73 - Medi

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4.2.5
um 200–300 Hz am empfindlichsten, d. h. die
Schwellenreizstärke zur Erregung des Sensors
ist hier am geringsten.
1 mm
1 sec
Abb. 34: Reizantwort eines Pacini-Körperchens
medi-learn.de/physio5-34
Merke!
Merkel-Rezeptoren (SA-I-Rezeptoren)
– sind Intensitätsrezeptoren und
– zeigen überwiegend P-Verhalten.
Ruffini-Rezeptoren (SA-II-Rezeptoren)
– sind Intensitätsrezeptoren und
– zeigen überwiegend P-Verhalten.
Meissner-Rezeptoren (RA-Rezeptoren)
– sind Geschwindigkeitsrezeptoren und
– zeigen überwiegend D-Verhalten.
4.2.5 Weiterleitung des Tastsinns
In diesem Kapitel gibt es viele Überschneidungen mit der Neuroanatomie – du kannst
mit diesem Thema also am ersten und am zweiten Tag der Prüfung punkten.
Die Tastempfindungen werden
im Rückenmark über zwei verschiedene Bahnsyssteme weitergeleitet:
– Die Nervenfasern für das grobe Druckempfinden, das zusammen mit der Schmerzund Temperaturempfindung zur protopathischen Sensibilität gerechnet wird, treten
über die Hinterhörner in das Rückenmark
ein, werden auf Segmentebene umgeschaltet, kreuzen auf die Gegenseite und ziehen
schließlich als zweites Neuron im Tractus
spinothalamicus anterior in das Gehirn.
www.medi-learn.de
Weiterleitung des Tastsinns
– Die Fasern für feine Berührung – die epikritische Sensibilität – treten auch über die
Hinterhörner ein, werden aber nicht gleich
umgeschaltet, sondern laufen zunächst auf
derselben Seite über die Hinterstränge (Fasciculus cuneatus und Fasciculus gracilis)
noch als erstes Neuron nach zentral. Umgeschaltet werden sie dann erst in der Medulla oblongata im Nucleus cuneatus bzw.
gracilis. Von dort aus zieht dann das zweite Neuron der epikritischen Sensibilität im
Lemniscus medialis auf die Gegenseite und
erreicht schließlich den Thalamus. Im Thalamus projizieren diese Neurone vor allem
auf Nervenzellen im ventrobasalen Komplex, also auf den Nucleus ventralis posterolateralis und den Nucleus ventralis posteromedialis.
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Übrigens …
– Der für Tastempfindungen zuständige Thalamusbereich ist somatotop organisiert, d. h.
jedem Abschnitt des
Körpers ist auch ein bestimmter Abschnitt des Thalamus
zugeordnet.
– Entgegen mancher Antwortmöglichkeit im Schriftlichen ist dieser Thalamusbereich aber NICHT multimodal
erregbar, d. h. andere Sinnesreize
außer denen der Sensibilität, z. B.
Hören oder Sehen erregen diesen
Thalamusabschnitt NICHT.
Vom Thalamus aus zieht dann das dritte Neuron zum Kortex. Die Bahnen für die somatosensorischen Signale projizieren hauptsächlich
auf den Gyrus postcentralis. Man kann in dieser Region evozierte Potenziale ableiten: Wenn
man z. B. den N. ulnaris im Bereich des Handgelenks mit Rechteckimpulsen überschwellig
reizt, lassen sich elektroenzephalographisch
über der Region des Gyrus postcentralis entsprechende Potenziale registrieren. Auch am
somatosensorischen Kortex sind die Körper-
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