- Exportinitiative Erneuerbare Energien

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ZIELMARKTANALYSE
Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in
Gebäuden
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Herausgeber:
German Industry & Commerce Greater China | Shanghai
25/F China Fortune Tower | 1568 Century Avenue | Shanghai 200122
德中工商技术咨询服务 (太仓) 有限公司 | 上海分公司
中国上海世纪大道 1568 号中建大厦 25 楼
Phone: +86-21 6875 8536 ext. 1698 | Fax +86-21 6875 8573 ext. 5698
www.china.ahk.de
Stand:
März 2016
Autoren:
Hannah Illing
Nadine Ulrich
Verena Simon
LENG Xiao
Kontaktperson:
Verena Simon
[email protected]
Cover Foto:
Jakob Montrasio
http://bit.ly/SWFQHV
Disclaimer:
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nichtausdrücklich vom
Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit
größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität,
Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller
Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht
werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur
Last gelegt werden kann.
2
Inhalt
1.
Einleitung
6
2.
Zusammenfassung
7
3.
Zielmarkt allgemein
8
3.1 Länderprofil
3.1.1 Politischer Hintergrund
8
3.1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
8
3.1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland
11
3.2 Energiemarkt
4.
3
12
3.2.1 Energieerzeugung und Verbrauch
12
3.2.2 Energiepreise
14
3.2.3 Energiepolitische Rahmenbedingungen
15
3.2.4 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt
15
3.2.5 Gesetzliche Rahmenbedingungen
16
Energieeffizienz im Zielland
18
4.1 Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/ Gebäudetechnik)
5.
8
18
4.1.1 Allgemeiner Überblick
18
4.1.2 Klimatische Verhältnisse
18
4.1.3 Struktur und Trends im chinesischen Bausektor
19
4.1.4 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren
20
4.1.5 Instandhaltungen – Modernisierungen – An und Umbauten
21
4.1.6 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz
21
4.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz
23
4.2.1 Standards, Normen und Zertifizierung
23
4.2.2 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen
38
4.2.3 Finanzierungsmöglichkeiten
38
4.2.4 Weitere Förderinstrumente für Green Building Maßnahmen
40
Marktchancen für deutsche Unternehmen
43
5.1 Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz
43
5.2 Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich Energieeffizienz
43
5.3 Markt- und Absatzpotentiale für deutsche Unternehmen, Chancen und Risiken
46
5.4 Chancen und Risiken für eine Markterschließung in anderen Umweltbereichen
48
5.5 Vertriebs- und Projektvergabestrukturen
49
6.
Zielgruppenanalyse
6.1 Profile Marktakteure
51
51
6.1.1 Unternehmen, die bereits im Zielmarkt als Anbieter der untersuchten Marktsegmente im Bereich
Energieeffizienz tätig sind
51
6.1.2 Potentielle Partner
54
6.1.3 Standortagenturen, Beauftragte für Auslandsinvestitionen, Beratungsunternehmen und sonstige
Multiplikatoren
58
6.2 Sonstiges
60
6.2.1 Wichtige Messen im Zielland
60
6.2.2 Wichtige sonstige Adressen und Websites
60
6.2.3 Fachzeitschriften
62
7.
Schlussbetrachtung
64
8.
Tabellenverzeichnis
65
9.
Bildverzeichnis
66
10. Quellenverzeichnis
67
4
Abkürzungen
BMVI
Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur
BMWi
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
BREEAM
Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology
CABR
Chinese Academy for Building Research
CAS BEE
Comprehensive Assessment System for Built Environment Efficiency
CHUEE
China Utility-Based Energy Efficiency
CNHD
China National Human Development Report
CSTC
Center of Science and Technology of Construction
DENA
Deutsche Energie-Agentur
DGNB
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
EIA
U.S. Energy Information Administration
ESCO
Energy Service Company
EUEEP
China End Use Energy Efficiency Program
GBES
Green Building Evaluation Standard
GEF
Global Environment Facility
GIZ
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
GOBES
Green Olympics Building Evaluation Standard
GPA
Agreement on Government Procurement
HLK
Heizung, Lüftung und Klimatisierung
IEA
International Energy Agency
LEED
Leadership in Energy and Environmental Design
NBS
National Bureau of Statistics
NDRC
National Development & Reform Commission
MOHURD
Ministry of Housing and Urban-Rural Development
MOST
Ministry of Science and Technology
MOU
Memorandum of Understanding
OECD
Organisation for Economic Co-operation and Development
PIFC
Public Internal Financial Controls
RÖE
Rohöleinheit
SSTE C
Sino-Singaporean Tianjin Eco-City
UNDP
United Nations Development Programme
USGBC
US Green Building Council
WFOE
Wholly Foreign Owned Enterprise
WTO
World Trade Organisation
Anmerkung: “Green Building” wird im Deutschen häufig mit dem Begriff “nachhaltiges Bauen” übersetzt. Diese
Übersetzung findet sich auch in der folgenden Zielmarktanalyse.
