ternären ATP-SubstratEnzymkomplexes zeigen, dass neben den konservierten Glycinen G50, G52, G55 auch S53 an der Stabilisierung dieses Übergangzustandes beteiligt ist (Knighton et al. 1991a; Knighton et al. 1991b; Bossemeyer et al. 1993; Bossemeyer 1994; Narayana et al. 1997) (s. Abb. 37): Über eine Wasserstoffbrücke zwischen der Aminogruppe des Peptidrückgrates von S53 und dem γ-Phosphat wird das ATP Molekül optimal zu seinem Substrat positioniert (Grant et al. 1998; Aimes et al. 2000). Eine mögliche Beteiligung der Hydroxylseitengruppe von S53 an der Substratbindung wird kontrovers diskutiert (Bossemeyer 1994; Aimes et al. 2000). Mutagenesestudien widerlegen eine direkte Beteiligung von S53 an der Regulation der Aktivität sowie der Inhibitorbindung von PKI und PKA-R (Aimes et al. 2000). 90 4. Ergebnisse Abb. 37: Kristallstruktur der PKA-Cα im Komplex mit ATP und PKI (PDB: 3FJQ nach Thompson et al. 2009) visualisiert über VMD 1.8.6 (Humphrey et al. 1996). Hervorgehoben sind verschiedene Strukturen innerhalb des katalytischen Zentrums, die in die ATP- und Substratbindung involviert sind (modifiziert nach Grant et al. 1998 und Aimes et al. 2000). Ausschnitt: Neben der glycinreichen Schleife (grau) sind die katalytische Schleife (lila) und die PKI-Inhibitorsequenz (P-3 bis P-1 Position, blau) mit der hervorgehobenen potenziellen P-Stelle (orange) in einer ribbon-Ansicht dargestellt. 2+ Zusätzlich zu den konservierten Glycinen (grün) und K72 (weiß) sind mit K168, N171, und dem Mg Koordinator D184 auch Aminosäuren des großen Lobus an der Positionierung des ATP-Moleküls beteiligt. Katalytisch aktives D166 bildet eine Wasserstoffbrücke zu der Hydroxylgruppe des Substrates aus (Zhou et al. 1997). S53 (rot) sitzt an der Spitze der glycinreichen Schleife. Das Kristallstrukturmodell sagt Wasserstoffbrückenbindungen zwischen (1) der Aminogruppe innerhalb des Peptidrückgrats von S53 und dem y-Phosphat des ATPs sowie zwischen (2) der Hydroxylseitenkette und der Carboxylgruppe der P-Stelle voraus, wobei nur ersteres experimentell belegt ist. Während in E. coli maximal 11-15 % der PKA-Cα Proteinspezies an S53 phosphoryliert vorliegen (Seidler et al. 2009) (s. 5.1), blieb diese womöglich transiente P-Stelle im Säuger bislang unentdeckt. Obwohl andere Kinasen, wie z. B. CDKs (cyclin-dependent kinases) nachweislich über Phosphorylierung innerhalb der glycinreichen Schleifen negativ reguliert werden (Atherton-Fessler et al. 1993; De Bondt et al. 1993) (s. Diskussion in 5.3.2), wurde eine indirekte Regulation der PKA-Cα über Phosphorylierung an S53 bislang nicht untersucht. Mittels molekulargenetischer Methoden wurden phosphomimetische (PKA-Cα S53E, His6- PKA-Cα S53D) und phosphoablative Proteine (PKA-Cα S53A) der PKA-Cα generiert, um den Einfluss einer Phosphorylierung an der Aminosäure S53 zu untersuchen. Erste Auffälligkeiten zeigten sich bereits während der Expression und Reinigung der mutagenisierten Proteine: PKA-Cα S53A ließ sich nicht in E. coli BL21DE3, sondern nur in BL21AI Zellen, in denen die Proteinexpression unter strikter Kontrolle eines Arabinose-induzierbaren Promotors steht, exprimieren. Auch Aimes et al. vermuteten einen „undichten“ T7-Promotor 91 4. Ergebnisse und toxisches Protein als Ursache für Expressionsprobleme einer PKA-Cα S53G (Aimes et al. 2000). PKA-Cα S53D ließ sich im Gegensatz zu den beiden anderen Proteinen weder über Kationenaustauscherchromatographie, noch über PKI5-24-Affinitätschromatographie reinigen. Auch die Reinigung in Form des Holoenzymkomplexes die für inaktive, innerhalb der glycinreichen Schleife mutagenisierte PKA-Cα eingesetzt worden ist (Hemmer et al. 1997a; Grant et al. 1998), zeigte hier keinen Erfolg. Daher wurde über Metallionen-Affinitätschomatographie gereinigte His6- PKA-Cα S53D für die vergleichenden Charakterisierungen ausgewählt. Die Molekulargewichtsbestimmung ergab für die mutagenisierten Proteine, basierend auf dem Aminosäureaustausch, eine Massenabweichung von -16 Da für PKA-Cα S53A, von +42 Da für PKA-Cα S53E sowie von +28 Da und zusätzlich +2.163 Da für den Histidin-Fusionsanteil für His6- PKA-Cα S53D (s. Abb. 38, B, vgl. Anhang 9.3). Neben einem im Vergleich zu PKA-Cα unveränderten Phosphorylierungsstatus von PKA-Cα S53A zeigte PKA-Cα S53E eine deutliche Reduzierung der hoch abundant phosphorylierten Proteinspezies während für His6- PKA-Cα S53D fast ausschließlich zweifach phosphoryliertes Protein detektiert wurde. Die signifikant verringerte Anzahl an Phosphorylierungen der His6- PKA-Cα S53D wurde über die Auftrennung der Phosphoformen über Phos-tagTM SDS-PAGE sowie über MS/MS Analyse bestätigt (s. Anhang 9.4). Über Signalintensitätsmessung wurde weniger als 5 % verbleibende Phosphorylierung an T197 und S338 detektiert (s. Abb. 38, C). Interessanterweise ließ sich pS338, nicht jedoch pT197 über Westernblot Analysen an His6- PKA-Cα S53D nachweisen (s. Abb. 38, A). Außerdem konnte für His6- PKA-Cα S53D eine im Vergleich zu PKA-Cα um 9°C verringerte Thermostabilität nachgewiesen werden (persönliche Mitteilung von J. Elkins, Universität Oxford). Abb. 38: Vergleich des Phosphorylierungsstatus der an S53 mutagenisierten PKA-Cα. Rekombinante PKA-Cα wurde über PKI5-24-Affinitätschromatographie (PKA-Cα S53A und S53E) bzw. über Metallionen-Affinitätschromatographie (His6- PKA-Cα S53D) aus E. coli gereinigt. (A) Identifizierung von je 50 ng PKA-Cα über Westernblot Analysen mit α-PKA-C Antikörper (5 min Belichtung). Phosphorylierungen an T197 und S338 wurden mit phosphospezifischen Antikörpern (α-PKA-C-pT197, 30 min bzw. α-PKA-C-pS338, 10 min) nachgewiesen. Proteindetektion über SDS-PAGE und Auftrennung der Phosphoformen über TM Phos-tag SDS-PAGE mit Coomassie-Färbelösung (je 3 µg Protein). (B) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLC-ESI-MS. oben: Vergleich der Molekulargewichte von PKA-Cα (schwarz) mit Molekulargewichten der an S53 mutagenisierten PKA-Cα (farbig). unten: Die Molekulargewichte ließen sich mit einer Genauigkeit von ±1 Da (PKA-Cα S53A und S53E) bzw. ±7 Da (His6- PKA-Cα S53D) verschiedenen Phosphoformen der PKA-Cα zuordnen (vgl. Anhang 9.3): xP: xP-Stellen pro Phosphoform, xP*: neben xP-Stellen lässt sich noch eine Modifikation mit Phosphoglukonsäure (Δm = 258 Da) nachweisen. (C) P-Stellen und zusätzliche Modifikationen wurden über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen (s. Anhang 9.4). Die relative Quantifizierung der P-Stellen wurde von Dr. J. Seidler nach Seidler et al. 2009 über Signalintensitätsmessung durchgeführt. Die Prozentangaben geben den jeweiligen Anteil des Phosphopeptids zu der Gesamtanzahl der gefundenen Peptide in Prozent wieder. An der Position S53 wurde in Folge der Mutation (mut) keine Phosphorylierung nachgewiesen. 92 4. Ergebnisse PKA-Cα S53A und PKA-Cα S53E zeigten im Cook-Assay eine unveränderte, durch PKI und alle PKA-R Isoformen inhibierbare Phosphorylierung von dem synthetischen Heptapeptid Kemptide (s. Abb. 39, A). Für His6- PKA-Cα S53D konnte ein Substratumsatz erst für Konzentrationen im dreistellig nanomolaren Bereich mittels eines hochempfindlichen 93 4. Ergebnisse microfluidic mobility-shift Assay nachgewiesen und eine um vier Größenordnungen reduzierte Restaktivität von 7 nmol/ min-1 mg-1 bestimmt werden (s. Abb. 40). Abb. 39: Vergleich der spezifischen Aktivitäten und Substratspezifitäten von an S53 mutagenisierter PKA-Cα (A) Die spezifischen Aktivität für die Phosphorylierung von S-Kemptide wurden im Cook-Assay ohne Inhibitoren und in Gegenwart von äquimolaren Mengen an PKI und PKA-R ermittelt. Für die Aktivierung des Holoenzyms * wurden 10 µM cAMP eingesetzt. Für His6- PKA-Cα S53D ließ sich keine spezifische Aktivität ermitteln (nd ). (B) Die spezifischen Aktivitäten für die Phosphorylierung von T-Kemptide wurden im Cook-Assay (mit Erweiterung des Messfensters auf 60 min) ermittelt. (C) Der direkte Vergleich des Substratumsatzes von S- bzw. T-Kemptide erfolgte über ein Kompetitionsexperiment mit fluoreszenzmarkiertem FITC-Kemptide (FITC-K) in einem microfluidic mobility-shift Assay. Für die katalytisch aktiven PKA-Cα S53A und S53E konnte eine von Aimes et al. diskutierte Beteiligung von S53 an einer Veränderung der Serin- bzw. Threonin-Substratspezifität ausgeschlossen werden (Aimes et al. 2000): Innerhalb der Konsensussequenz RRxS/Ty, RKxS/Ty, KRxS/Ty, KKx-S/Ty (x entspricht einer beliebigen, y einer hydrophoben Aminosäure), werden von PKA-Cα bevorzugt Serinreste phosphoryliert (Kemp 1990; Walsh et al. 1992; Walsh et al. 1994). Mittels eines radioaktiven Phosphorylierungs-Assay konnte eine 100 fach geringere Phosphorylierungseffizienz von LRRATLG gegenüber LRRASLG gezeigt werden (Aimes et al. 2000). In dem hier verwendeten und weniger sensitiven Cook Assay war für PKA-Cα lediglich ein Unterschied um den Faktor 10 zu detektieren (vgl. Abb. 39, A und B). Für den direkten Vergleich des Substratumsatzes von PKA-Cα, PKA-Cα S53A und 94 4. Ergebnisse S53E wurde der microfluidic mobility-shift Assay verwendet: Die Kompetition von fluoreszenzmarkiertem FITC-Kemptide war dabei mit dem Kemptide-Derivat (LRRATLG, T-Kemptide) deutlich ineffizienter als mit dem Standardpeptid (LRRASLG, S-Kemptide): Um ca. 60 % des Umsatzes von 10 bzw. 1 µM FITC-Kemptide zu kompetieren mussten 100 µM S-Kemptide bzw. 5 mM T-Kemptide eingesetzt werden. Keines der getesten Proteine zeigte jedoch weder für S-Kemptide noch für T-Kemptide einen signifikant veränderten Substratumsatz (s. Abb. 39, C). Abb. 40: His6- PKA-Cα S53D zeigt im Vergleich zu PKA-Cα einen um vier Größenordnungen verringerten Substratumsatz. Der Substratumsatz von fluorenzenzmarkiertem Kemptide (FITC-Kemptide) zu Phospho-Kemptide mit His6- PKA-Cα S53D (orange, je zwei unabhängige Proteinpräparationen) wurde für Konzentrationen im Bereich von 9 pM bis 100 nM (gezeigt: 45 pM, 140 nM, 700 nM) in einem microfluidic mobility-shift Assay untersucht. Im direkten Vergleich wurde der Substratumsatz mit 45 pM PKA-Cα (grau, je zwei unabhängige Proteinpräparationen) bestimmt. His6- PKA-Cα S53D bindet nicht an den Proteinkinaseinhibitor PKI Der Verlust der für PKA-Cα spezifischen Affinität zu dem Proteinkinaseinhibitor PKI wurde für His6- PKA-Cα S53D in voneinander unabhängigen Pulldown und SPR Experimenten gezeigt: Aus einem Proteingemisch, bestehend aus äquimolaren Mengen PKA-Cα und Rinderserumalbumin als unspezifisch bindendem Protein, ließen sich nur geringe Mengen an His6- PKA-Cα S53D mittels PKI5-24-Affinitätschromatographie entfernen (s. Abb. 41, Spur 2). Der im Vergleich zu PKA-Cα geringe Proteinanteil, der sich über PKI5-24-Affinitätschromatographie reinigen ließ (s. Abb. 41, Spur 6) war dabei auf eine unspezifische Bindung an die Agarosematrix zurückzuführen (s. Abb. 41, Spur 8). Auch an den auf einem SPR-Oberflächenchip immobilisierten Proteinkinaseinhibitor (GST-PKI) war für His6- PKA-Cα-S53D selbst im mikromolaren Konzentrationsbereich in Anund Abwesenheit von ATP/Mg2+ keine Bindung zu detektieren (s. Abb. 42). Die Beobachtung, dass sich das Protein auch nicht in Form des Holoenzymkomplexes mit His6- PKA-RIIα G337E reinigen ließ, lässt zudem eine Beeinträchtigung der Affinität zu PKA-R vermuten. 95 4. Ergebnisse Abb. 41: Untersuchung der Bindung zwischen PKACα und PKI in einem Pulldown Experiment mittels PKI5-24 –Affinitätschromatographie. (A) 6 µM PKA-Cα bzw. (B) His6- PKA-Cα S53D wurden mit äquimolaren Mengen Rinderserumalbumin (BSA) versetzt und anschließend mittels PKI5-24 -Affinitätschromatographie (5, 6) bzw. über eine Kontrollmatrix (EtNH2-Gel) (7, 8) in Gegenwart von 3 mM ATP/5 mM 2+ Mg isoliert. Für die Proteindetektion wurden die Proben über SDS-PAGE aufgetrennt und mit Coomassie-Färbelösung nachgewiesen. M: Molekulargewichtsstandard. Abb. 42: Interaktionsanalysen von PKA-Cα Untereinheiten an GST-PKI mittels SPR. Verschiedene Konzentrationen von PKA-Cα bzw. His6- PKA-Cα S53D wurden in An- (A, B) und Abwesenheit 2+ (C, D) von 1 mM ATP/10 mM Mg auf ihr Bindungsverhalten an den auf einem SPR-Oberflächenchip immobilisierten Proteinkinaseinhibitor (GST-PKI) getestet. Die Messungen erfolgten bei einer Flussrate von 25 µl/min, wobei Assoziations- und Dissoziationsphase jeweils für 5 min verfolgt wurden. 