SCHLITTENFAHRT 19., 20. & 21. Dezember 2016 Aus Überzeugung Hauptsponsor des Orchesters recreation – Musik- und Bankkultur im Einklang. www.krentschker.at Montag, 19. Dezember 2016, 19.45 Uhr Dienstag, 20. Dezember 2016, 19.45 Uhr Stefaniensaal Leopold Mozart (1719–1787) Musikalische Schlittenfahrt Intrada: Andante e staccato. Presto Intrada. Schlittenfahrt Das schüttlende Pferd: Andante sempre piano Aufzug Allegro Intrada. Schlittenfahrt Das vor Kälte zitternde und schnatternde Frauenzimmer: Adagio Menuet. Trio Deutscher Tanz I: Presto Kehraus: Allegro Pianissimo Deutscher Tanz II Kehraus: Allegro Intrada. Schlittenfahrt Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Konzert für Horn und Orchester Nr. 2 in Es, KV 417 Allegro maestoso Andante Rondo 1 Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 35 in D, KV 385, „Haffner“ Allegro con spirito Andante Menuetto Presto Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840–1893) Suite Nr. 4 für Orchester in G, op. 61, „Mozartiana“ Gigue: Allegro Menuet: Moderato Preghiera: Andante con moto Thème et Variations: Allegro giusto Christian Binde, Naturhorn recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Dirigentin: Kristiina Poska Einführungsgespräch vor dem Konzert um 19.15 Uhr im Stefaniensaal mit Mathis Huber und Kristiina Poska. Konzertdauer: Erster Teil: ca. 45 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 45 Minuten 2 Mittwoch, 21. Dezember 2016, 10 Uhr Stefaniensaal Generalprobe zur SCHLITTENFAHRT • BIG.SOAP (Schulvorstellung) Leopold Mozart (1719–1787) Musikalische Schlittenfahrt Intrada: Andante e staccato. Presto – Intrada. Schlittenfahrt – Das schüttlende Pferd: ­Andante sempre piano – Aufzug – Allegro – Intrada. Schlittenfahrt – Das vor Kälte ­zitternde und schnatternde Frauenzimmer: Adagio – Menuet. Trio – Deutscher Tanz I: ­Presto – Kehraus: Allegro – Pianissimo – Deutscher Tanz II – Kehraus: Allegro – Intrada. Schlittenfahrt Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Aus: Sinfonie Nr. 35 in D, KV 385, „Haffner“ Presto Im Anschluss Publikumsgespräch mit Kristiina Poska und Thomas Höft recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Dirigentin: Kristiina Poska Warm upper: Thomas Höft Johannes Silberschneider als Mozart 3 Mittwoch, 21. Dezember 2016, 19.45 Uhr – Stefaniensaal SCHLITTENFAHRT • BIG.SOAP Leopold Mozart (1719–1787) Musikalische Schlittenfahrt Intrada: Andante e staccato. Presto – Intrada. Schlittenfahrt – Das schüttlende Pferd: A ­ ndante ­sempre piano – Aufzug – Allegro – Intrada. Schlittenfahrt – Das vor Kälte z­ itternde und schnatternde Frauenzimmer: Adagio – Menuet. Trio – Deutscher Tanz I: P ­ resto – Kehraus: Allegro – Pianissimo – Deutscher Tanz II – Kehraus: Allegro – Intrada. Schlittenfahrt Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Aus: Sinfonie Nr. 35 in D, KV 385, „Haffner“ Presto Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840–1893) Suite Nr. 4 für Orchester in G, op. 61, „Mozartiana“ Wolfgang Amadeus Mozart Gigue in G, KV 574 Gigue: Allegro Menuett in D, KV 355 Menuet: Moderato Preghiera: Andante con moto Thema und Variation 7 & 8 aus „Zehn Variationen in G“, KV 455 Thème et Variations: Allegro giusto Iga Anna Zakrzewska, Cembalo recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Dirigentin: Kristiina Poska Warm upper: Thomas Höft Johannes Silberschneider als Mozart 4 AD NOTAM Unsere „Schlittenfahrt“-Produktion wird in drei verschiedenen Präsentationsformen erlebbar sein, mit jeweils leicht unterschiedlichen Inhalten – als Konzert am Montag und Dienstag, als Schulveranstaltung und schließlich als BIG.SOAP am Mittwoch. Die hier folgenden Anmerkungen beziehen sich auf das gesamte Programm. Das geneigte Publikum ist gebeten, sich die jeweils zutreffenden Texte selbst auszuwählen. Schlittenfahrt Schlittenfahrten im Pferdeschlitten mit Schellengeläut und einer vergnüglichen Musik zählten nicht erst in Mozarts Zeit zu den beliebtesten „Lustbarkeiten“ des Winters. Seit Kaiser Friedrich III. im Jahre 1470 den ungarischen König Matthias Corvinus mit einer Schlittenfahrt durchs winterliche Wien unterhalten hatte, überboten die Habsburger einander mit aufwendigen Schlittenfahrten. Ihren Höhepunkt erreichten diese „Choreographien“ im Barock unter Kaiser Karl VI. Am Neuen Markt musste ihm der Hofstaat bei großen Schlittenfahrten „aufwarten“. Rund 30 Pferdeschlitten mussten sich so gruppieren, dass sie in dreifacher Schlangenlinie mit sechsmaliger Umkreisung über den Marktplatz fahren konnten. Vom Balkon eines nahen Palais aus spielte die Kaiserliche Hofkapelle dazu eine Art „Schlittenballettmusik“. Auch auf barocken Stichen aus Wien sind