09 Ratgeber Blasenkrebs

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Blasenkrebs
Früherkennung, Therapie und Nachsorge
Impressum
Herausgeber:
Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.
Autoren:
Dr. med. G. Niegisch, Facharzt für Urologie,
Urologische Klinik, Universitätsklinikum Düsseldorf
Dr. med. I. Rathert, Fachärztin für Urologie,
Leitung: Sektion Urinzytologie, Klinik für Urologie,
Kinderurologie und Urologische Onkologie,
Krankenhaus Düren, Akademisches Lehrkrankenhaus
der RWTH-Aachen (Beitrag Tipps zur Senkung des
Erkrankungsrisikos S.11- 13 und Urinzytologie)
Anna Arning/ Agathe Swiatoszczyk,
Krebsgesellschaft NRW
Dinah Oelschläger, Krebsgesellschaft NRW
Redaktion:
Gestaltung:
Fotos/Grafiken: S.6 U.S. National Cancer Institute's Surveillance, Epidemiology and End Results (SEER) Program; S.8 Krebs in Deutschland 2007/2008,
Robert Koch-Institut, S.11 Benjamin Thorn/pixelio.de; S.12 wikimedia;
S.18 By Harmid, via Wikimedia Commons; S. 19 Wikimedia Commons,
S.33 Barmer GEK; S.35 Krebsgesellschaft NRW
Alle Rechte, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung
sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne
schriftliche Genehmigung der Krebsgesellschaft NRW reproduziert werden.
1. Auflage: Dezember 2013
Die Herstellung dieser Broschüre wurde durch Spenden gefördert.
Inhalt
Lage und Funktion der Harnblase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .07
Häufigkeit von Blasenkrebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .08
Ursachen, Risikofaktoren und Vorsorge . . . . . . . . . . . . . . . . .09
Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15
Tumorarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20
Erkrankungsverlauf und Tumorstadien . . . . . . . . . . . . . . . .21
Behandlungsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26
Blasenkrebs ohne Muskelbefall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26
Blasenkrebs mit Muskelbefall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30
Metastasierter Blasenkrebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34
Rehabilitation und Nachsorge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36
Anschlussheilbehandlung und Rehabilitation . . . . . . . . .36
Mit der Erkrankung leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
Ergänzende Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
Beratung und Selbsthilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39
Glossar
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40
Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
Beratung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52
Broschüren & Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54
WICHTIGER HINWEIS
Die Texte dieser Broschüre wurden von onkologischen Spezialisten erstellt
oder überprüft. Der Inhalt wird regelmäßig aktualisiert. Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung
und klinische Erfahrung erweitern Erkenntnisse, insbesondere was
Behandlung anbelangt.
Die Broschüre ist zur ersten Information gedacht und erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit. Das Gespräch mit dem behandelnden
Arzt kann und soll sie nicht ersetzen.
Vorwort
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
Blasenkrebs ist ein in der Harnblase entstehender bösartiger Tumor, der
überwiegend von speziellen Schleimhautzellen ausgeht, welche die
Blase von innen auskleiden. Nach diesen sogenannten Urothelzellen
wird Blasenkrebs auch Urothelkarzinom genannt.
In Nordrhein-Westfalen erkranken jährlich etwa 7.000 Menschen an
Blasenkrebs. Oft entstehen die Neubildungen in der Harnblase an mehreren Stellen gleichzeitig. In drei von vier Fällen bleiben die Tumoren
auf die Schleimhaut beschränkt und haben dann gute Heilungschancen. Betrifft das Tumorwachstum jedoch die Muskulatur, steigt das Risiko für eine Streuung und die Prognose wird deutlich schlechter. Es ist
daher von großer Wichtigkeit, dass ein Blasentumor frühzeitig erkannt
und behandelt wird. Schnelltests zur Früherkennung sind bislang jedoch wenig aussagekräftig. Umso wichtiger ist es, Symptome zu beachten, die auf Blasenkrebs hinweisen könnten.
Mit der vorliegenden Broschüre wollen wir Ihnen einen Überblick über
die Entstehung von Blasenkrebs, mögliche Symptome und die erforderliche Diagnostik darstellen. Zudem erhalten Sie Informationen zu
den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Auf diese Weise wollen
wir Sie dabei unterstützen, die Erkrankung zu verstehen und gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, die für Sie passende Therapieentscheidung zu treffen.
Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.
6
Harnleiter
Muskel
Bindegewebe zw.
Schleimhaut und
Muskelschicht (Submucosa)
Bauchfell
(Peritoneum)
Schleimhaut (Mucosa)
Öffnung des Harnleiters
Bindegewebe
Trignonum
Innerer Schließmuskel
Prostata
(diese nur beim Mann)
Äußerer Schließmuskel
7
Lage und Funktion der Harnblase
Die Harnblase befindet sich im vorderen Beckenbereich und liegt vor dem
Enddarm (Rektum) beim Mann bzw. vor der Scheide (Vagina) bei der Frau.
Nach unten wird sie durch den Beckenboden begrenzt, beim Mann zusätzlich
durch die Prostata. Oberhalb der Harnblase findet sich die Bauchhöhle.
Die Harnblase ist aus einer Muskelschicht und einer die Innenseite auskleidenden Schleimhaut (Mukosa) aufgebaut. Letztere besteht wiederum aus
drei Schichten: den oberflächlichen Deckzellen (Urothel), einer Bindegewebsschicht und einer dünnen Muskelschicht. Blasenkrebs entsteht in der Regel aus den Urothelzellen.
Die Harnblase dient zur Speicherung des in den Nieren produzierten Urins
und fasst bei Frauen etwa 350 bis 450 ml und bei Männern 450 bis 550 ml. Sie
wird von einem komplexen Nervengeflecht gesteuert, das ab einem Alter von
etwa vier Jahren ausgebildet ist und ein kontrolliertes Wasserlassen ermöglicht. Der Urin gelangt von den Nieren über die sogenannten Harnleiter in die
Harnblase. Die Harnleiter sind ebenfalls mit Urothel ausgekleidet.
8
Die Häufigkeit von Blasenkrebs
In Europa erkranken jährlich etwa 100.000 Menschen an Blasenkrebs. In
Deutschland sind es nach Erhebungen des Robert Koch Institutes 28.000 Menschen pro Jahr. Die Erkrankung tritt in der Regel erst im höheren Lebensalter
(65 bis 70 Jahre) auf. Männer sind dreimal so häufig betroffen wie Frauen.
Prozentualer Anteil der häufigsten Krebsneuerkrankungen in Deutschland
(ohne nicht melanotischen Hautkrebs)
Quelle: Krebs in Deutschland 2007/2008, eine gemeinsame Veröffentlichung des Robert Koch-Instituts und der
Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V., 8. Ausgabe, Robert Koch-Institut, Berlin 2012
9
Ursachen, Risikofaktoren und Vorsorge
Die genauen Ursachen für die Entstehung von Blasenkrebs sind bisher noch
nicht bekannt. Es können viele Faktoren eine Rolle spielen. Einige Risikofaktoren kann man aber klar benennen:
Rauchen
Das Risiko an einem Blasenkarzinom zu erkranken ist für Raucher nachgewiesenermaßen erhöht: Im Vergleich zu einem Nichtraucher ist das relative Risiko eines Rauchers um das Vier- bis Sechsfache höher. Man vermutet, dass bei
Männern etwa die Hälfte der Blasenkarzinome auf den Konsum von Zigaretten zurückzuführen ist. Ein wesentlicher Faktor scheint dabei die Ausscheidung krebserregender Stoffe mit dem Urin zu sein, die durch den Zigarettenrauch in den menschlichen Körper gelangen. Während der Urin in der
Blase gespeichert wird, befinden sich diese Stoffe in direktem Kontakt mit
den Deckzellen und können dort Veränderungen hervorrufen, welche die Tumorentstehung und das Tumorwachstum begünstigen. Diese Veränderungen
können langfristig bestehen bleiben.
Um das relative Risiko für die Entstehung eines Harnblasenkrebses wieder auf
das Niveau eines Nichtrauchers abzusenken, sind 20 Jahre Rauchfreiheit erforderlich. Durch das Einstellen des Rauchens kann allerdings auch bei bereits
bestehender Harnblasenkrebserkrankung oftmals das Risiko eines Fortschreitens der Tumorerkrankung gesenkt werden.
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Berufliche Exposition
Der chronische Kontakt mit aromatischen Aminen (z.B. 2-Naphtylamin oder
Benzidin), wie sie in der Farb-, Lack- oder Gummi-, aber auch der
Textil- und Kunststoffindustrie verwendet werden, erhöht das Erkrankungsrisiko. Gibt es Hinweise auf einen beruflichen Kontakt mit diesen
Stoffen, so wird die Anzeige des Verdachtes an die zuständige Berufsgenossenschaft geleitet, um etwaige Rentenversicherungsansprüche geltend
zu machen.
Sonstige Risikofaktoren
Die längere Einnahme bestimmter Medikamente steht ebenfalls mit einem erhöhten Auftreten von Blasenkrebs im Zusammenhang. Beispiele sind das inzwischen nicht mehr zugelassene Schmerz- und Rheumamittel Phenacetin, sowie das heute erhältliche und häufig genutzte Paracetamol (bei Einnahme
über einen längeren Zeitraum und hoher Dosierung) oder das Zytostatikum
Cyklophosphamid.
Auch chronische Infektionen der Harnblase, insbesondere wenn sie durch Blasensteine oder dauerhafte Harnableitungen (Blasenkatheter) entstanden
sind, begünstigen die Entstehung von Blasentumoren.
Die in weiten Teilen Afrikas und Arabiens verbreitete Bilharziose kann ohne
Behandlung zum Blasenkrebs führen. Bilharziose ist eine Infektionskrankheit,
die über Würmerlarven aus Gewässern über den Magen-Darm-Trakt übertragen wird.
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Zur Vorsorge von Blasenkrebs können Sie selbst einen
wesentlichen Beitrag leisten:
Viel trinken!