96 5. Diskussion 5 5.1 DISKUSSION Limitationen beim MS basierten Nachweis von Phosphorylierungsstellen der PKA-Cα Trotz stetiger Fortschritte in der Phosphoproteomanalytik erschweren nach wie vor verschiedene Arbeitsschritte in der Probenvorbereitung, -behandlung und –analyse die Identifizierung von Proteinphosphorylierungen (Übersicht in Mann et al. 2002; Lehmann 2010; Beck et al. 2011) (s. Abb. 43): Schon während der Isolierung von Phosphoproteinen können durch die Zelllyse colokalisierende Proteinphosphatasen die Phosphatgruppen entfernen. Im enzymatischen Verdau kann die Spaltungseffizienz durch Phosphatgruppen gestört werden: Die tryptische Spaltung nach Lysin (K) und Arginin (R) wird neben Prolin an Position +1 (relativ zur Spaltstelle) auch durch pS/pT sowie Aspartat (D) und Glutamat (E) innerhalb der Position -3 bis +3 inhibiert (Benore-Parsons et al. 1989; Xia et al. 2008; Winter et al. 2009a). Folglich ist der Verdau mit Trypsin innerhalb der PKA Konsensusmotive RRxS/Ty, RKxS/Ty, KRxS/Ty, KKx-S/Ty (x entspricht einer beliebigen, y einer hydrophoben Aminosäure) sehr ineffizient, und erfordert -wie in dieser Arbeit verwendet- hohe Konzentrationen an Protease sowie lange Inkubationszeiten. Um die Identifizierung einer P-Stelle abzusichern, können alternativ andere Proteasen in einem Multiprotease Ansatz eingesetzt werden (Schlosser et al. 2005). Anreicherungen von Phosphopeptiden über teilweise chelatierte Metall (-oxide) können insbesondere bei der Identifizierung von substöchiometrischen P-Stellen hifreich sein. Die unterschiedliche Effizienz der Methoden und eine zu beobachtende Sequenzabhängigkeit verhindern, dass sich alle P-Peptide vergleichbar effizient anreichern lassen (Bodenmiller et al. 2007). Dies konnte auch für Phosphopeptide der PKA-Cα gezeigt werden (s. 4.1). Die Beobachtung, dass vorallem mehrfach phosphorylierte Peptide in LC-MS/MS Analysen unterrepräsentiert sind, liegt vermutlich an einer irreversiblen Adsorption von P-Peptiden an Metallionen innerhalb des LC-Systems, deren Quelle in den verwendeten Lösungsmitteln und Proben liegt (Winter et al. 2009b). Durch Addition von Phosphorsäure (Kim et al. 2004) EDTA oder Citrat (Qing et al. 2006; Winter et al. 2009b; Seidler et al. 2011), konnte eine Unterdrückung von Phosphopeptiden minimiert werden. Schon zu Beginn der neunziger Jahren wurde eine geringere Ionisierungseffizienz für Phosphopeptide diskutiert (Resing et al. 1997). Aktuelle Arbeiten mit Peptid/Phosphopeptid Paaren zeigen jedoch nur eine tendeziell um 80-90 % schlechtere Ionisierbarkeit (Übersicht in Lehmann 2010, Kapitel 2 und 7), die u. a. von der Peptidsequenz abhängt: Phosphopeptide mit mehr als zwei basischen Aminosäuren lassen sich z. B. generell 97 5. Diskussion besser ionisieren (Steen et al. 2005), was aufgrund der konservierten Arginine bzw. Lysine innerhalb der PKA-Konsensussequenz auf einen Großteil der PKA-Cα Phosphopeptide zutrifft. Nach ungünstigen Voraussetzungen während der LC und Ionisierung, werden Phosphopeptide auch in der MS Analyse benachteiligt: In der vielfach verwendeten DDA (data dependent aquisition)-Methode werden jeweils nur die signalstärksten Peptidionen für Fragmentierungen in MS/MS Analysen ausgewählt, zu denen Phosphopeptide aus den bereits diskutierten Gründen oftmals nicht gehören. Außerdem können sequenzabhängige Fragmentierungsereignisse an den Peptidfragmentenden zu einem, dem Neutralverlust von m(H3PO4) = 98 Da ähnlichen Massenverlust und damit zu falschpositiven Ergebnissen führen (z. B.: Prolin: -97 Da, Valin: -99 Da, Threonin: -101 Da) (Lehmann et al. 2007). Letztendlich verursachen die Dynamik und die nicht selten substöchiometrische Verteilung von P-Stellen Unterschiede im Phosphorylierungsstatus, die in Abhängigkeit von untersuchten Organismen, Geweben und Zellen, sowie auch von verwendeten Expressionsbedingungen, Reinigungsmethoden und unterschiedlich sensitiven MS Geräten eine direkte Vergleichbarkeit von phosphoproteomischen Studien erschweren. Abb. 43: Allgemeine Limitationen in der MS basierten Phosphoproteomanalytik. Der klassische Nachweis von Proteinphosphorylierungen erfolgt mittels MS/MS Sequenzierung. Nach Reinigung und Vorfraktionierung der Proteine werden diese enzymatisch verdaut und optional auf Phosphopeptide hin selektiert. Das (Phospho-) Peptidgemisch wird chromatographisch aufgetrennt und die P-Stellen mittels MS Analyse identifiziert. LC (liquid chromatography), CID (collision induced dissociation), ETD (electron transfer dissociation), ECD (electron capture dissociation), DDA (data dependent aquisition), SRM (selective reaction monitoring). 98 5. Diskussion 99 5. Diskussion 5.1.1 Überblick über alle mittels MS identifizierten P-Stellen der PKA-Cα Der substöchiometrische Charakter vieler P-Stellen sowie die niedrige Auflösung und Massengenauigkeit der ersten MS Instrumente sind nicht die alleinige Ursache dafür, dass seit der Identifizierung von PKA-Cα als Phosphoprotein fast zwei Jahrzehnte lang nur die bereits bekannten P-Stellen pS10, pS139, pT197 und pS338 nachgewiesen werden konnten. In den ersten MS basierten Studien wurden zunächst immer chromatographisch vorfraktionierte Phosphoformen verwendet: Schlosser et al. 2002 (4P Phosphoform), Chalmers et al. 2004 (3P), Shen et al. 2004 (3P). Erst 2009 wurden mit pS14 (10 % Phosphorylierung), pT48 (20 %), pS53 (15 %), pS212 (<5 %), pS259 (26 %) und pS325 (<5 %) sechs weitere substöchiometrisch modifizierte P-Stellen an boviner PKA-Cα publiziert (Seidler et al. 2009). Die Ursache für die Unterschiede zu den in dieser Arbeit identifizierten P-Stellen soll im Folgenden diskutiert werden (s. Abb. 44): Die P-Stellen pS34 und pS65 konnten aufgrund von Sequenzunterschieden zwischen der hier verwendeten murinen bzw. der von Seidler et al. untersuchten bovinen PKA-Cα Sequenz nur an muriner PKA-Cα identifiziert werden (vgl. 4.3.1, Abb. 19). Die vier zusätzlichen, nur von Seidler et al. detektierten P-Stellen (pS14, pT48, pS212 und pS325) lassen sich u. a. auf die von dieser Arbeitsgruppe optimierte Probenvorbereitung zurückführen. Auf den Einsatz multipler Proteasen und die Zugabe von Citrat während der chromatographischen Auftrennung der Peptide wurde in dieser Arbeit verzichtet (s. Abb. 44). Da mit PKA-Cα Konzentrationen im picomolaren Bereich ausreichend Ausgangsmaterial zur Verfügung stand, war hier -anders als bei Analyten im subfemtomolaren Bereich- kein signifikanter Verlust in Folge unspezifischer Adsorption an das LC System zu erwarten (Lehmann 2010). Möglicherweise liefert dies jedoch eine Erklärung für die von Seidler et al. entdeckten P-Stellen pS14 und pT48, die beide in doppelt phosphorylierbaren Peptidsequenzen liegen und aufgrund der höheren Affinität von mehrfach phosphorylierten Peptiden zu Metallionen innerhalb des LC Systems verloren gegangen sein können. pS212 konnte ausschließlich nach proteolytischem Verdau mit Elastase nachgewiesen werden (persönliche Mitteilung von Dr. Jörg Seidler). Für pS325 gibt es neben dem äußerst geringen Phosphorylierungsgrad von weniger als 5 % keine offensichtliche Erklärung, warum das entsprechende Phosphopeptid in dieser Arbeit nicht gefunden werden konnte. Bezug nehmend auf den Phosphorylierungsgrad fällt auf, dass P-Stellen, die zu mehr als 10 % phosphoryliert vorliegen generell in beiden Arbeiten 100 5. Diskussion detektiert worden sind und der Phosphorylierungsgrad dabei mit dem Vorhandensein eines Konsensusmotivs korreliert (s. Abb. 44). Abb. 44: Vergleich der über MS Analyse identifizierten P-Stellen an boviner und muriner PKA-Cα. (A) Experimentelle Unterschiede in der Probenvorbereitung. (B) Der Phosphorylierungsgrad wurde an Phosphopeptiden von muriner und boviner PKA-Cα nach Seidler et al. 2009 über Signalintensitätsmessung bestimmt (rot: ~100 % Phosphorylierung). K: P-Stelle innerhalb eines PKA-Cα Konsensusmotivs, invK: P-Stelle innerhalb eines invertierten PKA-Cα Konsensusmotivs. 5.2 Vorhersage von Phosphorylierungsstellen mittels in silico Studien und Datenbankvergleichen Über zahlreiche direkte und indirekte Mechanismen wird die extrem hohe Spezifität zwischen Kinase und ihrem zu phosphorylierendem Substrat gewährleistet (s. 1.1). Mittels synthetischer Peptiddatenbanken (Übersicht in Kemp 1990) und Kristallisierungsstudien (Songyang et al. 1994; Pinna et al. 1996) wurde gezeigt, dass das katalytische Zentrum einer Kinase einen Bereich von 7-12 Aminosäuren um die P-Stelle des Substrats kontaktiert. Auf Grundlage dieser sogenannten Kinase-spezifischen Konsensussequenz als minimale strukturelle Voraussetzung ist es möglich, potenzielle Autophosphorylierungsstellen (Auto-P-Stellen) vorherzusagen. 101 5. Diskussion 5.2.1 Vorhersage von Phosphorylierungsstellen am Beispiel von PKA-Cα Von den experimentell ermittelten P-Stellen der PKA-Cα liegen pS10, pT48, pS65, pS139, pT197, pS259 und pS338 innerhalb einer klassische PKA-Cα Konsensussequenz RRxS/Ty, RKxS/Ty, KRxS/Ty, KKx-S/Ty (x entspricht einer beliebigen, y einer hydrophoben Aminosäure), (Übersicht in Shabb 2001) (s. Abb. 45). Neben dieser klassischen, auch als Pyruvatkinase Typ bezeichneten Konsensussequenz (Zetterqvist et al. 1976; Kemp et al. 1977; Krebs et al. 1979) wurden die phosphorylierten Sequenzen auch mit einem erweitertem Konsensusmotiv RxKRxxSy verglichen, welches bislang nur in der β-Untereinheit der Phosphorylase Kinase gefunden worden ist (Feramisco et al. 1980; Zetterqvist et al. 1982). A B Abb. 45: Vorhersage von P-Stellen der PKA-Cα. (A) Vergleich der PKA-Cα Konsensussequenzen für alle experimentell ermittelten P-Stellen: Pyruvat Kinase, PK Typ bzw. Phosphorylase Kinase, PhKβ Typ; schwarz: Konsensussequenz; grün: keine bzw. invertierte Konsensussequenz. [T48] wurde in Seidler et al. 2009 als zusätzliche P-Stelle innerhalb eines PKA-Cα Konsensusmotivs identifiziert. (B) Darstellung der PKA-Cα Konsensussequenz über ein Sequenzlogomotiv (übernommen aus PhosphoSitePlus®). Sequenzalignment von 1.017 potenziellen Substraten im Bereich ±7 Aminosäuren vor und hinter der phosphorylierten Aminosäure (S/T). Die Höhe des Buchstabenstapels gibt die Konservierung der Aminosäuren an dieser Positon wieder (gemessen als Entropie in bit). Die Buchstabengröße symbolisiert die relative Häufigkeit der einzelnen Aminosäuren. Ein hier an Position P-6 erforderliches Arginin ist ausschließlich innerhalb der Konsensussequenz für pS139 zu finden (s. Abb. 45, A). Vereint man die Bedingungen beider Konsensusmotive dann müssen relativ zu dem phosphorylierbaren Rest P0 C-terminal im Bereich P-1 bis P-6 ein bis zwei basische Aminosäuren liegen und N-terminal an Position P+1 102 5. Diskussion eine hydrophobe Aminosäure (y) positioniert sein. Während für pS53 eine invertierte Konsensussequenz mit einem Arginin an P+3 diskutiert wird, trifft auf die P-Stelle um pS34 keines der Sequenzmotive zu (Seidler et al. 2009). Das Programm NetPhos 2.0 basiert auf einem künstlich erstellten neuronalen Netzwerk, durch das auf Grundlage bekannter Substrate ±7 Aminosäuren lange kinase-spezifische Konsensussequenzen generiert werden (s. Abb. 45, B), welche für die Vorhersage von S/T/YP-Stellen in Eukaryoten genutzt werden (Blom et al. 1999). Die Anzahl der über NetPhos 2.0 als signifikant vorhergesagten P-Stellen der PKA-Cα ist fast doppelt so groß, wie die Anzahl der in dieser Arbeit experimentell identifizierten P-Stellen an rekombinanter PKA-Cα (15 gegenüber 8 P-Stellen; s. Abb. 46) Abb. 46: Vergleich der (A) experimentell ermittelten mit (B) in silico vorhergesagten P-Stellen der PKA-Cα. (Auto-P-Stellen: farbig; P-Stellen von heterologen Kinasen: grau) (b1) Für einen in silico Nachweis von potenziellen S/T/Y-P-Stellen (pS: rot, pT: grün, pY: lila) wurde die primäre Aminosäuresequenz der PKA-Cα (P05132, KAPCA_MOUSE) mittels softwarebasierter Analyse über NetPhos 2.0 untersucht. Die Wahrscheinlichkeit eines Phosphorylierungsereignisses wird mit einem Wert zwischen 0 und 1 bewertet. Der Schwellenwert für eine signifikante Phosphorylierung liegt bei 0,5. (b2) Zugehörige Kinasen wurden unter Berücksichtigung der Kinasen PKA, PKC, PKG, CKII, Cdc2, CaM-II, ATM, DNA PK, Cdk5, p38 MAPK, GSK3, CKI, PKB, RSK, INSR, EGFR und Src über NetPhosK 1.0 ermittelt. (b3) Nach Herabsetzen des SchwellenX wertes auf 0,25 erhöht sich der Anteil der möglichen PKA-Cα Auto-P-Stellen. 446 zusätzliche P-Stellen von heterologen Kinasen sind hier nicht gezeigt. (b4) Vorhersage von in Bakterien auftretenden P-Stellen über NetPhosBac 1.0. * Vorhergesagte P-Stellen, die experimentell nicht nachgewiesen worden und in keiner Proteindatenbank aufgeführt sind (vgl. Abb. 48). Unter Berücksichtigung der Kinasen PKA, PKC, PKG, CKII, Cdc2, CaM-II, ATM, DNA PK, Cdk5, p38 MAPK, GSK3, CKI, PKB, RSK, INSR, EGFR und Src wurden über NetPhosK 1.0 (Blom et al. 2004; Hjerrild et al. 2004) zusätzlich direkte Kinase-Substrat Beziehungen untersucht: Neben 103 5. Diskussion vier Auto-P-Stellen (pS65, pT197, pS259 und pS338) ließen sich 15 weitere kinase-spezifische P-Stellen vorhersagen (s. Abb. 46, b2), die im rekombinanten System zu vernachlässigen sind, im eukaryotischen Organismus jedoch eine bislang noch unentdeckte regulatorische Funktion übernehmen könnten. Durch die in dieser Arbeit verwendete rekombinante und artifizielle Überexpression in E. coli ist eine deutlich verringerte Spezifität der PKA-Cα Phosphorylierung zu vermuten. Nach dem Herabsetzen des für eine signifikante Phosphorylierung genutzten Schwellenwertes von 0,5 auf 0,25 lassen sich mit Ausnahme von pS34 alle experimentell ermittelten P-Stellen als Auto-P-Stellen innerhalb der Primärsequenz der PKA-Cα vorhersagen (s. Abb. 46, b3). Eine andere Erklärung für die, gegenüber aus Säugergewebe isolierter PKA-Cα, erhöhte Anzahl von P-Stellen an rekombinantem Protein können E. coli Kinasen liefern, die in der NetPhosK 1.0 Vorhersage nicht berücksichtigt werden. Phosphorylierungen an Histidin und Aspartat, die für das Zweikomponentensystem von Prokaryoten beschrieben sind (Cozzone 1988; Stock et al. 1989; Chang et al. 1998), wurden mittels MS/MS Sequenzierung untersucht und konnten für PKA-Cα nicht nachgewiesen werden. Nicht auszuschließen ist, dass auch Serin/Threoninkinasen aus E. coli den PKA-Cα Phosphorylierungsstatus im rekombinanten Expressionssystem beeinflussen (Deutscher et al. 2005; Macek et al. 2008). Aus der Vorhersage mittels NetPhosBac 1.0, einem auf experimentellen Befunden basierenden Vorhersageprogramm für P-Stellen speziell in Bakterien (Miller et al. 2009) ergeben sich zehn signifikante P-Stellen, von denen sechs (pS53, pS139, pS159, pT195, pS259, pS338) auch als Auto-P-Stellen der PKA-Cα vorgesagt sind (s. Abb. 46, C). Diese große Überschneidung ist überraschend, da die meisten der 150 in Bakterien detektierten und für die Vorhersage genutzten P-Stellen nicht die für eukaryotische Kinasen typischen Konsensusmotive zeigen (Miller et al. 2009). Die Beobachtungen, dass diese sechs P-Stellen an katalytisch inaktiven PKA-Cα nicht detektiert wurden (vgl. 4.4.1), zum anderen Phosphorylierungen an Serin und Threoninresten in Bakterien deutlich seltener auftreten als in eukaryotischen Zellen (Macek et al. 2007; Macek et al. 2008), unterstützen jedoch eher den zuerst diskutierten autokatalytischen Prozess von Seiten aktiver PKA-Cα. Das Vorhandensein einer Konsensussequenz ist letzlich nur ein Hinweis, jedoch keine zwingende Voraussetzung für die Erzeugung eines guten Phosphosubstrats. Tatsächlich besitzen sogar nur die Hälfte aller physiologischer Substrate der PKA-Cα die vorhergesagte Konsensussequenz RRxS/Ty, RKxS/Ty, KRxS/Ty, KKx-S/Ty (Shabb 2001). Die Einschränkungen, 104 5. Diskussion betreffend der Vorhersage von P-Stellen auf Grundlage der primären Aminosäureabfolge, beruhen auf Vernachlässigung der dreidimensionalen Proteinkonformation und der damit verbundenen Zugänglichkeit der zu phosphorylierenden Aminosäuren (Langan 1973; Kemp 1990; Kemp et al. 1990; Kennelly et al. 1991). Von den potenziellen Auto-P-Stellen erscheinen pT48, pS114, pS159 und pT195 in der dreidimensionalen Struktur der PKA-Cα schlecht zugänglich (s. Abb. 47). Während eine Phosphorylierung an S114 und S159 experimentell nicht belegt ist, konnten T48 und T195 substöchiometrisch phosphoryliert nachgewiesen werden (s. 5.2.2, Tab. 9). Möglich ist, dass die Autophosphorylierung an diesen Stellen nur während der Proteinsynthese und –faltung über sekundäre mature PKA-Cα aber nicht nachträglich in vitro erfolgen kann (s. Diskussion in 5.3.3). Abb. 47: Zugänglichkeit