Möglichkeiten der Zellteilung Die Mitose Eine Mutterzelle 2 identische Tochterzellen (hinsichtlich ihrer Erbinformation untereinander und mit der Mutterzelle identisch). Der Verlauf in erfolgt in 5 Phasen (Phasen sind aus dem durchgehenden Prozess herausgegriffene „Standbilder“, die mit wissenschaftlichen Namen versehen worden sind): 1. Interphase: (hier erfolgt die Verdoppelung der Erbinfo. → Replikation) Beim Menschen entsteht dabei zu jedem der 46 (23 x 2) einzelnen Stränge, welche die Erbinformation tragen eine Kopie. Diese Kopie bleibt jedoch mit dem Orginal an einem Punkt verbunden. Die so entstandenen X-förmigen Gebilde bezeichen wir künftig als Chromosomen. Die einzelnen Fäden aus denen sie bestehen sind die Chromatiden. Die Chromosomen sind zu diesem Zeitpunkt noch so dünn, dass sie im Lichtmikroskop auch bei stärkster Vergrößerung (ca. 2000fach) unsichtbar bleiben. 2. Prophase: Die Chromosomen kondensieren jetzt, d.h. sie spiralisieren sich und werden dadurch wesentlich dicker (natürlich auch kürzer!). Ab jetzt können die Chromosomen auch im Lichtmikroskop beobachtet werden. Anschließend ändert sich die Struktur der Kernmembran so, dass sie sich auflöst. Jetzt sind die Chromosomen frei im Cytoplasma. 3. Metaphase: In der Zelle entsteht jetzt unter Mitwirkung von zwei Zellorganellen, den Centriolen, ein kompliziertes Gerüst aus Proteinfäden. Diese Fäden führen von der an einem Pol liegenden Centriole weg und führen zur gegenüber liegenden. Aufgrund der Form dieses Fadengebildes wird das Ganze als Spindelapparat und die einzelnen Fäden als Spindelfäden bezeichnet. Die jetzt beginnende Bewegung der Chromosomen wird durch diese Spindelfäden bewirkt. Die Chromosomen kommen so in der Mitte der Zelle zwischen den beiden Centriolen - in der Äquatorialebene - zu liegen. (Anordnung an Äquatorialebene, Aufbau des Spindelapparates), 4. Anaphase: Die Chromosomen werden jetzt unter der Zugwirkung der Spindelfäden in ihre beiden Chromatiden aufgetrennt. Je eine dieser Chromatiden kommt an den beiden Polen der Zelle - also in der Nähe der Centriolen - zu liegen. Nachdem die beiden Centriolen eine Kopie voneinander sind, befindet sich jetzt an jedem Zellpol eine vollständige Erbinformation. 5. Telophase: Rund um die beiden Chromatidengruppen wird je eine neue Kernmembran aufgebaut, die Zelle hat so kurzzeitig zwei identische Zellkerne. Durch Einstülpung der Zellmembran zwischen den beiden Zellkernen schnürt sich jetzt die Zelle langsam durch, so dass letztlich zwei neue Zellen entstanden sind. Bei Vielzellern bleiben diese Zellen aneinander haften, bei einzelligen Lebewesen trennen sie sich und bilden zwei neue, identische Lebewesen. Die neuen Zellen wachsen jetzt zur ursprünglichen Größe der Mutterzelle heran und dann beginnt im Allgemeinen der ganze Zyklus von vorne, also mit einer neuen Interphase. Die Meiose (= Reduktionsteilung = Voraussetzung für die geschlechtliche Fortpflanzung)) Eine diploide Mutterzelle (diploid = mit doppelter Erbinformation) 4 haploide Keimzellen (haploid = mit einfacher Erbinformation). Die Mutterzelle wird daher auch Keimzellenmutterzelle genannt. Die entstandenen Keimzellen sind hinsichtlich ihrer Erbinformation untereinander und im Vergleich mit der Mutterzelle auch qualitativ verschieden. Auch hierbei zeigen sich typische Bewegungsabläufe (Phasen) in der Zelle. Zudem jedoch wird der ganze Prozess in zwei große Teilschritte unterteilt, die 1. und die 2. Reifeteilung. Jede dieser beiden Reifeteilungen beinhaltet die oben (Mitose!) genannten 5 Phasen: Also ... 1. Erste Reifeteilung: a. Interphase1 wie bei Mitose! b. Prophase1 wie bei Mitose! c. Metaphase1 beginnt wie in der Mitose. Wenn die Chromosomen jedoch in der Äquatorialebenen liegen, legen sich die homologen Chromosomen - also z.B. die beiden Chromosomen Nr. 1 - deckungsgleich aneinander. Dieser Vorgang heißt Chromosomenpaarung (= Synapsis). Während dieser Synapsis kann es zu einem für die Evolution der Lebewesen enorm wichtigen Ereignis kommen, zur intrachromosomalen Rekombination (= Crossing Over). Dabei werden zwischen den beiden homologen Chromosomen Stücke ausgetauscht. d. Anaphase1: Anders als bei einer Mitose werden jetzt nicht die Chromosomen in ihre Chromatiden „zerrissen“, sondern es werden die homologen Chromosomen wieder getrennt (ihre Information hat sich durch das C.O. inzwischen verändert) und zu den Zellpolen gezogen. e. Telophase1: Wie bei Mitose. Nachdem in der Anaphase 1 die homologen Chromosomen getrennt worden sind, besitzt jeder Zellpol jetzt nur mehr einen einzigen Partner der homologen Chromosomen. Daher ist die Zelle jetzt bereits als haploid zu bezeichnen (mit einfachem Chromomensatz!). Kernmembranbildung und Durchschnürung können auch unterbleiben, dann gibt es einen nahtlosen Übergang zur ... 2. Zweite Reifeteilung: Eine Teilung jedes der beiden neu entstandenen Zellkerne nach dem Schema einer Mitose (ohne Interphase bzw. ohne die Kondensation in der Prophase!). Man spricht von Prophase2, Metaphase2 ... etc. Die Durchschnürung am Ende erfolgt vollständig, die Zellen trennen sich. Letztendlich entstehen so insgesamt 4 Tochterzellen, die jetzt, weil sie nur mehr die Hälfte der Erbinformation der Keimzellenmutterzelle besitzen, als haploid (= mit einfacher Erbinfo. ausgestattet) bezeichnet werden (= Keimzellen = Geschlechtszellen = Ei- oder Samenzellen). Diese Keimzellen sind mit völlig unterschiedlicher Erbinformation ausgestattet. Durch Verschmelzung von zwei solchen Keimzellen bei der Befruchtung entsteht eine neue diploide Zelle (befruchtete Eizelle). Diese kann sich dann durch Millionen von Zellteilungen nach dem Muster der Mitose (Embryonalentwicklung) zu einem Organismus entwickeln.