Am besten in Form von Wasser, Tee oder verdünnten Fruchtsäften.
So werden Schadstoffe verdünnt und vermehrt ausgeschieden.
Nicht rauchen!
Ganz aufhören oder so wenig wie möglich, denn die Dosis macht das Gift.
Der schädliche Qualm enthält über 300 Schadstoffe
und gehört zu den Risikofaktoren Nr. 1 für die
Entstehung von Blasenkrebs. Die Schadstoffe
werden zwar zunächst eingeatmet, haben
so Kontakt zum Lungengewebe, werden
von dort aus aber im Körper weiter transportiert, zum Teil als Gefahrstoffe erkannt
und über die Nieren und ableitenden
Harnwege ausgeschieden. Bei der Passage
und beim Verweilen in der Blase, können die
Stoffe das Gewebe schädigen und die Krebsentstehung auslösen!
Selbst wenn eine Blasenkrebserkrankung bereits festgestellt wurde, ist es
wichtig, das Rauchen einzustellen, da sich dadurch das Risiko erneut zu
erkranken verringert.
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Arbeitsschutzmaßnahmen beachten!
Informieren Sie sich beim Arbeitgeber über Ihr mögliches berufliches Risiko. Tragen Sie einen angemessenen Atemschutz und Schutzhandschuhe. Die Räume gut lüften! Vor allem der Umgang mit Farbstoffen,
Lacken, Lösungsmitteln und Gummi kann gefährlich sein.
Arbeiten Sie in einer Druckerei, in einer Kokerei,
in einem Friseurbetrieb, in einer Färber- oder
Gerberei, in einer chemischen Reinigung, im
Bergbau, an einer Tankstelle, als Maler oder
Lackierer, als Chemiearbeiter oder Laborant,
als Busfahrer (Gummiabrieb der Reifen)
oder in einem Gummiverarbeitendem Betrieb? Dann sollten von Ihrem Betriebsarzt
regelmäßige (1 x jährlich) Urinzytologische Untersuchungen auf das Vorkommen von Tumorzellen veranlasst werden.
Zu beachten ist dabei eine oft lange Latenzzeit (zum Teil 10 bis 15 Jahre)
bis zur Blasenkrebsentstehung bei entsprechender Belastung durch
krebserzeugende Stoffe.
Blasenkrebs kann als Berufserkrankung anerkannt werden, wenn er
im Zusammenhang mit Schadstoffen am Arbeitsplatz entstanden ist.
Es besteht eine gesetzliche Meldepflicht, die Betroffenen den Zugang
zu Vergünstigungen im Zusammenhang mit der Erkrankung ermöglicht.
Berichten sie Ihrem Arzt über Risikomöglichkeiten Stichwort „Berufsanamnese ab Schulentlassung“.
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Entzündungen ernst nehmen!
Eine chronische Entzündung sollte erkannt und behandelt werden, da
auch diese als Risiko für die Krebsentstehung gilt.
Beim dauerhaften tragen eines Blasenkatheters sollte sehr auf ausreichende Trinkmengen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen geachtet
werden.
Familiäres Risiko beachten!
Gab oder gibt es Blutsverwandte, die an Blasenkrebs erkrankt sind?
Sich selbst beobachten!
Der Urin sollte klar bis hellgelb gefärbt sein. Ein regelmäßiger Blick in die
Toilette kann helfen, sichtbare Spuren von Blut im Urin zu erkennen (als
Rosa-, Rot- oder Braunfärbung sichtbar). Die sogenannte schmerzlose
Makrohämaturie (sichtbares Blut im Urin) gilt als wichtigstes Alarmsignal
für Blasenkrebs! Aber Achtung: Der Verzehr von Roter Beete kann den
Urin rot verfärben.
Bei Auffälligkeiten, wie Auftreten von Blut im Urin, ist eine weitere
Abklärung nötig! Sprechen Sie mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt
und vereinbaren Sie einen Termin bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Urologie.
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Symptome
Alle für den Blasenkrebs typischen Symptome können auch bei anderen, harmloseren Erkrankungen auftreten. Weil sie aber Hinweisgeber auf Blasenkrebs sein
können, sollte bei ihrem Auftreten immer eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Das klassische Symptom für das Vorliegen von Blasenkrebs ist das schmerzlose,
sichtbare Vorhandensein von Blut im Urin. Allerdings kann auch der Nachweis
von mit dem bloßen Auge nicht sichtbaren Blut im Urin auf das Vorliegen eines
Blasenkrebses hinweisen, beispielsweise im Rahmen einer hausärztlichen Routineuntersuchung. Weitere typische Symptome, sind Schmerzen und Brennen
beim Wasserlassen sowie häufiger Harndrang, der bis zur Inkontinenz gehen
kann.
In fortgeschrittenem Stadium kann durch das Wachstum eines Harnblasentumors der Urinabfluss aus den Nieren behindert werden (Harnstauung); Beschwerden wie Flankenschmerzen sowie reduzierte Urinmenge, Müdigkeit,
Mattigkeit und Abgeschlagenheit können hinzukommen. Ist die Erkrankung bereits in einem Stadium, in dem der Blasentumor Tochtergeschwülste (Metastasen) ausgebildet hat, können – je nach Lage der Metastasen – Beschwerden wie
Knochenschmerzen, erhöhte Leberwerte, Bluthusten und Luftnot bestehen.
Blutbeimengungen im Urin oder andere Beschwerden beim Wasserlassen
(Brennen, ständiger Harndrang, ohne dass es einen hinreichenden anderen Grund gibt, z.B. akute Blasenentzündung, Nierensteine) sollten Sie
unbedingt fachärtzlich abklären lassen.
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Oberhaut (Epidermis)
Diagnostik
Besteht aufgrund von typischen Beschwerden wie sichtbares Blut im Urin oder
Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen ohne Infektnachweis der Verdacht auf Blasenkrebs, muss durch einen Urologen
eine weitere
Abklärung in
Lederhaut
(Dermis)
die Wege geleitet werden.
Urinuntersuchungen
Das Urinsediment oder eine Urin-Teststreifen-Untersuchung kann durch den
Nachweis von nicht-sichtbarem Blut einen ersten Hinweis auf das Vorliegen
von Blasenkrebs geben. Allerdings sind diese Untersuchungen sehr unspezifisch, da auch andere Erkrankungen des harnableitenden Systems (Steine,
Entzündungen) oder der Niere Blutbeimengungen im Urin verursachen können. Dennoch sollte nach Ausschluss eines Harnwegsinfekts oder bei wiederholtem nicht-sichtbarem Blut im Urin eine urologische Abklärung erfolgen.
Mithilfe einer mikroskopischen Untersuchung (Urinzytologie) werden die angefärbten zellulären Bestandteile des Urins untersucht. Unterscheidet sich das
Aussehen dieser Urothelzellen in Bezug auf bestimmte Kriterien vom Aussehen normaler Urothelzellen, kann vom Vorliegen eines Harnblasenkarzinoms
ausgegangen werden. Insbesondere beim Nachweis von aggressiven Blasentumoren ist die Treffsicherheit dieser Untersuchung sehr hoch.
Dagegen sind die Zellveränderungen, die sich bei den weitaus häufigeren
niedrig-malignen Tumoren finden, oftmals so gering, dass auch die Urinzytologie unauffällig ist. Darüber hinaus kann das Ergebnis einer urinzytologischen Untersuchung durch eine ganze Reihe von anderen Faktoren wie Harnwegsinfektionen oder Steinen verfälscht werden. Daher ist die alleinige Urin-
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zytologie nicht ausreichend, um die Diagnose eines Harnblasenkrebses zu
bestätigen oder auszuschließen. Sind der Untersucherin oder dem Untersucher die klinischen Begleitumstände bekannt, ist die Treffsicherheit der
Zytologie jedoch sehr hoch. Daher sollte die Untersuchung bei der Urologin
bzw. beim Urologen durchgeführt werden.
Bei der Verwendung von molekularen Urinmarkern wird das Vorliegen von
tumorspezifischen Proteinen oder genetischen Veränderungen im Zellkern
der abgelösten Urothelzellen im Urin untersucht. Auch wenn bei einigen dieser Tests die Treffsicherheit für die Erkennung von low-grade (niedrig malignen, weniger gefährlichen) Tumoren höher ist als die der Urinzytologie, wird
der alleinige Einsatz dieser Untersuchung zum Ausschluss oder zur Diagnose
eines Harnblasenkrebses nicht empfohlen.
Ein weiteres Problem einiger dieser Testverfahren sind falsch-positive Befunde. Der Test zeigt dann fälschlicherweise das Vorhandensein eines Tumors
bei einem gesunden Patienten an. Bei einigen Markertests wird eine Rate von
bis zu 40% falsch-positiver Befunde beschrieben. Daher eignen sich diese Untersuchungen nicht als Vorsorgetest bei Patienten ohne Beschwerden. Ihre
Anwendung sollte individuell entschieden werden bzw. auf die Tumornachsorge beschränkt bleiben.
Blasenspiegelung (Zystoskopie)
Eine Blasenspiegelung stellt zum heutigen Zeitpunkt das urologische Standardverfahren in der Diagnostik des Harnblasenkrebses dar. Bei dieser ambulanten Untersuchung wird ein spezielles Endoskop (Zystoskop) über die
Harnröhre in die Harnblase eingeführt. Mit diesem Instrument kann dann die
gesamte Innenwand der Harnblase auf das Vorliegen eines Tumors untersucht
werden. In der Regel kommen für diese Untersuchung heute flexible Instrumente zum Einsatz. Im Gegensatz zu den früher oftmals verwendeten „starren“ Zystoskopen können sich diese Instrumente dem natürlichen Harnröhrenverlauf anpassen. Kombiniert mit einer ausreichenden Betäubung der
Harnröhre durch ein spezielles Gleitmittel, kann eine Blasenspiegelung normalerweise weitgehend schmerzfrei durchgeführt werden. Die Blasenspie-
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gelung wird oftmals durch die Entnahme einer Urinzytologie ergänzt, um
Oberhaut
(Epidermis)
bösartige Veränderungen der Blasenschleimhaut
festzustellen.
