Medikamentöse Schmerztherapie

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Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
2
Schmerzzentrum
„Kappelchen“
DGSSe.V.
DGS e.V.
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DSL
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
3
THOMAS H.CEGLA
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
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4
Welche Medikamente in welcher
Dosierung verordnen Sie für
einen Patienten mit akutem
Rückenschmerz ?
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5
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6
Chronischer Schmerz
Daten und Fakten
Deutschland – 6 Millionen Menschen
schwer therapierbares Schmerzsyndrom - 500.000 bis 600.000 Patienten
• Rückenschmerzen - die häufigste Form chronischer Schmerzen
• Kopfschmerzen an zweiter Stelle
– Erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität
– gravierende psychosozialen Folgen
– volkswirtschaftlichen Belastungen
» Kosten für Behandlung, Rehabilitation, Arbeitsausfälle und
frühzeitige Berentung
» Rückenschmerzen > 15,3 Milliarden EURO pro Jahr
» Kopfschmerzen etwa 2,5 Milliarden EURO pro Jahr.
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Thomas H. Cegla
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7
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
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8
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9
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
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10
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
11
Demographische Entwicklung:
– die Häufigkeit
chronischer
Erkrankungen wird
zunehmen
8.000.000 Schmerzpatienten
3.000.000 über 65 Jahre
25% aller älteren Menschen
ca.800.000 Patienten mit
problematischen Schmerzen
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12
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
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13
Schmerztherapeutische
Versorgung
26%
23%
nicht ausgefüllt
Kopfschmerz
Gesichtsschmerz
Durchblutungsstörungen
4%
13%
6%
9%
7%
2%
10%
Diagnosen aus 6 Schmerzambulanzen
Tumorschmerzanteil: 20,6%
Klinikarzt 2005; 34(10):299-305
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Thomas H. Cegla
neurogener Schmerz
Wirbelsäule
muskuloskelettal
viszeraler Schmerz
sonstige
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14
Wann, wie , warum.........
.....wird ein akuter Schmerz
chronisch?
.....kann eine
medikamentöse Therapie
dieses verhindern?
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Thomas H. Cegla
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15
Ein guter Arzt versteht es, seine
Patienten so lange zu beruhigen
bis die Natur sie wieder gesund
gemacht hat.
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16
SCHMERZweiterleitung
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17
Chronifizierung
•
Glutamat depolarisiert den
AMPA-Rezeptor stark
•
Der NMDA-Rezeptor wird
geöffnet-Ca++strömt ein
•
Ca++abhängige Enzyme
aktivieren Zellproteine
•
Bahnung der Erregungsweiterleitung
•
Langzeitpotentierung
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Thomas H. Cegla
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18
Die körpereigene Schmerzabwehr
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Thomas H. Cegla
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19
Opiatwirkung
Präsynaptische Hemmung der Glutamatfreisetzung
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20
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Thomas H. Cegla
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21
Zentral gesteuertes System zur
Schmerzempfindungskontrolle
•
Synapsen der Interneurone
enthalten Substanzen die als
Liganden der Opiodrezeptoren
wirken:
–
–
–
–
•
Endorphine
Enkephaline
Dynorphine
Unterbrechung der
Schmerzweiterleitung durch
Hemmung der präsynaptischen
Calciumkanäle
Die Endorphin-haltigen
Interneurone werden ihrerseits
von Neuronen kontrolliert, deren
Zellkörper im Gehirn liegen. Ihre
Axone verlaufen das Rückenmark
hinab und enden in serotonergen
Synapsen, mit denen sie die
endorphinhaltigen Zellen
aktivieren können.
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
Stephan Frings, Uni Heidelberg,
Abt. Molekulare
Physiologie Mai 2003 [email protected]
22
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23
Die körpereigene Schmerzabwehr
• Starke oder langanhaltende Schmerzreize
• Individuell geschwächte körpereigene Schmerzabwehr
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
24
Schmerzhemmung
•
•
•
•
•
•
Die Ad- und C-Faser der Nozizeptoren enden im Hinterhorn des
Rückenmarks.
Die Synapsen der Nozizeptoren nutzen Glutamat und
Neuropeptide als Transmitter.
Das körpereigene Schmerzunterdrückungssystem kann die
Weiterleitung des Schmerzsignals blockieren
Morphin aktiviert dieses System durch Bindung an die
Opioidrezeptoren der Nozizeptoren.
Die Schmerzfasern des Rückenmarks erreichen durch den
Vorderseitenstrang den Thalamus.
Projektionen in das limbische System sind die Basis für die
Verflechtung von Emotionen und Schmerz.
Stephan Frings, Uni Heidelberg,
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Thomas H. Cegla
Abt. Molekulare Physiologie
Mai 2003
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
[email protected]
25
Chronifizierungsfaktoren
Ärztliche
Beratung
„Diese Wirbelsäule ist ein Trümmerfeld.“
„Irgendwann werden Sie im Rollstuhl landen.“
„Das ist der Rücken eines 90-jährigen.“
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Thomas H. Cegla
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26
Chronifizierungsfaktoren
Psychische
•
Depression
•
Chronische Alltagsbelastung
•
Inadäquate Strategien
• (Vermeiden körperlicher Aktivität,
zwanghaftes Durchhalten)
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
Hasenbring, Hildebrandt, 2002
27
Chronifizierungsfaktoren
Soziale
•
Unzufriedenheit mit der Arbeit
•
Niedrige soziale Schicht
•
Medizinisches System (Krankschreibung, Renten)
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
Hasenbring, Hildebrandt, 2002
28
Chronifizierungsfaktoren
Partnerschaft
•
Mitleidvolle Umsorgung
•
Schmerzbedingte Zuwendung
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Medikamentöse Schmerztherapie
stern, Nr. 16, 2004
29
Biopsychosoziales Schmerzmodell
Soziale Bedingungen
Seelischer Kontext
Körperlichkeit
Schmerz
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Medikamentöse Schmerztherapie
30
Wann, wie , warum......... .....wird ein akuter
Schmerz chronisch?
Immunsystem
Körper
Psyche
SCHMERZ
Akutschmerztherapie
Partnerschaft
Sozial
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Medikamentöse Schmerztherapie
31
If it were not the great
variability among individuals
medicine might as well be a
science and not an art
Sir William Osler (1849-1919)
Jeder Jeck is anders
(Kölsches Brauchtum)
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32
Was muß die Therapie berücksichtigen?
Umwelt
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Medikamentöse Schmerztherapie
33
Mutationen am µ-Opiatrezeptor
Polymorphismen im µOpiatrezeptor können die Wirkung
von Opioidanalgetika verändern!
Die Allelhäufigkeit beträgt ca. 12%.
Analgesie kann mit höheren Dosen
ohne NW-Steigerung erreicht
werden
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Thomas H. Cegla
Der Schmerz Heft5 Oktober 2005
Sind µ-Opioidrezeptorpolymorphismen wichtig
für die Opioidtherapie? J.Lötsch - Frankfurt
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
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34
Cytochrom P450
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
35
Relevante genetische Varianten
•
Codein
•
– Poor Metaboliser
– PM = Poor Metaboliser
• Mangelnde Analgesie
• Keine enzymatische Aktivität
• NW
•
Tramadol
– Interaktion mit monoaminergen Transmittern
– Hemmt die Wiederaufnahme von 5-HAT
– Und Noradrenalin
– Poor Metaboliser
• Mangelnde Analgesie
•
CYP2D6
Trizyclische Antidepressiva
• Wird das Enzym zur
Metabolisierung benötigt, fehlt die
Wirkung bei Mangel
• Wird es zum Abbau der aktiven
Substanz benötigt, verlängert sich
die Wirkung - es kann zur
Überdosierung kommen
– EM = Extensive Metaboliser
• Besonders schnelle Metabolisierung
– Poor Metaboliser
• NW
– Extensive Metaboliser
• Keine Antidepressive Wirkung
•
Nichtsteroidale Antiphlogistika
– PM
Der Schmerz Heft5 Oktober 2005 – Stammer, Bonn
Pharmakogenetik: Bestimmt das Gen die
Wirksamkeit des Analgetikums?