5
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
1.
Einleitung
Im Frühjahr 2015 fand in Peking zum elften Mal die Green Building Conference statt. Gemeinsam mit dena und der
Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit organisiert, präsentierten sich im neuen Messezentrum
Produktanbieter, Berater und Verbände, die an Chinas Markt für Grünes Bauen beteiligt sind. Hinter den Kulissen
wurden neue Allianzen geschmiedet, so zum Beispiel im Bereich Passivhausplanung oder Gebäude-EnergieEffizienz. China präsentierte sich wie gewohnt als ambitionierte Nation mit starkem Interesse an energiesparenden
Technologien und Planungsleistungen. Die Zahlen bezüglich Bauvolumen und Ressourcenverbrauch untermauern
diesen Eindruck. Dennoch gestaltet sich ein Markteintritt für deutsche Unternehmen der Branche oft schwierig.
Gründe hierfür sind die Komplexität und Größe des Marktes, aber auch die unterschiedlichen Erwartungen
chinesischer Entscheider im Vergleich zu Bauherren in anderen Ländern.
Diese Analyse gibt zunächst einen Überblick über die politischen und wirtschaftlichen Eckdaten Chinas und
beschreibt jeweils den chinesischen Baumarkt und Energiemarkt. Sie informiert außerdem über die wichtigsten
vorherrschenden Standards im Baubereich und geht dabei besonders auf den GBES ein, der den Markt maßgeblich
bestimmt. Auch die Relevanz internationaler Standards und Konzepte wird genauer beschrieben. Zusätzlich gibt die
Analyse einen Überblick über die Finanzierungsmöglichkeiten von energieeffizientem und grünem Bauen in China
und erläutert Beispiele von Vorzeigeprojekten. Zudem werden die chinesischen Politikmaßnahmen zur Förderung
von energieeffizientem und grünem Bauen aufgelistet.
Darauf basierend wird das Marktpotenzial im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China
analysiert, genauso wie die Herausforderungen, die auf die Marktakteure warten. Zunächst werden Potenziale und
Fallstricke allgemein diskutiert und anschließend spezifisch für Gebäude-Energieeffizienz und Green Building
dargelegt. In der abschließenden Branchen- und Konkurrenzanalyse finden sich neben Anlaufstellen von politischer
und administrativer Seite Kontakte zu Unternehmen im Markt sowie weitere nützliche Kontakte für deutsche
Unternehmen bei einem Eintritt auf dem chinesischen Markt.
6
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
2. Zusammenfassung
Seit 2009 ist China weltweit der größte Energieverbraucher, und der Energiehunger im
bevölkerungsreichsten Land der Erde wächst stetig. Die Weltbank prognostiziert, dass sich die Energienachfrage in
China in den kommenden zwei Jahrzehnten verdreifachen wird. 1 Auch der Energieverbrauch von Chinas
Wohngebäuden steigt rasant, denn große Teile der Bevölkerung wollen vom massiven Wirtschaftswachstum
der Städte profitieren. Im Jahr 2020 werden nach Prognosen 60 Prozent aller Chinesen in urbanen Räumen leben,
bereits jetzt sind es 730 Millionen Menschen, und damit 53,7 Prozent der chinesischen Bevölkerung. Die
Wachstumsrate der Verstädterung betrug zwischen 2011 und 2015 jährlich 2.85% und wird sich allen Schätzungen
nach nicht verändern, bis auch in China ein ähnlich großer Bevölkerungsanteil in Städten wohnt wie in westlichen
industrialisierten Ländern.2 Im Gegensatz zu vielen Bestandsbauten im ländlichen Raum sind Neubauten in den
Städten mit mehr elektronischen Geräten wie Heizung, Kühlschrank und Klimaanlage ausgestattet, wodurch der
Energieverbrauch überproportional steigt.