Zeigt sich bei
einer Zystoskopie das Vorhandensein eines Blasentumors oder kann beim
Verdacht auf einen Blasentumor ein solcher nicht ausgeschlossen werden,
wird eine Gewebeentnahme (Biopsie) erforderlich. In der Regel erfolgt diese
jedoch durch eine spezielle Zystoskopie, die sogenannte transurethrale Resektion.
Urinzytologie
Bei der Urinzytologie werden die abgeschilferten Zellen des Urins, der Blasen-, Harnleiter- oder Nierenbeckenspülflüssigkeit zunächst zahlenmäßig
angereichert (durch schnelles, sanftes Schleudern = zentrifugieren) und anschließend angefärbt. Das ist der Unterschied zur ungefärbten Harnsedimentuntersuchung. Es können so unter dem Mikroskop die stärker angefärbten und besonders die bösartigen und besonders die gefährlicheren
(high-grade)-Tumorzellen gut erkannt werden.
Ist bei auffälliger Zytologie die Blasenspiegelung unauffällig, so kann dies ein
besonders frühzeitiger und wichtiger Hinweis für einen Tumor von Harnleiter oder Nierenbecken sein!
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Bildgebende Verfahren
Der Ultraschall (Sonographie) dient zum Nachweis einer Harnabflussbehinderung des oberen Harntraktes (Niere, Harnleiter), wie er gelegentlich bei
einem Harnblasenkrebs oder auch beim Harnsteinleiden auftreten kann.
Darüber hinaus kann durch eine Ultraschalluntersuchung das Vorliegen
von Tumorabsiedlungen in den
Bauchorganen (z.B. Leber) oder in
den Lymphknoten des rückwärtigen Bauchraums untersucht werden. Harnblasenkrebs kann durch
diese Untersuchung weder diagnostiziert noch ausgeschlossen werden.
Eine Kontrastmitteldarstellung des oberen Harntraktes dient ebenfalls zum
Nachweis bzw. Ausschluss einer Harnabflussbehinderung. Außerdem wird
auf Veränderungen des Harnleiters und des Nierenbeckens geachtet, die auf
das Vorliegen eines Urothelkarzinoms im oberen Harntrakt hinweisen können.
Da je nach Lokalisation eines Harnblasenkarzinoms das Risiko für ein zeitgleich bestehendes Karzinom des Harnleiters oder des Nierenbeckens bis zu
8 % beträgt, müssen auffällige Befunde bei dieser Untersuchung weiter abgeklärt werden.
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Durch eine Computertomographie (CT) und/oder eine MagnetresonanzTomographie (MRT) wird bei nachgewiesenem Harnblasenkrebs die lokale
Ausdehnung des Tumors untersucht und nach Organ- und Lymphknotenabsiedlungen des Tumors gefahndet.
Ähnlich wie bei der Sonographie sind jedoch eine eindeutige Diagnose oder
der sichere Ausschluss einer Harnblasenkrebserkrankung mit diesen Untersuchungen nicht möglich.
Kommen neben dem Harnblasenkarzinom neu aufgetretene Knochenschmerzen
hinzu, kann das Skelettsystem zusätzlich zu CT und
MRT durch eine Knochenszintigraphie auf das Vorliegen von Metastasen untersucht werden.
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Tumorarten
Der mit 90 % häufigste in Europa vorkommende bösartige Tumor der Blase
ist das Urothelkarzinom. Diese Tumoren entstehen aus der Blasenschleimhaut selbst.
Seltener treten Plattenepithelkarzinome auf, die unter anderem aus chronischen Entzündungsreizen herzuleiten sind, also z.B. bei Dauerkatheterträgern auftreten können.
Adenokarzinome entstehen aus im Rahmen der Embryonalentwicklung
versprengtem Drüsengewebe in der Harnblase.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass ein Tumor in der Blase als Metastase von anderen Malignomen, z.B. Magen-Darm-Tumoren oder Brustkrebs, entstanden ist.
Sarkome entstehen aus dem Bindegewebe der Harnblase.
Aufgrund der Häufigkeit des Urothelkarzinoms befasst sich der folgende
Textabschnitt mit diesem Tumor.
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Erkrankungsverlauf und Tumorstadien
Es gibt zwei verschiedene Formen des Urothelkarzinoms:
• das nicht-muskelinvasive Blasenkarzinom und
• das muskelinvasive Blasenkarzinom.
Diese beiden Formen unterscheiden sich wesentlich in der Tumorbiologie,
im klinischen Verlauf und hinsichtlich der Prognose.
Nicht-muskelinvasives Urothelkarzinom
Beim nicht-muskelinvasiven Urothelkarzinom bleibt der Tumor auf die Blasenschleimhaut beschränkt, wächst nicht in den Muskel ein und findet daher
keinen Anschluss an Blut- oder Lymphgefäße. Eine Metastasierung ist infolgedessen unwahrscheinlich. 70 bis 80 % der erstmalig diagnostizierten Blasenkarzinome sind nicht-muskelinvasiv. Diese Art von Tumor kann allerdings
wiederkehren oder zu einem muskel-invasivem Karzinom werden.
Tumorstadien nach UICC (Union internationale contre le cancer)
(dt. Internationale Vereinigung gegen Krebs)
Ta
Tis
T1
nicht-invasives papilläres Karzinom
Carcinoma in situ
Karzinom infiltriert das Schleimhautbindegewebe,
ohne jedoch die Muskelschicht zu erreichen
22
Das sogenannte Grading beschreibt, wie aggressiv der Tumor wahrscheinlich
wächst. Es gibt an, wie sehr sich die Krebszellen von normalem Blasengewebe
unterscheiden: Tumorzellen, die als „gut differenziert” bezeichnet werden,
sind gesunden, ausgereiften Zellen noch recht ähnlich. „Schlecht differenzierte” Zellen haben nur noch wenig Ähnlichkeit mit gesunden Zellen, sie
wachsen deutlich aggressiver.
Bei Blasenkrebs unterscheiden Fachleute nach einer Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation WHO von 2004 sogenannte „Papilläre urotheliale
Neoplasien niedrigen malignen Potentials” (PUNLMP) von gut differenzierten
„Low-grade-Tumoren” und schlecht bis undifferenzierten „High-gradeTumoren”.
Es gibt zudem noch eine ältere Einteilung der WHO aus dem Jahre 1973, die
von einigen Urologen und Pathologen noch mitbenutzt wird.
Im Folgenden sind daher beide Klassifikationen aufgeführt:
Einteilung nach dem Differenzierungsgrad (WHO, 2004):
1.
2.
3.
4.
Papillom
PUNLMP (Papilläre urotheliale Neoplasie mit niedrigem
Malignitätsgrad)
Low-Grade Tumor (niedrig maligne, weniger aggressiv)
High-Grade Tumor (hoch maligne, häufig aggressiv)
23
„Alte” Einteilung nach dem Differenzierungsgrad (WHO, 1973)
G1
G2
G3
gut differenziert, genetisch stabil, wenig Unterschied zu normaler
Blasenschleimhaut, wenig aggressiv
mäßig differenziert
wenig differenziert, genetisch instabil, massive Unterschiede zu
normaler Blasenschleimhaut, sehr aggressiv
BEISPIEL: Ein nicht-invasives papilläres Karzinom, das mäßig differenziert
ist, wird als „TaG2“ betitelt.
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Einteilung nach dem Risiko für ein Rezidiv* oder für eine Progression**
Die Therapie des nicht-muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms (Operation,
Nachbehandlung mit Chemo- und oder Immuntherapeutika) hängt wesentlich von der Risikogruppe ab.
Die Einteilung der Risikogruppe erfolgt folgendermaßen:
niedriges Risiko (low-risk Tumoren), z.B. ein einzelner, kleiner TaG1-Tumor
Rezidivwahrscheinlichkeit
Progressionswahrscheinlichkeit
nach 1 Jahr
15 %
0,2 %
nach 5 Jahren
31 %
0,8 %
mittleres Risiko (intermediate-risk Tumoren), z.B. mehrere TaG2-Tumoren
oder ein einzelner T1G2
Rezidivwahrscheinlichkeit
Progressionswahrscheinlichkeit
nach 1 Jahr
24 - 38%
1 -5%
nach 5 Jahren
46 - 62%
6 - 17%
hohes Risiko (high-risk Tumoren), z.B. mehrere T1G3-Tumoren oder einzelner
T1G3-Tumor mit begleitendem Tis
Rezidivwahrscheinlichkeit
Progressionswahrscheinlichkeit
nach 1 Jahr
61%
17%
nach 5 Jahren
78%
45%
Bei den angegebenen Werten handelt es sich um statistische Richtwerte.
Das individuelle Risiko muss gemeinsam mit dem behandelnden Urologen
besprochen werden!
*
**
Rezidiv meint das Wiederauftreten einer Krankheit.
Progression steht für das Fortschreiten einer Erkrankung.
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Muskelinvasives Urothelkarzinom
Beim muskelinvasiven Urothelkarzinom wächst der Tumor in die Muskelschicht ein und findet Anschluss an Blut- oder Lymphgefäße. Eine Metastasierung in Nachbarorgane (z. B. Darm, Prostata, Gebärmutter, Scheide) sowie
in weiter entfernte Organe (z.B. Lunge, Leber, Knochen) ist daher möglich.
20 bis 30 % der erstmalig diagnostizierten Blasenkarzinome sind muskelinvasiv. Die Hälfte dieser Patienten entwickelt Metastasen innerhalb von zwei
Jahren oder hat sie bereits bei der Erstdiagnose. Etwa die Hälfte der Patienten mit einem muskelinvasiven Karzinom überlebt länger als fünf Jahre.
