DAS ERNÄHRUNGSMAGAZIN DER NESTLÉ SCHWEIZ NR. 52 2 / 05 Probiotische Milchprodukte: Nicht nur Liebe geht durch den Magen INHALT EDITORIAL THEMA 3 Probiotische Milchprodukte: Nicht nur Liebe geht durch den Magen BLICKPUNKT 8 Probiotika – Gesundheit durch Milchprodukte NESTLÉ WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG Good Food – Good Life 12 – Macht Werbung dick? – Fruktosekonsum, Insulinresistenz und metabolische Dyslipidämie – Interview mit Prof. Dr. Andrea Pfeifer, der «(Er)Finderin» des probiotischen Bakteriums im LC1 INFOTHEK Liebe Leserin, lieber Leser 14 – Wie ernährt sich Europa? – «Ich bin Diabetiker» – Diabetesernährung im Alltag – Ausbildung für diplomierte ErnährungsberaterInnen – Besondere Zutat: Ginseng NESTLÉ SCHWEIZ Probiotische Milchprodukte: Nicht nur Liebe geht durch den Magen 16 – Für alle, die mehr von einer Suppe wollen: Rich Soup – Gesundheit und Wohlbefinden: Thomynaise und THOMY French Dressing ohne Cholesterin – Fruchtig in den Winter: LC1 Vital Impressum Nutritio – Das Ernährungsmagazin der Nestlé Schweiz Zeitschrift für Fachpersonen im Gesundheitswesen Herausgeber Service Nutrition, Nestlé Suisse S.A., CH-1800 Vevey, Tel. 021/924 53 63, Fax 021/924 51 13 Internet www.nestle.ch E-Mail service.nutrition @ ch.nestle.com Chef-Redaktion Dr. Bianca-Maria Exl-Preysch, ernährungsmedizinische Fachberatung Redaktion Corinna Roick, Ernährungswissenschaftlerin Wieder einmal haben wir uns bemüht, ein aktuelles Thema aufzugreifen: Probiotika, die kleinen Helfer in unserem Darm. Es ist nicht das erste Mal, dass wir darüber berichten. Bereits 1997 haben wir eine Ausgabe diesem Thema gewidmet; doch in den letzten Jahren ist ein wahrer Probiotika-Boom ausgebrochen, und die Forschung ist auch in diesem Bereich fortgeschritten. Seit Jahrtausenden leben wir in Symbiose mit unserer Darmflora und haben eigentlich erst in den letzten Jahren erkannt, wie wichtig diese für das Funktionieren unseres Immunsystems ist. Schlimm ist, dass sich die Zusammensetzung der Darmflora in den letzten 20 Jahren geändert hat. Dies ist die Folge veränderter Ernährungs- und Lebensweisen was wiederum Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hat. Wir möchten Ihnen einen kleinen Einblick in dieses umfassende, interessante Thema geben. Am Ende noch eine Information in eigener Sache: Ich, Bianca-Maria Exl-Preysch, werde am Ende dieses Jahr die Nestlé Schweiz verlassen und eine neue Herausforderung annehmen: Aufbau des Nestlé Nutrition Instituts in Südostasien mit dem Schwerpunkt Allergieprävention. Ich hoffe sehr, dass ich mit dieser Aktivität einen Beitrag zur Kindergesundheit in dieser Region leisten kann, da gerade diese Länder im Übergang zu Industrienationen einen grossen Anstieg an Allergien zu verzeichnen haben und auch ansonsten von Probiotika als Prophylaxe und Therapie gegen die vielen Durchfallerkrankungen profitieren können. Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen, die mich in den letzten zehn Jahren in der Schweiz begleitet haben, alles Gute und lege die Verantwortung gerne in die Hände meiner jungen und sehr kompetenten Kollegin Corinna Roick als Redakteurin. Herzlichste Grüsse von bald «Down Under» Ihr Service Nutrition, Nestlé Suisse S.A. Text Dr. Margit Bölts, Bonn / Wolfram Trautmann, Hösbach Gestaltung heusser.biz, Zürich Druck Birkhäuser + GBC AG, Reinach Auflage 75000 Exemplare, deutsch und französisch, Nutritio erscheint zweimal jährlich Übernahme einzelner Textteile, des ganzen Textes oder von Abbildungen nur nach vorheriger Absprache mit Nestlé Schweiz und nur mit folgender Quellenangabe: «Nutritio – Das Ernährungsmagazin der Nestlé Schweiz» 2 52 – 2/05 Dr. Bianca-Maria Exl-Preysch Chef-Redakteurin Nutritio Corinna Roick Redakteurin Nutritio Liebe Bianca, wir vom Service Nutrition und alle Beteiligten am Nutritio-Magazin möchten dir für dein Engagement und deine Inputs zu diesem Magazin danken und wünschen dir viel Gesundheit, Glück und Erfolg «Down Under». THEMA Probiotische Milchprodukte: Nicht nur Liebe geht durch den Magen Seit der Antike ist die gesundheitsfördernde Wirkung von fermentierten, also mit Hilfe von Milchsäurebakterien erzeugten Lebensmitteln bekannt. 1908 erhielt Elias Metschnikoff den Nobelpreis in Medizin für seine Erkenntnis, dass sich solche Milchprodukte positiv auf die Darmflora auswirken und vor Infektionen schützen können. Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien zu bewiesenen und möglichen gesundheitlichen Effekten von so genannten Probiotika. Eines haben aber alle fermentierten Milchprodukte gemeinsam: Sie sind eine gute Ergänzung zu einer vollwertigen und ausgewogenen Ernährung. Probiotika: natürlich, sicher, gut Die Methode der Fermentation, also des Einsatzes von Milchsäurebakterien zur Haltbarmachung und Geschmacksverbesserung zahlreicher Lebensmittel, ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Aber erst gezielte Forschungen in den letzten 15 Jahren haben es erlaubt, diese Methode systematisch einzusetzen. Traditionelle Technik für bessere Produkte Der Begriff Probiotika stammt vom griechischen «pro bios» und bedeutet «für das Leben». Genauso alt wie das Wort ist das Konservierungsverfahren, das sich dahinter verbirgt: die Milchsäuregärung bzw. Fermentation. Bei der Fermentation von Milch spalten Milchsäurebakterien die in der Milch befindliche Laktose (Milchzucker) auf und wandeln diese in Säuren um. Dadurch sinkt der pHWert im Darm und schafft ein optimales Milieu für die Darmflora. Ausserdem verbessert dies die Eiweissverdauung und die Mineralstoffaufnahme. Die Lebensmittel erhalten dadurch eine längere Haltbarkeit und es entstehen die verschiedensten Aromastoffe. War das so entstandene Produkt in früheren Zeiten noch weitgehend vom Zufall abhängig, setzt man heute gezielt Milchsäurebakterien ein, um im Endprodukt die gewünschten Eigenschaften wie Haltbarkeit, Geschmack, Konsistenz oder gesundheitsfördernde Effekte zu erreichen. Neben der Herstellung von Milchprodukten setzt man dieses Verfahren z.B. auch bei der Produktion von Sauerkraut, Sauerteigbroten und Wurst ein. Im menschlichen Magen-Darm-Trakt finden sich ebenfalls verschiedene Milchsäurebakterienstämme (ca. 400–500 Arten). Einen Teil dieser Stämme verwendet man als Kulturen in probiotischen Produkten. Die eingesetzten Milchsäurebakterien, die Probiotika, sind In probiotischen Produkten eingesetzte Milchsäurebakterien Lactobacillus acidophilus L. crispatus L. delbrueckii subsp. bulgaris* L. delbrueckii subsp. lactis* L. helveticus* L. johnsonii L. paracasei* L. reuteri* L. rhamnosus* L. salivarius Streptococcus thermophilus* Bifidobacterium adolescentis B. animalis B. bifidum B. breve B. infantis B. longum Enterococcus faecium* * Spezies, die auch in traditionell fermentierten Lebensmitteln vorkommen Quelle: Nestlé Suisse S.A. (Hrsg.), Probiotika – eine Darstellung wissenschaftlicher Zusammenhänge, 2002 definierte lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge in aktiver Form in den Darm gelangen und dadurch positive gesundheitliche Wirkungen erzielen. Die Auswahl der Probiotika unterliegt strengen Kriterien. Anforderungen an Probiotika Als probiotische Milchsäurebakterien verwendet man ausschliesslich Bakterienstämme, deren völlige gesundheitliche Unbedenklichkeit nachgewiesen ist. Im Darm können sie dann die gewünschten Effekte erzielen, wenn sie die Magen-Darm-Passage in grosser Anzahl und lebend überstehen. Sie müssen daher eine hohe Resistenz gegenüber Magen- und Gallensäuren aufweisen. Durch ihre Fähigkeit zur Anhaftung (Adhärenz) an der Darmschleimhautoberfläche können sie ferner antimikrobielle Substanzen bilden sowie die Darmflora stabilisieren und so ihre gesundheitlichen Vorteile entfalten. Zudem müssen die verwendeten Bakterienstämme ihre probiotischen Eigenschaften auch nach der technologischen Verarbeitung und Lagerung behalten. Der Geschmack dieser Produkte spielt selbstverständlich ebenfalls eine grosse Rolle. Durch umfangreiche Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten ist sichergestellt, dass die in Lebensmitteln verwendeten Probiotika, vor allem Milchsäurebakterien der Gattungen Lactobacillus und Bifidobacterium, all diese Anforderungen erfüllen. Deshalb haben diese auch den so genannten GRAS-Status (generally recognised