Summenformel C6H6. Benzol Die Kohlenstoffatome bilden die Ecken eines regelmäßigen Sechsecks. Der C-C-Bindungsabstand liegt zwischen dem einer Einfach und einer Doppelbindung. An jedes C-Atom ist ein H-Atom gebunden; alle Bindungswinkel betragen 120°; alle Atome des Moleküls liegen in einer Ebene. Die -Elektronen sind gleichmäßig über den Benzolring verteilt, man sagt delokalisiert. Mesomerie Lässt sich die Elektronenverteilung eines Moleküls auf mehrere Arten in einer Strukturformel darstellen, so liegt die wahre Elektronenverteilung dazwischen. Die formulierbaren Strukturformeln sind nicht real und werden als Grenzstrukturformeln bezeichnet. Die Grenzstrukturformeln verdeutlichen das Gebiet, in dem sich die Elektronen frei bewegen können, sie sind dort delokalisiert, d.h. nicht mehr einzelnen Atomen zuzuordnen. Durch die Delokalisierung wird das Molekül energetisch abgesenkt, d.h. es gewinnt an Stabilität. Beispiel: Benzol Beispiel: elektrophile Substitution: Bromierung von Benzol [𝐹𝑒𝐵𝑟3 ] 𝐶6 𝐻6 + 𝐵𝑟2 → Halogenierung + FeBr3 𝐶6 𝐻5 𝐵𝑟 + 𝐻𝐵𝑟 Br + Br Br HBr Monobrombenzol Die relative Position eines Zweitsubstituenten am Benzolring zum Erstsubstituent (X) wird als Lokant durch Zahlen oder Buchstaben angegeben. ortho, meta, para o = ortho m = meta p = para Beispiel NH2 X NO 2 m-Nitroanilin = 3-Nitroanilin induktiver Effekt Elektronegativere Atome als Kohlenstoff wie etwa F, Cl, Br, I, O, N bewirken somit einen sich mit zunehmender Entfernung abschwächenden Elektronensog auf die bindenden Elektronen und verringern die Elektronendichte der Kohlenstoffkette. Man spricht von einem negativen induktiven Effekt = -I-Effekt. Da die Wasserstoffatome weniger elektronegativ sind als die Kohlenstoffatome ergibt sich aus einer Methylgruppe heraus durch die tetraedrische Anordnung ein Elektronenschub auf die Nachbaratome. Alkylgruppen haben daher einen elektronenschiebenden Effekt, also einen positiven induktiven Effekt = +I-Effekt. Induktive Effekte beeinflussen die Elektronendichteverteilung im Molekül. Die Elektronendichte wird aber noch viel stärker durch Mesomerie beeinflusst, da sich hier die -Elektronen über einen größeren Bereich delokalisiert werden. mesomerer Effekt Gruppen, die dabei nichtbindende Elektronenpaare in Richtung der Kohlenstoffkette schieben können, haben einen positiven mesomeren Effekt = +M-Effekt. Gruppen mit Mehrfachbindungen hingegen verursachen häufig einen Elektronenzug auf die Kohlenstoffkette, also einen –M-Effekt. O OH wichtige Derivate des Benzols Phenol = Hydroxybenzol NH2 Anilin = Aminobenzol CH3 Toluol = Methylbenzol Benzaldehyd CH2 O CH O NO 2 H Benzoesäure kontinuierliches Spektrum H Styrol = Phenylethen Nitrobenzol Es enthält alle Wellenlängen des sichtbaren Lichts und erstreckt sich von 380nm – 780nm. Wird das sichtbare Licht z.B. durch ein Prisma zerlegt, werden die Spektralfarben sichtbar: violett 380nm blau grün gelb orange rot 780nm Farbigkeit und Molekülbau (Voraussetzungen für Farbigkeit) Absorption Voraussetzung für Farbigkeit ist die Absorption von Licht im sichtbaren Bereich. Die -Elektronen werden durch die absorbierte Lichtenergie auf ein höheres Niveau gehoben und geben diese Energie beim Zurückfallen in den Ausgangszustand z.B. als Wärmeenergie wieder