Tumorstadien nach UICC (Union internationale contre le cancer)
T2
T3
T4
Tumor wächst in den Blasenmuskel ein
Tumor wächst in das die Blase umgebende Bindegewebe ein
Tumor wächst in Nachbarorgane (Prostata, Gebärmutter,
Scheide, Bauchwand, Beckenwand) ein
N1-N3 Befall von Beckenlymphknoten
M1
Metastasen in anderen Organen
Die Therapie des muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms (Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie) hängt im Wesentlichen vom Tumorstadium ab
und muss individuell mit dem behandelnden Urologen besprochen werden.
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Behandlungsmöglichkeiten
Blasenkrebs ohne Muskelbefall
Bei Blasenkrebs ohne Muskelbefall ist die sogenannte transurethrale Resektion (TUR) die Methode erster Wahl, da sie in zweierlei Hinsicht von Relevanz ist: Sie ist zum einen diagnostisch hilfreich, da ein tumorverdächtiger
Befund direkt beim Eingriff abgeklärt werden kann. Zum anderen hat sie
auch therapeutische Bedeutung: Tumoren können während der TUR komplett abgetragen werden.
Der Eingriff ist sowohl in Vollnarkose oder Teilnarkose (Spinalanästhesie)
möglich. Dabei wird ein spezielles Zystoskop über die Harnröhre in die
Harnblase eingeführt. Der Tumor und die darunterliegende Muskelschicht
werden elektrochirurgisch abgetragen, wobei das Abtragen der Muskelschicht dem Ausschluss eines Muskelbefalls dient. Das anschließende Verschorfen des Wundgrundes wird mittels elektrischen Stroms vorgenommen.
Der Eingriff ist relativ unkompliziert; er hat in der Regel einen ein bis drei
Tage dauernden stationären Aufenthalt zur Folge. In einzelnen Fällen ist
der Eingriff auch ambulant möglich. Nach dem Eingriff erhält der Patient
für ein bis zwei Tage einen Blasenkatheter, um die Blase regelmäßig spülen
zu können. Dies vermeidet die Bildung von Blutgerinnseln.
Mögliche Komplikationen und Risiken
Häufiger: In Folge der Operation kann es zu Blutbeimengungen im Urin, zu
Brennen beim Wasserlassen oder zu vermehrten Wasserlassen kommen. Es
kann sich auch eine Blasenentzündung einstellen.
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Selten: In einigen Fällen kann es zu Verletzungen der Harnröhre oder der Blasenwand und stärkeren Nachblutungen kommen. Es kann sich eine bleibende
Verminderung der Blasenkapazität einstellen.
Das entnommene Gewebe wird vom Pathologen feingeweblich untersucht.
Abhängig vom Befund und von der Größe des Tumors ist gegebenenfalls ein
zweiter Eingriff erforderlich.
Alternativ wird bei wiederkehrenden Niedrigrisiko-Tumoren (Ta low-grade)
eine elektrische Koagulation (Verkochung von Gewebe) vorgenommen. Hierdurch wird verhindert, dass durch wiederholte Resektionen mittels TUR die
Blasenwand vernarbt und (weitere) Störungen der Blasenfunktion auftreten
(Kapazitätsverlust, Dranginkontinenz).
Lokale Instillationsbehandlung
Bei einer Instillationsbehandlung wird ein Medikament in die Harnblase
eingefüllt.
Man unterscheidet die Frühinstillation und adjuvante Instillationsbehandlung:
Frühinstillation
Bei allen Patienten sollte innerhalb der ersten 24 Stunden nach der TUR für
etwa 30 bis 60 Minuten ein Chemotherapeutikum in die Harnblase eingefüllt
werden. Dies senkt die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Tumor in der
Blase wächst. Bei starker postoperativer Blutung oder sehr ausgedehnten
Resektionen ist die Frühinstallation allerdings nicht möglich.
Adjuvante Instillationsbehandlung
Eine adjuvante Instillationsbehandlung ist immer abhängig vom Risikoprofil
(siehe Abschnitt Erkrankungsstadien). Besteht ein niedriges Risiko, so ist die
Behandlung nicht erforderlich. Bei einem mittleren und hohen Risiko wird
diese Behandlung empfohlen.
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Es gibt zwei Arten der adjuvanten Instillationsbehandlung:
Bei der intravesikalen Chemotherapie werden Tumorzellen durch das C h e motherapeutikum direkt abgetötet. Es gibt verschiedene Wirkstoffe, z.B. Mitomycin, Epirubicin u.a. Diese Möglichkeit der Therapie senkt die Rezidivrate.
Als Therapiedauer werden bis zu zwölf Monate empfohlen.
Die intravesikale Immuntherapie aktiviert das körpereigene Immunsystem
durch die Verabreichung von BCG (Bacillus Calmette-Guérin). Hierbei handelt
es sich um einen abgeschwächten Lebendimpfstoff gegen Tuberkulose. Das
Immunsystem kann Tumorzellen abtöten. Diese Therapie senkt die Rezidivund Progressionsrate.
Die Wahl des Verfahrens ist jeweils vom klinischen und histologischen Bild abhängig. Bei mittlerem Progressionsrisiko wird entweder die intravesikale Immuntherapie oder eine Chemotherapie angewandt; bei hohem Progressionsrisiko oder Carcinoma in situ ausschließlich die Immuntherapie BCG. Die
Therapiedauer beträgt mindestens ein Jahr, maximal bis drei Jahre.
Mögliche Komplikationen und Risiken
Häufig: In Folge der Behandlung kann es zu Brennen beim Wasserlassen oder
vermehrten Wasserlassen kommen.
Selten: In einigen Fällen kann es zu Unverträglichkeitsreaktionen,
Entzündungen oder Infektionen kommen.
29
Nachsorge
Die Nachsorge ist ein wesentlicher Baustein der Therapie von Blasenkarzinomen ohne Muskelbefall. Das frühe Erkennen von Rezidiven ist insbesondere
bei Hochrisikopatienten wesentlich für den klinischen Verlauf.
Dabei ist die Nachsorgetherapie immer auch abhängig vom Risikoprofil:
a.
Niedriges Rezidiv- und Progressions-Risiko:
Blasenspiegelung 3 und 9 Monate nach TUR,
dann jährlich für 5 Jahre
b.
Hohes Progressions-Risiko:
In den ersten zwei Jahren alle 3 Monate eine Blasenspiegelung
sowie eine Urinzytologie, dann für 3 Jahre alle 6 Monate,
dann jährlich. Zusätzlich jährliche Bildgebung des oberen Harntraktes
c.
Mittleres Progressions-Risiko:
individuell angepasstes Nachsorge-Schema,
am besten wie bei Hochrisikopatienten
30
Blasenkrebs mit Muskelbefall
Radikale Zystektomie
Bei Blasenkrebs mit Muskelbefall ist die sogenannte radikale Zystektomie als
Standardtherapie erforderlich. Ebenso kommt sie in speziellen Fällen bei Tumoren ohne Muskelbefall zum Einsatz, z.B. bei Hochrisiko-Tumoren, beim Versagen einer BCG-Therapie oder bei durch eine TUR nicht kontrollierbaren Tumoren. Die Heilungsrate durch Zystektomie liegt im Stadium T2 bei bis zu
80%, im Stadium T4 oder bei Lymphknotenbefall bei 20 bis 40 %.
Der Eingriff beim Mann erfordert die Entfernung von Harnblase, Prostata,
Samenblasen.
Bei der Frau ist die Entfernung von Harnblase, Gebärmutter, einem Teil der
vorderen Scheidenwand, ggf. Eierstöcke erforderlich.
In jedem Fall geht es darum, das tumortragende Organ und die Organe, in die
ein Blasenkrebs mit hoher Wahrscheinlichkeit einwächst, zu entfernen.
Zusätzlich bei beiden Geschlechtern kann die Entfernung der Beckenlymphknoten vonnöten sein, wo häufig Lymphknotenmetastasen entstehen.
Wurde die Harnblase beim Eingriff komplett entfernt, so muss der Urin
anderweitig abgeleitet werden. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten:
Harnleiter-Haut-Fistel:
Bei dieser Methode wird der Harnleiter in die Bauchhaut eingenäht, und der
Urin wird in einen Auffangbeutel abgeleitet (Urostoma).
Ileum-Conduit:
Einnähen der Harnleiter in ein Darmsegment, das wiederum in die Bauchhaut
eingenäht wird. Der Urin wird in einen Auffangbeutel abgeleitet. Diese Methode weist ein niedrigeres Risiko für Harnwegsinfektionen auf als die Harnleiter-Haut-Fistel.
31
Ersatzharnblase:
Der „Beutel“ wird aus einem Darmsegment gebildet; Harnleiter und Harnröhre werden an diesen Beutel angeschlossen.
Als weitere, alternative Verfahren sind sowohl eine Harnleiter-DarmImplantation als auch katheterisierbare Reservoirs möglich:
Bei der Harnleiter-Darm-Implantation werden die Harnleiter in den Enddarm
eingepflanzt, das heißt, der Urin wird mit dem Stuhl ausgeschieden.
Die katheterisierbare Reservoirs werden aus dem Darm gebildet. Die Entleerung des Reservoirs erfolgt mithilfe eines Katheters.
Die Wahl der Harnableitung erfolgt nach operativen bzw. anatomischen
Faktoren. So ist beispielsweise die Frage bedeutsam, ob genügend Darm
für eine Ersatzblase intakt ist, bzw. ob der Schließmuskel und die Harnröhre beim Eingriff erhalten bleiben konnten. Zudem werden individuelle Faktoren berücksichtigt, die Sie für sich berücksichtigen und gemeinsam mit Ihrem Arzt besprechen sollten: Welches Verfahren lassen
mein Gesundheitszustand und meine psychische Belastbarkeit zu?
Mit welcher Methode kann ich mich am besten arrangieren?
Der Selbsthilfeverband Deutsche ILCO e.V. bietet Betroffenen vielfältige
Unterstützung im Umgang mit der künstlichen Harnableitung. Auch der
Selbsthilfebund Blasenkrebs kann hilfreiche Auskünfte erteilen.
Entsprechende Kontaktdaten finden Sie im Anhang.