Knapp 70 Prozent des chinesischen Energiebedarfs werden durch fossile Brennstoffe gedeckt, was
zu einer Vielfalt an Problemen und Herausforderungen führt. Im Jahr 2015 steht für die Regierung
besonders das Thema der Luftverschmutzung im Vordergrund, die sich in Chinas Städten weiter
verschlimmert. Chinas Behörden arbeiten unter Hochdruck an Lösungen des Smog-Problems und stellen dafür
verschiedenste Fördermittel zur Verfügung, von denen einige auch speziell für den Bausektor entworfen wurden, da
dieser mit seinen Zulieferern, der Zement- und Stahlindustrie, einen Kern der Problematik schafft.
Gefördert werden auch Maßnahmen, die die Energieeffizienz in Gebäuden steigern und so den Energieverbrauch
drosseln. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bleibt der realisierte Energiestandard von Gebäuden
insbesondere in Nordchina weit hinter dem zurück, was technisch und wirtschaftlich möglich und
klimapolitisch notwendig wäre. Pro Quadratmeter Wohnfläche in China wird laut dem Rat für nachhaltige
Entwicklung rund viermal so viel Energie für Heizung und Kühlung verbraucht wie in den europäischen
Industrieländern. Der Bereich energieeffizientes Bauen in China steht nach wie vor vor großen Herausforderungen,
insbesondere die Fördermaßnahmen der chinesischen Regierung weisen jedoch darauf hin, dass energieeffizientes
und nachhaltiges Bauen in China einen wichtigen Status einnimmt. Die nationale und lokale Nachfrage nach
energieeffizienten und grünen Gebäuden steigt stetig. Energieeffiziente Gebäudeausstattung und Green
Building könnten in Zukunft entscheidend dazu beitragen, dass sich die Luftqualität verbessert und Ressourcen
eingespart werden.
In diesem Kontext sind die Vorgaben der chinesischen Regierung für energieeffizientes Bauen und Green Building
zu beachten. Eine verpflichtende Regelung für Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden sowie drei
verpflichtende Regelungen für Wohngebäude je nach Klimazone legen in China die Standards für
energieeffiziente Gebäudekomponenten fest. Sie beinhalten unter anderem U-Werte für Wand, Dach,
Fenster und Türen und Vorgaben für die Energieeffizienz der Beleuchtung.
Seit dem Jahr 2006 existiert in China der Green Building Evaluation Standard (GBES), der verschiedene
Umweltkriterien eines Gebäudes misst: Landnutzung und Außenumgebung; Energieeffizienz, Wassereffizienz;
Materialeinsparungen; Qualität des Wohnraumklimas; Betriebsführung und seit kurzem auch die Nachhaltigkeit
des Bauprozesses. Der Standard zertifiziert Green Building nach diesen Kriterien und vergibt bis zu drei Sterne.
Der GBES in seiner neusten Version ist der wichtigste Wegweiser in Richtung umweltfreundlicher,
grüner Gebäude in China, da von ihm die meisten Fördermechanismen abhängen.
Deutsche Produkte erfreuen sich in China weiterhin großer Beliebtheit. Für einen Markteintritt ist es
jedoch unerlässlich, Informationen zu sammeln, um die tatsächliche Marktgröße abzuschätzen und Vertriebswege
effizient zu planen. Für eine erste Orientierung bieten sich die Akteure der deutschen
Außenwirtschaftsförderung an. Im Baubereich ist die Exportinitiative Energieeffizienz für China besonders gut
aufgestellt. Die Teilnahme an einer ihrer Geschäftsreisen wird jedem ans Herz gelegt, der sich vor Ort mit
potenziellen Kunden und Partnern, aber auch erfahrenen Marktakteuren austauschen möchte.