as safe) erhalten. Milchsäurebakterien des menschlichen Gastrointestinaltraktes Lactobacillus acidophilus L. animalis L. brevis L. buchneri L. casei L. crispatus L. delbrueckii L. fermentum L. gasseri L. johnsonii L. paracasei L. plantarum L. reuteri L. ruminis L. salivarius Bifidobacterium adolescentis B. angulatum B. bifidum B. breve B. catenulatum B. infantis B. longum B. pseudoocatenulatum B. dentiuma Enterococcus faecalis E. faecium Diese Spezies wurden in unterschiedlichen Keimzahlverhältnissen isoliert. a: werden als pathogen angesehen Quelle: Nestlé Suisse S.A. (Hrsg.), Probiotika – eine Darstellung wissenschaftlicher Zusammenhänge, 2002 52 – 2/05 3 THEMA Der Darm: Versorgungs- und Schutzsystem des Körpers Der Darm versorgt nicht nur den Körper, indem er die aufgenommene Nahrung verwertet und Nährstoffe absorbiert, er schützt ihn auch vor Fremdstoffen. Dafür verfügt er über eine mechanische Barriere und über das grösste Immunorgan des Organismus. Der Darm – mehr als ein durchlaufender Schlauch Der Darm – als Teil des Gastrointestinaltraktes – gliedert sich in zwei Abschnitte: den Dünndarm mit den Bereichen Duodenum, Jejunum und Ileum sowie den Dickdarm (Colon). Im Dünndarm wird die aufgenommene Nahrung verdaut, d.h. durch verschiedene Enzyme in ihre Grundbausteine zerlegt, und absorbiert, d.h. in das Körperinnere eingeschleust. Der Colon hat dagegen neben einer Reservoirfunktion die Aufgabe, bis dahin nicht verdaute Substanzen abzubauen (zu fermentieren) und die Wasser- und Mineralstoffrückresorption sowie die Ausscheidung zu regulieren. Um seine Aufgaben erfüllen zu können, verfügt der Dünndarm bzw. die Dünndarmschleimhaut über einen ganz charakteristischen Aufbau. Neben einer stark ausgeprägten Ring- und Längsmuskulatur ist sie durch verschiedene Strukturen bis zu einem Faktor von 600 vergrössert. Dies entspricht z.B. der Grösse eines Fussballfeldes. Die Vergrösserung erfolgt in mehreren Stufen: 1. Die Schleimhaut legt sich in Kerckring’sche Falten. 2. Auf diesen Falten befinden sich fingerförmige Aus- und Einstülpungen, die so genannten Zotten bzw. Krypten, in deren Innerem sich Lymphgefässe befinden. Die Zottenspitzen sind der Hauptort für die Aufnahme der Nährstoffe, die über verschiedene Transportmechanismen und aufgrund der guten Durchlässigkeit (Permeabilität) der Dünndarmschleimhaut in das Körperinnere gelangen. 3. Die Zotten besitzen auf der Seite zum Darminneren dicht beieinander stehende Fortsätze (Mikrovilli), dem so genannten Bürstensaum. Ferner enthält die Schleimhaut membranöse Zellen (microfold cells, M-Zellen), die für die Immunfunktion des Darms unerlässlich sind. Diese Grundstruktur verändert sich hin zum 4 52 – 2/05 Colon: Im Ileum sinkt die Zahl der Schleimhautfalten und die Zotten sind gedrungener. Der Colon ist sogar ganz falten- und zottenfrei, besitzt aber tiefe Einsenkungen (Krypten), die von schleimbildenden Zellen ausgekleidet sind. Seine Permeabilität für Nahrungsbestandteile ist gering. Die einzelnen Darmabschnitte unterscheiden sich aber nicht nur in ihrer Struktur und Funktion, sondern auch in ihrer mikrobiellen Besiedelung (Darmflora). Darmflora – Helfer mit vielen Seiten Die Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten unterscheidet sich signifikant in Zahl, Zusammensetzung und Stoffwechselaktivität der einzelnen Bakterien (siehe Grafik). Während das Duodenum nur über eine sehr geringe Anzahl von Bakterien verfügt (103–104 Mikroorganismen pro Gramm Darminhalt), steigt diese im Ileum auf rund 108 /g und im Colon auf 1012 –1014/g an. Auch wenn es eine typische Darmflora beim Erwachsenen nicht gibt, dominieren doch im Dünndarm die Lactobazillen, Streptokokken und Hefen Struktur der Dünndarmmukosa 4 cm Darm als Zylinder 280 cm Kerckring-Falten Zotten (Villi) Mikrovilli Quelle: Thews G. et al. Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 1999, S. 357 bzw. die Enterobakterien. Dagegen ist der Colon normalerweise von mindestens 40 verschiedenen Spezies besiedelt, wobei die streng anaeroben (benötigen keinen Sauerstoff ) wie z.B. Bifidobakterium, Eubakterium und Bacteroides und die sauerstofftoleranten Arten überwiegen. Gegenwärtig geht man davon aus, dass die gesamte Darmflora aus 400–500 Arten besteht. Die Besiedelung der einzelnen Bereiche ist abhängig von endogenen Faktoren, wie z.B. dem pH-Wert und der Darmbewegung (Peristaltik), sowie von exogenen Faktoren, wie der Art und Menge der aufgenommenen Nahrung. Die primären Aufgaben der Darmflora lassen sich in metabolische und immunologische Funktionen gliedern. Zu den metabolischen Funktionen zählt die Synthese von Vitamin K und fast aller B-Vitamine. Diese Vitamine – mit Ausnahme von Vitamin K – kann der Organismus allerdings wegen der unzureichenden Absorptionsfähigkeit der Colonschleimhaut und ihrer Fixierung in den Bakterien nur in sehr geringem Umfang nutzen. Eine weitere Funktion ist die Fermentation unverdaulicher Nahrungsbestandteile. Im Colon angesiedelte Bakterien bauen nicht verdaute Kohlenhydrate (auch als colonic food bezeichnet) und Proteine u.a. zu den kurzkettigen Fettsäuren (short chain fatty acids; SCFA) Acetat, Butyrat und Propionat ab. Dabei gilt: – Je wasserlöslicher die Nahrungsfasern sind, desto schneller und vollständiger erfolgt die Fermentation. – Das Verhältnis der einzelnen Fettsäuren ist abhängig von der Zusammensetzung der Nahrung: So steigert z.B. resistente Stärke die Bildung von Butyrat, Pektin die Bildung von Acetat. – Stickstoffhaltige Aminosäuren werden zu verzweigten Fettsäureketten umgewandelt. Die SCFA dienen den Zellen der Darmwand zur Energiegewinnung und fördern ihr Wachstum (Zellproliferation). Weitere, vor allem protektive Wirkungen der SCFA ergeben sich durch die Absenkung des pH-Wertes im Darmlumen. Dies begünstigt u.a. das Wachstum positiv wirkender Bakterien (z.B. Bifidobakterien, Lactobazillen) und vermindert jenes von pathogenen, wie z.B. Clostridien. Bifidobakterien und Lactobazillen weisen zudem im Vergleich zu den pathogenen Bakterien eine deutlich geringere Aktivität jener Einteilung der Darmflora nach ihrer gesundheitlichen Bedeutung Hemmung des Wachstums exogener und/oder schädigender Bakterien Stimulation der Immunfunktionen Unterstützung der Verdauung und/oder Resorption von Nährstoffen Synthese von Vitaminen PS-Aeruginosa Proteus Staphylococci Clostridia Veillonellae Enterococca E. coli Lactobacilli Streptococca Bildung von Karzinogenen Eubacteria Diarrhö/Obstipation, Infektionen, Leberschäden, maligne Tumore, Encephalopathie Fäulnis Bifidobacteria Bacteroides Quelle: modifiziert nach Ernährungsumschau 43 (1996), Heft 2 Enzyme auf, denen eine Beziehung zur Krebsentstehung im Colon zugeschrieben wird. Ausserdem hemmt ein niedriger pH-Wert die Umwandlung von Gallensäuren in so genannte sekundäre Gallensäuren, die im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen. Die Darmflora erfüllt auch direkte immunologische Funktionen. So bildet sie eine natürliche bzw. mechanische Barriere gegen pathogene Fremdorganismen und ist unerlässlich für die Stimulierung des darmassoziierten Immunsystems (gut associated lymphoid tissue; GALT). Besiedelung des Darms 12 Log Anzahl pro Bakterien/g faeces Bacteroides, Eubacterium, Peptococcaccae 10 Bifidobacterium 8 Escherichia coli, Streptococcus 6 Lactobacillus 4 Clostridium perfringens 2 Babys Weanlings Kinder Die Besiedelung des Darms beginnt unmittelbar mit der Geburt. Die Zusammensetzung der Darmflora ist abhängig von einer Reihe von Faktoren, wie z.B. der Art des Geburtsvorganges (bei vaginal geborenen Kindern entspricht die Flora in den ersten Tagen jener der Mutter) und der Ernährung nach der Geburt. So dominieren bei gestillten Säuglingen die Bifidobakterien, während bei Formula-ernährten Säuglingen bereits sehr schnell eine komplexe Darmflora aus Bifidobakterien, Bacteroides, Enterobakterien und Streptokokken vorhanden ist. Mit der Umstellung der Nahrung auf Beikost gleicht sich die Erwachsene Alte Darmflora auch bei gestillten Säuglingen zunehmend der eines Erwachsenen an. Verschiedene Untersuchungen konnten belegen, dass die Art der Darmflora beim Säugling eine entscheidende Bedeutung bei der Entwicklung des intestinalen Immunsystems und der Entwicklung von Allergien hat (siehe Seite 11). Im Alter sinkt der Gehalt