32
Komplikationen und Risiken
Typische Komplikationen eines großen Baucheingriffs sind Blutungen, Infektionen oder Verletzung von Nachbarorganen. In Folge des Eingriffs kann es
auch zu Thrombosen, Embolien oder einem Darmverschluss kommen.
Komplikationen abhängig von der Art der Harnableitung:
Hier kann es zu Inkontinenz, erektilen Dysfunktion oder zu unzureichender
Nahrungsverwertung durch den Darm (Malabsorptionssyndrom) kommen.
Multimodale Therapie (TUR-BT + Radiotherapie + Chemotherapie)
Neben der radikalen Zystektomie gibt es zudem die multimodale Therapie.
Diese Therapiemöglichkeit wird in ausgewählten Fällen (z.B. bei organbegrenzten Tumoren) in Betracht gezogen und erfolgt in mehreren Schritten.
Die Heilungsraten sind mit denen der radikalen Zystektomie vergleichbar.
Folgende Maßnahmen werden der Reihe nach durchgeführt:
1. Sorgfältige transurethrale Resektion aller sichtbaren Tumoren
2. Bestrahlung der Harnblase in Kombination mit einer Chemotherapie
(in der Regel 5 Wochen Bestrahlung, in der 1. Woche und in der
5. Woche zusätzlich Chemotherapie)
3. Nach Abschluss der Bestrahlung Entnahme von Gewebeproben.
Wird kein Tumor mehr nachgewiesen, kann die Nachsorge eingeleitet
werden.
4. Bei Nachweis von (Rest-)Tumorzellen erfolgt eine radikale Zystektomie
Typische Komplikationen der Strahlen- / und Chemotherapie
In Folge der Behandlung kann es zu Entzündungen des Darms, zu Narbenbildung von Darm und Harnleitern, zu chronischen Blasenentzündungen
oder Knochenmarksdepression kommen. Blutbildveränderungen, Haarausfall, Fatigue, Übelkeit, Erbrechen sind möglich.
33
Neoadjuvante oder adjuvante Chemotherapie
Die neoadjuvante Chemotherapie wird vor der Durchführung einer radikalen
Zystektomie angewandt. Sie hat zum Ziel, durch Verkleinerung des Tumors
die Operabilität zu verbessern. Zudem können bereits im Körper verteilte Tumorzellen (Mikrometastasen) abgetötet werden.
Diese Therapie wird von den Fachgesellschaften empfohlen, weil sie die Überlebenswahrscheinlichkeit verbessern kann. Allerdings profitieren nur ein bis
zwei von 20 Patienten von dieser Methode. Ob diese Therapiemöglichkeit angewendet wird, hängt auch von individuellen Faktoren ab.
Die adjuvante Chemotherapie wird nach der Durchführung einer radikalen
Zystektomie angewandt. Auch hier ist das Ziel, durch Abtöten von möglicherweise im Körper verteilten Tumorzellen die Überlebenswahrscheinlichkeit zu verbessern. Bislang ist in Studien allerdings nicht eindeutig nachgewiesen, ob es tatsächlich einen Überlebensvorteil gibt.
Nachsorge
Aufgrund des hohen Rezidivrisikos und der hohen Metastasierungsrate ist die
Nachsorge sehr wichtig, um ein mögliches Fortschreiten frühzeitig zu erkennen. Auch nach Entfernung der ursprünglichen Harnblase sind die regelmäßige Kontrollunteruchung durch Zystoskopie (Spiegelung) der Ersatzblase
beim Urologen und die Urinzytologie (sowohl vom Darmersatzblasenurin, als
auch bei vorhandener Rest-Harnröhre durch Harnröhrenspülzytologie) wegen
der möglichen Entstehung weiterer Tumore wichtig.
Häufig werden auch Computertomographien des Körperstamms durchgeführt. Diese Kontrollen finden in den ersten fünf Jahren nach einer Zystektomie oder multimodalen Therapie halb- bis vierteljährlich statt. Danach sind
jährliche Kontrollen vorgesehen.
34
Metastasierter Blasenkrebs
Im metastasierten Stadium ist in der Regel keine Heilung mehr möglich.
Schwerpunkt der Behandlung ist daher eine Stabilisierung des Krankheitsverlaufs bzw. die Linderung von Beschwerden. Dies ist über einen gewissen
Zeitraum mittels Chemotherapie möglich.
Chemotherapie
Mit Blick auf eine mögliche Chemotherapie sollten im Gespräch mit dem Arzt
u.a. folgende Entscheidungskriterien abgewogen werden:
•
•
•
•
•
Sind Beschwerden vorhanden?
Welche Begleiterkrankungen gibt es?
Welche Chemotherapie könnte überhaupt verabreicht werden?
Sind häufige stationäre Aufenthalte tolerabel?
Wie groß ist die Bereitschaft, evtl. Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen?
Operative Eingriffe
Operationen sind möglich und sinnvoll, wenn einzelne Metastasen vorliegen.
Ansonsten sollten gezielte operative Eingriffe nur bei Beschwerden vorgenommen werden, z.B. die Entfernung eines Lymphknotens, der einen Nerv
einengt und so Schmerzen verursacht.
Strahlentherapie
Sie ist dann vorzuziehen, wenn Beschwerden durch Metastasen bedingt sind,
zum Beispiel bei Knochenschmerzen durch Knochenmetastasen.
35
Palliative Versorgung
Auch wenn in diesem Stadium der Erkrankung keine Heilung mehr möglich
ist, gibt es dennoch Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung von Beschwerden. Beispielsweise kann eine Kortisongabe das Allgemeinbefinden
bessern und Abgeschlagenheit sowie Appetitmangel beheben.
Wie die meisten Menschen möchten auch Krebskranke in der letzten Phase ihres Lebens möglichst viel Zeit in der Umgebung verbringen, in der sie sich am
wohlsten fühlen und die ihnen das größtmögliche Maß an selbstständiger Lebensgestaltung gewährt. Grundvoraussetzung zur Realisierung dieses Wunsches ist eine sorgfältige Behandlung von Schmerzen und anderen körperlichen Belastungen. Zugleich sollte eine angemessene psychosoziale Betreuung
und Begleitung von Patienten und Angehörigen gewährleistet sein.
Für diese sogenannte palliative Versorgung und Begleitung stehen in
Deutschland verschiedene spezialisierte Einrichtungen wie ambulante
Fachpflegedienste, Hospizgruppen, stationäre Hospize oder Palliativstationen zur Verfügung.
Wo Sie ein solches Angebot in Ihrer Nähe finden, können Sie bei den im
Anhang genannten Ansprechpartnern erfahren.
36
Rehabilitation und Nachsorge
Anschlussheilbehandlung und Rehabilitation
Die Anschlussheilbehandlung hat zum Ziel, die körperliche Leistungsfähigkeit
wieder herzustellen sowie die psychische Situation der Krebsbetroffenen zu
verbessern. Hierbei wird besonders auf mögliche Neben- oder Folgewirkungen der Akuttherapie eingegangen. So kann beispielsweise der Umgang mit
einer künstlichen Harnableitung während der Rehabilitation in Ruhe gezeigt
und eingeübt werden. In Einzel- und Gruppenberatungen kann außerdem die
Grundlage für die Rückkehr in den Alltag oder für weitere eventuell notwendige Behandlungen gelegt werden. Die meisten Betroffenen machen
mit der Anschlussheilbehandlung gute Erfahrungen.
Möglichst schon vor, auf jeden Fall aber während der Behandlung im
Krankenhaus, sollten Sie mit Ihrem Arzt die Frage der Anschlussheilbehandlung bzw. Rehabilitation klären. Um Ihren speziellen Bedürfnissen
als Blasenkrebspatient gerecht werden zu können, sollte die Reha- Klinik
auf die Nachsorge dieser Tumorart spezialisiert sein. Der Kliniksozialdienst ist bei der Auswahl einer geeigneten Klinik und bei der Antragstellung behilflich.
37
Mit der Erkrankung leben
Ergänzende Maßnahmen
Viele Betroffene fragen sich, was sie neben der eigentlichen Therapie und
Nachsorge des Blasenkarzinoms tun können, um den Heilungsprozess zu unterstützen und bei Rückkehr in den Alltag eine befriedigende Lebensqualität
wieder zu erlangen. Hier können Empfehlungen helfen, wie sie prinzipiell
auch für gesunde Menschen gelten. Ausgewogene Ernährung, sorgsamer
Umgang mit Genussmitteln, regelmäßige Bewegung
an der frischen Luft oder auch ein bewusstes
Zeitmanagement tragen ganz wesentlich
zu Gesundheit und Wohlbefinden bei.
Weiterhin ist erwiesen, dass gemäßigter Ausdauersport auch Krebspatienten gut tut. Durch gezielte Bewegung können Funktionseinschränkungen leichter behoben und
ein positives Lebensgefühl erreicht
werden. Ängste, Traurigkeit und
Erschöpfungszustände kommen bei Krebspatienten, die im Rahmen der NachsorgeSport treiben, deutlich seltener vor.
38
Fragen Sie aber, bevor Sie (wieder) mit dem Sport beginnen, auf jeden
Fall Ihren Arzt nach möglichen Einschränkungen. In NRW hat der Landessportbund langjährige Erfahrung mit speziellen Angeboten für Krebspatienten. Die Kontaktdaten finden Sie im Anhang.
Insbesondere beim nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinom:
Rauchstopp! Rauchen ist nachgewiesenermaßen der stärkste Risikofaktor für
die Entstehung des Blasenkrebses. Um das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken wieder zu normalisieren, sind zwanzig Jahre Rauchfreiheit nötig. Aber
selbst wenn ein Blasenkrebs bereits festgestellt ist, ist die Rezidivwahrscheinlichkeit niedriger, wenn Sie aufhören zu rauchen!
Ausführliche Informationen zum Themenbereich „Mit der Erkrankung
leben” finden Sie in den Broschüren „Mit Leib und Seele leben“ und
„Komplementäre Behandlungsmethoden bei Krebserkrankungen“ der
Krebsgesellschaft NRW.