der über NetPhosK 1.0 (Score>0,25) vorhergesagte Auto-P-Stellen innerhalb der dreidimensionalen Konformation der PKA-Cα. P-Stellen (rot: Serin; grün: Threonin), die N-terminale Myristoylgruppe (myr: braun) und PKI5-24 (blau) sind an der Oberflächenstruktur der PKA-Cα dargestellt (PDB: 1CMK nach Zheng et al. 1993b visualisiert über VMD 1.8.6 (Humphrey et al. 1996)). Die Aminosäuren >T48<, >S114<, >S159< und >T195< erscheinen in der dreidimensionalen Struktur schlecht zugänglich. Die Aminosäuren S65 und S259 der PKA-Cα besitzen mit Signifikanzwerten von 0,64 und 0,73 eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit autophosphoryliert zu sein und erscheinen auch bei Betrachtung der dreidimensionalen Struktur der PKA-Cα als gut zugängliche P-Stellen (s. Abb. 47). Keine dieser beiden potenziellen P-Stellen konnte jedoch bislang an aus Gewebe isolierter PKA-Cα identifiziert werden und tritt auch an rekombinantem Protein nur substöchiometrisch auf (vgl. 4.3). Neben der Ausbildung einer dreidimensionalen Struktur können auch die fehlende Colokalisation von Kinasen und Substraten sowie eine starke 105 5. Diskussion Gegenregulation über Phosphatasen im Säuger für die Diskrepanz zwischen Vorhersage und experimentellen Befund der P-Stellen verantwortlich sein. 5.2.2 Vergleich verschiedener Datenbankeinträge zum Phosphorylierungsstatus von PKA-Cα Der direkte Vergleich der PKA-Cα P-Stellen anhand existierender Einträge in Proteindatenbanken wird durch die in 4.3 nachgewiesene Dynamik des Phosphorylierungsstatuses erschwert. Exemplarisch wurden fünf verschiedene Proteindatenbanken ausgewählt und deren Angaben zum PKA-Cα Phosphorylierungsstatus miteinander verglichen (s. Abb. 48). Die Swissprot-Datenbank (Swiss Institute of Bioinformatics) (http://www.uniprot.org) als eine manuell annotierte Proteindatenbank, liefert neben allgemeinen Informationen über die Herkunft, Klassifizierung und Funktionalität von Proteinen auch Angaben über deren PTMs. Für PKA-Cα sind acht verschiedene P-Stellen verzeichnet, von denen fünf auch experimentell in dieser Arbeit nachgewiesen worden sind. Zusätzliche P-Stellen sind in den phosphospezifischen www.phosida.de), Proteindatenbanken Phospho.ELM Phosida (Diella et al. 2008) (Gnad et al. 2011) (Version 9.0, (http:// September 2010, 8.718 Substrate , http://phospho.elm.eu.org) und PhosphoSitePlus® (Hornbeck et al. 2004) (http://www.phosphosite.org) katalogisiert. Abb. 48: Vergleich der (A) experimentell ermittelten mit (B) in Proteindatenbanken erfassten P-Stellen der PKA-Cα. P-Stellen: pS: rot, pT: grün, pY: lila. * Experimentell ermittelte P-Stellen, die nicht vorhergesagt worden sind (vgl. Abb. 46). 106 5. Diskussion Mit dem Einzug der Massenspektrometrie in die Phosphoproteomanalytik werden verstärkt riesige Datenmengen in Hochdurchsatz Experimenten (HTS, high throughput screening) gewonnen und Phosphorylierungen als Modifikation in Proteindatenbanken katalogisiert, ohne deren Ursprung und biologische Relevanz weiter zu hinterfragen. In der Phospho.ELM Datenbank sind fünf PKA-Cα P-Stellen erfasst. Ein Vorteil dieser Proteindatenbank ist die gesonderte Angabe von P-Stellen, die ausschließlich in HTS Experimenten identifiziert worden sind. Außerdem bietet ein direkter Querverweis auf Phospho3D (Zanzoni et al. 2011) die Möglichkeit, mittels Kristallstrukturdaten und DSSP (database of secondary structure assignments for proteins) (Kabsch et al. 1983) die Zugänglichkeit von P-Stellen in der dreidimensionalen Struktur zu berechnen. Für die experimentell ermittelten P-Stellen der PKA-Cα lassen sich nach Miller et al. 1987 die folgenden Oberflächenzugänglichkeits-Werte ermitteln: S10 (~100 %; ohne Myristoylierung), S34 (42 %), S139 (50 %), T197 (47 %), S338 (48 %). Zusätzlich sind Strukturvorhersagen für die, die P-Stelle umgebende Sequenz, Querverweise zu Konsensusmotiven und MS Spektren zum Nachweis der Phosphorylierung möglich. Obwohl sich die Datenbank Phosida auf nur neun Organismen beschränkt, werden acht P-Stellen für PKA-Cα in dieser Proteindatenbank angegeben. Zusätzlich sind Strukturvorhersagen für die die P-Stelle umgebende Sequenz, Querverweise zu Konsensusmotiven und Nachweise von Phosphorylierungen über MS Spektren möglich. Den mit Abstand umfassendsten Überblick über die P-Stellen der PKA-Cα liefert die PhosphoSitePlus® Proteindatenbank. Die zahlreichen Querverweise auf verwendete Sequenzen, Organismen, genutzte Expressionsbedingungen sowie die Probenaufbearbeitung erleichtern es die Signifikanz der Phosphorylierungen einschätzen zu können (s. Tab. 9). Mit Ausnahme von pS65 sind alle in dieser Arbeit experimentell ermittelten P-Stellen hier erfasst. Zusätzlich werden mit pS14, pT48, pT183, pT195, pT201, pS212 und pS325 sieben weitere P-Stellen angegeben. Neben T197 und S338 sind auch die Aminosäuren S34, T48, T183, T195 und T201 an PKA-Cα aus eukaryotischen Zellen bzw. Geweben in HTS Experimenten phosphoryliert nachgewiesen worden (s. Tab. 9). Ob es sich hier um Falschpositive oder um funktionelle, nur substöchiometrisch modifizierte P-Stellen handelt, muss in Zukunft untersucht werden. Für pS34 und pT201 sind Phosphorylierungen über die heterologe Kinasen, DNA PK (DNA abhängige Proteinkinase; Signifikanzwert 0,64) und GSK3 (Glykogen Synthase Kinase; Signifikanzwert 0,5) vorhergesagt (vgl. 5.2.1, Abb. 46, b2). 107 5. Diskussion Tab. 9: Detaillierter Herkunftsnachweis der PKA-Cα P-Stellen (Quelle: PhosphoSitePlus®). blau: P-Stellen, die in eukaryotischen Zellen oder Geweben nachgewiesen werden konnten; grau: konstitutive P-Stellen an T197 und S338. SS: Nachweis mittels site-specific methods, in denen gezielt die P-Stellen der PKA-Cα untersucht worden sind (z. B. mittels Sequenzierung, zielgerichteter Mutagenesestudien, phosphospezifischer Antikörper oder MS/MS Analyse); HTS MS: high throughput screening MS, in der Regel MS basierte Phosphoproteomanalysen in Zellen und Geweben. in vitro (rekombinant) x in vivo (Zellen/Gewebe) - bovin x - SS porcin bovin murin human bovin bovin murin x x x x x Leber HeLa S3 Zellen - SS SS HTS MS HTS MS SS SS SS bovin x - SS pT183 murin - C2C12 Myoblast HTS MS pT195 human - Leber HTS MS - HeLa (S3) Zellen HTS MS - Hirn HTS MS - C2C12 Myoblast HTS MS SS/ HTS MS HTS MS HTS MS HTS MS SS SS SS SS/ HTS MS pS10 pS14 pS34 pT48 pS53 pS139 Sequenz murin murin pT197 murin x ubiquitär pT201 human pS212 pS259 pS325 murin bovin bovin bovin x x x COS Zellen HeLa Zellen Hirn - pS338 murin x ubiquitär Methode SS Literatur Yonemoto et al. 1993 Shen et al. 2004, Seidler et al. 2009 Toner-Webb et al. 1992 Seidler et al. 2009 Dai et al. 2007 Daub et al. 2008 Seidler et al. 2009 Seidler et al. 2009 Yonemoto et al. 1993 Shen et al. 2004, Seidler et al. 2009 Kim et al. 2009 Sui et al. 2008, Han et al. 2010 Daub et al. 2008, Imami et al. 2008 , Dephoure et al. 2008, Chen et al. 2009 Wiśniewski et al. 2010, Ballif et al. 2004 Kim et al. 2009 Shoji et al. 1979, Yonemoto et al. 1993 Wang et al. 2007 Chen et al. 2009 Tweedie-Cullen et al. 2009 Seidler et al. 2009 Seidler et al. 2009 Seidler et al. 2009 Shoji et al. 1979, Yonemoto et al. 1993 108 5. Diskussion 5.3 Dynamik und Funktionalität einzelner PKA-Cα Phosphorylierungsstellen Neben den konstitutiven P-Stellen pT197 und pS338 wird für die P-Stelle pS10 eine Beteiligung an der Modulation des N-Terminus diskutiert (s. 5.3.1). Außerdem wurden in dieser Arbeit ein möglicher Zusammenhang zwischen einer potenziellen Phosphorylierung an S53 und der Regulation der enzymatischen Aktivität der PKA-Cα entdeckt (s. 5.3.2). Über die funktionellen Konsequenzen der anderen an rekombinanter PKA-Cα entdeckten P-Stellen (pS34, pS65, pS139, pS259) ist bislang nichts bekannt. Ihr substöchiometrisches Auftreten und die gute Zugänglichkeit an der Proteinoberfläche (s. 5.2.1, Abb. 47) weisen jedoch auf eine mögliche modulatorische Funktion für Protein-Protein-Interaktionen oder ProteinMembran-Interaktionen hin. Über den sogenannten PhosphoMotif Finder (Amanchy et al. 2007) lassen sich z. B. für drei der in 5.2.1 vorhergesagten P-Stellen Interaktionsstellen nachweisen, die in Folge einer Phosphorylierung generiert werden: An Position T201 entsteht das WW Motiv pT201/P (Lu et al. 1999), an S259 das 14-3-3 Motiv RxxpS259 (Tzivion et al. 2001) und an Position S263 ein BRCT- (carboxyl-terminal domain of the Breast Cancer Gene 1) (Rodriguez et al. 2003) bzw. Plk1 (Polo-like kinase 1) PDB Motiv (Elia et al. 2003). Der Nachweis von multiplen P-Stellen an rekombinanter PKA-Cα wirft die Frage nach der molekularen Dynamik derselbigen auf. Die Diskrepanz in der Anzahl der P-Stellen, die über Molekulargewichtsbestimmung (Phosphoformen mit drei bis fünf P-Stellen) und über MS/MS Sequenzierung nachgewiesen wurden (acht P-Stellen) (s. 4.3.1, Abb. 17), lässt eine gegenseitige Beeinflussung dieser PTMs vermuten, wonach sich bestimmte P-Stellen gegenseitig ausschließen und einen dynamischen Phosphorylierungsstatus erzeugen (s. 5.3.3). Nicht auszuschließen ist, dass die in E. coli entdeckten P-Stellen auch im Säuger substöchiometrisch auftreten und dort eine zeitlich oder räumlich regulierte Funktion übernehmen. 5.3.1 PTMs sind an der Modulation des N-Terminus und einer möglichen Zelllokalisation der PKA-Cα beteiligt Die mit Myristylierung (Carr et al. 1982), Phosphorylierung (Toner-Webb et al. 1992) und Desaminierung (Kinzel et al. 2000) zahlreichen Modifikationen am N-Terminus, genauso wie das Vorkommen zahlreicher N-terminaler Spleißvarianten (Orstavik et al. 2001) deuten auf 109 5. Diskussion eine wichtige Funktion dieser Region im Bezug auf Protein-Protein-Interaktionen und -Lokalisationen hin. Eine Autophosphorylierung an S10 konnte zwar in vitro an aus Säugergewebe isolierter PKA-Cα nachgewiesen werden, jedoch ist die in vivo Signifikanz bislang nicht geklärt (Toner-Webb et al. 1992). In E. coli ist an S10 mutagenisiertes Protein (PKA-Cα S10A und S10E) in Ab- und Anwesenheit von Myristinsäure nicht aktiv, unlöslich und nicht phosphoryliert (Yonemoto et al. 1997) während hingegen die komplette Deletion des N-Terminus (PKA-Cα Δ1-14) keinen Einfluss auf Aktivität, Löslichkeit und Phosphorylierung des Proteins zeigt (Yonemoto et al. 1993b; Herberg et al. 1997). Zu vermuten ist, dass in E. coli eine Phosphorylierung an S10 unabhängig von dem Vorhandensein einer Myristoylierung zu einer aktiven Enzymkonformation führt. Interessanterweise scheint dies jedoch auf einem indirekten Effekt zu beruhen, da ein Enzym mit zwei weiteren phosphomimetischen Mutagenesen an den P-Stellen pS139 (PKA-Cα S10A/S139D) und pS338 (PKA-Cα S10A/S338D) die gleichen kinetischen Eigenschaften wie nicht mutagenisierte PKA-Cα aufweist (Langer et al. 2005). Die Phosphorylierung an S10 scheint folglich Konformationsänderungen zu induzieren, welche eine Voraussetzung für die nachfolgenden Autophosphorylierungen an S139 und S338 sind. Als transiente Modifikation könnte pS10 eine Rolle bei der Strukturierung des N-Terminus spielen: Mittels 31P NMR Spektroskopie konnte diese Aminosäure als eine sehr flexible und für Phosphatasen gut zugängliche P-Stelle charakterisiert werden (Seifert et al. 2002; Gaffarogullari et al. 2011). Tholey et al. und Breitenlechner et al. konnten anhand synthetischer Peptide bzw. über den ersten vollständig aufgelösten N-Terminus in einer Kristallstruktur zeigen, dass die Abwesenheit der Phosphorylierung an S10 eine Voraussetzung für die Ausbildung der helikalen Struktur am N-Terminus ist. Die Phosphorylierung von S10 innerhalb des Helix Cap Motivs 10SEQE13 führt hingegen zu einer Destabilisierung des N-Terminus (Tholey et al. 2001; Breitenlechner et al. 2004). Als weiterer Modulator innerhalb des flexiblen N-Terminus ist die Desaminierung von Asparagin (N) zu Aspartat (D) an Position 2 bekannt, die in Säugermuskelgewebe an 30 % der PKA-Cα nachgewiesen werden konnte (Jedrzejewski et al. 1998; Kinzel et al. 2000). Während der Desaminierung von Proteinen verallgemeinert oft die Funktion als molekularer Zeitgeber zugewiesen wird (Robinson 2002), hat diese Modifikation für PKA-Cα einen Einfluss auf die intrazelluläre Lokalisation. Nicht modifiziertes Protein tritt dabei abundant im Zellkern auf 110 5. Diskussion und desaminierte PKA-Cα ist verstärkt im Zytoplasma lokalisiert (Pepperkok et al. 2000). Strukturelle Veränderung des N-Terminus, die allein auf einer Desaminierung beruhen, konnten bislang weder in Kristallstrukturen (Übersicht in Seifert et al. 2002) noch in Peptidexperimenten (Tholey et al. 2001) nachgewiesen werden. Breitenlechner et al. haben anhand der verschiedenen, für die Flexibilität des N-Terminus verantwortlichen Modulatoren ein Modell entwickelt, wonach die Proteinfaltung der myristoylierten PKA-Cα zunächst membranassoziiert abläuft (Breitenlechner et al. 2004) (s. Abb. 49): Erst die Desaminierung an N2 ermöglicht im Säuger die Phosphorylierung an S10 (Toner-Webb et al. 1992; Jedrzejewski et al. 1998). Über das Einbringen der negativen Ladung beider Modifikationen und dem Destabilisieren der Helixstruktur erfolgt die PKA-Cα Freisetzung von der Membran. Im Zytoplasma werden die Phosphatgruppen an pS10 dephosphoryliert und die amphipathische Helix A wird über die Myristinsäure in der PKA-Cα eigenen hydrophoben Bindungstasche verankert (Bossemeyer et al. 1993; Zheng et al. 1993b). Diese Umstrukturierung ist letztendlich auch für die nachgewiesene höhere Thermostabilität des myristoylierten Proteins verantwortlich (Yonemoto et al. 1993b; Herberg et al. 1997). Ein ähnlicher als myristoyl-electrostatic switch beschriebener Prozess ist für das Freisetzen der myristoylierten Tyrosinkinase src in Folge einer Phosphorylierung beschrieben (Walker et al. 1993; McLaughlin et al. 1995). Für PKA-Cα wurde die Exposition der Myristoylgruppe auch in Folge der Bindung von PKA-RII gezeigt und ermöglicht dort die Lokalisation von PKA an Lipidvesikeln. Nach Bindung von PKA-RI wird die Myristoylgruppe hingegen in der hydrophoben Bindungstasche der PKA-Cα verankert (Gangal et al. 1999). Abb. 49: Der myristoyl electrostatic switch ermöglicht das Freisetzen der PKA-Cα von der Membran (Modell nach Breitenlechner et al. 2004). Der N-Terminus der PKA-Cα wird über (1) Myristoylierung (myr; braun), (2) Desaminierung (grün) und (3) Phosphorylierung (rot) moduliert. 