Eigenschaften von Sternen. Übersicht über Sterntypen: Hauptreihe

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Sternentwicklung
Ziele
• DAS HERTZSPRUNG-RUSSELL DIAGRAMM
Eigenschaften von Sternen.
Übersicht über Sterntypen: Hauptreihe, Riesen, Zwerge, Neutronensterne.
• STERNSTRUKTUR UND STERNENTWICKLUNG
Modelle als Schlüssel zur Kenntnis des Unsichtbaren.
• ALTERSBESTIMMUNG VON STERNEN: KUGELSTERNHAUFEN
Entwicklungstheorie liefert Alter von Sternen.
• ÜBERSICHT ÜBER ENTWICKLUNG VON STRUKTUREN
Entropie und Zweiter Hauptsatz verbieten Evolution nicht; sie machen sie erst möglich.
Evolution von einfachen zu komplexen Sternen. Evolution der Elemente.
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fuh
Sternentwicklung
Von hier an den Rand des Universums
Mercury
Venus
Earth
Mars
Jupiter
Saturn
Uranus
Neptune
Pluto & Charon
Sun
Planeten (http://pds.jpl.nasa.gov/planets/welcome.htm)
2
fuh
Sternentwicklung
• THE SUN
The Sun (SOHO image)
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Sternentwicklung
• SOLAR SYSTEM
Venus
Earth
Mercury
Saturn
Mars
Äusseres Sonnensystem
Jupiter
Jupiter
Inneres Sonnensystem
Saturn
Neptune
Uranus
Pluto
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Sternentwicklung
• STARS
Sternbild des Orion
5
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Sternentwicklung
• SPECIAL STARS
Planetary nebulae
Supernovae remnants
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Sternentwicklung
• CLUSTERS OF STARS
Open clusters M16
Globular clusters M3
M44
M13
7
M45 (Playades)
M92
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Sternentwicklung
• GALAXIES: OUR MILKY-WAY
Unsere Milchstrasse (von innen!)
Eine ähnliche Galaxie (M33)
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fuh
Sternentwicklung
• GALAXIES
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Sternentwicklung
• GALAXY CLUSTERS
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Sternentwicklung
• DISTANT GALAXIES
Hubble deep field image (http://imgsrc.hubblesite.org/hu/db/1996/01/images/a/formats/full_jpg.jpg)
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fuh
Sternentwicklung
Eigenschaften der Sterne
• WOHER KENNEN WIR LEUCHTKRÄFTE?
Unter Leuchtkraft eines Sterns versteht man den gesamten Energiestrom von der Oberfläche eines Sterns (wie zum Beispiel der Sonne):
Vorgehen
1. Distanz messen
2. Scheinbare Leuchtkraft bestimmen
3. Energiestrom pro Quadratmeter
(bei uns) bestimmen
4. Totaler Energiestrom von Oberfläche des Sterns kann berechnet werden
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fuh
Sternentwicklung
• WOHER KENNEN WIR DISTANZEN?
Vorgehen
1. Distanz Erde–Sonne bestimmen
Distant stars
2. Durch Triangulation im Laufe eines halben
Jahres die Entfernung eines Sterns bestimmen (durch Parallaxe)
STAR
3. Auf diese Weise kriegt man Distanzen für einige Hundert (in naher Zukunft: Tausend)
Lichtjahre.
Parallax
4. Alle anderen Distanzen sind indirekt durch
die Eigenschaften der Objekte und ihre
scheinbare Helligkeit (scheinbare Grösse,
etc.) bestimmt.
Earth
Sun
13
Earth
fuh
Sternentwicklung
• WOHER KENNEN WIR TEMPERATUREN UND CHEMISCHE ZUSAMMENSETZUNG?
O–Stars T > 30,000 K
B–Stars T: 11,00 – 30,000 K
A–Stars T: 7,500 – 11,000 K
F–Stars T: 5,900 – 7,500 K
G–Stars T: 5,200 – 5,900 K
K–Stars T: 3,900 – 5,200 K
M–Stars T: 2,500 – 3,900 K
Spectral types of stars (http://www-astronomy.mps.ohio-state.edu/~pogge/Ast162/Unit1/SpTypes/)
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Sternentwicklung
• HERTZSPRUNG-RUSSELL DIAGRAMM
http://astro.estec.esa.nl/Hipparcos/TOUR/tour-hrdiagram.html
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fuh
Sternentwicklung
• WOHER KENNEN WIR RADIEN?
Aus Oberflächentemperatur und Leuchtkraft. Die Leuchtkraft pro Quadratmeter hängt
direkt mit der Temperatur der strahlenden Fläche zusammen (Strahlungsgesetz).
• WOHER KENNEN WIR MASSEN?
Vorgehen
1. Messung der Entfernung.
2. Beobachtung der Bewegung von Doppelsternen. Mit der Entfernung ergibt sich aus der
Bahn die Geschwindigkeit.
3. Die Geschwindigkeit der Sterne auf ihrer
Bahn umeinander hängt von ihren Massen ab
(Gravitationsgesetz).