– EM
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
36
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
Schmerz und Geschlecht 37
– wem tut´s mehr weh
Christiane Zimmer Marburg
Geschlecht und Schmerz
Schmerz und Geschlecht
– wem tut´s mehr weh
Christiane Zimmer Marburg
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
38
Schmerz bei Frauen
•
•
•
•
•
•
1,5-facherhöhte Schmerzprävalenz
Erhöhte Schmerzsensivität
Sexualhormone verändern die periphere und zentrale Scherzverarbeitung
Kappa-Opioide und andere Analgetika wie Ibuprofen wirken unterschiedlich
Mehr Schmerz bei mehr Bewältigungsstrategie
Traditionelle Geschlechtsrollenstereotype
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
Schmerz und Geschlecht
– wem tut´s mehr weh
39
Christiane Zimmer Marburg
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
40
Moderne Schmerztherapie: Ein individuelles Puzzle
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Thomas H. Cegla
•
Anamnese
•
Untersuchung
•
Akupunktur
•
TENS
•
Medikamente
•
Spritzen und Infusionen
•
Entspannung
•
Physiotherapie
•
Psychologische Betreuung
•
Spritzen in Rückenmarksnähe
•
Katheter
•
Pumpen
•
Elektrostimulation
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
41
Stärkung der Schmerzabwehr
•
Training körperlicher Aktivität
– Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer
•
Patienteninformation
– Schmerzforum
•
Verhaltensänderung
•
Sonstiges
– Kälte
– Wärme
– Akupressur
– TENS
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
42
Welche Schmerzen werden mit Opiaten behandelt?
- Definitionen
• Akuter Schmerz
– Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das
mit aktuellen oder potentiellen Gewebeschädigungen verknüpft ist
oder mit Begriffen solcher Schäden beschrieben wird.
• Perioperativer Schmerz
• Chronischer Schmerz
– Über 6 Monate
– Keine Leit- und Warnfunktion
akut
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Thomas H. Cegla
Schmerz
chronifizierend
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
chronisch
43
Erste Frage vor der Therapie:
Was ist die Schmerzursache?
Nozizeptorschmerz
Somatisch viszeral
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Thomas H. Cegla
Haut
Sympathisch
invervierte
Organe
BGW
Parenchymatöse
Organe
Muskulatur
Hohlorgane
Knochen
Peritoneum
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
44
Was ist die Schmerzursache?
Neuropathischer Schmerz
peripher
Polyneuropathe
zentral
Nervenkompression
Phantomschmerz
Neuroforamina
Lanzierende Neuralgie
Kausalgie
Pexusinfiltration
Thalamusschmerz
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Thomas H. Cegla
Mischform
Postherpetische
Neuralgie
Lanzierende Neuralgie
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
45
Wenn du niemals Schmerzen hast, dann mußt
du skeptisch werden oder misstrauisch im
Hinblick darauf, ob du noch lebst.
(William Falkner)
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
46
Was ist zu beachten?
• Anamnese
– Sorgen-Nöte-Ängste
• Diagnostik
• Therapie
–
–
–
–
–
–
Aufklärung
Familie
persönlicher Kontakt
physikalische Maßnahmen
80% mit Analgetika
Invasive Maßnahmen nur in 0,4 - 1%
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
47
Behandlungsstufen
Nervenblockaden
Transcutane
Nervenstimulation
Schmerzmedikamente
nach WHO-Stufenschema
Entspannungstraining
Akupunktur
etc.
Schmerz
-anamnese
-dokumentation
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
Intrathekale
Medikamentenpumpen
NeuroStimulation
(SCS)
48
Nicht pharmakologische Therapie
IA
Ein Training körperlicher Aktivität sollte für alle Patienten mit
chronischen Schmerzen angeregt werden.
IA
Dieses Training sollte Übungen zur Verbesserung der
Beweglichkeit, der Kraft und der Ausdauer enthalten.
IA
Patientenedukation sollte integrativer Bestandteil der Behandlung
chronischer Schmerzsyndrome sein.
IA
Kognitiv-behaviorale Therapie soll Schmerzpatienten bei
entsprechender Indikation angeboten werden.
IIIC
Andere Modalitäten (z.B. Kälte, Wärme, Massage,
Chiropraxis, Akupunktur, TENS) führen zur vorübergehenden
Linderung und können adjuvant eingesetzt werden.
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
AGS, Panel on Persistent Pain in Older Persons (2002) JAGS 50: S205 – S224
49
Das WHO-Stufenschema
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
50
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
51
Med. Therapie konzeptionieren nach:
• Schmerzart:
Beispiel: NSAR helfen nicht bei Neuropathie.
• Prognose:
Beispiel: Bei Langzeittherapie (Osteoporose,
Spinalkanalstenose) steht die Verträglichkeit im
Vordergrund.
• Vormedikation:
Beispiel: Bei Polymedikation wenige, aber trotzdem
effektive Analgetika, bei Sensitivität frühzeitig Opioid.
• Psychosozialem Umfeld:
Beispiel: kein Opioid bei somatoformen Schmerzen.
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
52
2005
ngen
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
53
Periphere Analgetika
Medizin deines Lebens?
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
54
Ursache und Therapie
Somatisch
Knochen
Bisphosphonate
NSAID
Antidepressiva
Steroide
Opiate (Stufe III)
Stützkorsett
Muskulatur
Paracetamol
Muskelrelaxantien
Physikalische Therapie: Wärme,
Reizstrom
Antdepressiva
Haut
Lokale Anästhetika Salben
Antibiose
Plexusanästhesie
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
55
Ursache und Therapie
somatisch
viszeral
neuropathisch
Knochen
Ösaphagus
NervenwurzelInfiltration
Muskulatur
Magen
Periphere
Neuropathie
Haut
Blase
Zentrale
Deafferenzierung
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
56
Ursache und Therapie
viszeral
Ösaphagus
Opiate: s.c.-s.l.-transcutan
Thorakale Periduralanästhesie
Magen
Schleimhautprotektion
Antipropulsiva und s.o.
Blase
Antidepressiva
Scopolamin
NSAID
Metronidazol
Suprapubischer Katheter
Lokalanästhetika
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
57
Ursache und Therapie
neuropathisch
Nervenwurzel - Infiltration
Regionalanästhesie
Opiate
NSAID
Antikonvulsiva
Antidepressiva
Periphere Neuropathie
Antidepressiva
Methyldopa
Opioide
SCS
Zentrale Deafferenzierung
Antidepressiva
Antikonvulsiva
Opiode
Inthrathekal:Clonidin, Opioide,
Baclofen
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Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
58
Nicht-Opioid-Analgetika ergänzen die
Opiattherapie
Substanz
Paracetamol
Metamizol
Celecoxib
Diflunisal
Diclofenac
Indometacin
Naproxen
Ibuprofen
Piroxicam
Flupiritin
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Dosis(mg)
4x500-1000
4-6x750-1000
1x200
250-500
3x50-100
3x25-50
2x250-500
3-440-600
1x20-40
100-200
Intervall(h)
4
4
12-24
12
6-8
6-8
12-14
6-8
24
6-8
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
HWZ(h)
4
3
5
1-2
2
12
2
42
4
59
Nebenwirkungen und Organschädigungen begrenzen
die therapeutischen Möglichkeiten der Stufe-1-Analgetika
Substanz
Besonderes
Paracetamol
Hepatotoxizität >6g/die; parenterale Gabe
jetzt möglich
Metamizol
Anaphylaxie bei schneller i.v. Gabe
Celecoxib
Cave:Magenulcera, Niereninsuffizienz
Diflunisal
Geringe GI-NW aber Schwindel, Müdigkeit,
Kopfschmerz
Diclofenac
GI-NW aber Schwindel, Müdigkeit,
Kopfschmerz
Indometacin
Idem idem s.o.
Naproxen
Knochenschmerz
Ibuprofen
Piroxicam
Cave: NI Na+H2O-Retention
Flupiritin
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Müdigkeit, grüner
Urin (Biliverdin)
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Thomas H. Cegla
Medikamentöse Schmerztherapie
60
Tabelle 3: Nicht-Opioid-Analgetika (Die Auswahl der Nicht-Steroidalen Analgetika erfolgte willkürlich).
