4.2.5 um 200–300 Hz am empfindlichsten, d. h. die Schwellenreizstärke zur Erregung des Sensors ist hier am geringsten. 1 mm 1 sec Abb. 34: Reizantwort eines Pacini-Körperchens medi-learn.de/physio5-34 Merke! Merkel-Rezeptoren (SA-I-Rezeptoren) – sind Intensitätsrezeptoren und – zeigen überwiegend P-Verhalten. Ruffini-Rezeptoren (SA-II-Rezeptoren) – sind Intensitätsrezeptoren und – zeigen überwiegend P-Verhalten. Meissner-Rezeptoren (RA-Rezeptoren) – sind Geschwindigkeitsrezeptoren und – zeigen überwiegend D-Verhalten. 4.2.5 Weiterleitung des Tastsinns In diesem Kapitel gibt es viele Überschneidungen mit der Neuroanatomie – du kannst mit diesem Thema also am ersten und am zweiten Tag der Prüfung punkten. Die Tastempfindungen werden im Rückenmark über zwei verschiedene Bahnsyssteme weitergeleitet: – Die Nervenfasern für das grobe Druckempfinden, das zusammen mit der Schmerzund Temperaturempfindung zur protopathischen Sensibilität gerechnet wird, treten über die Hinterhörner in das Rückenmark ein, werden auf Segmentebene umgeschaltet, kreuzen auf die Gegenseite und ziehen schließlich als zweites Neuron im Tractus spinothalamicus anterior in das Gehirn. www.medi-learn.de Weiterleitung des Tastsinns – Die Fasern für feine Berührung – die epikritische Sensibilität – treten auch über die Hinterhörner ein, werden aber nicht gleich umgeschaltet, sondern laufen zunächst auf derselben Seite über die Hinterstränge (Fasciculus cuneatus und Fasciculus gracilis) noch als erstes Neuron nach zentral. Umgeschaltet werden sie dann erst in der Medulla oblongata im Nucleus cuneatus bzw. gracilis. Von dort aus zieht dann das zweite Neuron der epikritischen Sensibilität im Lemniscus medialis auf die Gegenseite und erreicht schließlich den Thalamus. Im Thalamus projizieren diese Neurone vor allem auf Nervenzellen im ventrobasalen Komplex, also auf den Nucleus ventralis posterolateralis und den Nucleus ventralis posteromedialis. 4 Übrigens … – Der für Tastempfindungen zuständige Thalamusbereich ist somatotop organisiert, d. h. jedem Abschnitt des Körpers ist auch ein bestimmter Abschnitt des Thalamus zugeordnet. – Entgegen mancher Antwortmöglichkeit im Schriftlichen ist dieser Thalamusbereich aber NICHT multimodal erregbar, d. h. andere Sinnesreize außer denen der Sensibilität, z. B. Hören oder Sehen erregen diesen Thalamusabschnitt NICHT. Vom Thalamus aus zieht dann das dritte Neuron zum Kortex. Die Bahnen für die somatosensorischen Signale projizieren hauptsächlich auf den Gyrus postcentralis. Man kann in dieser Region evozierte Potenziale ableiten: Wenn man z. B. den N. ulnaris im Bereich des Handgelenks mit Rechteckimpulsen überschwellig reizt, lassen sich elektroenzephalographisch über der Region des Gyrus postcentralis entsprechende Potenziale registrieren. Auch am somatosensorischen Kortex sind die Körper- 73