ab. Da die Energie des sichtbaren Lichtes eher klein ist, müssen die -Elektronen leicht anregbar sein. Dies ist der Fall, wenn sie durch ein ausgedehntes mesomeres System (System mit konjugierten Doppelbindungen) stark delokalisiert sind. Farbgebende funktionelle Gruppen. Sie bilden das System konjugierter Doppelbindungen. Chromophore Beispiele: H C H H H H H C C H N O CarbonylGruppe O H N NitrosoGruppe N H AzoGruppe Gruppen, die einen zusätzlichen farbvertiefenden (=bathochromen) Effekt verursachen. Auxochrome und Antiauxochrome Auxochrome besitzen einen +M-Effekt Beispiele: −𝐍𝐇𝟐 , − 𝐎𝐇 Antiauxochrome besitzen einen -M-Effekt Beispiele: −𝐍𝐎𝟐 , − 𝐒𝐎𝟑 𝐇 Liegen beide Gruppen vor, so ist dies besonders günstig und man spricht von einem Donor-Akzeptor-System. Jeder Azofarbstoff besitzt eine Azogruppe ̅ − ), an die an beiden Seiten je ein ( −𝑁 = 𝑁 aromatischer Rest (=Aryl-Gruppe) gebunden ist. Azofarbstoff Beispiel: H3C N N NH2 1.Schritt: Diazotierung Synthese eines Azofarbstoffs 2.Schritt: Azokupplung Beim "Verküpen" wird ein nicht wasserlöslicher Farbstoff (z.B. Indigo) durch Reduktion in eine wasserlösliche Form übergeführt (aus Indigo entsteht dabei das gelbliche Leukoindigo). Küpenfärbung In die Lösung der wasserlöslichen Form, die sog. Küpe, werden die zu färbenden Textilien gegeben und der Farbstoff zieht auf die Fasern. Anschließend wird der Farbstoff durch Oxidation in seine Ursprungsform zurückverwandelt (Luftsauerstoff oxidiert Leukoindigo wieder zum blauen Indigo). Küpengefärbte Textilien sind i.A. recht waschecht, da die Farbstoffe ja wasserunlöslich sind. Reaktion von Monomeren mit mindestens einer reaktionsfähigen Doppelbindung. Beispiel: H H C C Monomer (Propen) CH3 H Polymerisation H H H H H C C C C CH3 H CH3 H H n Polymerisat = Polypropen (PP) Kennzeichnender Strukturformelausschnitt mit 2 Repetiereinheiten Reaktion von Monomeren mit reaktionsfähigen funktionellen Gruppen unter Abspaltung niedermolekularer Nebenprodukte wie H2O, NH3, HCl. Beispiel: HOOC − (CH2 )4 − COOH + Polykondensation H2 N − (CH2 )6 − NH2 Monomere (Hexandisäure + 1,6-Diaminohexan) O H C O C CH2 4 N H CH2 N 6 H H n Polykondensat = Polyamid (PA) Kennzeichnender Strukturformelausschnitt mit 1 Repetiereinheit Reaktion von Monomeren mit reaktionsfähigen funktionellen Gruppen ohne Abspaltung von Nebenprodukten, jedoch mit Übertragung von H-Atomen. Beispiel: OCN − (CH2 )6 − NCO + HO − (CH2 )4 − OH Monomere (Hexan-1,6-diisocyanat + Butan-1,4-diol) Polyaddition O H C O N H CH2 N 6 H C O O CH2 H 4 n Polyaddukt = Polyurethan (PU) Kennzeichnender Strukturformelausschnitt mit 1 Repetiereinheit Nicht vernetzte, lineare Molekülketten. Zwischen den Molekülen wirken intermolekulare Bindungskräfte. Thermoplast Thermoplaste erweichen beim Erwärmen und sind dann beliebig verformbar. Beim Abkühlen erhärten Sie in der jeweiligen neuen Form. Thermoplaste sind spinnbar, also unzersetzt schmelzbar! Räumlich stark vernetzte Makromoleküle. Zwischen den Molekülen bestehen kovalente Bindungen! Duroplast Duroplaste zersetzten sich beim Erhitzen vor dem Erweichen; sie sind i.A. hart und spröde. Die Herstellung erfolgt entweder sofort in der benötigten endgültigen Form oder das Werkstück wird später noch mechanisch bearbeitet. Wenig