www.efficiency-from-germany.info germany.info (A) ZIELMARKTANALYSE Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in Gebäuden www.efficiency-from-germany.info germany.info Herausgeber: German Industry & Commerce Greater China | Shanghai 25/F China Fortune Tower | 1568 Century Avenue | Shanghai 200122 德中工商技术咨询服务 (太仓) 有限公司 | 上海分公司 中国上海世纪大道 1568 号中建大厦 25 楼 Phone: +86-21 6875 8536 ext. 1698 | Fax +86-21 6875 8573 ext. 5698 www.china.ahk.de Stand: März 2016 Autoren: Hannah Illing Nadine Ulrich Verena Simon LENG Xiao Kontaktperson: Verena Simon [email protected] Cover Foto: Jakob Montrasio http://bit.ly/SWFQHV Disclaimer: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nichtausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. 2 Inhalt 1. Einleitung 6 2. Zusammenfassung 7 3. Zielmarkt allgemein 8 3.1 Länderprofil 3.1.1 Politischer Hintergrund 8 3.1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung 8 3.1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland 11 3.2 Energiemarkt 4. 3 12 3.2.1 Energieerzeugung und Verbrauch 12 3.2.2 Energiepreise 14 3.2.3 Energiepolitische Rahmenbedingungen 15 3.2.4 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt 15 3.2.5 Gesetzliche Rahmenbedingungen 16 Energieeffizienz im Zielland 18 4.1 Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/ Gebäudetechnik) 5. 8 18 4.1.1 Allgemeiner Überblick 18 4.1.2 Klimatische Verhältnisse 18 4.1.3 Struktur und Trends im chinesischen Bausektor 19 4.1.4 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren 20 4.1.5 Instandhaltungen – Modernisierungen – An und Umbauten 21 4.1.6 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz 21 4.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz 23 4.2.1 Standards, Normen und Zertifizierung 23 4.2.2 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen 38 4.2.3 Finanzierungsmöglichkeiten 38 4.2.4 Weitere Förderinstrumente für Green Building Maßnahmen 40 Marktchancen für deutsche Unternehmen 43 5.1 Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz 43 5.2 Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich Energieeffizienz 43 5.3 Markt- und Absatzpotentiale für deutsche Unternehmen, Chancen und Risiken 46 5.4 Chancen und Risiken für eine Markterschließung in anderen Umweltbereichen 48 5.5 Vertriebs- und Projektvergabestrukturen 49 6. Zielgruppenanalyse 6.1 Profile Marktakteure 51 51 6.1.1 Unternehmen, die bereits im Zielmarkt als Anbieter der untersuchten Marktsegmente im Bereich Energieeffizienz tätig sind 51 6.1.2 Potentielle Partner 54 6.1.3 Standortagenturen, Beauftragte für Auslandsinvestitionen, Beratungsunternehmen und sonstige Multiplikatoren 58 6.2 Sonstiges 60 6.2.1 Wichtige Messen im Zielland 60 6.2.2 Wichtige sonstige Adressen und Websites 60 6.2.3 Fachzeitschriften 62 7. Schlussbetrachtung 64 8. Tabellenverzeichnis 65 9. Bildverzeichnis 66 10. Quellenverzeichnis 67 4 Abkürzungen BMVI Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BREEAM Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology CABR Chinese Academy for Building Research CAS BEE Comprehensive Assessment System for Built Environment Efficiency CHUEE China Utility-Based Energy Efficiency CNHD China National Human Development Report CSTC Center of Science and Technology of Construction DENA Deutsche Energie-Agentur DGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen EIA U.S. Energy Information Administration ESCO Energy Service Company EUEEP China End Use Energy Efficiency Program GBES Green Building Evaluation Standard GEF Global Environment Facility GIZ Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GOBES Green Olympics Building Evaluation Standard GPA Agreement on Government Procurement HLK Heizung, Lüftung und Klimatisierung IEA International Energy Agency LEED Leadership in Energy and Environmental Design NBS National Bureau of Statistics NDRC National Development & Reform Commission MOHURD Ministry of Housing and Urban-Rural Development MOST Ministry of Science and Technology MOU Memorandum of Understanding OECD Organisation for Economic Co-operation and Development PIFC Public Internal Financial Controls RÖE Rohöleinheit SSTE C Sino-Singaporean Tianjin Eco-City UNDP United Nations Development Programme USGBC US Green Building Council WFOE Wholly Foreign Owned Enterprise WTO World Trade Organisation Anmerkung: “Green Building” wird im Deutschen häufig mit dem Begriff “nachhaltiges Bauen” übersetzt. Diese Übersetzung findet sich auch in der folgenden Zielmarktanalyse. 5 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 1. Einleitung Im Frühjahr 2015 fand in Peking zum elften Mal die Green Building Conference statt. Gemeinsam mit dena und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit organisiert, präsentierten sich im neuen Messezentrum Produktanbieter, Berater und Verbände, die an Chinas Markt für Grünes Bauen beteiligt sind. Hinter den Kulissen wurden neue Allianzen geschmiedet, so zum Beispiel im Bereich Passivhausplanung oder Gebäude-EnergieEffizienz. China präsentierte sich wie gewohnt als ambitionierte Nation mit starkem Interesse an energiesparenden Technologien und Planungsleistungen. Die Zahlen bezüglich Bauvolumen und Ressourcenverbrauch untermauern diesen Eindruck. Dennoch gestaltet sich ein Markteintritt für deutsche Unternehmen der Branche oft schwierig. Gründe hierfür sind die Komplexität und Größe des Marktes, aber auch die unterschiedlichen Erwartungen chinesischer Entscheider im Vergleich zu Bauherren in anderen Ländern. Diese Analyse gibt zunächst einen Überblick über die politischen und wirtschaftlichen Eckdaten Chinas und beschreibt jeweils den chinesischen Baumarkt und Energiemarkt. Sie informiert außerdem über die wichtigsten vorherrschenden Standards im Baubereich und geht dabei besonders auf den GBES ein, der den Markt maßgeblich bestimmt. Auch die Relevanz internationaler Standards und Konzepte wird genauer beschrieben. Zusätzlich gibt die Analyse einen Überblick über die Finanzierungsmöglichkeiten von energieeffizientem und grünem Bauen in China und erläutert Beispiele von Vorzeigeprojekten. Zudem werden die chinesischen Politikmaßnahmen zur Förderung von energieeffizientem und grünem Bauen aufgelistet. Darauf basierend wird das Marktpotenzial im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China analysiert, genauso wie die Herausforderungen, die auf die Marktakteure warten. Zunächst werden Potenziale und Fallstricke allgemein diskutiert und anschließend spezifisch für Gebäude-Energieeffizienz und Green Building dargelegt. In der abschließenden Branchen- und Konkurrenzanalyse finden sich neben Anlaufstellen von politischer und administrativer Seite Kontakte zu Unternehmen im Markt sowie weitere nützliche Kontakte für deutsche Unternehmen bei einem Eintritt auf dem chinesischen Markt. 6 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 2. Zusammenfassung Seit 2009 ist China weltweit der größte Energieverbraucher, und der Energiehunger im bevölkerungsreichsten Land der Erde wächst stetig. Die Weltbank prognostiziert, dass sich die Energienachfrage in China in den kommenden zwei Jahrzehnten verdreifachen wird. 1 Auch der Energieverbrauch von Chinas Wohngebäuden steigt rasant, denn große Teile der Bevölkerung wollen vom massiven Wirtschaftswachstum der Städte profitieren. Im Jahr 2020 werden nach Prognosen 60 Prozent aller Chinesen in urbanen Räumen leben, bereits jetzt sind es 730 Millionen Menschen, und damit 53,7 Prozent der chinesischen Bevölkerung. Die Wachstumsrate der Verstädterung betrug zwischen 2011 und 2015 jährlich 2.85% und wird sich allen Schätzungen nach nicht verändern, bis auch in China ein ähnlich großer Bevölkerungsanteil in Städten wohnt wie in westlichen industrialisierten Ländern.2 Im Gegensatz zu vielen Bestandsbauten im ländlichen Raum sind Neubauten in den Städten mit mehr elektronischen Geräten wie Heizung, Kühlschrank und Klimaanlage ausgestattet, wodurch der Energieverbrauch überproportional steigt. Knapp 70 Prozent des chinesischen Energiebedarfs werden durch fossile Brennstoffe gedeckt, was zu einer Vielfalt an Problemen und Herausforderungen führt. Im Jahr 2015 steht für die Regierung besonders das Thema der Luftverschmutzung im Vordergrund, die sich in Chinas Städten weiter verschlimmert. Chinas Behörden arbeiten unter Hochdruck an Lösungen des Smog-Problems und stellen dafür verschiedenste Fördermittel zur Verfügung, von denen einige auch speziell für den Bausektor entworfen wurden, da dieser mit seinen Zulieferern, der Zement- und Stahlindustrie, einen Kern der Problematik schafft. Gefördert werden auch Maßnahmen, die die Energieeffizienz in Gebäuden steigern und so den Energieverbrauch drosseln. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bleibt der realisierte Energiestandard von Gebäuden insbesondere in Nordchina weit hinter dem zurück, was technisch und wirtschaftlich möglich und klimapolitisch notwendig wäre. Pro Quadratmeter Wohnfläche in China wird laut dem Rat für nachhaltige Entwicklung rund viermal so viel Energie für Heizung und Kühlung verbraucht wie in den europäischen Industrieländern. Der Bereich energieeffizientes Bauen in China steht nach wie vor vor großen Herausforderungen, insbesondere die Fördermaßnahmen der chinesischen Regierung weisen jedoch darauf hin, dass energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China einen wichtigen Status einnimmt. Die nationale und lokale Nachfrage nach energieeffizienten und grünen Gebäuden steigt stetig. Energieeffiziente Gebäudeausstattung und Green Building könnten in Zukunft entscheidend dazu beitragen, dass sich die Luftqualität verbessert und Ressourcen eingespart werden. In diesem Kontext sind die Vorgaben der chinesischen Regierung für energieeffizientes Bauen und Green Building zu beachten. Eine verpflichtende Regelung für Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden sowie drei verpflichtende Regelungen für Wohngebäude je nach Klimazone legen in China die Standards für energieeffiziente Gebäudekomponenten fest. Sie beinhalten unter anderem U-Werte für Wand, Dach, Fenster und Türen und Vorgaben für die Energieeffizienz der Beleuchtung. Seit dem Jahr 2006 existiert in China der Green Building Evaluation Standard (GBES), der verschiedene Umweltkriterien eines Gebäudes misst: Landnutzung und Außenumgebung; Energieeffizienz, Wassereffizienz; Materialeinsparungen; Qualität des Wohnraumklimas; Betriebsführung und seit kurzem auch die Nachhaltigkeit des Bauprozesses. Der Standard zertifiziert Green Building nach diesen Kriterien und vergibt bis zu drei Sterne. Der GBES in seiner neusten Version ist der wichtigste Wegweiser in Richtung umweltfreundlicher, grüner Gebäude in China, da von ihm die meisten Fördermechanismen abhängen. Deutsche Produkte erfreuen sich in China weiterhin großer Beliebtheit. Für einen Markteintritt ist es jedoch unerlässlich, Informationen zu sammeln, um die tatsächliche Marktgröße abzuschätzen und Vertriebswege effizient zu planen. Für eine erste Orientierung bieten sich die Akteure der deutschen Außenwirtschaftsförderung an. Im Baubereich ist die Exportinitiative Energieeffizienz für China besonders gut aufgestellt. Die Teilnahme an einer ihrer Geschäftsreisen wird jedem ans Herz gelegt, der sich vor Ort mit potenziellen Kunden und Partnern, aber auch erfahrenen Marktakteuren austauschen möchte. 1 2 Germany Trade & Invest, Energiesektor China, 2012. CIA Factbook, China, 2015. 7 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 3. Zielmarkt allgemein 3.1 Länderprofil 3.1.1 Politischer Hintergrund Die KPCh (Kommunistische Partei China) steht seit 67 Jahren an der Spitze der politischen Führung der Volksrepublik China (VR China). Sie regiert durch eine Reihe verschiedener Institutionen. Der ständige Ausschuss des Politbüros der Volksrepublik ist die mächtigste Institution im Land.3 Die KPCh ist die einzig regierende Partei in ganz China, obwohl es im Land noch acht andere legale Parteien gibt. Diese bilden gemeinsam mit der KPCh die „Vereinigte Front“. Dieser Zusammenschluss hat aber keine Entscheidungsgewalt, sondern vielmehr eine Symbolfunktion. Entscheidungen treffen die folgenden Organe: Nationaler Volkskongress Zentralkomitee der KPCh Politbüro Ständiger Ausschuss des Politbüros. Der Nationale Volkskongress wird in der Regel alle fünf Jahre abgehalten. Er ist das höchste Entscheidungsorgan in der Volksrepublik. Zuletzt kam der Nationale Volkskongress im März 2013 zusammen. Das Zentralkomitee der KPCh ist das höchste Entscheidungsorgan innerhalb der Partei. Die 150 bis 200 Mitglieder werden vom Nationalen Volkskongress gewählt. Das Komitee trifft sich einmal im Jahr, zuletzt im März 2015. Im Gegensatz zum Zentralkomitee trifft sich das Politbüro ungefähr einmal im Monat. Es verfügt über etwa 20 Mitglieder, die die KPCh beaufsichtigen. Der ständige Ausschuss des Politbüros kommt einmal pro Woche zusammen. Die sieben Mitglieder der ständigen Kommission, unter ihnen Staatspräsident Xi Jinping und Premierminister Li Keqiang, treffen die wichtigsten Entscheidungen. Die ständige Kommission gilt daher als mächtigstes politisches Organ in der Volksrepublik China. 2012 wurde Xi Jinping vom Nationalen Volkskongress zum Generalsekretär der Partei und Präsident Chinas gewählt. Premier ist seit 2012 Li Keqiang. Die beiden lösten Hu Jintao und Wen Jiabao ab und haben Chinas Führung in fünfter Generation übernommen. Während der Präsident eher repräsentative Aufgaben hat, ist der Premier für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung und die Staatskasse zuständig. Li Keqiang hat bei seinem Amtsantritt versprochen, sich weiterhin Wirtschaftswachstum zum Ziel zu setzen, das Sozialversicherungssystem auszubauen, die Urbanisierung voranzutreiben und mehr private Investitionen zu erlauben. Ein weiteres erklärtes Ziel der Regierung ist es, die Luftqualität zu verbessern und Luftverschmutzung durch verschiedene Maßnahmen zu reduzieren. Die Politik von Li und Xi ist offiziell von den Schlagworten Frieden und Harmonie geprägt. Dem chinesischen Volk haben sie den „chinesischen Traum“ versprochen – eine wohlhabende Gesellschaft, nationale Verjüngung und Zufriedenheit der Bürger. Zudem soll im Land verstärkt gegen korrupte Beamte vorgegangen werden.4 3.1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Seit den späten 70er Jahren hat sich China von einem geschlossenen, zentral geplanten System zu einer stärker marktorientierten Planwirtschaft entwickelt, die mittlerweile einen globalen Einfluss ausübt. Nach der Kulturrevolution (1966-1976) führte China Schritt für Schritt wirtschaftliche Reformen ein. Eine zentrale Figur war dabei Generalsekretär Deng Xiaoping, der das Land ab 1978 von einer Planwirtschaft hin zu einer „sozialistischen Marktwirtschaft“ führte. Die so genannten „Vier Modernisierungsmaßnahmen“ bezogen sich auf die Bereiche Landwirtschaft, Industrie, Wissenschaft und Technik und Militär. China öffnete sich für Handel, Auslandsinvestitionen und ausländische Technologien. Ein Schwerpunkt lag zudem auf Export. Erstmals konnten Bauern durch Pachtverträge auch eigenes Land beziehen. Für kleine Geschäfte und Konsumgüter wurde ein freier 3 4 8 CIA Factbook, China, 2015. China Daily, 2013. ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Markt geöffnet. Chinesische Investoren durften eigene Unternehmen gründen. Ausländern war es zunächst erlaubt, Joint Ventures mit chinesischen Firmen einzugehen; heute gibt es auch 100% ausländische private Unternehmen mit Sitz in China. Die Regierung bemühte sich stets, die Kontrolle über die wirtschaftliche Entwicklung nicht zu verlieren.5 Eckdaten zur chinesischen Wirtschaft 2016 Infolge der Reformen ist die chinesische Wirtschaft rasant gewachsen. Das Abbildung 1: Veränderung des Bruttoinlandsprodukts China 2012-2016, Quelle: GTAI, 2014 Bruttoinlandsprodukt wuchs seit den Wirtschaftsreformen im Durchschnitt um 10 Prozent pro Jahr. In Chinas 12. Fünfjahresplan (2010-2015) ist das Ziel jedoch ein BIP-Wachstum von sieben Prozent, ein Indiz dafür, dass die Wirtschaft in China abkühlt, Seit 2010 konnte China seinen Status als zweitgrößte Wirtschaft der Welt gemessen am BIP konstant verteidigen. Chinas nominales BIP betrug 2015 geschätzt 11.285 Mrd.US$.6 Das BIP Wachstum für 2015 betrug 6.9 Prozent. Für 2016 wird ein BIP-Wachstum von 6,7 Prozent erwartet. Alleine in den letzten fünf Jahren hat das BIP Chinas um 50 Prozent zugenommen.7 Seit 2009 ist China Exportweltmeister und verzeichnet regelmäßig einen deutlichen Außenhandelsüberschuss. 2014 wurden 6.1% mehr Waren und Dienstleistungen ausgeführt als im Vorjahr, während die Importe nur um 0.4 Prozentpunkte stiegen. Abbildung 2: Unterschiede im verfügbaren Einkommen zwischen Stadt und Der Pro-Kopf-Verdienst der chinesischen Land, Quelle: China Daily, 2013 Bevölkerung liegt noch unter dem Durchschnitt der Weltbevölkerung. 98.99 Millionen Chinesen lebten laut der Weltbank Ende 2012 noch unter der nationalen Armutsgrenze von 2300 RMB (knapp 270 Euro) im Jahr.8 Die offizielle Arbeitslosenquote blieb 2014 wie in den Jahren zuvor konstant bei 4.1 Prozent.9 Die Einkommensunterschiede zwischen Arm und Reich sind recht groß, Chinas Gini-Koeffizient wurde 2012 mit 0.73 angegeben. 10 Sollten diese Daten realistisch sein, besteht nach Expertenmeinungen ein großes Risiko für soziale Unruhen. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Gini-Koeffizient für die Einkommensverteilung im Jahr 2012 bei 0,28. In China liegt etwa ein Drittel des Reichtums in der Hand von einem Prozent der Einwohner (in den USA sind es etwa 40%, weltweit 46%).11 Besonders zwischen den Städten und den ländlichen Gebieten bestehen erhebliche Disparitäten: So ist das verfügbare Einkommen im urbanen Raum etwa dreimal so hoch wie auf dem Land. Thomas, 2006. German Trade and Invest, Länderprofil China, 2014. 7 Zenglein, 2015. 8 Weltbank, 2014. 9 German Trade and Invest, Länderprofil China, 2014. 10 Ein Gini-Koeffizient von 0 beschreibt eine vollkommene Gleichverteilung des Einkommens. 11 The Guardian, 2014. 5 6 9 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Herausforderungen für die chinesische Wirtschaft Der 12. Fünfjahresplan (2011-2015) setzt ein jährliches Wachstumsziel von sieben Prozent für die chinesische Wirtschaft. Dieses Ziel ist ein Indiz für die Tatsache, dass die Regierung inzwischen mehr auf ausgeglichenes Wachstum setzt. Zudem soll die Kontrolle des Staats über den Finanzsektor laut OECD in den kommenden Jahren gelockert werden: Preise, insbesondere im Energiebereich, und Zinssätze sollen zunehmend vom Markt bestimmt werden. Die Beschränkungen von Kapitalzufluss und Kapitalausfluss sollen verringert und der inländische Konsum angekurbelt werden. Ein Ziel ist es auch, den Wettbewerb in einigen Bereichen zu stärken und private Investitionen, insbesondere im Energiebereich, anzuziehen.12 Chinas Wachstum wird durch das schuldenfinanzierte Konjunkturprogramm, industrielle Überkapazitäten, ineffiziente Kapitalallokation von staatlichen Banken, und die langsame Erholung der chinesischen Handelspartner verlangsamt. Im 12. Fünfjahresplan vom März 2011, und bekräftigt durch das dritte Plenum im November 2013, wird die Fortsetzung der Wirtschaftsreformen und die Notwendigkeit bekräftigt, die Binnennachfrage zu erhöhen, und die Wirtschaft weniger abhängig von Anlageinvestitionen, Exporten und der Schwerindustrie in der Zukunft zu machen. Allerdings hat China nur geringe Fortschritte in Richtung dieser neuen Ziele gemacht. Die Regierung von Präsident Xi Jinping zeigt eine größere Bereitschaft zu Reformen, die sich auf Chinas langfristige wirtschaftliche Stabilität konzentrieren, einschließlich dem Markt eine entscheidende Rolle bei der Zuweisung von Ressourcen zu geben. Jedoch muss Xi seine Machtbasis erst festigen um die Reformen anstoßen zu können; in den letzten Jahren hat er die Voraussetzungen für Reformen geschaffen, und deren Umsetzung wird in den nächsten Jahren erwartet.13 Die Bekämpfung von Korruption in China ist ebenfalls ein erklärtes Ziel von Xi. Seit seinem Amtsantritt 2013 werden korrupte Beamte gezielt verfolgt und gegen viele hochrangige Kader Korruptionsverfahren eingeleitet, darunter Chinas ehemaliger Sicherheitschef Zhou Yongkang.14 Ein weiteres Problem ist die ungleiche Verteilung des wirtschaftlichen Fortschritts, der sich bisher vor allem im Osten des Landes entlang der Küste bemerkbar machte - der Westen und die Landesmitte müssen dringend aufholen. Auf der Suche nach Reichtum zogen bis zum Jahr 2011 mehr als 250 Millionen Wanderarbeiter und deren Angehörige in städtische Gebiete zumeist an der Küste, um dort Arbeit zu finden. Zwischen 2014 und 2020 werden weitere 100 Millionen Arbeitsmigranten in die Städte Chinas ziehen. Die zunehmende Urbanisierung China bringt große Herausforderungen mit sich, viele davon infrastruktureller Natur: Wohnungsnot in Großstädten, zu wenig sozialer Wohnungsbau, aber auch die notwendige Reform des Hukou-Systems, um zugezogenen Arbeitern und deren Familien Zugriff auf das Sozialsystem zu ermöglichen. Außerdem sind die Immobilienpreise in den letzten Jahren in die Höhe geschossen, was auf eine drohende Immobilienblase hindeuten könnte. 15 Der demographische Wandel bereitet China auf Grund der Ein-Kind-Politik Probleme, China ist eines der am schnellsten alternden Länder der Welt. Zudem sind viele Lokalregierungen hoch verschuldet. Beeinträchtigungen der Umwelt - vor allem die Luftverschmutzung, Bodenerosion und der stetige Rückgang des Grundwasserspiegels im Norden - sind ein weiteres langfristiges Problem. Unter anderem durch diese Probleme verliert die chinesische Landwirtschaft fruchtbares Ackerland.16 China Daily, 2014. Economy Watch, 2015. 14 Deutsche Welle, 2015. 15 CIA Factbook, China 2015. 16 CIA Factbook, China 2015. 12 13 10 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 3.1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland „Waren es früher nur gegenseitiger Handel und Investitionen, ist die Qualität der Zusammenarbeit heute eine deutlich andere: In zukunftsorientierten Projekten arbeiten deutsche und chinesische Unternehmen mittlerweile eng zusammen, ebenso die Regierungen beider Länder. Von der Fachkräfteausbildung über die Entwicklung von Elektroautos bis zum energieeffizienten Wohnungsbau.“, heißt es in einem Statement der Bundesregierung vom Juni 2011. 17 Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Deutschland sind nach wie vor dynamisch Abbildung 3: Umfrage zu Marktrelevanz unter deutschen Unternehmen in China, AHK Greater China und entwickeln sich stetig. Laut Zeit Online sind mehr als 8.000 deutsche Unternehmen in China aktiv und etwa 2.000 chinesische Unternehmen in Deutschland.18 Insbesondere im Handel sind die beiden Länder eng miteinander verwoben: Deutschland ist Chinas größter Handelspartner in Europa und China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in der Region Asien/Pazifik und inzwischen drittgrößter deutscher Handelspartner weltweit. Für deutsche Unternehmen, die in China tätig sind, ist das Land der wichtigste Absatzmarkt. Deutschland ist nach den USA, Hongkong, Japan, Südkorea und Taiwan Chinas sechstwichtigster Handelspartner.19 Im Vergleich zu den Exporten nach China liegen die Importwerte deutlich höher. Seit 1989 besteht daher ein Defizit im bilateralen Handel mit China zum Nachteil Deutschlands. Seit einiger Zeit verringert sich dieses Defizit. 2010 betrug es noch 23 Mrd. Euro, und sank bis 2014 auf rund 4,98 Milliarden Euro. Die deutschen Importe aus China beliefen sich 2012 insgesamt auf Waren im Wert von 77.3 Milliarden Euro. Die Bereiche waren dabei hauptsächlich Elektronik (33,3 Prozent), Textilien/Bekleidung (12.6 Prozent), Elektrotechnik (9.7 Prozent), Maschinen (5.8 Prozent) und chemische Erzeugnisse (4.1 Prozent). China könnte in den nächsten Jahren die USA als größten Importeur überholen. Im Jahr 2012 gehörte Deutschland mit 5.1 Prozent zu den Hauptlieferländern Chinas, nur unwesentlich hinter den USA (7.4 Prozent).20 Deutschland exportierte laut Germany Trade & Invest im Jahr 2012 Waren im Wert von 66,6 Milliarden Euro nach China. Von 1995 bis 2012 sind die deutschen Ausfuhren nach China laut Statistischem Bundesamt jährlich um durchschnittlich 15,8 Prozent gestiegen, während die deutschen Ausfuhren insgesamt nur um 6,4 Prozent zugelegt haben. Seit über 10 Jahren ist China nach den USA der zweitwichtigste nicht-europäische Exportmarkt für Deutschland. Die deutschen Direktinvestitionen in China betrugen 2014 knapp 39 Milliarden Euro. Im Gegenzug haben chinesische Unternehmen bisher rund 3,1 Milliarden USD in Deutschland investiert. Bei Investitionen dominierten neben den Sektoren Maschinen- und Anlagenbau vor allem die Chemie- und Automobilbranche. Für die kommenden Jahre erwartet das BMWi einen Anstieg der Nachfrage in den Bereichen Verkehr, Energieerzeugung, Umwelttechnik und Gesundheitswirtschaft. Bei ausländischen Direktinvestitionen in China gibt es jedoch insbesondere für mittelständische Unternehmen noch Herausforderungen in den Bereichen Transparenz und Investitionssicherheit. Auch wenn China inzwischen Regelungen zum Schutz geistigen Eigentums getroffen hat, lässt die Umsetzung hier noch manchmal zu wünschen übrig. Das BMWi schätzt, dass China in den kommenden Jahren als internationaler Investor in Deutschland immer wichtiger werden wird.21 Bundesregierung, 2014a. Zeit Online, 2014. 19 DGWZ, 2014 20 Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten China 2013. 21 BMWi, 2014. 