Differenzierte Hustentherapie mit Heilpflanzensäften Erkältungen natürlich behandeln Foto: Gennadiy Poznyakov / Fotolia Die Erkältung, die Verkühlung oder der grippale Infekt ist von der echten Grippe, der Influenza, abzugrenzen. Zwar werden beide Krankheitsbilder durch Viren verursacht, jedoch kommt bei der Grippe typischerweise das InfluenzaVirus zum Tragen und die Krankheitssymptome verlaufen erheblich dramatischer. Bei beiden Erkrankungen handelt es sich um eine Infektion des Respirationstraktes. Grippale Infekte zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten des Menschen. Erwachsene erkranken durchschnittlich zwei- bis dreimal im Jahr an einem grippalen Infekt. Bei Kindern ist die Inzidenz um ein Vielfaches höher, da diese bis zu zehn Erkältungen pro Jahr haben können. Letzteres liegt vor allem daran, dass das Immunsystem bei Kindern noch nicht vollständig ausgebildet ist. Erkältungskrankheiten kommen vor allem im Herbst, Winter und Frühjahr vor – daher der Name – und gehören zu den häufigsten Krankschreibungsgründen in Deutschland. In meinem Artikel soll dargestellt werden, wie grippalen Infekten präventiv begegnet werden kann und wie man im Falle einer Erkrankung mit naturreinen Heilpflanzensäften sowie ordnungstherapeutischen Maßnahmen rasch Linderung zu schaffen vermag. 10/2013 Ätiologie des grippalen Infektes Derzeit sind etwa 200 verschiedene Viren weltweit in sämtlichen Klimaregionen für die Genese eines grippalen Infekts bekannt. Eine Impfung hinsichtlich einer Erkältungskrankheit ist nicht möglich, da die Erreger ständig mutieren und sich so dem Immunsystem in modifizierter Form präsentieren. RNA-Viren haben hierbei die größte Mutationsrate. Zu den am häufigsten vorkommenden Erregern bei grippalen Infekten gehören: • Rhinoviren ca. 40 % • RS – Viren ca. 10 bis 15 % • Coronarviren ca. 10 bis 25 % neben Adeno- und Parainfluenzaviren. Durch die Vielzahl der verschiedenen Viren und ihrer Subtypen wird verständlich, weshalb Menschen so häufig an einer viral bedingten Erkältung erkranken können. Normalerweise wird ein grippaler Infekt, wenn keine Sekundärinfektion hinzu kommt, problemlos überstanden. Die für Durch die permanente Mutation der Erreger wird das Immunsystem ständig mit neuen Viren konfrontiert. Erkältungskrankheiten verantwortlichen Viren sind sehr stark an den Wirtsorganismus angepasst, d. h. für ihre Vermehrung auf ihn angewiesen und haben somit nur ein geborgtes Leben. Zu den häufigsten Ansteckungsmodi bei grippalen Infekten gehört die Tröpfcheninfektion. Ansteckungsmodus und Rolle des Immunsystems Viren, welche bei einem grippalen Infekt zum Tragen kommen, werden vor allem durch Tröpfcheninfektion, als auch durch direkten und indirekten Kontakt mit dem Erkrankten übertragen. Zudem ist eine Infektion auch durch kontaminierte Gegenstände via Schmierinfektion möglich. Bei Infektionen mit Erregern, welche bereits beim Menschen als ihrem Reservoirwirt angepasst sind, wie dies bei Erkältungsviren der Fall ist, spielt die Konstitution des Immunsystems des Betroffenen eine maßgebliche Rolle. Inwieweit es nach einer solchen Infektion zum Ausbruch einer tatsächlichen Erkrankung kommt, ist abhängig von der Menge 17 • Umweltgifte, • Disstress, • Bewegungsmangel und • zu wenig Schlaf, unter anderem. Präventivmaßnahmen gegenüber grippalen Infekten Virion des Influenza-Virus. Foto: CDC Centers for Disease Control and Prevention, Atlanta, USA. und Virulenz der Erreger sowie von der Resistenz des Immunsystems der betroffenen Person. Zudem ist es möglich, durch Kontakt mit der gerade umlaufenden Virusvariante eine Immunität im Sinne der stillen Feiung aufzubauen. Bei intaktem Immunsystem und geringer Virusdosis tritt eine Infektion im Allgemeinen nicht auf, oder aber sie zeigt sich in einem inapperenten Verlauf. Zu den Faktoren, welche einen grippalen Infekt begünstigen, zählen: • Chronische Erkrankungen, • Immunsuppression, • Nikotin- und Alkoholabusus, • Drogenmissbrauch, • Unausgewogene Ernährung, Harmonie des Bewusstseins bedeutet Gesundheit, Disharmonie hingegen Krankheit. Die Disharmonie des Bewusstseins spiegelt sich auf der körperlichen Ebene wider. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich vor Erkältungskrankheiten zu schützen. Zu den wichtigsten prophylaktischen Maßnahmen gehören hierzu: • Biologische Vollwertkost, • Trinkmenge erhöhen – vorzugsweise Quellwasser, • genügend Bewegung an der frischen Luft, • regelmäßiger Saunabesuch, • ausreichender Schlaf, Respiratorisches Syncytial Virus, RS-Virus. Foto: CDC Centers for Disease Control and Prevention, Atlanta, USA. • Stressvermeidung, • genügende Zufuhr von Ballaststoffen zur Stabilisierung der Darmflora und somit des Immunsystems. • Das allmorgendliche Duschen mit einer heißen Fußdusche abschließen, Eine stille Feiung oder Immunität kann durch eine unterschwellige oder wiederholte Erregerdosis aufgebaut werden. Viele Immunisierungen unterliegen dem Gesetz der stillen Feiung. • warme Mahlzeiten und wärmende Gewürze, • ausreichende Vitamin D- und C-Zufuhr, • Meditation, • Abbau von Angst, • Stimmung von Dankbarkeit, et cetera. Typische Beschwerden bei grippalen Infekten Husten und Niesen ist für Viren ein ideales Medium, noch gesunde Menschen zu infizieren, um sich dort zu vermehren und so wiederum kontagiös zu werden. Zu den charakteristischen Symptomen bei Erkältungskrankheiten zählen. • Abgeschlagenheit, • Kopfschmerzen, • Gliederschmerzen, • Schnupfen, • Halsschmerzen, • Husten und manchmal auch • Fieber. Die Febris kann als Heilreaktion des Körpers betrachtet werden. Mit Hilfe des Fiebers gelingt es, den Infekt schneller zu überwinden, da Viren im Allgemeinen thermolabil sind. Mit antipyretischen Maßnahmen hingegen, werden der natürliche Heilungsprozess des Organismus und dessen Selbstheilungskräfte behindert. Synopsis zur Influenza Symptome Grippaler Infekt Influenza Initialsymptome Kopfschmerzen Schnupfen langsame Verschlechterung dumpf bis leicht oft niesen, laufende bzw. verstopfte Nase meist gering rasche, abrupte Verschlechterung stark bis bohrend Fieber Gliederschmerzen gering 18 Husten geringer Hustenreiz Halsschmerzen Müdigkeit oft Halskratzen, Heiserkeit Abgeschlagenheit Dauer in der Regel einige Tage teilweise auftretend oft hoch bis 41° C, dazu Schüttelfrost und Schweißausbrüche Fieber, starke Gelenk- und Muskelschmerzen trockener Husten, schmerzhaft, meist ohne Schleim stark, mit Schluckbeschwerden schwer, auch bis drei Wochen danach möglich, zudem Appetitlosigkeit, Schwächegefühl und Kreislaufbeschwerden In der Regel 7 bis 14 Tage, anfänglich oft ohne erkennbare Besserung Therapie von grippalen Infekten Die Behandlung einer Erkältung besteht vor allem darin, dem Körper Ruhe zu gönnen, da in vielen Fällen Stress die Krankheit ausgelöst hat und dem Betroffenen es gut tut, sich in einem warmen Milieu aufzuhalten. Die Einnahme von Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen lin- Von Seiten der Schulmedizin ist es abzuwägen, inwieweit eine antibiotische Therapie notwendig ist. Keinesfalls sollte eine solche bei Banalinfektionen eingesetzt werden. 10/2013 Differenzierte Hustentherapie bei Erkältungskrankheiten Da Husten gewissermaßen ein Kardinalsymptom bei Erkältungskrankheiten ist, soll in folgendem auf eine differenzierte Hustentherapie eingegangen werden. Hippokrates sagte sehr treffend: „Man gebe mir ein Mittel, mit dem ich Fieber erzeugen kann und ich heile damit viele Krankheiten“ Virion des Adenovirus. Foto: CDC Centers for Disease Control and Prevention, Atlanta, USA. dert in der Regel die Symptome und senkt auch das naturheilkundlich erwünschte Fieber, jedoch besitzen diese Pharmaka, abgesehen von möglichen Nebenwirkungen, auch einen ungünstigen Nebeneffekt. Nach Remission der Krankheitssymptome Muzilaginosa Diese schleimhaltigen Drogen