dergleichen Schlittenzeremonien belegt mit ihrem erheblichen Aufwand an Läufern, Chauffeuren, Musikern etc. Maria Theresia setzte diese Gebräuche ihres Vaters bis ins Rokoko fort, wobei sie es vorzog, statt ständig im Kreis lieber von der Hofburg hinaus nach Schönbrunn zu fahren. Am kaiserlichen Vorbild orientierten sich die benachbarten Landesfürsten, auch der Fürsterzbischof von Salzburg, Sigismund III. Christoph von Schrattenbach. Der 1698 in Graz geborene Kirchenfürst aus steirischem Adel verwandelte Salzburg nach seiner Bischofswahl 1753 in eine einzige Kulisse für Rokoko-Lustbarkeiten. Die Musik dazu schrieb ihm sein „Hof- und Cammercomponist“ Leopold 5 Mozart. Der agile Augsburger war 1743 als vierter Violinist in die Salzburger Hofkapelle gekommen, hatte vier Jahre später im Salzburger Dom Anna Maria Pertl geheiratet und stieg nun in der Gunst seines Serenissimus steil auf. Keiner kannte die Vorliebe des Fürsterzbischofs für bildhafte Genre­ musik im Stil des Rokoko besser als Leopold Mozart. Seine Divertimenti aus den Jahren um 1755 legen davon beredtes Zeugnis ab: die „Pastoralsinfonie“ und das „Divertimento militare“, die „Bauernhochzeit“ und – als Höhepunkt – die „Musikalische Schlittenfahrt“. Sie wurde nicht nur in Salzburg im Winter 1755 mit großem Erfolg aufgeführt, sondern auch von auswärts mehrfach angefragt, aus Wien, Augsburg und sogar aus Leipzig. Im berühmten Richterschen Kaffeehaus zu Leipzig wurde sie vom „Großen Concert“ gespielt, einem der besten Orchester Deutschlands. Freilich mussten die Leipziger auf die Hauptattraktion der Musik verzichten: die Schlittenfahrt im Schnee. Zur Musik Als er die Noten der „Schlittenfahrt“ am 29. Dezember 1755 an das Collegium Musicum seiner Heimatstadt Augsburg schickte, empfahl Leopold Mozart „auf ein Blatt folgendes trucken zu lassen, und den Zuhörern auszutheilen“, was hiermit beherzigt sei: „Musikalische Schlittenfahrt: Den Anfang machet eine Intrada von einem artigen Andante und prächtigem Allegro. Nach diesem folget alsogleich eine Intrada mit Trompeten und Pauken. Auf dieses kommt die Schlittenfahrt, mit dem Schlittengeläuth und allen anderen Instrumenten. Nach geendigter Schlittenfahrt hört man, wie sich die Pferde schütteln, auf welches eine angenehme Abwechslung der Trompeten und Pauken mit dem Chor der Hautboisten, Waldhornisten und Fagottisten folget: da die ersten ihren Aufzug, die zweyten aber ihren Marche wechselweise hören lassen. Nach diesen machen die Trompeten und Pauken abermal eine Intrada, und die Schlittenfahrt fängt sich wieder an, nach welcher alles stille schweiget. Denn die ganze Schlittenfahrts Compagnie steigt ab und begiebt sich in den Tanzsaal. Man hört ein Adagio, welches das vor Kälte zitternde Frauenzimmer vorstellt. Man eröffnet den Ball mit einem Menuett und Trio. Man sucht sich durch Teutsche Tänze mehr zu erwärmen. Es kommt endlich der Kehraus, und letztlich begiebt sich die ganze Compagnie unter einer Intrada der Trompeten und Pauken auf ihre Schlitten und fährt nach Hause.“ (Leopold Mozart) 6 Hornkonzert Seine Hornkonzerte hat Wolfgang Amadeus Mozart für einen alten Salzburger Bekannten der Familie geschrieben: den Hornisten Johann Leutgeb. Dieser hatte sich nach einer erfolgreichen, aber wenig einträglichen Karriere als „Jägerhornist“ der Salzburger Hofkapelle eine neue Existenz aufgebaut. Am 1. Dezember 1777 schrieb Leopold Mozart seinem in Mannheim weilenden Sohn, Leutgeb habe sich „in einer vorstatt von Wienn ein kleines schneckenhäusl mit einer kässterey gerechtigkeit auf Credit gekauft“. Das Hornspielen blieb aber seine Haupteinnahmequelle. Als reisender Hornvirtuose hatte er schon 1770 in Paris reüssiert. Obwohl er 1782 bereits 50 Jahre alt war, nahm ihn Fürst Grassalkovich noch in seine Harmoniemusik auf. Seine Leidenschaft für das Hornspiel blieb ihm bis in ein relativ hohes Alter hinein erhalten. Über zehn Jahre hinweg, von seiner Übersiedlung nach Wien 1781 bis in sein Todesjahr 1791, schrieb Mozart immer wieder Hornstücke für ihn – nicht ohne den tüchtigen, aber nicht ganz sattelfesten Musiker auf diverse Arten durch den Kakao zu ziehen. Obwohl er zu diesem Zwecke eines der Hornkonzerte mit vier verschiedenen Tintenfarben notierte oder seinem Solisten gar aufmunternde Worte zu einer besonders schweren Stelle in die Noten schrieb, ist das künstlerische Ergebnis von Mozarts Freundschaft zum „Leitgeb“ völlig ernst zu nehmen. Schon den Titel des ersten Hornkonzerts Es-Dur, KV 417, hat Mozart nicht ohne Ironie niedergeschrieben: „Wolfgang Amadé Mozart hat sich über den Leitgeb Esel, Ochs, und Narr, erbarmt / zu Wien den 27. May 1783“. Der fünfzigjährige Hornist durfte sich