17 18 11 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA China ist seit Dezember 2001 Mitglied der WTO. Allerdings hat die Volksrepublik noch nicht das "Government Procurement Agreement" unterzeichnet, das für Offenheit, Transparenz und Gleichbehandlung im Handel steht und besonders im Bausektor zu einer neuen Marktsituation internationaler Wettbewerber führen würde. Die Bundesregierung hat 2009 die traditionelle Entwicklungszusammenarbeit mit China beendet und China seitdem keine neuen finanziellen Zusagen gemacht. Verschiedene Regierungsvereinbarungen über Zusammenarbeit bei Energieeinsparung und -Effizienz und zur Stärkung der wechselseitigen Investitionen haben derweil die deutsch-chinesische Kooperation gestärkt. Zum Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Deutschland Ende März 2014 kündigten beide Länder die Schaffung einer umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen Deutschland und China an. Darin ist unter anderem festgelegt, dass Deutschland China bei der Reform seines Wirtschaftssystems unterstützen wird. Zudem heißt es: „Beide Seiten stimmen überein, ihre umfassenden Wirtschaftsbeziehungen im Geist der Gleichberechtigung und der Gegenseitigkeit weiter auszubauen.“22 Geplant ist, dass sich die beiden Länder auch im Fiskal- und Finanzbereich in Zukunft stärker abstimmen und einen regelmäßigen Finanzdialog führen werden. Während Xi Jinpings Deutschlandbesuch wurde zudem Frankfurt am Main durch eine Übereinkunft zwischen der chinesischen Zentralbank und der Deutschen Bundesbank zum ersten Finanzplatz im Euro-Raum ausgewählt, auf dem der RMB in Zukunft frei gehandelt werden kann. Im Oktober 2014 wurde anlässlich der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen außerdem eine Vielzahl an Abkommen geschlossen, die den Ausbau der Zusammenarbeit weiter vorantreiben sollen. Im Bereich der Energieeffizienz ist vor allem die deutsch-chinesische Innovationspartnerschaft relevant, sowie eine Absichtserklärung mit dem chinesischen MoST zum Thema „Zukunftsstadt“. Auch die dena unterzeichnete in diesem Rahmen ein weiteres MoU über Kooperation zur Verbesserung der Luftqualität der Provinz Hebei. 3.2 Energiemarkt 3.2.1 Energieerzeugung und Verbrauch Im Jahr 2010 überholte China die USA als größten Energieverbraucher der Welt. Im Pro-Kopf Vergleich liegt China zwar noch bei etwa einem Viertel des Stromverbrauchs der USA und knapp über der Hälfte des deutschen Stromverbrauchs. Der Trend geht aber eindeutig in Richtung Wachstum: 80 bis 90 GW Energie kommen pro Jahr auf dem chinesischen Markt neu hinzu - das entspricht der gesamten Erzeugungskapazität von Großbritannien.23 Chinas Gesamtenergieverbrauch stieg um 4,7% im Jahr 2013, das liegt unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 8,6%. Nichtsdestotrotz ist das mehr als Australiens Gesamtenergiebedarf (116 Mtoe) 2013. Dieser enorme Energiebedarf kann nicht alleine durch die heimischen Märkte gedeckt werden, 2013 erhöhte sich Chinas Energieimportbedarf auf 15% des Gesamtenergieverbrauchs.24 Experten sagen voraus, dass sich Chinas Energiebedarf in den nächsten zehn Jahren deutlich steigern wird. Insbesondere in den Ballungszentren im Osten und Süden des Landes wird der Energieverbrauch in der Zukunft signifikant wachsen. Fachleute erwarten, dass sich die bereits installierten Energie-Kapazitäten bis zum Jahr 2030 auf 2390 GW verdoppeln werden. Insbesondere ist eine deutliche Steigerung der Gas-Kapazitäten zu erwarten. 2013 war China der weltweit größte Energieerzeuger, mit einem Anteil von 18,9% der globalen Energieversorgung. Jedoch war die Steigerung der Energieerzeugung von 2,3% im Vergleich zum Vorjahr recht gering und deutlich unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 7,4%. Die Produktion aller Energieträger stieg, wie in den Vorjahren war Kohle das dominierende Brennstofferzeugnis in China mit 47,4% der gesamten Weltkohleproduktion, diese stieg jedoch im Vergleich zum Vorjahr nur um 1,2% - das schwächste Ergebnis seit 2001. Die Gasproduktion stieg um 9,5% (2012: 4,1%), der Ölförderwachstum von 0,6% war ebenfalls unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 2,1%. Auch das nichtfossile Brennstoffproduktionswachstum verlangsamte sich im Vergleich zum starken Wachstum im Jahr 2012, trotzdem ist das Wachstum bei erneuerbaren Energien25 das zweitgrößte nach den USA: Strom wuchs um 9.4Mtoe Bundesregierung, 2014b. The Energy Collective, 2014. 24 BP, 2014. 25 In China wird Nuklearenergie als CO2-neutral und daher klimafreundlich betrachtet. 22 23 12 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUII LDI NG STAN DARDS I N CHI NA und Wasserkraft um 8,9Mtoe, Nuklearenergie arenergie konnte ebenfalls ein Wachstum von 3Mtoe verzeichnen verzeichnen. Chinas Raffineriedurchsatz stieg um 4,9% auf 9,6 Mb/Tag. Es entfielen entfielen 12,6% des weltweiten Durchsatzes auf China, damit liegt China an zweiter Stelle hinter den USA mit 20,1%.26 Chinas Energiemix hat sich folgendermaßen entwickelt: obwohl Kohle nach wie vor den Energiemix dominiert dominiert, war der Anteil am Verbrauch 2014 mit 64,2% 64,2 der niedrigste in den Aufzeichnungen27. Auch A der Verbrauch an Öl ist mit 17,8% auf den niedrigsten Wert seit 1991 zurückgegangen. In den letzten zehn Jahren hat sich der Erdgasanteil am Gesamtenergieverbrauch Öl verdoppelt auf 5,1% und der Anteil der nichtnicht Wasser fossilen Brennstoffe um mehr als 50% auf 9,6% Gas erhöht. Das Energiekonsumwachstum onsumwachstum im Kohle Jahr 2013 wurde bei den fossilen Brennstoffen durch Erdgas (10,8%) angeführt, angeführt gefolgt von Kohle (4,0%) und Öl (3,8). (3,8 Nichtfossile Energieträger wuchsen besonders in 2014 im Vergleich zum Vorjahr: so wurden fünf neue Atomkraftwerke Abbildung 3:: Chinas Energieverbrauch nach Quellen (Quelle: BRP) fertiggestellt und somit it die Kapazität an Kernenergie um mehr als ein Drittel gesteigert, genauso wie die aus Wind und Solarenergie, deren installierte Kapazität jeweils über 25% anstieg. Die CO2-Emissionen Emissionen aus dem Energieverbrauch erhöhten sich um 4,2% (358 Mio. t), die geringste Steigerung in fünf Jahren, aber Chinas Anteil an den Gesamtemissionen Gesamtemissionen der Welt erhöhen sich auf 27,1%.28 Kein ein Land nutzt so viel Elektrizität wie China. China Die Elektrizitätsbranche ist während des letzten Jahrzehnts um 10 10,8 Prozent pro Jahr gewachsen.29 Auch bei der Energieherstellung führt China die Liste an an: 2014 produzierte die Volksrepublik 5523 Billionen kWh. Laut Prognosen von EIA wird Chinas Stromerzeugung im Jahr 2020 7295 TWh erreichen. Bis zum Jahr 2040 sollen es dann schon 11595 TWh sein – ein n Wert, der fast drei Mal so hoch ist wie noch im Jahr 2010. Fernwärme In China gibt es eine sogenannte „Heizlinie“ „Heizlinie“: In den 1950er Jahren hat die Zentralregierung eine Linie gezogen und beschlossen, dass Orte über der Linie eine zentrale Heizungsanlage mit Subventionen von der Regierung genießen können, während aus klimatischen Gründen keine Heizungsanlagen in Orten unter der Linie zurr Verfügung gestellt werden. Die Linie trennt im wesentlichen Chinas Norden vom Sü Süden und hat bis heute Bestand. estand. Auf Grund der nicht vorhandenen Heizung im Süden benutzen die Bewohner dort ihre Klimaanlagen oder Kohle zum Heizen, was sich negativ in Chinas CO2 -Bilanz niederschlägt niederschlägt.30 Abbildung 4: Provinzen Chinas mit und ohne Zentralheizung (Quelle: China Daily, 2015) BP, 2014. Reuters, 2014 28 BP, 2014. 29 The Energy Collective, 2014. 30 China Daily, 2015. 26 27 13 Die Fernheizung in Chinass Norden ist in der Regel nicht regulierbar bar und nur verfügbar wä während der ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Heizperiode (15. November-15. März). Der Preis für Fernwärme in Peking beträgt 30RMB/m2 während der Heizperiode für Wohnungen zur Miete. 31 Ländliche Gebäude (ohne Biomasse) Städtische öffentliche Gebäude Städtische Wohngebäude Energieverbrauch von Gebäuden Laut China Green Tech Report 2013 machen Gebäude derzeit rund 33 Prozent von Chinas Gesamtenergieverbrauch aus. 32 Gemäß des Reports von Shui und Li 2012, der den Energieverbrauch von Gebäuden bei einem Fünftel von Chinas Abbildung 5: Energieverbrauch in Chinas Gebäuden 1996-2008 (Shui & Li 2012) Gesamtenergieverbrauch festmacht, verbrauchen Gebäude folgende Energiearten: Elektrizität (44 Prozent), Kohle (40 Prozent), Erdgas (13 Prozent) und Öl (3 Prozent). Der Energieverbrauch von Wohngebäuden hat dabei den größten Anteil und ist über die Jahre hinweg kontinuierlich gestiegen. Die meiste Energie in städtischen Wohngebäuden wird für das Heizen verbraucht (47 Prozent), gefolgt vom Kochen (16 Prozent), heißem Wasser (12 Prozent), Beleuchtung (10 Prozent), Nutzung elektrischer Geräte (9 Prozent) und Klimaanlagen (6 Prozent). Die absolute Höhe des Energieverbrauchs liegt allerdings immer noch hinter der von europäischen Ländern und den USA zurück.33 Auch der Energieverbrauch von öffentlichen Gebäuden ist stetig gestiegen. Zwischen 1996 und 2008 wuchs der Energieverbrauch um einen Faktor von 2.5 auf 135 RÖE im Jahr 2008. Folgende Tabelle gibt einen Überblick über den Energieverbrauch von großen und kleinen öffentlichen Gebäuden. 34 Tabelle 1: Überblick über den Energieverbrauch öffentlicher Gebäude 2012 (Quelle: Shui und Li , 2012) Typ Fläche pro einzelnes Gebäude Gesamtfläche (in Millionen m²) Gesamtenergieverbrauch (TWh/Jahr) 400 Energieintensi tät außer Heizen (kWh/m²a) 90 – 200 Große öffentliche Gebäude Normale öffentliche Gebäude >20 000 m² < 20 000 m² 4900 30-70 202 50 3.2.2 Energiepreise Auch wenn die Preise für Strom in China im Vergleich zu anderen Ländern immer noch relativ hoch sind, ist die Bedeutung von Energiekosten aufgrund der steigenden Gehälter der letzten Jahre stark gesunken. Es wird deshalb erwartet, dass der Energieverbrauch in China in den kommenden Jahren weiter steigt; dies liegt auch an den zunehmend eingebauten Klimaanlagen. Abbildung 6: Preis einer MW Stunde Elektrizität als Anteil des Pro-Kopf Einkommens (Quelle: CPIR 2013) 31 Beijing Government, n.d. China Green Tech Report, 2013. Shui und Li, 2012. 34 Shui und Li, 2012. 32 33 14 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Während Strompreise in den vergangenen Jahrzehnten stark subventioniert wurden, gelten seit 2013 neue Gesetze: Wärmekraftwerke und Kohleminen dürfen seitdem einen eigenen Preis aushandeln, der jeweils auf dem aktuellen Marktpreis für Kohle basiert. Weitere Reformen wurden in den Jahren 2012 und Ende 2013 mit dem Ziel umgesetzt, von besonders stromintensiven Haushalten und Industrieunternehmen über ein Stufensystem höhere Preise zu verlangen. 3.2.3 Energiepolitische Rahmenbedingungen Im März 2016 soll der Nationale Volkskongress den 13. Fünfjahresplan (2016-2020) verabschieden. Bei den neuen nationalen Fünfjahresplan für die sozioökonomische Entwicklung des Landes handelt es sich um Konzepte für den Wandel Chinas in den kommenden fünf Jahren, aus dem sich auch für andere Staaten der Welt zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten ergeben. Die Vorschläge zum Plan wurden auf der fünften Tagung des 18. ZK der KP Chinas vorgebracht, die am 29. Oktober in Beijing abgeschlossen wurde. Der Vorschlag formuliert das Ziel der „Beibehaltung eines mittleren bis hohen Wachstums“. Zur Zielerlangung wurden die Ideen der Innovation, Koordination, der umweltfreundlichen Entwicklung, der Öffnung und des gemeinsamen Nutzens festgehalten. China hat den 13ten Fünfjahres Plan (2016-2020) über Energie veröffentlicht, welcher die Offshore Öl,-Gasförderung und Erhöhung der Output- Ziele für Erneuerbare Energien, speziell Wind und Solar Power, vorsieht. Dem Plan zufolge wird sich China auf die Erhöhung der Energieeffizienz, die Verbesserung der Energieversorgung und Beschleunigung der Erneuerbaren Energieentwicklung fokussieren. Die landesweite Windkraft Kapazität wird bis 2020 200 Millionen Kilowatt erreichen und somit das Level des 12ten Fünfjahres Plans verdoppeln. Solarenergie wird im Vergleich zum Ziel des 12ten Fünfjahresplanes verfünffacht auf mehr als 100 Millionen Kilowatt. Laut Chinas bisherigen mittel - und langfristigen Atomindustrie Entwicklungsplan wird die landesweite Kernkraftwerke kapazitäten bis 2020 58 Millionen Kilowatt erreichen. Der Energiekonsum wird auch weiterhin das Hauptaugenmerk im nächsten Fünfjahres Plan sein. Der nationale Energieverbrauch wird bis 2020 einen Verbrauch von 4,8 Milliarden Tonnen Standart Kohle erreichen. Die Regierung wird auch weiterhin in den folgenden Jahren den Verbrauch von Kohle durch die Versorgung mit Erdgas ersetzen.35 3.2.4 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt Einer der zentralen Indikatoren für die Entkopplung von Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch, der Energieverbrauch pro Kopf, ist momentan auf der Zielgeraden zur Erreichung des gesetzten Zieles: Es scheint nach aktuellem Stand durchaus realistisch, dass diese Zahl zu Ende 2015 16% niedriger ausfällt als 2010. Allein in 2014 konnte die Energieintensität um fast 5% gesenkt werden, wodurch 2015 lediglich 3,1% erreicht werden müssen, um dem Plan gerecht zu werden. Die EIA geht davon aus, dass der Kohleanteil an Chinas Energiemix im Jahr 2040 nur noch 55 Prozent betragen wird. Gleichzeitig rechnen die Analysten allerdings damit, dass Chinas absoluter Kohleverbrauch im selben Zeitraum um 50 Prozent steigen wird, bedingt durch den Energiehunger der Volksrepublik. Die EIA prognostiziert, dass sich der Gesamtenergieverbrauch Chinas nach Abbildung 7: Prognose des Gesamtenergieverbrauchs Chinas nach Energiequellen im Jahr 2040 (Quelle: EIA, 2014) Energiequelle bis zum Jahr 2040 35 15 China Climate Change Info-NET (2014) ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA folgendermaßen darstellt: 52 Prozent Kohle, 18 Prozent Wasserkraft, 7 Prozent Nukleare Energie, 12 Prozent Windkraft, 5 Prozent Erdgas, 2 Prozent Solarenergie, 1 Prozent Öl und 3 Prozent andere Erneuerbare Energien. Eine aufsehenerregende Studie von WWF und dem amerikanischen Energy Transition Research Institute kam Anfang 2014 zu dem Fazit, dass Chinas Elektrizität bis zum Jahr 2050 zu 80 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist werden könnte. Allerdings müssten dafür umgehend die entsprechenden Technologien installiert und Projekte umgesetzt werden. Der WWF schätzt, dass sich Chinas Stromverbrauch pro Kopf bis zum Jahr 2050 bis auf knapp 18000 kWh erhöhen könnte. In einem Vergleichsszenario, in derselben Studie, unter dem Titel „High Efficiency, High Renewables and Low Carbon Mix“, könnte der Pro-Kopf-Verbrauch 2050 aber bei etwa 9000 kWh liegen – also nur halb so viel. In diesem Szenario steigert China seinen Anteil an Erneuerbaren Energien signifikant. Zudem geht der WWF für dieses Szenario davon aus, dass energieeffiziente Technologien für Klimaanlagen, Beleuchtung, Warmwasser sowohl in Wohngebäuden als auch im Industriebereich und im Dienstleistungssektor angewandt werden.36 Germany Trade & Invest hat die Entwicklungsziele nach den staatlichen Entwicklungsprogrammen für neue Energieträger für Chinas Kraftwerkleistung 2015 und 2020 zusammengestellt. Daraus ist ersichtlich, dass allein die Leistung aus Windenergie zwischen 2010 und 2020 um knapp 170 GW und damit um 85 Prozent wachsen soll. Auch die Energiegewinnung aus Solarzellen soll nach neuesten Berichten von aktuell 20 GW auf 70 GW im Jahr 2017 gesteigert werden. 37 Tabelle 2: Entwicklungsziele für installierte Kraftwerksleistung bis 2020 (Quelle: GTAI, Energiesektor China, 2012) Energieträger Fossile Energieträger . davon Kohle Wasserkraftwerke Kernenergie Windenergie .davon Offshore Photovoltaik Geothermie tatsächlich installierte Leistung 2010 in GW 706,6 Installierte Leistung 2015 in GW 963,2 Installierte Leistung 2020 in GW 1.200 650,1 213,4 10,8 31,1 mit Netzanschluss 0,2 0,8 8,9 933,2 1.030 260 300 43,3 340 100 200 5 30 15 50 1,7 Prozent an k.A. Primärenergieverbrauch Biomasse 6,7 13 30 Um die Emissionen signifikant zu reduzieren, soll auch die Zahl der Atomkraftwerke bis zum Jahr 2020 von derzeit 15 auf 71 ausgebaut werden. Die Menge des Atomstroms soll von derzeit 13 Gigawatt bis zum Jahr 2040 auf 160 Gigawatt steigen. China würde damit zur größten Atomstrom-Nation der Welt aufsteigen. 38 Im Unterschied zu vielen europäischen Ländern steht man Atomstrom in China mit wenig Vorbehalt entgegen, auch wenn es nach der Katastrophe in Fukushima zu erheblichen Revisionen der Sicherheitsbestimmungen kam. Ende 2014 machte China im Vorfeld der Klimagespräche in Paris 2015 mit seiner Aussage Furore, dass ab 2030 die CO2-Emissionen des Landes sinken sollen. Hierbei handelte es sich jedoch nicht um ein verbindliches Versprechen, und auch inhaltlich stellt eine derartige Perspektive kaum eine Abweichung von bereits bestehenden Zielen und realistischen Szenarien dar. 3.2.5 Gesetzliche Rahmenbedingungen Während des 11. Fünfjahresplans hat die chinesische Regierung eine Reihe von finanziellen Anreizen auf den Weg gebracht, um erneuerbare Energien zu fördern. Das chinesische Bauministerium Mohurd und das chinesische WWF, 2014. GTAI, Energiesektor China, 2012. 38 Deutsche Welle, 2014. 36 37 16 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Finanzministerium haben insbesondere die Anwendung von erneuerbaren Energien im Gebäudesektor gefördert, etwa durch Pilotprojekte in bestimmten Städten. Momentan haben einige Provinzen und Städte lokale Regelungen durchgesetzt, die erneuerbare Energien in Gebäuden fördern. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung und Anwendung von Technologien für erneuerbare Energien, so etwa Photovoltaik-Stromerzeugung, Wasserheizung durch Solarzellen und geothermische Heizpumpen. Lokale Finanzabteilungen fördern diese Maßnahmen auch finanziell. Richtlinien in einigen Provinzen und Städten wie Hebei und Shanghai verpflichten sogar zur Installierung von Solarheizern. Allerdings lässt die Umsetzung noch zu wünschen übrig, da häufig finanzielle Unterstützung fehlt. 39 Viele Technologien im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien sind zudem auf Importe angewiesen. Hier öffnet sich auch Potenzial für deutsche Anbieter solcher Techniken. Solarthermische Anlagen bedecken bisher 2.46 Milliarden m² in den chinesischen Städten; geothermische Energie wird auf einer Fläche von 300 Millionen m² verwendet und die PV-Erzeugungskapazität von Gebäuden (bereits fertiggestellt und noch im Bau) macht 1079 MW aus. 93 Städte, 198 Bezirke, sechs Stadtviertel, 16 Kleinstädte und zwei Gebäudekomplexe wurden von der chinesischen Regierung ausgewählt, um die Verwendung von erneuerbaren Energien in Gebäuden zu demonstrieren. In den kommenden Jahren soll die Nutzung erneuerbarer Energien, etwa durch die Installation von Solaranlagen auf den Dächern, insbesondere in den ländlichen Regionen weiter vorangetrieben werden.40 Nach Zahlen von Mohurd hatte die Fläche von solarbetriebenen Wasserheizern im Jahr 2010 150 Millionen m² erreicht, was einem Äquivalent von mehr als 21 RÖE fossilen Energien pro Jahr entspricht. Experten schätzen, dass sich diese Fläche bis zum Jahr 2020 verdoppeln wird. 41 Auch die Anwendung von geothermischen Heizpumpen entwickelt sich mit einem Wachstum von 20 Prozent pro Jahr in einem beachtlichen Tempo. Experten rechnen damit, dass die Fläche geothermischer Heizkörper in den nächsten Jahrzehnten weiter wachsen wird: So soll sie im Jahr 2020 200 Millionen m² ausmachen, im Jahr 2030 400 Millionen m² und im Jahr 2050 bereits eine Milliarde m².42 Dies führt nicht zuletzt zu der Luftverschmutzung, unter der die chinesischen Megastädte in den vergangenen Jahren immer stärker zu leiden hatten. Maßnahmen gegen die Umweltverschmutzung werden von höchster Stelle angekündigt: China werde der „Luftverschmutzung den Krieg erklären“, sagte Premier Li Keqiang im März 2014 bei der Eröffnung des jährlichen Zentralkomiteetreffens. Shui und Li, 2012. Mohurd Publikation, 2013. 41 Mohurd Publikation, 2013. 42 Mohurd Publikation, 2013. 39 40 17 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 4. Energieeffizienz im Zielland 4.1 Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/ Gebäudetechnik) 4.1.1 Allgemeiner Überblick Nach wie vor ist das Kernthema der Bauwirtschaft der Urbanisierungsprozess. Im März 2014 hat das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei und der Staatsrat den "Nationalen Plan für neuartige Urbanisierung" (2014- 2020) ausgerufen. Mittlerweile wurden landesweit 62 Standorte für künftige neue Städte ausgewählt. Dort befinden sich heute bereits kleine oder mittelgroße Städte, die entsprechend ausgebaut werden sollen, um urbane und ländliche Regionen besser zu verknüpfen. Doch auch andere nicht ausgewählte Gebietskörperschaften sind aufgerufen, den Urbanisierungsprozess "aktiv" voranzutreiben. 43 Hierbei geht es vor allem darum, die Einwohnerströme zu lenken und entsprechende Maßnahmen im Bau-und Infrastrukturbereich zu treffen, damit bis 2020 geschätzte 60% der chinesischen Bürger in Städten leben können. Energieeffizienz in Gebäuden bezeichnet die Umsetzung von Maßnahmen, durch die der Energieverbrauch eines Gebäudes reduziert werden kann. Dazu gehören energieeffiziente Technologien und Standards, der Gebrauch entsprechender Ausrüstung, Materialen und Produkten, Verwaltung und Management und andere relevante Maßnahmen während der Phasen Planung, Design, Neubau, Umrüstung und Inbetriebnahme eines Gebäudes.44 Der Trend in China geht eindeutig in Richtung energieeffiziente Gebäude, wie auch folgende Grafik zeigt. Abbildung 8: Gebäudefläche energieeffizienter Gebäude in China in Millionen m2 ( Quelle: EUI, 2014) 4.1.2 Klimatische Verhältnisse Die klimatischen Verhältnisse in China stellen eine der größten Herausforderungen für energieeffizientes Bauen dar. Durch seine Größe (die VR umspannt fast 50 Breitengrade) ist Chinas Klima nicht einheitlich: der größte Teil Chinas liegt in der gemäßigten und der subtropischen Zone; im Westen, Norden und Nordosten herrscht ausgeprägtes Kontinentalklima mit sehr kalten Wintern und heißen Sommern; im Süden ist das Klima hingegen subtropisch bis tropisch und Tibet hat ein spezielles Hochgebirgsklima. Der größte Teil Chinas befindet sich in der gemäßigten Klimazone, wobei die warmgemäßigte Zone die größte Fläche einnimmt und sich die vier Jahreszeiten deutlich unterscheiden. Das ausgeprägte kontinentale Monsunklima lässt zwischen September und April trockene und kalte Luft aus Sibirien und von der Mongolischen Hochebene nach Süden strömen und verursacht einen erheblichen Temperaturunterschied zwischen Nord- und Südchina. Der Sommermonsun beeinflusst das Festland zwischen April und September, die Temperatur steigt und es regnet reichlich, die Temperaturunterschiede zwischen Nord- und Südchina sind in dieser Zeit geringer. Dementsprechend lässt sich China von Süden nach Norden in eine äquatoriale, eine tropische, eine subtropische, eine warmgemäßigte, eine gemäßigte und eine kaltgemäßigte Zone einteilen. Die Niederschläge verringern sich von 43 44 GTI, Chinas Market für Wohnimmobilien, 2014. Definition nach, Shui und Li, 2012. 18 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Südost nach Nordwest allmählich, in den südöstlichen Küstengebieten können die durchschnittlichen Jahresniederschläge über 1500 Millimeter betragen und im nordwestlichen Binnenland weniger als 200 Millimeter. Die Unterteilung der Wetter- und Klimazonen ist vom Grundfaktor für Klimabildung, also der Sonnenstrahlung abhängig. Die Tages- und Monatsdurchschnittstemperatur sowie die tiefste Temperatur des Jahres kennzeichnen in China die Aufteilung der Klimazonen. Die klimatischen Unterschiede reichen von extrem trockenem Wüstenklima über winterkaltes Nadelwaldklima bis hin zu tropischen Klimabedingungen, daraus resultieren die folgenden fünf Zonen „severe cold“, „Cold“, hot summers and cold winters“, „hot summer and warm winter“ and „temperate“. Abbildung 9: Chinas Klimazonen (Quelle: Shui Bin, 2012) 4.1.3 Struktur und Trends im chinesischen Bausektor Der Gebäudemarkt macht in China rund 16 Prozent des BIP aus.45 Laut der Deutschen Energie-Agentur wird in China innerhalb von zwei Jahren so viel Wohnfläche neu gebaut, wie in Deutschland insgesamt existiert. 46 Pro Jahr sind es zwei Milliarden Quadratmeter, somit ist China der größte Markt für Gebäude weltweit. Im Bausektor sind laut EU SME Centre rund 75 000 Unternehmen tätig, die zehn größten davon gehören dem Staat. China ist folglich der größte Produzent und Abnehmer von Baumaterialien weltweit. Ein Grund für das starke Wachstum des Immobilienmarktes ist die Tatsache, dass viele Chinesen in den vergangenen Jahren ihr Vermögen in Immobilien investierten. Ein anderer Grund ist Chinas rasante Urbanisierung: Rund 18 Millionen Menschen ziehen in der Volksrepublik pro Jahr in die Städte.47 Als Ziel gibt der aktuelle Urbanisierungsplan eine Urbanisierungsquote von 60 Prozent bis zum Jahr 2020 vor. Insbesondere der Immobilienmarkt im Westen des Landes wächst. Dort entstanden 2013 40 Prozent aller neuen Bürogebäude – allerdings herrscht dort auch ein Überangebot.48 Nach NBS-Statistiken lebten 2013 etwa 53,7% der chinesischen Bevölkerung in Städten (2008: 45,7%), noch weit unter dem Durchschnitt westlicher entwickelter Nationen (ca 75%). Laut CEIC Data entfielen von den durch die chinesische Statistik ausgewiesenen zusätzlichen 19,3 Mio. Städtern im Jahr 2013 nur 2,4 Mio. auf potentielle Käufer mit städtischer Aufenthaltsberechtigung ("Hukou"). Bei weiteren 6,4 Mio. Personen handelte es sich um Personen, die bereits in der Stadt lebten, aber durch administrative Änderungen Städter wurden (also keinen neuen Wohnraum benötigen). Der Hauptteil von 10,5 Mio. Personen waren finanzschwache Migranten ohne Hukou, die für den Wohnungsmarkt nicht interessant sind. Aktuell sieht sich das chinesische Hukou-System umfangreichen CNN Money, 2014. Dena, 2014. 47 Mc Graw Hill, 2013. 48 CBRE 2013, Q4. 45 46 19 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Reformen ausgesetzt, die es in Zukunft vereinfachen werden, auch ohne Aufenthaltstitel in Städten bestehende Sozialsysteme zu nutzen. 