Zur EGFR-Analyse

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Institut für Pathologie
Molekulare Pathologie!
Stand 1/2013
Informationen zur EGFR-Mutationsanalyse
Beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) stehen mit den Tyrosinkinaseinhibitoren Gefitinib (Iressa) und Erlotinib (Tarceva) neue hochwirksame Therapien zur
Verfügung, die ihre Wirkung insbesondere dann entfalten, wenn der Epidermal Growth
Factor Receptor (EGFR) aktivierende Mutationen in der Tyrosinkinasedomäne (Exon
18-24) aufweist1,2,3,4,5,6 . Einen Überblick über die häufigsten Mutationen geben die
Datenbanken des Sanger Instituts 7 und die EGFR Mutations Database 8. Hier ist ebenfalls
weiterführende Literatur angegeben. Für Europa wird von einer Mutationsrate von 8-15 %
ausgegangen9; hierbei ist zu berücksichtigen, dass bei Nichtrauchern und Frauen
vergleichsweise häufiger Mutationen zu erwarten sind. Eine Sonderstellung besitzt die
Mutation T790M des Exon 20. Diese Mutation scheint mit einem schlechteren
Therapieansprechen einherzugehen. Auch eine bestehende Kras-Mutation korreliert
anscheinend mit einem schlechterem Therapieansprechen. Das National Comprehensive
Cancer Network (V.2.2010) schlägt für die Therapieauswahl ein schrittweises Vorgehen
vor:
Im Falle einer nachgewiesenen EGFR-Mutation wird die Behandlung mit TK-Inhibitoren
vorgeschlagen. Die Wirkung dieser Therapie ist voraussichtlich aber dann wenig Erfolg
versprechend, wenn gleichzeitig eine Mutation im Kras-Gen besteht. In diesem Falle
könnte allerdings bei einer nachgewiesenen EML4-ALK-Translokation noch eine
Therapieoption in ALK-Tyrosininhibitoren (Crizotinib) liegen.
An unserem Institut wird für die EGFR-Mutationsanalyse ein Real-time PCR-Verfahren
eingesetzt. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in der hohen Sensitivität. Das Verfahren
gestattet einen Nachweis bereits ab einer Mutationsrate von 1%, während übliche
Sequenzierungsanalysen eine Mutationsrate von 20% voraussetzen. Gerade bei geringen
Tumoranteilen in der Gewebeprobe ist dieser Vorteil von Interesse. Die durchgeführte
EGFR-Mutationsanalyse umfasst die 28 dominanten Mutationen der Exone 18, 19, 20 und
21 sowie zusätzlich die Mutation T790M des Exon 20. Zur Zeit weisen 9,2 % der von uns
untersuchten Patientenproben eine Mutation im EGFR-Gen auf; dies entspricht dem
Ergebnis (9,1 %) einer in den Niederlanden durchgeführten Studie 10. Die Qualität der
Analysen ist durch die erfolgreiche Teilnahme am QuIP-Ringversuch (QuIP Qualitätssicherungs-Initiative Pathologie) bestätigt.
1
Zang et al., J. Thorac. Oncol. 1 (2006) 635-647
2
Massarelli et al., Clin. Cancer Res. 13 (2007) 2890-2896
3
Eberhard et al., J. Clin. Oncol. 25 (2007) 587-595
4
Pao et al., PloS Medicine 2 (2005) 1-11
5
Sequist et al., J. Clin. Oncol. 25 (2007) 587-595
6
Heinemann et al., Cancer Treat. Rev. 35 (2009) 262-271
7
http://www.sanger.ac.uk/genetics/CGP/cosmic/
8
http://www.somaticmutations-egfr.info/index.html
9
Rosell et al., N. Engl. J. Med. 361 (2009) 958-967
10
Smits et al., Cell Oncol. 35 (2012) 189-196
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