111 5. Diskussion In PKA-negativen S49 Mauslymphomzellen wird die Ursache für eine stark reduzierte PKA-Cα Aktivität (ca. 5 U/mg) in der Falschfaltung und Unlöslichkeit des Enzyms vermutet, was möglicherweise mit einer fehlerhaften Prozessierung an der Membran zusammenhängt (Steinberg 1991; Cauthron et al. 1998). Während PKA-C über AKIPs (A-Kinase interagierende Proteine) auch im Zellkern lokalisiert wird (Sastri et al. 2005), konnte eine Membranverankerung jedoch bis heute nur indirekt über die regulatorischen Untereinheiten im Holoenzymkomplex mit AKAPs (A-Kinase Ankerproteine) nachgewiesen werden (Pidoux et al. 2010; Skroblin et al. 2010). 5.3.2 Modifikationen an der potenziellen Phosphorylierungsstelle S53 können die Aktivität der PKA-Cα inhibieren Die in dieser Arbeit untersuchte Phosphorylierung an S53 offenbart einen zusätzlichen Regulationsmechanismus für die Kontrolle der enzymatischen Aktivität der PKA-Cα. Obwohl eine Phosphorylierung an S53 bislang nicht an aus Säugergewebe isolierter PKA-Cα nachgewiesen werden konnte, ist eine transiente Phosphorylierung, wie sie auch für S10 diskutiert wird, denkbar (vgl. 5.3.1). Mutagenesen der konservierten Glycine in der in Kinasen hoch konservierten glycinreichen Schleife zeigen, dass gerade diese Aminosäuren eine kritische Funktion während der Substratbindung und Katalyse übernehmen (Lee et al. 1992; Grant et al. 1998). Auch PKA-Cα, die an den konservierten Glycinresten (G50, G52) innerhalb der glycinreichen Schleife mutagenisiert wurde, brachte zweifach (pT197, pS338) und einfach (pS338) phosphorylierte Proteinspezies hervor, die sich mit den klassischen Reinigungsmethoden nicht isolieren ließen (Hemmer et al. 1997b). Die einfach an S338 phosphorylierten Proteinspezies zeigten die auffälligsten Einbußen bezüglich der Aktivität und Thermostabilität. Da die kinetischen Parameter in der Größenordnung von veröffentlichte Daten für katalytisch inaktive PKA-Cα T197A lagen, wurden diese Effekte vorrangig auf das Fehlen der Phosphorylierung an T197 und somit nur indirekt auf die Mutationen innerhalb der glycinreichen Schleife zurückgeführt (Steinberg et al. 1993; Adams et al. 1995). Da für His6- PKA-Cα S53D nur substöchiometrische Mengen an T197 phosphoryliertem Protein detektiert wurden (<5 %, vgl. 4.6), war es schwierig, den Einfluss der Mutation unabhängig von der fehlenden Phosphorylierung an T197 zu betrachten. Eine direkte Beteiligung der Hydroxylgruppe von S53 an der Substratbindung wurde ausgeschlossen (Aimes et al. 2000). Jedoch könnte eine Phosphorylierung als negativer 112 5. Diskussion Regulator die Verschiebung der glycinreichen Schleife erzwingen, wodurch die Wasserstoffbrückenbildung zwischen der Aminogruppe des S53 und dem γ-Phosphat des ATP gestört und somit der ternäre Übergangszustand zwischen Enzym, ATP und Sustrat destabilisiert wird (vgl. 4.6, Abb. 37). Zu klären bleibt, ob der für His6- PKA-Cα S53D Verlust der enzymatischen Aktivität und Inhibitorbindung von PKA-R und PKI tatsächlich auf einer möglichen Phosphorylierung innerhalb der glycinreichen Schleife beruht oder aber ähnlich wie für PKA-Cα G52A/S die Mutation zu einer sterischen Behinderung und damit eingeschränkter Flexibilität der glycinreichen Schleife führt (Grant et al. 1998). Doch zeigt die Tatsache, dass sich die beiden Phosphomimetika grundlegend in ihren kinetischen Parametern unterscheiden und katalytisch aktives (PKA-Cα S53E) bzw. inaktives Protein (His6- PKA-Cα S53D) generieren, dass diese flexible Region innerhalb der glycinreichen Schleife schon über minimale Veränderungen reguliert werden kann und somit eine interessante Position für das Anfügen von PTMs darstellt. CDKs (cyclin-dependent kinases) repräsentieren eine Familie von Kinasen, bei denen eine Phosphorylierung an T14/Y15 (analoge Position zu S53 in PKA-Cα, s. Abb. 50) in der glycinreichen Schleife zu einer Konformationsänderungen innerhalb des Aktivitätszentrums und damit verbunden zu einer falschen Orientierung des ATP Moleküls und Öffnen der Substratbindetasche führt. Die Aktivierung von CDK2 über die Dephosphorylierung an Y15 ist an der zeitlich korrekten Regulierung des Zellzyklus beteiligt (Bartova et al. 2004; Bartova et al. 2008). Da auch PKA in zahlreiche Waschstums- und Differenzierungsprozesse involviert ist (Manning et al. 2002a; Manning et al. 2002b), ist auch hier eine zellzyklus abhängige Regulierung mittels Phosphorylierung denkbar. Interessanterweise wird die Wahrscheinlichkeit für eine Phosphorylierung an S53 durch PKC (Proteinkinase C) höher bewertet (NetPhosK 1.0 Score 0,6) als durch PKA-Cα (Score 0,36) (vgl. 5.2.1, Abb. 46, B). Ein möglicher Regulationsmechanismus über eine Phosphorylierung an S53 bleibt somit nicht auf eine PKA-Cα Autophosphorylierung beschränkt, sondern denkbar ist auch eine Beteilgung von heterologen upstream Kinasen, wie z. B. PKC. 113 5. Diskussion Abb. 50: Kristallstrukturen von PKA-Cα (PDB: 3FJQ nach Thompson et al. 2009) und CDK2 (PDB: 1QMZ nach Brown et al. 1999) visualisiert über VMD 1.8.6 (Humphrey et al. 1996). Vergleich der Orientierung von glycinreicher Schleife (grau) mit phosphorylierbaren Aminosäuren (rot), ATP (schwarz) und Peptidsubstrat PKI5-24 (cyan) mit P-Stelle (orange). Letztendlich zeigen in silico Modelle, dass die in Phosphomimetika durch Aspartat und Glutamat ersetzten Aminosäuren nicht immer den tatsächlichen Effekt einer Phosphorylierung wiedergeben (Groban et al. 2006). Auch die Beobachtung, dass an unphosphorylierter PKA-Cα die Hydroxylgruppe von T197 selbst an der Stabilisierung des Aktivitätszentrum beteiligt ist, stellt dabei in Frage, ob gezielte Mutagenesen der P-Stelle, wie für PKA-Cα T197A immer geeignete Methoden in der funktionellen Phosphoproteomanalytik sind (Steichen et al. 2010). Elegante experimentelle Ansätze, um insbesondere Autophosphorylierungsprozesse zu unterbinden, können durch das mutagenese-gerichtete Zerstören der Konsensussequenz erzielt werden: So ist z. B. PKA-Cα R194A nicht mehr zur Autophosphorylierung von T197 in der Lage, kann aber über die heterologe Kinase PDK-1 weiterhin trans-phosphoryliert werden (Steichen et al. 2010). 5.3.3 Vergleich der Dynamik des Phosphorylierungsstatus an rekombinanter und aus Gewebe isolierter PKA-Cα Sequenzielle Phosphorylierung der PKA-Cα am Beispiel von pS10, pT197 und pS338 Kristallstrukturen sind für den Nachweis von sequenziellen Phosphorylierungen nur bedingt aussagekräftig, weil sie die Proteinkonformation nur in einer Momentaufnahme abbilden und nicht die molekulare Dynamik von Proteinen widerspiegeln. Iyer et al. haben durch rekombinante Expression von PKA-Cα in Gegenwart des inhibitorisch wirkenden ATP Analogs 114 5. Diskussion H89 Protein exprimiert, welches vollständig unphosphoryliert ist (Chijiwa et al. 1990; Iyer et al. 2005b). Nach in vitro Phosphorylierung von T197 mittels PDK-1 konnte sich dieses aktivierte Protein im Gegensatz zu der Kinase-Totmutante PKA-Cα K72H anschließend an S338 autophosphorylieren (Iyer et al. 2005a). PKA-Cα K72H hingegen ist nach T197 Phosphorylierung zwar wieder zur Bindung von Substraten und Inhibitoren fähig, bleibt aber inaktiv und lässt sich auch nicht über heterologe PKA-Cα an S338 phosphorylieren (Iyer et al. 2005a). Dies und die Beobachtungen, dass mutagenisierte PKA-Cα S338A an T197 phosphoryliert, PKA-Cα T197A jedoch vollständig unphosphoryliert vorliegt (Steinberg et al. 1993; Iyer et al. 2005a), führten zu der Vorhersage eines 2-Schritt-Aktivierungsmodells, in dem zunächst T197 autophosphoryliert wird und sich nur die so aktivierte PKA-Cα anschließend intramolekular an S338 cis-phosphoryliert (Iyer et al. 2005b; Pickin et al. 2008). Die in dieser Arbeit gewonnenen Ergebnisse bezüglich des PKA-Cα Phosphorylierungsstatuses fordern unterschiedliche Vorhersagemodelle für die sequenzielle Phosphorylierung an rekombinant exprimierter und aus Säugergewebe isolierter PKA-Cα (s. Abb. 51): Im Säuger ist die transiente und deswegen bislang noch nicht nachgewiesene Phosphorylierung an S10 am Freisetzen der während der Proteinsynthese an der Membran verankerten PKA-Cα beteiligt (s. 5.3.1). pS10 wird an der im Zytoplasma lokalisierten PKA-Cα dephosphoryliert während T197 von PDK-1 oder einer PDK-1-ähnlichem Kinase trans-phosphoryliert wird (Cauthron et al. 1998; Cheng et al. 1998; Moore et al. 2002; Breitenlechner et al. 2004). Aufgrund der geringen Enzymkonzentration tritt im Säuger die von Iyer et al. und Pickin et al. postulierte Autophosphorylierung von S338 vermutlich bevorzugt in cis auf (Iyer et al. 2005b; Pickin et al. 2008) (s. Abb. 51, A1). Die gegenseitige Beeinflussung der P-Stellen erscheint allein bei der Betrachtung von pT197 und pS338 jedoch noch komplexer: So konnten Romano et al. zeigen, dass nicht nur das Ade-Motiv (adenine binding motif 327FD(x)1-2F/Y330) sondern der in Folge (hydrophobic motif: als konservierte PDK-1 Interaktionsstelle fungiert, Phosphorylierung 348FxxF351) von S338 das sogenannte HF-Motiv der PKA-Cα eine weitere Interaktionsplattform für PDK-1 präsentiert (Romano et al. 2009). Der für die Phosphorylierung von T197 und von S338 beschriebene sequenzielle Aktivierungsmechanismus könnte somit auch in umgekehrter Reihenfolge ablaufen oder aber nach einer Dephosphorylierung von pT197 eine schnelle und cAMP unabhängige Reaktivierung des Enzyms ermöglichen (s. Abb. 51, A2). Auch für die AGC Kinase S6K1 (P70 ribosomale Protein-S6-kinase 1) wurde erst vor kurzem gezeigt, dass 115 5. Diskussion die Phosphorylierung innerhalb des turn Motivs (pS338 in PKA-Cα) einer Phosphorylierung in der Aktivierungsschleife (pT197 in PKA-Cα) vorausgeht (Keshwani et al. 2011). In PKA-negativen S49 Mauslymphomzellen wurde hingegen eine PKA-Kinase-Aktivität entdeckt von der T197 nur phosphoryliert werden konnte, wenn das Protein zuvor keinerlei Serinphosphorylierung aufwies (Cauthron et al. 1998). Abb. 51: Modell für die Aktivierung von PKA-Cα über funktionelle P-Stellen (modifiziert nach Breitenlechner et al. 2004; Iyer et al. 2005b). weiß: unphosphorylierte Aminosäure, orange: phosphorylierte Aminosäure: (A) Die sequenzielle Phosphorylierung der PKA-Cα im Säuger beginnt mit einer Phosphorylierung an S10. Über eine Konformationsänderung wird die Myristoylgruppe (myr) in einer hydrophoben Bindungstasche verankert und die PKA-Cα von der Membran freigesetzt. Im Zytoplasma wird die transiente P-Stelle pS10 von einer Proteinphosphatase (PP) entfernt und (A1) T197 über eine an das Ade-Motiv bindende PDK-1-ähnliche Kinase phosphoryliert. Die folgende Autophosphorylierung (Auto-P) an S338 geschieht intramolekular. (A2) Die Phosphorylierung an S338 kann alternativ über die Exposition des HF-Motivs eine weitere Erkennungsstelle für PDK-1 ausbilden und somit einer Phosphorylierung an T197 vorausgehen. (B) Bedingt durch die hohen Enzymkonzentrationen findet in E. coli eine ungeordnete Autophosphorylierung statt, wobei die Auto-P von T197 nur während der Proteinfaltung erfolgen kann und im Vergleich zu einer Phosphorylierung über PDK-1-ähnliche Kinasen sehr ineffizient ist. (C) In einem zellfreien Expressionssystem kann die Autophosphorylierung von S338 ohne eine vorausgegangene initiale Phosphorylierung an T197 erfolgen. Wegen den in E. coli expressionsbedingten hohen Enzymkonzentrationen spielt die sequenzielle Phosphorylierung in Abhängigkeit von der Expressionsdauer hier eine eher untergeordnete Rolle (s. Abb. 51). Die Autophosphorylierung findet auch in trans und 116 5. Diskussion zunächst an Serinresten statt (vgl. 4.5.3, Abb. 32 und Abb. 35) (Steinberg et al. 1993; Yonemoto et al. 1993a; Girod et al. 1996). Da T197 von PKA-Cα deutlich weniger effizient als von PDK-1 phosphoryliert wird, erfolgt die Phosphorylierung von diesem Threoninrest in E. coli konzentrationsabhängig, nimmt daher mit der Expressionsdauer zu (Cauthron et al. 1998) und muss möglicherweise bereits während der Proteinfaltung erfolgen (Girod et al. 1996). Die in dieser Arbeit durchgeführten in vitro Autophosphorylierungsexperimente bestätigen, dass zwar S10 und S338 nicht jedoch T197 an nativer PKA-Cα phosphoryliert werden können (vgl. 4.5.3, Abb. 35). Auch das Auffinden von Phosphoformen der His6-PKA-CαCoPP, die zwar an S338, jedoch nicht an T197 phosphoryliert sind, unterstützt die Ineffizienz der T197 Phosphorylierung in E. coli (vgl. 4.5.1, Abb. 28). Möglicherweise erlaubt auch in E. coli erst die, durch die N-terminale Myristoylgruppe induzierte Konformation eine Phosphorylierung von T197 an nativem Protein, denn Cauthron et al. gelang der Nachweis einer -wenn auch weiterhin ineffizienten- intermolekularen Autophosphorylierung nur an myristoyliertem Protein (Cauthron et al. 1998). Für das in Anwesenheit des spezifischen PKA Inhibitors H89 in E. coli exprimierte und unphosphorylierte Protein lässt die aktuelle Datenlage offen, ob - in Gegenwart ausreichend hoher ATP-Konzentrationen - die Phosphorylierung an T197 über PDK-1 zwingend für die nachfolgende Phosphorylierung an S338 vorhanden sein muss (Cauthron et al. 1998). Unabhängige Arbeiten mit mutagenisierten PKA-Cα die trotz fehlender T197 Phosphorylierung an S338 phosphoryliert sind, weisen darauf hin, dass in E. coli eine initiale Phosphorylierung an T197 die Autophosphorylierung der anderen P-Stellen zwar beschleunigt, aber nicht zwingend notwendig ist (Hemmer et al. 1997b; Steichen et al. 2010). Mit zellfrei exprimierter His6- PKA-Cα CFE (vgl. 4.4.2) und in vitro autophosphorylierter PKA-Cα (vgl. 4.5.3, Abb. 35) konnten hier erstmalig auch an nicht mutagenisierter PKA-Cα Phosphoformen beschrieben werden, die ausschließlich an S338 autophosphoryliert sind. Im Säuger sind derartige Phosphoformen bislang nicht beschrieben, könnten aber in Folge der Abwesenheit oder Inaktivität von PDK-1 oder PDK-1 ähnlichen Kinasen auftreten. 