trotz dieser Sottise freuen, ein wahres Meisterwerk in Händen zu halten. Zur Musik Erster Satz, Allegro: Die ersten Geigen beginnen mit einem schmeichelnden Thema über einer glitzernden Klangfläche der übrigen Streicher, in das die Oboen und Orchesterhörner dezent „Farbtupfer“ hineinsetzen. Das zweite Thema geht unmittelbar aus dem ersten hervor, die Schlussgruppe ist auf wenige Takte verkürzt. Nach nur 24 Takten Orchestervorspiel setzt schon der Solist ein. Verglichen mit Mozarts Klavierkonzerten des Jahres 1783 ist dies eindeutig ein „Concertino“. Gleich beim ersten Einsatz zeigt sich, wie genial die beiden Es-Dur-Themen mit ihrer sanft absteigenden Linie auf die Möglichkeiten des Naturhorns in Es berechnet sind. Schnelle Läufe werden eher dezent in die weiten melodischen Bögen eingestreut. Das zweite Thema ist eine jener Tanzmelodien im Gavotte-Rhythmus, wie sie Mozart in seinen ersten Wiener 7 Jahren so liebte. Im ganzen Rest des Satzes, auch in der Durchführung, bleibt der gesangliche Duktus der Themen erhalten. Zweiter Satz, Andante: Über eines konnte sich Johann Leutgeb wahrhaft nicht beschweren, wenn er Mozarts Hornkonzerte aufführte: über einen Mangel an schönen Melodien. Nach den drei wunderschönen Themen des ersten Satzes wartet auch das Andante von KV 417 mit einem berückend schönen Einfall auf, allerdings im Dreiertakt und im Duktus eines „Menuetto galante“. In regelmäßigen Zwei- und Viertaktern spielen Horn und Orchester einander die Bälle des schönen Themas zu. Dritter Satz, Rondo: Im Finale durfte Johann Leutgeb in Erinnerungen an seine Jugend als „Jägerhornist“ in Salzburg schwelgen. Es handelt sich um eine Jagdmusik, eine „Chasse“, im dafür obligatorischen Sechsachteltakt mit den üblichen Signalmotiven des Horns. Das Orchester repetiert volltönend das Jagdthema des Solisten. In den diversen Couplets wird dagegen auf feinere Art konzertiert, bis der Satz im „galoppierenden“ Rhythmus kraftvoll ausklingt. Haffnersinfonie – Hochzeitssinfonie Es konnte vorkommen, dass Mozart ein eigenes Stück komplett vergaß: „die Neue Hafner Sinfonie hat mich ganz surprenirt – dann ich wusste kein Wort mehr davon; – die muß gewiss guten Effect machen.“ So schrieb er völlig überrascht am 15. Februar 1783 an seinen Vater, als er seine erst sieben Monate alte Sinfonie in D-Dur, KV 385, wieder in Händen hielt. Sein Vater hatte das Werk von Salzburg zurück nach Wien geschickt, nachdem es an der Salzach seine Aufgabe, die Standeserhebung des jungen Herrn Sigmund Haffner zu feiern, erfüllt hatte. Nun brauchte Mozart die Partitur dringend für die wichtigste Wiener Konzertsaison: die Fastenzeit. Bereits vor Weihnachten 1782 hatte er den Vater gebeten, „daß wenn sie eine gelegenheit finden, Sie die güte haben möchten, mir die Neue Sinfonie die ich ihnen für den Haffner geschrieben, zu schicken; wenn ich sie nur bis die fasten gewiss habe, denn ich möchte sie gerne in meiner accademie machen.“ Dass Mozart von dieser Sinfonie „kein Wort mehr wusste“, lässt sich leicht mit seiner Arbeitslast im Sommer 1782 erklären. Freilich spielte dabei auch seine Hochzeit am 4. August 1782 im Wiener Stephansdom eine nicht unerhebliche Rolle. Er hatte schlicht anderes im Kopf als die neue Sinfonie. Just in den letzten Tagen vor der Uraufführung des Singspiels „Die Entführung 8 aus dem Serail“ hatte der Vater den Sohn um jene „Neue Haffner Sinfonie“ gebeten. Als Mozart am 20. Juli 1782 die Originalpartitur der „Entführung aus dem Serail“ nach Salzburg schickte, war die Sinfonie noch nicht begonnen: „Nun habe ich keine geringe Arbeit. – bis Sonntag acht tag muß meine opera auf die harmonie gesezt seÿn – ... und soll nun eine Neue Sinphonie auch machen! – wie wird das möglich seÿn!... – Je nu, ich muß die Nacht dazu nehmen, anderst kann es nicht gehen – und ihnen, mein liebster vatter, seÿ es aufgeopfert. – sie sollen alle Posttage sicher etwas bekommen – und ich werde so viel möglich geschwind arbeiten – und so viel es die Eile zulässt – gut schreiben.“ Ganze elf Tage später musste Mozart seinen Vater noch einmal vertrösten: „Sie sehen daß der Willen gut ist; allein wenn man nicht kann, so kann man nicht! – ich mag nichts hinschmiren. – ich kann ihnen also erst künftigen Posttag die ganze Sinphonie schicken. – ich hätte ihnen das lezte Stück schicken können, aber ich will lieber alles zusamm nehmen, so kostet es ein geld; – das überschickte hat mich ohnehin schon 3 gulden gekostet.