eignen sich in besonderem Maße für die Behandlung akut entzündlicher Atemwegserkrankun- Der zunächst mit spärlichem Auswurf einhergehende Reizhusten ist gewissermaßen das Kardinalsymptom bei Erkältungskrankheiten. fühlt sich der Patient fast wieder gesund und mutet sich zu viel zu, was nicht selten zu einer bakteriellen Sekundärinfektion führt, die schulmedizinisch mit all ihren Nachteilen antibiotisch behandelt wird. Antibiotische Behandlungen führen zur Zerstörung der den Organismus schützenden Floren, womit einer erneuten Infektion Tür und Tor geöffnet wird. Nicht zuletzt zählen Mykosen zu den am häufigsten auftretenden Superinfektionen nach Therapie mit antibiotischen Stoffen. hypo -A Premium Nahrungsergänzung Natürlich vorbeugen mit Acerola Zink Lübec 4. r ke 1 Schnelle Basis-Substitution bei Infekten! T ho S amsta 07.12.2 g, MuK , Lü 013 beck op -W or ksh gen. Sie hüllen mit ihrem Schleim die hochentzündete Schleimhaut ein und mildern damit deren Reiz. Somit ist es falsch, primär ein Hustenmittel aus der Gruppe der auswurffördernden Saponindrogen zu verordnen, welche ihren Platz erst im subakuten Stadium des Hustens haben. Als schleimhaltige Droge, für das akute Stadium des Hustens, kommt somit zunächst der Spitzwegerich zum Tragen, welcher dem Therapeuten als naturreiner Heilpflanzensaft der Firma Schoenenberger zur Verfügung steht. Auswurffördernde Heilpflanzen Zu den expektorierenden Heilpflanzen, welche im subakuten Stadium des Hustens indiziert und somit von therapeutischem Interesse sind, gehören: • Primula veris – Schlüsselblume • Pulmonaria officinalis – Lungenkraut und • Saponaria officinalis – Seifenkraut Für die bei grippalen Infekten bestehenden Kopfschmerzen hat sich die Einreibung der Schläfen mit Olbas-Tropfen bewährt. Modell des Coronavirus. Foto: CDC Centers for Disease Control and Prevention, Atlanta, USA. Eine Heilpflanze jedoch, welche viele therapeutische Qualitäten in sich vereint, ist der aus dem mediterranen Raum stammende Thymian, welcher sich dem Therapeuten als naturreiner Heilpflanzensaft präsentiert. Mein Lehrmeister Dr. Fritz Weiss, der Altmeister der Phytotherapie, Info-Anforderung für Fachkreise Fax: 0451 - 304 179 oder E-Mail: [email protected] Expopharm-Therapie-Empfehlungen hypo-A Produktprogramm Name / Vorname Str. / Nr. PLZ / Ort Tel. / E-Mail AZN-NHKJ 10.2013 hypo-A GmbH, Kücknitzer Hauptstr. 53, 23569 Lübeck Hypoallergene Nahrungsergänzung ohne Zusatzstoffe www.hypo-a.de | [email protected] | Tel: 0451 / 307 21 21 shop.hypo-a.de 10/2013 19 sagte sehr treffend: Das, was die Kamille für den Verdauungstrakt ist, stellt der Thymian als Pendant hinsichtlich des Respirationstraktes dar. mit Olbas-Tropfen auf Brust und Rücken. Wenn nach etwa drei Tagen das subakute Stadium der Erkältung erreicht ist, rate ich meinen Patienten, den Thymian-Frischpflanzensaft einzunehmen, welcher dank seiner sekretolytischen und expektorierenden Eigenschaften das Lösungsstadium des Hustens erleichtert. Auch ist es wichtig, den Patienten dahingehend zu unterrichten, viel zu trinken. Eine erhöhte Trinkmenge fördert die Sekretolyse und somit die Expektoration. Der interessante Fall Parainfluenza-Virus. Foto: CDC Centers for Disease Control and Prevention, Atlanta, USA. Therapeutisches Vorgehen bei grippalen Infekten Zunächst rate ich meinen Patienten, welche an ein einem grippalen Infekt erkrankt sind, zur Bettruhe. Der geistige Hintergrund einer Erkältung beinhaltet als Botschaft des Körpers, dass der überstrapazierte Organismus und das damit in Mitleidenschaft gezogene Immunsystem nach Entspannung verlangen. Eine angenehme Atmosphäre sowie warme Getränke in Form von Tees fördern den Heilungsprozess. Auch kann der Acerolasaft der Fa. Schoenenberger, dank seines Ascorbinsäuregehaltes hierbei einen wesentlichen Beitrag leisten. Durch Inhalieren feuchtheißer Dämpfe, z. B. in Verbindung mit ätherischen Ölen, wie diese