an Bifidobakterien in der Darmflora wieder, so dass auch der Schutz u.a. durch die Produktion der SCFA vermindert ist. Kompensiert werden kann dies durch den Einsatz von probiotischen Milchprodukten, die die Vermehrung von Bifidobakterien fördern. Quelle: Ref. Mitsuoka et al, 1985; Weanlings = mit Beikost beginnen (Beikostalter) Der Darm als Virenfänger – das darmassoziierte Immunsystem Über die Nahrung ist der Organismus permanent einer Vielzahl von körperfremden Substanzen ausgesetzt. Die Aufgabe des GALT – des grössten Immunorgans des Körpers – ist es, den Organismus durch die Aktivierung von Immunzellen (zelluläre Immunantwort) und die Bildung von Antikörpern sowie Abwehrstoffen (humorale Immunantwort) zu schützen (siehe Box Immunsystem). Dafür 52 – 2/05 5 Aufbau Darmwand humorale und zelluläre Immunantwort GALT – darmassoziertes Immunsystem Lymphknoten des Darms 1. Spezielle Zellen der Darmschleimhaut, die M-Zellen, nehmen die pathogene Substanz (Antigen, AG) auf und geben sie an die Makrophagen weiter. Darmlumen 2. Die Makrophagen umschliessen (phagozytieren) das AG und verändern (modifizieren) es durch einen enzymatischen Abbau. Darmzotte mit Epithel-Zellen Darmschleimhautbindegewebe (Lamina propria) mit Peyer-Plaques 3. Dieses modifizierte AG präsentiert die Makrophagen den T-Lymphozyten. T-Lymphozyten besitzen Oberflächenmoleküle (Rezeptoren), mit deren Hilfe sie das AG erkennen können. Muskelschicht der Lamina propria 4. Die T-Lymphozyten binden das präsentierte AG und leiten die zelluläre Immunabwehr ein. 6 5. Die T-Lymphozyten produzieren einen löslichen Faktor (Lymphokine), der die B-Lymphozyten zur Bildung spezifischer Antikörper (IgA) anregt. Diese werden in das Darminnere abgegeben. Der Vorteil von IgA gegenüber anderen Antikörpern besteht vor allem darin, dass es keine entzündliche Immunantwort verursacht und damit trotz seiner Abwehrfunktion einen Schutzmechanismus für die Darmschleimhaut darstellt. Antigen 1 Bürstensaum (Mikrovilli) Epithel-Zelle M-Zelle 2 Makrophage 3 Immunglobulin A (lgA) 4 6. Das IgA bindet das AG und verhindert dessen Anhaftung (Adhäsion) an der Oberfläche der Darmschleimhaut (humorale Immunabwehr). 5 B-Lymphozyt Quelle: Modifiziert nach: Bode C. Die Darmflora und das intestinale Immunsystem. In: Nestlé (Hrsg.) Probiotika. Aktuelle Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung, Frankfurt, 2003: 8 T-Lymphozyt verfügt es über eine grosse Anzahl von Immunzellen, die in organisierten Strukturen, wie z.B. den Lymphfollikeln und den PeyerPlaques, und vereinzelt zwischen den Zellen der Darmzellwand liegen. Ferner ist das GALT für die orale immunologische Toleranz verantwortlich, das heisst, es verhindert eine Überreaktion des Immunsystems durch harm- lose körperfremde Stoffe, die aus der Nahrung kommen. Um diese Funktion wahrnehmen zu können, hat es die Fähigkeit, zwischen pathogenen und nicht pathogenen Substanzen zu unterscheiden. Eine Aktivierung dieses Systems erfolgt immer dann, wenn pathogene Bakterien, Viren u.Ä. in die Darmwand gelangen, weil die Keimzahl der für die Abwehr relevanten Bakteriengattungen der Darmflora entweder vermindert ist oder sogar fehlt (siehe Abbildung). Ursachen dafür können beispielsweise Antibiotika, eine einseitige und unausgewogene Ernährung, Stress oder eine Nahrungsumstellung aufgrund von Fernreisen sein. Immunsystem Mit dem Immunsystem steht dem Organismus ein unspezifisches (angeborenes) und ein spezifisches (erworbenes/adaptiertes) Abwehrsystem mit zellulären und humoralen Faktoren zur Verfügung. Von einigen Ausnahmen abgesehen, arbeiten diese Systeme in Form einer «arbeitsteiligen Kooperation» miteinander. Unspezifisches System: Es ist in der Frühphase einer Infektion aktiv und richtet sich unspezifisch gegen alle Antigene (AG). Im Mittelpunkt stehen die Phagozyten (Monozyten/Makrophagen, neutrophile Granulozyten) und das Komplementsystem. Die Phagozyten umschliessen die AG und lösen sie mit Hilfe verschiedener Enzyme (lysosomale Enzyme) auf. Zudem produzieren sie zahlreiche Mediatoren der Immunregulation (humorale Faktoren) wie z.B. Interleukine, die wiederum auf andere Zellen des Immunsystems – auch des spezifischen – aktivierend oder hemmend wirken. Ein weiterer humoraler Faktor ist das Komplementsystem, das aus rund 20 Plasmaproteinen, die kaskadenartig zusammenwirken, besteht. Seine Aufgabe ist die Steuerung einer Entzündung. Es stellt auch eine Verbindung zwischen der unspezifischen und der spezifischen Immunantwort dar. Spezifisches System: Dieses System bildet spezifische, gegen ein AG gerichtete Abwehrmechanismen und kann sich Erreger «merken», das 6 52 – 2/05 heisst, es entwickelt ein immunologisches Gedächtnis (erworbene Immunität). Grundlage des Systems ist die Aktivierung der T- bzw. B-Lymphozyten. Beide Zellarten entstammen den lymphatischen Stammzellen, die im Knochenmark (B-Lymphozyten) oder im Thymus (T-Lymphozyten) ihre Prägung erhalten. Die T-Lymphozyten sind für die zelluläre Immunantwort verantwortlich. Nach ihrer Stimulierung durch ein AG differenzieren sie sich in die verschiedenen T-Effektorzellen (z.B. zytotoxische T-Zellen, TH1, TH2) und die T-Gedächtniszellen. Die Gedächtniszellen speichern die durch den AG-Kontakt erworbene Information, so dass die Abwehrreaktion bei einem erneuten Kontakt schneller und effektiver erfolgt bzw. es nicht zu einem Krankheitsausbruch kommt. Die Effektorzellen dienen der direkten Abtötung der AG-tragenden Zellen oder vermitteln diese. Die B-Lymphozyten sind Bestandteil der humoralen Immunantwort. Sie differenzieren sich nach dem Kontakt mit einer AG-tragenden Zelle in die Plasmazellen, die spezifische Plasmaproteine (Antikörper bzw. Immunglobuline) produzieren und an das Blut abgeben. Diese Immunglobuline (Ig) treten jeweils mit einem AG-Typ in Kontakt, binden ihn und geben dadurch das Signal zu seiner Abtötung. Neben den Plasmazellen entstehen bei dem AG-Kontakt auch B-Gedächtniszellen (siehe oben). THEMA Probiotika – Gesundheit durch Milchprodukte Die Wirkungen probiotischer Milchprodukte auf den menschlichen Organismus sind vielfältig. Einige dieser Funktionen sind bereits wissenschaftlich gesichert, andere bedürfen noch des endgültigen Nachweises oder werden zurzeit kontrovers diskutiert. Gesundheitsfördernde Wirkungen von Probiotika Seit Jahren beschäftigen sich viele wissenschaftliche Studien mit den gesundheitlichen Vorteilen probiotischer Milchprodukte. Einige Wirkungen werden noch diskutiert und müssen durch weitere Forschungsarbeiten untermauert werden, bei anderen sind die positiven gesundheitlichen Effekte erwiesen. Die Wirkung von Probiotika auf den Menschen ist sehr stark von der individuellen Konstitution und den Ernährungsgewohnheiten abhängig. Ausserdem unterscheiden sich die gesundheitlichen Eigenschaften eines probiotischen Bakterienstammes von Stamm zu Stamm und kein Bakterienstamm vereint alle probiotischen Wirkungen in sich. Ein regelmässiger, das heisst täglicher Verzehr dieser Produkte ist zudem aufgrund der kurzen Lebenszeit dieser Bakterien im Darm (hoher Turnover) notwendig. Wirkungen auf die Darmflora Die Darmflora kann durch lebende probiotische Mikroorganismen positiv beeinflusst werden. Beispielsweise verändert sich die Stuhlflora, die Konzentrationen und die Aktivität mikrobieller Zwischenprodukte und Enzyme im Darm steigen an. Durch die Besiedelung der Darmwand mit probiotischen Mikroorganismen erhöht sich deren Barriere- wirkung gegenüber pathogenen Keimen, indem die probiotischen Mikroorganismen mit den pathogenen Keimen um Bindungsstellen an der Darmwand und um Nährstoffe konkurrieren. Auf diese Weise können sich pathogene Keime nicht so leicht im Darm festsetzen und vermehren sich wegen des geringeren Nährstoffangebots auch weniger stark. Laktoseintoleranz Menschen mit einer Laktoseintoleranz können die in Milch und Milchprodukten vorkommende Laktose nicht oder nicht vollständig abbauen. Der Grund ist, dass ihnen das Enzym Laktase fehlt, es in zu geringer Menge vorhanden oder nicht aktiv genug ist. Die Folgen sind Blähungen, Durchfall und Unterleibsschmerzen, so dass die Betroffenen auf die wichtigen Calciumquellen wie z.B. Milch und Milchprodukte verzichten. Fermentierte Milchprodukte werden bei Laktoseintoleranz hingegen häufig gut vertragen, da