Substanz
Einzeldosis (mg)
Wirkdauer (h)
Wirkprofil
Hauptindikation
Metamizol
500 - 1000
4
1,2,4
kolikartige/viszerale Schmerzen, Knochenschmerzen
Paracetamol
500 - 1000
4
1,2
leichte Schmerzen
Ibuprofen retard
600 - 800
8-12
1,2,3
Schmerzen mit entzündlicher Komponente, Knochenschmerzen
Diclofenac retard
50 - 100
8-12
1,2,3
wie Ibuprofen
Naproxen
500
12
1,2,3
wie Ibuprofen
Celecoxib
100 - 200
(12) - 24
1,2,3
wie Ibuprofen
Rofecoxib
12,5 - 25
(12) - 24
1,2,3
wie Ibuprofen
1=antipyretisch, 2= analgetisch, 3= antiphlogistisch; 4 = spasmolytisch
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
Leitlinien AWMF 61
Ibuprofen
•
•
Ibuprofen (2-(4-Isobutyl-phenyl)propionsäure, Summenformel:
C13H18O2) ist ein Arzneistoff aus der
Gruppe der nichtsteroidalen
Antirheumatika, der zur Behandlung von
Schmerzen, Entzündungen und Fieber
eingesetzt wird. Chemisch gehört es in
die Gruppe der Arylpropionsäuren.
Ibuprofen hemmt nichtselektiv die
Cyclooxygenasen I und II, die im
Organismus für die Bildung von
entzündungsvermittelnden
Prostaglandinen verantwortlich sind.
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Nebenwirkung
• gastrointestinale Beschwerden wie
Sodbrennen, Übelkeit oder Durchfall auftreten
• Das Auftreten von Magen-Darmblutungen,
Magengeschwür,
Magenschleimhautentzündung (Gastritis) hängt
von der Dosis und der Anwendungsdauer ab.
• Überempfindlichkeitsreaktionen wie
Hautauschlag oder Hautjucken (Pruritus) sind
möglich.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
• Antikoagulantien und Thrombolytika: Ibuprofen
bewirkt eine reversible
Thrombozytenaggregationshemmung.
• Lithium: Ibuprofen steigert die
Plasmakonzentration von Lithium, in dem es
seine Ausscheidung in der Niere verringert. Es
kann dadurch zu einer Lithium-Vergiftung
(Intoxikation) beitragen.
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
62
Diclofenac
•
•
Diclofenac ist ein Arzneistoff aus der
Gruppe der nichtopioiden Analgetika, das
bei leichten bis mittleren Schmerzen und
Entzündungen eingesetzt wird, z. B. bei
Rheuma, Prellungen, Zerrungen, Arthrose.
Seine Wirkung beruht auf einer
nichtselektiven Hemmung der
Cyclooxygenasen (COX), die im Körper für
die Bildung von Entzündungsmediatoren,
den Prostaglandinen, verantwortlich sind.
Diclofenac besitzt antipyretische,
analgetische, antiphlogistische und
antirheumatische Wirksamkeit.
Verantwortlich für diese Wirksamkeit ist eine
Inhibition der Cyclooxygenasen und damit
eine Inhibition der Synthese entzündlicher
Prostaglandine. Möglicherweise ist
Diclofenac direkt am LipoxygenaseStoffwechsel beteiligt und unterdrückt die
Bildung von Leukotrienen
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Wechselwirkungen
•
blutgerinnungshemmenden Substanzen wie
z. B. Phenprocoumon
•
Lithium, Phenytoin und Herzglykosiden,
Infarktrisiko
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
63
Infarktrisiko:
•
•
•
Nach neuesten wissenschaftlichen Forschungen und Berichten hat man an
Probanden eindeutig feststellen können, dass das Herzinfarktrisiko um 24% anstieg,
wenn Patienten vorher Medikamente mit dem Wirkstoff "Ibuprofen" eingenommen
hatten. Deutlich höher, nämlich bei 55% aller Fälle stieg das Risiko eines
lebensbedrohlichen Herzinfarkts bei vorheriger Einnahme des Wirkstoffs Diclofenac.
In der bislang größten Untersuchung ihrer Art hatten die Professorinnen Julia
Hippisley-Cox und Carol Coupland von der Universität Nottingham die Verschreibung
sogenannter nichtsteroidaler Entzündungshemmer (NSAID) bei 9218 HerzinfarktPatienten untersucht. Zu den NSAID gehören unter anderem die weitverbreiteten
Wirkstoffe Ibuprofen, Diclofenac und die bereits in die Diskussion geratenen Coxibe.
Auch die Metastudie von Patricia McGettigan und David Henry zeigt ein deutlich
erhöhtes Risiko für Herzinfarkt bei der Einnahme von Diclofenac[1]. Dafür wurden
elektronische Datenbanken ausgewertet, die Fälle von 1985 bis Januar 2006
umfassten. Für die Metastudie wurden daraus 23 Studien über zusammen rund
540.000 Patienten und mehr als 1.100.000 Kontrollpersonen ausgewählt. Aus diesen
Studien ließ sich ein um 40% erhöhtes Herzinfarktrisiko im Zusammenhang mit der
Einnahme von Diclofenac ableiten.
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
64
Etoricoxib
•
•
Etoricoxib ist ein
verschreibungspflichtiges
Schmerzmittel aus der Klasse
der Coxibe (Nicht-steroidale
Antirheumatika, NSAR) zur
Behandlung der Arthrose, der
rheumatoiden Arthritis und bei
akuten Gichtanfällen.
In Deutschland seit September
2004 zugelassenen unter dem
Namen Arcoxia®. Das
Präparat ist für Erwachsene ab
16 Jahren zugelassen.
Folgende Dosierungen sind
erhältlich: 60 mg, 90 mg, 120
mg.
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Thomas H. Cegla
Zugelassen für:
• Arthrose, empfohlene Dosis 60
mg
• Rheumatoide Arthritis
(Rheuma), empfohlene Dosis
90 mg
• Akute Gichtarthritis (Gicht),
empfohlene Dosis 120 mg
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
65
Etoricoxib
Nebenwirkungen
• Kontraindiziert bei Niereninsuffizienz (mit einer KreatininClearance unter 30 ml/min)
• akute Magengeschwüre und Magen/Darmblutungen
• Hypertonie und Ödemen
• Dehydrierte Patienten (z. B. Leistungssportler mit zu
geringer Flüssigkeitsaufnahme) dürfen ebenfalls kein
Etoricoxib erhalten.
• Bezüglich des kardiovaskulären Sicherheitsprofils sind
bisher nur Daten über einen Zeitraum von 12 - 15
Monaten bekannt.
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Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
66
Neubewertung der Klasse der Coxibe durch die FDA (Food and
Drug Administration, USA) und die EMEA (europäische
Zulassungsbehörde) durchgeführt. Folgende Gegenanzeigen
wurden für alle Coxibe neu aufgenommen:
•
•
•
•
•
Ischämische Herzerkrankungen wie:
Herzinsuffizienz (NYHA II-IV)
Klinisch gesicherte Koronare Herzkrankheit (KHK, z.B. Angina
Pectoris) und/oder zerebrovaskuläre Erkrankungen (z.B.
Schlaganfall)
Zusätzlich für Etoricoxib:
Patienten mit Hypertonie, deren Blutdruck nicht ausreichend
kontrolliert ist.
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
67
Metamizol
• Metamizol (N-Methyl-N-(2,3-dimethyl-5-oxo-1-phenyl-3pyrazolin-4-yl) aminomethansulfonsäure)ist ein stark
wirksames und im Allgemeinen gut verträgliches
Schmerzmittel.
• Metamizol gehört zu den nichtsauren NichtopioidAnalgetika (Gruppe der Pyrazolone). Da es kein Opiat
oder Opioid ist, wird das Suchtpotenzial als gering
eingeschätzt, dagegen sind bei chronischer Einnahme
Organschädigungen (z. B. der Nieren) zu beachten.
Metamizol ist in Deutschland verschreibungspflichtig.