4.1.4 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren Die Immobilienpreise in China waren die letzten Jahre über konstant hoch, wuchsen jedoch – auch wegen verschärfter Politikmaßnahmen gegen eine Wohnungsblase – im Jahr 2015 weniger schnell als noch vor einem Jahr. In vielen Städten sind sinkende Preise beobachtet worden. Mit flexiblen Mechanismen versucht die Regierung immer wieder, zu schnell ansteigende Kaufpreise zu drosseln – bis jetzt immer mit Erfolg. Die Meinungen von Experten darüber, ob eine Immobilienblase droht, gehen stark auseinander. Tatsache ist jedoch, dass der Preisanstieg davon getrieben wird, dass es Chinesen an alternativen Geldanlagen fehlt. Wohnungsmarkt Experten sind sich einig, dass Chinas Markt für Wohngebäude weiter wachsen wird. Bis zum Jahr 2020 sollen weitere 10 bis 15 Milliarden m² Fläche an Wohngebäuden in städtischen Regionen gebaut werden sowie 10 Milliarden m² an öffentlichen Gebäuden49. So kann der Baumarkt auch Abkühlungstendenzen wie in 2014 gut verkraften, als der Wohnungsbau um 13.5% einbrach – eine gewisse Konsolidierung ist in manchen Bereichen nach Expertenmeinung durchaus wichtig. Die Mieten für Wohngebäude wachsen seit Mitte 2012 ununterbrochen.50 Eine eigene Wohnung ist ein wichtiges Statussymbol in China, weshalb traditionell eher weniger gemietet wird. Zudem sind die Rechte von Mietern wenig geschützt, was insbesondere zu spontanen Mietsteigerungen führen kann.51 Der durchschnittliche Quadratmeter-Mietpreis für Wohnungen in den zehn größten Städten des Landes, darunter Beijing und Shanghai, lag im Februar 2014 bei 19,4 RMB (rund 2.30 Euro), eine Steigerung von 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit sind die Preisanstiege in den größten Metropolen des Landes zwar immer noch zweistellig, aber nicht mehr so hoch wie im Vorjahr.52 In Shanghai nahmen die Wohnungspreise im Januar 2014 um 20.9 Prozent zu, der niedrigste Anstieg seit September 2013.53 Ein Grund hierfür ist die Tatsache, dass wegen des überhitzten Immobilienmarktes weniger Chinesen in Wohnungen investieren als noch in den vergangenen Jahren. Generell gibt es extreme Preisunterschiede zwischen verschiedenen Provinzen in China. In Peking kostete ein Quadratmeter Wohnfläche in einem Neubau im August 2013 29.396 RMB (3.500 Euro), in Shanghai waren es 28.979 RMB (3.300 Euro). In Baoji, in der Provinz Shaanxi war ein Quadratmeter dagegen für 4.454 RMB (500 Euro) zu haben.54 Bürogebäude Im vierten Quartal 2014 betrug das Angebot an neuen Büroflächen 1,7 Millionen m², etwa auf Vorjahresniveau. Besonders in Städten der zweiten Reihe wie Chongqing, Wuxi, Wuhan und Changsha kam es durch einen rapiden Anstieg an Neuflächen zu Rekordleerständen von über 30%.55 Zwei der fünf teuersten Bürolagen der Welt liegen in China (Beijing und Hongkong). Laut Germany Trade & Invest erwarten Experten aufgrund der hohen Nachfrage auch für 2015 steigende Büropreise in den meisten großen Städten. Für die nächsten beiden Jahre rechnet die Immobilienfirma CBRE für Shanghai mit dem Neubau von einer Million m² Büroflächen pro Jahr. In second tier cities kam es über die letzten Jahre durch eine Marktkonsolidierung zu durchschnittlich sinkenden Büromieten. Trotzdem wurden 2014 in Quadratmetern immer Shui und Li, 2012. China Daily 2014. 51 Washington Monthly 2013. 52 Germany Trade & Invest Immobilienmarkt China, 2014. 53 China Daily 2014. 54 Germany Trade & Invest Bauwirtschaft China 2013. 55 CBRE 2014, Q4. 49 50 20 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA noch 14% mehr Bauprojekte gestartet als im Vorjahr. Wertmäßig brachen im selben Zeitraum die Verkäufe jedoch um fast 20% ein. Gewerbeflächen (Retail) Auch auf dem Immobilienmarkt für den Einzelhandel setzt sich der Wachstumstrend ungebremst fort. Im vierten Quartal 2015 kam hier ein Rekord von 3.76 Millionen m² neu auf den Markt, allein in Peking davon 850.000 m² in sechs Malls.56 CBRE schätzt, dass das Angebot auch im Jahr 2016 weiter wachsen wird, vor allem in Städten wie Beijing, Shanghai, Shenzhen und Chengdu. Die Mieten auf dem Markt für Gewerbeflächen zogen im letzten Quartal 2014 wieder leicht an. Die durchschnittliche Miete für Einzelhandelsimmobilien wuchs zwischen drittem und viertem Quartal 2014 um 0.5 Prozent.57 Sozialwohnungen Das Ministerium für Wohnungsbau, städtische und ländliche Entwicklung(MOHURD) hat mitgeteilt, dass im Jahr 2013 mit dem Bau von 6.6 Millionen Sozialwohnungen begonnen wurde. 5.4 Millionen Wohnungen sind davon bereits fertiggestellt. Gemäß dem zwölften Fünfjahresplan wurde die Anzahl der Sozialwohnungen von der Zentralregierung so weit erhöht, dass bis 2015 wenigstens 20 Prozent aller städtischen Wohngebiete aus solchen, mietpreisreduzierten Wohneinheiten bestehen. Dieser Plan macht den Bau von 36 Millionen Wohneinheiten allein zwischen 2011 und 2015 sowie eine Renovierung vieler heruntergekommener Gebäude erforderlich.58 4.1.5 Instandhaltungen – Modernisierungen – An und Umbauten Für den Bereich des energieeffizienten Bauens spielen Instandhaltungen noch keine sehr große Rolle. Auch wenn das Potenzial sehr groß ist, kommen innovative Technologien meist nur in Neubauprojekten zum Einsatz. Eine Ausnahme stellen Pilot- und Vorzeigeprojekte dar, in den besonders mit Dämmstoffen für verschiedene Klimazonen experimentiert wird. Für private Investoren sind Instandsetzungsprojekte deutlich weniger ökonomisch interessant als Neubauten, unter anderem weil Gebäude meist nach Fertigstellung komplett veräußert werden. 4.1.6 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz Projekte der GIZ Die GIZ arbeitete zwischen 2010 und 2013 im Rahmen einer Baseline-Studie zum Thema „Klimaschutz durch Energieeffizienz in Gebäuden“ Renovierungskonzepte für die drei nordchinesischen Städte Harbin, Shijiazhuang und Yuzhong aus. Diese Konzepte stehen nun auch anderen Städten bei ihren Planungen zur Verfügung. Die Sanierungsmaßnahmen schließen stets die Installation von Wärmezählern ein, um später den Heizenergieverbrauch messen zu können. Es wird erwartet, dass durch die Renovierungen 25 bis 30 Prozent Heizenergie eingespart werden könnten. Die GIZ hat zudem ein Projekt für „Energy Efficiency in Public Buildings (Schools and Hospitals)“ initiiert. Es zeigt bereits erste Erfolge: So kann in drei Krankenhäusern, die im Rahmen des Projekts beraten wurden, 25 Prozent der Energie gespart werden. In drei Pilot-Schulen im Norden Chinas können während der Heizperiode sogar 30 Prozent des Energieverbrauchs gespart werden59. Projekte der dena CBRE: China MarketView Q4 2015 CBRE Q4, 2013. 58 Mofcom (2015) 59 GIZ 2014b. 56 57 21 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Auf der Green Building Konferenz 2014 in Peking vereinbarte die Dena mit chinesischen Partnern vier neue Pilotprojekte. Dazu gehörten der Bau von energieeffizienten Wohnhäusern in den Städten Zhuzhou (Provinz Hunan) und Ledu (Qinghai), der Bau von zwei Schulen in Beidaihe (Hebei) und die Sanierung eines Bürogebäudes in Qingdao (Shandong). Die Dena betreut derzeit mehr als zwölf Projekte für deutsch-chinesische Effizienzhäuser, weitere sind in Planung. Gemeinsam mit dem CSTC hat die Dena zudem den neuen Energieeffizienzstandard der Provinz Hebei ausgearbeitet, der am 1. Mai 2014 in Kraft getreten ist. Der Standard ist besser als der Mindeststandard, den die Energieeinsparverordnung in Deutschland vorgibt. Erklärtes Ziel des chinesischen Bauministeriums ist es, auf dieser Grundlage mittelfristig einen landesweiten Energiestandard für Neubauten einzuführen (Econet Monitor November 2013). An der Bauakademie der Provinz Hebei planen seit 2012 chinesische und Dena-Experten gemeinsam, um Energieeffizienz in Gewerbegebäuden zum Durchbruch zu verhelfen60. Auf der Green Building Conference 2015 in Peking wurden mit Yantai, Zhangjiakou, Haimen, Yixing und Urumqi von der dena die ersten Pilotstädte für das nächste dreijährige Projekt „Eco-Cities in China“ zur Förderung der Energieeffizienz vorgestellt. Ein von der Dena geplantes energieeffizientes Wohngebäude wurde bereits im Oktober 2013 in der Hafenstadt Qinhuangdao (Hebei) fertiggestellt. Das Gebäude mit über 6500 m² Fläche verbraucht laut dem Rat für nachhaltige Entwicklung rund 75 Prozent weniger Energie als ein in China üblicher Neubau. Sein Endenergiebedarf liegt bei 38 kWh pro m² im Jahr; 37 kg CO2 pro m² werden pro Jahr ausgestoßen. Die Fenster sind dreifach verglast, die Außenwände haben eine 22 Zentimeter dicke Wärmedämmung, zur Gebäudetechnik gehören eine Wärmepumpe und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Mehrkosten belaufen sich auf rund 600 Yuan pro Quadratmeter, also etwa 75 Euro (Rat für nachhaltige Entwicklung). Ein weiteres Projekt, für das laut Dena deutsche Unterstützung benötigt wird, ist der Bau eines ökologischen Stadtviertels in Shijiazhuang, der Haupstadt der Provinz Hebei. In der ersten Entwicklungsphase, die 2020 abgeschlossen sein soll, werden 35 Quadratkilometer gebaut. Neu-Zhengdings Energieversorgung soll in der Zukunft zu über 40 Prozent durch Erneuerbare Energien gesichert werden. Großer Wert wird zudem auf Wärmerückgewinnung und viel Raum für Fußgänger und Fahrradfahrer gelegt. Wie in europäischen Städten wurden die Fahrradwege neben den Straßen bereits angelegt. Technische Investitionen aus Deutschland sind auch für dieses Projekt gefragt61. Sino-German Ecopark in Qingdao In Qingdao entsteht ein viel beachtetes Projekt der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen. Eine halbe Autostunde vom Zentrum entfernt befindet sich der SinoGerman Ecopark im Aufbau. Insgesamt sollen hier 7.5 Millionen Quadratmeter komplett grüne Geschossfläche gebaut werden. Das Ziel einer deutsch-chinesischen Modellstadt für erneuerbare Energien und energieeffizientes Bauen wurde erstmals 2009 zwischen dem damaligen deutschen Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und dessen chinesischen Amtskollegen Chen Deming vereinbart. 2010 wurde das Projekt durch die Unterzeichnung eines MoU zwischen dem chinesischen Handelsministerium und dem BMWi in Anwesenheit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel besiegelt. Der Ecopark gilt wegen der gemeinsam entwickelten nachhaltigen Technologien und Konzepte als ein Vorbild für deutsch-chinesische Zusammenarbeit. Eine Zertifizierung durch den TÜV-Nord nach dem Qingdaoer „Ecological Index System“ bescheinigt dem Ecopark Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit, soziale Inklusion und optimale Nutzung von Ressourcen. Alternative Energie soll aus Wind, Wasser und der Erde bezogen und über ein Smart Energy Network verteilt werden. Andere deutsche Unternehmen und Gesellschaften wie gmp, SBA, DGNB, Obermeyer und energydesign sind bereits in Stadtplanung, Verkehrsplanung, Energieplanung sowie in die Gebäudeenergieberatung im Sino-German Ecopark involviert. 60 61 Dena-Spezial 2014. Dena- Spezial 2014. 22 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Das ökologische Bautechnikzentrum im Sino-German Ecopark ist bereits vollendet. Die anderen Gebäude befinden sich noch im Bau, einige sollen bereits in diesem Jahr fertiggestellt werden. Die lokalen Behörden versuchen insbesondere, deutsche Investoren von den Vorteilen des Standorts Qingdao zu überzeugen62. Im Oktober 2015 wird aller Voraussicht nach das „German Enterprise Centre“ neben dem ebenfalls neuen Steigenberger Hotel eröffnen. Die Betreiber des Sino-German Ecopark sehen insbesondere für Firmen aus den Bereichen der E-Mobility, dem Maschinenbau, den Umweltschutztechnologien sowie High-Tech-Materialien Potenzial. Es sollen sich jedoch auch internationale Beratungsunternehmen, Finanz-, technische und andere Dienstleister auf dem mehr als 10km2 großen Areal ansiedeln. Aufgrund der Lage am Meer und der langen Erfolgsgeschichte des Qingdaoer Hafens ist der Standort auch durchaus interessant für Anbieter von Schifffahrtstechnik und damit verbundenen Dienstleistungen. Steuerliche Vergünstigungen, ggf. Zuschüsse beim Grundstückskauf sowie administrative Unterstützung bei der Ansiedlung schaffen Anreize für Unternehmen, sich für den Ecopark zu entscheiden. Ein besonderes Augenmerk gilt den Bereichen Schulung und Training. Mittelfristig sollen, organisiert durch die AHK Shanghai, die eine Niederlassung in Qingdao betreibt, verstärkt Ausbildungsgänge nach Vorbild des deutschen Dualen Systems angeboten werden, um Personal für die ansässigen Firmen auszubilden. Auch Forschungsinstitute im Umweltbereich sollen in Qingdao künftig ein dynamisches Arbeitsumfeld finden. Der Sino-German Ecopark hat folgende Ziele bis zum Jahr 2020: CO2-Emissionen pro BIP-Einheit ≤ 180 Tonnen CO2/Mio. USD Ressourceneinsparung: 100 prozentiger Anteil grüner Gebäude Umweltverträglichkeit: Grünfläche pro Person = 30 m² Umfassende Entwicklung: 100 prozentige Erreichbarkeit von grünen Flächen innerhalb von 5 Minuten zu Fuß Ein spezielles Projekt im Sino-German Ecopark in Qingdao ist das German Enterprise Center. Dieses Projekt bedeckt eine Fläche von 28 300 m²; die Baufirma Qingdao Sino-German Ecopark Development Co. Ltd. investierte insgesamt 580 Millionen RMB (ca. 68 Millionen Euro). Die Bauphase begann im August 2013; das Gebäude wird voraussichtlich im Jahr 2015 fertiggestellt sein. Das Projekt wird nach den Kriterien des deutschen goldenen DGNBStandards sowie des chinesischen Three-Star-Systems gebaut. Nach der Fertigstellung sollen im German Enterprise Center unter anderem Büros, Konferenzräume und Schulungszentren einziehen. Das Zentrum soll künftig zudem kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in China durch entsprechende Infrastruktur- und Beratungsleistungen erleichtern. 4.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz 4.2.1 Standards, Normen und Zertifizierung In China existieren eine nationale, verpflichtende Regelung für Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden sowie drei verpflichtende Regelungen für Wohngebäude, die sich je nach Klimazone unterscheiden. Zudem gibt es einen freiwilligen Energieeffizienzstandard für Gebäude auf dem Land. Designstandards untersuchen, ob ein Gebäude alle erforderlichen Regelungen erfüllt, wenn sich die Entwickler noch in der Designphase befinden. In den Standards sind insbesondere die U-Werte für Wand, Dach, Fenster und Türen festgelegt, die Kesseleffizienz, der COP-Wert der Kältemaschine und Vorgaben für die Beleuchtung. Der Standard für Grünes Bauen, der die Basis für Zahlungen von Subventionen darstellt, ist der GBES. Auch hier existiert eine nationale Version mit Mindestanforderungen sowie mehrere lokale Versionen, die klimatische Besonderheiten berücksichtigen. Mehr Details zu den jeweiligen Standards finden sich in den folgenden Kapiteln. 62 Sino-German Ecopark Online 2014. 23 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Die Kommunalverwaltungen können diese nationalen Standards entweder übernehmen oder ihre eigenen Regelungen entwickeln, 63 außerdem gibt einen sogenannten „Code of Acceptance“, der die Umsetzung der Standards regelt. Bei der Entwicklung der Verordnungen für energieeffizientes Bauen hatten Wohngebäude im Norden Chinas vor öffentlichen Gebäuden Priorität, da sie mehr Energie verbrauchen. Noch sind Chinas verpflichtende Standards für Energieeffizienz im Gebäudesektor relativ niedrig. Die aktuellen Verordnungen verlangen, dass sich die Energieeffizienz von Chinas Neubauten um 65 Prozent im Vergleich zu Gebäuden verbessert, die zu Beginn der 80er Jahre gebaut wurden. Laut Mohurd erreicht das Energieeffizienz-Niveau von Chinas Städten so aber nur das Niveau von Deutschland zu Beginn der 1990er Jahre. Insbesondere alte Gebäude in Nordchina haben großen Nachholbedarf im Bereich Wärmekomfort, denn die Fernwärmeversorgung liegt dort unter 50 Prozent.64 Verwaltungsstruktur für die Förderung von energieeffizientem Bauen Verordnungen und Standards für energieeffizientes Bauen werden vom „Ministry of Housing and Urban-Rural Development” (Mohurd) koordiniert. Das Ministerium ist für das strategische Planen und die Entwicklung von Politikmaßnahmen verantwortlich 65 . Mohurd verfügt über zwei Abteilungen, die für die Entwicklung von Politikmaßnahmen und Projekten im Bereich Gebäudeenergieeffizienz zuständig sind: Das „Department of Building Energy Efficiency and Science and Technology” entwickelt Politikmaßnahmen für Gebäudeenergieeffizienz, setzt Energieeffizienz-Projekte um und kümmert sich um internationale Kooperationen. Das „Department of Standard Rating“ ist für das Management von Building Energy Codes zuständig, verfasst nationale Baustandards, kümmert sich um die Genehmigung von Bauprojekten und sorgt für die Umsetzung und Überwachung von Gebäudestandards. Abbildung 10: Überblick über die Verwaltungsstruktur zur Förderung energieeffizienten Bauens (Shui und Li 2012) Koordination auf lokaler Ebene Am Prozess beteiligt sind außerdem lokale Bauabteilungen, die die regionalen Zweige von Mohurd in den Provinzen und Städten sind. Sie sorgen dafür, dass die Regeln auf lokaler Ebene eingehalten werden. Zudem können diese Shui et al., 2009. Mohurd Publikation, 2013. 65 Shui Bin 2012. 63 64 24 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Bauabteilungen die Erlaubnis für Bau und Inbetriebnahme ausstellen und lokale Regelungen weiterentwickeln, die Standards für Energieeffizienz fördern. Lokale Behörden, die die Qualität von Gebäuden überwachen, gehören halb zur Regierung, arbeiten aber für lokale Bauabteilungen. Sie überwachen die Arbeitsqualität von Dritten, insbesondere Baufirmen. Dazu gehört, dass sie die Baustellen besichtigen und wichtige Dokumente zum Bauprozess sammeln und begutachten. Testcenter und Laboratorien gehören ebenfalls zu 50 Prozent zur Regierung, arbeiten aber für lokale Behörden, die die Qualität von Gebäuden überwachen. Zu ihnen gehören Techniker und Ingenieure, die das Baumaterial im Hinblick auf ihre Übereinstimmung mit den Acceptance Codes testen. Forschung und Entwicklung Zwei regierungsnahe Forschungszentren werden ebenfalls von Mohurd beaufsichtigt. Das „Research Institute for Standards and Norms“, gegründet im Jahr 1983, ist für die Entwicklung von Standards für Bauprojekte zuständig. Das „Center of Science and Technology of Construction“ forscht zu Energieeffizienz in Gebäuden, fördert wissenschaftliche und technologische Projekte und Produkte und ist für das Management von Pilotprojekten zuständig. An Forschung und Entwicklung ist zudem die „China Academy for Building Research“ (CABR) beteiligt, die alle nationalen Designstandards für Energieeffizienz entwickelt. Lokale Forschungsinstitutionen für die Entwicklung von Gebäuden sowie Forschungszentren von Universitäten sind ebenso Teil dieser Gruppe66. Am energieeffizienten Bauprozess beteiligte Unternehmen Designunternehmen mit Architekten und Ingenieuren müssen den Designstandards folgen. Unternehmen, die das Design überprüfen, sind oft aus Technikern im Ruhestand und lokalen Forschungsinstituten zusammengesetzt. Sie sind dafür verantwortlich, die Einhaltung der Regelungen in der Designphase zu überprüfen. Baufirmen müssen die Designstandards und Acceptance Codes während der Bauphase befolgen. Zu den Firmen, die das Gebäude während der Bauphase begutachten, gehören Techniker und Ingenieure. Sie müssen hauptsächlich bestimmen, ob das Gebäude mit den Designstandards, Baucodes und Acceptance Codes übereinstimmt. Diese Gutachter-Firmen erhalten ihre Zertifikate von Mohurd. Energy Efficiency Design Standard for Public Buildings, GB 50189 (1993, Update 2005) Der verpflichtende Designstandard für Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden wurde letztmalig im Jahr 2005 überarbeitet. Sein Fokus liegt auf energieeffizientem Design für neue Gebäude und Nachrüstungen von bereits existierenden öffentlichen Gebäuden. Ziel ist es, den Energieverbrauch neuer Gebäude zu reduzieren und zwar so weit, dass der Energieverbrauch nur noch der Hälfte von Gebäuden aus den frühen 1980ern entspricht67. Maßnahmen zur Gebäudehülle Die Gebäudehülle darf einige Werte hinsichtlich des Wärmeübergangskoeffizienten oder U-Faktors nicht überschreiten. 68 Je nach Klimazone sind Werte unter anderem für Dach, Außenwand, Dachfenster und Außenfenster festgelegt. Zudem sind Maximalwerte für den Schattenkoeffizienten von Dach – und Außenfenstern bestimmt. Auch das Fenster/Mauer-Verhältnis unterliegt gewissen Bestimmungen. Die Fläche von Dachfenstern darf zudem nicht größer sein als 20 Prozent der gesamten Dachfläche. HLK-Systeme Der Design Code hat mehrere Empfehlungen bezüglich „Heizung, Lüftung, Klima“ (HLK). Eine Empfehlung ist, dass öffentliche Gebäude in den kalten Zonen ein auf Warmwasser basierendes Fernwärmesystem nutzen. Zudem beinhaltet er Anordnungen zu einem minimalen Effizienz-Niveau von Heizkesseln, Wärmepumpen und Klimaanlagen mit einer Kapazität von über 7 kW. Des Weiteren gibt es zwingende Vorgaben für 66 67 Shui Bin 2012. Shui et al 2009. 68In der Fachsprache wird der U-Wert auch als Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet. Je niedriger der Wärmedurchgangskoeffizient der Gebäudehülle, desto schlechter ist die Wärmedämmeigenschaft des Stoffs. 25 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Absorptionskältemaschinen 69 . Es ist zudem festgelegt, dass HLK-Systeme über Überwachungs- und Steuerungsausrüstung verfügen sollten. Heizungssystem Außer der Empfehlung, dass Fernwärme aus heißem Wasser gewonnen werden soll, gibt es eine Anzahl weiterer Vorgaben für das Heizungssystem. Diese betreffen die Schlaufenbauweise und das Layout, die Installation und das Design der Heizkörper sowie die Installation von Druckausgleichsvorrichtungen im Wasserkreislauf. Lüftungstechnik Der Design Standard empfiehlt zudem Luftwechselraten und Kontrollmethoden für konstante Volumenstromsysteme und eine Designstrategie für Brennerfrischluftansaugung. Eine weitere Empfehlung beinhaltet die bedarfskontrollierte Lüftung für Räume mit hoher Belegungsdichte. Zudem gibt es Regelungen zu Energierückgewinnung in Lüftungsanlagen, Luftfilter, Wasserkreislauf, Luftverteilungssysteme, Verdampfungskühlung, Fächer und Pumpen. Richtlinien für Heizungs- und Klimaanlagen Sechs Richtlinien zur Ausrüstung für Heizungs- und Klimaanlagen sind ebenfalls im Design Standard enthalten. Darin wird festgehalten, dass sich die Auswahl der Anlage an der Gebäudekonfiguration, den Merkmalen der Energienutzung, an lokalen Energieressourcen, Preisstrukturen und Umweltvorschriften orientieren sollte. Designstandards für Energieeffizienz in Wohngebäuden Wie oben bereits angemerkt gibt es bisher drei Regelungen für energieeffizientes Bauen in Wohngebäuden. Die drei Designstandards gelten für drei verschiedene Klimazonen. Der Fokus dieser Standards liegt auf Gebäudehülle und HLK-Ausrüstung. Sie sind sowohl auf den Bau neuer Wohngebäude als auch auf die Umrüstung bereits existierender Wohngebäude anwendbar. Die Standards wurden in den letzten Jahren überarbeitet; die Anforderungen für HLK-Ausrüstung sind in den neuesten Versionen gestiegen. Zudem werden Vorgaben für die Energieeffizienzquote (EER) und den Leistungskoeffizienten (COP) gemacht. Design Standard for Energy Efficiency of Residential Buildings in Severe Cold and Cold Zones - JGJ 26 Dies ist Chinas erster verpflichtender Standard für Wohngebäude, der bereits im Jahr 1986 erstmals veröffentlicht wurde. Diese erste Version wurde in den Jahren 1995 und 2010 überarbeitet. Die ersten beiden Versionen hatten die Anforderung, dass Wohngebäude in den beiden kalten Klimazonen zwischen 30 und 50 Prozent energieeffizienter sein müssen als Gebäude, die Anfang der 80er Jahre entwickelt wurden. Die neueste Version dieses Designstandards verschärft die Bedingungen für Energieeffizienz weiter: So muss die Energieeffizienz eines Gebäudes nun um 65 Prozent besser sein als die von Gebäuden in den frühen 1980ern. Design Standard for Energy Efficiency of Residential Buildings in Hot Summer and Cold Winter Zones - JGJ 134 Nachdem Chinas Wirtschaft in der 90er Jahren stark gewachsen war, stieg als Konsequenz auch der Energieverbrauch für Klimaanlagen und Heizung stark an. Deshalb wurde dieser verpflichtende Designstandard mit dem Ziel entwickelt, den jährlichen Energieverbrauch eines Gebäudes für Klimaanlage und Heizung um 50 Prozent zu verringern (Version 2010). Der Designstandard in der Version 2001 bezieht sich vor allem auf Gebäudehülle und HLK-Systeme mit bestimmten Vorgaben wie Formkoeffizienten oder U-Werte für die Fenster und freiwilligen Vorgaben wie die räumliche Orientierung eines Gebäudes70. In der neuesten Version wurden die Anforderungen nochmals überarbeitet und neuesten Erkenntnissen angepasst. Die U-Werte für Dach, Wand, Boden und Fenster wurden weiter reduziert. Design Standard for Energy Efficiency of Residential Buildings in Hot Summer and Warm Winter Zone - JGJ 95 Das Ziel dieses Standards ist es ebenfalls, den jährlichen Energieverbrauch eines Gebäudes für Klimaanlage und Heizung um 50 Prozent zu verringern. 69 70 Shui et al 2009. Shui et al 2009. 26 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Genau wie der Standard für heiße Sommer und kalte Winter beinhaltet auch dieser Designstandard eine Anzahl an Maßnahmen für Gebäudehülle und HLK-Systeme mit freiwilligen und verpflichtenden Vorgaben, so etwa Vorgaben zur Fensterfläche und U-Werte für Dach und Wand. Die Klimazone ist dabei nochmals in zwei Unterzonen unterteilt: Eine Nordregion (für Kühlen und Heizen) und eine Südregion (nur für Kühlen). Die neueste Version hat die Vorgaben nochmals verschärft, um in Zukunft eine größere Menge an Energie zu sparen. Design Standard for Energy Efficiency of Rural Residential Buildings - GB 50824 Neben den verpflichtenden Design Standards gibt es auch den freiwilligen „Design Standard for Energy Efficiency of Rural Residential Buildings GB 50824“. Er soll grünes Bauen in den ländlichen Regionen fördern, wo Energieeffizienz bis dato keinen großen Status hatte. Auch soll er den Lebensstandard der Menschen, die auf dem Land leben, erhöhen. Es wird erwartet, dass dieser Designstandard in den nächsten Jahren verpflichtend wird. Die Gebäudefläche von Gebäuden in den ländlichen Regionen Chinas macht derzeit knapp 24 Milliarden m² aus; das entspricht etwa 60 Prozent von Chinas gesamter Gebäudefläche. Traditionell ist der Energieverbrauch auf dem Land deutlich niedriger als der in den Städten. Wegen der hohen Urbanisierungsrate verkleinert sich die Landbevölkerung immer weiter; so reduzierte sich der Anteil der auf dem Land lebenden Bevölkerung allein zwischen den Jahren 1996 und 2008 um 130 Millionen Menschen. Bis zum Jahr 2020 sollen weitere 100 Millionen Menschen vom Land in die Städte ziehen. Viele Gebäude auf dem Land werden von den Bauern selbst gebaut, daher sind sie von dem Regulierungssystem der Regierung meist ausgeschlossen. Generell nutzen aktuell mehr und mehr ländliche Haushalte fossile Brennstoffe wie Kohle und weniger Biomasse als zuvor 71 . Eine bessere Förderung von Energieeffizienz in den ländlichen Regionen gehört zu den Herausforderungen, die die chinesische Regierung im Green Building Bereich in den kommenden Jahren meistern muss. Erfolge der Energy Efficiency Standards bis 2014 Nach Angaben von Mohurd haben bis zum Jahr 2012 bereits alle Neubauten in chinesischen Städten den Mindeststandards entsprochen. Die gesamte energieeffiziente Gebäudefläche in China wuchs bis dahin nach Angaben von Mohurd auf 6.9 Milliarden m² - das entspricht Energieeinsparungen von dem Äquivalent von 65 Millionen Tonnen Kohle. Die statistische Erfassung zur Energieeffizienz umfasst dabei 40 000 öffentliche Gebäude, das Energie-Audit von 9675 öffentlichen Gebäuden, die Offenlegung des Energieverbrauchs von 8342 Gebäuden und die Beaufsichtigung des dynamischen Energieverbrauchs von 3860 Gebäuden. Eine Pilot-Kontrollplattform für den Energieverbrauch wurde bis 2013 in 20 von Chinas 23 Provinzen eingeführt. 