die Milchsäurebakterien selbst Laktase enthalten und so wie das fehlende Enzym wirken. Zudem wird bei der Verarbeitung der Milch, wie z.B. durch Ansäuerung, die Laktose zum Teil bereits abgebaut. Die Ansäuerung der Milch bewirkt ferner eine Senkung des pH-Wertes und damit auch eine verbesserte Calciumaufnahme. Damit leisten probiotische Milchprodukte einen guten Beitrag zur Vorbeugung eines Calciummangels. Diarrhö Eine Diarrhö kann besonders bei Kleinkindern und älteren Menschen zu Dehydratation (Austrocknung), Verlust von Elektrolyten, Veränderungen der Darmschleimhaut sowie der Darmflora und sogar zu Mangelernährung führen. Schon seit Jahrhunderten setzt man zur Bekämpfung von Durchfallerkrankungen fermentierte Milchprodukte wie z.B. Joghurt ein. Diesen positiven Effekt verstärken probiotische Milchprodukte. Eine kontrollierte Doppelblindstudie (Saavedra et al. 1994) zeigte, dass die Dauer Rotavirus-induzierter Durchfälle bei Kleinkindern im Alter von 5 bis 24 Monaten durch die regelmässige Gabe von Milchprodukten mit zugesetzten Milchsäurebakterien (Bifidobakterium bifidus und streptococcus thermophilus) sinkt. Eine Antibiotikatherapie kann die Darmflora negativ beeinflussen und zu Durchfällen führen. Die Anzahl solcher Antibiotika-bedingter Durchfälle verringert sich, wenn die Patienten probiotische Milchprodukte konsumieren. Untersuchungen bei Leukämiepatienten ergaben, dass Durchfälle und der Befall mit Pilzen im Gastrointestinaltrakt während einer Chemotherapie bei der Verabreichung von probiotischer Bifidusmilch seltener auftreten (Tomoda et al. 1988, Delia et al. 2002). Fortsetzung auf Seite 10 52 – 2/05 7 BLICKPUNKT Probiotika – Gesundheit durch Milchprodukte Probiotische Milchprodukte können – täglich in ausreichender Menge verzehrt – zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen auf unseren Organismus entfalten. Doch: Wo setzen sie an? Welche Wirkungen sind bewiesen und welche noch in der Diskussion? Probiotika Bestimmte (definierte) lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge in aktiver Form in den Darm gelangen und dort gesundheitsfördernde Wirkungen erzielen. Anforderungen an Probiotika sind: – Sicherheit: Die verwendeten Bakterien, die auch natürlicherweise im Darm des Menschen vorkommen, müssen unbedenklich in Lebensmitteln und klinischer Anwendung sein. Die probiotischen Laktobazillen und Bifidusbakterien besitzen den so genannten GRAS-Status (generally recognised as safe). – Wirkung: Die Bakterien müssen resistent gegen die Magenund Gallensäuren sein, um in ausreichenden Mengen die Magen-Darm-Passage zu überstehen, sich gegen konkurrierende Krankheitserreger behaupten, an der Darmschleimhaut anhaften und dort gesundheitliche Vorteile entwickeln können. – Technologie: Die probiotischen Eigenschaften müssen auch nach der Verarbeitung und Lagerung noch erhalten sein. Dickdarm (Colon) Funktion – Fermentation von unverdauten Nahrungsbestandteilen u.a. zu kurzkettigen Fettsäuren – Regulation der Wasser- und Mineralstoffausscheidung – Reservoirfunktion Dünndarm Aufbau – Gliedert sich in Duodenum, Jejunum und Ileum – Durch die Kerckring-Falten, die Zotten bzw. Krypten und die Mikrovilli vergrössert sich seine Oberfläche um den Faktor 600 Funktion – Abbau der Nahrung in ihre Grundbausteine (Einfachzucker/Monosaccharide, Aminosäuren, Fettsäuren, Glycerin) durch entsprechende Enzyme – Absorption dieser Grundbausteine durch verschiedene Transportmechanismen und die Permeabilität der Darmwand 8 52 – 2/05 Lymphsystem Das Lymphsystem ist ein wichtiges Abwehr- und Filtersystem gegen Fremdkörper und Krankheitserreger. Die Lymphflüssigkeit fliesst nur zum Teil in den speziellen Lymphgefässen, zum anderen Teil in Gewebespalten und wird durch die Lymphgefässe über die regionären Lymphknoten wieder dem Blutkreislauf zugeführt. Bei Infektionen schwellen die Lymphknoten an. Ursache ist der hohe Bedarf an Lymphzellen (Killerzellen), die zur Bekämpfung der Eindringlinge in den Lymphknoten bereitgestellt werden. Grobschema der Phagozytose: Aufnahme eines Fremdkörpers (hier ein Bakterium), welcher anschliessend im Innern der Killerzelle aufgelöst und neutralisiert wird. Immunsystem Aufbau – Gliedert sich in die unspezifische (angeborene) und die spezifische (erworbene/adaptierte) Immunantwort mit jeweils zellulären und humoralen Faktoren Funktion – Schutz des Körpers vor pathogenen Substanzen – Unterscheidet zwischen pathogenen und nicht pathogenen Stoffen, um Krankheitserreger gezielt abwehren zu können Wirkung der Probiotika – Darmflora: Erhöhung der Barrierewirkung der Darmwand gegenüber pathogenen Keimen – Laktoseintoleranz: Verhinderung von Blähungen, Durchfall und Unterleibsschmerzen; Vorbeugung vor Calciummangel – Diarrhö: Dauer und Häufigkeit werden reduziert – Obstipation: Verbesserungen des Schweregrades, der Häufigkeit des Stuhlganges und der Stuhlkonsistenz; Steigerung des Wohlbefindens – Magen-Darm-Beschwerden: Linderung durch Anregung der Darmmotilität; Reduzierung von Magen-Darm-Infekten und Helicobacter pylori-Infektionen – Atemwegsinfektionen: Reduzierung der Häufigkeit – Immunsystem: Steigerung der Abwehrkräfte – Atopisches Ekzem: Senkung des Risikos bei Kleinkindern; Linderung allergischer Symptome – Verbesserung der Calciumabsorption Diskutierte Wirkungen – Reduktion krebsfördernder Enzyme und anderer unerwünschter Stoffwechselprodukte im Darm – Verlangsamung der Wucherung von Tumorzellen – Hemmung von Colonkarzinomen – Positiver Einfluss bei entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Diverticulitis) oder chronischer Reizung des Darms (Colon irritable) – Förderliche Einwirkungen auf den Cholesterolspiegel und die Behandlung koronarer Herzkrankheiten Glossar – Antigen: körperfremde Stoffe – Antikörper: nur gegen einen speziellen Fremdstoff gebildeter Abwehrstoff – Colonic food: ein Substrat für eine breite Palette von Mikroorganismen, wodurch deren Wachstum und / oder Aktivität im Kolon gefördert werden sollen. Darunter fallen Abbauprodukte von löslichen Nahrungsfasern (Pektine) und resistenter Stärke zu kurzkettigen Fettsäuren – Darmassoziiertes Immunsystem – gut associated lymphoid tissue (GALT): grösstes Immunorgan der Körpers. Sorgt im Darm für die Abwehr von pathogenen Fremdkörpern, durch die Aktivierung von Immunzellen und die Bildung von Antikörpern. Ausserdem ist es für die orale Toleranz notwendig – Darmflora: natürliche Bakterienbesiedelung des Darms. Sie schützt den Darm vor Fremdstoffen, baut unverdaute Nahrungsbestandteile ab und fördert durch ihre Produkte die Entwicklung der Darmwandzellen – Diarrhö: Durchfallerkrankung – Enzyme: Biokatalysator; hier: Stoff, der bestimmte Vorgänge erst ermöglicht und / oder beschleunigt, z.B. durch Spaltung von Molekülen die Verdauung von Laktose (Milchzucker) – Fermentation: Prozesse, die durch im Lebensmittel bereits vorhandene Enzyme ablaufen, ohne dass Fremdenzyme oder Mikroorganismen eingesetzt werden oder durch Zugabe von industriell verfügbaren Enzymen. Traditionelle Form der Haltbarmachung und geschmacklichen Verbesserung von Lebensmitteln – Immunglobuline: Bezeichnung für alle Proteine, die Antikörpereigenschaften aufweisen – Immunsystem: – Unspezifisches (angeborenes) Immunsystem ist in der Frühphase einer Infektion aktiv; richtet sich gegen alle potentiell pathogenen Keime. Es zerstört die Fremdkörper primär durch Phagozytose (Auffressen) – Spezifisches (adaptiertes) Immunsystem Grundelemente sind die T- und B-Lymphozyten. Sie bilden spezifische Zellen (z.B. T-Effektorzellen) oder Antikörper, um ganz gezielt gegen einzelne Antigene vorgehen zu können. Mit Hilfe der Gedächtniszellen kann es sich die Information der AG-Infektion merken – Zelluläre Immunantwort beruht auf der Bildung bzw. Wirkung spezieller Zellen, z.B. bei der unspezifischen Immunantwort unter anderem auf Makrophagen, bei der spezifischen unter anderem auf T-Lymphozyten – Humorale Immunantwort an ihr sind verschiedene Systeme beteiligt, wie z.B. Glykoproteine (Komplementsystem) und Enzyme (Lysozym) als Teil der unspezifischen Abwehr und Immunglobuline (Antikörper) als Bestandteil der spezifischen Abwehr – Kurzkettige Fettsäuren: Produkte der Fermentation im Colon. Dienen den Darmwandzellen als Energiequellen, bewirken u.a. die Herabsetzung des