in Olbas enthalten sind, kann das Temperaturoptimum der Respirationsschleimhaut zum Nachteil der Viren verschoben werden. Auch das Erzeugen von subfebrilen bis leicht febrilen Temperaturen, wie dies durch das Schlenzbad oder die Sauna geschieht, wirkt sich günstig aus, da Viren speziell und viele Bakterien thermalabil sind. Für den akuten grippalen Infekt verordne ich zunächst ca. drei Tage den Spitzwegerich-Frischpflanzensaft, um eine Beruhigung der entzündeten Schleimhaut des Atmungstraktes herbeizuführen. Um nachts den oft quälenden Reizhusten und der verstopften Nase entgegenzuwirken, empfehle ich meinen Patienten eine Einreibung 20 Patient, weiblich, 32 Jahre, konsultiert mich wegen Schnupfen, Husten und Heiserkeit. Die Beschwerden, so berichtet die Patientin, bestünden seit ca. zwei Tagen und gehen mit einer Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens einher. Der Patientin geht es darum, sich einer alternativen Therapie zu unterziehen, um so eine antibiotische Behandlung zu umgehen. Diagnose: Grippaler Infekt Verordnung: Gemäß oben beschriebenem Therapiekonzept Verlauf: Durch Ruhe und der verabfolgten biologischen Medikation, erfährt die Patientin rasch eine Besserung ihres Beschwerdebildes. Der zunächst hartnäckige Reizhusten geht zusehends in das erwünschte Lösungsstadium über, so dass die Patientin Foto: Angelina Ströbel/ Pixelio Wissenswertes über den Spitzwegerich: Porträt: Spitzwegerich Bot. Name: Plantago lanceolata Familie: Plantaginaceae Provenienz: Europa, Asien. Angewandter Herba Plantaginis Pflanzenteil: (Plantaginis herba). Wirksame Inhaltsstoffe: Schleim Gerbstoffe, Flavonoide, Kieselsäure, Irididglykoside Aucubin. Wirkungen: Antibakteriell, Reiz lindernd auf Schleimhäute, Muzilaginosum. Indikationen: Bronchitis, Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum. Anmerkung: Gegen Insektenstiche frische Blätter zu Brei verreiben und mit diesem die Stichstelle und Umgebung einreiben. Der Presssaft des frischen Krautes fördert die Wundheilung. nach zehn Tagen weitestgehend von ihren Beschwerden befreit ist. Eine bakterielle Sekundärinfektion ist aufgrund der effizienten naturheilkundlichen Behandlung bei der Patientin nicht eingetreten. Schlussbetrachtung Foto: Joujou/ Pixelio Interessantes über den Thymian: Porträt: Thymian Bot. Name: Thymus vulgaris Familie: Laminaceae Provenienz: Mittelmeergebiet überall in Europa Angewandter Pflanzenteil: Herba Thymi Thymi herba Wirksame Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl mit Thymol Flavonoide Gerbstoffe Wirkung: Bakterizid, antiseptisch, expektorierend, sekretomotorisch, sekretolytisch, spasmolytisch, fungizid. Indikationen: Bronchitis, Krampfhusten Pertussis, Asthma bronchiale. Äußere Anwendung: Badezusatz bei akuten und chronischen Entzündungen der Atemwege und Pruritus bei Dermatosen. Anmerkung: Thymianzubereitungen kombiniert mit Salbei eignen sich sehr gut bei Entzündungen der Mund und Rachenschleimhaut. In meiner nun 30-jährigen Praxistätigkeit, konnte ich mit dem von mir aufgezeigten Therapiekonzept bei grippalen Infekten stets gute bis sehr gute Resultate erzielen. Durch die differenzierte Hustentherapie kam es selten zu einer bakteriellen Sekundärinfektion, so dass die Applikation von Antibiotika nicht notwendig war, respektive zum Tragen kam. In Anbetracht zunehmender Resistenz der Keime und somit der nachlassenden Wirkung antibiotischer Stoffe, erscheint es sinnvoll, grippalen Infekten auf naturheilkundlicher Basis effizient und nebenwirkungsfrei zu begegnen, womit Superinfektionen und deren antibiotischen Behandlungen größtenteils umgangen werden können. Die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen, bedeutet heilen. Diese mit massiven synthetischen Medikamenten zu unterdrücken, lähmt unseren „inneren Arzt“, womit weiteren Infekten Tür und Tor geöffnet wird. Peter Schwarz Riehenerstraße 28 79576 Weil am Rhein 10/2013