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
68
Metamizol
Anwendungsgebiete
•
akute starke Schmerzen nach Verletzungen oder
Operationen
•
Koliken
•
Tumorschmerzen
•
sonstige akute oder chronische starke Schmerzen,
soweit andere therapeutische Maßnahmen nicht
angezeigt sind
•
hohes Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht
anspricht
•
Nebenwirkungen
•
rot gefärbter Urin
•
Asthma-Anfall bei bestehendem Asthma bronchiale,
Heuschnupfen und chronischen
Atemwegserkrankungen
•
Beeinträchtigt die Nierenfunktion
•
anaphylaktische Reaktionen
•
Blutdruckabfaei zu schneller Gabe
•
selten schwere Blutbildveränderungen
(Agranulozytose)
–
–
–
–
Zugelassen in:
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Deutschland
Österreich
Belgien
Frankreich
Israel
Niederlande
Polen
Spanien
Schweiz
Russland
Lateinamerika
Indien
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
•
•
Anzeichen:
Fieber,
Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen
Halsschmerzen ohne grippeähnliche
Krankheitsanzeichen.
nekrotische Entzündungen im Bereich der
Körpereintrittspforten hervorrufen (Auftreten 1: 100
000, hohe Letalität)
Übelkeit, Erbrechen
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
69
Flupirtin
•
•
•
•
•
Nicht-opioides Analgetikum
spinal u. zentral wirksam
zusätzlich
muskelrelaxierendes
neuronaler Kaliumkanalöffner.
zur Behandlung akuter und
chronischer Schmerzen
Wechselwirkungen
• Bei einer Kombination von
Flupirtin und Paracetamol
Anstieg der Leberenzyme
beobachtet.
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Nebenwirkungen
• zentralen Nervensystems
• Müdigkeit und Schwindel
• Magen-Darm-Trakts
• Übelkeit, Magenbeschwerden,
Verstopfung oder Durchfall
• vermehrtes Schwitzen
• Mundtrockenheit
• Sehstörungen
• Hautreaktionen
• Erhöhung der Leberenzyme im
Blut.
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
70
Kardiovaskuläre
KardiovaskuläreRisiken
Risikenvon
vonCox-2
Cox-2Inhibitoren
Inhibitoren––alle(s)
alle(s)Einerlei
Einerlei??
ProzentPatienten
Patienten
Prozent
‹
‹Häufigkeit
Häufigkeitthromboembolischer
thromboembolischercerebro-/kardiovaskulärer
cerebro-/kardiovaskulärerEreignisse
Ereignisse
2.5
2.5
2.0
2.0
CLASS
CLASS&
&VIGOR
VIGOR
(Patienten
(Patientenohne
ohneASS-Komedikation)
ASS-Komedikation)
1.5
1.5
1.0
1.0
0.5
0.5
Behandlungsdauer
BehandlungsdauerininTagen
Tagen
00
0
40
80
120
160
200
240
280
320
Naproxen
Naproxen1000mg/d
1000mg/d
(n=4029)
(n=4029)
Rofecoxib50mg/d
Rofecoxib50mg/d
(n=4047)
(n=4047)
Diclofenac
Diclofenac150mg/d
150mg/d
Ibuprofen
Ibuprofen2400mg/d
2400mg/d
(n=3124)
(n=3124)
Celecoxib
Celecoxib800mg/d
800mg/d
(n=3105)
(n=3105)
360
0
40
80 120 160
200
240
280 320 360
Oberhausen
2007
Curriculum
spezielle
Schmerztherapie:
71
Thomas
Cegla
Medikamentöse
Schmerztherapie
White WB,
Faich G,H.
Whelton
A, Maurath C, Ridge NJ, Verburg KM,
Geis GS, Lefkowith
JB. Comparison of thromboembolic events in patients treated with celecoxib,
White WB, Faich G, Whelton A, Maurath C, Ridge NJ, Verburg KM, Geis GS, Lefkowith JB. Comparison of thromboembolic events in patients treated with celecoxib,
a cyclooxygenase-2 specific inhibitor versus ibuprofen or diclofenac. Am J Cardiol 2002; 89: 425-430; FDA-Homepage
a cyclooxygenase-2 specific inhibitor versus ibuprofen or diclofenac. Am J Cardiol 2002; 89: 425-430; FDA-Homepage
Kardiovaskuläre
KardiovaskuläreRisiken
Risikenvon
vonCox-2
Cox-2Inhibitoren
Inhibitoren––alle(s)
alle(s)Einerlei
Einerlei??
‹
‹Cyclooxygenasen,
Cyclooxygenasen,thromboembolische
thromboembolischeEreignisse
Ereignisseund
undErklärungsversuche
Erklärungsversuche
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
nach: Hinz B. & Brune K. Cyclooxygenase-2 – 10 years later. J Pharm Exp Ther 2001; 300: 367-375)
nach: Hinz B. & Brune K. Cyclooxygenase-2 – 10 years later. J Pharm Exp Ther 2001; 300: 367-375)
72
Kardiovaskuläre
KardiovaskuläreRisiken
Risikenvon
vonCox-2
Cox-2Inhibitoren
Inhibitoren––alle(s)
alle(s)Einerlei
Einerlei??
‹
‹Ursachen
Ursachenthromboembolischer
thromboembolischerKomplikationen
Komplikationen
¾
¾ Vasoprotektion
Vasoprotektion durch
durch NO
NO
L-Arginin
L-Arginin
NO-Synthase
Vasodilatation
Vasodilatation
Plättchenaggregation
Plättchenaggregation
NO
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Monozytenadhäsion
Monozytenadhäsion
Proliferation
Proliferationglatter
glatterMuskelzellen
Muskelzellen
Bildung
Bildungfreier
freierSuperoxidradikale
Superoxidradikale
LDL-Oxidation
LDL-Oxidation
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
nach: Chenevard R, et al. Selective cox-2 inhibition improves endothelial function in coronary artery disease. Circulation 2003; 107: 1-5
73
Individuelle
Therapie bei
entzündlichen
Schmerzen
Gastrointestinales
Risiko:
o
Cardiovas. Risiko tNSAR
-MI Anamnese
-Angina pectoris
o
-Kein Magenschutz
erforderlich
-Geringes GI-Restrisiko
bleibt
-Hohes Alter
-Ulcusanamnese
-Allgemeinkrankheit
-Kortison
-Antikoagulantien
+
COXIB oder
tNSAR + PPI*
-PPI sind ohne Einfluss auf
das (geringere) NSARRisiko im distalen GI-Trakt
-Zerebrovasc. Anamnese
-TIA
-Bypass
+
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
tNSAR + ASS
-Komedikation mit PPI
verringert das GI-Restrisiko
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
NSAR + ASS +
PPI oder
COXIB + ASS +
PPI
74
-COXIB anstelle tNSAR
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
75
Opiate - Grundlagen
• Entwicklung der Opioide
– Historisch: Schlafmohn, Laudanum
– Sertüner isoliert 1803 das Morphin
• Indikationen
– Tumorschmerzen
– Nichttumorbedingte Schmerzen
• Abhängigkeit
– Körperlich
– Psychisch
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
76
Therapiegrundlagen
•
•
•
•
•
•
•
Schmerzanamnese
Schmerzbefund
Schmerztagebuch
Opioidsensitiver Schmerz ?
Adjuvantien
Therapie der Nebenwirkungen
Kombination mit:
– Nichtopioidanalgetika
– Adjuvante Therapie
• Opioidwechsel/rotation
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
77
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
78
Welche Eigenschaften hat das
ideale Opiat ?
•
•
•
•
•
Einnahme....
Wirkung....
Dauer....
Anschlagzeit....
Nebenwirkungen....