4. Für Hauptreihensterne ergibt sich eine direkte Masse-Leuchtkraft Beziehung.
The binary star Mizar in Ursae Majoris (http://antwrp.gsfc.
nasa.gov/apod/image/9702/mizarA_npoi_big.gif)
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fuh
Sternentwicklung
• SUMMARY OF STELLAR PROPERTIES IN HR-DIAGRAM
Mass-Luminosity Relation
for main sequence stars
M = 10
100,000
Luminosity
Luminosity
10,000
1,000
100
M=1
10
SUN
1
M = 0.5
Sun
0.1
1
10
Mass
Temperature
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fuh
Sternentwicklung
• WAS HABEN DIESE STERNE UND STERNKLASSEN MITEINANDER ZU TUN?
Bisher kennen wir nur Eigenschaften aus (mehr oder weniger) direkten Beobachtungen:
Entfernung, Leuchtkraft, Oberflächentemperatur (Farbe), Radien, Massen.
Das Hertzsprung-Russell Diagramm zeigt verschiedene Klassen von Sternen: Hauptreihensterne, rote Riesen, Super-Riesen, weisse Zwerge, Neutronensterne, schwarze
Löcher, und weitere (z.B. verschiedene Klassen von Veränderlichen).
Was haben diese Miteinander zu tun?
• ERSTE MÖGLICHKEIT: DIE VERSCHIEDENEN STERNE WURDEN SO HINGESETZT, ODER
SIND SO IN IHRER VERSCHIEDENHEIT ENTSTANDEN.
• ZWEITE MÖGLICHKEIT: VERSCHIEDENE KLASSEN STELLEN VERSCHIEDENE ENTWICKLUNGSSTUFEN VON STERNEN EINER KLASSE DAR.
• FALLS WIR VON EINER KLASSE AUSGEHEN, UNTERSCHEIDEN SICH DIE STERNE DURCH
MASSE UND CHEMISCHE ZUSAMMENSETZUNG. (DIE CHEMISCHE ZUSAMMENSETZUNG
VARIIERT RELATIV WENIG.)
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fuh
Sternentwicklung
Um den Zusammenhang zwischen den Sternklassen als Folge der Entwicklung zu
sehen, muss man erst den Aufbau von einfachen Sternen verstehen.
Die einfachsten Sterne sollten solche sein, die gerade entstanden sind. Beim Kollaps
von Gaswolken durchmischt sich das Gas sehr gut.
Ein “neugeborener” Stern ist also eine vollkommen durchmischte kugelförmige Gaswolke. Sie ist aus etwa 70% Wasserstoff, 28% Helium und 2% schwereren Elementen
zusammengesetzt.
Da die beobachteten Massen der Sterne etwa zwischen 1/10 und 10 Sonnenmassen liegen, sollte man mit der Berechnung der Struktur solcher Gaskugeln beginnen.
• IDEE: DA DIESE STERNE GERADE GEBOREN WURDE, D.H. DA SIE GERADE IHRE ERSTE
MÖGLICHE ENERGIEQUELLE ANGEZAPFT HABEN, DIE AUS DER UMWANDLUNG VON WASSERSTOFF IN HELIUM BESTEHT, SO SIND DIESE EINFACHEN STERNE GASKUGELN, DIE IM
INNERN WASSERSTOFF VERBRENNEN.
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fuh
Sternentwicklung
Sternstruktur
In einem gut durchmischten Gasball hängen die wichtigen Grössen nur von der Distanz
vom Zentrum ab.
Die wichtigen Variablen (aus denen man dann auch alles andere berechnen kann) sind
Druck, Temperatur, Masse und Leuchtkraft (alle als Funktionen der radialen Variablen).
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fuh
Sternentwicklung
Luminosity
Mass
Temperature
Pressure
Center
Surface
Radial variable
Diese Grössen berechnet man mit Hilfe von Sternstrukturmodellen, die von folgenden
Gesetzen Gebrauch machen:
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fuh
Sternentwicklung
• BILANZGESETZE VON ENTROPIE, BEWEGUNGSMENGE, MASSE UND ENERGIE
• WÄRMETRANSPORTGESETZ (STRAHLUNG ODER KONVEKTION)
• ENERGIEFREISETZUNG DURCH KERNREAKTIONEN: WASSERSTOFF ZU HELIUM
• ZUSAMMENHANG ZWISCHEN DRUCK, TEMPERATUR UND DICHTE DES GASES
• GRAVITATIONSGESETZ
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fuh
Sternentwicklung
• RESULTAT
Die gut durchmischten, Wasserstoff
brennenden Gaskugeln passen genau
auf die untere Kante der Hauptreihe
im Herzsprung-Russell Diagramm.
Zero Age Main Sequence (ZAMS)
7
6
5
Diese untere Kante nennt man Zero
Age Main Sequence, weil die Sterne
hier ein Alter von Null Jahren haben.
30 M
4
LOG(Luminosity)
10 M
Die Massen der Gaskugeln stimmen
auch mit den Massen der Hauptreihensterne nach der Masse-Leuchtkraft Beziehung überein.