“ An diesem 31. Juli 1782 war erst das Finale der Sinfonie fertig. Wie es Mozart gelang, bis 7. August auch die übrigen Sätze zu schreiben, ist ein Rätsel, hatte er in jener Woche doch seine Hochzeit vorzubereiten und zu feiern. Scheinbar seelenruhig schickte er am 7. August das letzte fehlende Stück der Sinfonie, den Marsch, an den Vater und verkündete im selben Brief, dass er inzwischen Constanze Weber geheiratet habe, und zwar noch bevor der väterliche Segen in Wien eingetroffen war. Leopold Mozart muss, als er die Partitur der Sinfonie auspackte und den Brief las, vom Donner gerührt worden sein. Fast harmlos schließt Mozart mit ein paar Sätzen zur neuen Sinfonie: „Hier schicke ich ihnen einen kurzen marsch! – Wünsche nur das noch alles zur rechten zeit kommen möchte – und nach ihren geschmack seÿe. – das Erste Allegro muß recht feüerig gehen. – das lezte – so geschwind als es möglich ist.“ Für beide, Vater und Sohn Mozart, war die „Neue Haffner Sinfonie“ untrennbar mit Wolfgangs Heirat verbunden, die der Vater missbilligte. Dass es Mozart trotz aller Hochzeitsvorbereitungen gelang, in jener ersten Augustwoche 1782 seine D-Dur-Sinfonie mehr als nur „gut“ zu schreiben, beweist bis heute jede Aufführung der „Haffner-Sinfonie“. Ihr Beiname ist zwar salzburgerisch, die Fassung aber, in der sie bis heute gespielt wird, wienerisch. Als Salzburger Orchesterserenade begann das Werk ursprünglich mit jenem Marsch, den Mozart im Hochzeitsbrief an den Vater geschickt hatte. Außerdem enthielt die Serenade zwei Menuette. Den Marsch und ein Menuett hat Mozart für Wien gestrichen, um eine viersätzige Sinfonie zu erhalten. Außerdem fügte er in den Ecksätzen Flöten und Klarinetten 9 hinzu, was der „Haffner-Sinfonie“ ihre außerordentliche Klangfülle und Brillanz verleiht. Angesichts der Mozart’schen Änderungen kann man die Wiener Erstaufführung der „Neuen Haffner Sinfonie“ am 23. März 1783 im alten Burgtheater als ihre eigentliche Uraufführung bezeichnen. Zur Musik Erster Satz, Allegro con spirito. „das Erste Allegro muß recht feüerig gehen“, so schrieb Mozart im August 1782 an seinen Vater. „Feurig“ war seine Übersetzung des italienischen Ausdrucks „con spirito“ („mit Geist“). Das Hauptthema spielt auf ein berühmtes Thema von Johann Christian Bach an. Zugleich ist es mit seinen punktierten und doppelt punktierten Rhythmen ein Nachfahre der Ouvertüre zum „Idomeneo“. Die kraftvollen Oktaven des Anfangs werden zunächst von einem fragenden Motiv der Geigen beantwortet. Bei der Wiederholung mündet das Oktaventhema in so genannte „Mannheimer Raketen“, also schnell hochfahrende Läufe, die von den Geigen und Klarinetten an die Bässe weitergereicht werden. Danach wird das Hauptthema leise wiederholt und in der Richtung umgekehrt. In der folgenden Überleitung liegt es in der Bratsche und damit in der Mitte des wunderschönen Streichersatzes. So hat Mozart dem Hauptthema im ganzen ersten Satz ständig eine neue Färbung gegeben. In der dramatischen Durchführung dominieren dabei die düsteren Molltöne, in der Reprise die strahlenden D-Dur-Triumphe. Bei der Uraufführung am 23. März 1783 müssen die Wiener und besonders Kaiser Joseph II. von der Klangpracht dieses Satzes schlicht überwältigt gewesen sein. Zweiter Satz, Andante. Im lieblichen G-Dur-Andante durften der Kaiser und das BurgtheaterPublikum sich entspannt zurücklehnen. Hier hat Mozart seinen schönsten, kantablen Streichersatz durch die Bläser so goldleuchtend „farbig gefasst“, dass der Satz schon orchestral ein reines Vergnügen ist. Sein Thema gemahnt an so manche Mozartarie, etwa Elettras „Idol mio“ aus dem „Idomeneo“. Der Mittelteil dagegen greift die Synkopen und die wandernden Bässe aus Ilias „Padre, germani, addio“ auf. Man spürt, dass Mozart sich 1782 wieder intensiv mit seiner „Münchner Opera“ beschäftigte, die er immer noch in Wien zur Aufführung bringen wollte. Im selben Konzert, in dem die „Haffner-Sinfonie“ uraufgeführt wurde, sang der Münchner Tenor Valentin Adamberger Mozarts letzte Münchner Konzertarie KV 369, Mozarts Schwägerin Aloysia Lange die Mannheimer Arie KV 295. Angesichts der Heirat mit Constanze Weber schwelgte Mozart in Mannheimer und Münchner Erinnerungen. Man kann im Streichersatz förmlich sein Herzklopfen hören. 