PDF 00995 Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie Hyperämie drucken PDF Synonyme Rubor Definition Vermehrte Blutfüllung eines Organs oder einer Körperregion, die nach vermehrter Belastung oder durch lokale Entzündung auftreten kann. Vorkommen Die Hyperämie ist auf der einen Seite ein physiologischer Kompensationsmechanismus, der sich an die vermehrte Belastung eines Organs oder einer Körperregion anschließt. Beispiel hierfür ist die vermehrte Durchblutung einer Extremität nach intensivem Krafttraining oder nach thermischen Anwendungen. Auf der anderen Seite kann die Hyperämie eines der Kardinalsymptome im Rahmen der Pathophysiologie der Entzündung darstellen. Im Rahmen der Entzündungsreaktion unterscheidet man verschiedene Phasen der Mikrozirkulationsstörung: Arteriolenkonstriktion mit Blässe (1. Phase), durch Prostaglandine, Histamin und Serotonin vermittelte Vasodilatation mit Erweiterung von Arteriolen, Kapillaren und Venolen, damit einhergehend „Hyperämie“ mit Rötung und Überwärmung (2. Phase) und Venolenkonstriktion mit „Blutstau“ vor dem Engpass, also in Arteriolen und Kapillaren (3. Phase). Diese Entzündungsreaktion wiederum kann Folge von ganz unterschiedlichen Noxen wie bakterieller Infektion oder Insektenstich sein. Diagnostik Entsprechend dem oben Gesagten ist die physiologische Hyperämie einer Region nach körperlicher Belastung oder thermischen Anwendungen wie der Elektrotherapie oder der Hydrotherapie gewünscht und therapeutisches Prinzip. Tritt die Hyperämie jedoch spontan und lokalisiert auf, kann dies Zeichen einer Entzündung sein und muss gründliche Anamneseerhebung und klinische Untersuchung nach sich ziehen. Autor Nils Hailer file:///D|/RAW_TEST/all_pdf_drafts/to017110.html[12.10.2010 07:14:07]