39
Beratung und Selbsthilfe
Aufgrund verbesserter Früherkennungsund Behandlungsmöglichkeiten haben
heute immer mehr Menschen die Möglichkeit, nach der akuten Therapie und
Nachsorge ihren gewohnten Alltag wieder aufzunehmen. Auch wenn der Krebs
erfolgreich behandelt wurde, fällt dies nicht
immer leicht. Sowohl mögliche Nebenwirkungen und Folgen der Therapie, als auch die Furcht
vor einem Rezidiv oder extreme Abgeschlagenheit und Erschöpfung (FatigueSyndrom) können das Lebensgefühl noch über Jahre beeinträchtigen.
Um den Weg zurück in den Alltag zu erleichtern, gibt es verschiedene Angebote, die Krebserkrankten spezifische Unterstützung bieten. Dazu gehören
z.B. Selbsthilfegruppen und Krebsberatungsstellen, wie sie in ganz Nordrhein-Westfalen zu finden sind. Der Austausch mit ebenfalls an Blasenkrebs
erkrankten Menschen oder der Besuch von angeleiteten Gesprächskreisen z.B. gemeinsam mit Angehörigen - hilft vielen Betroffenen, das innere Gleichgewicht wieder zu finden. Auch Einzelgespräche mit psychoonkologischen
Fachleuten können Schritt für Schritt Entlastung bringen.
Im Anhang finden Sie Adressen von Institutionen und Ansprechpartnern,
die bei bestimmten Fragestellungen weiterhelfen. Darüber hinaus gibt die
Krebsgesellschaft NRW gerne Auskunft über Angebote in der Region.
40 Glossar
Abdomen, abdominal: Bauch, Ober-/Unterleib; die Bauchregion betreffend
Adenokarzinom: So bezeichnet man einen bösartigen Tumor, der aus Drüsengewebe hervorgegangen ist. Die gutartige Zellveränderung von Drüsengewebe nennt man dagegen Adenom
Adjuvant: Die Wirkung zusätzlich unterstützend
Amine: Stoffe, die krebserzeugend sind
Analgosedierung: Im Gegensatz zur Vollnarkose eine Art „Dämmerschlafnarkose”, bei der zur örtlichen Betäubung ein schnell wirksames Schlafmittel
und unterstützend ein Schmerzmittel verabreicht wird
Anamnese: Krankengeschichte
Antiemetikum (Pl. Antiemetika): Medikament, das Übelkeit und Erbrechen
verhindert bzw. abschwächt. Antiemetika werden besonders bei der Behandlung von Nebenwirkungen der Chemotherapie und Strahlentherapie
eingesetz
Benigne: Gutartig; gutartige Tumore
Bilharziose: Infektionskrankheit, in deren Folge sich Würmer entwickeln;
diese siedeln sich bevorzugt im Darm oder in der Blase an. Erkrankungen, die
hierdurch entstehen, können langfristig zu Krebs führen
Biopsie: Mit einem Instrument (z.B. Spezialkanüle, Zangeninstrument
oder Skalpell) wird Gewebe entnommen und mikroskopisch untersucht
Carcinoma in situ (cis): Feingeweblicher Befund eines frühen Karzinoms noch
ohne invasives Wachstum, früheste Stufe einer Krebserkrankung
Chemotherapie: Behandlung mit chemischen Substanzen, die das Wachstum
von Tumorzellen im Organismus hemmen
41
Chemotherapie, intravesikale: Sonderform der Chemotherapie, bei der Medikamente durch ein dünnes Röhrchen direkt in die Blase eingeführt werden
und dort eine Zeit lang beiben
Computertomographie (CT): Schichtweises Röntgen mit Computersteuerung;
die einzelnen Schichten werden durch den Computer zusammengesetzt, so
dass sich ein dreidimensionales Bild ergibt, auf dem auch kleinere Tumore
oder Metastasen sichtbar sind
Differenzierungsgrad: Beurteilung des Malignitätsgrades bösartiger Tumoren anhand histologischer und zytologischer Kriterien (Übereinstimmung
mit Strukturen des Ausgangsgewebes)
Dysurie: Gestörte Blasenentleerung
Endoskop: Optisches Instrument, mit dem Hohlorgane – z.B. Blase und Magen
– von innen angeschaut werden können
Endoskopie: Verfahren, mit dem durch ein optisches System innere Hohlorgane wie der Magen oder der Darm von innen angeschaut werden können
Erektile Dysfunktion: Die Unfähigkeit, eine ausreichende Versteifung des
Gliedes zu erreichen oder zu halten
Erythrozyten: Rote Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport im Blut
zuständig sind
Grading: Einteilungen der Tumorzellen nach ihrem Reifegrad und Grad der
Bösartigkeit. Dies beschreibt, wie stark die Krebszellen im Aussehen von gesunden Zellen abweichen. Das Grading ist bei verschiedenen Gewebearten
unterschiedlich. Beim Harnblasen-, Harnleiter- und Nierenbeckenkrebs unterscheidet man jeweils die meist gutatigen Papillome (inkl. PUNLMP), die nur
selten bösartigen G1-2, Low-Grade Tumore und die häufig bösartigen G2-3,
High-Grade Tumore
Hämaturie: Vermehrte Ausscheidung roter Blutkörperchen im Harn
42 Glossar
Harninkontinenz: Unwillkürlicher Urinabgang
High-Grade Tumor: Tumor mit hohem Malignitätsgrad, häufig agressiv.
Histologie: Lehre von den Geweben des Körpers; bei der histologischen Untersuchung wird das entnommene Gewebe auf seine Bestandteile untersucht; sie dient damit der Diagnose
Ileum: Letzer Teil des Dünndarms
Ileus: Darmverschluss
Immunsystem: Abwehrsystem unseres Körpers
Indikation: Grund zur Verordnung eines bestimmten Verfahrens
Indiziert: Angezeigt, ratsam erscheinend
Induktionstherapie: Phase intensiver Chemotherapie bis zum Erreichen der
Rückbildung des Tumors
Infektion: Das Eindringen und Vermehren von krankheitserregenden
Mikroorganismen im Körper
Inkontinenz: Unwillkürlicher Harn- oder Stuhlabgang
Inspektion: Untersuchung, genaue Betrachtung
Insuffizienz: Ungenügende Funktion eines Organs (Organsystems)
Karzinogene: Krebsfördernde, -auslösende Substanzen
Karzinom: Bösartiger Tumor, der in den Epithelgeweben entsteht, z.B. in
der Haut, den Schleimhäuten, der Lunge
Katheter: Röhren- oder schlauchförmiges, starres oder biegsames
Instrument zum Einführen in Hohlorgane
43
Kernspintomographie, Magnetresonanztomographie (MRT): Bildgebendes
Untersuchungsverfahren ohne Strahlenbelastung: Eine von außen um den
Körper erzeugtes starkes, aber ungefährliches Magnetfeld veranlasst die
körpereigenen Wasserstoffatome dazu, Signale zurückzusenden. Diese können von einem Computer zu einem Bild des Körperinneren zusammengesetzt werden
Knochenszintigraphie: Untersuchung des Knochengerüstes mit Hilfe einer strahlenden Substanz; diese wird dem Körper zugeführt, sie verteilt sich danach im
Körper, und die Verteilungsdichte wird mit einem Abtastgerät aufgenommen
Kontrastmittel: Substanz, die bei der bildlichen Darstellung von inneren Organen in das Venensystem, in eine Körperhöhle oder in ein Hohlorgan eingespritzt wird, wenn der natürliche Bildkontrast zu schwach wäre, um die
wichtigsten Unterschiede zu erkennen
Leukozyten: Weiße Blutkörperchen; werden in verschiedene Formen unterteilt,
u.a. in Lymphozyten; übernehmen bestimmte Funktionen im Immunsystem
Lokalanästhesie: Örtliche Betäubung
Low-Grade-Tumor: Tumor mit niedrigem Malignitätsgrad, selten agressiv
Lymphknoten: Die Lymphknoten sind an zahlreichen Stellen des Körpers
(Lymphknotenstationen) Filter für das Gewebswasser (Lymphe) einer Körperregion. Die oft verwendete Bezeichnung Lymphdrüse ist falsch, da die
Lymphknoten keinerlei Drüsenfunktion besitzen. Die Lymphknoten sind ein
wichtiger Teil des Immunsystems
Makrohämaturie: Rötliche bis braune Verfärbung des Urins, die durch Blut
im Urin verursacht wird
Metastase: „Tochtergeschwulst“, die – im Gegensatz zum Lokalrezidiv –
entfernt vom Ursprungsherd an einer anderen Stelle im Körper entsteht. Die
Ausbreitung der Tumorzellen erfolgt meist über die Blut- und Lymphbahnen
44 Glossar
Neoadjuvante Therapie: Chemo- oder Hormontherapie, die vor der Operation durchgeführt wird, um den Tumor schrumpfen zu lassen und damit
besser operabel zu machen
Neoblase: Erstazblase, meist aus einem Stück des Dünndarms gewonnen
Palliativ: Krankheitsmildernd, nicht heilend (im Gegensatz zu kurativ);
Maßnahmen zur Beseitigung von Symptomen, ohne die zugrunde liegende
Erkrankung beseitigen zu können. Die palliative Therapie bezieht sich auf
Krankheitssituationen, in denen die Heilung eines Krebspatienten nicht
mehr möglich ist. Sie umfasst eine lebensverlängernde oder symptomlindernde Behandlung, vor allem eine intensive Schmerztherapie und die
Linderung von anderen Krankheitssymptomen
Papillom: Gutartiger Blasentumor (WHO 2004)
Pathologe: Facharzt für Gewebsuntersuchungen (Pathologie).