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
79
Opioidanalgetika
• Opiate: Opiumhaltige oder Alkaloide des
Opiums enthaltende Arzneimittel
• Opioide: synthetische Analoga
• Narkotische Analgetika
• Aktivieren den Opiat -µ- Rezeptor
• 15-50% der Morphindosis sind bioverfügbar und
systemisch wirksam
• Ein erheblicher Teil wird in der Leber und evtl.
im ZNS in M-6-G umgewandelt und über die
Nieren ausgeschieden (Akkumulation bei NI)
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
80
Opiatrezeptoren
µ1
Analgesie
supraspinal
+
Analgesie
Spinal
+
Atemdepression
Euphorie
µ2
KAPPA
DELTA
+
+
+
+
+
+
+
+
Abhängigkeit
+
+
Obstipation
+
(+)
Miosis
+
Bradykardie
+
Harnretention
+
Hypothermie
+
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
+
+
+
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
81
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
82
Überdosierung
Analgesie
Überdosierung
Unterdosierung = Schmerz
24 h
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
83
Überdosierung
Analgesie
Überdosierung
Unterdosierung = Schmerz
24 h
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
84
Überdosierung
Analgesie
Überdosierung
Unterdosierung = Schmerz
24 h
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
85
Überdosierung
Analgesie
Überdosierung
Unterdosierung = Schmerz
24 h
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
86
Algorithmus frei nach Rationale Schmerztherapie Fokus
auf retardierte Opioide U.Junker, Remscheid
Indikation für ein Opioid
Retardiertes Morphin
ungenügende
Schmerzlinderung
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen behandeln
keine
Nebenwirkungen
Koanalgetika und/oder Adjuvantien
Dosiserhöhung
Befriedigende
Schmerzlinderung
Opiatwechsel
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
87
Opioid-Analgetika
Substanz
Dosis(mg) 24h
Wirkungs-beginn in
Wirkdauer in Std Minuten/W.max
10mg Morphin
Dosisaequivalenz
Morphin-HCL
4-6x10-20mg
4 20 -- 60
30mg
Morphin retard
2x10mg
60-90 -12 240-360
30mg
Buprenorphin
3-4x0,2-1,0mg
15 -- 50
6-8
0,4-0,8mg s.l.
0,3-0,6mg i.m.
Piritramid
4-6x7,5-15mgi.m. 2-4 10
15mg i.m.
Hydromorphon
3-4x2-4
3-4
1-2mg i.m.
Oxycodon retard
2x10mg
8-12
Dihydrocodein
2-3x60-120mg
30
15mg p.o.
30 -- 180
250-300mg p.o.
20 mg i.m.
10 – 60
150-300mg p.o.
10 – 90
300mg
8-12
Tramadol
Tilidin
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
4-6x50-200 mg
Max. 600mg
4-6x50-100mg
Max.600mg
4
4-6
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
88
Opioid-Analgetika
Substanz
Morphin-HCL
Antagonist: Naloxon 20-30min Wirkung i.v., M-e-G und M-6-G
Morphin retard
Buprenorphin
Partialagonist, geringere NW, schlecht antagonisierbar (Dopram,
Naloxon?)
Piritramid
Keine Histaminfreisetzung
Pethidin
Kurze Wirkdauer,
Hydromorphon
µ -Agonist, Wirkverfübarkeit -50%, Fehlen aktiver Metabolite,
geringere NW, Diamorphin (heroin)-ähnliche Wirkung
Oxycodon retard
Hohe Wirkverfügbarkeit -70%, Fehlen aktiver Metabolite, geringere
NW
Pentazozin
µ +ț-Antagonist, į-Agonist, analgetisch, sedativ, halluzinogen
Codein,
Dihydrocodein
Analgetische Potenz 1/5-1/10 bei gleicher obstipierender Wirkung
wie MO
Tramadol
µ -Agonist-serotonerge und noradrenerge Wirkung
Tilidin
µ -Agonist, keine Organtoxizität, keine BB-Veränderungen, keine
Obstipation
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
89
Opioide - was wissen wir? - Retardopioide
• Tilidin / Naloxon
• Morphin
• Tramadol
• Hydromorphon
• L-Methadon
• Oxycodon
• Fentanyl
• Buprenorphin
WHO- Stufe II
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
WHO- Stufe III
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
90
Opioide – was wissen wir?
Körperliche Abhängigkeit
• Folge einer längeren Zufuhr einer Substanz
• Physiologischer Anpassungsprozess
• Entzugssymptomatik
• Kein abruptes Absetzen (z.B. auch bei ß-Blocker, Steroide)
Psychische Abhängigkeit
• Psychotrope Wirkung steht im Vordergrund
• Tendenz zur Selbstschädigung /soz. Rückzug in Einzelfällen
Bei retardierten Opioiden ist die Gefahr einer
psychischen Abhängigkeit sehr gering.
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
91
Tilidin/Naloxon
Charakteristika:
• Bei Niereninsuffizienz keine Dosisänderung nötig
• Kaum Missbrauchspotential
• Geringere Obstipation
(keine Tonuserhöhung der glatten Muskulatur)
• Nicht BtMVV-pflichtig
• Cave: Leberinsuffizienz
• Potentiell zentralnervöse Nebenwirkungen (bes. Ältere)
Indikaktionsprofil: mittelstarker Schmerz,
opioidnaiver Patient, eingeschränkte Nierenfunktion
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
92
WHO - Stufe II noch aktuell? – Tilidin/Naloxon
AWB, 18.596 Patienten: Dosierung, Behandlungsverlauf, Wirksamkeit
und Verträglichkeit von Tilidin/Naloxon unter Berücksichtigung von
Funktionalität und Patientenzufriedenheit in der Praxis
Niedergelassener
•
•
•
•
Schmerzreduktion von Ø NRS 7 auf 3,1
Verbesserung der Funktionalität von 40,2 auf 66,0 Punkte
Patientenzufriedenheit 92,7 %
NW im Zusammenhang mit der Medikation bei 378 Patienten (2 %):
Schwindel 0,5 %, Erbrechen 0,4 %
• Alter Ø 61,7 Jahre (57,1 % weibl., 42,9 % männl.)
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
Junker U, Sarnow E, Tilker C; Poster DGSS 2005
93
Morphin und andere Opioide
nach Radbruch, Nauck Schmerz 2002 . 16:186-193
•
•
•
•
•
•
Morphin ist das Opioid der ersten Wahl
Ideal: oral – normale Freisetzung zur Dosisfindung – modifiziert zur
Erhaltung
Titration: Dosis alle 4h und zusätzlich die gleiche Dosis bei
Durchbruchschmerz bis stündlich
Bei nl freisetzendem Morphin evtl.Verdopplung zur Nacht
Alternative zu oral, subcutan, da einfach und wenig schmerzhaft
Oral:subcutan = 1:2 ; oral: intravenös = 1:2 und 1:3
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
94
Morphin und andere Opioide
nach Radbruch, Nauck Schmerz 2002 . 16:186-193
•
•
•
•
•
•
•
Keine Verneblung, Vorteil der buccalen Gabe ungewiss
Orales transmukös appliziertes Fentanyl bei breakthrough pain des
mit Stufe 3 Opiaten stabil eingestellten Tumorpatienten
Bei intolerablen NW- Opiatwechsel
Hydromorphon und Oxycodon sind Alternativen
Methadon: individuell unterschiedliche Analgesie und Plasma-HWZ
Transdermales Fentanyl bei stabilem Dosisbedarf
Alternative: spinale Opiat- und Clonidinapplikation
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
95
Morphin
Charakteristika:
•
•
•
•
•
•
•
Gut erforscht und verbreitet
Hohe analgetische Potenz
Viele Applikationsformen
Obstipation stärker als andere Opioide
Potentiell Kumulation aktiver Metabolite
Juckreiz
Morphinmythos
Indikaktionsprofil: starker Schmerz, WHO II-Opioid nicht
ausreichend, Dosistitration auf modernes WHO III-Opioid
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
96
Oxycodon
Charakteristika:
• Schnellere Anschlagzeit als retardiertes Morphin
• Biphasische Absorption ĺ auch als Bdf.-Med. einsetzbar
• In Niedrigdosis verfügbar ĺ für Opioidneueinstellung geeignet
• Weniger zentralnervöse NW als Tramadol
• Hohe orale Bioverfügbarkeit
• Kein Morphin – Stigma (Name!)
• Gut wirksam bei neuropathischen Schmerzen
Indikaktionsprofil: starker Schmerz, wechselnde
Intensität, neuropathische Komponente
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
97
Hydromorphon
Charakteristika:
• Beste Retardierung aller oralen Opioide
• Keine Akkumulation aktiver Metabolite
• Tendenziell weniger Obstipation
• Retardgalenik in Kapseln sondenfähig
• Geringe Plasmaeiweißbindung
• Cytochrom P450 – unabhängige Metabolisierung
• Wirkstoffgleiche unretardierte Form verfügbar
Indikaktionsprofil: starker Schmerz,
multimorbide Patienten, palliative Situation
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
98
Transdermale Systeme
Charakteristika:
•
•
•
•
•
•
•
Einfache Handhabung (?)
Gleichmäßige Zufuhr der Wirksubstanz
Compliance erleichtert
Vorteile bei Schluck- und Passagestörung
Geringere Obstipation (?)