bzw. weitmaschig vernetzte Makromoleküle. Elastomer Zwischen den Molekülen bestehen kovalente Bindungen (Verknüpfungspunkte). Zwischen den Verknüpfungspunkten befinden sich größere ungeordnete Molekülbereiche. Elastomere sind nicht unzersetzt schmelzbar! Carbonfasern Fettsäuren Carbonfasern sind Fasern aus Kohlenstoff. Das Carbonfasergewebe wird zur Herstellung von CFK (= carbonfaserverstärkte Kunststoffe), einem sog. Faserverbundwerkstoff verwendet. Hierbei wird das Carbonfasergewebe in einen Kunststoff eingebettet. Der Werkstoff erreicht so eine höhere Festigkeit als Stahl bei gleichzeitig geringerer Dichte als Aluminium. Fettsäuren sind Carbonsäuren mit gerader Anzahl an C-Atomen und i.A. langem Alkylrest. Natürliche ungesättigte Fettsäuren besitzen stets Z-Konfiguration an allen Doppelbindungen. gesättigte Fettsäuren wichtige Fettsäuren Buttersäure Laurinsäure Myristinsäure Palmitinsäure Stearinsäure = Butansäure = Dodecansäure = Tetradecansäure = Hexadecansäure = Octadecansäure ungesättigte Fettsäuren Ölsäure = Z-Octadec-9-ensäure Linolsäure = Z,Z-Octadeca-9,12-diensäure Linolensäure = Z,Z,Z-Octadeca-9,12,15-triensäure Fette sind Tricarbonsäureester aus Glycerin (Propan1,2,3-triol) und 3 Fettsäuren. Fette werden auch als Triglyceride oder Triacylglycerine bezeichnet. Fett Beispiel: Triglyceridmolekül aus Palmitinsäure, Buttersäure und Ölsäure Der Schmelzbereich von Fetten sinkt mit der Zunahme des Anteils ungesättigter Fettsäuren. Begründung: Schmelzbereich von Fetten (1) ungesättigt Doppelbindungen mit Z-Konfiguration Knick im Molekül geringere gemeinsame Oberfläche mit dem Nachbarmolekül als bei gesättigten und damit linearen Fettsäuren geringere Wirksamkeit der van-der-Waals-Kräfte niedrigerer Schmelzbereich Der Schmelzbereich von Fetten sinkt mit der Zunahme des Anteils kurzkettiger Fettsäuren. Schmelzbereich von Fetten (2) Begründung: kurzkettig geringere gemeinsame Oberfläche mit dem Nachbarmolekül als bei langkettigen, gesättigten und damit linearen Fettsäuren geringere Wirksamkeit der van-der-Waals-Kräfte niedrigerer Schmelzbereich Rgl.: Verseifung, Kernseife, Schmierseife Fett + Lauge Seife + Glycerin Beachte: Bei der basischen Fettspaltung liegt das Gleichgewicht ganz auf der Produktseite, d.h. die Umsetzung gelingt zu nahezu 100%. Seifen sind die Natrium-, bzw. Kaliumsalze von langkettigen Fettsäuren Lauge Seife Natronlauge Kalilauge Kernseife Schmierseife Tenside sind grenzflächenaktive Stoffe. Ihre Moleküle setzen durch ihren amphiphilen Bau (hydrophober und hydrophiler Teil) die Grenzflächenspannung (Oberflächenspannung) herab. Tensid Beispiel: Seifenanion (Stearat-Ion =Octadecanoat-Ion) H3C CH2 COO 16 - (1) Alkalische Reaktion: 𝐑 − 𝐂𝐎𝐎− + 𝐇𝟐 𝐎 ⇄ 𝐑 − 𝐂𝐎𝐎𝐇 + 𝐎𝐇 − Der Säureschutzmantel der Haut wird beeinträchtigt; erleichtertes Eindringen von Bakterien in die Haut; Schädigung von Fasern tierischen Ursprungs (Wolle) (2) Säureempfindlichkeit: 𝐑 − 𝐂𝐎𝐎− + 𝐇𝐂𝐥 ⇄ 𝐑 − 𝐂𝐎𝐎𝐇 ↓ +𝐂𝐥− Die Fettsäure fällt als Niederschlag aus; damit ist weniger Seife in der Waschlauge und die Waschwirkung wird verringert. Es entsteht ein erhöhter Seifenbedarf. Nachteile von Seifen (3) Härteempfindlichkeit: 𝟐 𝐑 − 𝐂𝐎𝐎− + 𝐂𝐚𝟐+ ⇄ 𝐂𝐚(𝐑 − 𝐂𝐎𝐎) 𝟐 ↓ Hartes Wasser enthält Ca-Ionen, die mit den Seifenanionen einen