pH-Wertes (fördert positiv wirkende Bakterien) und hemmt die Entstehung krebserzeugender (sekundärer) Gallensäuren – Laktoseintoleranz: Milchzuckerunverträglichkeit; Milchzucker kann vom Körper nicht abgebaut werden, da das Enzym Laktase fehlt – Lymphozyten: weisse Blutkörperchen, die im Knochenmark gebildet werden. Weitere Differenzierung erfolgt im Thymus (T-Lymphozyten) oder in anderen Teilen des Knochenmarks (B-Lymphozyten). Verantwortlich zusammen mit anderen Zellen für die Immunantwort – Metabolismus: Stoffwechsel, Metabolite sind Stoffwechselprodukte – Obstipation: Verstopfung – Phagozytose: Aufnahme von Fremdkörpern (z.B. Krankheitserregern) in das Zellinnere von Abwehrzellen – Präbiotika oder Prebiotika: unverdauliche Kohlenhydrate (Oligosaccharide, z.B. Inulin und Oligofruktose), dienen den Probiotika als Nahrung und fördern die Ansiedlung von probiotischen Mikroorganismen im Darm – Probiotika: definierte lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge in aktiver Form in den Darm gelangen und dadurch gesundheitliche Wirkungen erzielen – Supplementierung: Ergänzung – Symbiotika: Produkte, die sowohl prä- als auch probiotische Stoffe enthalten und deren Vorteile in sich vereinigen 52 – 2/05 9 THEMA Was sind Präbiotika und wie wirken sie? Präbiotika sind unverdauliche Kohlenhydrate wie Fruktose- oder Laktoseoligosaccharide. Sie dienen den Probiotika als Nahrung und fördern die Ansiedlung von probiotischen Mikroorganismen im Darm. Die Bakterien des Dickdarms bauen die Präbiotika ab. Insbesondere die körpereigenen Stämme von Bifidusbakterien profitieren von diesem Vorgang. Beim Abbau der Präbiotika entstehen auch Essig-, Propionund Buttersäure, die den Dickdarm und den Stoffwechsel der Dickdarmmukosa ebenfalls positiv beeinflussen. Technologisch setzt man Präbiotika wie zum Beispiel Inulin oder Oligofruktose ein, um ein fettartiges Mundgefühl in fettreduzierten Nahrungsmitteln zu erzeugen, oder sie dienen als Verdickungsmittel, da sie Wasser sehr gut binden. Durch ihren süsslichen Geschmack helfen sie auch, den Zuckergehalt von Nahrungsmitteln zu reduzieren. Obstipation Magen-Darm-Erkrankungen Etwa 20 bis 30 % der Bevölkerung in den Industrieländern leiden an Verstopfung – Frauen häufiger als Männer. Viele Studien, darunter auch doppelblinde, placebokontrollierte und randomisierte, zeigten deutliche Verbesserungen des Schweregrades von Verstopfungen, der Häufigkeit des Stuhlgangs und der Stuhlkonsistenz bei Menschen mit chronischer Obstipation, wenn sie vier Wochen lang täglich ein probiotisches Getränk mit Lactobacillus casei zu sich nahmen. Zudem verbesserte sich das allgemeine Befinden der Teilnehmer/innen gegenüber der Placebo-Gruppe deutlich. Der Verzehr von Probiotika begünstigt ebenfalls die Symptomatik von unregelmässigen und unspezifischen Magen-Darm-Beschwerden, in dem die Probiotika die Darmmotilität anregen (Koebnick et al. 2001). Ihren Einsatz finden Probiotika auch bei entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Collitis ulcerosa, Diverticulitis) oder chronischer Reizung des Darms (Colon irritable). Derzeit sind die Forschungsergebnisse aber noch widersprüchlich. Die betroffenen Patienten reagieren in der Regel positiv auf die Gabe von Probiotika und berichten von einer höheren Lebensqualität. Bei Infektionen des Magen-Darm-Trakts durch das säureresistente Magenbakterium Helicobacter pylori gibt es Hinweise, dass die Gabe des probiotischen Lactobacillus johnsonii die Infektion positiv beeinflusst. Lactobacillus johnsonii vermindert den Schweregrad einer Gastritis, und man geht davon aus, dass weiteren Helicobacter-pylori-assoziierten Erkrankungen, z.B. Magenkarzinomen und Ulcera, vorgebeugt werden kann. Eine Bestätigung durch klinische Langzeitstudien muss aber noch erfolgen (Blum 2000, Corthésy-Theulaz 2001, Schrezenmeier et al. 2004). Atemwegsinfektionen Probiotika stärken das Immunsystem, indem sie die Phagozytose steigern, natürliche Killerzellen stimulieren und die Konzentration von Antikörpern erhöhen. Zudem beeinflussen sie die Bildung von T-Helferzellen (TH), insbesondere von TH1 und TH2, die eine bedeutsame Rolle in der zellulären Immunantwort spielen. Studien mit Kinderhortkindern belegten, dass Magen-Darm- sowie Atemwegsinfekte seltener auftraten, wenn die Kinder regelmässig probiotische Produkte assen (Hatakka et al. 2001). Bei normal- und mangelernährten Kleinkindern sank die Anzahl verschiedener Atemwegserkrankungen (Rio et al. 2002). 10 52 – 2/05 Prä- und Probiotika in Säuglingsnahrung Setzt man Säuglingsnahrung Probiotika zu, wird der Aufbau einer Bifidobakterien-betonten Darmflora gefördert und das Risiko der Entstehung von atopischen Ekzemen bei Säuglingen mit erhöhtem Allergierisiko gesenkt (s. Box). Besonders für nicht gestillte Kinder ergeben sich Vorteile durch prä- oder probiotisch ergänzte Säuglingsnahrung. Die Dominanz von Bifidusbakterien in der Darmflora gestillter Säuglinge gilt als wesentliche Ursache für die Schutzwirkung des Stillens vor Durchfällen. Studienergebnisse belegen, dass die Anreicherung von Säuglings- und Kindernahrung mit Pro- oder Symbiotika nicht nur zu Verbesserungen bei Diarrhöen führt, sondern auch das Wachstum mangelernährter Kinder fördert, der Immunstimulation dient, atopische und allergische Symptome lindert und die Calciumabsorption verbessert (Langhendries 1995, Schrezenmeier 2004). Neben diesen erwiesenen gesundheitlichen Vorteilen verspricht man sich aber noch weitere positive Effekte durch den Genuss von probiotischen Milchprodukten. Diskutierte Wirkungen: Krebs Der Verzehr von Probiotika kann die Menge krebsfördernder Enzyme und anderer unerwünschter Stoffwechselprodukte im Darm reduzieren. Die Effekte beruhen auf Absorption, der Verstoffwechselung und der Beeinflussung der Darmflora seitens der Milchsäurebakterien. Zellwandbestandteile und Stoffwechselprodukte von Lactobazillen können zudem die Wucherung von Tumorzellen verlangsamen (Rechkemmer et al. 2000). Die immunstimulierende Wirkung von Probiotika könnte ebenfalls die Entstehung von Darmkarzinomen hemmen. Inwieweit sich durch den regelmässigen Verzehr von probiotischen Milchprodukten die Häufigkeit von Colonkarzinomen und anderer Krebsarten tatsächlich verringert, müssen aber noch weitere Forschungsarbeiten belegen. Literatur Was sind Symbiotika? Symbiotika sind Produkte, die sowohl präals auch probiotische Stoffe enthalten und deren Vorteile in sich vereinigen. Durch die Kombination von Prä- und Probiotika wird das Wachstum der probiotischen Mikroorganismen angeregt, den Mikroorganismen wird ihr Futter quasi mitgeliefert. Fettstoffwechsel, Cholesterol und koronare Herzerkrankungen Ein förderlicher Einfluss von Prä- und Probiotika auf den Cholesterolspiegel und die Behandlung koronarer Herzkrankheiten ist wahrscheinlich, muss aber ebenfalls noch verifiziert werden. Allergien bei Säuglingen und Kleinkindern Kinder mit Allergien oder atopischem Ekzem haben weniger Beschwerden, wenn sie hypoallergene Säuglingsnahrung mit zugesetzten Probiotika bekommen. Erhielten Frauen mit einem erblich erhöhten Risiko für atopische Erkrankungen während der Schwangerschaft und dann auch ihre Säuglinge den probiotischen Mikroorganismus L. rhamnosus GG, traten bei den Kindern nach zwei Jahren deutlich weniger Fälle mit atopischen Ekzemen auf als in der Placebogruppe (Kalliomäki 2001, Rautava 2002). Als Ursache wird u.a. das Verhältnis zwischen den verschiedenen T-Helferzellen, speziell den TH1- und TH2-Zellen, diskutiert. Fördert man die Entwicklung der TH1-Zellen, z.B. durch eine probiotische Nahrung mit Lactobazillen und Bifidobakterien, so sinkt das Risiko, Allergien bzw. eine atopische Dermatitis zu entwickeln. – Bergonzelli G E et al. Probiotics as a Treatment Strategy for Gastrointestinal Diseases? Digestion 2005; 72: 57–68 – BGGV (Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, heute Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR). Abschlussbericht der Arbeitsgruppe «Probiotische Mikroorganismenkulturen in Lebensmitteln» am BGVV. Berlin, 1999 – Blum A. Probiotika in der Gastroenterologie. Schweiz. Zeitschr. GanzheitsMedizin 2000; 12 (5): 256–260 – Bode C. Die Darmflora und das intestinale Immunsystem. In: Nestlé (Hrsg.) Probiotika. Aktuelle Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung, Frankfurt. 