117 5. Diskussion 5.3.4 Einfluss der Expressions- und Reinigungsbedingungen auf den Phosphorylierungsstatus von rekombinanter PKA-Cα Die in dieser Arbeit exzessive in vitro Autophosphorylierung von S338 an PKA-CαCoPP (s. 4.5.3, Abb. 35) ist auf verschiedene Schritte während der Reinigung zurückzuführen (s. Abb. 52): Während der PKI5-24-Affinitätschromatographie kommt es zunächst zum Verlust von nicht an T197 phosphorylierten Proteinspezies, da diese eine geringere Affinität zu PKI besitzen (Steinberg et al. 1993; Cauthron et al. 1998; Steichen et al. 2010). Nur die Phosphorylierung an S338, nicht jedoch an T197, konnte anschließend in Autophosphorylierungsexperimenten regeneriert werden. Über die zusätzliche Autophosphorylierung an S10 (im vereinfachten Modell in Abb. 52 nicht gezeigt) lassen sich die nach in vitro Autophosphorylierung detektierten 2P- (pS10 + pS338, pS338 + pT197) und 3P- (pS10 + pT197 + pS338) Phosphoformen erklären (vgl. 4.5.3, Abb. 33). Abb. 52: Einfluss der Expressions- und Reinigungsbedingungen auf den Phosphorylierungsstatus von rekombinanter PKA-Cα am Beispiel der funktionellen P-Stellen pT197 und pS338. Die Größe der schematisch dargestellten PKA-Cα gibt den prozentualen Anteil der Phosphoformen an: weiß: unphosphorylierte Aminosäure, orange: phosphorylierte Aminosäure: Die unterschiedliche Effizienz der Autophosphorylierung führt dazu, dass (A) bei kurzen Expressionszeiten (<1 h) vorrangig an S338 phosphorylierte Proteinspezies vorhanden sind. (B) Erst nach ca. 8 h Expression sind T197 und S338 an allen Proteinspezies vollständig phosphoryliert. (C) In Folge der Coexpression der PKA-Cα mit λ-Phosphatase (λ-PP) liegen neben vollständig unphosphorylierter PKA-Cα geringe Mengen an Proteinspezies vor, welche an T197 bzw. an S338 phosphoryliert sind. Gleichzeitig an T197 und S338 phosphorylierte Phosphoformen konnten über Molekulargewichtsbestimmung nicht nachgewiesen werden. Durch die PKI5-24-Affinitätschromatographie geht der Großteil der nicht an T197 phosphorylierten Phosphoformen verloren. Neben unphosphoryliertem Protein lassen sich über quantitative MS 34 % der Proteinspezies an T197 und 18 % an S338 phosphoryliert nachweisen. Eine nachträgliche in vitro Autophosphorylierung (Auto-P, rote P-Stelle) findet nur an S338, nicht an T197 statt. 118 5. Diskussion Hingegen früherer Beobachtungen ließen sich interessanterweise auch vollständig unphosphorylierte PKA-Cα über PKI5-24-Affinitätschromatographie anreichern. Die Ursache liegt vermutlich zum einen in der hohen Ausgangskonzentration dieser Phosphoform und zum anderen in der für die PKI5-24-Affinitätschromatographie verwendeten höheren ATP Konzentration (3 mM ATP/5 mM Mg2+ gegenüber 50-100 µM ATP/2-5 mM Mg2+ (Steinberg et al. 1993; Cauthron et al. 1998)). Die Aktivierung über Phosphorylierung an T197 erhöht folglich zwar die Affinität, ist aber keine zwingende Voraussetzung für eine Bindung an PKI. Um speziell für die gering phosphorylierten PKA-Cα den nachweislich auf ATP beruhenden Autophosphorylierungseffekt zu umgehen (s. 4.5.3, Abb. 36), sollten für diese Phosphoformen alternative Reinigungstrategien, wie z. B. eine Immunopräzipitation, eine Reinigung über Fusionsanteile oder aber Isolierung von PKA-Cα aus dem Holoenzymkomplex (Bertinetti et al. 2009) bevorzugt genutzt werden. Bei der Verwendung von Fusionskonstrukten muss dabei sichergestellt werden, dass der Fusionsanteil keine phosphorylierbaren Aminosäuren besitzt, welche die Analyse des Phosphorylierungstatus weiter verkomplizieren können (s. 4.3.5, Abb. 23). Letztendlich hat die PKI5-24-Affinitätschromatographie nur Einfluss auf die Reinigung von gering phosphorylierten PKA-Cα gezeigt. Unter Standardbedingungen exprimiertes Protein ist vollständig phosphoryliert und lässt sich im direkten Vergleich zu einer über HistidinFusionsanteil gereinigten PKA-Cα ohne Verluste über PKI5-24-Affinitätschromatographie isolieren (s. 4.3.5). 5.3.5 Zusammenhang zwischen der spezifischen Aktivität und der Anzahl der PKA-Cα Phosphorylierungsstellen Anders als ursprünglich beschrieben, wurde in dieser Arbeit eine Aktivitätssteigerung in Folge der Hyperphosphorylierung von PKA-Cα in E. coli beobachtet (maximal 40 U/mg gegenüber dem Literaturwert von 20-30 U/mg (Slice et al. 1989; Herberg et al. 1993a) (s. Abb. 53): Vermutlich haben die im Vergleich zu Vorarbeiten ausgeführten langen Expressionszeiten (hier: 18 h genüber Slice/Herberg: 8h), erst eine exzessive Autophosphorylierung und damit verbundene Aktivitätssteigerung ermöglicht. Während sich die fehlende Aktivität der Kinase-Totmutante (PKA-Cα K72H) auf eine nahezu vollständig reduzierte Phosphorylierung der konstitutiven P-Stellen pT197 und pS338 zurückführen lässt (Yonemoto et al. 1997), können auch andere P-Stellen die Aktivität 119 5. Diskussion beeinflussen. Da sich für über Mono-S-Chromatographie aufgetrennte Phosphoformen (2P: pT197, pS338; 3P: pS10, pT197, pS338; 4P: pS10, pT197, pS338, pS139) keine Unterschiede in ihren spezifischen Aktivitäten zeigten, kann ausgeschlossen werden, dass pS10 bzw. pS139 für eine Aktivitässteigerung verantwortlich sind (Herberg et al. 1993a). Auch die in dieser Arbeit funktionell untersuchte P-Stelle pS53 hat keinen aktivierenden sondern inhibierenden Einfluss auf die spezifische Aktivität gezeigt (vgl. 4.6). Von den verbleibenden nur substöchiometrisch modifizierten P-Stellen pS34, pS65, pS259 ist ein Einfluss auf die spezifische Aktivität für letztgenannte am wahrscheinlichsten, da diese Position mit maximal 45 % zu einem relativ hohen Prozentsatz phosphoryliert vorliegt (vgl. 5.1). Auch die in 4.3.6 untersuchte unterschiedliche Sensitivität gegenüber Phosphatasen äußert sich indirekt über die Unterschiede in den spezifischen Aktivitäten: Die Beobachtung, dass PKA-Cα, die bereits während der Coexpression dephosphoryliert wird (PKA-CαCoPP) auch nach in vitro Autophosphorylierung nur zu ca. 50 % aktiv ist, beruht auf der äußerst ineffizienten Autophosphorylierung an T197 (vgl. 4.5.3, Abb. 35). Hingegen ist die Aktivität von in vitro dephosphoryliertem Protein nahezu unverändert (Humphries et al. 2005), was vorrangig auf die Phosphatasestabilität von pT197 und pS338 an nativer PKA-Cα zurückzuführen ist (s. Abb. 53). Abb. 53: Zusammenhang zwischen der spezifischen Aktivität und der Anzahl der PKA-Cα P-Stellen. PKA-CαCoPP: PKA-Cα nach Coexpression mit lambda Phosphatase (λ-PP). 5.4 Ist die Phosphatase PP5 ein physiologischer Regulator der PKA-Cα? Das ein Fehlen von säugerspezifischen Phosphatasen für den Hyperphosphorylierungsstatus der PKA-Cα in E. coli verantwortlich ist, konnte im Rahmen dieser Arbeit nicht ausgeschlossen werden (vgl. 4.3.6). Obwohl andere Kinasen über Phosphorylierung und Dephosphorylierung in ihrer Aktivitätsschleife reguliert werden, ist bislang keine 120 5. Diskussion Phosphatase bekannt, welche die konstitutive und für die Aktivität essenzielle Phosphorylierung von T197 effizient an nativer PKA-Cα entfernen kann (Hanks et al. 1988; Morgan et al. 1994; Yan et al. 1994; Hanks et al. 1995). Die Stabilität der T197 Phosphorylierung hat ihre Ursache in zahlreichen Interaktionen des Phosphats mit den umliegenden Aminosäuren H87, R165, K189, T195 (Knighton et al. 1991b). Diskutiert wird, ob eine Konformationsänderung der PKA-Cα unter bestimmten physiologischen Bedingungen eine Dephosphorylierung von pT197 ermöglicht: So ließ sich PKA-Cα z. B. in Folge einer Oxidation oder Thiolmodifikation an der nukleophilen Position C199 (Humphries et al. 2005) oder nach Urea-Behandlung (Liauw et al. 1996) erfolgreich an T197 dephosphorylieren. Von den verschiedenen in dieser Arbeit untersuchten Phosphatasen zeigte sich PP5 als besonders interessant, da es mit dieser Phosphatase in Anwesenheit von Arachidonsäure erstmals in vitro gelang, pT197 an nativer PKA-Cα zu dephosphorylieren. Möglicherweise ist auch die Ende der neunziger Jahre in S49 Mauslymphomzellen entdeckte unbekannte zelluläre Proteinphosphatase Aktivität mit der pT197 in vitro unter bestimmten physiologischen Bedingungen dephosphoryliert werden konnte (Liauw et al. 1996), auf PP5 zurückzuführen. Aufgrund ihrer geringen Basalaktivität wurde PP5 erst Ende der neunziger Jahre von drei unabhängigen Forschergruppen als Serin/Threonin-Proteinphosphatase entdeckt (Becker et al. 1994; Chen et al. 1994; Chinkers 1994). Im Gegensatz zu anderen Proteinphosphatasen sind bei PP5 katalytische und regulatorische Funktionen in einem Polypeptid vereint (Price et al. 1999). Die Sequenzhomologie zu anderen Proteinphosphatasen innerhalb der Phosphatasedomäne beträgt 40 % (Chen et al. 1994). PP5 wird ubiquitär und mit hohen Expressionsspiegeln vorrangig im Gehirn exprimiert (Becker et al. 1994; Bahl et al. 2001). Trotz dem Vorhandensein eines Kernlokalisationssignals wurde die Phosphatase auch im Zytoplasma nachgewiesen (Chen et al. 1994; Chinkers 1994; Chen et al. 1996; Galigniana et al. 2002; Zeke et al. 2005), außerdem wird eine mögliche Membranenverankerung diskutiert (Chen et al. 1997). Die niedrige Basalaktivität beruht auf den N-terminalen PP5-spezifischen autoinhibitorischen Tetratricopeptid-(TRP)-Domänen, die das katalytische Zentrum blockieren (Becker et al. 1994; Chen et al. 1994; Chinkers 1994). Sowohl die Deletion der TRP-Domänen (Sinclair et al. 1999), wie auch die Bindung von Hitzeschockproteinen (Hsp90) (Yang et al. 2005) oder von ungesättigten Fettsäuren, wie z. B. Arachidonsäure an diese Domänen führen in vitro zu einer Aktivierung der PP5 (s. 4.3.6, 121 5. Diskussion Abb. 25) (Chen et al. 1997; Skinner et al. 1997; Kang et al. 2001; Ramsey et al. 2002; Beaufils et al. 2008). Die physiologische Bedeutung derartiger Aktivierungsmechanismen ist jedoch noch ungeklärt (Becker et al. 1994; Swingle et al. 2004). In verschiedenen Tumoren aus Säugern konnte eine auf Proteinebene erhöhte PP5 Expression nachgewiesen werden (Shirato et al. 2000; Periyasamy et al. 2007; Golden et al. 2008). Lebensfähige Mäuse nach einem PP5 knock down über RNA Interferenz weisen hingegen weniger auf eine essenzielle, sondern mehr auf eine modulatorische Funktion von PP5 hin (Yong et al. 2007; Hinds et al. 2008). Die breite Substratspezifität von Phosphatasen auf der einen und die geringe Basalaktivität von PP5 auf der anderen Seite erschweren die Suche nach ihren physiologischen Substraten (Becker et al. 1994; Chen et al. 1994; Chinkers 1994). Bekannt ist, dass die Dephosphorylierung von ASK1 (Apoptosis-signal-relating-kinase-1) über PP5 z. B. eine Schlüsselrolle bei der Inaktivierung des MAP Kinase ASK1-JNK/p38 Signalweges spielt (Morita et al. 2001) während über PP5 dephosphorylierte CKIε (Casein kinase I) an der Aufrechterhaltung des zirkadianen Rhythmus beteiligt ist (Partch et al. 2006). Ähnlich wie PKA ist PP5 in zahlreiche metabolische Prozesse involviert, wie u. a. in die DNA-Reparatur und Apoptose, in Zellzykluskontrolle und die Regulation von Ionenkanälen und Steroidhormonrezeptoren (Übersicht in Chinkers 2001). Ein direkter Zusammenhang zwischen PP5 und PKA-Cα wurde jedoch bislang nicht beschrieben. In der Dissertation von F. Werner wird ein Überblick über potenzielle Substrate der PP5 in Mäuseherzen gegeben (Werner 2010). Eine dort nachgewiesene in vitro Phosphorylierung von PP5 durch PKA ist aufgrund der geringen Umsatzrate physiologisch eher irrelevant (Werner 2010). Eine Dephosphorylierung von PKA-Cα durch PP5 in Anwesenheit des Aktivators Arachidonsäure wurde in dieser Arbeit erstmalig gezeigt, ist aufgrund der regulatorischen Funktion von pT197 äußerst interessant, und sollte in weiteren Studien näher auf ihre physiologische Signifikanz hin untersucht werden. 122 6. Zusammenfassung 6 ZUSAMMENFASSUNG Das Phosphorylierungsmuster eines Proteins ist kein statischer Zustand, sondern vielmehr ein dynamischer Status, den es in der modernen funktionellen (Phospho-) Proteomik und Analytik abzubilden gilt. Klassischerweise erfolgt der Nachweis der Proteinphosphorylierung auf Peptid-Ebene mittels MS/MS Sequenzierung. Diese Standardmethode der shotgun Phosphoproteomanalytik vernachlässigt jedoch wegen den in LC-MS/MS Analysen oftmals schwer detektierbaren Phosphopeptiden gerade den variablen und oftmals nur geringen Phosphorylierungsgrad vieler Phosphorylierungsstellen (P-Stellen). Mittels phosphospezifischer Anreicherungsstrategien und MS/MS Sequenzierung konnten an der Modellkinase PKA-Cα nach rekombinanter Expression in E. coli insgesamt acht P-Stellen identifiziert werden. Der Phosphorylierungsgrad wurde in Kooperation mit Dr. J. Seidler über quantitative Signalintensitätsmessungen bestimmt und zeigte eine nahezu vollständige Phosphorylierung von pS10, pS139, pT197 und pS338, während der Phosphorylierungsgrad für pS34, pS53, pS65 und pS259 zwischen <5 und 45 % variierte. Neben der Quantifizierung der P-Stellen wurde auch das Auftreten und die Verteilung definierter Phosphoformen der PKA-Cα untersucht und deren Abhängigkeit von der primären Aminosäureabfolge, dem Auftreten von zusätzlichen Modifikationen sowie den gewählten Expressions- und Reinigungsbedingungen aufgezeigt. Endogene, aus Säugergewebe isolierte PKA-Cα wies nur eine einzige Phosphoform mit den P-Stellen pT197 und pS338 auf. Auch in vitro autophosphorylierte rekombinante PKA-Cα, die zuvor dephosphoryliert worden war, wies eine zweifach modifizierte Phosphoform auf. Im Vergleich zum endogenen Protein ließ sich dieses Protein an S10 und S338 exzessiv phosphorylieren, wohingegen an T197 keine Autophosphorylierung nachzuweisen war. Das Ausbleiben weiterer Phosphorylierungen stellt in Frage, ob die Hyperphosphorylierung in E. coli ausschließlich auf Autophosphorylierungsprozessen beruht, was anhand einer nicht phosphorylierten, katalytisch inaktiven Variante von PKA-Cα (PKA-Cα K72H) vermutet wurde. Im Hinblick auf die funktionellen P-Stellen pT197 und pS338 erfordert diese Entdeckung sowie der unabhängige Nachweis, dass zellfrei exprimierte PKA-Cα nur an S338 phosphoryliert ist, eine Modifizierung des sequenziellen Vorhersagemodells, wonach die Phosphorylierung an T197 eine zwingende Voraussetzung für die nachfolgende Phosphorylierung an S338 ist. 123 6. Zusammenfassung Ferner konnte über phosphomimetische Mutagenese die Funktionalität der Phosphorylierung an S53 innerhalb der glycinreichen Schleife der PKA-Cα und somit ein potenzieller Weg zur Regulation der enzymatischen Aktivität gezeigt werden. Ein weiterer möglicher upstream Regulator von PKA-Cα ist die Proteinphosphatase 5, die in der Lage war, die bislang als phosphatasestabil beschriebene P-Stelle pT197 in vitro zu dephosphorylieren. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass der Phosphorylierungszustand eines Proteins von zahlreichen internen und externen Faktoren abhängt – eine Tatsache, die gerade für rekombinante Proteine, insbesondere enzymatisch aktive Kinasen, oft vernachlässigt wurde. Daher müssen auch in der shotgun Phosphoproteomanalytik P-Stellen nicht mehr nur identifiziert und quantifiziert werden, sondern die resultierenden Proteinphosphoformen differenziert auch in ihrem physiologischen Kontext beschrieben werden. 