10 Dritter Satz, Menuetto. Während Mozart im Februar 1783 seine Salzburger Haffnermusik für Wien bearbeitete, genoss er in vollen Zügen den ersten Wiener Fasching an der Seite seiner Frau. Etwas vom pfiffigen Geist der Faschingspantomime, die er damals aufführte, steckt auch im Menuett der „Haffnersinfonie“, obwohl es schon im Sommer 1782 entstanden ist. Der Hauptteil wirkt so aufgeblasen wie Pantalone, dem sich pfiffig Harlekin an die Seite stellt. Das Trio bringt die empfindsame Kolumbine ins Spiel. Vierter Satz, Presto. „So geschwind es möglich ist“, soll dieser Finalsatz gespielt werden. Die Motive von Osmins Arie „Ha, wie will ich triumphieren“ verwandelte Mozart in das effektvolle Hauptthema, als Seitenthema schrieb er einen tänzerischen Rigaudon. Entscheidend sind die „lärmenden“ Passagen des ganzen Orchesters mit ihren beweglichen Bässen und dem Schlagabtausch der Bläser. Am 23. April 1783 im Wiener Burgtheater stand dieses knallige­ Presto am Ende eines Dreistunden-Programms, das mit den ersten drei Sätzen der „HaffnerSinfonie“ begonnen hatte. Man kann sich leicht vorstellen, wie beschwingt der Kaiser und die anderen Wiener das Theater verließen, nachdem sie mit diesem Kehraus verabschiedet worden waren. Mozartiana Im Juni 1886 besuchte Pjotr I. Tschaikowski die große Sängerin Pauline Viardot-Garcia, die Schwester der legendären Maria Malibran, in Paris. Dort verwahrte die berühmte Mezzosopranis­ tin in einem Schrein das Autograph von Mozarts Oper „Don Giovanni“, das sie 1855 in London ersteigert hatte. Im Angesicht der Handschrift seiner Lieblingsoper verharrte der Komponist in religiöser Anbetung, „in Gegenwart der Gottheit“. Als sich Ende Oktober des Folgejahres die Uraufführung des „Don Giovanni“ zum hundertsten Mal jährte, dirigierte er in Moskau die Uraufführung seiner „Mozartiana“. Diese vierte seiner Orchestersuiten hatte er im Sommer 1887 aus kaum bekannten Werken Mozarts zusammengestellt: aus zwei Klavierstücken, einer Serie von Klaviervariationen und dem in Russland fast nie aufgeführten „Ave Verum“. Mit seiner modernen Orchestrierung dieser Stücke wollte er „die Vergangenheit in die Gegenwart holen“, wie er seinem Verleger Jurgenson mitteilte. Dahinter stand seine fast abgöttische Verehrung für das Genie Mozarts: „Ich liebe Mozart nicht nur, ich vergöttere ihn geradezu. Für mich ist der Don Juan die herrlichste Oper, die es gibt.“ 11 Zur Musik Erster Satz, Gigue, Allegro: Im Mai 1789 trug Mozart ins Stammbuch des Leipziger Organisten Engel eine kleine dreistimmige Gigue für Klavier ein, ein Fugato über ein chromatisches Thema ganz im Stile Johann Sebastian Bachs. Wie in den fugierten Giguen, mit denen Bach so viele seiner Cembalosuiten abschloss, kommt im zweiten Teil das Thema in der Umkehrung, später sogar in Umkehrung und Originalgestalt zusammen. Tschaikowski hat diesen Satz dezent orchestriert. Zweiter Satz, Menuett, Moderato: Das D-Dur-Menuett KV 355 ist nicht in Mozarts Originalhandschrift überliefert, sondern nur in einer Ausgabe durch Abbé Stadler, die 1801 in Wien erschien. Stadler hatte offenbar ein fragmentarisches Menuett Mozarts zu Ende komponiert und selbst ein Trio in h-Moll ergänzt. Bei seiner Bearbeitung ließ Tschaikowski das Trio aus und instrumentierte nur das Menuett, dessen harsche Dissonanzen und chromatische Stimmführung auf den späten Mozart hindeuten. Dritter Satz, Preghiera („Gebet“), Andante ma non tanto: Im orthodoxen Russland wurde die Fronleichnamsmotette „Ave verum“ aus Mozarts Todesjahr 1791 im Original für Chor und Streicher so gut wie nie aufgeführt. Tschaikowski kannte vor allem die Klaviertranskription von Franz Liszt, die er zur Grundlage seiner Bearbeitung wählte. Natürlich sind die Chorstimmen des Satzes ins Orchester gelegt. Sie werden in Weihrauch-Schwaden von kitschiger Schönheit gehüllt. Vierter Satz, Thème et variations („Thema und Variationen“), Allegro giusto: Im selben Konzert, in dem Mozart seine „Neue Haffner Sinfonie“ den Wienern vorstellte, spielte er zum ersten Mal seine Variationen über einen Chor aus Christoph Willibald Glucks Singspiel „Die Pilgrimme von Mekka“. Ursprünglich als „Opéra comique“ mit französischen Text geschrieben („La rencontre imprévue“), wurde Glucks heitere Türkenoper vor allem in der deutschen Fassung populär. Der Chorsatz „Was unser dummer Pöbel meint“ entwickelte sich in Wien regelrecht zum Gassenhauer. Mozart improvisierte darüber im Wiener Burgtheater zunächst fünf Variationen, erweiterte sie später aber auf zehn – inklusive einer Mollvariation (Nr. 5), einer Adagiovariation (Nr. 9) und der tänzerischen Finalvariation Nr. 10 im Dreiertakt. Tschaikowski benutzte diese Fassung für seine virtuose Orchestrierung, die Mozarts Klavier-Bravour in ein Bravourstück für Orchester verwandelt. Josef Beheimb 12 DIE INTERPRETEN Christian Binde, Horn In Duisburg geboren und in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets aufgewachsen, wurde Christian Binde vom Kontrast aus Industrie und Kultur seiner Heimatregion geprägt. Nach vier Jahren als fest angestellter Musiker zog es ihn musikalisch hin zur Alten Musik und geographisch für zehn Jahre nach Wien. Als Künstler waren für Christian Binde der Kontrast zwischen Neuer und Alter Musik, zwischen freischaffender Arbeit in verschiedenen Orchestern und seinen eigenen Ensembles