2003: 6–9 – Braegger C P. Probiotika, Darmflora und Gesundheit. Schweiz. Zschr. GanzheitsMedizin. 2004; 16 (4): 220–222 – Christl S U. Fermentation von Kohlenhydraten im Dickdarm – die Substrate und ihre Bedeutung für Kolonphysiologie und Gesundheit. Akt. Ernähr.-Med. 1997; 22: 327 – 332 – Corthésy-Theulaz I. Probiotische Milchprodukte und Infektionen mit Helicobacter pylori. Schweiz. Zeitschr. GanzheitsMedizin. 2001; 13 (6): 353–357 – Delia et al.: Prevention of radiation-induced diarrhea with the use of VSL 3, a new high-potency probiotic preparation. Am J Gastroenterol. 2002; 97: 2150–2152 – Exl-Preysch B-M. Infant Nutrition in the 21st century. Balancing the immune responses towards oral tolerance. Vortrag, Hongkong Mai 2005 – Hatakka K et al. Effect of long term consumption of probiotic milk on infections in children attending day care centres: double blind, randomised trial. BMJ. 2001; 322: 1327–1332 – Kalliomäki M et al.: Probiotics in primary prevention of atopic disease: a randomised placebo controlled trial. Lancet. 2001; 357: 1076–1079 – Kasper H. Ernährungsmedizin und Diätetik. Urban & Schwarzenberg München, 8. Auflage, 1996 – Kaulfersch W. Ernährungs- und immunologische Aspekte der atopischen Dermatitis im Kindes- und Jugendalter. J. Ernährungsmed 2004; 6 (1): 21–25 – Klein A & Jahreis G. Probiotika und deren modulierende Wirkung auf das Immunsystem. Ernährungs-Umschau. 2004; 51 (2): 40–46 – Koebnick C et al. Die Wirkung eines probiotischen Getränks auf gastrointestinale Symptome und das Befinden von Patienten mit chronischer Obstipation. Ernährungs-Umschau. 2001; 48 (10): 392–396a – Koop-Hoolihan L. Prophylactic and therapeutic uses of probiotics: A review. J. Am. Diet. Assoc. 2001; 101, 229–238, 241 – Langhendries JP et al. Effect of a fermented infant formula containing viable Bifidobacteria of the fecal flora composition and pH of healthy full-term infants. J Pediatr Gastroenterol Nutr. 1995; 21: 177–181 – Löffler G. Basiswissen Biochemie mit Pathobiochemie. Springer Verlag, Berlin, 4. Auflage, 2000 – Rautava S et al. Probiotics during pregnancy and breast feeding might confer Immunomodulatory protection against atopic disease in the infant. J Allergy Clin Immunol. 2002; 109: 119–121 – Rechkemmer G. Beeinflussung der Darmflora durch Ernährung. In: DGE (Hrsg). Ernährungsbericht 2000, Frankfurt am Main. 2000: 259–286 – Rio M E et al. The nutritional status change the effectiveness of a dietary supplement of lactic bacteria on the emerging of respiratory tract diseases in children. Arch Latinoam Nutr. 2002; 5: 29–34 – Roitt I M et al. Kurzes Lehrbuch der Immunologie. Thieme Verlag Stuttgart, 2. Auflage, 1991 – Saavedra J M et al. Feeding of Bifidobacterium bifidum and Streptococcus thermophilus to infants in hospital for preventation of diarrhoea and shedding of rotavirus. Lancet. 1994; 344: 1046–1049 – Salminen S et al. Successful probiotic lactobacilli: Human Studies on probiotic efficacy. Handbook of functional diary products. 2004: 13–32 – Salminen S et al. Probiotics That Modify Disease Risk J. Nutr. 2005; 135: 1294–1298 – Schmidt R F & Thews G. Physiologie des Menschen, Springer Verlag Berlin, 26. Auflage, 1995 – Schrezenmeir J. Beeinflussung der Darmflora durch Ernährung. In: DGE (Hrsg.). Ernährungsbericht 2004, Bonn, 2004: 287–323 – Silbernagel S & Despopoulos A. Taschenatlas der Physiologie. Thieme Verlag Stuttgart, 2. Auflage, 1983 – Thews G et al. Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 5. Auflage, 1999 – Tomoda T et al. Intestinal Candida overgrowth and Candida infection in patients with leukemia: Effect of Bifidobacteriumadministration. Bifidobact Microfl. 1988; 7: 71–74 – Zink R & Pfeifer A. Health Value Added Foods. Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry, Lausanne 2001 52 – 2/05 11 NESTLÉ WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG Macht Werbung dick? Die Fälle von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen nehmen seit Jahren kontinuierlich zu. Als ein Faktor gilt die gestiegene Food-Werbung. In einer Analyse der vorliegenden empirischen Evidenz und durch eigene Erhebungen versuchte Prof. J. M. Diehl einen möglichen Zusammenhang zwischen der Werbung für spezielle Lebensmittel und der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen nachzuweisen. vom Längen-Sollgewicht gemessen. Dies setzte Diehl in Bezug zur Dauer des TV-Konsums. Das Ergebnis zeigt, dass Jugendliche, die mehr fernsehen, zwar häufiger die beworbenen Produkte konsumieren, aber nicht schwerer sind als diejenigen, die weniger fernsehen, und dass Jugendliche mit Übergewicht nicht mehr Süssigkeiten, Snacks etc. konsumieren als solche mit Normal- oder Untergewicht. Die Verantwortung für das Zuviel an Nahrungsaufnahme und der hohen Prävalenz von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen sieht Diehl bei drei Gruppen: zum einen bei den Kindern und Jugendlichen selbst, zum anderen aber auch bei den Eltern und dem sozialen Umfeld der Betroffenen. Eine besondere Rolle scheint dabei das Fernsehen, speziell die Food-Werbespots, zu spielen. Werbung für Nahrungsmittel Kinder kennen Food-Werbung fast auschliesslich aus dem Fernsehen. Der Anteil an Printund anderen Medien ist verschwindend gering. 2002 flossen 91% des Bruttowerbeaufwands der Schokolade- und Süsswarenhersteller in die TV-Werbung. Damit ist die Fernsehwerbung mit Abstand der grösste Werbeträger. Bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebt sind die privaten Fernsehsender. Durch dieses Konsumverhalten sind sie aber einem höheren Werbedruck ausgesetzt, da die Beschränkungen bezüglich der täglichen Werbedauer bei den Privatsendern deutlich geringer sind als bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Beworben werden überwiegend Snacks mit hohem Energie- und/oder Fettgehalt, gefolgt von Werbung für Cerealien, Süssigkeiten, Fast-Food-Produkte und salzige Snacks. Wirkung von Food-Werbung Bemerkenswert ist, dass die Zeit, die Kinder und Jugendliche vor dem Fernsehapparat verbringen, seit 1992 relativ konstant geblieben ist. Dennoch kann Fernsehwerbung Kinder und Jugendliche in ihrem Konsum von Nahrungs- und v.a. von Genussmitteln stark beeinflussen. Ungeklärt ist allerdings, ob die Werbung den Gesamtkonsum der Produkte erhöht oder ob sie die Marktanteile der beworbenen Artikel innerhalb des Marktseg- ments verschiebt. Diehl weist aber nach, dass Jugendliche, die mehr fernsehen, die beworbenen Produkte auch häufiger konsumieren. Diese Erkenntnis steht im Widerspruch zu den Ergebnissen des Ernährungsberichtes 2000, die keinen Zusammenhang zwischen der Zeit, die Kinder und Jugendliche vor dem Fernsehgerät verbringen, und dem Konsum der dort beworbenen Genussmittel sehen. Studien, die sich mit der Frage des Zusammenhangs von Fernsehkonsum und Übergewicht befassen, kommen zu widersprüchlichen Resultaten: Einige Untersuchungen wiesen eine Zunahme des Gewichts (meist ermittelt über den Body-Mass-Index, BMI) bei steigendem Fernsehkonsum nach, während andere keinen signifikanten Zusammenhang feststellen konnten. Diehl wählte in seinen Studien einen anderen Untersuchungsansatz. Der Gewichtsstatus der Jugendlichen wurde über die jeweilige prozentuale Abweichung Fazit Fernsehwerbung für Food-Produkte führt in der Regel bei Kindern und Jugendlichen zu einem stärkeren Verzehr der beworbenen Artikel. Dies muss allerdings in keinem direkten Zusammenhang zur Entstehung von Übergewicht und Adipositas stehen, denn obwohl im letzten Jahrzehnt das Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen stetig angestiegen ist, ist die Dauer des Fernsehkonsums relativ gleich geblieben. Es gibt keine gesicherten Belege dafür, dass Fernsehwerbung den Gesamtverzehr von Süsswaren und anderen Snacks erhöht. Zudem können zahlreiche Studien keinen signifikanten Zusammenhang von Fernsehnutzung und Körpergewicht feststellen. Erfahrungen aus Kanada und Schweden zeigen ausserdem, dass ein Verbot von Fernsehwerbung für solche Produkte zur Prävention von Übergewicht und Adipositas keinen Erfolg brachte. Quelle Diehl J. M. Macht Werbung dick? Ernährungs-Umschau. Vol. 52 (2); 2005: 40 – 46 12 52 – 2/05 Interview mit Prof. Dr. Andrea Pfeifer, der «(Er)Finderin» des probiotischen Bakteriums