124 7. Summary 7 SUMMARY Investigating the dynamic phosphostatus of single proteins, cells or tissues is of pivotal importance to understand protein function on a molecular level - hence, it is a major challenge in proteomics: In general, phosphorylation status analyses are performed on phosphopeptide level following protein cleavage. However, such phosphosite specific screens show limitations, since they do not sufficiently consider - apart from the variability the generally low abundance and substoichiometry of phosphoproteins as well as the fact that phosphopeptides are often suppressed when applying LC-coupled mass spectrometry (MS). Using a classical MS approach in combination with phosphospecific enrichment strategies, a total of eight phosphorylation sites (P-sites) could be identified on the model kinase PKA-Cα when expressed in E. coli. In collaboration with Dr. J. Seidler signal intensity measurements were performed to quantify the stoichiometry of P-sites: While pS10, pS139, pT197 and pS338 were found to be completely phosphorylated, the phosphorylation degree for residual P-sites at pS34, pS53, pS65 and pS259 varied between <5 and 45 %. On intact protein level, PKA-Cα reveals certain distinct phosphoforms displaying a different molecular weight depending on the primary amino acid sequence, on the introduction of additional protein modifications as well as the chosen expression conditions and purification strategies. Interestingly, endogenous mammalian PKA-Cα purified from animal tissue displayed only a single phosphoform with two P-sites at pT197 and pS338. Several results from this work argue that hyperphosphorylation of PKA-Cα in E. coli is exclusively based on autophosphorylation, which earlier was concluded from a kinase death mutant (PKA-Cα K72H) that does not exhibit any phosphorylation at all. In an in vitro autophosphorylation assay on recombinantly expressed and dephosphorylated PKA-Cα, however, the dominant phosphoform turned out to be phosphorylated only twice - as was PKA-C isolated from animal tissue. During autophosphorylation, no further modification was detected at T197, while S10 and S338 were found to be excessively phosphorylated. Concerning the functional P-sites at pT197 and pS338, these data, as well as data from protein expressed in a cell-free expression system that displayed only a single P-site at S338, also do challenge the long accepted hypothesis that phosphorylation at T197 is a prerequisite for phosphorylation of S338. Phosphorylation in the glycine-rich loop of PKA-Cα was investigated via phosphomimetic mutagenesis of S53 and might be involved in fine-tuning the enzyme’s specific activity. 125 7. Summary Protein phosphatase 5 could be identified as a putative upstream regulator of PKA-Cα, which in vitro was able to efficiently dephosphorylate the predicted phosphatase stable P-site pT197. Finally, this work demonstrates that the overall phosphorylation pattern of a protein depends on various internal and external conditions – a fact that should be generally considered when working on the phosphostatus of recombinant proteins, especially of enzymatically active kinases. In the future, general shotgun phosphoproteomic studies will have to draw deeper attention to the physiological background of a given protein while identifying P-sites and phosphoforms as well as quantifying their phosphorylation degree. 126 8. Literaturverzeichnis 8 LITERATURVERZEICHNIS Adams, J. A., M. L. McGlone, et al. (1995). "Phosphorylation modulates catalytic function and regulation in the cAMP-dependent protein kinase." Biochemistry 34(8): 2447-2454. Adavani, S. R., M. Schwarz, et al. (1987). 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Anhang 9 ANHANG 9.1 Abkürzungsverzeichnis In dieser Arbeit wurden Einheiten nach dem Internationalen Einheitensystem (SI) verwendet. Aminosäuren wurden nach dem Einbuchstabencode abgekürzt und Elemente entsprechend der Nomenklatur des Periodensystems der Elemente benannt. AA Acrylamid EDTA Ethylendiamintetraacetat LC ACN Acetonitril EGTA Ethylenglycoltetraacetat m/z APS Ammoniumperoxidsulfat ESI Elektrospray Ionisation MALDI Ara AS Arachidonsäure Aminosäure ETD FA MES 2+ Mg Asp-N ATP Endoproteinase (Flavastacin) Adenosintriphosphat FPLC FWHM MgCl2 min Magnesiumchlorid Minute Auto-P-Stelle bp BSA GST h H89 MOPS MS MS/MS 3-(Morpholino)-propansulfonsäure Massenspektrometrie Tandem-Massenspektrometrie HCCA MSDB mass spectrometry protein sequence database HEPES 4-(2-Hydroxyethyl)-piperazin-1-ethansulfonsäure MW C-Terminus Autophosphorylierungsstelle Basenpaare Rinderserumalbumin (bovine serum albumin) zyklisches Adenosinmonophosphat (adenosine 3'5' cyclic monophosphate) Kollisionsinduzierte Dissoziation (collision induced dissociation) Carboxyl-Terminus electron transfer dissociation Ameisensäure (formic acid) fast pressure liquid chromatography Halbwertsbreite (full width at half maximum) Glutathion-S-Transferase Stunde unspezifischer PKA- und Rho-Kinase-Inhibitor (ATP Analog) α-cyano-4-hydroxy-cinnamic acid Flüssigkeitschromatographie (liquid chromatography) Verhältnis von Masse zu Ladung (mass-to-charge ratio) Matrix-unterstützte Laser-Desorption/Ionisation (matrix-assisted laser desorption/Ionisation) 2-(Morpholino)-ethansulfonsäure Magnesiumionen HPLC myr DDA data dependent aquisition HTS NHS N-Hydroxysuccinimid des Desaminierung IAA Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (high pressure liquid chromatography) Hochdurchsatz Screening (high throughput screening) Iodacetamid Molekulargewicht (molecular weight) Myristoylierung NMR DHB 2,5-Dihydroxybenzosäure IMAC NTA DNA IPTG N-Terminus Amino-Terminus DTT Desoxyribonukleinsäure (deoxyribonucleic acid) Dithiothreitol Metallchelatchromatographie (immobilised metal ion affinity chromatography) Isopropylthiogalaktosid Kernspinresonanz (nuclear magnetic resonance) Nitrilotriessigsäure Kat Kationenaustauscherchromatographie OA E. coli ECD Escherichia coli electron capture dissociation kb kDa Kilo-Basenpaare Kilodalton OD P- Okadasäure (okadaik acid) optische Dichte Phospho- cAMP CID 142 9. Anhang P20 PA PAA PAGE PCR Pfu PGlk PMF PP ppm pS, pT, pY PTM PVDF Q RP rpm RU SDS sek SPR SRM TCA TEMED TFA TiO2 TOF Tris U UV Polyoxyethylenesorbitan Phosphorsäure (phosphoric acid) Polyacrylamid Polyacrylamidgelelektrophorese Polymerase Kettenreaktion (polymerase chain reaction) Pyrococcus furiosus Phosphoglukonsäure Peptidmassenfingerabdruck (peptide mass fingerprint) Proteinphosphatasen -6 10 (parts per million) Phosphoserin, Phosphothreonin, Phosphotyrosin Posttranslationale Modifikation Polyvinylidenfluorid Quadrupol Umkehrphase (reversed phase) Umdrehungen pro Minute rounds per minute) Resonanzeinheiten (resonance units) Natriumdodecylsulfat (sodium dodecyl sulfate) Sekunde Oberflächenplasmonresonanz (surface plasmon resonance) selective reaction monitoring Trichloressigsäure (trichloroacetic acid) Tetramethylenethylendiamid Trifluoressigsäure (trifluoroacetic acid) Titaniumdioxid Flugzeit (time-of-flight) Tris (hydroxymethyl-) aminomethan Unit ultraviolet v/v w/v Volumen pro Volumen Gewicht pro Volumen β-ME β-Mercaptoethanol 143 9. Anhang 9.2 Zusatzinformationen zu endogener PKA-C aus Schweinegewebe A1: Proteinidentifizierung von PKA-C aus Schweineleber und-niere. Endogene PKA-Cα (P36887) wurde über PKI5-24-Affinitätschromatographie aus verschiedenen Schweinegeweben gereinigt. (A) Die Proteindetektion erfolgte über SDS-PAGE: oben: Coomassie Färbung; Mitte: Westernblot Analysen über α-PKA-C Antikörper (20 sek Belichtung), α-PKA-C-pT197 (30 sek) und α-PKA-C-pS338 (1 min); TM unten: Auftrennung der Phosphoformen über Phos-tag SDS-PAGE; (B) Molekulargewichtsbestimmung über nanoLC-ESI-MS. xP*: neben xP-Stellen lässt sich noch eine Modifikation mit Myristinsäure nachweisen. Nicht markierte molekularen Massen lassen sich keinem der theoretisch berechneten Molekulargewichte für PKA-C Iso- bzw. Phosphoform zuordnen (vgl. 4.3.2, Tab. 8); (C) ESI-MS/MS Sequenzierung (für MS/MS Spektren s. Anhang 9.5) und Identifizierung von PKA-Cα über einen Sequenzdatenbankabgleich mittels Mascot (Matrix Sciences): nachgewiesene Sequenz (rot). Die spezifischen Aktivitäten (grün) wurden in drei voneinander unabhängigen Messungen für TM die Phosphorylierung des Substrates Kemptide im Cook-Assay (Fusion ) ermittelt. 144 9. Anhang murine PKA-C: porcine PKA-C: Cα1: Cα2: Cβ1: Cβ2: Cβ3: Cβ4: ------------MGNAAAAKK--------------GSEQES--------------------------------------M--------------ASSSND------------------------------MGN-TAIAK-------------KGSEVES----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------MGL---------MAAHKELSSGQHSGTPTALQKLEGFASRLFHRHSRGTAQEHRAALEDDGLRASEHTASWD 15 7 15 Cα1: Cα2: Cβ1: Cβ2: Cβ3: Cβ4: --VKEFLAKAKEDFLKKWETPSQNTAQLDQFDRIKTLGTGSFGRVMLVKHKESGNHYAMK --VKEFLAKAKEDFLKKWETPSQNTAQLDQFDRIKTLGTGSFGRVMLVKHKESGNHYAMK --VKEFLAKAKEDFLRKWENPPPSNAGLEDFERKKTLGTGSFGRVMLVKHKATEQYYAMK MNVKEFLAKAKEDFLRKWENPPPSNAGLEDFERKKTLGTGSFGRVMLVKHKATEQYYAMK --LKEFLAKAKEDFLRKWENPPPSNAGLEDFERKKTLGTGSFGRVMLVKHKATEQYYAMK KSMKEFLAKAKEDFLRKWENPPPSNAGLEDFERKKTLGTGSFGRVMLVKHKATEQYYAMK 73 65 73 60 61 120 Cα1: Cα2: Cβ1: Cβ2: Cβ3: Cβ4: ILDKQKVVKLKQIEHTLNEKRILQAVNFPFLVKLEFSFKDNSNLYMVMEYVAGGEMFSHL ILDKQKVVKLKQIEHTLNEKRILQAVNFPFLVKLEFSFKDNSNLYMVMEYVAGGEMFSHL ILDKQKVVKLKQIEHTLNEKRILQAVEFPFLVRLEYSFKDNSNLYMVMEYVPGGEMFSHL ILDKQKVVKLKQIEHTLNEKRILQAVEFPFLVRLEYSFKDNSNLYMVMEYVPGGEMFSHL ILDKQKVVKLKQIEHTLNEKRILQAVEFPFLVRLEYSFKDNSNLYMVMEYVPGGEMFSHL ILDKQKVVKLKQIEHTLNEKRILQAVEFPFLVRLEYSFKDNSNLYMVMEYVPGGEMFSHL 133 125 133 120 121 180 Cα1: Cα2: Cβ1: Cβ2: Cβ3: Cβ4: RRIGRFSEPHARFYAAQIVLTFEYLHSLDLIYRDLKPENLLIDQQGYIQVTDFGFAKRVK RRIGRFSEPHARFYAAQIVLTFEYLHSLDLIYRDLKPENLLIDQQGYIQVTDFGFAKRVK RRIGRFSEPHARFYAAQIVLTFEYLHSLDLIYRDLKPENLLIDHQGYIQVTDFGFAKRVK RRIGRFSEPHARFYAAQIVLTFEYLHSLDLIYRDLKPENLLIDHQGYIQVTDFGFAKRVK RRIGRFSEPHARFYAAQIVLTFEYLHSLDLIYRDLKPENLLIDHQGYIQVTDFGFAKRVK RRIGRFSEPHARFYAAQIVLTFEYLHSLDLIYRDLKPENLLIDHQGYIQVTDFGFAKRVK 193 185 193 180 181 240 Cα1: Cα2: Cβ1: Cβ2: Cβ3: Cβ4: GRTWTLCGTPEYLAPEIILSKGYNKAVDWWALGVLIYEMAAGYPPFFADQPIQIYEKIVS GRTWTLCGTPEYLAPEIILSKGYNKAVDWWALGVLIYEMAAGYPPFFADQPIQIYEKIVS GRTWTLCGTPEYLAPEIILSKGYNKAVDWWALGVLIYEMAAGYPPFFADQPIQIYEKIVS GRTWTLCGTPEYLAPEIILSKGYNKAVDWWALGVLIYEMAAGYPPFFADQPIQIYEKIVS GRTWTLCGTPEYLAPEIILSKGYNKAVDWWALGVLIYEMAAGYPPFFADQPIQIYEKIVS GRTWTLCGTPEYLAPEIILSKGYNKAVDWWALGVLIYEMAAGYPPFFADQPIQIYEKIVS 253 245 253 240 241 300 Cα1: Cα2: Cβ1: Cβ2: Cβ3: Cβ4: GKVRFPSHFSSDLKDLLRNLLQVDLTKRFGNLKNGVNDIKNHKWFATTDWIAIYQRKVEA GKVRFPSHFSSDLKDLLRNLLQVDLTKRFGNLKNGVNDIKNHKWFATTDWIAIYQRKVEA GKVRFPSHFSSDLKDLLRNLLQVDLTKRFGNLKNGVSDIKTHKWFATTDWIAIYQRKVEA GKVRFPSHFSSDLKDLLRNLLQVDLTKRFGNLKNGVSDIKTHKWFATTDWIAIYQRKVEA GKVRFPSHFSSDLKDLLRNLLQVDLTKRFGNLKNGVSDIKTHKWFATTDWIAIYQRKVEA GKVRFPSHFSSDLKDLLRNLLQVDLTKRFGNLKNGVSDIKTHKWFATTDWIAIYQRKVEA 313 305 313 300 301 360 Cα1: Cα2: Cβ1: Cβ2: Cβ3: Cβ4: PFIPKFKGPGDTSNFDDYEEEEIRVSINEKCGKEFTEF PFIPKFKGPGDTSNFDDYEEEEIRVSINEKCGKEFTEF PFIPKFRGSGDTSNFDDYEEEEIRVSITEKCGKEFCEF PFIPKFRGSGDTSNFDDYEEEEIRVSITEKCGKEFCEF PFIPKFRGSGDTSNFDDYEEEEIRVSITEKCGKEFCEF PFIPKFRGSGDTSNFDDYEEEEIRVSITEKCGKEFCEF 351 343 351 338 339 398 3 60 Cα1: MGNAAAAKKGSEQESVKEFLAKAKEDFLKKWENPAQNTAHLDQFERIKTLGTGSFGRVML 60 Cβ1: MGNAATAKKGSEVESVKEFLAKAKEDFLKKWENPAPNNAGLEDFERKKTLGTGSFGRVML 60 Cα1: VKHKETGNHFAMKILDKQKVVKLKQIEHTLNEKRILQAVNFPFLVKLEYSFKDNSNLYMV 120 Cβ1: VKHKATEQYYAMKILDKQKVVKLKQIEHTLNEKRILQAVNFPFLVRLEFSFKDNSNLYMV 120 Cα1: MEYVPGGEMFSHLRRIGRFSEPHARFYAAQIVLTFEYLHSLDLIYRDLKPENLLIDQQGY 180 Cβ1: MEYVPGGEMFSHLRRIGRFSEPHARFYAAQIVLTFEYLHSLDLIYRDLKPENLLIDHQGY 180 Cα1: IQVTDFGFAKRVKGRTWTLCGTPEYLAPEIILSKGYNKAVDWWALGVLIYEMAAGYPPFF 240 Cβ1: IQVTDFGFAKRVKGRTWTLCGTPEYLAPEIILSKGYNKAVDWWALGVLIYEMAAGYPPFF 240 Cα1: ADQPIQIYEKIVSGKVRFPSHFSSDLKDLLRNLLQVDLTKRFGNLKNGVNDIKNHKWFAT 300 Cβ1: ADQPIQIYEKIVSGKVRFPSHFSSDLKDLLRNLLQVDLTKRFGNLKNGVSDIKTHKWFAT 300 Cα1: TDWIAIYQRKVEAPFIPKFKGPGDTSNFDDYEEEEIRVSINEKCGKEFSEF 351 Cβ1: TDWIAIYQRKVEAPFIPKFRGSGDTSNFDDYEEEDIRVSITEKCGKEFCEF 351 A2: Nachweis von PKA-Cβ Isoformen mittels MS/MS Sequenzierung und Sequenzdatenbankabgleich mittels Mascot (Matrix Sciences). Peptide, über die eindeutig PKA-Cß Isoformen identifiziert werden konnten, sind in einem Sequenzvergleich rot hervorgehoben (CLUSTAL 2.1 multiple sequence alignment (Chenna et al. 2003)). Sequenzunterschiede sind grau hinterlegt. Die für den jeweiligen Organismus bekannten Sequenzen wurden der Swissprot-Proteindatenbank entnommen. murine PKA-C: Cα1 (P05132-1), Cα2 (P05132-2), Cβ1 (P68181-1), Cβ2 (P68181-2), Cβ3 (P68181-3), Cβ4 (P68181-4); porcine PKA-C: Cα1 (P36887),Cβ1 (P05383). 145 9. Anhang 9.3 Übersicht über theoretisch berechnete Molekulargewichte für PKA-Cα Protein MW murine PKA-Cα murine PKA-Cα S53A murine PKA-Cα S53E murine His6 -PKA-Cα murine His6 -PKA-Cα S53D murine His6 -PKA-Cα K72H humane PKA-Cα humane myr PKA-Cα porcine PKA-Cα porcine myr PKA-Cα Swissprot ID P05132 P05132 P05132 P05132 P05132 P05132 P17612 P17612 P36887 P36887 Molekulargewicht Startmethionin His6 -Fusionsanteil Mutation K72H Mutation S53A/E/D Myristyolierung (myr) 0P 1P 2P 3P 4P 5P 6P 7P 8P 9P 10P 0P 0P +PGlk 1P +PGlk 2P +PGlk 3P +PGlk 4P +PGlk 5P +PGlk 6P +PGlk 7P +PGlk 8P +PGlk 9P +PGlk 10P +PGlk 40.571 40.439 40.439 40.519 40.599 40.679 40.759 40.839 40.919 40.999 41.079 41.159 41.239 40.439 40.697 40.777 40.857 40.937 41.017 41.097 41.177 41.257 41.337 41.417 41.497 40.571 40.439 40.423 40.423 40.503 40.583 40.663 40.743 40.823 40.903 40.983 41.063 41.143 41.223 40.423 40.681 40.761 40.841 40.921 41.001 41.081 41.161 41.241 41.321 41.401 41.481 40.571 40.439 40.481 40.481 40.561 40.641 40.721 40.801 40.881 40.961 41.041 41.121 41.201 41.281 40.481 40.739 40.819 40.899 40.979 41.059 41.139 41.219 41.299 41.379 41.459 41.539 40.571 40.439 42.602 42.602 42.682 42.762 42.842 42.922 43.002 43.082 43.162 43.242 43.322 43.402 42.602 42.860 42.940 43.020 43.100 43.180 43.260 43.340 43.420 43.500 43.580 43.660 40.571 40.439 42.602 42.630 42.630 42.710 42.790 42.870 42.950 43.030 43.110 43.190 43.270 43.350 43.430 42.630 42.888 42.968 43.048 43.128 43.208 43.288 43.368 43.448 43.528 43.608 43.688 40.571 40.439 42.602 42.611 42.611 42.691 42.771 42.851 42.931 43.011 43.091 43.171 43.251 43.331 43.411 42.611 42.869 42.949 43.029 43.109 43.189 43.269 43.349 43.429 43.509 43.589 43.669 40.590 40.458 40.458 40.538 40.618 40.698 40.778 40.858 40.938 41.018 41.098 41.178 41.258 40.458 40.716 40.796 40.876 40.956 41.036 41.116 41.196 41.276 41.356 41.436 41.516 40.590 40.458 40.668 40.668 40.748 40.828 40.908 40.988 41.068 41.148 41.228 41.308 41.388 41.468 40.668 40.926 41.006 41.086 41.166 41.246 41.326 41.406 41.486 41.566 41.646 41.726 40.617 40.485 40.485 40.565 40.645 40.725 40.805 40.885 40.965 41.045 41.125 41.205 41.285 40.485 40.743 40.823 40.903 40.983 41.063 41.143 41.223 41.303 41.383 41.463 41.543 40.617 40.485 40.695 40.695 40.775 40.855 40.935 41.015 41.095 41.175 41.255 41.335 41.415 41.495 40.695 40.953 41.033 41.113 41.193 41.273 41.353 41.433 41.513 41.593 41.673 41.753 -132 Da +2163 Da +9 Da -16/+42/+28 Da +210 Da +80 Da +160 Da +240 Da +320 Da +400 Da +480 Da +560 Da +640 Da +720 Da +800 Da +258 Da +338 Da +418 Da +498 Da +578 Da +658 Da +738 Da +818 Da +898 Da +978 Da +1058 Da Die angegebenen Molekulargewichte (MW) für Proteine und Proteinsequenzen wurden über PEPTIDEMASS (Wilkins et al. 1997) berechnet und basieren auf Sequenzen aus der Swissprot-Datenbank. Da auf das Startmethionin ein Glycinrest folgt, war ein Entfernen des Methionins als zelluläre Prozessierung zu erwarten (Boissel et al. 1988; Shen et al. 2004). (P) Phosphorylierung; (PGlk) Phosphoglukonsäure. 