schwerlöslichen Niederschlag ("Kalkseife") bilden. Die Kalkseife legt sich auf die Fasern und verursacht eine Vergrauung der Wäsche, Hautreizungen, erhöhten Wäscheverschleiß, Geruchsbildung und einen erhöhten Seifenbedarf. ABS = Alkylbenzolsulfonat = eines der wichtigsten synthetischen Tenside ABS Im Gegensatz zu Seifen ist es nicht basisch, nicht säureempfindlich und nur gering härteempfindlich. Beispiel: optische Aktivität chirales C-Atom Eine Substanz heißt optisch aktiv, wenn sie die Ebene des polarisierten Lichtes zu drehen vermag. Ein C-Atom heißt chiral (=asymmetrisch), wenn es 4 verschiedene Atome oder Atomgruppen als Substituenten trägt. Fischer-Projektion Die C-Kette wird senkrecht geschrieben. Das C-Atom mit der höchsten Oxidationsstufe steht dabei möglichst weit oben. Die weiteren Bindungen an den chiralen C-Atomen werden waagerecht geschrieben. Gruppen waagerecht an den chiralen C-Atomen liegen vor der Papierebene. Gruppen senkrecht an den chiralen C-Atomen liegen hinter der Papierebene. Beispiel: Glycerinaldehyd CHO CHO H C OH C H CH3 Stereoisomere, Enantiomere, Diastereomere OH CH3 (1) Alle möglichen optischen Isomere einer Verbindung sind Stereoisomere. (2) Optisch aktive Stereoisomere besitzen ein Spiegelbild, mit dem sie ein Enantiomerenpaar bilden. (3) Zwei Stereoisomere, die nicht zueinander spiegelbildlich sind, bezeichnet man als Diastereomere. Monosaccharide sind die Grundbausteine der Kohlenhydrate. Sie enthalten nur C-, O- und H-Atome. Monosaccharide Alle Monosaccharid-Moleküle besitzen eine Carbonylgruppe an jedem weiteren C-Atom eine OH-Gruppe. O Beispiel: H D-Xylose OH HO H H OH OH Die OH-Gruppe am untersten chiralen C-Atom in der Fischer-Projektion bestimmt die Konfiguration. Steht sie rechts Steht sie links D-Konfiguration L-Konfiguration O D, L-Konfiguration H HO H OH H OH OH Beispiel: D-Xylose O HO H HO H OH H OH L-Xylose Die Fischer Projektionsformel ergibt sich aus der "ta-tü-ta-ta"-Regel. D-(+)-Glucose ist eine Aldohexose und rechtsdrehend. D-(-)-Fructose ist eine Ketohexose und linksdrehend. OH O D-(+)-Glucose D-(-)-Fructose H O OH HO H HO H H OH H OH H OH H OH OH OH D-(+)-Glucose D-(-)-Fructose Glucose kann durch intramolekulare Halbacetalbildung (nukleophile Addition) zwischen dem O-Atom am C-5 und dem C-1 eine Ringform bilden: "Pyranose". Pyranose Die Pyranoseform wird oft in der Haworth-Projektion dargestellt. Dabei gilt: OH-Gruppe am C-1 unten: -Form OH-Gruppe am C-1 oben: ß-Form H C O H2C OH H OH HO H H OH H C O H C5 H C H C1 OH H OH OH D-Glucose O H OH C C H OH -D-Glucopyranose Fructose kann durch intramolekulare Halbketalbildung (nukleophile Addition) zwischen dem O-Atom am C-5 und dem C-2 eine Ringform bilden: "Furanose". Die Furanoseform wird oft in der Haworth-Projektion dargestellt. Dabei gilt: OH-Gruppe am C-2 unten: -Form OH-Gruppe am C-2 oben: ß-Form Furanose Über das O am C-6 kann Fructose auch eine Pyranose-Ringform bilden! H OH C O HO H H OH H H C O H H OH O HOH 2C C5 H OH C2 H OH C C OH H CH 2OH H D-Fructose ß-D-Fructofuranose Durch Keto-Enol-Tautomerie bildet sich aus Fructose in basischer Lösung Glucose. Fructose zeigt eine positive Fehling Probe Die im Gleichgewicht vorliegende Glucose verursacht als Aldehyd die positive