Sehr langsamer Wirkeintritt
Ungeeignet bei niedrigem oder hohem Dosisbedarf
bzw. wechselndem Schmerzniveau
• Resorption von der Hautdurchblutung abhängig
Indikaktionsprofil: starker Schmerz,
stabiles Schmerzniveau,
Schluckstörungen
Oberhausen 2007
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Thomas H. Cegla
Medikamentöse Schmerztherapie
99
Vor- und Nachteile
der transdermalen Applikation
•
Unabhängigkeit
• Für Opiat naive Patienten nicht
geeignet
Ÿvon der
gastrointestinalen
• Schlechte Steuerbarkeit
Passage
• Hautirritationen
Ÿ vom First - pass Effekt
Ÿ von möglichen
Schluckproblemen
des
Patienten
• Vermeidung von
Injektionsschmerz (i.m. / i.v. /
s.c.)
• geringerer
Personalaufwand, vor allem
in der
Pflege
Oberhausen
2007
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
100
Thomas H. Cegla
Medikamentöse Schmerztherapie
Matrix - Pflaster
Schematischer Aufbau
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
101
Durogesic
Wirkstoff:
Fentanyl
Technologie: Matrix- Pflaster
Indikation:
starke bis stärkste nicht akute Schmerzen,
Tumorschmerzen
4 Wirkstärken: Durogesic 12 µg / h
Durogesic 25 µg / h
Durogesic 50 µg / h
Durogesic 75 µg / h
Durogesic 100 µg / h
Tragezeit:
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
3 Tage = 72 Stunden pro Pflaster
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
102
Transtec
Wirkstoff:
Buprenorphin
Technologie: Matrix - Pflaster
Indikation:
mäßig starke bis starke nicht akute Schmerzen
3 Wirkstärken: Transtec 35 µg / h ( Tagesdosis ~0,8 mg Buprenorphin)
Transtec 52,5 µg/ h ( Tagesdosis ~1,2 mg Buprenorphin)
Transtec 70 µg / h ( Tagesdosis ~1,6 mg Buprenorphin)
Tragezeit:
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
3-3,5 Tage = 72-84 Stunden pro Pflaster ? 2x/Woche
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
103
Verträglichkeit von Transtec
Systemische Verträglichkeit
bei Tumorpatienten
Übelkeit
Erbrechen
Müdigkeit
Schwindel
Obstipation
19,3 %
12,7 %
7,2 %
6,6 %
5,5 %
Systemische Verträglichkeit
bei Nicht-Tumorpatienten
Übelkeit
Erbrechen
Müdigkeit
Schwindel
Obstipation
13,4 %
4,9 %
3,5 %
5,5 %
4,9 %
„ Besonders auffällig ist die niedrige Rate der Obstipation
mit 5,3% über alle Patienten.
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
104
Opioid-Analgetika
Substanz
Dosis(mg) 24h
Wirkungs-beginn in
Wirdauer in Std Minuten/W.max
10mg Morphin
Dosisaequivalenz
Fentanyl
Transdermal:
25-100yg/h
12 – 24
0,1mg i.m.
6 - 10
0,30,5mg i.m
48-72
Buprenorphin*
Transdermal:
35-70 yg/h
*Ceilingeffekt evtl. ab 4-5mg/Tag
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
105
Neue Präparate
•
Jurnista - Hydromorphon
– pharmakologische Wirkung durch Bindung an spezifische
Opioidrezeptoren im Zentralnervensystem (ZNS) und in der glatten
Muskulatur
– Retardtablette erreicht die Konzentration im Plasma innerhalb von 6 bis
8 Stunden ein breites, relativ flaches Plateau, auf dem sie für ca. 24
Stunden nach der Einnahme verbleibt
– konstante Abgabe Absorption durch den Magendarmtrakt hält ca. 24
Stunden an
– Retardtabletten von Jurnista(TM) sind in vier Dosierungen zu 8 mg, 16
mg, 32 mg und 64 mg
– Nebenwirkungen: Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
106
Neue Präparate
•
Targin® = Retardtablette mit dem Opioid Oxycodon und dem
Opioid-Antagonisten Naloxon
– 10mg Oxycodon / 5mg Naloxon + 2omg Oxycodon / 10mg Naloxon
– Naloxon bremst eine opioidinduzierte Obstipation, indem es die OpioidRezeptoren in der Darmwand blockiert.
– Die schmerzlindernde Wirkung von Oxycodon im zentralen
Nervensystem dagegen bleibt erhalten.
– Obstipation keine Toleranzentwicklung Verstopfung 80 bis 90 Prozent
der Patienten, die starke Opioide der Stufe III erhalten
– 4613 Schmerzpatienten mit einer Opioid-Monotherapie mit Oxycodon,
Hydromorphon, Morphin, Fentanyl oder Buprenorphin gaben 95 Prozent
der Teilnehmer eine Obstipation an.
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
107
Umstellung oral / transdermal
Substanz
Morphin 90 mg
Fentanyl
25 ug/h
Buprenorphin
52,5 ug/h
je weitere 60 mg Morphin:
Fentanyl
25 ug/h
Buprenorphin
35 ug/h
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
108
Umstellung oral / oral
Substanz
Morphin 60 mg
Tilidin/Naloxon
300 mg
Tramadol
400 – 600* mg
Oxycodon
30 mg
Hydromorphon
8 mg
Buprenorphin
0,4 mg
Methadon
20 mg
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
* außerhalb
der empfohlenen
klinischen Dosierung
Curriculum
spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
109
Neuropathie: Medikamentöse Basistherapie
Trizyklische Antidepressiva*
Pharmakotherapie
Lang wirksame
Opioide*
Antiepileptika*
* (in Mono- oder Kombinationstherapie)
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
Freynhagen, R., Baron, R.: Kompendium Neuropathischer Schmerz, 2003
110
Opioide bei Neuropathie?
Numbers needed to treat (NNT)
für t 50% Schmerzreduktion
Antidepressiva TCA (alle)
2,3 (1,7-3,3)
TCA (5-HT, NA)
2,4 (1,8-3,9)
TCA (NA)
1,9 (1,3-3,7)
Gabapentin
3,2 (2,4-5,0)
Pregabalin
3,3
Opioide
Oxycodon
2,5 (1,6-5,1)
Transdermal
Lidocain Patch 5%
4,4 (2,5-17,5)
Capsaicin
5,3 (2,3-f)
Antiepileptika
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
Sindrup und Jensen, Pain, 1999; Meier T et al, Pain, 2003; Dworkin R.H. et al, Neurology 2003
111
Opioidsensitivität - Schmerztagebücher
Schmerzintensität
110
Fraglich sensitiv,
evtl. Dosis erhöhen
Fall 1: Sensitiv,
zweite Dosis zu spät
Nicht sensitiv
8
6
4
2
0
7
10
14
18
22
7
10
14
18
22
7
10
14
18
22
Uhrzeit
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
z.B. 30
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
mg Morphin retard
112
Opioidäquivalente nach Bromm et al. Fortschr.Med 1993; 17:385-389; lt.
Fachinformation, nach Diener HC, Maier C. Das Schmerztherapiebuch, Urban & Fischer, 2003
Morphin
1:1
60mg
90mg
120mg
Tramadol
10:1
100mg
200mg
400mg
Tilidin/Naloxon
5:1
50mg
100mg
200mg
300mg
400mg
600mg
Oxycodon
1:1,7
ca.40mg
ca.60mg
ca.8omg
Methadon
1:3
20mg
30mg
40mg
Hydromorphon
1:15
4mg
6mg
8mg
Buprenorphin
1:72
35yg/
52,5yg/h
70yg/h
Fentanyl TTS
1:100
25yg/h
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
50yg/h
113
Morphinaequevalenzdosen der
Applikationsform
Intrathekal 0,3
epidural 3mg
i.v.10mg
s.c. 10mg
oral 30 mg
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
114
Umrechnungsbeispiel
Fentanyl
Wechsel von
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Faktor
Morphin p.o.
Oxycodon p.o.
Hydromorphon
p.o.
Fentanyl
transdermal
Buprenorphin s.l.
L-Methadon p.o.a
0,50 (0,75)
0,13
(0,2)
0,01
0,025
(0,02)
(0,3)
Oxycodon p.o.
