Schweres akutes respiratorisches Syndrom (SARS)

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Schweres akutes respiratorisches Syndrom (SARS)
- Information für Reisende Stand: 21. Mai 2004
"Schweres akutes respiratorisches Syndrom", englisch "Severe Acute Respiratory Syndrome"
(SARS) ist die Bezeichnung für eine hochinfektiöse Viruskrankheit, die im November 2002
erstmals in der südchinesischen Provinz Guangdong auftrat. Von dort breitete sie sich Anfang
2003 auf andere chinesische Provinzen und südostasiatische Länder aus und gelangte mit
Reisenden auch nach Europa und Amerika. Weltweit wurden aus 27 Ländern mehr als 8.000
Erkrankungen mit 744 Todesfällen gemeldet, die meisten aus China. Seit Juni 2003 waren die
Ausbrüche in allen Ländern zunächst erloschen. Danach gab es eine Reihe von Einzel- oder
Gruppenerkrankungen, die teilweise durch Laborinfektionen ausgelöst wurden. Letzteres galt auch
für die Erkrankungsserie im April dieses Jahres in Peking und der Provinz Anhui.
Krankheitsbild
Nach einer Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch) von 2 - 7, maximal 10 Tagen
beginnt das Krankheitsbild mit Fieber sowie einer Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens mit
Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und trockenem Husten. Seltener kommt es zu Schwindel,
Übelkeit, Erbrechen, Auswurf, Halsschmerzen, Schnupfen oder Durchfall. Die meisten Patienten
entwickeln eine Lungenentzündung, die in 10 - 20% der Fälle schwer verlaufen kann, wobei die
kritische Phase am Ende der ersten Woche liegt. Die Sterblichkeit wird im Durchschnitt mit 14% 15% angegeben. Besonders gefährdet sind ältere Menschen mit Vorerkrankungen.
Intensivmedizinische Maßnahmen haben sich als sehr hilfreich erwiesen. Eine ursächliche
Behandlung (Antibiotika) ist derzeit nicht möglich.
Erreger und Übertragung
Der Erreger ist ein Virus, wahrscheinlich aus der Familie der sog. "Coronaviren", das noch nicht
einwandfrei identifiziert ist.
SARS wird von Mensch zu Mensch auf dem Atemwege ("Tröpfcheninfektion") übertragen; die
Infektion setzt in der Regel einen engen Kontakt ("face to face") voraus. Die meisten
Ansteckungen fanden daher im medizinischen Pflegebereich und der Familien- bzw.
Wohngemeinschaft statt. In Einzelfällen wurden Übertragungen bei weniger engen Kontakten z.B.
im Hotel oder Flugzeug, beobachtet. Wahrscheinlich hat das Virus in Süd-China ein Reservoir in
wildlebenden Kleinsäugern, z.B. Schleichkatzen, die in dieser Region gehandelt und verzehrt
werden. Eine Ansteckungsmöglichkeit über derartige Tiere ist zwar wahrscheinlich, bisher aber
noch nicht bewiesen.
Übertragungsgebiete
Die WHO hat sog. "aktuelle örtliche Übertragungsgebiete definiert. Eine aktuelle örtliche
Übertragung liegt vor, wenn innerhalb der letzten 20 Tage ein oder mehr wahrscheinliche SARSFälle gemeldet wurden, die die Infektion offensichtlich vor Ort erworben haben, egal auf welche
Weise. Derartige Übertragungsgebiete gab es in den letzten Monaten in China, Hongkong,
Taiwan, Vietnam, Singapur, Kanada, den Philippinen und der Mongolei.
Aktuelle Übertragungsgebiete gibt es offiziell seit dem 5.Juli 2003 nicht mehr.
Die durch eine Laborinfektion ausgelöste Infektionskette mit 8 Erkrankungen und einem Todesfall
in Peking und Anhui (China) hat sich nicht weiter ausgebreitet; der Ausbruch wurde am 18.Mai
2004 offiziell für beendet erklärt
 Centrum für Reisemedizin 2004
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Schweres akutes respiratorisches Syndrom (SARS)
- Information für Reisende Stand: 21. Mai 2004
Hinweise für Reisende
Nach dem derzeitigen Kenntnisstand besteht weltweit keine erhöhte Ansteckungsgefahr für
SARS. Demzufolge gibt es auch keine Reisewarnungen oder Reisebeschränkungen.
Wegen der theoretischen Möglichkeit einer Ansteckung über lebende Kleinsäuger (wie z.B.
Schleichkatzen) wird China-Reisenden empfohlen, direkte Kontakte mit derartigen Tieren auf
örtlichen Märkten zu meiden. Gleiches gilt für den Kontakt mit Kranken in Gebieten, in denen es
aktuell verdächtige oder wahrscheinliche SARS-Fälle gibt. Im internationalen Reiseverkehr mit
derartigen Gebieten muß mit verstärkten Gesundheitskontrollen bei der Ein- und Ausreise
gerechnet werden.
Reisende nach SO-Asien, speziell China, sollten auf SARS-verdächtige Symptome wie Fieber,
Husten und Atembeschwerden achten und, sofern sie sich während der letzten 10 Tage in einem
Gebiet mit verdächtigen oder wahrscheinlichen SARS-Erkrankungen aufgehalten haben, sofort
einen Arzt aufzusuchen.
Aktuelle Informationen zu SARS für Laien können bei Bedarf u.a. über folgende Internet-Adressen
abgerufen werden:
CRM www.crm.de oder www.travelmed.de (unter "Aktuelle Me ldungen").
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die vorstehenden Angaben ersetzen keine ärztliche Beratung.
Sie stammen aus diversen Informationsquellen, vorrangig der WHO, sind nach bestem Wissen zusammengestellt und
entsprechen dem neuesten Stand. Für ihre Richtigkeit kann das CRM keine Verantwortung und für irgendwelche
Gesundheitsschäden auf Ihrer Reise keine Haftung übernehmen. Reisenden wird empfohlen, sich vor der Reise
ärztlich beraten zu lassen.
 Centrum für Reisemedizin 2004
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