im LC1 Nutritio: Sehr geehrte Frau Prof. Pfeifer, wie sind Sie als Pharmakologin, die sich ja primär mit Krebsforschung in den USA auseinander gesetzt hat, überhaupt auf dieses Forschungsgebiet der Probiotika in einem Lebensmittelkonzern gekommen? Prof. Dr. Andrea Pfeifer: Treibende Kraft meiner Forschungsarbeiten war und ist, zur Gesundheit von Menschen beizutragen. Während meiner Tätigkeit bei Nestlé stand die Gesunderhaltung und Vorbeugung von Krankheiten im Vordergrund meines Interesses. Lebensmittel sind ideale Medien, zu einer besseren Gesundheit beizutragen und längerfristig Krankheiten zu verhindern. Nicht nur Probiotika, sondern auch ungesättigte Fettsäuren, Antioxidantien und langsam verdauliche Kohlenhydrate sind wichtige Träger einer guten und gesunden Ernährung. Was war Ihr Ansatz hinsichtlich der notwendigen Voraussetzungen für eine solche Forschung? Unser Forschungsansatz war es, Inhaltsstoffe, die natürlich in Lebensmitteln oder Rohmate- rialien von Lebensmitteln vorkommen, auf positive Wirkungen mit Labormethoden wie zum Beispiel Zellsystemen zu selektieren. Positive Kandidaten wurden dann in aufwendigen klinischen Tests auf ihren Beitrag zur Gesundheit des Menschen getestet. Wie war der Beginn und wie lange hat es gedauert, bis Sie und Ihr Team den richtigen Stamm gefunden hatten? Die Nestlé Forschung hatte bereits viele Jahre auf Joghurtkulturen gearbeitet und eine beachtliche Sammlung von Stämmen etabliert. Da Joghurt dafür bekannt war, das Immunsystem des Menschen positiv zu beeinflussen und Krankheitserreger abzuwehren, hatten wir uns zum Ziel gesetzt, spezielle Kulturen auszuwählen, die im Besonderen diese Effekte verbessern können. Die Auswahl und Charakterisierung jenes besonderen Stammes unter vielen hundert Stämmen war mit mehrjähriger intensiver Forschungsarbeit verbunden. Was sind überhaupt die wichtigsten Kriterien, um einen probiotischen Keim zu finden, der uns sicher nur Gutes und nichts Schlechtes tut? Ein probiotischer Stamm, der, wie der Name schon sagt, gut für das Leben und die Gesundheit des Menschen ist, muss u.a. eine gute Überlebensrate im Magen-Darm-Trakt haben, eine gute Bindung an die Oberfläche von Darmzellen aufweisen, um andere negative Bakterien zu verdrängen, und das Immunsystem aktivieren können. Was würden Sie als die grössten Probleme ansehen, mit welcher die Lebensmittelindustrie konfrontiert ist, wenn sie so genannte «Functional Foods» attraktiver gestalten möchte? Food muss gut schmecken. Die Herausforderung der Lebensmittelindustrie ist es, wohlschmeckende Lebensmittel mit optimaler Zusammensetzung für die Gesundheitserhaltung und Verbesserung zu entwickeln. Was wären in Ihren Augen die neuen Potential-Felder für den Einsatz von Probiotika oder auch anderen «Functional Foods»? Wichtige Felder, in denen Lebensmittel einen bedeutungsvollen Beitrag zur Gesundheit leisten können, sind Allergiebekämpfung, Entzündungen, Diabetes, Fettsucht und «Aging»Prozesse. Frau Pfeifer, vielen Dank für dieses Interview. Fruktosekonsum, Insulinresistenz und metabolische Dyslipidämie Der in den letzten Jahren deutlich gestiegene Fruktosekonsum stellt laut Basciano et al. einen bedeutenden und bisher nur unzureichend gewürdigten Faktor für die Entstehung von Übergewicht und Diabetes Typ II dar. Ein Ausgangspunkt der in dem vorliegenden Übersichtsartikel dargestellten bisherigen wissenschaftlichen Studien ist der vermutete Zusammenhang zwischen dem steigenden Fruktosekonsum und der steigenden Prävalenz von Übergewicht bzw. Adipositas. Trotz der Fokussierung der Wissenschaft auf eine fettarme Ernährung und der praktischen Umsetzung konnte dem Problem von Übergewicht bzw. Adipositas in den letzten Jahren nicht signifikant entgegengewirkt werden bzw. ist die Anzahl übergewichtiger bzw. adipöser Personen drastisch gestiegen. Vermutet wird daher ein Zusammenhang mit dem gestiegenen Konsum von Kohlenhydraten, speziell jenem von Fruktose. So erhöhte sich der Verzehr von fruktosehaltigem Maissirup, der in den USA zum Süssen von Erfrischungsgetränken, Frühstückscerealien und Backwaren verwendet wird, in den USA in den letzten 20 – 30 Jahren um gut 1000%. Man geht davon aus, dass die hohe Aufnahme von Fruktose auf die Leber, das Hauptorgan für die Verstoffwechselung dieses Monosaccharids, zwei Auswirkungen hat. Zum einen kommt es zu einer Störung des Glucosestoffwechsels, zum anderen führt dies zu einem Anstieg der Lipogenese (Fettaufbau) und damit zu einer steigenden Produktion von Triglyceriden. Diese Mecha- nismen führen nun aber auch zu einer Insulinresistenz der Leber und zu einer erhöhten Produktion und Abgabe der Leber von Lipoproteinen, speziell von VLDL. Zahlreiche epidemiologische und biochemische Studien lassen daher darauf schliessen, dass der hohe Konsum von Fruktose nicht nur eine Insulinresistenz induziert, sondern auch eine metabolische Dyslipidämie. Damit stünde der steigende Verzehr von Fruktose in einem engen kausalen Zusammenhang zur Entstehung des metabolischen Syndroms. Quelle Basciano, Heather et al. Fructose, insulin resistance, and metabolic dyslipidemia. Nutrition & Metabolism. 2005; http://www.nutritionandmetabolism.com/content/2/1/5 52 – 2/05 13 INFOTHEK Wie ernährt sich Europa? European Nutrition and Health Report Im Auftrage der Europäischen Union (EU) trug das Institut für Ernährungswissenschaften der Universität in Wien unter Leitung von Herrn Prof. Ibrahim Elmadfa das erste Mal Daten über den Ernährungs- und Gesundheitszustand in der EU zusammen. Insgesamt 14 europäische Länder, u.a. Belgien, Dänemark, Finnland, Griechenland, Schweden und Grossbritannien, beteiligten sich an dieser Erhebung. Der Bericht umfasst vier Kapitel: a: Trends im Lebensmittelangebot. Die Basis bilden Agrarstatistiken der FAO der Jahre 1961–2001. Sie spiegeln die durchschnittliche Angebotsmenge pro Kopf wieder, die oftmals höher liegt als die tatsächliche Verzehrsmenge. b: Lebensmittelverfügbarkeit der Haushalte in der EU auf der Grundlage von Haushalts-Budget-Erhebungen der einzelnen Länder. Sie liefern detaillierte Aussagen über den tatsächlichen Konsum einzelner Bevölkerungsgruppen bzw. Haushalte und ermöglichen einen Vergleich zwischen den Ländern. c: Energie- und Nährstoffaufnahme in der EU. Die Datenerhebung erfolgte länderspezifisch, so dass ein direkter Vergleich der Ergebnisse nur eingeschränkt möglich ist. d: Gesundheitsstatus in der EU. Einige Ergebnisse des Reports: – Generell ist der Verbrauch von Obst und Gemüse in der EU gestiegen. Bezogen auf den Bildungsstand des Haushaltsvorstandes gilt: Je höher der Bildungsstand, desto mehr Obst ist verfügbar. – Steigender Anteil von Fett bei der Gesamtenergieaufnahme zulasten des Kohlenhydratanteiles, dessen Anteil im Durchschnitt auf rund 42 % gesunken ist (Empfehlung 50–60 %). Besonders die durchschnittliche Aufnahme von Nahrungsfasern liegt in allen Altersgruppen in der EU unterhalb der Empfehlungen von 30 g. – Bei den Mikronährstoffen ist europaweit die Zufuhr an Vitamin D und Folsäure in fast allen Bevölkerungsgruppen sowie Eisen bei den gebärfähigen Frauen zu gering. Weitere kritische Nährstoffe sind Kalium, Calcium und Jod. – Es besteht eine hohe Prävalenz an Über- gewicht und Adipositas. Den höchsten Anteil sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern weist Griechenland auf. Im Anhang geben «national reports» weitere Informationen zur nationalen Situation im Ernährungs- und Gesundheitsbereich der einzelnen Staaten. Insgesamt bietet der erste europäische Ernährungs- und Gesundheitsbericht einen guten Überblick über die Entwicklung und den derzeitigen Status in der EU. Er kann und sollte als Grundlage für weitere europaweite Studien dienen. Quelle I. Elmadfa & E. Weichselbaum (Editors). European Nutrition and Health Report 2004, Forum of Nutrition, Vol. 58, Wien 2005 Ausbildung für diplomierte ErnährungsberaterInnen ab Herbst 2007 an der Berner Fachhochschule Am 19. Mai 2005 hat die Konferenz der schweizerischen Gesundheitsdirektoren entschieden, die künftige Ausbildung der diplomierten ErnährungsberaterInnen einheitlich auf der Stufe der Fachhochschule FH (Bachelor) zu positionieren. Die Bildungsdirektoren des Kantons Zürich und die Erziehungsdirektoren der Kantone Bern und St. Gallen haben sich darauf geeinigt, dass