Fehling-Probe. Mutarotation Löst man reine -D-(+)-Glucose oder reine ß-D(+)-Glucose in Wasser auf, so fällt bzw. steigt der spezifische Drehwinkel von + 112 bzw. + 18,7 auf +52,7°. Diese Beobachtung erklärt sich durch die allmähliche Gleichgewichtseinstellung eines -, ß-Anomerengleichgewichtes über die offenkettige Aldehydform, so dass schließlich nur noch der Mischwinkel entsprechend der prozentualen Anteile der Anomeren im Gemisch gemessen wird. Diesen Vorgang nennt man MUTAROTATION. -D-(+)-Glucose al-Form ⇄ ⇄ ß-D-(+)-Glucose Bindung eines Alkoholmoleküls an das anomere C-Atom unter Wasserabspaltung (Vollacetalbildung). Glycosidische Bindung Ein Maltose-Molekül besteht aus 2 Glucopyranose-Molekülen, die -1,4-glycosidisch verknüpft sind. H2C OH Maltose C H H2C OH O H H C OH H C4 C1 C O H C1 OH H C C C OH H OH OH H C H O H OH Ein Cellobiose-Molekül besteht aus 2 Glucopyranose-Molekülen, die ß-1,4-glycosidisch verknüpft sind. Cellobiose OH C H H OH C C OH H H2C OH H H C4 C1 H C H2C OH O O C O H OH C1 OH H C C H OH H Ein Saccharose-Molekül besteht aus einem -D-Glucopyranose-Molekül und einem ß-D-Fructofuranose-Molekül, die ,ß-1,2-glycosidisch verknüpft sind. Saccharose H2C OH C H H C OH O O H HOH 2C C1 OH H C C H OH C2 H C H OH C C OH H O CH 2OH Stärke besteht aus Amylose und Amylopektin. Amylose Baustein Stärke Bindung Zahl der Bausteine räumliche Struktur Eigenschaften Amylopektin D-Glucopyranose α-1,4 und α-1,6α-1,4-glykosidische glykosidische Bindung Bindung bis zu 500 unverzweigte HelixForm löslich in heißem Wasser Baustein Bindung Zahl der Bausteine Cellulose 2000-10000 räumliche Struktur Eigenschaften verzweigte Helix wasserunlöslich D-Glucopyranose β-1,4-glycosidische Bindung bis zu 20000 lineare Moleküle, keine Helix Die geradlinigen Ketten lagern sich in etwa parallel zu Bündeln zusammen, wobei der Zusammenhalt abschnittsweise durch Wasserstoffbrückenbindungen gewährleistet wird. Die Bündel heißen Fibrillen. Die Fibrillen lagern sich durch seilartige Verwindung zu Fasern zusammen. wasserunlöslich keine Wassereinlagerungen möglich = nicht quellbar Aminocarbonsäuren sind Carbonsäuren mit mindestens einer Aminogruppe. Die wichtigste Gruppe sind die -Aminocarbonsäuren (= 2-Aminocarbonsäuren). Aus ihnen werden die Proteine gebildet. Aminocarbonsäuren Beispiel: 2-Aminopropansäure = Alanin O OH C H2N C CH3 H isoelektrischer Punkt Der isoelektrische Punkt (IEP) ist der pHWert, bei dem eine Aminosäure zu praktisch 100% als Zwitterion vorliegt. Nachweisreaktion für Aminosäuren und Proteine. Ninhydrin-Probe Eine Lösung der zu untersuchenden Substanz wird mit Ninhydrinlösung versetzt und dann erwärmt. Bei positivem Verlauf entsteht eine blauviolette Färbung. Xanthoproteinreaktion Nachweisreaktion für Aminosäuren mit aromatischem Rest und Proteine, die solche Aminosäuren enthalten. Eine Lösung der zu untersuchenden Substanz wird mit konz. Salpetersäure versetzt und dann erwärmt. Bei positivem Verlauf entsteht eine gelbe Färbung. Nachweisreaktion für Proteine. Biuretprobe Eine Lösung der zu untersuchenden Substanz wird zunächst mit Natronlauge, dann mit etwas Kupfersulfat-Lösung versetzt und anschließend erwärmt. Bei positivem Verlauf entsteht eine rotviolette Färbung. Sie entspricht der Amidbindung, indem die