191 Universitäten haben derweil Pilotprojekte für Energieeffizienz auf dem Campus begonnen72. Bis zum Ende des Jahres 2012 wurden in Nordchina bereits 580 Millionen m² Grundfläche für die Verbesserung von Heizungssteuerung und Energieeffizienzmaßnahmen umgerüstet. Die Heizkosten wurden dadurch durchschnittlich um mehr als 10 Prozent reduziert. Ein weiterer Effekt ist die Verbesserung sowohl des Wärmekomforts im Gebäude als auch von Leck- und Lärmproblemen in älteren Häusern. In der Klimazone mit heißen Sommern und kalten Wintern wurden bereits 12 Millionen m² Grundfläche umgerüstet. Weitere Standards zur Förderung der Energieeffizienz Abgesehen von den vier festgelegten nationalen Standards gibt es einige weitere Designstandards mit Kriterien zur Förderung von energieeffizientem Bauen. Dazu gehören der „Code for Design of Heating Ventilation and Air Conditioning“ (GB 50019-2003), die “Minimum allowable values of the energy efficiency and energy efficiency grades for water chillers” (GB 19577-2004), die “Minimum Allowable Values of the Energy Efficiency and Energy Efficiency Grades for Room Air Conditioners” (AQSIQ-2004), der “Design code for heating ventilation and air conditioning of civil buildings” (GB 50736-2012) und der “Thermal design code for civil building” (GB 50176-1993). Zudem gibt es technische Standards wie den “Technical Code for Ground-Source Heat pump System” (GB 50366-2005) und den “Technical Code for Solar Heating System (GB 50495-2009), die über die Energieeffizienz von Ausrüstung und Geräten bestimmen. 71 72 Shui und Li. 2012. Mohurd Publikation, 2013. 27 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Lokale Energieeffizienzstandards Abgesehen von den zentral festgelegten gibt es eine Reihe lokaler Energieeffizienzstandards, die in den jeweiligen Provinzen entwickelt wurden. Einer dieser Standards ist derjenige der Provinz Hebei, den die dena und das dem chinesischen Bauministerium unterstellte Center of Science and Technology of Construction (CSTC) gemeinsam für diese Klimazone entwickelt haben. Der Standard wurde am 31. Dezember 2013 von der Baukommission der Provinz Hebei verabschiedet. Am 1. Mai 2014 ist er in Kraft getreten. Das erste Objekt, das bereits im Oktober 2013 mit dem Energieausweis zertifiziert wurde, war das Wohngebäude-Pilotprojekt der Dena in Qinhuangdao73. Umsetzung von Energy Efficiency Codes Für den Erfolg der Energieeffizienzstandards ist es entscheidend, dass die Vorgaben auch eingehalten werden. In China ist das nicht immer der Fall; Korruption, insbesondere in ländlichen Gegenden macht der Umsetzung zu schaffen. Die chinesische Regierung hat jedoch ein weit gefächertes Regelwerk zur Einhaltung der Standards ins Leben gerufen. Die Evaluierung eines Baus ist für alle öffentlichen und kommerziellen Gebäude mit einem Gesamtinvestment von über 30 Millionen RMB (ca. 3.5 Millionen Euro) verpflichtend. Inspiziert werden zudem Schulen, Kinos, Stadien und Gebäude, die Kredite beanspruchen. Bei Projekten zu Wohngebäuden, die weniger als 50 000 m² Fläche ausmachen, beschließen lokale Beamte des Mohurd, ob eine Inspektion nötig ist74. Seit der „Code of Acceptance“ eingeführt wurde, hat sich die Einhaltung der Regelungen in den Städten nach offiziellen Quellen um ein Vielfaches verbessert: Sowohl was Design als auch was Bau angeht, hat sich die Einhaltungsquote vergrößert: Während es 2005 noch 53 Prozent (Design) und 21 Prozent (Bau) waren, waren es im Jahr 2010 bereits 99.5 Prozent und 95.4 Prozent75. Code for Acceptance of Energy Efficient Building Construction (GB50411-2007) Im Jahr 2007 wurde der sogenannte „Code for Acceptance of Energy Efficient Building Construction“ veröffentlicht, der eine Reihe von acceptance codes beinhaltet. Die Kodizes wiederum beinhalten eine Reihe von Bestimmungen in den Bereichen Wand, Ringmauer, Türen, Fenster, Dach, Boden, Heizung, Lüftung, Beleuchtung, HLK, Qualitätskontrolle und Kühlsysteme, die das Gebäude erfüllen muss, um von der lokalen Baubehörde akzeptiert zu werden. Sie sollen während der Bauphase dafür sorgen, dass die Regelungen zur Energieeffizienz eingehalten werden. 76 Neben dem „Code for Acceptance of Energy Efficient Building Construction“ existiert auch der „Code of acceptance for construction quality of ventilation and air conditioning works”(GB 50243-2002). Zudem gibt es den „Standard for Energy Efficiency Test of Residential Buildings“ (JGJ/T 132-2009), der ebenfalls prüft, inwiefern energieeffiziente Technologie in Gebäuden angewandt wird. Im Folgenden findet sich eine Auflistung der Komponenten, die nach dem „Code for Acceptance of Energy Efficient Building Construction“ bestimmte Energieeffizienz-Bestimmungen erfüllen müssen. Tabelle 3: Ausgewählte Vorgaben nach dem Code for Acceptance of Energy Efficient Building Construction (Quelle: Shui Bin 2012) Wand Thermische Leitfähigkeit, Dichte, Druckfestigkeit, Brennbarkeit Isolierungsmaterial sollten den Designanforderungen genügen. - - dena-Spezial, 2014. Shui und Li, 2012. 75 Shui Bin, 2012. 76 Shui Bin, 2012. 73 74 28 von Dicke des Isolierungsmaterials muss Standards erfüllen. Verbindung zwischen Isolierungssubstrat und den verschiedenen Lagen muss fest sein. Die Stärke der Haftung muss die Anforderungen erfüllen. In-situ-Pullout Test sollten ausgeführt werden, um die Haftung zu überprüfen. Der Isolierungsmörtel soll mehrere Schichten enthalten. Wenn die Isolierungsschicht in der Wand mit eingebetteten oder nachinstallierten Ankern befestigt ist, müssen Anzahl, Ort, Tiefe und Spannbarkeit der Anker die Designanforderungen erfüllen. In-situPullout Tests sollten für nachinstallierte Anker ausgeführt werden. ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Türen und Fenster Dach Heizung HLK Luftfestigkeit, Isolierung, Taupunkte von Isolierungsglas, Schatten-Koeffizienten von Glas und sichtbare Lichtübertragung von den Außenfenstern sollen den Designanforderungen genügen. Thermische Leitfähigkeit, Dichte, Druckfestigkeit und Brennbarkeit von Isolierungsmaterial sollen den Designanforderungen genügen. Das Heizsystem muss folgende Bestimmungen erfüllen: Die Methoden des Heizsystems müssen den Anforderungen genügen. Die Installation von Heizkörpern, Ventilen, Filtern, thermischen Messgeräten und Gradmessern muss komplett sein. Die Installation und Orientierung der Innentemperaturkontrolle muss den Anforderungen genügen. Die Installation von Luftversorgungssystemen, Klimaanlagen und KlimaanlagenWassersystemen in HLK sollte folgende Anforderungen erfüllen: Die Methoden der Systeme müssen den Anforderungen genügen. Die Installation der Ausrüstung, Ventilen, Filtern, thermischen Messgeräten und Gradmessern müssen komplett sein. Die Installation von Position und Orientierung von Wasserausgleichern, Temperaturkontrollgeräten und Gradmessern im Wasserrohrsystem muss mit den Designanforderungen übereinstimmen. Die Temperaturkontrolle in jedem Raum und die Messung von Heizung und Kühlversorgung per Gebäude, Zone oder per Haushalt muss in Übereinstimmung mit den Anforderungen realisiert werden. Nationale Kontrollen Seit 2005 führt die Zentralregierung einmal pro Jahr Kampagnen durch, um die Einhaltung der Designstandards und Acceptance Codes zu überprüfen. Kontrolliert werden die Mehrheit aller Provinzen und Territorien. Zwei Städte in jeder Region werden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt; die Hauptstadt der jeweiligen Provinzen nimmt zusätzlich automatisch an der Überprüfung teil. Für die Besichtigung, normalerweise für zwei bis drei Wochen im Dezember, sind Regierungsbeamte von Mohurd sowie Energieeffizienz-Experten von Forschungsinstituten und lokale Behörden (diese beaufsichtigen nicht ihre eigene Provinz) verantwortlich. Dabei werden die eingereichten Pläne und Software-Berechnungen überprüft. In einigen Fällen wird auch die Baustelle besucht. Die Kriterien beinhalten die Umsetzung relevanter nationaler und lokaler Energieeffizienzmaßnahmen in Gebäuden. Die Ergebnisse sind auf der Website von Mohurd einsehbar 77. Alternativ soll eine Reihe von Beteiligten auf lokaler Ebene dafür sorgen, dass die Energieeffizienzstandards auch wirklich eingehalten werden. Die Aufsicht zur Umsetzung von Energy Efficiency Codes findet zwar hauptsächlich in den großen Städten statt, seit 2010 sind die Regelungen jedoch auch in kleineren Städten und ländlichen Regionen angekommen. So hat etwa die Stadt Harbin in der Heilongjiang Provinz vor kurzem 60 000 Wohngebäudeumgerüstet, von denen 80 Prozent sogar die Energieeffizienzstandards erfüllen sollen78. 77 78 Shui Bin 2012. Shui Bin 2012. 29 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Weitere gesetzliche Regelungen Die Notwendigkeit, die Regelungen zur Energieeffizienz zu überprüfen, wurde im 12. Fünfjahresplan weiter bestärkt. Zudem gibt es eine Reihe an Regelungen, die gesetzliche Richtlinien zur Inspektion von Gebäuden festlegen: Provisions on the Administration of Energy Conservation for Civil Buildings, 1999 Notice on the Strict Implementation of Energy Efficiency Design Standards for New Residential Buildings, 2005 Energy Conservation Law, 2007 Chinas erste Regelung, die die Verantwortung von allen Beteiligten in den Phasen Genehmigung, Design, Bau, Inspektion, Abnahme und Immobilienmanagement festlegt. Falls die Regelungen verletzt werden, gibt es Strafzahlungen. Dieses Dokument führte die verpflichtende Einhaltung der Energy Efficiency Codes ein. In der zweiten Version des Gesetzes wird die Verantwortung von wichtigen Beteiligten für die Einhaltung der Building Energy Codes festgehalten. Zudem wird festgelegt, dass Information zum Energieverbrauch eines Gebäudes den Kunden zur Verfügung gestellt werden muss. Abbildung 11: Verantwortliche für die Einhaltung von Energy Efficiency Standards auf nationaler und lokaler Ebene (Quelle: Shui Bin 2012) Regulations on Energy Conservation in Civil Buildings, 2008 Diese Regelungen beinhalten weitere Details zur Verantwortung der am Projekt beteiligten Parteien und legen relevante Strafzahlungen fest. Möglichkeiten zur Kontrolle der Anforderungen79 Um sicherzugehen, dass ihre Materialien den Anforderungen entsprechen, nutzen viele Entwickler und Designer von der chinesischen Regierung bereitgestellte Softwares. Am meisten genutzt wird dabei die kostenpflichtige PKPM-Energy Datenbank. Sie beinhaltet die Energieeffizienz-Standards für städtische Wohngebäude und öffentliche Gebäude genauso wie die Standards von lokalen Behörden. Wenn die lokalen Standards mehr Anforderungen haben als die nationalen, wendet die Datenbank automatisch die lokalen Standards an. Der Nutzer kann Provinz und Stadt auswählen, in der er das Gebäude bauen möchte. Auch ausländische Firmen können auf Anfrage ihre energieeffizienten Gebäudematerialien in die Datenbank einfügen. Die Genehmigung für die Hinzufügung der Produkte stellt die zuständige Provinz- oder Stadtbehörde aus. Mohurd hat außerdem eine Plattform für Gebäudematerial für Sozialwohnungen entwickelt, auf der Hersteller, Entwickler, Designer, Bauunternehmer und Inspektoren verbunden sind. Unternehmen können ihre Produkte kostenlos auf die Plattform hinzufügen, sie müssen allerdings Zertifikate zur Verfügung stellen und garantieren, dass ihre Preise unter dem Marktpreis liegen. Um sich auf der Plattform zu registrieren, muss eine Firma zunächst die Seite http://www.chinahouse.org.cn/ aufrufen. Dort kann eine Bewerbung abgeschickt werden, die anschließend von Mohurd überprüft wird. Produkte auf der Website beinhalten Isolierungssysteme, Türen und Fenster, Dächer, Solarsysteme, Heizpumpen und Belüftungssysteme. Produkte, die sich auf einer der Datenbanken befinden, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit von Designern und Entwicklern ausgewählt. Probleme bei der Umsetzung von Energy Efficiency Standards Die Tatsache, dass sich die Einhaltung der Regelungen zwischen 2005 und 2010 dramatisch verbessert hat, stößt besonders bei einigen internationalen Experten auf Skepsis. Tatsächlich ist der Stichprobenumfang der Daten sehr gering: Er beinhaltet nur die Einhaltung von Designstandards und Acceptance Codes in den Städten, die für eine Beaufsichtigung ausgewählt wurden. Nicht enthalten ist dagegen die Durchsetzung in kleinen Städten und ländlichen Regionen80. Zudem gibt es keine Protokolle über die Softwaretestprozesse und keine Protokolle zur Gebäudesimulation. Der Fokus der Kontrollen liegt zudem auf verpflichtenden Standards; die Übereinstimmung mit nicht-verpflichtenden Gegenständen wird dagegen nicht überprüft81. Vgl. Yu et al. 2014, Appendix B. Shui Bin 2012. 81 Shui und Li 2012. 79 80 30 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Ein großes Problem ist zudem nach wie vor Korruption. Gerade auf lokaler Ebene kann nicht immer verhindert werden, dass Entwickler oder Unternehmen entsprechende Zertifikate kaufen. Auch die Vergabe von Bauprojekten ist nicht immer transparent. Experten monieren, dass der „Code of Acceptance“ insbesondere in kleinen Städten auf dem Land oft nicht eingehalten wird82. 29 Prozent von chinesischen Führungskräften gaben in einer Umfrage von EIU China im Juni 2012 an, dass sie die Standards in China für zu oberflächlich halten. Demnach achten insbesondere die Lokalregierungen nicht genug auf die Umsetzung von Energy Efficiency Standards83. Zudem verfügen Baudienstleister oft nicht über ausreichend Training und Know-how, um die Qualität von Baumaterial und verschiedene Bautechniken unterscheiden zu können. Einigen Gutachtern von Bauprojekten mangelt es zudem am Wissen daran, was die Acceptance Codes wirklich beinhalten84. Strafzahlungen Falls ein Projekt die Anforderungen nicht erfüllt, hat die Firma 20 Tage Zeit, um den Fehler zu korrigieren. Wenn das Gebäude danach die Anforderungen immer noch nicht erfüllt, muss die Baufirma eine Strafe zahlen. Die Strafzahlungen hierfür sind seit 2006 im Gesetz „Energy Conservation in Civil Building“ festgelegt. Demnach zahlen Entwickler zwischen 200 000 und 500 000 RMB (ca. 24 000 und 60 000 Euro), wenn sie das Architekturbüro direkt oder indirekt dazu angehalten haben, verpflichtende Regelungen zur Energieeffizienz zu umgehen. Architekturbüros zahlen zwischen 100 000 und 300 000 RMB (ca. 12 000 und 35 000 Euro), wenn ihre Pläne nicht den Anforderungen zur Energieeffizienz in Gebäuden entsprechen. Falls die Fehler nicht innerhalb von zwei Jahren korrigiert werden, wird das Architekturbüro suspendiert und seine Qualifikation wird herabgestuft. Die lokalen Behörden schlagen zunächst vor, wer eine Strafzahlung leisten sollte. Sie geben ihre Empfehlungen an die lokale Marktmanagement-Behörde weiter, die dann über den Fall entscheidet. Die lokale Bauabteilung entscheidet darüber, ob die Zertifikate der involvierten Unternehmen widerrufen werden. Die Baufirma ist dafür verantwortlich Fehler sofort zu korrigieren. In besonders schweren Fällen muss die Baufirma zwei bis vier Prozent der Kosten des Bauvertrages als Strafe zahlen. Zudem kann ihr das Qualitäts-Zertifikat abgenommen werden85. Green Building Evaluation Standard (GB 50189-2006) China hat zum Jahr 2006 den nationalen Green Building Evaluation Standard (GBES) entwickelt. Nach dem GBES sollen verschiedene Umweltkriterien eines Gebäudes gemessen werden: Landnutzung und Außenumgebung; Energieeffizienz; Wassereffizienz; Materialeinsparungen; Qualität des Wohnraumklimas; Betriebsführung. Der GBES definiert Green Building wie folgt: Die größtmögliche Einsparung von Ressourcen (Energie, Land, Wasser, Materialien) während der gesamten Lebensdauer des Gebäudes. Ziel von Green Building ist es laut dem Shanghai Research Institute of Building Sciences (SRIBS), die Umwelt zu schützen, Luftverschmutzung zu reduzieren und effiziente Raumnutzung zu gewährleisten. Der Standard beinhaltet Richtlinien sowohl für Wohngebäude als auch für öffentliche Gebäude, für Neubauten genauso wie für die Umrüstung bereits bestehender Gebäude. Die Richtlinien für Wohngebäude wurden von der China Academy of Building Research entwickelt, die Richtlinien für öffentliche Gebäude dagegen vom Shanghai Research Institute of Building Sciences. Zu öffentlichen Gebäuden zählen auch Hotels, Einkaufszentren und Bürogebäude. Die Richtlinien des GBES sind freiwillig, nur Gebäude, die nach der Regelung für die Förderung von staatlichen Bürogebäuden und großräumigen öffentlichen Gebäuden (2007) gefördert werden, müssen die Standards erfüllen. Der GBES gibt an, dass der Energieverbrauch von öffentlichen Gebäuden im Vergleich zu den 1980er Jahren um mindestens 50 Prozent verringert werden sollte. Hier ist eine Auflistung der Richtlinien, die im GBES enthalten sind: Setzt Richtlinien für minimale Isolierung und speziell angepasste Baumaterialien für die verschiedenen Klimazonen (basierend auf dem “Thermal Design Code for Civil Buildings”. Empfiehlt Energieeffizienzmaßnahmen für HLK-Systeme. Yu et al. 2014. EIU 2014. 84 Shui Bin 2012. 85 International Energy Agency 2013, Shui Bin 2012. 82 83 31 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Beinhaltet Designrichtlinien für Energieeffizienz. Kontrolliert die Einhaltung der Richtlinien. Setzt Richtlinien für die Innen-Temperaturen (im Sommer sollte die Temperatur in klimatisierten Räumen nicht unter +26°C liegen; im Winter sollte die Temperatur nicht höher sein als 20°C). Gibt an, wie sich die Innentemperatur während des Tages verändern sollte, je nach kalter und warmer Jahreszeit (die Luftwechselrate pro Raumvolumen sollte während des Winters zwischen 0.1 und 0.2 m³ liegen; während des Sommers zwischen 0.15 und 0.3 m³.) Legt Wert für Frischluftzufuhr im Raum mit 30 m³ pro Stunde pro Person fest. Das Evaluierungssystem des GBES, das umgangssprachlich auch Three-Star-System und manchmal GBL (Green Building Labeling) genannt wird, ist eine Fördermaßnahme der Regierung. In ihrem Rahmen werden Subventionen für Gebäude gewährt, die nach den Richtlinien des GBES gebaut wurden. Das Three-Star-System ist sehr stark an den LEED-Standard angelehnt und orientiert sich zudem am „Technical Guide for Labelling, Testing and Evaluating Civil Buildings“ (2007). Die Auszahlung der Subvention erfolgt gewöhnlich ein Jahr nach der Fertigstellung des Gebäudes, sodass die umweltschonenden Maßnahmen nachgewiesen werden können. Das Rating ist für drei Jahre gültig; anschließend müssen die Gebäude wieder evaluiert werden. Aktuell subventionierten Mohurd und das chinesische Finanzministerium mit zwei Sternen zertifizierte Gebäude mit 45 RMB (ca. 5.3 Euro) pro m² und mit drei Sternen zertifizierte Gebäude mit 80 RMB (ca. 9.4 Euro) pro m². Es gibt drei Stufen der Bewertung: Ein Stern, zwei Sterne und drei Sterne, was den Ursprung der Bezeichnung „Three-Star-System“ erklärt. Das Chinese National Institute for Construction Services mit Sitz in Peking ist die einzige Agentur, die drei Sterne vergeben darf. Der Status von einem oder zwei Sternen kann von den jeweiligen Provinz- Baubehörden an die Gebäude vergeben werden. Gebäude werden in den bereits oben erwähnten sechs Haupt-Kategorien bewertet: Landnutzung und Außenumgebung; Energieeffizienz; Wassereffizienz; Materialeinsparungen; Qualität des Wohnraumklimas; Betriebsführung. Generell verfügen Gebäude, die einen Stern erhalten, über eine Energiesparrate zwischen 0 und 15 Prozent. Das bedeutet, dass sie im Vergleich zu herkömmlichen Gebäuden um bis zu 15 Prozent mehr Energie einsparen. Die Energiesparrate für mit zwei Sternen ausgezeichnete Gebäude liegt zwischen 15 und 30 Prozent, diejenige für mit drei Sternen ausgezeichnete Gebäude bei über 30 Prozent86. Bis zum Jahr 2014 hat China über 75 Millionen m² Gebäudefläche mit Sternen ausgezeichnet. Es wird zwischen „Green Building Design Evaluation Labeling“ (gilt für ein Jahr während der Planungs-, Designund Bauphasen) und „Green Building Evaluation Labeling“ (gilt für drei Jahre nach der Inbetriebnahme) unterschieden87. Die Subventionen werden erst im Nachhinein gewährt, was sowohl Vorteile als auch Nachteile hat: Auf der einen Seite ist so gesichert, dass umweltschonende Maßnahmen wirklich angewandt werden, damit sie die Förderung erhalten. Die von den Gebäuden verbrauchte Energiemenge kann direkt gemessen werden. Andererseits bremst dies die Verbreitung von Green Building: Entwickler können ihr Gebäude nicht sofort als „grün“ vermarkten, sondern müssen erst auf die Evaluierung warten88. Gebäude werden nach einer Reihe von Voraussetzungen (so genannte „control items“) und einer Reihe von Credits (so genannte „general items“) evaluiert. Credits werden erst dann vergeben, wenn die „control items“ erfüllt sind. Folgende Tabellen geben einen Überblick darüber, wie sich die Vergabe von Credits für die Three-StarZertifizierung zwischen öffentlichen Gebäuden und Wohngebäuden unterscheidet. Die so genannten „preference items“ beinhalten Maßnahmen, die schwieriger umzusetzen sind, so etwa die Weiterentwicklung von verseuchtem Boden89. Zweite Version des GBES Eine neue Version des nationalen Green Building Labeling wurde in 2014 veröffentlicht und trat am 1. Januar 2015 in Kraft. Die Hauptveränderungen der neuen Version sind im Folgenden angeführt. Das neue Gesetz betrifft, nicht BEEP Status Report 2012. Shui und Li Report 2012. 88 Green Building Blog 2014. 89 Yu et al. 2014. 86 87 32 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA mehr nur noch Wohn-, Büro- und öffentliche Gebäude sowie Hotels und Einkaufszentren, sondern alle zivilen Gebäude. The Bewertung der Gebäude ist differenzierter durch Kategorisierung in „Design Labeling“ und „Operation Labeling“. Des Weiteren wurde zusätzlich zu den sechs existierenden Indikatoren (Land- und Außenumgebung, Energieeinsparung und Energienutzung, Gewässerschutz und Wassernutzung, Materialeinsparung und Ressourcen, Innenraumqualität und Betriebsmanagement), die neue Kategorie Bauleitung eingeführt. In Folge dieser Änderung wurde auch das Bewertungssystem angepasst. Jede Indikationskategorie wird individuell bewertet und fließt mit verschiedener Gewichtung, in die Endwertung ein; diese bestimmt die Anzahl der zu vergebenen Sterne. Dieser Wechsel von einer qualitativen zu eine quantitativen Bewertungsmethode ist ein großer Fortschritt für Transparenz und Effizienz. Zusätzlich wurde eine Bonuskategorie eingeführt, die Innovation, fortgeschrittene Technologien und Managementmethoden fördern soll. Gestiegene Nachfrage nach Zertifizierungen Die Nachfrage privater und öffentlicher Entscheidungsträger nach innovativen Vorzeigeprojekten ist weiterhin groß. Das zeigen auch die wachsenden Zertifizierungszahlen: Während im Jahr 2008 noch 10 Projekte evaluiert wurden, waren es 2010 bereits über 10090. Bis zum Ende des Jahres 2012 hatten 742 Projekte mit einer Grundfläche von 75.43 Millionen m² das Zertifikat „Green Building“ erhalten. 261 dieser Projekte wurden allein im Jahr 2012 ausgezeichnet. Programme für Green Building wurden insbesondere in den Sozialwohnungsbauten in Shanghai, Jiangsu und Shenzhen umgesetzt. Damit bietet sich auch ein wachsender Markt für deutsche Expertise und Innovation. Manchen Experten geht die derzeitige Zertifizierungspraxis in China nicht weit genug. Sie argumentieren, dass die Zertifizierung eines grünen Bauprojekts nicht immer eine deutlich effizientere Ressourcennutzung gegenüber dem herkömmlichen Baubestand bedeute. Vielmehr seien die Standardanforderungen des Three-Star-Systems teils ohne großen Mehraufwand zu erreichen. Immer mehr Entwickler und Privatkunden verlangen bereits nach höheren Standards und einer insgesamt besseren Gebäudequalität 91 . Deutsche Standards mit einem guten Ruf und exzellentem Qualitätsanspruch wie der DGNB- oder der Passivhaus-Standard sind in China deshalb sehr gefragt. Kontrolle der Green Building Materialien Im Laufe des Jahres 2014 sollen, im Rahmen des „Green Building Action Plan“, das „Green Building Material Certification System“ und der „Green Building Material Catalog“ veröffentlicht werden. Der freiwillig anwendbare Katalog wird Informationen zu Herstellern und spezifischen Produkten beinhalten – auch internationale Hersteller werden aller Voraussicht nach erwähnt werden. Zunächst wird der Fokus des Katalogs auf Isolierungsmaterialien, Beton und Glas liegen – mit der Zeit wird aber erwartet, dass die Produktpalette weiter wächst. Mohurd plant, den Katalog mit dem Three-Star-System zu verbinden92. Neue Trends und Entwicklungen in GBLs Nach Angaben der China Academy of Building Research, einem der Verfasser des GBES, hat die Entwicklung von Green Buildings in China die folgenden Stufen durchlaufen, die sich auch in den Updates der neuen Standards widerspiegeln: 1. 