Hyperämie - Engelhardt Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

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Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie
Hyperämie
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Synonyme
Rubor
Definition
Vermehrte Blutfüllung eines Organs oder einer Körperregion, die nach vermehrter Belastung oder durch lokale
Entzündung auftreten kann.
Vorkommen
Die Hyperämie ist auf der einen Seite ein physiologischer Kompensationsmechanismus, der sich an die
vermehrte Belastung eines Organs oder einer Körperregion anschließt. Beispiel hierfür ist die vermehrte
Durchblutung einer Extremität nach intensivem Krafttraining oder nach thermischen Anwendungen. Auf der
anderen Seite kann die Hyperämie eines der Kardinalsymptome im Rahmen der Pathophysiologie der
Entzündung darstellen. Im Rahmen der Entzündungsreaktion unterscheidet man verschiedene Phasen der
Mikrozirkulationsstörung: Arteriolenkonstriktion mit Blässe (1. Phase), durch Prostaglandine, Histamin und
Serotonin vermittelte Vasodilatation mit Erweiterung von Arteriolen, Kapillaren und Venolen, damit
einhergehend „Hyperämie“ mit Rötung und Überwärmung (2. Phase) und Venolenkonstriktion mit „Blutstau“ vor
dem Engpass, also in Arteriolen und Kapillaren (3. Phase). Diese Entzündungsreaktion wiederum kann Folge von
ganz unterschiedlichen Noxen wie bakterieller Infektion oder Insektenstich sein.
Diagnostik
Entsprechend dem oben Gesagten ist die physiologische Hyperämie einer Region nach körperlicher Belastung
oder thermischen Anwendungen wie der Elektrotherapie oder der Hydrotherapie gewünscht und therapeutisches
Prinzip. Tritt die Hyperämie jedoch spontan und lokalisiert auf, kann dies Zeichen einer Entzündung sein und
muss gründliche Anamneseerhebung und klinische Untersuchung nach sich ziehen.
Autor
Nils Hailer
file:///D|/RAW_TEST/all_pdf_drafts/to017110.html[12.10.2010 07:14:07]
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