Peritoneum: Bauchfell
Plattenepithelkarzinome: Sind von den Epithelien der Haut und der
Schleimhäute ausgehende bösartige Tumore
Pollakisurie: Verstärkter Harndrang, bei nur jeweils einer geringen Menge Urin
Positronen-Emissions-Tomographie (PET): Bisher selten durchgeführte Untersuchung, bei der über die Aufnahme einer radioaktiv markierten Substanz
und ihrem nachfolgenden Stoffwechsel ein Bild des Körpers oder einzelner
Abschnitte angefertigt wird; Tumoren und/oder Metastasen weisen meist
einen gegenüber gesundem Gewebe erhöhten Stoffwechsel auf und heben
sich dadurch in dem tomographischen Bild vom gesunden Gewebe ab
Postoperativ: Nach einem chirurgischen Eingriff; postoperative Behandlung: Behandlung nach einer Operation
Pouch: Zur Beutelform vernähtes Darmstück mit einer Art Auslassventil, in
dem Urin oder Darminhalt gesammelt werden kann
45
Primärtumor: Die zuerst entstandene Geschwulst, von der Metatstasen ausgehen können
Prognose: Voraussichtlicher Krankheitsverlauf
Progression: Fortschreiten der Krankheit; progressionsfreie Zeit: Zeit bis
zum Fortschreiten der Erkrankung
Prophylaxe: Verhütung von und Vorbeugung gegen Krankheiten
PUNLMP: englisch, Papillary urothelial neoplasm of low malignant potential
(WHO 2004) deutsch: papilläre Urotheliale Neoplasie mit niedrig malignem
Potential (sehr selten bösartig)
Pyelographie, intravenöse: Darstellung des Nierenbeckens im Rahmen einer
Röntgenkontrastdarstellung der Nieren, des Nierenbeckens, der Harnleiter
und der Blase nach intravenöser Injektion eines jodhaltigen Röntgenkontrastmittels, das von den Nieren ausgeschieden wird und die Harnwege füllt
Radiotherapie (Strahlentherapie): Anwendung ionisierender Strahlen zu Heilungszwecken; hierbei werden grundsätzlich sehr viel höhere Strahlendosen
notwendig als bei der Anfertigung eines Röntgenbildes zu diagnostischen
Zwecken. Unterschieden wird zwischen interner Strahlentherapie („Spickung“
mit radioaktiven Elementen) und externer Strahlentherapie, bei der ein Patient in bestimmten, genau festgelegten Körperregionen von außen bestrahlt
wird. Beide Methoden können auch gemeinsam zur Bekämpfung eines
Tumorleidens eingesetzt werden. Die Strahlentherapie unterliegt strengen
Sicherheitsauflagen, die eine Gefährdung des Patienten vermeiden helfen
Regression: Rückbildung; das Schrumpfen o. Verschwinden eines Krebsherdes.
Rehabilitation: Alle med., psychotherapeutischen, sozialen und beruflichen
Maßnahmen, die eine Wiedereingliederung in Familie, Gesellschaft und
Berufsleben zum Ziel haben; diese Maßnahmen sollen es den Patienten
ermöglichen, besser mit krankheitsbedingten Problemen fertig zu werden
46 Glossar
Rekonstruktion: Wiederherstellung eines zerstörten Gewebsteiles
Rekonvaleszenz: Genesungs- und Wiederherstellungsphase
Remission: Rückbildung von Krankheitszeichen, z.B. eines Tumors; Remission
ist nicht gleichbedeutend mit Heilung. Unter der Nachweisgrenze kann die Erkrankung noch aktiv sein und zu einem Rückfall führen. Man unterscheidet
zwischen der kompletten Remission, bei der kein Tumor mehr nachweisbar ist
und der teilweisen (partiellen) Remission, bei der zwar nicht alle, aber viele
Tumoranzeichen beseitigt sind. Komplette Remission: Ein Tumor ist für mindestens vier Wochen nicht nachweisbar; Heilung erst nach Jahren, wenn kein
Anzeichen eines neuen Auftretens verzeichnet wird. Partielle Remission: eine
Verringerung der Tumorgröße um mindestens die Hälfte in einem Zeitraum
von mehr als vier Wochen ohne Anzeichen von Krebswachstum an anderen
Stellen des Körpers
Remissionsrate: Anteil erfolgreich behandelter Patienten einer Untersuchungsgruppe, wenn eine Tumorverkleinerung (partielle Remission) oder die
vollständige Rückbildung des Tumors erzielt wurde
Resektion: Operative Entfernung von kranken Organteilen
Retardpräparat: Medikament mit verzögerter Wirkstofffreisetzung, auch „Depotpräparat“ genannt; die Freisetzung des Wirkstoffes erfolgt gesteuert und
unverändert über einen längeren Zeitraum
Retroperitonealbereich: Der hinter dem Bauchfell gelegene Bauchraum
Rezidiv: Erneutes Auftreten eines Tumors nach vorheriger Behandlung; man
unterscheidet zwischen Lokalrezidiv und Metastasen. Rezidivfreie Krankheitsintervalle: Zeitraum bis zum Auftreten neuer Tumorherde
Sonographie: Ultraschalluntersuchung; bildgebendes Verfahren, bei dem
energiereiche Schallwellen durch Gewebe, Tumore, Blutgefäße oder Knochen in unterschiedlicher Weise reflektiert werden
47
Stadieneinteilung (Staging): Bei bösartigen Tumoren wird die Ausbreitung
innerhalb des Entstehungsorgans in die Nachbarorgane und in andere Organe festgelegt, wobei die Größe des ursprünglichen Tumors (Primärtumor), die Zahl der befallenen Lymphknoten und die Metastasen formelhaft
erfasst werden (siehe auch TNM-Klassifikation, Grading)
Stoma: Eine chirurgisch hergestellte Öffnung, z.B. ein künstlicher Darmoder Blasenausgang in der Darmwand
Symptom: Krankheitszeichen
Szintigraphie: Wichtiges bildgebendes Verfahren in der Tumordiagnostik;
schwach radioaktive Substanzen werden nach der Verabreichung kurzfristig
im Gewebe gespeichert und lassen dort krankhafte Veränderungen erkennen
Therapie: Kranken-, Heilbehandlung
Thrombozyten: Blutplättchen, leiten die Blutgerinnung ein
TNM-Klassifikation: Gruppeneinteilung bösartiger Tumoren nach ihrer Ausbreitung. Es bedeutet: T = Tumor, N = Nodi (regionäre Lymphknoten); M =
Fernmetastasen. Durch Zuordnung von Indexzahlen werden die einzelnen
Ausbreitungsstadien genauer beschrieben. Ein Karzinom im Frühstadium
ohne Metastasierung würde damit z.B. als T1 N0 M0 bezeichnet
Transurethral: Weg durch die Harnröhre in die Blase
Transurethrale Resektion (TUR): Entfernung eines Blasentumors durch die
Harnröhre mit Hilfe eines Endoskops; der Tumor wird durch eine Hochfrequenz-Strom führende Schlinge abgetragen. Der Eingriff erfolgt unter
Narkose
Tumor: Jede gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Geschwulst ist ein
Tumor. Der Begriff ist in der Medizin völlig wertneutral
48 Glossar
Tumorlokalisation: Ort der Entstehung eines Tumors
Tumormarker: Körpereigene Substanzen, die von wachsenden Neoplasmen
vermehrt gebildet und in das Blut abgegeben werden. Der Nachweis dieser
Tumormarker im Blut oder im Urin des Patienten dient hauptsächlich der Verlaufsbeobachtung und ergänzt weitere klinische Untersuchungen
Tumornachsorge: Maßnahme im Anschluss an die Operation; sie bestehen sowohl aus Hilfen, um besser mit den Folgen der Erkrankung zu Recht zu kommen als auch aus vorsorgenden Maßnahmen zur Verhinderung der Wiedererkrankung und schließlich auch aus Maßnahmen zur Früherkennung einer
Wiedererkrankung
Tumorstadien: Das Ausmaß eines Tumors bei Diagnosestellung bzw. seines
Fortschreitens wird klinisch in Stufen, sogenannten „Stadien“ beschrieben
Ultraschall: Schallwellen mit einer Frequenz über ca. 20 kHz; werden in der
Medizin zur Wärmeerzeugung im Gewebe verwendet, zur Vernebelung von
Arzneimitteln und besonders zur exakten Vermessung von Organen und Tumoren (Diagnose); Ultraschalluntersuchung: Sonographie
Ureteroskopie: Harnleiter- / Nierenspiegelung
Urethroskopie: Endoskopische Untersuchung der Harnröhre (Urethra)
Unrinsediment (Harnsediment): Eine Aufbereitung des Urins zur mikroskopischen Beurteilung der festen Bestandteile. Werden bestimmte nicht-lösliche
Bestandteile im Urinsediment nachgewiesen, so kann dies ein Hinweis auf bestimmte Erkrankungen der Niere oder der harnableitenden Organe sein. Die
Untersuchung des Urinsediments ist einfach durchzuführen und gibt als diagnostische Methode wichtige orientierende Hinweise im Rahmen einer mikrobiologischen Beurteilung oder des sogenannten Urinstatus
Urinzytologie: Im Labor, beim Urologen oder auch Pathologen, wird Urin oder
Urinspülflüssigkeit mittels Zellanreicherung und Zellanfärbung auf veränderte und bösartige Zellen hin untersucht
49
Urogenitaltrakt: System der Organe der Harnbereitung und der ableitenden Harnwege: Nieren, Harnleiter, Blase und Harnröhre sowie Geschlechtsorgane
Urographie: Röntgenuntersuchung der Harnwege; dem Patienten wird ein
jodhaltiges Kontrastmittel in die Vene gespritzt, das von den Nieren ausgeschieden wird und die Harnwege füllt; im Abstand von einigen Minuten erfolgen dann mehrere Röntgenaufnahmen
Urostoma: Künstlich angelegte Öffnung in der Bauchdecke zur Harnableitung, z.B. nach operativer Entfernung der Harnblase über ein Darmstück
oder einen Harnleiterstumpf
Urothelkarzinom: Krebserkrankung, die von der Schleimhaut der ableitenden
Harnwege ausgeht
Uterus: Gebärmutter
Zystektomie: Das operative Entfernen der Harnblase
Zystoskopie: Blasenspiegelung
Zytologie: Lehre vom Bau und der Funktion der Zellen. Bei der zytologischen Untersuchung wird die Beschaffenheit der Zellen in der Gewebeprobe oder der Gewebsflüssigkeit untersucht; sie dient damit der Diagnose
oder Differentialdiagnose bei Verdacht auf einen Tumor
Zytostatika: Arzneimittel, die das Tumorwachstum hemmen oder die Tumorzelle direkt angreifen
Zytotoxizität: Schädlichkeit einer bestimmten Substanz für die Zelle. Die Bezeichnung wird häufig für die unerwünschten Nebenwirkungen der Krebsmedikamente verwendet. Auch in der Behandlung nichtbösartiger Erkrankungen
werden unter Umständen zytotoxische Medikamente eingesetzt
50 Adressen & Ansprechpartner
Krebsgesellschaft NRW
Volmerswerther Str. 20
40221 Düsseldorf
Tel.: 02 11 / 15 76 09 90
www.krebsgesellschaft-nrw.de
Arbeitsgemeinschaft für
Krebsbekämpfung der Träger
der gesetzlichen Krankenund Rentenversicherung NRW
Universitätsstr. 140
44799 Bochum
Tel.: 02 34 / 89 02 - 301
www.argekrebsnw.de
Behinderten-Sportverband
Nordrhein-Westfalen e.V.