sowie seine Lehrtätigkeit prägend. So spielte er mit Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Rundfunksinfonieorchester Wien, Le Cercle de l’Harmonie Paris, dem Klangforum Wien und MusicAeterna Perm (RU) in Europa, Asien und Amerika. Zudem unterrichtete an den Universitäten in Linz und Trossingen. Seit 2007 lebt Christian Binde wieder in Köln. Aus dem Wunsch heraus, den eigenen musikalischen Ideen Ausdruck zu verleihen, gründete er 2010 die Compagnia di Punto. Kristiina Poska, Dirigentin In Türi, Estland geboren, studierte Kristiina Poska zunächst Chordirigieren an der Estnischen Musikakademie Tallinn und ab 2004 Orchesterdirigieren in Berlin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ bei Christian Ehwald. Von 2006 bis 2011 war Kristiina Poska Chefdirigentin der Cappella academica, des Symphonieorchesters der Humboldt Universität zu Berlin. Nach „Ihre Bohème“ an der Neuköllner Oper Berlin 2008/09 folgten Engagements an das Theater Koblenz, das Theater Brandenburg sowie 2010 für Verdis „La Traviata“ an die Komische Oper Berlin. Von Orchester wie Publikum begeistert aufgenommen, dirigierte Kristiina Poska noch in derselben Spielzeit die Wiederaufnahme von Jacques Offenbachs „La Périchole“ und Barrie Kosky, der neue Intendant des – inzwischen 13 vielfach ausgezeichneten – Hauses, berief sie ab 2012/13 als Erste Kapellmeisterin in sein musikalisches Leitungsteam. Im Februar 2012 erarbeitete er mit ihr die gefeierte Produktion von Bertolt Brechts „Die Sieben Todsünden“ mit Dagmar Manzel in der Hauptrolle. Kristiina Poska ist neben ihrer Tätigkeit an der Komischen Oper eine international gefragte Konzert- und Operndirigentin und debütierte u. a. erfolgreich beim Estnischen Staatlichen Sinfonieorchester, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, dem Berner Symphonieorchester, am Konzerthaus Wien mit der Camerata Salzburg, dem Belgrad Philharmonic, den Münchner Philharmonikern, dem MDR Leipzig, dem HR Sinfonieorchester, dem Tonhalleorchester Zürich, dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg und dem WDR Sinfonieorchester. Auch das Tonkünstlerorchester Niederösterreich, die Kammerphilharmonie Bremen, das Stockholm Philharmonic Orchestra, das Bergen Philharmonic Orchestra und das Sinfonieorchester Göteborg stehen auf ihrem Plan. Opernengagements führten und führen sie u. a. an die Volksoper Wien, die Hamburgische Staatsoper, an die Königliche Oper Stockholm, nach Helsinki und Zürich. Die junge estnische Künstlerin war Stipendiatin des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates und wurde im April 2013 im Konzerthaus Berlin mit dem begehrten Deutschen Dirigentenpreis ausgezeichnet. Preise erhielt Kristiina Poska zuvor u. a. auch beim Dimitris MitropoulosDirigierwettbewerb in Athen 2006, 2010 beim Donatella-Flick-Wettbewerb in London sowie 2012 beim renommierten Malko-Wettbewerb in Kopenhagen mit dem Danish National Symphony Orchestra, wo sie außerdem den Publikumspreis gewann. Iga Anna Zakrzewska, Cembalo Die gebürtige Polin hat ihre musikalische Reise im Alter von acht Jahren mit dem Klavier begonnen. Während des Klavierstudiums in Warschau entdeckte sie ihre Liebe zur Alten Musik. Die Begeisterung für die Barockmusik führte sie vor etlichen Jahren nach Graz an die Universität für Musik und darstellende Kunst, wobei sie auch dort den Tasteninstrumenten treu geblieben ist und ihren Fokus auf das Cembalo legte. Seit damals versucht sie die Geheimnisse der Alten Musik zu ergründen. Ihre Konzerttätigkeiten reichen von Solo-Auftritten über Ensemble-Musik (Compendio Musicale) bis zu Orchester- und Opernproduktionen (recreationBAROCK, Musikverein Graz), sowohl in Österreich, als auch europaweit. 14 Johannes Silberschneider, Mozart Der aus Mautern in der Obersteiermark stammende Johannes Silberschneider studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst und am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Sein erstes Theaterengagement führte ihn von 1983 bis 1985 an das Schauspielhaus Zürich. Es folgten Engagements an zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum. Er arbeitete mit Regisseuren wie Hans Hollmann, Peter Palitzsch, Dieter Giesing, August Everding, Peter Zadek und Ruth Drexel. Er ist Ensemblemitglied am Münchner Volkstheater und dort seit 2007 als Kommissar Schilf (Regie: Bettina Bruinier) zu sehen. In Salzburg spielte er von 2012-2016 im „Jedermann“ den „armen Nachbar“. 