146 9. Anhang 9.4 Übersicht über alle mittels MS/MS Sequenzierung identifizierten P-Stellen von PKA-Cα Variable # Sequenz MS/MS N-terminaler Fusionsanteil Protein Reingunsmethode Expressionsort Expressionsbedingungen P-Stellen O S10 S34 S53 S65 Reinigung Expression Autophosphorylierung TM über Phos-tag SDS-PAGE Sequenz N-terminale Modifkation Organismus Mutagenese 1 2 3 4 5a 5b 5c 5d 5e 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin murin human human murin porcin porcin porcin porcin murin murin murin murin His6 - o His6 His6 myr myr myr myr myr myr His6 His6 PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-CαCoR PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-CαCoPP PKA-CαCoPP PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-CαCoPP PKA-CαCoPP PKA-CαCoPP PKA-CαCoPP PKA-CαCoPP PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα PKA-Cα K72H PKA-Cα S53A PKA-Cα S53E PKA-Cα S53D PKI5-24 Kat 2+ Co 2+ Ni MonoS F. 16 MonoS F. 17 MonoS F. 18 MonoS F. 21 MonoS F. 22 PKI5-24 PKI5-24 2+ Ni PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 PKI5-24 2+ Co PKI5-24 PKI5-24 2+ Co E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli CFE E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli E. coli Herz Herz Skelettmuskel Leber Niere E. coli E. coli E. coli E. coli Standard Standard Standard Standard Standard Standard Standard Standard Standard 0 µM IPTG 24h 400 µM IPTG 2 h Standard Standard Bande 1* Bande 2* Bande 3* Bande 4* Bande 5* Bande 6* Bande 7* Bande 8* Bande 9* Standard Standard Standard Standard Standard Standard S139 T197 S259 S338 p p p p p p p p p p p p p p p p p p p np p p p p p p p np p p p p p np p np p p np p p np p np p p np p p np p np p p np p p np p np p p np p p np p np p p np p p p p np p p p p p p p np p p p p np np np np np np np p np np np np np p np p np np np np np p np p p p p np p p p p p p p np p p p p p np p np p p p p p np p np np p p p p np np np np p np p np np np np np p np p p np np np np np np p np p np np np np np p np np np np np np np np p nm p nm p p p p p nm p nm p p p p np np np np p p np p np nm np nm np p np p np nm np nm np p np p np nm np nm np p np p np nm np nm np p np p np np np np np np np np p p mut p p p p p p p mut p p p p p np np mut np np np np np (#) Verweis auf MS/MS Spektren im Anhang 9.5; ( ) eine Phosphorylierung an S65 wurde nur über Orbitrap MS detektiert, die nur für PKA-Cα und PKA-Cα S53A/E durchgeführt worden ist; (*) für Bandenbezeichnung s. 4.5.3, Abb. 35. (p) Phosphorylierung detektiert; (np) Phosphorylierung nicht detektiert; (nm) Phosphorylierung aufgrund von sequenzbasiertem Aminosäureaustausch nicht möglich; (mut) Phosphorylierung aufgrund von auf Mutagenese-basiertem Aminosäureaustausch nicht möglich. 147 9. Anhang 9.5 MS/MS Spektren Die Proteinidentifizierung und der Nachweis von Phosphorylierungsstellen und anderen PTMs erfolgte an tryptischen Peptiden über nanoLC-ESI-MS/MS mit einem QTrap 4000TM, ABI (Universität Kassel, Abteilung Biochemie) und grün: unphosphorylierte Aminosäure, einem LTQ-Orbitrap XL, Thermo Scientific (in Kooperation mit Prof. Dr. H. rot: phosphorylierte Aminosäure, Urlaub, MPI Göttingen, Bioanalytische Massenspektrometrie) wie unter blau: Aminosäureaustausch, 3.5.5 beschrieben. Jedes Protein wurde in Mehrfachbestimmungen (O) Nachweis über Orbitrap MS. (mindestens n=3) untersucht. Für P-Stellen, die ausschließlich in Ion Score (IS) Werte unter 10 sind gesondert angegeben. unphosphorylierter Form identifiziert werden konnten, sind MS/MS Spektren für die entsprechend zugehörigen unmodifizierten Peptide gezeigt. 148 9. Anhang 1) murine PKA-Cα (PKI5-24) pS10: KGpSEQESVK pS34: KWETPpSQNTAQLDQFDR (O) 149 9. Anhang 1) murine PKA-Cα (PKI5-24) pS53: TLGTGpSFGR pS65: HKEpSGNHYAMK (O) 150 9. Anhang 1) murine PKA-Cα (PKI5-24) pS139: FpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 151 9. Anhang 1) murine PKA-Cα (PKI5-24) pS259: FPpSHFSSDLK pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 152 9. Anhang 2) murine PKA-Cα (Kat) pS10: KGpSEQESVKEFLAK pS34: KWETPpSQNTAQLDQFDR (O) 153 9. Anhang 2) murine PKA-Cα (Kat) pS53: TLGTGpSFGR pS65: VMLVKHKEpSGNHYAMK (O) 154 9. Anhang 2) murine PKA-Cα (Kat) pS139: FpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 155 9. Anhang 2) murine PKA-Cα (Kat) pS259: FPpSHFSSDLK pS338: GPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 156 9. Anhang 3) murine His6- PKA-Cα (Co2+) pS10: KGpSEQESVKEFLAK pS34: KWETPpSQNTAQLDQFDR 157 9. Anhang 3) murine His6- PKA-Cα (Co2+) pS53: TLGTGpSFGR S65: HKESGNHYAMK 158 9. Anhang 3) murine His6- PKA-Cα (Co2+) pS139: FpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 159 9. Anhang 3) murine His6- PKA-Cα (Co2+) pS259: FPpSHFSSDLK pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 160 9. Anhang 4) murine PKA-CαCoR (Ni2+) pS10: KGpSEQESVKEFLAK pS34: KWETPpSQNTAQLDQFDR 161 9. Anhang 4) murine PKA-CαCoR (Ni2+) pS53: TLGTGpSFGR S65: HKESGNHYAMK 162 9. Anhang 4) murine PKA-CαCoR (Ni2+) pS139: FpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 163 9. Anhang 4) murine PKA-CαCoR (Ni2+) pS259: FPpSHFSSDLK pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 164 9. Anhang 5 a-e) murine PKA-Cα Mono-S Fraktionen pS10: KGpSEQESVKEFLAK pS34: WETPSQNTAQLDQFDR 165 9. Anhang 5 a-e) murine PKA-Cα Mono-S Fraktionen pS53: TLGTGpSFGR S65: ESGNHYAMK 166 9. Anhang 5 a-e) murine PKA-Cα Mono-S Fraktionen pS139: FpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 167 9. Anhang 5 a-e) murine PKA-Cα Mono-S Fraktionen S259: FPSHFSSDLK pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 168 9. Anhang 6) murine PKA-Cα 0 µM IPTG 24 h pS10: KGpSEQESVKEFLAK pS34: KWETPpSQNTAQLDQFDR 169 9. Anhang 6) murine PKA-Cα 0 µM IPTG 24 h pS53: TLGTGpSFGR S65: HKESGNHYAMK 170 9. Anhang 6) murine PKA-Cα 0 µM IPTG 24 h pS139: IGRFpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 171 9. Anhang 6) murine PKA-Cα 0 µM IPTG 24 h pS259: FPpSHFSSDLK pS338: GPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 172 9. Anhang 7) murine PKA-Cα 400 µM IPTG 2 h pS10: KGpSEQESVKEFLAK pS34: KWETPpSQNTAQLDQFDR 173 9. Anhang 7) murine PKA-Cα 400 µM IPTG 2 h pS53: TLGTGpSFGR S65: HKESGNHYAMK 174 9. Anhang 7) murine PKA-Cα 400 µM IPTG 2 h pS139: FpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 175 9. Anhang 7) murine PKA-Cα 400 µM IPTG 2 h pS259: FPpSHFSSDLK pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 176 9. Anhang 8) murine His6- PKA-Cα CFE (Ni2+) S10: GSEQESVKEFLAK S34: KWETPSQNTAQLDQFDR 177 9. Anhang 8) murine His6- PKA-Cα CFE (Ni2+) S53: TLGTGSFGR S65: HKESGNHYAMK 178 9. Anhang 8) murine His6- PKA-Cα CFE (Ni2+) S139: FSEPHAR T197: TWTLCGTPEYLAPEIILSK 179 9. Anhang 8) murine His6- PKA-Cα CFE (Ni2+) S259: FPSHFSSDLKDLLR pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 180 9. Anhang 9) murine PKA-CαCoPP (PKI5-24) S10: GSEQESVKEFLAK S34: KWETPSQNTAQLDQFDR 181 9. Anhang 9) murine PKA-CαCoPP (PKI5-24) S53: TLGTGSFGR S65: HKESGNHYAMK 182 9. Anhang 9) murine PKA-CαCoPP (PKI5-24) S139: FSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 183 9. Anhang 9) murine PKA-CαCoPP (PKI5-24) S259: FPSHFSSDLKDLLR pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 184 9. Anhang 10) murine His6- PKA-CαCoPP (PKI5-24) S10: KGSEQESVKEFLAK pS34: WETPSQNTAQLDQFDR 185 9. Anhang 10) murine His6- PKA-CαCoPP (PKI5-24) S53: TLGTGSFGR S65: HKESGNHYAMK 186 9. Anhang 10) murine His6- PKA-CαCoPP (PKI5-24) S139: FSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 187 9. Anhang 10) murine His6- PKA-CαCoPP (PKI5-24) S259: FPSHFSSDLKDLLR pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 188 9. Anhang 11) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 1 pS10: KGpSEQESVKEFLAK pS34: KWETPpSQNTAQLDQFDR 189 9. Anhang 11) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 1 pS53: TLGTGpSFGR S65: ESGNHYAMK 190 9. Anhang 11) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 1 pS139: IGRFpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 191 9. Anhang 11) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 1 pS259: FPpSHFSSDLKDLLR pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 192 9. Anhang 12) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 2 pS10: KGpSEQESVKEFLAK pS34: KWETPpSQNTAQLDQFDR 193 9. Anhang 12) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 2 pS53: TLGTGpSFGR S65: ESGNHYAMK 194 9. Anhang 12) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 2 pS139: IGRFpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 195 9. Anhang 12) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 2 pS259: FPpSHFSSDLKDLLR pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 196 9. Anhang 13) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 3 pS10: KGpSEQESVKEFLAK S34: KWETPSQNTAQLDQFDR 197 9. Anhang 13) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 3 pS53: TLGTGpSFGR S65: ESGNHYAMK 198 9. Anhang 13) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 3 pS139: FpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 199 9. Anhang 13) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 3 pS259: FPpSHFSSDLKDLLR pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 200 9. Anhang 14) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 4 pS10: KGpSEQESVKEFLAK S34: KWETPSQNTAQLDQFDR 201 9. Anhang 14) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 4 pS53: TLGTGpSFGR S65: HKESGNHYAMK 202 9. Anhang 14) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 4 S139: FSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 203 9. Anhang 14) murine PKA-Cα (PKI5-24) – Bande 4 pS259: VRFPpSHFSSDLK pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 204 9. Anhang 15) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 5 pS10: KGpSEQESVKEFLAK S34: KWETPSQNTAQLDQFDR 205 9. Anhang 15) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 5 S53: TLGTGSFGR S65: HKESGNHYAMK 206 9. Anhang 15) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 5 S139: FSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 207 9. Anhang 15) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 5 S259: FPSHFSSDLKDLLR pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 208 9. Anhang 16) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 6 S10: KGSEQESVKEFLAK S34: KWETPSQNTAQLDQFDR 209 9. Anhang 16) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 6 S53: TLGTGSFGR S65: ESGNHYAMK 210 9. Anhang 16) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 6 S139: FSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 211 9. Anhang 16) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 6 S259: FPSHFSSDLKDLLR pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 212 9. Anhang 17) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 7 S10: KGpSEQESVKEFLAK S34: KWETPSQNTAQLDQFDR 213 9. Anhang 17) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 7 S53: TLGTGSFGR S65: ESGNHYAMK 214 9. Anhang 17) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 7 S139: FSEPHAR T197: GRTWTLCGTPEYLAPEIILSK 215 9. Anhang 17) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 7 S259: VRFPSHFSSDLK pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 216 9. Anhang 18) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 8 S10: KGSEQESVKEFLAK S34: KWETPSQNTAQLDQFDR 217 9. Anhang 18) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 8 S53: TLGTGSFGR S65: ESGNHYAMK 218 9. Anhang 18) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 8 S139: FSEPHAR T197: TWTLCGTPEYLAPEIILSK 219 9. Anhang 18) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 8 S259: VRFPSHFSSDLKDLLR pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 220 9. Anhang 19) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 9 S10: KGSEQESVKEFLAK S34: KWETPSQNTAQLDQFDR 221 9. Anhang 19) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 9 S53: TLGTGSFGR S65: ESGNHYAMK 222 9. Anhang 19) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 9 S139: FSEPHAR T197: TWTLCGTPEYLAPEIILSK 223 9. Anhang 19) murine PKA-Cα (PKI5-24) nach in vitro Autophosphorylierung – Bande 9 S259: VRFPSHFSSDLKDLLR S338: GPGDTSNFDDYEEEEIRVSINEK 224 9. Anhang 20) humane PKA-Cα (PKI5-24) pS10: KGpSEQESVKEFLAK pS53: TLGTGpSFGR 225 9. Anhang 20) humane PKA-Cα (PKI5-24) pS139: IGRFpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 226 9. Anhang 20) humane PKA-Cα (PKI5-24) pS259: FPpSHFSSDLK pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 227 9. Anhang 21) humane myr PKA-Cα (PKI5-24) pS10: KGpSEQESVKEFLAK pS53: TLGTGpSFGR 228 9. Anhang 21) humane myr PKA-Cα (PKI5-24) pS139: IGRFpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 229 9. Anhang 21) humane myr PKA-Cα (PKI5-24) pS259: FPpSHFSSDLK pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 230 9. Anhang 22) murine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Mäuseherz S10: GSEQESVKEFLAK S34: KWETPSQNTAQLDQFDR 231 9. Anhang 22) murine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Mäuseherz S53: TLGTGSFGR S65: ESGNHYAMK 232 9. Anhang 