Hydromorphon
p.o.
Fentanyl
transdermal
Buprenorphin s.l.
L-Methadon p.o.a
Morphin p.o.
2 (1,34)
7,5 (5)
100
40 (50)
(3)
50yg/h = 24x50
=1200yg/d=1,2mg/d
x 100 = 120mg
Morphin
auf
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
115
Titrationsphase der
Opiateinstellung
1.Tag
• Morphinhydrochlorid
oder Morphin-sulfatLsg. 10mg oder höher
HWZ 4-6h d.h.
2. Tag
mindestens 4x/Tag
• Ist die Einzeldosis
nicht ausreichend
3.Tag
wird die Dosis erhöht
8:00
12:00
16:00
20:00
24:00
4:00
10mg
15mg
20mg
25mg
25mg
20mg
8:00
14:00
20:00
2:00
20mg
25mg
25mg
25mg
40mg
MST
*
*
40mg
MST
*
*
*Morphin-HCL10mg bei Bedarf
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
116
Opiatnebenwirkungen
• In der Anfangsphase:
– Übelkeit, Erbrechen
– Pruritus
– Schläfrigkeit, Schwindel, Verwirrtheitssymptome
• Seltene NW:
–
–
–
–
Schwitzen,
Myoklonie
Mundtrockenheit
Muskelrigidität
• Opstipation, Miktionsstörung, Euphorie
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
117
Opioidwirkung
Tachyphylaxie
Häufigkeit
Therapie
Obstipation
< 90%
keine
obligate prophylaktische Laxantiengabe, 1. Wahl
antiresorptiv /hydragog wirkende Laxantien (z.B.
Macrogol); ergänzend Osmotika, Gleitmittel,
Irritantien (Quellstoffe), Kombinationen sinnvoll
Nausea/Emesis
ca. 20 - 40%
ja
initial empfohlen Antiemetika, 1.Wahl Haloperidol
0,5 bis 1,5 mg/d oder Metoclopramid. Ergänzend
Dimenhydrinat, Cyclizin, Hyoscin, Cisaprid,
Domperidon, Kortikosteroide, 5 HT3-Blocker; keine
Kombination von prokinetisch und anticholinerg
wirksamen Substanzen
Sedierung
ca. 20%
ja
Überprüfung der Opioiddosis (geringerer Bedarf?),
Psychoanaleptica, Opioidwechsel
Verwirrtheit
Halluzinationen
Alpträume
selten
(erfragen!)
keine/selten
Überprüfung der Opioiddosis (geringerer Bedarf?),
Opioidwechsel, Neuroleptika (z.B. Haloperidol in
adäquater Dosis) ggf. rückenmarknahe Analgesie
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
118
Opioidwirkung
Häufigkeit
Tachyphylaxie
Therapie
Schwitzen
selten
keine/
selten
Anticholinergika, Opioidwechsel
Juckreiz
selten
keine/
selten
Antihistaminika, Hautpflege, ggf. Opioidwechsel
Harnverhalt
selten
ja
Medikamentenrevision (Synergismus mit anderen
Substanzen?)
Parasympathomimetika, Opioiddosisreduktion / -wechsel
Myoklonien
selten
keine
Antikonvulsiva, Benzodiazepine (Clonazepam),
Opioiddosisreduktion / -wechsel, Myotonolytika
Xerostomie
häufig
keine
lokale Maßnahmen, Stimulation der Salivation,
Reduktion anticholinerger Medikation
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
119
Opiatnebenwirkungen
• In der Anfangsphase:
•
Metoclopramid 30 – 60mg
p.o.– Haloperidol 1-2mg p.o.
•
Carbachol – Prazosin
•
Lactulose-NatriumpicosulfatBisacodyl-AnthranoideMikroklistier
– Übelkeit, Erbrechen
– Pruritus
– Schläfrigkeit, Schwindel,
Verwirrtheitssymptome
• Seltene NW:
–
–
–
–
Schwitzen,
Myoklonie
Mundtrockenheit
Muskelrigidität
• Opstipation,
Miktionsstörung,
Euphorie
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
120
Adjuvante Schmerztherapie
nicht vergessen
• Verhindern von Nebenwirkungen
• Verbesserung der Analgesie
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
121
Schmerztyp
Ko-Analgetikum
Tagesdosis
Besonderheit
Knochenschmerz
Bisphosphonate
Calcitonin
p.o. und i.v. möglich,
Ausweichsubstanz, auch als Nasenspray, s.c./i.v.
Viszeraler
Schmerz
+ Kolik
+ Ödem
+ Kapselspannung
40-80mg
Butylscopolamin
3-6g Metamizol
Kortikosteroid
p.o. unwirksam! Nur auf den Gastrointestinaltrakt
wirkend
auf Urogenital- und Intestinaltrakt wirkend
initial höhere Dosierung
initial höhere Dosierung
Muskelschmerz
keine Dauermedikation, Beobachtung nichtpharmakologischer Optionen
Myogelosen
200-400mg
Tetrazepam
Optionen
Muskelspastik
60-100mg
Baclofena
auch bei Myoklonien
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
122
Schmerztyp
Ko-Analgetikum
Tagesdosis
Besonderheit
Neuropathisch
heiß, hell,
brennend
25-75 (150) mg
Amitriptylina
25-75 (150) mg
Imipramina
höchste Dosis zur Nacht, niedrigere Abendgabe,
ggf. Alternative bei kardialen Problemen
Neuropathisch
einschießend
5-20mg Paroxetina
6001200mg Carbamaz
epina
bestuntersuchte Substanz, zahlreiche
Wechselwirkungen und Kontraindikationen
zahlreiche Wechselwirkungen und
Kontraindikationen
200-400mg
Phenytoina
1,2-2,4g
Gabapentina
neuere Alternativsubstanz, kaum
Wechselwirkungen und Kontraindikationen;
Anpassung an Nierenfunktion erforderlich
Benzodiazepinderivat, sedierend, Muskelrelaxans
2-4 (8)mg
Clonazepama
siehe Carbamazepin, u.U. weniger
Nebenwirkungen
600-1200 mg
Oxcarbazepina
60-100mg
Baclofena
50-200 IE
Calcitonin
ggf. Kombination mit Antikonvulsiva
Therapiedauer und -dosis nicht eindeutig
Neuropathisch
krampfartig
Phantomschmerz
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
123
Analgesie und Hyperalgesie durch Opioide
•
Sensibilisierung und
Toleranzentwicklung
•
Reaktion:
– Rezeptordesensibilisierung
•
Opioidrotation
– Hochregulation der
Adenylzyklasenaktivität
•
Kombination von Opioiden mit
unterschiedlicher Rezeptoraffinität
– Aktivierung des N-Methyl-DAspartat-(NMDARezeptorsystems
•
Kombination mit
– Deszendierende Faszilierung
– NMDA-Rezeptor-Antagonisten
• Z.B. Ketanest
– a-Agonisten
• Z.B. Clonidin
– NSAID
Der Schmerz Heft5 Oktober 2005
Opioidvermittelte Analgesie und Hyperalgesie
W. Koppert - Erlangen
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
124
Opioidrezept
gemäß schriftlicher Anweisung
Laxantien und Antiemetika mit auf´s Opioidrezept!
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
125
Opiatverbrauch
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
126
Noch Fragen ?
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
127
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
mit
Curriculum spezielle Schmerztherapie:Chronische Schmerzen bei Patienten
128
schweren
internistischen
Begleiterkrankungen
Medikamentöse Schmerztherapie
M.Kloke Klinikarzt 2005;34(6)c 187-190
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
129
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
130
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
131
Chronische Schmerzen bei Patienten mit
schweren internistischen Begleiterkrankungen
M.Kloke Klinikarzt 2005;34(6)c 187-190
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
132
Chronische Schmerzen bei Patienten mit
schweren internistischen Begleiterkrankungen
M.Kloke Klinikarzt 2005;34(6)c 187-190
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
133
v
o
n
D
e
x
a
m
e
t
h
a
s
o
n
Wechselwirkungen zwischen Analgetika,
Chemo- / und Immuntherapie
•
a
b
.