Friedrich-Alfred-Str. 10
47055 Duisburg
Tel.: 02 03 / 71 74 150
www.bsnw.de
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
Tel.: 0 30 / 322 93 29 0
www.krebsgesellschaft.de
Deutscher Hospiz- und
PalliativVerband e.V.
Aachener Straße 5
10713 Berlin
Tel.: 030 / 82 00 75 80
www.dhpv.de
Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstr. 32
53113 Bonn
Tel.: 02 28 / 7 29 90 - 0
www.krebshilfe.de
Institut zur wissenschaftlichen
Evaluation naturheilkundlicher
Verfahren a.d. Universität zu Köln
Joseph-Stelzmann-Str. 9
50931 Köln
Tel.: 02 21 / 4 78 - 64 14
www.iwenv.de
KID - Krebsinformationsdienst
Heidelberg
Tel.: 0800 / 4 20 30 40
www.krebsinformation.de
LAG Hospiz NRW
Im Nonnengarten 10
59227 Ahlen
Tel.: 0 23 82 / 76 00 7 65
www.hospiz-nrw.de
LandesSportBund NRW e.V.
Friedrich-Alfred-Str. 25
47055 Duisburg
Tel.: 02 03 / 73 81 - 836
www.lsb-nrw.de
51
Selbsthilfe Blasenkrebs
Deutsche ILCO e.V.
Bärenbruch 39
44379 Dortmund
Tel.: 02 31 / 61 39 83
www.ilco.de
Frauenselbsthilfe nach Krebs
Landesverband NRW e.V.
Kirchfeldstraße 149
40215 Düsseldorf
Tel.: 02 11 / 34 17 09
www.frauenselbsthilfe.de
Selbsthilfe-Bund Blasenkrebs e.V
Thomas-Mann-Straße 40
53111 Bonn
Tel.: 02 28 / 33 889 - 150
Hotline: 02 08 / 62 19 60 41
www.blasenkrebs-shb.de
www.forum-blasenkrebs.net
Fachgesellschaften
www.auo-online.de
Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie e.V. in der Deutschen Krebsgesellschaft, mit Hintergrundinformationen und Hinweisen auf aktuelle klinische Studien.
www.urologenportal.de
Gemeinsames Portal des Berufsverbands der Deutschen Urologen e.V. und
der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V., mit Suchfunktion nach niedergelassenen Fachärzten.
www.uroweb.org
Europäische Gesellschaft für Urologie (European Association of Urology, EAU)
www.kontinenz-gesellschaft.de
Die Deutsche Kontinenzgesellschaft e.V. bietet für Betroffene, die nach
einer Blasenkrebserkrankung Probleme mit der Kontrolle des Harns haben,
praktische Tipps für den alltäglichen Umgang mit diesem heiklen Problem.
Auch in der Versorgung tätige Fachleute finden viele Informationen zur
Behandlung von Harninkontinenz.
52 Beratung
Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD)
Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland vermittelt unabhängige
und neutrale Information. Ratsuchenden steht ein Beratungstelefon zur
Verfügung; Beratung in regionalen Büros wird ebenfalls angeboten. Zwei
mal pro Woche steht die Beratungshotline auch in türkischer und russischer
Sprache zur Verfügung.
Bundesweites kostenloses Beratungstelefon: 0 800 / 0 11 77 22
Montag, Mittwoch und Freitag von
10.00 bis 18.00 Uhr
Donnerstag von
10.00 bis 20.00 Uhr
Beratung in russischer und türkischer Sprache
Montag und Mittwoch von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 15.00 bis 17.00 Uhr:
0 800 / 0 11 77 23 (türkisch)
0 800 / 0 11 77 24 (russisch)
Im Internet: www.upd-online.de
53
Psychosoziale Erstberatung der Krebsgesellschaft NRW
für Nordrhein-Westfalen
Eine Krebserkrankung löst Ängste und Fragen aus. Entsprechend groß ist
das Bedürfnis nach qualifizierter Beratung. Die Krebsgesellschaft NRW ist
seit vielen Jahren Anlaufstelle für Fragen rund um Krebserkrankungen.
Tel.: 02 11 / 30 20 17 57
Montag von
09:00 bis 13:30 Uhr
Donnerstag von
13:30 bis 17:00 Uhr
Schriftlich:
Krebsgesellschaft NRW
Volmerswerther Straße 20
40221 Düsseldorf
Fax: 02 11 - 30 32 63 46
[email protected]
Ambulante psychonkologische Beratung
Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Krebsberatungsstellen in NRW
Die LAG ist ein Zusammenschluss von Krebsberatungsstellen, die krebskranke Menschen und Angehörige qualifiziert und kostenlos informieren,
beraten und psychoonkologisch begleiten.
Unter www.lagkbs.de erfahren Sie, wo Sie wohnortnah Informationen,
Beratung und Begleitung finden.
54 Broschüren & Internet
Die grüne Info-Reihe: Krankheitsbilder und begleitende Themen
Mit den „grünen Ratgebern“ bietet die Krebsgesellschaft NRW eine Reihe
von Broschüren, die allgemein verständlich über verschiedene Krebsarten
und begleitende Themen informieren. Die Broschüren zu einzelnen Krankheitsbildern behandeln die Themen Früherkennung, Diagnosestellung
sowie aktuelle Therapie- und Nachsorgemöglichkeiten. Ergänzend dazu
gibt es eine Reihe von entitätsübergreifenden Ratgebern mit Texten zu
Bewegung und Sport, Ernährung oder zur Linderung von Nebenwirkungen.
Alle Ratgeber der Info-Reihe können innerhalb Nordrhein-Westfalens
kostenlos bei der Krebsgesellschaft NRW bestellt werden.
Telefonische Bestellungen: 02 11 / 15 76 09 90
Downloads und Online-Bestellungen unter www.krebsgesellschaft-nrw.de
Broschüren zu verschiedenen Krebsarten
• Ratgeber Brustkrebs (auch in türkischer Sprache verfügbar)
• Ratgeber Dickdarmkrebs (auch in türkischer Sprache verfügbar)
• Ratgeber Gebärmutterhalskrebs und Gebärmutterkörperkrebs
• Ratgeber Hautkrebs
• Ratgeber Hodenkrebs
• Ratgeber Lungenkrebs
• Ratgeber Prostatakrebs (auch in türkischer Sprache verfügbar)
• Was bedeutet ein auffälliger PAP-Abstrich bei der gynäkologischen
Krebsfrüherkennung?
Broschüren zu begleitenden Themen
• HPV-Impfung
• Komplementäre Behandlungsmethoden bei Krebs
• Mit Leib und Seele leben: Was Krebserkrankte für sich tun können
• Sozialleistungen bei Krebserkrankungen
• Den letzten Weg gemeinsam gehen
55
Internetangebote der Krebsgesellschaft NRW
www.krebsgesellschaft-nrw.de
Hauptseite der Krebsgesellschaft NRW mit der Möglichkeit, Broschüren zu
Krebserkrankungen und begleitenden Themen zu bestellen und herunter
zu laden, Kontakte zu weiteren Ansprechpartnern.
www.krebs-check.com
Internetseite der Krebsgesellschaft NRW mit Informationen zur
Vorbeugung und Früherkennung von Krebserkrankungen. Erklärung
von Vorsorgemaßnahmen; inkl. persönlicher Vorsorgeplan.
www.komplementaermethoden.de
Internetseite der Krebsgesellschaft NRW in Zusammenarbeit mit dem
Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren
an der Universität zu Köln mit Informationen über naturheilkundliche
Maßnahmen, die eine Krebstherapie ergänzen können.
www.krebsberatungduesseldorf.de
Internetseite der Krebsberatung Düsseldorf mit Beratungsangeboten für
Betroffene und Angehörige aus der Region Düsseldorf.
Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V.
Volmerswerther Straße 20
40221 Düsseldorf
Tel.: 02 11/15 76 09 90
Fax: 02 11/15 76 09 99
[email protected]
www.krebsgesellschaft-nrw.de
Wir helfen Menschen sich vor Krebs zu schützen.
Wir helfen Krebsbetroffenen mit ihrer Krankheit umzugehen.
Und wir helfen die Behandlung von Krebs zu erforschen.
Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende.
Spendenkonten:
Commerzbank Düsseldorf
Konto 1 330 000
BLZ 300 400 00
Swift - BIC COBADEFFXXX
IBAN DE07 3004 0000 0133 0000 00
Deutsche Bank Düsseldorf
Konto 3 770 377
BLZ 300 700 24
Swift - BIC DEUT DE DBDUE
IBAN DE86 300 700 240 3770 377 00
Stadtsparkasse Düsseldorf
Konto 101 514 88
BLZ 300 501 10
Swift - BIC DUSSDEDDXXX
IBAN DE63 3005 0110 0010 15 14 88
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