22) murine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Mäuseherz S139: FSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 233 9. Anhang 22) murine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Mäuseherz S259: FPSHFSSDLK pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 234 9. Anhang 23) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineherz S10: GSEQESVKEFLAK S53: TLGTGSFGR 235 9. Anhang 23) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineherz S139: FSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 236 9. Anhang 23) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineherz S259: FPSHFSSDLK pS338: GPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 237 9. Anhang 24) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineskelettmuskel S10: GSEQESVKEFLAK S53: TLGTGSFGR 238 9. Anhang 24) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineskelettmuskel S139: FSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 239 9. Anhang 24) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineskelettmuskel S259: FPSHFSSDLKDLLR pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 240 9. Anhang 25) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineleber S10: KGSEQESVKEFLAK S53: TLGTGSFGR 241 9. Anhang 25) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineleber S139: FSEPHAR T197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 242 9. Anhang 25) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineleber S259: FPSHFSSDLKDLLR pS338: GPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 243 9. Anhang 26) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineniere S10: GSEQESVKEFLAK S53: TLGTGSFGR 244 9. Anhang 26) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineniere S139: FSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 245 9. Anhang 26) porcine myr PKA-Cα (PKI5-24) aus Schweineniere S259: FPSHFSSDLK pS338: GPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK 246 9. Anhang 27) murine His6- PKA-Cα K72H (Co2+) Mutation K72H: ESGNHYAMHILDK S10: KGSEQESVKEFLAK H 247 9. Anhang 27) murine His6- PKA-Cα K72H (Co2+) S34: KWETPSQNTAQLDQFDR S53: TLGTGSFGR 248 9. Anhang 27) murine His6- PKA-Cα K72H (Co2+) S65: ESGNHYAMHILDK S139: FSEPHAR H 249 9. Anhang 27) murine His6- PKA-Cα K72H (Co2+) T197: TWTLCGTPEYLAPEIILSK S259: FPSHFSSDLKDLLR 250 9. Anhang 27) murine His6- PKA-Cα K72H (Co2+) S338: GPGDTSNFDDYEEEEIRVSINEK 251 9. Anhang 28) murine PKA-Cα S53A (PKI5-24) Mutation S53A: IKTLGTGAFGR pS10: KGpSEQESVK Nur Orbi! A (O) (O) 252 9. Anhang 28) murine PKA-Cα S53A (PKI5-24) pS34: WETPpSQNTAQLDQFDR pS65: HKEpSGNHYAMK Nur Orbi! (O) (O) 253 9. Anhang 28) murine PKA-Cα S53A (PKI5-24) pS139: (O) FpSEPHAR pT197: (O) TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 254 9. Anhang 28) murine PKA-Cα S53A (PKI5-24) pS259: FPpSHFSSDLK pS338: GPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK Nur Orbi! (O) (O) 255 9. Anhang 29) murine PKA-Cα S53E (PKI5-24) Mutation S53E: IKTLGTGEFGR pS10: KGpSEQESVK Nur Orbi! E (O) (O) 256 9. Anhang 29) murine PKA-Cα S53E (PKI5-24) pS34: KWETPpSQNTAQLDQFDR pS65: HKEpSGNHYAMK Nur Orbi! (O) (O) 257 9. Anhang 29) murine PKA-Cα S53E (PKI5-24) pS139: (O) RIGRFpSEPHAR pT197: TWpTLCGTPEYLAPEIILSK 258 9. Anhang 29) murine PKA-Cα S53E (PKI5-24) pS259: FPpSHFSSDLK pS338: FKGPGDTSNFDDYEEEEIRVpSINEK Nur Orbi! (O) (O) 259 9. Anhang 30) murine His6- PKA-Cα S53D (Co2+) Mutation S53D: TLGTGDFGR S10: KGSEQESVKEFLAK D 260 9. Anhang 30) murine His6- PKA-Cα S53D (Co2+) S34: KWETPSQNTAQLDQFDR S65: ESGNHYAMK 261 9. Anhang 30) murine His6- PKA-Cα S53D (Co2+) S139: FSEPHAR T197*: TWTLCGTPEYLAPEIILSK * <5 % Phosphorylierung über Signalintensitätsmessung nachgewiesen (in Kooperation mit Dr. J. Seidler, DKFZ Heidelberg) 262 9. Anhang 30) murine His6- PKA-Cα S53D (Co2+) S259: VRFPSHFSSDLKDLLR S338*: GPGDTSNFDDYEEEEIRVSINEK * <5 % Phosphorylierung über Signalintensitätsmessung nachgewiesen (in Kooperation mit Dr. J. Seidler, DKFZ Heidelberg) 263 9. Anhang murine His6- PKA-Cα (Co2+) Phosphorylierter His6-Fusionsanteil (MGSSHHHHHHSSGLVPRGSH): MGSpSHHHHHHpSpSGLVPR Phosphorylierter His6-Fusionsanteil (MGSSHHHHHHSSGLVPRGSH): GpSHMGNAAAAKK IS=7 D D 264 9. Anhang murine His6- PKA-Cα K72H, S53D, CFE (Co2+/Ni2+) unphosphorylierter His6-Fusionsanteil (MGSSHHHHHHSSGLVPRGSH): GSHMGNAAAAK 265 9. Anhang murine bzw. humane PKA-Cα (PKI5-24) Phosphoglukonsäure (PGlk): (∆m=258 Da) PGlk-GNAAAAK Myristinsäure (myr): (∆m=210 Da) myr-GNAAAAK 266 9. Anhang 9.6 Chemikalienliste Acrylamid (Rotiphoresegel R Gel 30) 2-Morpholino-Ethansulfonsäure (MES) 3-Morpholino-Propansulfonsäure (MOPS) Agarose Aluminiumsulfat Ammoniumperoxidsulfat (APS) Ampicillin Arachidonsäure Arginin ATP Benzamidin Bromphenolblau Calciumchlorid (CaCl2) cAMP Chloramphenicol Coomassie Brilliant Blau R250 Dextran Blau Dikaliumhydrogensulfat (K2HPO4) Dimethylsulfoxid (DMSO) Dinatriumhydrogensulfat (Na2HPO4) Dithiothreitol (DTT) EDTA, EGTA Essigsäure Ethanol (>99,8 %) Ethanolamin Ethidiumbromid-Lösung Glutathion Glycerol Glycin HEPES Imidazol Iodacetamid IPTG Isopropanol Kaliumchlorid (KCl) Kaliumdihydrogenphosphat (KH2PO4) Kanamycin Laktatdehydrogenase Roth, Karlsruhe AppliChem, Darmstadt AppliChem, Darmstadt Peqlab, Erlangen Sigma-Aldrich, Steinheim Merck, Darmstadt Serva, Heidelberg Sigma-Aldrich, Steinheim AppliChem, Darmstadt Biomol, Hamburg AppliChem, Darmstadt Fluka, Deisenhofen Merck, Darmstadt Biolog, Bremen Serva, Heidelberg Serva, Hamburg Sigma-Aldrich, Steinheim Merck, Darmstadt Fluka, Deisenhofen Merck, Darmstadt Roth, Karlsruhe Roth, Karlsruhe Roth, Karlsruhe Roth, Karlsruhe AppliChem, Darmstadt Roth, Karlsruhe Sigma-Aldrich, Steinheim Roth, Karlsruhe Roth, Karlsruhe AppliChem, Darmstadt Roth, Karlsruhe Sigma-Aldrich, Steinheim Fermentas, St. Leon-Rot Roth, Karlsruhe Merck, Darmstadt Merck, Darmstadt Serva, Heidelberg Roche, Penzberg LB-Medium Magermilchpulver Magnesiumchlorid (MgCl2) Manganchlorid (MnCl2) Methanol Natriumchlorid (NaCl) Natriumdihydrogenphosphat (NaH2PO4) Natriumdodecylsulfat (SDS) Nikotinamidadenindinukleotid Okadasäure Ovalbumin P20 Phenylmethylsulfonylfluorid Phosphoenolpyruvat (PEP) Phosphorsäure Ponceau S Pyruvatkinase Restriktionsendonukleasen Rinderserumalbumin (BSA) Rubidiumchlorid (RbCl) Salzsäure (HCl) TEMED Trichloressigsäure (TCA) Tris (Ultra) Triton-X-100 Tween 20 β-Mercaptoethanol Roth, Karlsruhe Heirler Roth, Karlsruhe Roth, Karlsruhe Merck, Darmstadt Roth, Karlsruhe Merck, Darmstadt Roth, Karlsruhe Biomol, Hamburg Sigma-Aldrich, Steinheim Sigma-Aldrich, Steinheim Roth, Karlsruhe Roth, Karlsruhe Merck, Darmstadt Roth, Karlsruhe Fluka, Deisenhofen Roche, Penzberg Fermentas, St. Leon-Rot Sigma-Aldrich, Steinheim Merck, Darmstadt Roth, Karlsruhe Roth, Karlsruhe Roth, Karlsruhe Roth, Karlsruhe Gerbu, Gailsberg Serva, Heidelberg Roth, Karlsruhe MS Analyse*: Acetonitril (ACN) Merck, Darmstadt Ameisensäure (FA) Fluka, Deisendorf Ammoniak (NH4OH) Sigma, Steinheim Ammoniumhydrogencarbonat (NH4HCO3) Sigma, Deisenhofen Dihydroxybenzosäure Sigma, Steinheim H2O Biosolve, Valkenswaard (NL) Methanol Biosolve, Valkenswaard (NL) Trifluoressigsäure (TFA) Fluka, Deisendorf Trypsin (sequencing grade modified) Promega, Mannheim *Für die MS Analysen wurden Chemikalien mit dem höchsten Reinheitsgrad verwendet. 267 10. Danksagung 10 DANKSAGUNG Ich möchte meinem Doktorvater Prof. Dr. Friedrich Herberg danken, dass er meine wissenschaftliche Arbeit immer unterstützt hat. Als Doktorvater, Freund, kritischer Betrachter, aber auch Motivator hat er mir immer wieder neue Herausforderungen gestellt. Danke dafür, dass Du Deinen Doktoranden nicht nur Wissenschaft vermittelst, sondern ihnen zusätzlich einen Einblick in das politische und wirtschaftliche Denken -was oft so eng mit der Wissenschaft verbunden ist- ermöglichst und Ihnen auch dort die Möglichkeit gibst, Verantwortung zu übernehmen. Meinem Zweitkorrekteur Prof. Dr. Henning Urlaub möchte ich dafür danken, dass er als Kooperationspartner alle Höhen und Tiefen dieser Arbeit begleitet hat. Danke für die freundliche Aufnahme in Eurem Labor, die Beschaffung der Mäuseherzen, aber auch für die Ausrichtung einer Proteomics Summer School für junge Wissenschaftler. Viel meines Wissens über die Theorie der Massenspektrometrie und der Proteomics habe ich über die Jahre dort erworben. Danke, dass Du immer wieder Zeit hattest, um meine Ergebnisse von einem anderen Blickwinkel zu betrachten und danke letztendlich für deine unaufhörliche Motivation. ARBEITSGRUPPE BIOCHEMIE Antje, an dem Tag an dem ich erfuhr, dass wir beide zeitgleich unsere Doktorarbeit in der Abteilung machen würden, habe ich Luftsprünge gemacht…und das hat sich bis heute nicht geändert. Waren unsere wissenschaftlichen Themen auch sehr verschieden, so waren wir doch immer füreinander da. Ohne Dich und die vielen kleinen und großen Aufmunterungen zwischendurch, wäre die Zeit doppelt schwer und nur halb so schön gewesen. Danke auch für Deine methodischen Hilfestellungen, was SPR- und Caliper-Messungen anbelangte. Dani, danke, dass ich in den letzten Jahren nie ein „ich habe jetzt keine Zeit“ von Dir zu hören bekommen habe. Wissenschaftlich haben wir die wundervolle Welt der cAMPomics geteilt, aber eine Doktorarbeit braucht mehr als nur Fachwissen: Der Umgang mit Kollegen, Studenten und Kooperationspartnern aber auch mit nützlichen Programmen wie Word, Excel, Endnote, Prism, Corel & Co. sind Bereiche, in denen ich – nicht zuletzt dank Dir- viel dazu gelernt habe. Oli und die Massenspektrometrie, untrennbar miteinander verbunden. Danke für die Einführung in das interessante Feld der Massenspektrometrie, die fortwährende technische Hilfestellung für links- und rechts drehende Probleme. Danke für Deine vielen spontanen Ideen und Unterstützung, wenn mal wieder Not am Man(n) war. Anke, Mandy und Steffi gehören mit zu den Urgesteinen der Abteilung Biochemie. Ich danke Euch für die kollegiale und freundschaftliche Zusammenarbeit und jeglichen wissenschaftlichen Rat. Diana danke ich für die gemeinsame Forscherzeit, die wir in Kassel, Berlin und Göttingen auf dem Gebiet der Massenspektrometrie miteinander verbracht haben, zu zweit war vieles einfacher! Die Auftrennung der PKA-Cα Phosphoformen über Mono-S-Chromatographie sind im Rahmen ihrer Diplomarbeit durchgeführt worden. Sumi, ohne eine Sekretärin geht auch in der Wissenschaft gar nichts. Danke für die allumfassende Hilfe rund um das Organisatorische meiner Doktorarbeit, das immer offene Ohr, die Vermittlung zwischen Susanne-Verwaltung und Susanne-Chef Kommunikationsproblemen. Michaela & Irmtraud, unseren treuen TA’s im Labor, danke ich herzlich für die vielseitige praktische Unterstützung meiner Arbeit und das Bändigen des alltäglichen Laborchaos. Dank Uschi wusste ich schließlich den Luxus eines blitzblanken Labors zu würdigen und das meditative Spitzenstecken gehörte der Vergangenheit an. Danke Dir Uschi! 268 10. Danksagung Matthias danke ich für die Durchführung der zellfreien Expressionsexperimente, die wertvollen Diskussionen um das Thema PKA-C-Phosphorylierung sowie die Übernahme der Koordination des Proteomics Day. Stefan Möller danke ich für die Hilfestellung bei speziellen SPR-Anwendungen, Kathrin für die Unterstützung im Grundpraktikum und die viele Schoki zwischendurch und Maike für die gute Laune im Büro und die vielen Lichtblicke in der Schreibphase. Meiner allerersten Praktikantin und jetzigen Kollegin Jenni möchte ich für Ihre Geduld und tolle Unterstützung danken, genauso wie allen Großpraktikanten, die an meiner Arbeit mitgewirkt haben: Alexander, René, Nicole, Carsten, Sandra, Dominik, Thomas und Kerstin. Ein besonderer Dank gebührt Sandra M., die in meiner letzten „heißen Laborphase“ so oft Licht ins Dunkle gebracht hat. Nicht zu vergessen sind die vielen wechselnden Diplomanden und ehemaligen Kollegen –Silke, Alex, Frank, Laura, Sonja und Micha -, die alle für ein positives Arbeitsklima gesorgt haben. Lieben Dank auch allen Biaffin-Miarbeitern. Cornelia danke ich besonders für die Hilfestellung bei meinen ersten Caliper-Messungen, Steffi für das Verschicken der vielen FedEx-Pakete und Bastian & Micha für wertvolle Diskussionen um das Thema PKA. KOOPERATIONSPARTNER Danken möchte ich auch der Abteilung Bioanalytische Massenspektrometrie des MPI Göttingen: He-Hsuan, Uwe, Monika, Carla, Johanna danke, dass Ihr mich so nett aufgenommen habt und mir bei Fragen rund um das Thema Massenspektrometrie immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden habt. Prof. Dr. Wolf-Dieter Lehmann & Dr. Jörg Seidler vom DKFZ Heidelberg danke ich für wichtige Diskussionen rund um die Themen Massenspektrometrie & PKA-Phosphorylierung. Besonderen Dank gilt Jörg Seidler für das Durchführen der quantitativen Untersuchungen zum Phosphorylierungsstatus der S53-Mutanten. Jonathan Elkins von der Oxford University danke ich für regen Informations- und Plasmidaustausch, aber auch die Optimierung der PKA-Cα S53D Reinigung sowie Versuchen zur Thermostabilität und Kristallisation. Ein Dank geht an Dr. Eckhard Nordhoff für die praktische und theoretische Unterstützung in der (MALDI)-Massenspektrometrie. FREUNDE & FAMILIE Ein besonderer Dank gebührt meiner Mentorin Dr. Marianne Gräfin Schmettow, die mich in der letzten Phase meiner Doktorarbeit unterstützt, mir immer wieder Mut gemacht und bei schwierigen Entscheidungen zur Seite gestanden hat. Meinem Basketball-Team möchte ich für das immer offene Ohr, die nötige Ablenkung und sportliche Betätigung danken. Meiner Familie und Freunden danke ich für die vielseitige Unterstützung in den letzten vier Jahren. Meinem Freund und Mann Matthias danke ich dafür, dass Ihn „mein kleines Zeitfenster“ während der Doktorarbeit nicht davon abgehalten hat, mir in guten wie auch in schlechten Zeiten zur Seite zu stehen. Danke, dass Du immer für mich da warst, meine Entscheidungen respektiert hast und mir immer wieder Mut gemacht hast. 269 11. Erklärung 11 ERKLÄRUNG Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Dissertation selbständig und ohne unerlaubte Hilfe angefertigt und andere als die in der Dissertation angegebenen Hilfsmittel nicht benutzt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten Schriften entnommen sind, habe ich als solche kenntlich gemacht. Kein Teil dieser Arbeit ist in einem anderen Promotions- oder Habilitationsverfahren verwendet worden. Unterschrift 270