2015 gab er bei der Eröffnungsproduktion des steirischen herbst eine fulminante Soloperformance in „Der Tag wird kommen“. Seine abwechslungsreiche und internationale Film- und Fernsehkarriere begann Johannes Silberschneider 1981 mit Axel Cortis Fernsehfilm „An uns glaubt Gott nicht mehr“. Es folgten weit mehr als 60 weitere Fernsehrollen, von „Rommel“ bis „Soko Donau“ und Tatort. Seit den 1990er-Jahren ist Johannes Silberschneider in zahlreichen internationalen Kinofilmen präsent. Unter der Regie von Herbert Achternbusch drehte er etwa „Niemandsland“ (1991, Wolfgang Murnberger). Er spielte in „Männerpension“ (Detlev Buck), „Das Schloss“ (Michael Haneke) und „Silentium“. Er war Goebbels an der Seite von Penelope Cruz, wirkte in Virgil Widrichs Kurzfilm „Copy Shop“ mit, der 2002 für den Oscar nominiert wurde, oder spielte Gustav Mahler im Kinofilm „Mahler auf der Couch“. 2015 reüssierte er in der Verfilmung des Wolf Haas-Krimis „Das ewige Leben“. 2016 kamen die Filme „Zerschlag mein Herz“, „Maria Mafiosi“ und „Sommerhäuser“ dazu. 2012 ehrte ihn die Diagonale mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur. 2014 wurde er mit dem Großen Josef-Krainer-Preis gewürdigt. recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ formierte sich im Jahre 2002 aus Musikern, die zuvor in den Reihen des Grazer Symphonischen Orchesters ihre künstlerischen Lorbeeren gesammelt hatten. Unter der Intendanz von Mathis Huber und mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsentierte das Ensemble in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester auch bei der styriarte zu hören gewesen, es gastierte im großen Wiener Musik15 WIR LIEBEN IHR PROJEKT ALS MEDIENFABRIK GRAZ SIND WIR IHR PARTNER FÜR ALLE IDEEN, DIE BEGLEITET UND PROFESSIONELL UMGESETZT WERDEN WOLLEN. DENN IHR PROJEKT IST UNSERE LEIDENSCHAFT! MEDIENFABRIK GRAZ Dreihackengasse 20, 8020 Graz Telefon: +43 (0)316 / 8095-0 Fax: +43 (0)316 / 8095-55 E-Mail: [email protected], www.mfg.at BOGENOFFSETDRUCK DIGITALDRUCK VERPACKUNGSLÖSUNGEN MEDIENDESIGN VEREDELUNG MAILING & PERSONALISIERUNG IT-DIENSTLEISTUNGEN LOGISTIKSERVICES PROJEKTMANAGEMENT vereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. Seit dem Sommer 2014 bildet recreation auch die Basis des neu ins Leben gerufenen styriarte Festspiel-Orchesters. Im Frühling 2013 war die damals frisch gegründete Originalklangformation des Orchesters, recreationBAROCK, unter Michael Hofstetter äußerst erfolgreich in Schloss Versailles und in Lyon zu Gast. 2016 gab man Konzerte im Rahmen der internationalen GluckOpern-Festspiele Nürnberg. In der laufenden Saison lockt nun schon der vierte Abonnementzyklus dieses Barockorchesters mit vier Doppelkonzerten in den Grazer Minoritensaal. Die Mitglieder des Orchesters haben eines gemeinsam: Sie erhielten zumindest einen Teil ihrer Ausbildung an der Grazer Musikuniversität oder unterrichten selbst dort, am Steirischen Landes-Konservatorium oder an anderen steirischen Musikschulen. Auch ihre Nationalitäten machen das Kollektiv der Orchestermusiker zu etwas Besonderem: Sie stammen aus halb Europa (Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Albanien, Griechenland, Ungarn, Slowakei, Armenien u. a.) und bilden damit einen Kosmos dieses südosteuropäischen Zukunftsraumes im Kleinen. Die Grazer Musikuniversität lockt beständig junge Talente zur Ausbildung an. Diese nehmen oft und gerne die Gelegenheit wahr, im Orchester recreation als GastmusikerInnen ihr Können unter Beweis zu stellen. Mit diesen jungen KünstlerInnen erweitert sich das wechselnde Nationalitätenpanorama des Orchesters bis China, Japan, Israel, Finnland oder Russland, aber auch nach Frankreich und Neuseeland. recreation kann auf die Zusammenarbeit mit hervorragenden Dirigenten verweisen – Heinrich Schiff, Andrés Orozco-Estrada (von 2005 bis 2009 Chefdirigent) oder Jordi Savall befinden sich darunter. Aber vermehrt wird hier auch jungen Dirigentinnen ein Podium in Graz geboten. Mit der Saison 2012/13 übernahm der renommierte Münchner Maestro Michael Hofstetter die Position des Chefdirigenten des Orchesters recreation. Das Bankhaus Krentschker fungiert seit der Saison 2004/05 als Hauptsponsor des Orchesters, wofür es 2005 und 2013 mit einem Anerkennungspreis des MAECENAS Steiermark ausgezeichnet wurde. 