Aminogruppe einer Aminosäure mit der Säuregruppe einer zweiten Aminosäure unter Wasserabspaltung reagiert. Peptidbindung Kat = H+ oder Enzym Primärstruktur Sekundärstruktur Proteinstruktur Tertiärstruktur Quartärstruktur mittlere und momentane Reaktionsgeschwindigkeit Aminosäuresequenz Bestimmte Abschnitte eines Proteinmoleküls besitzen eine räumliche Struktur, die durch H-Brückenbindung gehalten wird. Es gibt Bereiche als -Helix und solche als ß-Faltblatt. Räumliche Anordnung von Faltblatt- und Helixstrukturen zueinander innerhalb einer Molekülkette. Diese räumliche Ordnung wird durch alle bekannten Bindungsarten (kovalente Bindung, Ionenbindung, Wasserstoffbrückenbindung, DipolDipol-Wechselwirkung, van der Waals Kräfte) fixiert. Zusammenschluss einzelner primär bis tertiär strukturierter Proteinmoleküle zu Aggregaten. Auch hier erfolgt die räumliche Fixierung über alle Bindungsarten. mittlere Reaktionsgeschwindigkeit: 𝐯̅𝐑 = 𝚫𝐜(𝐏𝐫𝐨𝐝𝐮𝐤𝐭𝐞) 𝚫𝐜(𝐄𝐝𝐮𝐤𝐭𝐞) = − 𝚫𝐭 𝚫𝐭 momentane Reaktionsgeschwindigkeit: lim vR t 0 Die Reaktionsgeschwindigkeit lässt sich durch folgende Maßnahmen erhöhen: Abhängigkeit der RG Vergrößerung des Zerteilungsgrades Erhöhung der Konzentration eines oder mehrerer Reaktionspartner Erhöhung der Temperatur Einsatz eines Katalysators Schlüssel-SchlossModell Wirkungs- und Substratspezifität Schlüssel = Substrat; Schloss = aktives Zentrum im Enzym Das aktive Zentrum ist eine Art Höhle auf der Enzymoberfläche, in die das Substrat passt wie ein Schlüssel in ein Schloss. Substratspezifität: Enzyme wirken nur auf eine ganz bestimmte Verbindung oder Verbindungsgruppe katalytisch ein. Wirkungsspezifität: Enzyme bewirken nur eine ganz bestimmte Reaktion des Substrats. Graphische Darstellung der Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit v ( = Enzymaktivität) in einer Lösung mit fest vorgegebener Enzymkonzentration von der Substratkonzentration. Substratsättigungskurve Abhängigkeit der Enzymaktivität von der Konzentration Die Enzymaktivität steigt mit der Konzentration (vgl. Reaktionsgeschwindigkeit). Die Enzymaktivität steigt mit der Temperatur. Abhängigkeit der Enzymaktivität von der Temperatur Abhängigkeit der Enzymaktivität vom pH-Wert kompetitive Hemmung Bei zu hohen Temperaturen kommt es jedoch zur Denaturierung der Proteinanteile der Enzyme. Enzyme sind nur in einem jeweiligen engen pHIntervall aktiv, da es außerhalb des pH-Intervalls zur Denaturierung der proteinischen Anteile kommt. Reversible Hemmung durch Blockierung des aktiven Zentrums. 1. Verdrängungshemmung: Ein dem Substrat im räumlichen Bau ähnlicher Hemmstoff wird im aktiven Zentrum gebunden, kann dort aber nicht umgesetzt werden und blockiert so das aktive Zentrum für Substratmoleküle. Gegenmaßnahme: Erhöhung der Substratkonzentration. 2. Substrathemmung: Bei zu hohen Substratkonzentrationen hindern sich die Substratmoleküle gegenseitig am Eintritt ins aktive Zentrum. Gegenmaßnahme: Erniedrigung der Substratkonzentration. Vielfach irreversible Hemmung durch Angriff des Enzyms außerhalb des aktiven Zentrums. Hierdurch werden die Tertiär- und die Sekundärstruktur verändert, was auch zu einer räumlichen Veränderung des aktiven Zentrums führt. Das Enzym ist damit nicht mehr funktionsfähig. allosterische Hemmung