2004-2008 Hell-Grüne Phase: umweltfreundlichere Gebäude sind größtenteils Pilotprojekte; grüne Gebäude in dieser Phase sind wie eine "Wassermelone" außen grün, innen nicht und verbrauchen tatsächlich genau so viel Energie wie traditionellen Gebäude - wenn nicht mehr. 2. 2008-2013 Tiefgrüne Phase: das Konzept der grünen Gebäude ist vollständig in der Designphase integriert; die tatsächliche Energieeffizienz des Gebäudes in Betrieb wird berücksichtigt 3. 2012-2014 Voll-grüne Phase: der Umfang von "grün" hat sich von einem Gebäude oder Gebäudekomplex auf eine ganze Stadt erweitert; das Konzept des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes wird nach und nach angenommen. 4. Nach 2014 Echt-grüne Phase: der Fokus der Branche verschiebt sich von Neubauten auf die Renovierung bestehender Gebäude; viel mehr Aufmerksamkeit wird auf den Betrieb und das Management von grünen Gebäuden gelegt; die tatsächliche Leistung der Gebäude in Betrieb wird ein wichtiger Indikator bei der Beurteilung Smart Market Report Mc Graw Hill 2013. econet Monitor März 2014. 92 Yu et al. 2014. 90 91 33 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Für die kommenden Jahre sind auf dieser Grundlage laut CABR die folgenden weltweiten Haupttrends erwarten: zu Der Anteil umweltfreundlicher Gebäude am Markt wird besonders durch die forcierte Umsetzung in staatsnahen öffentlichen Projekten erhöht. Die Shanghaier Regierung hob beispielsweise, den Anteil der grünen Gebäude bis zum Jahr 2015 auf 30% an. Alle öffentlichen Gebäude und Sozialwohnungsbauprojekte, in die die Regierung investiert, sind bis 2015 in Übereinstimmung mit den GBES-Standards gebaut worden, um ein Beispiel für ganz China zu sein. Der Umfang des Green Building hat sich von einem Gebäude oder Gebäudekomplex auf eine ganze Stadt ausgeweitet. Die Regierung bemüht sich seither um die Idee der Öko-Städte, in denen die meisten Gebäude, wenn nicht alle, in Übereinstimmung mit den Umweltstandards gebaut werden. Ein besonderer staatlicher Zuschuss von bis zu 50 Millionen Yuan steht Öko-Industrie-Parks, die den Sterne-Standard erfüllen, zur Verfügung. Bis heute haben fast 100 Städte in China ihre eigenen Entwicklungspläne für Öko-Städte ins Leben gerufen. In Shanghai werden sechs Öko-Parks als Pilotprojekte betrieben, um von einzelnen grünen Gebäuden zu größeren Projekten zu leiten. Das Konzept des "gesamten Lebenszyklus" eines Gebäudes wird nach und nach angenommen. Obwohl die neu Version nicht so weit geht wie die neue LEED v4, die eine zertifizierte Life Cycle Analyse der beteiligten Materialien erfordert, wird doch ein Schwerpunkt auf die Bedeutung der Verwendung von recycelten und nachwachsenden Rohstoffen in den Projekten deutlich. Die grüne Sanierung bestehender Gebäude wird auch ein wichtiges Geschäft in China werden, da sich der Bauboom verlangsamt und die bestehenden Gebäude, die ohne grüne Features gebaut wurden, enormes Energiesparpotenzial haben. In Folge des 3-Jahres-Green-Building-Aktionsplan der Stadt Shanghai, sollen von 2014 bis Ende 2016 allein 7.000.000 m2 in vorhandenen öffentlichen Gebäuden durch eine Energieeffizienzrenovierung optimiert werden. Viel Aufmerksamkeit wird in den neuen Standards auf den Betrieb und das Management von grünen Gebäuden gelegt, die tatsächliche Leistung der Gebäude in Betriebsphase wird ein wichtiger Indikator bei der Beurteilung. In China wird der Zuschuss für grüne Gebäudeprojekte nur noch gewährt, wenn das Projekt den Standards des „Green Operations Labeling“ entspricht, dazu werden eine Ein-Jahres-Performance sowie Überwachung und Aufzeichnung der Verbrauchsdaten im realen Betrieb bewertet. Das Baumanagement wird eine Schlüsselkomponente der Green Building Bewertung, dieses wurde weitgehend bis jetzt in der Praxis vernachlässigt. Im Kampf Chinas gegen die PM 2.5-Verschmutzung werden Baustellen, die als einer der Hauptverursacher von Staub in Städten wie Shanghai und Peking gelten, stärker berücksichtigt werden. Viel Aufmerksamkeit wird in den nächsten Jahren auf den Fertigbau gelegt. Bis Ende 2013 belief sich die gesamte Baufläche der Fertigbauten auf rund 12 Millionen Quadratmeter. Im Jahr 2014 stieg die Fläche auf ca. 20 Mio. Quadratmeter (6,8 Mio.m2 Sozialwohnungen, 1,92 Mio.m2 staatliche Investitionen in öffentlichen Bau, 11,33 Mio. m2 gewerbliche Gebäude).93 Bis 2020 sollen landesweit mehr als 20%, in Gemeinden und Provinzhauptstädten mehr als 30% der Neubauten, vorgefertigt werden. Bis 2025 soll sich dieser Anteil auf 50% steigern. Bei Sozialwohnungsprojekten soll der Anteil bis 2020 40% und bis 2025 60% erreichen.94 Im Juni 2015 veröffentlichte die Shanghai Municipal Urban and Rural Construction and Management Committee eine Orientierung für Fertigbau. Die Orientierung sieht folgende Punkte vor: 1. Der Fertigbau umfasst eine konkrete Struktur: Holz - und Stahlkonstruktionsysteme. Neue industrielle Gebäude sollten im Einklang mit den vorgegebenen Anforderungen gebaut werden. 2. Vorgefertigte Bauvorhaben sollten den EPC – mode einhalten und die Führung im Rahmen öffentlicher Investitionensprojekte übernehmen. 93 94 34 CAIJING.COM.CN (2015) UIBIM.COM (2015), ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 3. 4. Wände und Isoliermaterial, Fenster, Wandkacheln Ausbau und andere Teile sollten integriert vorgefertigt sein. Die äußere Fensterrahmen Konsistenz sollten auf die Leistungsanforderungen der Anti – Verformung zutreffen. Zur Förderung der Integration des gesamten Bads, Küche und andere dekorativer Dekoprodukte.95 Lokale Definitionen des GBES Die Richtlinien des GBES können an die unterschiedlichen geografischen und klimatischen Voraussetzungen der verschiedenen Provinzen angepasst werden. Die operativen Kriterien können umgeformt werden und bestimmte Teilpunkte abgeändert oder aus dem Bewertungsprozess ausgeschlossen werden. Einige Provinz-Behörden wie in Zhejiang, Chongqing und Shandong haben die GBES-Richtlinien einfach nur abgeändert. Viele andere Provinzen verfassen hingegen ihre eigene Version des Zertifizierungsstandards. Darüber hinaus entwickelten einige städtische Behörden zusätzliche Bewertungskriterien. Einige Experten kritisieren, dass dem chinesischen Zertifizierungssystem dadurch die Konsistenz fehlt und die Umsetzung so erschwert wird96. Shanghai Green Building Standard Der Shanghai Green Building Standard, der gemeinsam vom Shanghai Research Institute of Building Sciences und von der Shanghai Building Materials Industry Market Management Station entworfen wurde, wird seit dem 1. März 2012 angewandt. Bauprojekte, die sich für den Shanghai Green Building Standard bewerben möchten, müssen verschiedene Prozessstufen durchlaufen: So muss zunächst das Shanghai Green Building Label Management Office über die Bewerbung informiert werden, anschließend müssen die online verfügbaren Bewerbungsunterlagen ausgefüllt werden. Die Shanghaier Green Building Experten überprüfen diese Unterlagen und geben ihre Einwilligung. In der letzten Phase werden die Zertifikate verteilt. Die Stadt setzt hohe Anforderungen an den Ausbau von Green Building: So sollen bis 2015 30 Prozent aller Neubauten in Shanghai als Green Building zertifiziert werden und 500 000 m² bereits bestehender Gebäude umgerüstet werden. Bis zum selben Jahr sollen sogar alle neuen Sozialwohnungsbauten nach dem neuen Standard gebaut werden. Zudem sollen sechs ökologische Demonstrationszonen realisiert werden. Bis zum Ende des Jahres 2013 waren bereits 98 Bauprojekte in Shanghai mit dem GBES ausgezeichnet worden, das sind 15 Prozent aller mit dem GBES zertifizierten Bauprojekte in ganz China. Variation der Standards in Provinzen und Städten Wie streng die Standards sind, unterscheidet sich je nach Provinz und Stadt. Die Behörden der Stadt Taiyuan in der Shanxi-Provinz verordneten beispielsweise bereits im Jahr 2008 eine lokale Version des GBES; drei Jahre bevor die Provinz-Behörde ihre Version des Standards veröffentlichte. Der Standard der Stadt Taiyuan ist dabei viel strenger als der Standard der Provinz Shanxi. Er gibt zum Beispiel vor, dass der Gesamt-Anteil der Glasfläche eines umweltfreundlichen Gebäudes nicht mehr als 10 Prozent der gesamten Gebäude-Fassade ausmachen darf. Diese Vorschrift ist einmalig in der Stadt Taiyuan zu finden. Auch die GBES-Zertifizierung in der Provinz Jiangsu hat eine Richtlinie, die sonst von keiner anderen Provinz angewandt wird: Dort muss in allen öffentlichen Green Building Projekten mindestens 10 Prozent des warmen Wassers durch erneuerbare Energien erzeugt werden. Dazu hat die GBES-Version der Provinz Jiangsu 39 „reguläre Bewertungsindikatoren“, während die Provinz Fujian 71 Indikatoren veranschlagt. Auch Chinas Hauptstadt Beijing und die Metropole Guangzhou in Südchina haben ihren eigenen Green Building Standard. In Beijing müssen alle neuen Gebäude, die nach dem 1. Juni 2013 errichtet wurden, die Richtlinien des GBES erfüllen. Andere Stadtregierungen wie Xiamen, Wuhan und Shenzhen planen in der Zukunft ähnliche Vorgaben. Als Resultat dieser provinz- bzw. städtespezifischen Abänderungen ist es unmöglich, Green Building Zertifikate von einer Lokalität auf die andere zu übertragen. Dadurch, dass die Strenge der Bewertung zu einem großen Teil von den jeweiligen Institutionen einer Provinz abhängig ist, wird die Transparenz des Evaluierungsprozesses zusätzlich erschwert. 95 UIBIM.COM (2015), 96 EIU 2014. 35 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Internationale Standards Auch die internationalen Standards für Green Building LEED und DGNB sind in China weit verbreitet. Darüber hinaus existieren auch Zertifizierungs-Programme anderer Länder wie der japanische CASBEE. Diese sind innerhalb Chinas jedoch weniger verbreitet und werden hauptsächlich für internationale Kooperationen bei Bauprojekten genutzt. Generell ist die Nachfrage nach Zertifizierungen und Krediten für Green Building in den letzten Jahren stark gestiegen. Die meisten chinesischen Zertifizierungen werden allerdings durch das Three-StarSystem vorgenommen. LEED Unter den verfügbaren Zertifizierungen für Green Buildings in China liegt der amerikanische Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) bisher noch weit vorne. China ist der drittgrößte Markt für LEED weltweit, mit über 1200 registrierten und zertifizierten Projekten und über 67 Millionen m² (Stand: November 2013, USGBC). 2014 erhielten sogar die ersten Wohngebäude das LEED-Zertifikat97. LEED genießt zwar als erster und meistgenutzter Standard einige Vorteile, nimmt aber in der Bedeutung ab. Es wird erwartet, dass die Lokalregierungen in Zukunft einen Teil ihrer Gebäude gemäß des lokalen Three-Star Abbildung 12: LEED vs. GBES-zertifizierte Projekte in China Standards zertifizieren; damit könnte dieser in Zukunft LEED in China auf Rang 1 ablösen. Noch muss aber die große Lücke an qualifizierten Fachkräften zwischen LEED und Three-Star gefüllt werden. DGNB Eine steigende Anzahl von Entwicklern und Privatkunden setzt auf stringente Energieeffizienz-Standards und hohe Bauqualität, so wie sie deutsche Standards zur Verfügung stellen. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) plant deshalb, das DGNB-Zertifizierungssystem verstärkt nach China zu bringen. Bisher gehört China zwar zur DGNB-Community, ist aber noch kein DGNB-Systempartner. Vier DGNB-Projekte sind derzeit in China registriert. Eines davon ist das Zhangjiang Science & Culture Exchange Centre in Shanghai, das in 2010 von econet china, German Industry and Commerce Greater China, initiiert wurde. 2012 wurde es im Rahmen einer Messe in München als das erste offizielle DGNB-Projekt mit dem Vor-Zertifizierungsstatus ausgezeichnet. Passivhaus-Standard Der deutsche Passivhaus-Standard gilt in China als ein Standard höchster Qualität und ist daher sehr beliebt für Vorzeigeprojekte zu energieeffizienten Gebäuden. Aufgrund der steigenden Energiepreise sind Passivhäuser zu einer interessanten Option für chinesische Gebäudeentwickler geworden. Noch fehlen jedoch Anreize der chinesischen Regierung wie Steuerentlastungen, damit die Passivhäuser sich wirklich auf dem chinesischen Baumarkt etablieren. Die bisher ausgeführten Passivhausprojekte sind daher Vorzeigeprojekte. 97 USGBC 2014. 36 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Aktuell gibt es wenige zertifizierte Passivhaus-Projekte in China. Es handelt sich neben einigen Einfamilienhäusern um ein Büro- und Verwaltungsgebäude, das im Rahmen der Expo 2010 von der Stadt Hamburg in Shanghai gebaut wurde, sowie ein Gästehaus in einem Komplex des Entwicklers Landsea. Das „Hamburg House“ erreicht Energieeffizienz unter anderem durch einfache Maßnahmen im Bereich der Gebäudehülle. Die gut gedämmte Hülle reduziert Wärmeverluste im Winter und den Kühlbedarf im Sommer. Fensteröffnungen wurden minimiert und erhielten Schiebeläden als außenliegenden Sonnenschutz; größere Glasflächen wurden eigens nach Norden ausgerichtet. An dem Projekt beteiligt waren die Architekten Arge Hamburg Haus Spengler Wiescholek, Dittert & Reumschüssel, Klett Ingenieur GmbH, Arge Hamburg Haus, PHI, Klett, Transsolar und WTM Engenieers International GmbH98. Das Landsea-Projekt in Changxing wurde im August 2014 von Prof. Feist aus Darmstadt mit dem PassivhausZertifikat ausgezeichnet. „Passivhaus Bruck“ ist das erste Wohngebäude, das in der feuchtwarmen, südchinesischen Klimazone mit einer ca. 95%igen Energieeinsparung in Betrieb gegangen ist. Bei der Umsetzung waren u.a. Peter Ruge Architekten, das Ingenieurbüro Meyer-Olbersleben, Drees & Sommer, die dena sowie energydesign beteiligt. Seit der Fertigstellung des Bruck-Projekts hat sich in China zum Thema Passivhaus viel getan. Unter anderem sind mehrere chinesische Passivhaus-Allianzen aus der Taufe gehoben worden, teils von Seiten der Regierung, teils der Industrie. Alle haben sich zum Ziel gesetzt, in China leicht anzuwendende Passivhaus- und Niedrigenergietechnologien zu identifizieren und mithilfe von Labels und eigenen Systemen flächendeckend einzuführen. Der ursprüngliche Darmstädter Standard soll hierbei als Orientierung helfen. Aktuell federführend unter den entstehenden Gruppierungen ist die „Passive House Alliance of China“ (PHAChina). Auch die dena unterstützt China kontinuierlich bei der Anpassung auf chinesische Anforderungen. So tritt im Mai 2015 der erste regionale Passivhausstandard für die Provinz Hebei in Kraft. Es wird erwartet, dass Passivhäuser in Zukunft in China immer beliebter werden. Sie haben großes Potenzial zur Energieeinsparung; zudem fördern sie das Ziel der chinesischen Regierung, die Luftverschmutzung zu reduzieren. Sie lassen sich relativ leicht vermarkten und schützen in ihrer Bauweise auch ihre Bewohner vor gefährlichem Feinstaub. Somit bilden sich Marktchancen für deutsche Unternehmen, da viele der erforderten Technologien für Passivhäuser in China noch nicht hergestellt werden. Dazu gehören unter anderem hocheffiziente Fenster und Wärmerückgewinnungsanlagen. Zudem fehlt es China an gut ausgebildeten Arbeitskräften in diesem Bereich. Three-Star-System vs LEED vs DGNB Die drei Systeme sind in einem Merkmal fast völlig identisch: Sie haben drei (bzw. vier) verschiedene Zertifizierungskategorien. Während das beim Three-Star-System die drei Sterne sind, vergibt der LEED die Kategorien „certified“, „silver“, „gold“ und „platinum“. Mit dem DGNB ausgezeichnete Gebäude erhalten Bronze, Silber und Gold. Unterschiede gibt es allerdings bei den Bewertungskategorien. Der chinesische und der amerikanische Standard sind in den verschiedenen Umweltkategorien (Landnutzung und Außenumgebung; Energieeffizienz; Wassereffizienz; Materialeinsparungen etc.) fast identisch. Der DGNB ist komplizierter und detaillierter als die Zertifikate LEED und Three-Star, und schwieriger zu erhalten. Er bewertet die sogenannten Kategorien „Ökologische Qualität“, „Ökonomische Qualität“, „Soziokulturelle und funktionale Qualität“, „Technische Qualität“ (alle jeweils mit 22,5 Prozent) sowie die „Prozessqualität“ (10 Prozent). Darunter fallen detaillierte Kriterien wie das Treibhauspotenzial oder das Ozonschichtzerstörungspotenzial (ökologisch), die Wertstabilität (ökonomisch) und Gesundheit, Behaglichkeit, Ästhetik und Nutzerzufriedenheit (sozio-kulturell). Besonders am DGNB ist vor allem, dass er sich auf den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes bezieht. Separat wird zudem die Standortqualität evaluiert. Anders als beim Three-Star-System müssen Gebäudeentwickler von mit LEED zertifizierten Gebäuden nicht in jeder Kategorie Mindestanforderungen erfüllen; es reicht eine Mindestanzahl an Gesamtpunkten. LEED hat zudem neun verschiedene Ratingsysteme für unterschiedliche Projekte entwickelt, die unter die Kategorien „Green Building Design and Construction“ (zum Beispiel Schulen), „Green Interior Design and Construction“ (zum Beispiel 98 Passivhaus-Datenbank 2014. 37 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Gewerbeflächen), „Green Building Operations and Maintenance“, „Green Neighbourhood Development“ und „Green Home Design and Construction“ fallen. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass LEED und DGNB sogenannte „Precertifications“ verteilen. Das chinesische Three-Star-System zeichnet Gebäude im Gegensatz dazu erst nach einem Jahr Betrieb aus 99 . Die „Precertifications“ haben den Vorteil, dass Entwickler bereits im Vorteil mit dem grünen Status ihres Gebäudes werben können. So ist es einfacher, Investoren und Mieter anzuziehen. 4.2.2 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen Bisher ist die Volksrepublik China kein Mitglied des Agreements on Government Procurement (GPA) der WTO, sondern hält einen Status als Beobachter inne. Die EU sieht dies als problematisch an. Das „Agreement on Government Procurement“ der WHO steht für offene und faire Ausschreibungen. Die bisher 42 Unterzeichner des GPA setzen sich für „Good Governance“ im internationalen Wettbewerb ein. In der Vergangenheit wurde ein Angebot Chinas bezüglich der Öffnung der subnationalen Aufträge abgelehnt, da dieses als unzureichend angesehen wurde. Im Jahr 2010 stellten die 42 Mitglieder 93 Prozent der Aufträge und sind daher ein bedeutender Teil der Verhandlungen. Die Volksrepublik wurde zudem dazu aufgefordert, Unternehmen in Staatsbesitz und öffentliche Versorger zu integrieren, um den Schwellenwert für internationale Bietverfahren zu senken. Die chinesische Regierung will schon länger ein überarbeitetes Angebot vorlegen, welches den Anforderungen der Partner des GPA entspricht. Seit 2011 wurden einige Maßnahmen aufgehoben, die es ausländischen Firmen bis dato erschwerten, sich zu monatlichen Ausschreibungen anzumelden. Bis dahin war es üblich, dass geistiges Eigentum auch bei einer Partnerschaft mit chinesischen Unternehmen oder einer Anmeldung durch die lokale Tochterfirma nach China transferiert werden musste. Jetzt ermöglichen es die chinesischen Gesetze den lokalen Regierungen im Falle von öffentlichen Aufträgen zwar immer noch, auf die „Local-Content Regelungen“ zu bestehen. Gerade bei Unternehmen, die technologisch herausragende Produkte vertreiben, wird aber in der Regel auf den Transfer von Technologie verzichtet. Die Vergabeverfahren für Bauprojekte im Allgemeinen sind in China nach wie vor intransparent. Oft ist es sinnvoller für ein deutsches Unternehmen, als Subkontraktor zu agieren100. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass in ganz China eine Reihe unterschiedlicher Kataloge mit verschiedenen Ausschreibungen existieren. So sollen die lokalen Firmen geschützt werden. Ausländische Firmen müssen sich gleichzeitig um mehrere lokale Ausschreibungen bemühen – ein hoher Organisationsaufwand. Hierbei überschreitet der geforderte Umfang der Unterlagen nicht selten das in Europa Übliche, während Zeitrahmen oft sehr knapp angesetzt sind. Es besteht die Möglichkeit, über Internetportale Zugang zu konsolidierten Ausschreibungsdatenbanken zu erwerben. Aus Sicht chinesischer Bauherren erscheinen jedoch oft auch die größten deutschen Anbieter wie Kleinstunternehmen, denen es an relevanten Referenzen in China fehlt. Der Aufbau eines Portfolios an realisierten Projekten in der Volksrepublik ist daher immens wichtig. 4.2.3 Finanzierungsmöglichkeiten Die Finanzierung von energieeffizienten und grünen Bauprojekten in China ist noch eine Herausforderung. Nach einer Umfrage der Economist Intelligence Unit China werden von chinesischen Bauentwicklern technische Hilfe (37 Prozent), Zuschüsse (34 Prozent) und subventionierte Kredite (30 Prozent) in Anspruch genommen. Wenn die Nachfrage nach energieeffizienten und grünen Gebäuden steigt, könnten auch die Angebote an Finanzierungsmöglichkeiten wachsen. Laut OECD ist insbesondere die energieeffiziente Umrüstung von Gebäuden äußerst kostspielig. So würden allein 300 Milliarden RMB (ca. 35.4 Milliarden Euro) benötigt, um 2 Milliarden m² Gebäudefläche in Nordchina umzurüsten. Während des 11. Fünfjahresplans wurden laut OECD bereits 24.4 Milliarden RMB (knapp 3 Milliarden 99 Yu et al. 2014. Germany Trade & Invest Bauwirtschaft China 2013. 100 38 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Euro) für die Umrüstung von Gebäuden ausgegeben. Der 12. Fünfjahresplan sieht vor, eine Fläche umzurüsten, die drei Mal so groß ist wie die während des 11. Fünfjahresplan umgerüstete Fläche (OECD 2013). Auch wenn sich bei der Finanzierung von Projekten für energieeffiziente Gebäude in den letzten Jahren schon einiges getan hat, ist immer noch Luft nach oben. Die chinesische Regierung weiß dies und plant, das Finanzierungsproblem im 13. Fünfjahresplan (2016-2020) anzugehen. Bisher stehen dennoch einige Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung – darunter die Energiedienstleister ESCOs und spezielle Förderprogramme der Regierung. Energy Service Companies (ESCOs) Eine ESCO ist eine Firma, die sich auf die Installierung von energiesparenden Technologien spezialisiert hat. Über einen Energieleistungsvertrag finanziert sie Projekte auf dem Gelände einer Partner-Firma, die deren Energieeffizienz steigern. Die Projekte können Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung, die Optimierung des Heizungskesselsystems, die Verbesserung des Motorensystems oder energieeffiziente Beleuchtung sein. Die Partner-Firma spart durch diese Maßnahmen Energie – und gibt einen Teil der resultierenden Kostenersparnisse an die ESCO ab. Der 12. Fünfjahresplan erklärt Energieleistungsverträge zum Schlüsselprojekt, mit dem Ziel, die Rolle von ESCOs weiter zu stärken. Eine offizielle Dachorganisation der ESCOs, die EMCA, ist seit 2003 zur Förderung von ESCOs in China etabliert. Während nach EMCA-Schätzungen im Jahr 2003 55 ESCOs in China gegründet wurden, waren es im Jahr 2011 schon 595, Tendenz steigend. Weil ESCOs Energiesparmaßnahmen fördern, werden sie von der chinesischen Regierung unterstützt. Eine Reihe von Fördermaßnahmen soll die Gründung von ESCOs in China ermutigen. So sieht etwa der 12. Fünfjahresplan vor, dass bis zum Jahr 2015 ein Energiespar-System mit über 2000 ESCOs aufgebaut werden soll. Der „Plan for Energy Conservation and Emission Reduction“, der im Rahmen des 12. Fünfjahresplans veröffentlicht wurde, sieht 982 Milliarden RMB (knapp 116 Milliarden Euro) für Schlüsselprojekte zur Energieeinsparung vor. ESCOs können zudem bis zu drei Jahre lang von der Körperschaftssteuer und komplett von der Mehrwertsteuer ausgeschlossen werden. Nach drei Jahren kann ihnen für weitere drei Jahre die Hälfte der Körperschaftssteuer erlassen werden. Da das Konzept der ESCO in Deutschland bereits weit entwickelt ist und viele Energiedienstleister langjährige Erfahrung haben, kann hier deutsches Know-how an China weitergegeben werden. Laut OECD haben vier Faktoren zum Erfolg von ESCOs in Deutschland beigetragen101: Politische Verpflichtungen durch einen nationalen Energieeffizienz-Plan Finanzierung durch Dritte (in Deutschland insbesondere die Kreditanstalt für Wiederaufbau) Das Angebot der Energiedienstleister ist weitreichend. Nicht zuletzt machen steigende Energiepreise die Energieeffizienz-Verträge attraktiver. Regelung für die Förderung zur Energieeffizienz von staatlichen Gebäuden und großräumigen öffentlichen Gebäuden Diese Regelung gilt für Bürogebäude aller nationalen Parteigremien, inklusive Gerichte, Staatsanwaltschaften und andere staatliche Behörden. Außerdem sind Schulen, Krankenhäuser und Sozialwohnungen beinhaltet. Zu den großräumigen öffentlichen Gebäuden zählen all diejenigen, die über eine Bruttogeschossfläche von mehr als 20 000 m² verfügen. Die Regierung fordert, dass der Energieverbrauch dieser Gebäude beaufsichtigt wird; zu diesem Zweck sollen Statistiken über den Energieverbrauch erstellt werden sowie Messgeräte installiert werden, die den Energieverbrauch und die Energieeffizienz des Gebäudes angeben. Diese Maßnahmen werden von der Zentralregierung finanziert. Lokale Bauprojekte mit Energiesparmaßnahmen können mit bis zu 50 Prozent bezuschusst werden; zentrale Bauprojekte sogar mit bis zu 100 Prozent. Auch Projekte zur umweltfreundlichen Umrüstung erhalten Kredite. Voraussetzung ist, dass die angegebenen Energiesparziele erfüllt werden. Wer eine Finanzierung erhält, bestimmen Mohurd und das Finanzministerium102. 101 102 39 OECD 2013. chinesisches Finanzministerium 2013. ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Die Regierung hat so zwischen 2006 und 2010 500 Millionen RMB (knapp 59 Millionen Euro) in die Umrüstung von öffentlichen Gebäuden gesteckt und eine Fläche von über 2 Millionen m² umgerüstet103. Auch die Regierungen von Provinzen und Städten bieten finanzielle Unterstützung für die Umrüstung bereits bestehender Gebäude. Zudem werden Gebäude in ländlichen Gegenden speziell gefördert. Seit dem Jahr 2012 erhalten Eigentümer von Immobilien, die ihr Haus nach den Richtlinien zur Energieeffizienz umgestalten, eine Förderung von 7500 RMB (ca. 885 Euro). Wenn sie energieeffiziente Ausstattung kaufen, erhalten sie eine Förderung von 2500 RMB (ca. 300 Euro). Steuerbefreiungen Eine Reihe von Steuerbefreiungen soll energieeffizientes Bauen weiter fördern. Bereits im Jahr 1991 wurden die „Provisional Rules on Adjustment Tax for Fixed Asset Investment“ veröffentlicht. Sie legten unter anderem fest, dass die Investitionen in Anlagen von energieeffizienten Wohngebäuden in Nordchina nicht besteuert werden. Die „Notification on Various Preferential Policies for Corporate Income Tax“ aus dem Jahr 1994 legte Regelungen zur Körperschaftssteuer fest. Die Körperschaftssteuer wird für fünf Jahre nicht auf die Produkte einer Firma erhoben, wenn diese Firma Gebäudematerialien durch Wiederaufbereitung von Kohle, Hochofenschlacke und Flugasche verkauft. Eine Reihe von Regelwerken zum Ausschluss von der Mehrwertsteuer für die Produktion von neuen Wandmaterialien wurde zudem in den Jahren 1992 bis 2004 veröffentlicht104. Förderung durch Internationale Organisationen Neben Krediten von regierungseigenen Banken ist eine weitere wichtige Möglichkeit die Finanzierung durch internationale Organisationen wie die World Bank. Sie stellt etwa über das China Energy Efficiency Project 571 Millionen USD für Green Building bereit. Die Idee ist es, die energieeffiziente Umrüstung von großen und mittelständischen chinesischen Firmen zu verbessern.105 In den meisten Fällen gehen internationale Institutionen gezielt eine Partnerschaft mit chinesischen Geschäftsbanken ein, um Kredite bereitstellen zu können. In solchen Partnerschaften führt die chinesische Bank die Projektbewertung durch, während die internationalen Organisationen finanziell und mit technischem Know-how unterstützen. Die Besitzer der Gebäude können die Kredite dann durch Energieeinsparungen in der Regel innerhalb der ersten vier Jahre zurückzahlen. Die Asian Development Bank etwa hat im Jahr 2007 ein neun Jahre dauerndes Programm gestartet, um Investment in energieeffizientes und nachhaltiges Bauen zu stärken. Es unterstützt die Kreditsicherheitsanforderung von gewerblichen Krediten. Anfang 2012 wählte die Asian Development Bank die Shanghai Pudong Development Bank als erste lokale Partnerbank aus. Sie finanziert kleine Umrüstungen wie neue Boiler, Klimaanlagen und Beleuchtung. Die Idee hinter dem Programm ist, dass es selbst nach Auslauf von der lokalen Bank weiter getragen wird106. Die französische Agentur für Entwicklung förderte gemeinsam mit der Stadt Wuhan ein 600-Millionen-EuroProjekt, in dessen Rahmen 37 öffentliche Gebäude entsprechend der Standards zur Energieeffizienz nachgerüstet wurden. Die Nachrüstung beinhaltete Maßnahmen wie die Erneuerung von Wandkonstruktionen, die Verbesserung der Heizung, die Optimierung von Lüftungs- und Klimaanlagen, die Modernisierung der Wasser- und Stromversorgung und effizientere Beleuchtung. Ziel war eine Energieeinsparung von 20 bis 30 Prozent. 4.2.4 Weitere Förderinstrumente für Green Building Maßnahmen Diese Tabelle gibt einen Überblick über die finanziellen Anreize von Regierungsbehörden zur Förderung von Green Building, einschließlich der verschiedenen Regelungen in den Provinzen und Städten. Tabelle 4: Überblick über die staatlichen Zuschüsse im Bereich Green Building (Quelle: Yu et al. 2014) Region Zuschüsse Nationale Zuschüsse Landesweit Zuschuss: 2 Sterne: 45 RMB pro m²; 3 Sterne: 80 RMB pro m² Yu et al. 2014. Shui und Li 2014. 105 Weltbank, 2014. 106 EIU 2014. 103 104 40 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Anreize für Ökostädte: Eine Stadt erhält eine Förderung von 50 Millionen RMB, wenn sie folgende Kriterien erfüllt: 1) Alle neuen Gebäude müssen mindestens eine Stern erhalten; 2) Über 30 Prozent der neuen Gebäude sollten mehr als zwei Sterne erhalten; 3) Das Viertel baut über 2 Millionen m² Green Building Fläche innerhalb von zwei Jahren Zusätzliche Zuschüsse der einzelnen Provinzen Fujian Zuschuss: als „grün“ zertifizierte Gebäude (1-3 Sterne): 10 RMB pro m² Floor to area ratio Belohnung: 1 Stern: 1 Prozent; 2 Sterne: 2 Prozent; 3 Sterne: 3 Prozent Kredit mit niedrigen Zinsen: Gebäudekredit für Konsumenten: 0.5 Prozent niedriger als der Standardzins; Gebäudekredit für Immobilienentwickler: 1 Prozent niedriger als der Standardzins Guangdong Zuschuss: 2 Sterne: 25 RMB pro m² (maximal 1.5 Millionen RMB pro Projekt), 3 Sterne: 45 RMB pro m² (maximal 2 Millionen RMB pro Projekt) Hainan Rabatt auf die städtische Infrastrukturgebühr: 2 Sterne: 20 Prozent; 3 Sterne: 40 Prozent Innere Rabatt auf die städtische Infrastrukturgebühr (150 RMB pro m²): 1 Stern: 30 Prozent, 2 Mongolei Sterne: 70 Prozent; 3 Sterne: 100 Prozent Jiangsu Zuschuss: Ab 1 Stern: 15 RMB pro m²; Betriebsgenehmigung: 10 RMB pro m² Qinghai Rabatt auf die städtische Infrastrukturgebühr: 1 Stern: 30 Prozent; 2 Sterne: 50 Prozent; 3 Sterne: 70 Prozent Shaanxi Zuschuss: 1 Stern: 10 RMB pro m²; 2 Sterne: 15 RMB pro m²; 3 Sterne: 20 RMB pro m² Eco-district Anreiz: Ein ökologisches Stadtviertel kann 1 Millionen RMB Förderung erhalten, wenn es folgende Kriterien erfüllt: 1) Alle neuen Gebäude müssen mindestens einen Stern erhalten; 2) Über 30 Prozent der neuen Gebäude sollten zwei Sterne oder mehr erhalten; 3) Das Viertel baut 1-2 Millionen m² Green Building Fläche innerhalb von zwei Jahren Zusätzliche Zuschüsse von einzelnen Städten Beijing Zuschuss: 2 Sterne: 22.5 RMB pro m²; 3 Sterne: 40 RMB pro m² Gebührenbefreiung: Green Building Zertifikat für Gebührenbefreiung Kunming Rabatt auf die Baukosten: 20 Prozent für energieeffiziente Gebäude Nanjing Floor to area ratio Belohnung: 0.1-0.2 floor to area ratio Belohnung für zertifizierte Green buildings, die größer sind als 10 000 m² Qingdao Zuschuss: 1 Stern: 30 RMB pro m² für öffentliche Gebäude und 20 RMB pro m² für Wohngebäude (maximal 600 000 RMB pro Projekt); 2 Sterne: 40 RMB pro m² für öffentliche Gebäude und 30 RMB pro m² für Wohngebäude (maximal 1 Million RMB pro Projekt); 3 Sterne: 50 RMB pro m² für öffentliche Gebäude und 40 RMB pro m² für Wohngebäude (maximal 1.5 Millionen RMB pro Projekt) Shanghai Zuschuss: 2 und 3 Sterne: Bis zu 60 RMB pro m² (maximal 6 Millionen RMB für normale Projekte und 10 Millionen RMB soziale Wohnprojekte). Der Zuschuss gilt für: 1) Mit 2 Sternen zertifizierte Wohngebäude mit einer Fläche von 25 000 m² oder mehr; 2) Mit 3 Sternen zertifizierte Wohngebäude mit einer Fläche von 10 000 m² oder mehr; 3) Mit 2 Sternen zertifizierte öffentliche Gebäude mit einer Fläche von 10 000 m² oder mehr; 4) Mit 3 Sternen zertifizierte Gebäude mit einer Fläche von 5000 m² oder mehr Shenzhen Floor to area ratio Belohnung: Bewerbung für Gebäude möglich, die mit 2 oder 3 Sternen ausgezeichnet wurden Gebührenbefreiung: Green Building Zertifikat für Gebührenbefreiung Tianjin Bargeldbelohnung: 30 000 RMB für das Green Building Design Zertifikat und 20 000 RMB für das Green Building Operation Zertifikat Wuhan Zuschuss: Bewerbung für Gebäude möglich, die mit 2 oder 3 Sternen ausgezeichnet wurden Gebührenbefreiung: Green Building Zertifikat für Gebührenbefreiung Xi’an Zuschuss: 2 Stern: 5 RMB pro m²; 2 Sterne: 10 RMB pro m²; 3 Sterne: 20 RMB pro m² Eco-district Anreiz: Kriterien für ein ökologisches Viertel, um 500 000 RMB Zuschuss zu erhalten, beinhalten: 1) Alle neuen Gebäude müssen mindestens eine Stern erhalten; 2) Über 30 Prozent der neuen Gebäude sollten zwei Sterne oder mehr erhalten; 3) Das Viertel baut 2 Millionen m² Green Building Fläche innerhalb von zwei Jahren 41 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Zusatzinformationen zur Tabelle: Alle direkten Zuschüsse sind Zuschüsse für Gebäude, die Green Building Operation Zertifikate erhalten haben. Die Zuschüsse in der Jiangsu Provinz und in der Stadt Qingdao werden ausgezahlt, wenn die Gebäude ein Green Building Design Zertifikat erhalten haben. In den Provinzen Shaanxi und Guangdong müssen zusätzlich dritte Parteien den Betrieb überprüfen, damit die Zuschüsse ausgezahlt werden können. 42 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 5. Marktchancen für deutsche Unternehmen 5.1 Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz Auch wenn der Markteintritt deutscher Unternehmen in den chinesischen Markt für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen eine Herausforderung bleibt, lohnt er sich in vielen Fällen aufgrund des schieren Marktpotenzials. Insbesondere Qualität „Made-in-Germany“ wird im chinesischen Bausektor hoch geschätzt, was in den kommenden Jahren exzellente Marktchancen für entsprechende Zulieferer bietet. Gerade der Markt für Gebäudeindustrialisierung wird weiter wachsen. Nichtsdestotrotz sind bei einem Markteintritt einige Herausforderungen zu beachten. Die Expertise von fachkundigen Partnern sollte im Vorfeld unbedingt eingeholt werden. Der chinesische Markt ist hart umkämpft. Nicht nur die ausländische Konkurrenz, sondern zunehmend auch chinesische Unternehmen mit detaillierten Marktkenntnissen und günstigen Preisen nutzen das Wirtschaftswachstum Chinas für sich. Besonders im Bereich der öffentlichen Ausschreibungen beklagen sich ausländische Unternehmen über Benachteiligungen. In der Business Confidence Survey 2014 der Deutschen Handelskammer China gaben 69 Prozent der befragten Unternehmer an, dass sich die Konkurrenz gesteigert habe. Durch das intensive Wachstum des lokalen Binnenmarkts wächst die Konkurrenz inländischer Unternehmen insbesondere seit 2011, dem Startjahr des 12. Fünfjahresplans – und damit auch der Druck auf deutsche Unternehmen, die sich in China angesiedelt haben. Die Branchen Dienstleistung, Produktion und Automobilindustrie sind besonders stark betroffen. Weniger Druck entsteht dagegen durch die Anmeldung diverser Patente seitens der chinesischen Unternehmen. Nur in seltenen Fällen handelt es sich hier um starke Konkurrenz. Abbildung 13: Bewertung der Konkurrenzentwicklung in China (Quelle: AHK Geschäftsklimaindex 2014) 5.2 Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich Energieeffizienz In der Business Confidence Survey der deutschen Handelskammer China im Jahr 2014 wurden steigende Lohnkosten wie bereits im Vorjahr als größte Herausforderung genannt. Auch im Baubereich treffen viele der genannten Punkte hier ansässige Firmen empfindlich. Die Verfügbarkeit qualifizierter Ingenieure mit Arbeitserfahrung ist besonders in den großen Städten sehr schlecht, und die große Fluktuation trägt nicht unbedingt zum guten Gelingen im Projektgeschäft bei. Das langsame Internet macht vielen Planern das Geschäftsleben zur Qual, die mit großen Datenmengen, Renderings oder auch ERP-Systemen arbeiten. Nicht selten geben solche Firmen im Endeffekt mehr Geld für eine verlässliche Standleitung zum Server des Mutterhauses aus als für die monatliche Büromiete. 43 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Administrative Hürden tun sich vor allem bei der Projektvergabe auf, während der Schutz geistigen Eigentums vor allem für Produktanbieter ein Thema darstellt. Wer je ein Fensterprofil auf einer Konferenz vorgestellt hat, sieht schnell, dass deutsche Technologie ein sehr beliebtes Fotoobjekt darstellt. Kooperationen mit den passenden Geschäftspartnern Es ist nicht immer einfach, den passenden Geschäftspartner in China zu finden. Staatliche oder ehemals staatliche chinesische Unternehmen greifen auf enorme Vertriebspotenziale zu, leiden jedoch unter Problemen wie ungeeignetem Personal, ineffizienten ManagementStrukturen, veralteten Produktionsstätten oder veralteten Marketing-Methoden. Doch auch private Firmen bergen Risiken. Bilanzen und Güter sollten zunächst kritisch geprüft werden, im besten Fall durch einen externen Berater. Man sollte im Vorfeld genügend Zeit für Recherchen und Sondierungsgespräche einplanen. Nur so kann ein Unternehmen detailliert analysiert und eingeschätzt werden. Abbildung 14: Geschäftliche Herausforderungen für Unternehmen in China (Quelle: AHK China Geschäftsklimaindex 2014) Zölle Im Jahr 2001 trat China der Welthandelsorganisation (WTO) bei. Seit dem Beitritt der V.R. China sanken die Handelszölle von 43,3 Prozent im Jahr 1992 auf weniger als 10 Prozent (2005). Viele Produkte aus dem Bereich der erneuerbaren Energien genießen im internationalen Handel deutliche Vorteile gegenüber anderen Produkten. So werden Windturbinen gebührenfrei verzollt und erhalten eine Vergünstigung der Mehrwertsteuer (8,5 Prozent anstatt 17 Prozent). Auf der anderen Seite ist der Import von Wärmepumpen mit einem Einfuhrzoll von 10 Prozent behaftet; zudem muss die komplette Mehrwertsteuer von 17 Prozent gezahlt werden. Seit dem 1. Mai 2014 zahlen zudem europäische Exporteure von Polysilikon, ein Bestandteil von PV-Anlagen, Zölle auf ihre Produkte. Seit dem Beitritt der Volksrepublik China in die WTO liefen die Importquoten für chinesische Unternehmen, Joint Ventures und Wholly Foreign Owned Enterprises aus. Darüber hinaus strich die chinesische Regierung die Auflagen zur Beschaffung von Betriebsmitteln und Rohstoffen aus China. Geistiges Eigentum und Ausschreibungen Die Volksrepublik China hat international den Ruf, die Verletzung des gewerblichen Schutzrechts zu tolerieren. Speziell deutsche Unternehmen sind mit dieser Problematik konfrontiert. Zwar gelten in der Volksrepublik China gesetzliche Regelungen bezüglich der Verletzung des geistigen Eigentums, doch diese Bestimmungen werden größtenteils nicht konsequent durchgesetzt. Dadurch entsteht für die deutsche Wirtschaft ein Risiko, speziell während der Phase des Markteintritts. Besonders deutsche Firmen aus den Bereichen Maschinenbau und Elektronik haben mit Plagiaten zu kämpfen. Einige Unternehmen aus Deutschland scheuen daher den Schritt, Teile der Produktion nach China auszulagern, um 44 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA das Risiko der Produktpiraterie zu vermeiden. Doch dieses Risiko gilt auch für Firmen, die keine eigene Geschäftsstelle in China haben. Noch immer ist China das Land, das weltweit die meisten Plagiate auf den Markt schwemmt. Betroffen sind hiervon jedoch ebenso sehr lokale wie internationale Firmen. Auch wenn die chinesische Regierung immer gezielter auf die Förderung von eigenen Innovationen setzt und Plagiatfälle verstärkt verfolgt, sollten deutsche Unternehmen vor dem Markteintritt Vorsichtsmaßnahmen in die Wege leiten. Es empfiehlt sich insbesondere, verfügbare Schutzrechte auf das geistige Eigentum in China anzumelden. Durch die Anmeldung von Schutzrechten ist die Gefahr von Übergriffen durch Wettbewerber zwar nicht gebannt, doch die eventuell entstehenden Konsequenzen vermindern sich dadurch deutlich. Die offizielle Anmeldung von geistigem Eigentum liefert die Basis für das rechtliche Einschreiten im Falle eines Plagiats. Im Falle einer geplanten Anmeldung der Schutzrechte müssen sämtliche involvierte Faktoren der Wertschöpfungskette in die Planung integriert werden. Das bedeutet, dass eine Aufstellung der Zulieferer, Kunden und Wettbewerber sowie der Mitarbeiter in das Schutzrechtsmanagement eingetragen werden muss. Herausforderungen beim Erwerb von Grundstücken Eine der größten Barrieren für internationale Firmen ist die Gesetzgebung der Volksrepublik China beim Erwerb von Grundstücken. Der Erwerb oder gar Besitz von Grundstücken ist nicht möglich. Allerdings können Rechte an Grundstücken erworben werden. Hier gilt: 40 Jahre für Gewerbe, 50 Jahre für industrielle Nutzung und 70 Jahre für Wohngebäude. Zum Erwerb einer Immobilie benötigen ausländische Firmen eine Unternehmensform, die dem chinesischen Rechtsstatus gerecht wird. Beträgt eine geplante Investition mehr als 10 Millionen USD, muss das Stammkapital der entsprechenden Gesellschaft mindestens 50 Prozent betragen. Geschäfte mit Grundstücken müssen den zuständigen Behörden gemeldet werden, um eine Genehmigung zu erhalten. Hohe Fluktuation qualifizierter Mitarbeiter Viele deutsche Unternehmen werden während des Markteintritts sowie bei der Expansion der Firma durch einen Mangel an passend ausgebildeten Mitarbeitern aus China gebremst. Da die chinesische Wirtschaft stetig wächst, wechseln chinesische Angestellte häufig ihren Arbeitsplatz. Die Fluktuationsrate in China liegt bei 13 Prozent bis 25 Prozent. In Deutschland wären Werte dieser Größenordnung ein Anzeichen für eine Krise, in China jedoch ist eine 15-prozentige Fluktuationsrate eine solide Basis. Die Faktoren eines guten Arbeitsplatzes sind für chinesische Mitarbeiter in erster Linie am Gehalt orientiert. Mit steigendem Wohlstand zählen jedoch auch Faktoren wie die Sicherheit des Arbeitsplatzes, Angebote zur Weiterbildung, Aufstiegschancen im Unternehmen, projektunabhängige bzw. langfristige Verträge, überdurchschnittliche Arbeits- und Lebensbedingungen, flexible Regelungen in der Familienphase, außerbetriebliche Aktivitäten der Belegschaft oder Angebote für Kurse und Sportvereine. Besonders hohe Quoten der Fluktuation sind bei Unternehmen in neuen Branchen, wie der Umwelttechnologie, zu beobachten. Steigt jedoch die Marktreife, binden sich Mitarbeiter immer intensiver an ihr Unternehmen. Interkulturelle Barrieren Auch interkulturelle Unterschiede, so etwa Mentalität und Sprache, sind nach wie vor eine Herausforderung eines Markteintritts in China. Durch die Intransparenz und vielschichtigen Verzweigungen der chinesischen Geschäftswelt sind die Vorgänge zur Abwicklung von Geschäften komplex. Eine vollständige Dokumentation von Transaktionen, technischen und legalen Dokumenten gehört in China nicht zum Standard. Arbeitet ein potenzieller Investor hier zu detailliert, kann sein chinesischer Gegenpart schnell Geduld und Interesse verlieren. Zudem ändern sich die Vorschriften zur Standardisierung ständig; daher ist es schwierig für westliche Unternehmen, den Überblick zu wahren. In die Gesetzesprozesse im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen sind viele Interessengruppen involviert, was leicht zu Verwirrungen führen kann. Westliche Unternehmen dürfen einen Markteintritt in China daher nicht auf die leichte Schulter nehmen und sollten sich im Vorfeld ausreichend informieren. Herausforderungen bzgl. gesetzlicher Rahmenbedingungen und Standards Insbesondere Firmen, die zum ersten Mal in den chinesischen Markt eintreten, müssen sich über eine Reihe von Herausforderungen im Klaren sein, die die Green Building und Energieeffizienz-Standards betreffen. Die Rahmenbedingungen sind kompliziert und häufig nur auf Chinesisch formuliert; dasselbe gilt für die Vorgaben und 45 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Kennungen verschiedener Organisationen. Zudem ändern sich die Bedingungen häufig und sind daher nicht immer transparent. Zusätzlich zu den bereits existierenden Standards veröffentlichen verschiedene Aufsichtsbehörden auf ihrer Website zudem technische Vorgaben für spezifische Produkte und Dienstleistungen. Es gibt allerdings kein zentralisiertes Amt, das einen Überblick über alle Vorgaben schaffen kann. Unternehmen sollten sich daher mit ihrem Importeur, dem zuständigen chinesischen Handelsverband oder mit der Zertifizierungsstelle in Verbindung setzen und nach den Vorgaben fragen. Auch eine professionelle Beratung empfiehlt sich107. Herausforderungen im Bereich Planung Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass chinesische Unternehmen und Behörden erst von der Notwendigkeit überzeugt werden müssen, dass eine Planung mit entsprechendem Fachwissen für den Erfolg eines Energieeffizienz oder Green Building Projekts unabdingbar ist. Bei chinesischen Unternehmen ist es nicht üblich, diese gesonderten Leistungen für den Aufwand eines aus ihrer Sicht unnötigen Planungsaufwands zu finanzieren. Eine Ausnahme findet sich bei Projekten wie Ökoparks. Diese benötigen durch die intensive Verflechtung von unterschiedlichen Segmenten und somit Firmen des Bausektors eine intensive Planung. Diese kann wiederum durch ausländische, vorzugsweise deutsche, Unternehmen angeboten werden. In den vergangenen Jahren sind die Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen in China komplexer geworden. Gelegentlich ist von ausländischen Firmen zu lesen, die sich aus China zurückziehen, weil der Erfolg ausblieb. Für den Bereich Umwelt, insbesondere Energieeffizienztechnologien, ist der Bedarf an internationalem Know-how nach wie vor enorm, auch wenn der Konkurrenzdruck spürbar zunimmt. Der Schlüssel zum Erfolg für deutsche Unternehmen liegt im Falle Chinas in einer guten Marktvorbereitung, der passenden Strategie für den Markteintritt sowie in der Rekrutierung qualifizierten Personals und der Auswahl geeigneter Kooperationspartner vor Ort. Für internationale Firmen, die in energieeffizientes Bauen in China involviert sind, bringt besonders die Zusammenarbeit mit lokalen Design-Instituten Schwierigkeiten. Vor Beginn der Bauphase fehlt teilweise der Zugang zu Verständnis von „grünen Baustoffen“. Danach hapert es oft an der erforderlichen Überwachung des Projekts. Schwierigkeiten bringen zudem ungenügende Kenntnisse der Brache. 5.3 Markt- und Absatzpotentiale für deutsche Unternehmen, Chancen und Risiken Da chinesisches Know-how und Technologien im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen noch nicht ausgereift sind, bieten sich große Marktchancen für deutsche Unternehmen. Deren Erfahrung, Expertise und Ausbildung werden auf dem chinesischen Markt nach wie vor hoch geschätzt. Gestiegene Marktchancen für deutsche Unternehmen mit Schwerpunkt Gebäude-Energieeffizienz Auch dank der Fördermaßnahmen der Regierung öffnet sich in China ein großer Markt für Firmen, die auf energieeffizientes Bauen spezialisiert sind. Experten schätzen, dass aufgrund der Energy Efficiency Codes und der verstärkten Kontrollen während des 13. Fünf-Jahresplans ein Investment von bis zu 100 Milliarden RMB (ca. 13 bis 14 Milliarden Euro) in den Green Building Markt in China geflossen ist108. Potenzial bergen dabei nicht nur der Markt für neue Gebäude, sondern auch die Gebäudeumrüstung. Auch finanzielle Anreize vergrößern das Marktpotenzial für Produkte zur Energieeffizienz in Gebäuden. Auf dem chinesischen Markt fehlen noch Zulieferer von Produkten zur Energieeffizienz und Dienstleistungen mit Fähigkeiten im Marketing und ausreichend Markterfahrung – eine Lücke, die internationale Firmen füllen könnten. Deutsche Unternehmen mit den entsprechenden Kenntnissen und Fähigkeiten zur Planung, Beratung und mit einer langjährigen Erfahrung im Bereich Green Building, haben in China große Marktchancen. Für sie findet sich ein breites Spektrum an Projekten. Insbesondere bei den im 12. Fünfjahresplan erwähnten Segmenten des Bausektors bietet sich ein großes Potenzial: HLK-Systeme, Gebäudehülle, integrierte erneuerbare Energien und Beleuchtung. 107 EU SME Centre 2014. 