3
5M
2
3M
1
0
1M
-1
• FRAGE
ZAMS
-2
Wir kennen nun die Sterne auf der
Unterseite der Hauptreihe. Wie passen alle anderen Sterne in dieses
Schema?
-3
5
4.75
4.5
4.25
4
3.75
3.5
3.25
LOG(Temperature)
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fuh
Sternentwicklung
Sternentwicklung
Alle anderen Sterne sind das Resultat der Entwicklung der Zero Age Main Sequence
Sterne!
Die Entwicklung passiert als Folge der chemischen Veränderung im Innern der Sterne
als Folge der Kernreaktionen.
Berechnung von Sternentwicklung
Aus der bekannten Struktur berechnet man die Raten, mit denen die nuklearen
Umwandlungsporzesse stattfinden.
Man berechnet die Änderung der chemischen Zusammensetzung im Laufe eines (kurzen) Zeitschritts.
Eine neue Strukturrechnung wird auf Grund der neuen Zusammensetzung gemacht.
Die neue Struktur führt zu neuen Raten, führen zu neuen Zusammensetzungen, führen
zu neuen Strukturen…
24
fuh
Sternentwicklung
• RESULTAT
Massereiche Sterne verbrauchen
ihren Wasserstoff-Vorrat
schnell (in wenigen Millionen
Jahren).
Dann blähen sich die Sterne zu
roten Riesen auf. In den mittelschweren wird Helium zu Kohlenstoff verbrannt.
Leichte und mittelschwere
Sterne stossen die Hülle ab (planetarische Nebel). Zurück bleibt
der Kern: ein weisser Zwerg.
6
30 M
10 M
JH
J
JH
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4
3
5M
2
1
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B
B
5
LOG(Luminosity)
Massarme Sterne verbrauchen
ihren Wasserstoff-Vorrat sehr
langsam (Sonne: in 10 Milliarden Jahren).
7
H
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0
-1
-2
1M
ZAMS
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-3
5
4.75
4.5
4.25
4
3.75
3.5
3.25
LOG(Temperature)
25
fuh
Sternentwicklung
Einzelheiten der Entwicklung eines Sterns mit einer Masse von 10 Sonnenmassen
Evolution of 10 Solar Mass Star
5
Main sequence Star Time 0.0 Mass 10.000
10 M
Hertzsprung Gap Time 24.5 Mass 9.886
LOG(Luminosity)
27.405 Myr
Giant Branch Time 24.5 Mass 9.884
4.5
Core Helium Burning Time 24.5 Mass 9.882
26.523 Myr
First AGB Time 27.4 Mass 9.420
24.570 Myr
24.444 Myr
Neutron Star Time 27.5 Mass 1.338
Neutron Star Time 31.6 Mass 1.338
24.192 Myr
25.515 Myr
4
Hier ist das Endprodukt
ein Neutronenstern!
0 Myr
3.5
4.5
4.25
4
3.75
3.5
LOG(Temperature)
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fuh
Sternentwicklung
Schwere Sterne (oben links auf der Hauptreihe) wandern schnell in die obere rechte
Ecke ab. Bei leichteren Sternen dauert das Abwandern von der Hauptreihe sehr viel länger.
Luminosity as a function of time for stars of various masses
6
10 M
LOG(Luminosity)
4
3M
30 M
2
5M
1M
0
-2
-4
-6
0.01
0.1
1
10
100
1000
10000
100000
Time / MYears
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Sternentwicklung
Altersbestimmung von Kugelhaufen: Das HR Diagramm des Kugelsternhaufens M5
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fuh
Sternentwicklung
Die Entwicklung von sehr Massereichen Sternen führt zu einem komplexen schalenförmigen Aufbau der Gaskugel mit verschiedenen chemischen Zusammensetzungen. Die
Elemente bis Eisen werden durch Reaktionen aufgebaut. Dann explodiert der Stern als
Supernova!
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fuh
Sternentwicklung
Entwicklung der chemischen Elemente
• IM GANZ FRÜHEN UNIVERSUM WURDE AUS WASSERSTOFF HELIUM GEMACHT: FÜHRTE
ZU ETWA 25% HELIUM UND 75% WASSERSTOFF.
• IN DEN ERSTEN STERNEN WURDEN DIE SCHWEREREN ELEMENTE SYNTHETISIERT:
• ENTWEDER DURCH DIE ENTWICKLUNG DER SUPERMASSEREICHEN STERNE; SUPERNOVAS
ERZEUGEN ELEMENTE SCHWERER ALS EISEN UND VERTEILEN DIE SCHWEREN ELEMENTE
IN DER GALAXIS.
• ODER DURCH LANGSAMERE PROZESSE IN DEN HÜLLEN DER MASSEÄRMEREN STERNE.
DIE HÜLLEN WERDEN IN DEN RAUM ABGESTOSSEN. (DIESER PROZESS SETZT VORAUS,
DASS ELEMENTE BIS EISEN SCHON DURCH DIE SCHNELLEBIGEN MASSEREICHEN STERNE
ERZEUGT WURDEN.)
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