die 14 52 – 2/05 Ausbildung in Zukunft in der Deutschschweiz an der Berner Fachhochschule angeboten wird. Der Entschluss zu einer einheitlichen akademischen Ausbildung ermöglicht einen besseren Anschluss ans europäische Ausland, welches Ernährungsfachpersonen fast ausschliesslich auf akademischer Ebene ausbildet. Dieser Schritt ermöglicht den ErnährungsberaterInnen und der Ernährungsforschung, ein breiteres und vertieftes Ernährungsfachwissen aus dem europäischen Ausland in die Schweiz zu bringen. Diese Hochstufung der Ausbildung hat laut dem Schweizerischen Verband für ErnährungsberaterInnen SVDE ASDD auch einen höheren Stellenwert bei Ärzten, Patienten und Behörden, was die fachliche Kompetenz in den Bereichen Prävention stärkt. Dies ist ein erster Schritt, um die zunehmende Epidemie des Übergewichts und das im Spital vermehrt auftretende Problem der Mangelernährung effektiv und effizient zu behandeln. Weitere Auskünfte gibt es beim SVDE ASDD, www.svde.ch und www.asdd.ch. Wenns ums GESETZ geht … «Ich bin Diabetiker» – Diabetesernährung im Alltag Sie haben ein Kind mit Diabetes Typ I oder unterrichten Kinder mit Diabetes und ihre Eltern? Mit dieser Lernhilfe für Kinder und dem dazugehörigen Begleitheft für Eltern wollen wir Ihnen helfen, den Alltag besser bewältigen zu können bzw. den Kindern und Eltern dieses Thema näher zu bringen. Die Diagnose Diabetes löst bei Kindern und Erwachsenen oftmals Ängste aus. Genau hier setzt das vorliegende Buch an, denn die von vielen gefürchtete «Diabetes-Diät» ist aus heutiger Sicht nicht mehr nötig. Ein Kind mit Diabetes sollte sich genauso vollwertig und ausgewogenen ernähren wie jedes andere Kind. Es muss aber genau verstehen, wie sein Körper auf die verschiedenen Nahrungsmittel reagiert. Auf spielerische, leicht verständliche und eingängige Weise veranschaulicht das Buch, was beispielsweise beim Kohlenhydratstoffwechsel bei einem Diabetiker anders ist, warum man Insulin spritzen muss oder in welchen Lebensmitteln Kohlenhydrate enthalten sind. Neben den anschaulichen Illustrationen verfügt es über zahlreiche spielerische und abwechslungsreiche Lernkontrollen. Im beigefügten Begleitheft erhalten Eltern vertiefende Informationen rund um das Thema «Diabetes im Alltag». Es bietet aber auch realitätsnahe Hilfestellungen, z.B. für den Umgang in der Schule, bei Feiertagen und Geburtstagen. Ein kleines Diabetes-Glossar rundet das Heft ab. Insgesamt bietet die Lernhilfe Kindern und Jugendlichen eine gute Hilfe, spielerisch die wichtigsten Elemente einer Ernährungstherapie bei Diabetes Typ I kennen zu lernen. Sie kann für CHF 25.– bestellt werden unter: Nestlé Suisse S.A., Service Nutrition, Postfach 352, 1800 Vevey oder auf der Internetseite www.nestle-nutrition.ch. » – D ia b et ik er im A llt a g g «I ch b in er n ä h ru n es et b ia D Ich bin Diab etik er Witassek Fabienne der Andrea Dol Lernhilfe . itheft zur Elternbegle ion, Nestlé Suisse S.A trit Service Nu Andrea Dolder Fabienne Witassek Besondere Zutat: Ginseng Der Ginseng ist eine mehrjährige Pflanze aus Asien. Seine Wurzeln werden in den asiatischen Ländern traditionell als Tonikum eingesetzt, um den Organismus anzuregen und zu stärken. Ginseng hat zwei grundlegende Eigenschaften, die seine Verwendung interessant machen: – seine therapeutischen Einsatzmöglichkeiten, – seine geschmacksgebende Wirkung. In der Schweiz ist die Gesetzgebung sehr strikt bezüglich des Einsatzes von Ginseng (im September 2003 hat das BAG speziell dafür eine Mitteilung publiziert). Ausschlaggebend für die Art der Anpreisungen und Aussagen im Zusammenhang mit Ginseng ist die im Produkt enthaltene Menge der Ginsenoide (aktive Substanz des Ginsengs). Therapeutische Aussagen: «Anregende Wirkung», «Trank für Langlebigkeit», «Erfrischende und stärkende Eigenschaft» ... Der Gebrauch dieser Anpreisungen erfordert eine ausreichende Menge an Ginsenoiden, um die angekündigte Wirkung auf den Organismus zu garantieren. In diesem Fall gilt die Pflanze jedoch nicht mehr als Lebensmittel, sondern als Medikament (Artikel 2, Abs. 4, des Lebensmittelgesetzes LMG) und unterliegt damit dem Heilmittelgesetz. Geschmackliche Aussagen: «Mit Ginsengextrakt», «Mit Ginseng», «Ginsengaroma» Ginseng ist auch eine aromatische Pflanze, die auf Grund ihres spezifischen Geschmackes in Lebensmitteln eingesetzt wird. Dabei kommt das Lebensmittelgesetz zur Anwendung (Anhang 6, Ziff. 24, der Zusatzstoffverordnung ZuV). Der Gehalt an Ginsenoiden muss dafür allerdings unterhalb der Dosis liegen, die eine pharmakologische Wirkung hat. Für die Einhaltung dieser Limite muss der Vertreiber des Produktes garantieren. Ausserdem muss die Etikette des Produktes klar angeben, dass Ginseng nur als Aroma verwendet wurde. Man kann also daraus schliessen, dass alle Behauptungen über einen Effekt von Ginseng, der als Aroma in einem Lebensmittel eingesetzt wird, ungerechtfertigt sind und deshalb als Täuschung zu betrachten sind, welche gemäss Artikel 19 der Lebensmittelverordnung LMV verboten ist. Diabetes-Ernährung im Alltag Für Kinder und Jugendliche Mit Elternbegleitheft zur Lernhilfe 52 – 2/05 15 NESTLÉ SCHWEIZ Für alle, die mehr von einer Suppe wollen Die reichhaltigen und leckeren neuen Rich Soup von MAGGI stillen Ihren kleinen Hunger zwischendurch auf gesunde Weise. Ob im Büro oder zu Hause, als Snack oder leichte Mahlzeit – in ein paar Minuten sind diese Instantsuppen zubereitet. Bevorzugen Sie Gemüse, sind Ratatouille oder Tomate für Sie genau richtig, da sie nahrhafte Suppen mit allen Vorzügen einer vollwertigen Gemüseportion sind. Sollten Sie Lust auf eine reichhaltigere Mahlzeit haben, dann entschei- Fruchtig in den Winter Der Winter ist da! Und mit ihm folgen Kälte, triefende Nasen und Schnupfen. Daher empfehlen wir: Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte mit Nestlé LC1 Vital. Mit der probiotischen Wirkung von LC1 Vital regulieren Sie sanft Ihre Verdauung und fördern aktiv Ihre natürlichen Abwehrkräfte. Gesundes kann auch genussvoll sein: Versuchen Sie daher die neuen LC1 Vital Wintersaison-Spezialitäten Granatapfel und Passionsfrucht oder den neuen LC1 Vital Drink Orange-Karotte-Honig. Diese beinhalten nebst unseren bewährten Lactobacillen auch ein fruchtig-frisches Geschmackserlebnis. Gesund geniessen … mit LC1 Vital. 16 52 – 2/05 den Sie sich für die leckeren Sorten Minestrone oder Thai. Diese sind reich an Teigwaren und sehr schmackhaft. Essen Sie mehr Gemüse! dar. Sie sind eine natürliche Quelle an Vitamin C und Nahrungsfasern und enthalten weder Konservierungsstoffe noch Geschmacksverstärker. Diese Produkte werden durch die Kampagne «5 am Tag»* empfohlen. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört, dass man fünfmal am Tag Obst und Gemüse isst. Die beiden Gemüsesorten Ratatouille und Tomate der Linie Rich Soup von MAGGI stellen eine solche vollwertige Gemüseportion * «5 am Tag» ist eine Kampagne zur Förderung des Gemüse- und Früchtekonsums der Krebsliga Schweiz, der Gesundheitsförderung Schweiz und des Bundesamtes für Gesundheit in Zusammenarbeit mit MAGGI. Gesundheit und Wohlbefinden: Thomynaise ohne Cholesterin und THOMY French Dressing ohne Cholesterin tragen zu einer ausgewogenen Ernährung bei THOMY überrascht immer wieder mit Innovationen, die hohe Anforderungen an die Entwicklung stellen, sowohl aus ernährungswissenschaftlicher als auch aus geschmacklicher Sicht. Den Konsumentinnen und Konsumenten stehen somit schmackhafte und ernährungsphysiologisch hochwertige Produkte zur Verfügung, denen zahlreiche Arbeiten unseres Forschungs- und Entwicklungszentrums (Nestlé Research Center) vorausgegangen sind. So auch die THOMY Produkte ohne Cholesterin, die auf einzigartige Weise Geschmack und Genuss mit fettarmer und cholesterinbewusster Ernährung verbinden. Für die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer**, die auf ihren Cholesterinspiegel achten, ist der regelmässige Konsum von Gemüse und Salaten für ihre Gesundheit nicht genügend. Sie legen auch auf andere Bestandteile ihrer Ernährung, unter anderem die Saucen, grossen Wert. Aufgrund dieser Tatsache hat THOMY eine Thomynaise entwickelt, die nur 13 % Fett und kein Cholesterin (<5 mg/100 g) enthält, sowie ein French Dressing mit nur 6,5 % Fett und nur 0,7 g gesättigten Fettsäuren. ** Link, Studie 2000