108 Phoenix Finance 2015 46 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Der chinesische Vizeminister des Bauministeriums, Qiu Baoxing, prognostiziert, dass bis 2020 die gesamte Nachfrage an Investitionen für Energieeffizienz im Bausektor umgerechnet rund 200 Milliarden Euro ausmachen wird. Der Markt für HLK-Systeme beinhaltet dabei allein ein Volumen von 30 Millionen RMB (ca. 3.5 Millionen Euro). Der Markt für energieeffiziente Beleuchtung ist bis zum Jahr 2015 auf eine Höhe von 80 Millionen RMB (ca. 9.4 Millionen Euro) gewachsen. Gestiegene Marktchancen für deutsche Unternehmen im Bereich Green Building Auch wenn der Markteintritt in Green Building für deutsche Firmen in China noch schwer zu bewerkstelligen ist, lässt sich ein gestiegenes Interesse gerade an deutschem Know-how beobachten. Laut Experten liegt die Stärke von deutschen Unternehmen im Bau komplexer Gebäude. Sie können viele Dienstleistungen rund um den Lebenszyklus einer Immobilie anbieten – von der Planung über den eigentlichen Bau bis zum Betrieb und zur Revitalisierung oder zum Abriss. Genau diese Kompetenz ist im Green Building in China gefragt. Zudem wird in Deutschland seit langem grün gebaut, daher bringen die Unternehmen spezifische Expertise mit. Für einfache Hochhäuser dagegen wird deutsche Expertise in China eher weniger gebraucht. Für führende internationale Designinstitute, Beratungsunternehmen und Ingenieure bietet sich also wachsendes Potenzial, mit Chinas Green Building Gemeinschaft während der frühen Planungsphasen enger zusammenzuarbeiten. Durch diesen Austausch können Chinas Entwickler, Eigentümer und lokale Designinstitute die integrierten Designansätze besser nachvollziehen, um die Green Building Projekte auf Ebene der Energieeffizienz und Kostenreduzierung weiterzuentwickeln. Durch die Konsolidierung des Immobilienmarkts und eine zunehmend anspruchsvolle Kundschaft wird China in Zukunft vermehrt auf Green Buildings setzen. Trotz des Wachstums von nationalen Standards werden auch im kommenden Jahrzehnt internationale Standards und internationales Wissen in China gefragt sein, da die starke Nachfrage nach Leuchtturm-Projekten von chinesischen Firmen nicht gedeckt werden kann. Lokale chinesische Unternehmen werden zwar nationalen Standards folgen, doch internationale Firmen können innovative Lösungen von global agierenden Anbietern aufgreifen, die den Weg für chinesische Firmen vorgeben. Somit kann landesweit Einfluss ausgeübt werden. Bau, integrierte Planung und Qualitätskontrolle von Green Building sind in China noch im Anfangsstadium begriffen. Green Buildings haben das Potenzial zu einem Massenmarkt aufzusteigen, der sich langfristig rechnet, komfortableres Leben ermöglicht und die Energiekosten senkt. Hierfür müssen Erfolge aus grüner Bauweise jedoch messbar und vergleichbar gemacht werden. Marktchancen für deutsche Produkthersteller Für die Branchen der erneuerbaren Energien, Abfall- und Abwasserbehandlung sowie E-Mobility bieten sich sehr gute Möglichkeiten, Green Technologies mit deutschem Know-how gewinnbringend in China zu platzieren. Hier werden Fachkräfte mit einem entsprechenden Wissen benötigt. Die Standards für energieeffizientes Bauen in China werden immer detaillierter; so erhöhen sich auch die Anforderungen an Produkte und Technologien. Ein Punkt, an dem deutsches Know-how greifen kann. Deutsche Technologie- und Anlagenanbieter für Industrieöfen und –kessel sowie elektromechanische Systeme profitieren besonders von den Energiesparzielen der Regierung. Des Weiteren ist deutsche Expertise zur Nutzung von Hoch/Niedrigtemperatur-Abwärme sowie Druck in Produktionsstätten gefragt. Auch die Sparte Gebäudeindustrialisierung bietet großes Marktpotenzial innerhalb der kommenden Jahre für deutsche Unternehmen, die in dem Bereich tätig sind. Technologien und Anlagen zur Etablierung und Optimierung der Überwachungs- und Kontrollsysteme, die technische Aufrüstung von bereits bestehenden Anlagen und die Beteiligung an energieeffizienten Bauprojekten sind weitere Bereiche, in denen sich deutsche Unternehmen in China profilieren können. Dies beinhaltet folgende Teilbereiche: Verkauf von Technologie zur Ermittlung des Energieverbrauchs Technologie zur Steuerung und Regulierung des Energieverbrauchs Technologie zur Aufrüstung von bestehenden Produktionsanlangen Technologie zur Aufrüstung von neuen, den Energiestandards entsprechenden Produktionsanlagen 47 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Marktchancen für deutsche Dienstleister Der Wissenstransfer für die Instandhaltung von Gebäuden und deren Wartung bietet Marktchancen für deutsche Unternehmen aus der Facility-Management-Branche. Auch deutsche Unternehmensberatungen haben im Bausektor gute Chancen auf Erfolg. Insbesondere deutsche Beratungsdienstleister aus dem Bereich der Geothermie haben Potenzial in China. Noch gibt es in China zudem viel Raum für ausländische Gebäudezertifizierungen, so beispielsweise das deutsche DGNB-System, BREEAM aus Großbritannien und das amerikanische LEED-System. Spezielle DIN-Richtlinien und die Marke TÜV genießen ebenfalls einen guten Ruf, der sich für Green Building Projekte nutzen lässt. Marktpotenziale für deutsche Dienstleister bieten sich dabei insbesondere in folgenden Bereichen: Regierung/Behörden/Institutionen haben aufgrund der Vielzahl der erlassenen Gesetze, Richtlinien und Vorgaben einen Wissens- und Ausbildungsbedarf. Hier können deutsche Dienstleister durch Ausbildungsangebote gezielt Kontakt zu den Entscheidungsträgern und Durchführungsorganen herstellen. Chinesische Serviceunternehmen, die vom Staat autorisiert sind, Audits durchzuführen, benötigen im aktuellen Stadium einen Wissenstransfer in Bezug auf Prozess- und Durchführungsmanagement. Hier bietet sich die Möglichkeit, spezifische Ausbildungslehrgänge zu platzieren. Des Weiteren ist die Durchführung eines gesamten Cleaner-Production-Audits in Form einer Kooperation zwischen deutschem Dienstleister und chinesischem Serviceunternehmen denkbar. Bei Produktionsunternehmen, die einen freiwilligen selbstständigen Audit-Prozess durchführen wollen, können Beratungsdienstleistungen im Bereich Energieverbrauchsbewertung sowie Energieverbrauchsoptimierung platziert werden. In Unternehmen mit besonders hohem Energieverbrauch müssen den Vorschriften zufolge Fachkräfte und Managementpersonal zur Energieverbrauchüberwachung und -Optimierung eingestellt werden. Hier bietet sich deutschen Dienstleistern ebenso die Möglichkeit, mit Ausbildungsseminaren dieses Personal entsprechend zu qualifizieren und ggf. weiterführende Dienstleistungen anzubieten. Derzeit entwickelt sich zudem ein neuer Markt im Bereich des Energy Management Contractings. Dies hat den Hintergrund, dass rund 75 Prozent der Energiedienstleister die chinesischen Standards der Energy Management Company Association of China (EMCA) nicht erfüllen. Hier besteht ein deutlicher Bedarf an deutschem Knowhow, Management und Beratungen mit der entsprechenden Expertise. Marktpotenzial bieten hier die Bereiche Financing und die Bereitstellung von Know-how und entsprechenden Technologien. 5.4 Chancen und Risiken für eine Markterschließung in anderen Umweltbereichen Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Chancen und Risiken von verschiedenen Teilbereichen der Umweltbranche. Tabelle 5: Chancen und Risiken im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China nach Branche (Quelle: econet china 2012) 48 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 5.5 Vertriebs- und Projektvergabestrukturen Auch im Markt für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen trägt der Vertrieb entscheidend zum Erfolg auf dem chinesischen Markt bei. Dabei sind allerdings eine Reihe von Herausforderungen zu meistern: Händler sind häufig leistungsschwach und unmotiviert. Korruption kann ein weiteres Hindernis auf dem Weg zur erfolgreichen Produktplatzierung darstellen. Indirekter Vertrieb Vor zehn Jahren war Handel oft nur über Hong Kong möglich, das hat sich mittlerweile jedoch geändert. Viele deutsche Unternehmen gehen mittlerweile direkt nach China. Das macht auch für den Markt von Produkten im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen Sinn. Die Händler in Hong Kong verfügen meist nur über gute Kontakte und starke Handlungsmöglichkeiten in Südchina; energieeffizientes Gebäudematerial wird aber in ganz China benötigt. Wenn ein Unternehmen seine Produkte auf dem gesamten chinesischen Markt verkaufen möchte, sollte es sich in China die besten Großhändler und Distributoren vor Ort suchen, am besten in allen Regionen – Ostchina, Nordchina und Südchina. Vorzeigeprojekte im Bereich Green Building werden insbesondere in den Wirtschaftszentren des Landes gebaut wie Shanghai, Beijing, Shenzhen und Guangzhou. Zudem sind die Ökostädte ein wichtiger Anziehungspunkt für Hersteller von energieeffizienten und grünen Technologien. Gegen einen Händler spricht aber auch die Tatsache, dass die Mitarbeiter oft unqualifiziert und schwer zu motivieren sind 109. Die Auswahl eines Händlers sollte nicht allein auf Basis eines Messekontakts entstehen – zumal chinesische Distributoren oft auf chinaweiter Exklusivität bestehen. Due Diligence und ein Besuch vor Ort sind unverzichtbar. Direkter Vertrieb Für eine deutsche Firma, die energieeffiziente Materialien oder Dienstleistungen in China verkaufen möchte, bietet sich besonders der direkte Vertrieb an. Der direkte Vertrieb ist in den letzten Jahren zum Hauptvertriebsweg für deutsche Firmen auf dem chinesischen Markt geworden. Es ist auch der Weg, mit dem sich die meisten Umsatzzuwächse erzielen lassen. Es empfiehlt sich, als offizieller Partner in einem Prestigeprojekt involviert zu sein – sei es ein Green Building Pilotprojekt oder eine Ökostadt bzw. Ökopark. So kann sich der deutsche Hersteller bereits eine gewisse Reputation erarbeiten, die ihm in der Zukunft nutzen wird110. Beim direkten Vertrieb gibt es zwei Möglichkeiten- entweder der Direktverkauf über ein eigenes Werk in China oder der Direktverkauf über eine Handelsfirma oder über ein Representative Office. Direkter Vertrieb über ein eigenes Werk in China Vorteil dieser Vertriebsform ist die Tatsache, dass keine langen Lieferzeiten anfallen und dass die Zollabwicklung umgangen werden kann. Dies stärkt einerseits die Ausgangslage auf dem chinesischen Markt; andererseits verlangen chinesische Abnehmer, insbesondere im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen, oft nach Qualität Made-in-Germany. In vielen Branchen ist ein eigenes Werk vor Ort allerdings bereits der entscheidende Erfolgsfaktor, in China den Umsatz steigern zu können. Ob dies auch für Green Building und energieeffiziente Baumaterialien der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Es ist jedoch möglich, dass mit einer größeren Anzahl von Green-Building-Projekten in der Zukunft ein eigenes Werk in China einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringen kann, um die gestiegene Nachfrage zeitnah zu erfüllen. Green Building scheitert in China häufig noch an den Kosten; eigene, billigere Produktion in Fabriken vor Ort wäre eine Möglichkeit, dieses Hindernis aus dem Weg zu räumen. Dieser Aspekt ist besonders im Hinblick auf Gebäudeindustrialisierung zu bedenken. Diese Form der Vorfertigung ist ein wachsender Zukunftsmarkt für deutsche Firmen in China im Bereich Green Building. Für Erfolg auf dem chinesischen Markt für Gebäudeindustrialisierung ist es hilfreich für deutsche Firmen, über eine eigene Fabrik in China zu verfügen. Dies garantiert nicht nur geringere Kosten, sondern auch schnellere Vertriebswege und Nähe zum Abnehmer. Im Bereich Gebäudeindustrialisierung ist daher der direkte Vertrieb über ein eigenes Werk in China zu empfehlen. 109 110 49 Asia Pacific Management Consulting 2014. China Brand Consulting 2013. ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Direkter Vertrieb über eine Handelsfirma oder über ein Representative Office Insbesondere chinesische Abnehmer fragen explizit nach energieeffizienten Baumaterialien, die in Deutschland gefertigt wurden – sicherlich nicht bei Fugenkleber, aber besonders für prestigeträchtige Elemente wie Fenster und Türen. Made-in-Germany verspricht nach wie vor hohe Qualität und wird bei Vorzeigeprojekten gerne eingesetzt. Bei solchen Projekten ist die Qualität wichtiger als der Preis – deutsche Produkte erfreuen sich daher großer Beliebtheit. Wichtig ist hierbei, dass der Hersteller den chinesischen Abnehmer durch qualifiziertes Personal technisch beraten kann. Chinesische Abnehmer schätzen zudem, dass deutsche Unternehmen zuverlässig und nicht korrupt sind. Sie sehen es daher als sicher an, wenn sie direkt vom Hersteller kaufen. Dezentraler Vertrieb Dezentraler Vertrieb ist in China aufgrund der Marktgröße dem zentralen Vertrieb vorzuziehen. Auch im Bereich energieeffiziente Gebäudematerialien ist es wichtig, dass lokale Verkäufer das jeweilige Projekt vor Ort begutachten. Lokale Verkäufer haben Vorteile, da sie den jeweiligen Dialekt sprechen und sich Zeit für den Kunden nehmen können. Im Bereich Green Building lohnt sich eine solche Struktur insbesondere für Ökostädte und Ökoparks, in die deutsche Unternehmen intensiv involviert sind. Unterstützung beim Vertrieb Unterstützung für deutsche Unternehmen im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen bieten auch Beratungsstellen vor Ort, so etwa econet china. Firmen, die als Partner von econet china auf dem chinesischen Markt agieren, profitieren von einem ausgereiften Business-Netzwerk und langjähriger Erfahrung auf dem chinesischen Markt für Green Building und Energieeffizienz-Gebäude. Regelmäßige econet salons in China bieten zudem die Möglichkeit, mit chinesischen Entscheidungsträgern in Kontakt zu kommen. Für deutsche Hersteller energieeffizienter Gebäude-Produkte lohnt sich zudem ein Blick auf die Datenbanken und Plattformen, die die chinesische Regierung bereitstellt. Eine Auflistung der Produkte in der Chinese code compliance software PKPM-Energy, im Green Building Material Catalog oder in der Building Material Procurement Platform for Low-Income Housing steigert die Wahrscheinlichkeit, dass die Produkte gekauft werden, beträchtlich. Da sich die Regulierung der Produkte auf dem chinesischen Markt für grüne und energieeffiziente Gebäudematerialien ständig ändert, ist es oft schwierig für westliche Unternehmen, den Überblick zu behalten. Je nach Spezifizierung und Anwendung des Produkts sind die Vorschriften, die ein Produkt erfüllen muss, völlig anders. Professionelle Unterstützung lohnt sich daher für jedes Unternehmen, das neu auf dem Markt ist. Ein deutsches Unternehmen, das auf dem chinesischen Markt für Gebäude-Energieeffizienz und Green Building aktiv werden will, sollte in jedem Fall zunächst detailliertes Wissen über den Zielmarkt sammeln. Eine gute Möglichkeit dafür sind die zahlreichen Messen und Konferenzen zu den Zielmarkt betreffenden Themen, die jedes Jahr in China stattfinden. Des Weiteren gibt es eine Reihe nützlicher Fachpublikationen, genau wie einige statistische Datenbanken, die bei der Wissenssuche weiterhelfen können. 50 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 6. Zielgruppenanalyse 6.1 Profile Marktakteure 6.1.1 Unternehmen, die bereits im Zielmarkt als Anbieter der untersuchten Marktsegmente im Bereich Energieeffizienz tätig sind Es sind bereits viele Unternehmen auf dem Zielmarkt aktiv, die potenzielle Partner und Wissenslieferanten für deutsche Unternehmen im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China darstellen. Es wäre vermessen, hier eine Übersicht einzufügen, die Anspruch an Vollständigkeit hat. Für eine Detailsuche sei das Verzeichnis der deutschen Firmen in China empfohlen, das unter http://www.german-company-directory.com/ zu erreichen ist. Im Folgenden sind die Partner von econet china mit Produkten und Services aufgelistet, von denen die meisten bereits über langjährige Erfahrungen und Know-how in China verfügen. Viele der econet partner sind Architektur – und Designfirmen, die bei Bauprojekten in China eine ausführliche Beratung anbieten. Einige econet partner stellen Isolierungs – oder PV-Produkte her, die für energieeffiziente und grüne Gebäude genutzt werden können. Tabelle 6: econet china Partner 2016 Partner AS&P FTA Fraunhofer Merck Mudi 51 Produkte und Dienstleistungen Die Haupttätigkeitsbereiche von AS&P sind Architektur, Urban Design, Transportation Planning. AS&P ist bereits seit 2001 in China und hat seitdem mehrere Projekte in den Bereichen urban planning und Architektur erfolgreich durchgeführt. FTA stellt hauptsächlich DesignDienstleistungen sowie Beratung für grüne Bürogebäude, Industrieparks und städtische Gebäudekomplexe zur Verfügung. Seit dem Markteintritt der Gruppe in China im Jahr 2003 hat FTA schon über 10 Millionen m² Gebäudefläche designt. Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt eine Repräsentanz in Peking seit 1999. Die Repräsentanz bildet eine Brücke zwischen dem chinesischen Forschungsmarkt und dem Fraunhofer-Institut. Die Aktivitäten von Fraunhofer richten sich auf Marketing und Expansion aus, was bietet seinen Kunden einen direkten Kontakt mit dem gesamten Spektrum an Fachwissen über alle Fraunhofer-Instituten in Deutschland. Merck stellt innovative Photovoltaik- und Solarzellen her, die mit Chemikalien aus Drucktechnik kombiniert werden. Das Unternehmen verfügt über ein Netzwerk in 18 chinesischen Städten. Mudi legt den Fokus auf die Planung von E-Mail und Website [email protected] www.as-p.de [email protected] www.ftaarch.com http://www.fraunhofer.cn [email protected] www.merckgroup.com [email protected] ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Rehau Rheinzink RhineScheme RSAA Sto Trittec Tüv Süd 52 energieeffizientem Bauen genauso wie auf grüne Architektur und nachhaltiges städtisches Bauen. Mudi hat langjährige Erfahrung auf dem chinesischen Markt und hat bereits einige Vorzeigeprojekte unter anderem in Hangzhou, Chengdu und Shanghai fertiggestellt. Rehau liefert weltweit erfolgreiche PolymerProdukte für Gebäudeteile, Automobile und Industrie. In China verfügt die Firma über fünf Gebäude und eine Fabrik in Hong Kong, Shanghai, Beijing, Chengdu, Guangzhou und Taicang. Rheinzink stellt made-in-Germany TitaniumZink-Spulen und Platten für Fassade und Gebäudehülle her. In China ist Rheinzink bereits über zehn Jahre tätig, wo das Unternehmen eng mit Architekten und Gebäudeentwicklern zusammenarbeitet. RhineScheme plant weltweit Gebäude und verfügt insbesondere über Erfahrung in den Bereichen Design, Beratung und Projektmanagement. Seit 2002 liegt der Hauptfokus des Unternehmens auf China, wo bereits einige zertifizierte Pilotprojekte entstanden. RSAA ist international als Beratungsfirma für Architektur und städtisches Design tätig. In China ist die Firma seit dem Jahr 2004 insbesondere im Bereich öffentliche Bauprojekte aktiv; sie hat unter anderem den Masterplan für die Sino-Singaporean Tianjin Eco-City erstellt. Der Fokus von Sto liegt auf umweltfreundlichen Gebäudematerialien, so wie EIFS, Silent Panel&Modular, Betonsysteme und Silotechnologie-Ausrüstung. Sto hat reichlich Erfahrung in China: Das erste Projekt führte die Firma dort bereits im Jahr 1995 aus. Trittec bietet Insektenschutz von höchster Qualität. Die Luft,- und Lichtdurchlässigkeit von Trittecs Funktionalen Fenster Bildschirme sind bisher weltweit einmalig. Seit 2008 legt Trittec einen starken Fokus auf die Entwicklung funktionaler Fensteranzeigen zum Schutz der Umwelt vor schädlichen Partikel - wie Pollen und Feinstaub. Tüv Süd bietet unter anderem Inspizierung, Tests, Zertifizierung und Training in den Bereichen PV, Energieeffizienz, Green Building und E-Mobility an. In China hat Tüv Süd vier Hauptbüros in Beijing, Shanghai, Hong Kong und Taipei mit mehr als 1800 Mitarbeitern. www.mudi.com [email protected] www.rehau.com [email protected] www.rheinzink.cn [email protected] www.rhinescheme.com [email protected] www.rs-aa.com [email protected] www.sto.com.cn [email protected] www.trittec.cn [email protected] www.tuv-sud.cn ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Wacker Wineo Wacker legt den Fokus auf Gebäudeisolierung, insbesondere auf ETICS und EIFS Systeme. In China hat das Unternehmen mehrere erfolgreiche Projekte über einen Zeitraum von zehn Jahren fertiggestellt. wineo ist eine junge Marke – und steht doch auf erfahrenen und hochkompetenten Beinen: Denn hinter wineo stecken die erfolgreichen Familienunternehmen Windmöller Flooring und Witex Flooring Products, die im Januar 2013 zusammengeführt wurden. In den hochwertigen Laminatböden, den elastischen Designbelägen, den modernen Multi-Layern und den umweltfreundlichen Bio-PU-Böden steckt die ganze Leidenschaft des Teams, das mit viel Engagement und Gespür immer neue und innovative Produkte entwickelt. [email protected] www.wacker.com [email protected] www.wineo.de Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen Verwaltungsebenen (Zentralregierung / Regionen / Kommunen), die in China für Energieeffizienz-Belange zuständig sind Tabelle 7: Übersicht über die für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen relevanten Entscheidungsträger in China Name Mohurd (Ministry of Housing and Urban-Rural Development) Mohurd entwirft Richtlinien, Gesetze und Entwicklungspläne im Zusammenhang zur städtischen und regionalen Planungs-und Bauzeit, der Bauindustrie und Stadtwerke. Mohurd setzt nationale Standards für Bauprojekte ein, beaufsichtigt Marktzugang, ProjektAusschreibungen und Qualität und Sicherheit Überwachung. Kontakt Minister: Chen Zhenggao Adresse: 9 Sanlihe Rd, Beijing 100835 Telefon: 86-10-6839-4114(operator); 6839-3292 (office) Fax: 86-10-6839-3333 Website: www.mohurd.gov.cn MEP (Ministry of Environmental Protection) Recherchen und Studien bezüglichen Richtlinien, Rechtsvorschriften und Technologien über energieeffizientes Bauen, Management von Pilotprojekten, Evaluierung und Förderung von innovativen Technologien im Bereich energieeffizientes Bauen, Zusage von nationalen R&D Programm im Bereich energieeffizientes Bauen, Bereitstellung eines politischen, technischen und wirtschaftlichen Beratungsdienstes für Bauprojekte und die Industrie, Organisation und Entwicklung von industriellen und nationalen Standards und Richtlinien bezüglichen Technologien zum energieeffizienten Bauen. Minister: Chen Jining Adresse:115 XizhimenneiNanxiaojie, XichengDistrict, Beijing100035 Telefon: 86-10- 66556006 Website: http://english.mep.gov.cn NDRC (National Development & Reform Commission) Die National Development & Reform Commission ist eine makroökonomische Regulierungsbehörde des chinesischen Stadtrates. Ihre Zuständigkeiten sind der Vorsitzender: Xu Shaoshi Vice Minister: Qi Liu Address: No. 38 S. Yuetan Street, Xicheng District, Beijing100824 Telephone: 010-68502087 53 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Entwurf und die Gestaltung von Richtlinien zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, sowie deren Reformen. MOST (Ministry of Science & Technology) Zuständigkeiten des Ministry of Science & Technology: Entwicklung und Darlegung von politischen Strategien um den Bereich Forschung und Technologie des Landes zu fördern, Entwurf von Richtlinien und Normen betreffend Forschung und Technologie sowie Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung. State Grid ESCO Energiedienstleister mit der Aufgabe, das chinesische Stromnetzwerk (das sich über 26 Provinzen, autonome Regionen und Stadtregionen erstreckt) weiterzuentwickeln und instand zu halten. Eigentümer der 2002 gegründeten ESCO ist die chinesische Regierung. Fax: 010-68502088 Website: http://en.ndrc.gov.cn/ Minister: Wan Gang Adresse: 15B Fuxing Road, Beijing100862 Telefon: +86-10-5888 1385 Fax: +86-10-5888 1304 Website: http://www.most.gov.cn/eng/ President: Liu Zhenya Adresse: No 86, West Chang´an Street, Xicheng District, Beijing 100031 Service Hotline: 95598 E-Mail: [email protected] Website: http://www.sgcc.com.cn/ Auch in Shanghai gibt es einige Ansprechpartner für Projekte im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen Dazu gehören die Shanghaier Verwaltung für den Bausektor und zwei wichtige Forschungsinstitute. Tabelle 8: Überblick über die administrativen Anlaufstellen für den Zielmarkt in Shanghai Name Kontakt Shanghai General Administration of the Market for Construction and Construction Materials Director: Mr. Wen Feng Adresse: 508 683 Xiao Mu Qiao Rd, Shanghai 200032, China Telefon: +86-21-6418 2573 Fax: 86-10-6839-3333 Website: www.shjcfz.com Director: Mr. Bin ZHANG Adresse: 193, West Fuxing Rd., Shanghai, China, 200031 Telefon: +86-21-64718289-268 Fax: +86-21-34010235 Website: www.shfky.com Director: Mr. Zheng Zhou Adresse: 75 Wan Ping Road 200032 Shanghai Telefon: +86-21-64384724, 6468 5093, 6439 0809 * 281/310 Fax: +86+21-64381246 Website: www.shjcfz.com Director: Mr.Gan Zhongze Adresse: Shanghai Green Building Council No. 75 Wan Ping Road (South) Shanghai, 200032 Telefon:021-64390809 Website:http://www.shgbc.com/ E-Mail:[email protected] Shanghai Real-Estate Science Research Institute, Shanghai Housing Quality Inspection Shanghai Research Institute of Building Science Shanghai Green Building Council 6.1.2 Potentielle Partner 54 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Neben Unternehmenspartnern bieten sich in China Verbände für eine Zusammenarbeit an. Die Wichtigsten werden daher hier angeführt. Tabelle 9: Die vier wichtigsten chinesischen Verbände im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen Name CCIA (China Construction Industry Association) Zuständigkeit der CCIA: Implementierung der Gesetze und Richtlinien, die sich auf Baumaterialien beziehen. Verbindungen zwischen Unternehmen der Baummaterialindustrie und Baufirmen herzustellen Durchführung von Marktrecherchen Sicherstellung einer effektiven Kommunikation der Mitglieder Beratende Tätigkeiten für die Mitglieder des Verbandes Marketing für die Baumaterialindustrie Organisation von Trainingsprogrammen und Informationsaustausch CBMIA (China Building Material Industry Association) Die CBMIA ist als nationaler Verband, eine Verbindungsstelle zwischen der Regierung und seinen Mitgliedern. Der Verband repräsentiert Firmen und Organisationen der Baumaterialindustrie. Seine Aufgaben sind die Vertretung von Interessen und Rechten seiner Mitglieder, die Sicherung eines fairen Marktwettbewerbs, Förderung von internationaler Kooperation und Beratungstätigkeiten. Kontakt Adresse: Bei san huandong Str. Nr. 6, (China International Exhibition Center), Hall1, 4-Stock Zimmer 338, Beijing, China, 100076 Telefon: 010-84600943 Website: http://corp.ccd.com.cn Adresse: Guanzhuang, Chaoyang District, Beijing, P.R.C. Post Code: 100024 Telefon: +86-10-51167297 E-mail: [email protected] CREA (China Real Estate Association) Vice President: Yongping Wang Die CREA führt Studien und Recherchen zu relevanten Sachverhalten der Industrie durch, halt vierteljährlich nationale Versammlungen zum Thema Wohnbau ab, organisiert Workshops, stellt der Regierung Gesetzesvorschläge betreffen der Entwicklung der Industrie vor, initiiert Marketingaktivitäten im Sinne der Immobilienbranche, bildet eine Brücke zwischen den Behörden und der Immobilienbranche, fördert internationale Zusammenarbeit im Immobiliensektor etc. Adresse: Room 513, Yuquan Building, No.3 Shijingshan Road Telefon: 010-88255228,88255005 Fax: 010-88255149 Website: www.ccrea.com.cn EMCA (China Energy Conservation Service Industry Association) Director:Shen Longhai Die EMCA wurde im Jahr 2003 eingeführt, hauptsächlich um die Rolle der Energiedienstleister, ESCOs, in China zu stärken. Die Aktivitäten des Verbandes sollen die Tätigkeiten der Unternehmen, die Produkte zur Energieeffizienz herstellen, wesentlich erleichtern. Des Weiteren stellt der EMCA ein Bindeglied zwischen ESCOs und der Regierung dar. Adresse: Floor 12B, Gate 7, Dacheng Plaza, No.28 West St, Xuanwumen, Beijing, China, 100053Telefon:+86-10-63600182 Fax: +86-10-63600459 Email: [email protected] Website: www.emca.cn 55 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Es lohnt sich auch ein Überblick über die Forschungsinstitute, die zu Energieeffizienz und zum Baumarkt in China forschen. Einige der Forschungsinstitute arbeiten beständig daran, energieeffizientes und nachhaltiges Bauen weiter voranzubringen. Im Gegensatz zu Deutschland sind in China solche Institute trotz ihrer offiziellen Namen auch in eine Vielzahl privatwirtschaftlicher Projekte involviert und fast vergleichbar mit „regulären“ Unternehmen – nur mit oft besseren Kontakten. Tabelle 10: Forschungsinstitute im Bereich Energieeffizienz und Bauen in China Name China Academy of Building Research (CABR) Dieses Forschungsinstitut mit Sitz in Beijing ist für Planung, Architektur und Design von Gebäuden in China zuständig. Es wurde bereits 1953 gegründet und hat sich seitdem zum größten Forschungsinstitut im Bereich Building in China entwickelt. Es befasst sich mit der Anwendung von neuen Technologien, Beratung und Forschung und Entwicklung im Bereich Gebäude. Zudem ist es für Qualitätskontrolle zuständig, auch im Gebäudebereich. Das Forschungsinstitut kontrolliert zum Beispiel solare Wasserheizer. Institute of Urban Environment, China Academy of Sciences Dieses chinesische Forschungszentrum befasst sich mit Themen wie Müllmanagement, den Auswirkungen von Urbanisierung auf die Umwelt und Ökosysteme und der Entwicklung von Technologien, um Wasser, Boden und Luft besser zu schützen. Energy Research Institute (ERI) of the National Development and Reform Commission Dieses Forschungsinstitut wurde im Jahr 1980 gegründet und veröffentlichte seither immer wieder Studien zum Energiemarkt in China. Dabei wurde es unter anderem von der chinesischen Akademie der Wissenschaften unterstützt. Das Institut legt einen großen Fokus auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien in China und fungiert dabei auch als Berater der Regierung. Kontakt 30 Bei San Huan Dong Lu Postcode:100013 010-84272233/64517000 Fax:010-84281369 E-Mail: [email protected] www.cabr.com.cn Adresse: 1799 Jimei Road Xiamen 361021 Tel: +86-592-6190973 http://english.iue.cas.cn/au/bi/ Xicheng District, North Sweetclover A 11 Guohong Gebäude, Block B, 14-15 Postleitzahl: 100038 Beijing Telefon: (86) 010-6390 8576 (Research Management Office) 63908563 (Verwaltungsbüro) Fax: (86) 010-6390 8568 E-Mail: [email protected] http://www.eri.org.cn Dies sind aber noch nicht alle chinesischen Verbände und Forschungszentren in diesem Bereich. Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Institute, die auf spezielle Bereiche oder Regionen spezialisiert sind. In folgender Tabelle werden einige dieser Verbände mit der jeweiligen Website und dem Tätigkeitsfeld vorgestellt. 56 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Tabelle 11: Überblick über weitere chinesische Verbände und Forschungszentren im Bereich Umweltschutz und Bauen Name China Association of Environmental Protection Industry China Association of Resource Comprehensive Utilization China Building Materials Industrial Association Standort Beijing Webseite www.caepi.org.cn Tätigkeitsfelder Umweltschutz Beijing www.carcu.org Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft Beijing www.cbmia.cbminfo.co m Baumaterial China Energy Conservation Association China New energy Technology Association China Town Heating Association China Urban Water Association The National Service Center of Measuring and Testing Technology of Energy Economizing Center of Science & Technology of Construction Beijing www.cecaweb.org.cn Energieeinsparung Beijing www.netc.org.cn Erneuerbare Energie Beijing Wärme Beijing www.chinaheating.org.cn www.cuwa.org.cn Beijing www.jnjc.org Energieeffizienz, Kontrolle Beijing http://1.usa.gov/1nTh8 BV Green Building Labelling Chinese Society for Urban Studies China Sustainable Transportation Center Beijing http://bit.ly/1rfDV0n Beijing http://www.chinastc.or g/en Green Building Research Center, Urban Planning Transport, low-carbon planning China Architecture Design and Research Group Beijing http://en.cadreg.com/i ndex.asp China Academy of Urban Planning and Design Beijing http://www.caupd.com China Academy of Urban Planning and Design Beijing http://www.cbs.com.cn /index_en.html Research, Design, technische Dienstleistungen im Bereich Building, Verwaltung von national standards Shanghai Hongqiao Central Business District Administration Committee China Association of Building Energy Efficiency Shanghai www.shhqcbd.gov.cn/ [email protected] .cn http://www.cabee.org/e nglish/newsdetail.asp?i Verwaltung des Hongqiao Central Business District 57 Beijing Wasser und Abwasser Design, Projektplanung, unter anderem Green Building Urban Planning, Civil Engineering, Infrastruktur, Architektur Building Energy Efficiency ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA d=264 [email protected] Qingdao Sino-German Ecopark Administration Committee Qingdao http://www.sinogerma n-ecopark.com/ Verwaltung des SinoGerman Ecoparks Science & Technology Development Center, Construction Department of Jiangsu Province Green Earth Volunteers Nanjing [email protected] m Gebäude in der Jiangsu Provinz Beijing http://eng.greensos.cn/ About.aspx Non-Profit Organisation für Umweltschutz China Green Foundation Beijing http://www.cgf.org.cn NGOmit Fokus auf Waldentwicklung 6.1.3 Standortagenturen, Beauftragte für Auslandsinvestitionen, Beratungsunternehmen und sonstige Multiplikatoren Im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen gibt es bereits eine Reihe von Anlaufstellen in Form von Instituten und Gesellschaften für deutsche Unternehmen. Eine davon ist econet china, die Umwelt-Initiative der German Industry and Commerce Greater China. Econet china berät derzeit seine Partner zum Markteintritt und Marktausbau in den Bereichen nachhaltige Stadtentwicklung, energieeffizientes und nachhaltiges Bauen, EMobility, erneuerbare Energien, Müllmanagement, saubere Produktion, nachhaltiges Wassermanagement und Kreislaufwirtschaft. Tabelle 12: Beratungsstellen für deutsche Unternehmen auf dem Zielmarkt Name econet china ist ein Service der German Industry & Commerce Greater China Durch seine Beratungstätigkeit erleichtert econetchina den Zugang zu zuverlässigen Informationen, ermöglicht den Erfahrungsaustausch und fördert die chinesisch-deutsche Kooperation in den Bereichen Bau, Energie und Umwelt. Auch Lobbying gehört zu den Aufgaben des Services. Econet china bietet Trainings an, initiiert Pilotprojekte und berät deutsche Unternehmen bei einem Markteintritt. Econet Partner profitieren zum Beispiel vom direkten Kontakt zu chinesischen Entscheidungsträgern, speziell zugeschnittenen Workshops und Networking-Events. GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) Als weltweit tätiges Bundesunternehmen der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung unterstützt die deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit die Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer entwicklungspolitischen Ziele, sie bietet zukunftsfähige Lösungen für politische, wirtschaftliche, ökologische und 58 Kontakt Address: 25/F China Fortune Tower | 1568 Century Avenue | Shanghai 200122 Telephone: +86-21 6875 853 6 ext.1698 Website: www.econet-china.com Zusätzlich ist auch eine Kontaktaufnahme mit der AHK Greater China möglich: www.china.ahk.de/de GIZ-Büro China Landesdirektorin: Ute Schmitt E-Mail:[email protected] Büroadresse GIZ-Büro China Sunflower Tower, Room 1100 Maizidian St. 37, ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA soziale Entwicklungen. Die GIZ ist ein Bundesunternehmen. Ihr Hauptauftraggeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Darüber hinaus ist sie für andere Bundesressorts, für Regierungen anderer Länder, für internationale Auftraggeber wie die Europäische Kommission, die Vereinten Nationen oder die Weltbank sowie für Unternehmen der privaten Wirtschaft tätig. Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (GEEA) China Die GEEA ist ein Projekt der deutschen Energieagentur (Dena). Diese Plattform hat sich seit 2014 zum Ziel gesetzt, deutsche Aktivitäten auch auf dem chinesischen Markt zu bündeln, Know-how zu vermitteln und gemeinsam Lösungsvorschläge und Umsetzungsstrategien für energieeffiziente Gebäude in China zu entwickeln. Sie richtet sich an alle deutschen Unternehmen und Akteure aus dem Bereich Gebäude-Energieeffizienz . EU SME Centre Das EU SME Centre ist eine Initiative der EU, um kleinen und mittelständischen Unternehmen beim Markteintritt in China behilflich zu sein. Der Service beinhaltet praktische Hinweise, Ratschläge und Training in den Feldern business development, legal issues, standards und HR, um den Markteintritt zu erleichtern. Ein Schwerpunkt des EU SME Centre ist Energieeffizienz in China. Auch Green Building ist ein Thema. China Green Tech Partner Program Die Community dieses Programms besteht aus über 500 Entscheidungsträgern, Technologiekäufern- und verkäufern, Serviceanbietern, Investoren und Politikern. Das Partnerprogramm stellt seinen Partnern strategische Forschungsergebnisse und Beratung zur Verfügung. Die Felder beinhalten saubere konventionelle Energien, erneuerbare Energien, Green Building, sauberer Transport und sauberes Wasser. Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung (DCW) Die DCW ist eine non-profit Organisation. Ziel ist die Stärkung der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen. Die Organisation berät deutsche Unternehmen, die sich in China ansiedeln möchten, und stellt Informationen über den chinesischen Markt zur Verfügung. 59 Chaoyang District 100125 Beijing, PR China Telefon: +86 1085275180 Fax: +86 1085275185 E-Mail:[email protected] Postanschrift Sunflower Tower, Room 1100 Maizidian St. 37, Chaoyang District 100125 Beijing PR ChinaWebsite: www.giz.de/de/weltweit/377.html Chausseestraße 128 a 10115 Berlin Tel: +49030726165600 Fax: +49030726165699 E-Mail: [email protected] www.geea.info Siehe auch: www.dena.de Room 910, Sunflower Tower, No.37 Maizidian West Street, Chaoyang District, Beijing, People’s Republic of China Postcode: 100125 Tel: (010) 85275300 Fax: (010) 85275093 http://www.eusmecentre.org.cn/ http://www.china-greentech.com/partnerprogram http://www.dcw-ev.de ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 6.2 Sonstiges 6.2.1 Wichtige Messen im Zielland In China finden jedes Jahr eine Reihe von Messen und Konferenzen statt, in deren Rahmen Experten und hochrangige Regierungsvertreter die Zukunft des Bausektors, Herausforderungen bei der Energieversorgung und den Stand von energieeffizientem und grünem Bauen diskutieren. Für Unternehmen, die an einem Markteintritt in China interessiert sind, lohnt es sich, sich einige der Veranstaltungen vorzumerken. Tabelle 13: Messen im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen im Zielland Name Expo Build China 2016 Clean Energy Expo China 2016 International Conference on Green and Energy-Efficient Building 2016 ISH China & CIHE 2016 - China Intl. Trade Fair for Sanitation, Heating, Ventilation & AirConditioning BAU Congress China 2016 Ort Shanghai New International Expo Center China International Exhibition Center, Beijing China National Convention Center, Beijing Termine 29.03.201601.04.2016 29.03.201631.03.2016 30.03.20631.03.2016 China International Exhibition Center, Beijing Web http://10times.com /expo-build http://cleanenergy expochina.com/ http://chinagb.net/ gbmeeting/igc12/E nglish/index.shtml http://bj.ishccihe.com/ China National Convention Center, Beijing http://bauchina.co m/ 04.07.201606.07.2016 30.05.201601.06.2016 6.2.2 Wichtige sonstige Adressen und Websites Statistiken zum Energieverbrauch in Gebäuden, Bausektor In China ist es nicht immer einfach, an fundierte Statistiken heranzukommen. Eine Möglichkeit, Daten zu finden, bieten die folgenden Stellen. Tabelle 14: Nützliche Statistiken in den Bereichen Energieverbrauch und Bauen in China Name Herausgeber China Energy Statistic Yearbook National Bureau of Statistics in China Statistical Report System on the Civil Public Building Energy Consumption MOHURD 60 Veröffentlic hung Seit 1986; Seit 2004 Veröffentlich ung einmal pro Jahr Seit 2007, einmal pro Jahr Inhalt Link Daten zur nationalen Energieinfrastruktur, Energieproduktion- und verbrauch; Energienachfrage- und angebot. Statistiken zum Energieverbrauch in den Bereichen Landwirtschaft, Industrie, Bau, Groß- und Einzelhandel Statistiken zu öffentlichen und Wohngebäuden in großen und mittelgroßen Städten Chinas. Information beinhaltet: Gebäudename, Gebäudefläche, Stockwerke, Gebäudetyp, Gebäudefunktion, Fertigstellung, Art der Energiequelle, Heiz- und http://www.stats.gov.c n/tjsj/ndsj/2013/inde xeh.htm ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA System of Statistical Reporting for Energy Consumption and Energy Efficiency of Civil Buildings China Index Academy Chinese code compliance software PKPM-Energy MOHURD Seit 2010, einmal pro Jahr SouFun Holdings Center for Housing Industrialization, Mohurd wöchentlich Klimasysteme Bezieht sich nur auf Wohngebäude in ausgewählten Städten und Region. In ländlichen Regionen ist die Umfrage nicht verpflichtend. ständig verfügbar, immer wieder Updates Aktuelle Daten zur Wohnungs – bzw. Mietpreisentwicklung PKPM ist eine Datenbank für energieeffiziente GebäudeMaterialien und Produkte. Sie wird von chinesischen Architekten und Entwicklern genutzt, um sicherzugehen, dass ihre Gebäude die chinesischen EnergieeffizienzAnforderungen erfüllen. Mehr Informationen zur Benutzung in Yu et al. 2014, Appendix B. http://industry.soufun .com/en/default.html PKPM-Energy PKPM Shanghai Subsidiary 19th Floor Haili Building, No. 88 Dapu Road, Shanghai 200023, China Tel: +86-21-53964807 ,+86-21-53964550 Fax: +86-21-53964839 E-mail: [email protected] Datenbanken und Produktkataloge für Green Building und Energieeffizienz in China Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Datenbanken und Plattformen, die die chinesische Regierung bereitstellt. In der Chinese code compliance software PKPM-Energy, im Green Building Material Catalog und in der Building Material Procurement Platform for Low-Income Housing sind Produkte aufgelistet, die im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen empfohlen werden. Tabelle 15: Datenbanken und Produktkataloge für den Zielmarkt Name Herausgeber Chinese code compliance software PKPMEnergy Center for Housing Industrialization, Mohurd Green Building Material Catalog Mohurd, MIIT 61 Veröffentli chung ständig verfügbar, immer wieder Updates Inhalt Link PKPM ist eine Datenbank für energieeffiziente GebäudeMaterialien und Produkte. Sie wird von chinesischen Architekten und Entwicklern genutzt, um sicherzugehen, dass ihre Gebäude die chinesischen EnergieeffizienzAnforderungen erfüllen. Mehr Informationen zur Benutzung in Yu et al. 2014, Appendix B. PKPM-Energy (PKPM 建筑节 能设计分析软件) 2014 Der freiwillig anwendbare Katalog wird Informationen zu Herstellern und spezifischen Produkten beinhalten – auch internationale Hersteller werden aller Voraussicht nach Green Building Material Catalog (绿色建材产品目录) PKPM Shanghai Subsidiary 19th Floor Haili Building, No. 88 Dapu Road, Shanghai 200023, China Tel: +86-21-53964807,+8621-53964550 Fax: +86-21-53964839 E-mail: [email protected] Department of of Raw Materials, MIIT No. 13 West Chang’an Street, Beijing 100084, China ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Building Material Procurement Platform for Low-Income Housing Mohurd Wird ständig aktualisiert erwähnt werden. Zunächst wird der Fokus des Katalogs auf Isolierungsmaterialien, Beton und Glas liegen – mit der Zeit soll die Produktpalette weiter wachsen. Mohurd plant, den Katalog mit dem Three-StarSystem zu verbinden. Dies ist eine Plattform für Gebäudematerial für Sozialwohnungen, auf der Hersteller, Entwickler, Designer, Bauunternehmer und Inspektoren verbunden sind. Unternehmen können ihre Produkte kostenlos auf die Plattform hinzufügen, sie müssen allerdings Zertifikate zur Verfügung stellen und garantieren, dass ihre Preise unter dem Marktpreis liegen. Produkte auf der Website beinhalten Isolierungssysteme, Türen und Fenster, Dächer, Solarsysteme, Heizpumpen und Belüftungssysteme. Tel: +86-10-66012138 Department of Building Energy Efficiency and Technology, MOHURD No. 9 Sanlihe Road, Beijing 100835, China Tel:+86-10-58933043 Building Material Procurement Platform for Low-Income Housing (保障性住房建设材料部品采购 信息平台) Center for Housing Industrialization, MOHURD Room 210, No. 9 Sanlihe Road, Beijing 100835, China Tel: +86-10-58934680, +8610-58934599 http://www.chinahouse.org.cn 6.2.3 Fachzeitschriften Eine Reihe von Fachzeitschriften informiert in regelmäßigem Turnus über grüne Technologien in China, unter anderem auch über energieeffizientes und nachhaltiges Bauen . Des weiteren gibt es eine Reihe von OnlineMagazinen, die regelmäßig Neuigkeiten zum chinesischen Umwelt-Markt publizieren. Zu den Fachzeitschriften gehört auch der econet monitor. Das Magazin erscheint jeden zweiten Monat und wird von der German Industry and Commerce Greater China in Beijing herausgegeben. Es beinhaltet regelmäßig Beiträge von Experten zu Themen wie Urbanisierung, Energieeffizienz und Green Building. Tabelle 16: Fachzeitschriften für den chinesischen Umwelt-Markt Name Webseite econet monitor http://www.econetchina.com/index.php?id=econet_monitor_en Journal of Green Science and Technology China Greentech Report www.lskjzz.net/index.htm http://www.china-greentech.com/report 62 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA Publikationen von Forschungsinstituten Diese internationalen Forschungsinstitute publizieren regelmäßig Reports zu Themen rund um Energieeffizienz und grünes Bauen in China, die den Leser auf den neuesten Stand bringen. Tabelle 17: Internationale Think-Tanks und Forschungsinstitute mit Publikationen im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China Name China Green Tech Initiative Kontakt http://www.china-greentech.com/contact_us Diese Organisation veröffentlicht einmal im Jahr den China Green Tech Report, der Analysen rund um grüne Technologien beinhaltet. Der Service der China Green Tech Academy beinhaltet den Zugang zu Wissen über Industrie und Technologien in China, Einblicke in die Pläne der chinesischen Regierung und Lobby-Arbeit zwischen Firmen mit grünen Technologien und chinesischen Entscheidungsträgern. The Climate Group http://www.theclimategroup.org/contact-us/ Diese non-profit Organisation hat sich eine saubere, kohlenstoffarme Zukunft zum Ziel gesetzt. Regelmäßig veröffentlicht die Climate Group auch interessante Reports zum Thema Umweltschutz in China. Darin werden u.a. auch die Pläne der chinesischen Regierung analysiert. The Energy Collective http://theenergycollective.com/?ref=navbar Das Energy Collective ist ein Think-Tank, der täglich Analysen zu Energie und Klima weltweit veröffentlicht. Analysen zu China sind dabei auch vertreten. Germany Trade&Invest www.gtai.de Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing. Die Gesellschaft verfasst regelmäßig Berichte über den chinesischen Markt und gibt darin einen Überblick über Marktpotenzial und Herausforderung für deutsche Unternehmen. Die Berichte beinhalten Analysen zum Markt für erneuerbare Energien und zur Baubranche. Economist Intelligence Unit China http://www.eiu.com/home.aspx Der Forschungszweig der Economist Group veröffentlicht regelmäßig lesenswerte Publikationen über den chinesischen Markt, u.a. Urbanisierung. Zudem veranstaltet er Webinars, u.a. über die Wirtschaftspläne der chinesischen Regierung. American Council for an Energy-Efficient Economy http://aceee.org/ Diese non-profit Organisation forscht zur Energieeffizienz und berät Entscheidungsträger in der Politik. Obwohl das Council seine Forschung hauptsächlich auf die USA konzentriert, finden sich ab und zu auch Berichte über Energieeffizienz in China. United Nations Environment Program (UNEP) http://www.unep.org/ UNEP ist die Stimme für den Umweltschutz der United Nations. Ein Fokus seiner Forschung liegt auf „Städten und Gebäuden“. Global Buildings Performance Network http://www.gbpn.org/ Dieses globale Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, die Energieeffizienz von Gebäuden international zu verbessern. Im Jahr 2010 in Paris gegründet, hat das GBPN mittlerweile auch ein regionales Büro in Beijing. GBPN veröffentlicht regemäßig Report über den chinesischen Energieeffizienz- und Green Building Markt. Johnson Controls Inc. and its Institute for Building En- 63 www.johnsoncontrols.de ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA www.institutebe.com ergy Efficiency Das Institute for Building Energy Efficiency ist eine Initiative des amerikanischen Unternehmens Johnson Controls. Ziel ist die Analyse und Bereitstellung von Informationen zu den Themen nachhaltiges Bauen und smart energy systems weltweit. Nützliche Online-Magazine Diese Online-Magazine liefern aktuell wissenswerte Informationen über den chinesischen Umweltmarkt. Insbesondere CKGSB Knowledge bietet immer wieder detaillierte Studien über China und ist daher eine ausgezeichnete Plattform für deutsche Unternehmen, die fundiertes Hintergrundwissen über China erhalten möchten. Tabelle 18: Nützliche Online-Magazine mit Informationen zum Zielmarkt Name CKGSB Knowledge Renewable Energy World Webseite http://knowledge.ckgsb.edu.cn/ http://www.renewableenergyworld.com/rea/home China Daily Europe http://europe.chinadaily.com.cn/business/green.html Eco Business http://www.eco-business.com/ PV Magazine www.pv-magazine.com Sustainable Cities Collective http://sustainablecitiescollective.com/ German Chamber Ticker http://china.ahk.de/chamber/publications/ 7. Schlussbetrachtung Selbst wenn der chinesische Markt an Komplexität kaum zu übertreffen ist, lohnt sich eine detaillierte Analyse für den eigenen Sektor doch für eine Vielzahl an deutschen Anbietern. Für einige Nischenprodukte mag der Markteintritt erst in den kommenden Jahren relevant werden, aber die Bauqualität steigt weiterhin und Standards und Normen werden konstant angepasst, so dass sich besonders im mittleren Segment immer neue Chancen auftun. Im Bereich der Zertifizierungen sollten sich deutsche Produktanbieter aktiv in diese frühe Phase einbringen, so dass Qualitätsansprüche international hoch bleiben und nicht nur Zertifizierer, sondern auch Hersteller von einer Ausbreitung deutscher Standards profitieren können. China ist Chefsache: wer mit einem Markteintritt liebäugelt, sollte gründlich Informationen sammeln und sich in jedem Fall persönlich ein Bild machen. Hierfür bieten sich die Geschäftsreisen im Rahmen der deutschen Exportinitiativen besonders gut an. Da das Netzwerk an etablierten Firmen vor Ort noch überschaubar ist, besteht auch durchaus die Möglichkeit, Know-How und Erfahrungswerte von anderen Marktteilnehmern zu erlangen. Auch die deutsche Außenwirtschaftsförderung ist stark vertreten und im Baubereich besonders gut aufgestellt. Wir raten Unternehmen, diese Angebote umfangreich zu nutzen! 64 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 8. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Überblick über den Energieverbrauch öffentlicher Gebäude 2012 (Quelle: Shui und Li , 2012) 14 Tabelle 2: Entwicklungsziele für installierte Kraftwerksleistung bis 2020 (Quelle: GTAI, Energiesektor China, 2012) 16 Tabelle 3: Ausgewählte Vorgaben nach dem Code for Acceptance of Energy Efficient Building Construction (Quelle: Shui Bin 2012) 28 Tabelle 4: Überblick über die staatlichen Zuschüsse im Bereich Green Building (Quelle: Yu et al. 2014) 40 Tabelle 5: Chancen und Risiken im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China nach Branche (Quelle: econet china 2012) 48 Tabelle 6: econet Partner 2016 51 Tabelle 7: Übersicht über die für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen relevanten Entscheidungsträger in China 53 Tabelle 8: Überblick über die administrativen Anlaufstellen für den Zielmarkt in Shanghai 54 Tabelle 9: Die vier wichtigsten chinesischen Verbände im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen 55 Tabelle 10: Forschungsinstitute im Bereich Energieeffizienz und Bauen in China 56 Tabelle 11: Überblick über weitere chinesische Verbände und Forschungszentren im Bereich Umweltschutz und Bauen 57 Tabelle 12: Beratungsstellen für deutsche Unternehmen auf dem Zielmarkt 58 Tabelle 13: Messen im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen im Zielland 60 Tabelle 14: Nützliche Statistiken in den Bereichen Energieverbrauch und Bauen in China 60 Tabelle 15: Datenbanken und Produktkataloge für den Zielmarkt 61 Tabelle 16: Fachzeitschriften für den chinesischen Umwelt-Markt 62 Tabelle 17: Internationale Think-Tanks und Forschungsinstitute mit Publikationen im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China 63 Tabelle 18: Nützliche Online-Magazine mit Informationen zum Zielmarkt 65 64 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 9. Bildverzeichnis Abbildung 1: Veränderung des Bruttoinlandsprodukts China 2012-2016, Quelle: GTAI, 2014 9 Abbildung 2: Unterschiede im verfügbaren Einkommen zwischen Stadt und Land, Quelle: China Daily, 2013 9 Abbildung 3: Chinas Energieverbrauch nach Quellen (Quelle: BRP) 13 Abbildung 4: Provinzen Chinas mit und ohne Zentralheizung (Quelle: China Daily, 2015) 13 Abbildung 5: Energieverbrauch in Chinas Gebäuden 1996-2008 (Shui & Li 2012) 14 Abbildung 6: Preis einer MW Stunde Elektrizität als Anteil des Pro-Kopf Einkommens (Quelle: CPIR 2013) 14 Abbildung 7: Prognose des Gesamtenergieverbrauchs Chinas nach Energiequellen im Jahr 2040 (Quelle: EIA, 2014) 15 Abbildung 8: Gebäudefläche energieeffizienter Gebäude in China in Millionen m2 ( Quelle: EUI, 2014) 18 Abbildung 9: Chinas Klimazonen (Quelle: Shui Bin, 2012) 19 Abbildung 10: Überblick über die Verwaltungsstruktur zur Förderung energieeffizienten Bauens (Shui und Li 2012) 24 Abbildung 11: Verantwortliche für die Einhaltung von Energy Efficiency Standards auf nationaler und lokaler Ebene (Quelle: Shui Bin 2012) 30 Abbildung 12: LEED vs. GBES-zertifizierte Projekte in China 36 Abbildung 13: Bewertung der Konkurrenzentwicklung in China (Quelle: AHK Geschäftsklimaindex 2014) 43 Abbildung 14: Geschäftliche Herausforderungen für Unternehmen in China (Quelle: AHK China Geschäftsklimaindex 2014) 44 66 ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA 10. Quellenverzeichnis Beijing Government (n.d.), Guide to Heating, Electricity, Water and Gas Policies and Procedures, http://www.ebeijing.gov.cn/feature_2/GuideToHeatingElectricityWaterAndGas/PriceGuide/t1107664.ht m, Letzter Zugriff 12.03.2015. Bundesregierung, (2014a), Neues Kapitel der deutsch-chinesischen Beziehungen. http://www.deutscheaussenpolitik.de/daparchive/dateien/2002/07062011xxx1.html , Letzter Zugriff 11.03.2015. Bundesregierung, (2014b), Pressemitteilung: Gemeinsame Erklärung zum Besuch von Staatspräsident Xi: Schaffung einer umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen Deutschland und China. http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2014/03/2014-03-28gemeinsame-erklaerung.html. Letzter Zugriff: 12.05.2015. BP, (2014).BP Statistical Review 2014, China 2013. http://www.bp.com/content/dam/bp/pdf/Energyeconomics/statistical-review-2014/BP-Statistical-Review-of-World-Energy-2014-China-insights.pdf, Letzter Zugriff 12.03.2015. 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