2015 erhielt das Bankhaus auch den Maecenas Österreich für sein langjähriges Engagement für das Orchester. Wolfgang Redik, Konzertmeister Der Geiger und Dirigent Wolfgang Redik, 1968 in Graz geboren, studierte hier und an der Wiener Musikhochschule. Zu den wichtigsten Lehrern und Mentoren des mehrfachen Preisträgers 17 Aus Überzeugung Hauptsponsor des Orchesters recreation – Musik- und Bankkultur im Einklang. www.krentschker.at internationaler Wettbewerbe zählen Isaac Stern, Norbert Brainin, Claudio Abbado und Adam Fischer. Als Solist trat Wolfgang Redik mit zahlreichen Orchestern auf und gab Konzerte in Tokio, Shanghai, Mailand, Toronto, Chicago und Genf, im Gewandhaus Leipzig, im Großen Musikvereinssaal Wien, in der Wigmore Hall London und in der Tonhalle Zürich. Nach 25 Jahren, in denen sich der Künstler der Kammermusik verschrieben hat, widmet er sich nunmehr wieder vermehrt dem Solorepertoire und der Orchesterleitung (Camerata Salzburg, Chefdirigent des Sándor Végh Kammerorchesters, künstlerischer Leiter des Orchesterzentrums in Dortmund). Kent Nagano hat ihn eingeladen, Konzerte des Orchestre Symphonique de Montreal zu leiten. Seit 2007 ist er Universitätsprofessor für Kammermusik an der Universität Mozarteum Salzburg. Wolfgang Redik leitet jährlich Workshops und Meisterklassen für Ensembles und kleine Orchester an der Guildhall School of Music and Drama in London und am Beijing Conservatory of Music. Er spielt eine Violine von J. B. Guadagnini aus dem Jahr 1772 (Österreichische Nationalbank). DIE BESETZUNG Konzertmeister • Wolfgang Redik • Violinen 1 • Benjamin Gatuzz Suarez • Daniela Hölbling • Yanet Infanzon la O • Mirjana Krstic • Julia Lehner • Michael Leitner • Boris Mihaljcic • Lorena Padrón Ortíz • Diana Redik • Toshie Shibata • Volker Zach • Violinen 2 • Albana Laci • Sarah Drake • Levente Kiss-Pista • Hasmik Krautgartner • Angelika Messanegger • Silvia Moaweni • Simone Mustein • Sylvia Pillhofer • Nicolas Sanchez • Christiane Schwab • Violen • Ingeburg Weingerl-Bergbaur • Attila Gacs • Annamaria Guth • Agnieszka Kapron-Nabl • Delphine Krenn-Viard • Christian Marshall • Simona Petrean • Ioan Stetencu • Violoncelli • Andrea Molnar • Inge Bacher • Boglárka Bakó • Floris Fortin • Judit Pap • Jan Zdansky • Kontrabässe • Christian Berg • Andreas Farnleitner • Venice Jayawardhena-Meditz • Herbert Lang • Enrique Toribio Nido • Flöte • Heide Wartha • Eva Eibinger • Oboen • Andrej Helene Kenyeri • Felix Hagn • Klarinetten • Johann Grasch • Manuela Höfler • Fagotte • Ivan Calestani • Elvira Weidl • Hörner • Petur Paszternak • Radu Petrean • Matthias Predotta • Karlheinz Tappler • Trompeten • Stefan Hausleber • Michael Gönitzer • Karlheinz Kunter • Thomas Leitner • Pauken • Ulrike Stadler • Schlagwerk • Dominik Pavlenic • Karlo Zulic • Harfe • Barbara Frühwirt • Cembalo • Iga Anna Zakrzewska 19 AVISO Montag, 9. Jänner 2017, 19.45 Uhr – Stefaniensaal Dienstag, 10. Jänner 2017, 19.45 Uhr – Stefaniensaal EIN FESTE BURG Beethovens Violinkonzert mit Viktoria Mullova ist ein Ereignis – und ein guter Grund, im Neujahrskonzert einmal auf Johann Strauß zu verzichten. Lieber feilt Michael Hofstetter an den Schärfen des beethovenschen Orchesterklangs und erinnert in der „Reformationssinfonie“ an ein Ereignis, das vor 500 Jahren die Welt erschütterte. „Ein feste Burg ist unser Gott“ steht in Mendelssohns dramatischster Sinfonie für den aufrechten Reformator Martin Luther. Ludwig van Beethoven: Violinkonzert in D, op. 61 Felix Mendelssohn: Symphonie Nr. 5 in D, op. 107, „Reformation“ Viktoria Mullova, Violine recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Dirigent: Michael Hofstetter Einführung im Saal um 19.15 Uhr 21 AVISO Mittwoch, 1. März 2017, 19.45 Uhr – Stefaniensaal KARNEVAL • BIG.SOAP Strawinskis Petruschka ist das Hauptstück der zweiten BIG.SOAP, die Geschichte einer Puppe, die auf einem Jahrmarkt im Karneval zum Leben erwacht. Antonín Dvořák: Karneval-Ouvertüre, op. 92 Johan Svendsen: Karneval in Paris Igor Strawinski: Petruschka (1947) Dirigentin: Mei-Ann Chen recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ Erzähler: Johannes Silberschneider Zu allen SOAPs führen wir Busse aus den Regionen (mit Zwischenstationen) nach Graz und wieder retour: von Bad Aussee, Bad Radkersburg, Hartberg, Murau, Mürzzuschlag und Villach. Einstieg in ein BI G.SOAP-Abo noch möglich (unter Einrechnun g Ihres bereits be zahlten Kartenpreises be i der BIG.SOAP 1) 23 HAUS DER KUNST Galerie . Andreas Lendl A-8010 GrAz . JoAnneumrinG 12 Tel +43/(0)316/82 56 96 . Fax 82 56 96-26 Gsm 0664/34 01 364 . [email protected] Ölgemälde . AquArelle . Zeichnungen . druckgrAphik reproduktionen . k u n s t p o s t k A r t e n . k u n s t k AtA l o g e exklusive rAhmungen Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 09.00 bis 18.00 Uhr; Samstag von 09.00 bis 13.00 Uhr Chefdirigent: Michael Hofstetter Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse Hauptsponsor: recreation wird gefördert von Wir stillen Medienpartner: Impressum: Medieneigentümer: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH A-8010 Graz, Sackstraße 17 Telefon: 0316.825 000 (Fax -15) [email protected] Redaktion: Claudia Tschida Grafik: Cactus Communications>Design Druck: Medienfabrik Graz – 4650-2016 25