Z
e
n
t
r
a
l
d
ä
m
p
f
e
n
d
e
P
h
a
r
m
a
k
a
(
C
o
d
e
i
n
,
S
e
d
Allopurinol
-
Salizylaten
– Kann im Tubulussystem der Niere als Oxypurin präzipitieren und ein
Nierenversagen induzieren.
•
•
Antazida können die Resorption aus dem Gastrointestinaltrakt (u.a.
durch Alkalisierung) behindern, so daß unzureichende
Serumspiegel resultieren.
Cyclophosphamid Antirheumatika (Naproxen, Diclofenac)
– verursachen möglicherweise einen Kreatininanstieg bzw. eine
Wasserretention (speziell lndometacin)
•
Cyclophosphamid
-
Morphin
– rufen häufig eine erosive Cystitis hervor
•
Interferon
-
Paracetamol
– bei gleichzeitiger Chemotherapie können die Lebertoxizität erhöhen.
•
Interferon
-
Morphin
– benötigen höhere Morphindosen.
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
134
v
o
n
Wechselwirkungen zwischen Analgetika,
Chemo- / und Immuntherapie
D
e
x
a
m
e
h
a
o
n
a
b
Z
e
n
•
– Benommenheit wird intensiviert.
•
a
d
ä
m
p
e
n
d
e
P
h
a
m
a
k
a
(
C
o
d
e
Zentral dämpfende Pharmaka (Codein, Sedativa, Antidepressiva)
Hydroxyharnstoffderivaten (ACNU, BCNU, Hydroxyurea usw.)
Mao-Hemmer (Procarbacin, Tranylcypromin, Moclobemid)
zentralwirksame Analgetika
– Verstärken die Nebenwirkungen (insbesondere die Sedierung)
•
Methotrexa
Antirheumatika (ASS, Diclofenac,
lbuprofen, Indometacin, Naproxen)
– steigern die Knochenmarkstoxizität
•
•
Salizylate können Sulfonylharnstoffe aus der Eiweißbindung
verdrängen. Es kann zu hypoglykämischen Zuständen kommen.
Salizylate oder Indometacin
- Corticosteroiden
– Anstieg des Serumspiegels des Analgetikums und Begünstigung
n
S
e
d
a
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
135
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
136
Postoperative
Schmerztherapie
• Verhinderung einer
Chronifizierung
• Postoperativer Streß zeigt
sich respiratorisch und
kardiovaskulär
• Frühe Mobilisation
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
137
Postoperative Schmerzdokumentation
•
•
•
•
VAS, NRS, verbale AS
Präoperativ feststehendes Regime
Schmerzdienst
Symptomkontrolle
0
1
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
2
3
4
5
6
7
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
8
9
10
138
Postoperativer Schmerz auf der
Normalstation
warten
lindern
rufen
aufnehmen
kommen
bringen
holen
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
139
Balancierte Analgesie
aus Perioperative
Schmerztherapie BMS-Symposium Schmerztherapie Leibzig, 17.Mai 2006
Adjuvantien
Clonidin, Antidepressiva,
NMDA-Antagonisten
Opioid
PCIA, Kurzinfusion, oral,
transdermal
Lokalanästhetikum,
Regionalanästhesie
Nicht-Opioidanalgetikum
Paracetamol, NSAIDs,
COX2 Hemmer, Metamizol
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
140
Risiken der medikamentösen perioperativen
Schmerztherapie
Opioide:
Atemdepression
Sedierung, Verwirrtheit
Toxizität
NSAIR:
Blutung
Niereninsuffizienz
Hypertension,
Herzinsuffizienz
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Risiken
Coxibe:
Gefäßokklusion
Hypertension
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
141
Akute Schmerzen (postoperativ, entzündlich)
•
Medikation der WHO Stufe 1
– oral:
• Paracetamol (z.B. Benuron 1g beim Erwachsenen) – Wirkdauer 4-6 h
• Ibuprofen (200-400mg) – Wirkdauer bis 8 h
• Diclofenac (Voltaren 50-100mg) – Wirkdauer 4-8 h
• Metamizol (Novalgin) 20 Tropfen
– Suppositorien:
• Diclofenac (Voltaren 50 oder 100 supp) – Wirkdauer 4-8 h
ZUSÄTZLICH
•
Medikamente der WHO Stufe 2
– oral:
• Tramadol (Tramal) 20-40 Tropfen
• Tilidin (Valoron) 20-40 Tropfen
•
i.v.: Medikamente der WHO Stufe 3
• Oxycodon
• Dipidolor ½ Ampulle i.v. (durch Arzt)
• Kurzinfusion (durch Schwester)
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
142
Postoperative Analgesie
Orientierung:
präoperative Patientenwünsche
postoperativer Verlauf
perioperativer Analgetikabedarf
Schmerzen: mittel
Patientenzufriedenheit: gering
Verlegung,
keine apparative PCA möglich
unkomplizierter Verlauf
geringe bis mittlere Schmerzen
gute Patientenzufriedenheit
Starke Schmerzen
mangelhafte
Patientenzufriedenheit
Bedarfsanalgesie
z.B.
Paracetamol, Voltaren etc.
zusätzlich Tramadol Trpf.
oder Valoron Trpf.
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
?
PCA
Piritramid
1,5mg/h
1,5mg/BolusSperrzeit 15 Minuten
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
143
Analgesie durch den Patienten
PCA:
•
Es wird ihm gestattet, sich
innerhalb vorgegebener
Grenzen, die seine
Gefährdung ausschließen
sollen, ein Schmerzmittel
eigenständig und unabhängig
von einer Fremdbeurteilung i.v.
zuzuführen.
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
•
•
•
•
•
Dipidolor=Piritramid
1ml=1,5mg
Basalrate 1ml/h
Bolus 1ml
Sperrzeit 15 Minuten
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
144
Vorteile:
• Frühzeitiges Abrufen der Bolusinjektion bei
postoperativen Schmerzen
• Abrufen einer Bolusinjektion vor schmerzhaften
Maßnahmen
• die Analgetikamenge wird individuell titriert
• die intravenöse Gabe garantiert eine gute
Bioverfügbarkeit und einen raschen Wirkungseintritt
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
145
8-919 Komplexe Akutschmerzbehandlung
•
Hinw.: Dieser Kode umfasst die Einleitung, Durchführung und
Überwachung einer speziellen Schmerztherapie oder
Symptomkontrolle bei Patienten mit schweren akuten
Schmerzzuständen (z.B. nach Operationen, Unfällen oder
schweren, exazerbierten Tumorschmerzen) mit einem der unter 8910 bis 8-911 genannten Verfahren,
–
–
–
–
mit kontinuierlichen Regionalanästhesieverfahren (z.B. Plexuskatheter)
oder parenteraler patientenkontrollierter Analgesie (PCA)
durch spezielle Einrichtungen (z.B. Akutschmerzdienst)
mit mindestens zweimaliger Visite pro Tag
•
Der Kode ist auch bei Tumorschmerzen anzuwenden, bei denen
akute Schmerzexazerbationen oder Therapieresistenz von
tumorbedingten oder tumorassoziierten Schmerzzuständen im
Vordergrund des Krankheitsbildes stehen und den Einsatz spezieller
schmerztherapeutischer Verfahren und Techniken erfordern
Die Anwendung dieses Kodes erfordert die Dokumentation von
mindestens drei Aspekten der Effektivität der Therapie (Analgesie,
Symptomintensität, Symptomkontrolle, Ermöglichung aktiver
Therapie)
• Der Kode ist nicht anwendbar bei Schmerztherapie nur am
Operationstag
Oberhausen 2007
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
146
Thomas H. Cegla
Medikamentöse Schmerztherapie
Neue Präparate
•
Transdermale Systeme = Schmerzpflaster
– kontinuierliche Wirkstoff-Freisetzung über 72 Stunden
– postoperativen Schmerzen mit Intensitätsveränderungen
– für dieses Einsatzgebiet ein kreditkartengroßes System
– das Medikament wird dabei in einer Elektrode auf der Haut platziert und
mit Einschalten des Schwachstroms in die tiefen Gewebeschichten der
Haut verschoben und dort vom Körper aufgenommen
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
147
Ausblick
Oberhausen 2007
Thomas H. Cegla
Curriculum spezielle Schmerztherapie:
Medikamentöse Schmerztherapie
148
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