Rudolf Arnold Marburg * 1940 in München 50. Tagung Berlin, 17. – 21. September 1995 Vita Rudolf Arnold studierte Medizin in München und Wien. Nach Staatsexamen und Promotion war er 1966 bis 1967 wissenschaftlicher Assistent am Max-Planck-Institut für Biochemie in München (Leiter: Prof. Dr. Adolf Butenandt). 1967 wechselte er an die Universitätsklinik Göttingen zu Prof. Dr. Werner Creutzfeldt. Dort erhielt er seine Facharztausbildung und habilitierte sich 1975 im Fach Innere Medizin mit einer Arbeit zur Rolle des Gastrins bei Patienten mit Ulcus duodeni und Zollinger-Ellison-Syndrom. 1978 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 1981 erfolgte die Berufung auf die Professur für Innere Medizin (C4) an der Philipps-Universität Marburg. Seit 1986 war er dort zudem mit Unterbrechungen bis zu seinem Ausscheiden im März 2006 Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Innere Medizin. Von 1991 bis 1994 war er Ärztlicher Direktor des Klinikums und von 2000 bis 2002 Dekan des Fachbereichs Humanmedizin der PhilippsUniversität. Nach seiner Emeritierung war Rudolf Arnold von 2006 bis 2010 Vorsitzender des Bundesverbands Gastroenterologie Deutschland (BVGD). Zurzeit ist er Interimsdirektor des Anneliese-Pohl-Krebszentrums Marburg - Comprehensive Cancer Center. Wissenschaftliche Schwerpunkte Rudolf Arnold beschäftigte sich vor allem mit der Endokrinologie und den Neuroendokrinen Tumoren des Gastrointestinaltrakts. Zu seinen weiteren Interessensgebieten zählten Klinik und Therapie der Refluxkrankheit und die Langzeitfolgen der H.pylori-Infektion auf die Integrität der Magenschleimhaut. Zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Entero-Insulinären Achse gründete er 1994 mit Hilfe der DFG die Klinische Forschergruppe „Gastrointestinale Endokrinologie“. Daraus gingen zahlreiche wegweisende Publikationen zum Inkretinkonzept hervor. Entwicklungen der Gesellschaft während der Präsidentschaft Arnold war der erste Vorsitzende der DGVS, dem von der United European Gastroenterology Federation die Aufgabe übertragen wurde, die United European Gastroenterology Week (UEGW) als deren Chairman zu organisieren. Er integrierte in die 5th UEGW in Berlin erfolgreich die 50. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Auf seinen Vorschlag wurden für die Begutachtung der eingereichten Abstracts erstmals eigene Fachexperten für Teilgebiete zugezogen. Ausgewählte Publikationen Arnold R, Deuticke, U, Frerichs H, Creutzfeldt W. Immunohistological Investigations of Human Insulinomas. Diabetologia 1972; 8: 250-9. Eissele R., Rosskopf, B, Koop H, Adler G, Arnold R. Proliferation of Endocrine Cells in the Rat Stomach Caused by Drug Induced Achlohydria. Gastroenterology 1991; 101: 70-6 . Eissele R, Brunner G, Simon B, SolciaE, Arnold R. Gastric Mucosa during Treatment with Lansoprazole. Helicobacter pylori is a Risk Factor for Argyrophil-Cell Hyperplasia. Gastroenterology 1997; 112: 707–17. Arnold R, Rinke A, Klose KJ et al. Octreotide versus Octreotide plus Interferon-Alpha in Endocrine Gastroenteropancreatic Tumors: a Randomized Trial. Clin Gastroenterol Hepatol 2005; 3: 761-71. Rinke A, Müller HH, Schade-Brittinger C et al. und Arnold R. Placebo-Controlled, Double-Blind, Prospective, Randomized Study on the Effect of Octreotide LAR in the Control of Tumor Growth in Patients with Metastatic Neuroendocrine Midgut Tumors: a Report from the PROMID Study Group. J Clin Oncol 2009; 27: 4656-63. 64