1
2
Germany Trade & Invest, Energiesektor China, 2012.
CIA Factbook, China, 2015.
7
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
3. Zielmarkt allgemein
3.1 Länderprofil
3.1.1 Politischer Hintergrund
Die KPCh (Kommunistische Partei China) steht seit 67 Jahren an der Spitze der politischen Führung der
Volksrepublik China (VR China). Sie regiert durch eine Reihe verschiedener Institutionen. Der ständige Ausschuss
des Politbüros der Volksrepublik ist die mächtigste Institution im Land.3 Die KPCh ist die einzig regierende Partei in
ganz China, obwohl es im Land noch acht andere legale Parteien gibt. Diese bilden gemeinsam mit der KPCh die
„Vereinigte Front“. Dieser Zusammenschluss hat aber keine Entscheidungsgewalt, sondern vielmehr eine
Symbolfunktion. Entscheidungen treffen die folgenden Organe:
 Nationaler Volkskongress
 Zentralkomitee der KPCh
 Politbüro
 Ständiger Ausschuss des Politbüros.
Der Nationale Volkskongress wird in der Regel alle fünf Jahre abgehalten. Er ist das höchste Entscheidungsorgan in
der Volksrepublik. Zuletzt kam der Nationale Volkskongress im März 2013 zusammen. Das Zentralkomitee der
KPCh ist das höchste Entscheidungsorgan innerhalb der Partei. Die 150 bis 200 Mitglieder werden vom Nationalen
Volkskongress gewählt. Das Komitee trifft sich einmal im Jahr, zuletzt im März 2015. Im Gegensatz zum
Zentralkomitee trifft sich das Politbüro ungefähr einmal im Monat. Es verfügt über etwa 20 Mitglieder, die die
KPCh beaufsichtigen. Der ständige Ausschuss des Politbüros kommt einmal pro Woche zusammen. Die sieben
Mitglieder der ständigen Kommission, unter ihnen Staatspräsident Xi Jinping und Premierminister Li Keqiang,
treffen die wichtigsten Entscheidungen. Die ständige Kommission gilt daher als mächtigstes politisches Organ in
der Volksrepublik China.
2012 wurde Xi Jinping vom Nationalen Volkskongress zum Generalsekretär der Partei und Präsident Chinas
gewählt. Premier ist seit 2012 Li Keqiang. Die beiden lösten Hu Jintao und Wen Jiabao ab und haben Chinas
Führung in fünfter Generation übernommen. Während der Präsident eher repräsentative Aufgaben hat, ist der
Premier für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung und die Staatskasse zuständig. Li Keqiang hat bei
seinem Amtsantritt versprochen, sich weiterhin Wirtschaftswachstum zum Ziel zu setzen, das
Sozialversicherungssystem auszubauen, die Urbanisierung voranzutreiben und mehr private Investitionen zu
erlauben. Ein weiteres erklärtes Ziel der Regierung ist es, die Luftqualität zu verbessern und Luftverschmutzung
durch verschiedene Maßnahmen zu reduzieren. Die Politik von Li und Xi ist offiziell von den Schlagworten Frieden
und Harmonie geprägt. Dem chinesischen Volk haben sie den „chinesischen Traum“ versprochen – eine
wohlhabende Gesellschaft, nationale Verjüngung und Zufriedenheit der Bürger. Zudem soll im Land verstärkt gegen
korrupte Beamte vorgegangen werden.4
3.1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
Seit den späten 70er Jahren hat sich China von einem geschlossenen, zentral geplanten System zu einer stärker
marktorientierten Planwirtschaft entwickelt, die mittlerweile einen globalen Einfluss ausübt. Nach der
Kulturrevolution (1966-1976) führte China Schritt für Schritt wirtschaftliche Reformen ein. Eine zentrale Figur war
dabei Generalsekretär Deng Xiaoping, der das Land ab 1978 von einer Planwirtschaft hin zu einer „sozialistischen
Marktwirtschaft“ führte. Die so genannten „Vier Modernisierungsmaßnahmen“ bezogen sich auf die Bereiche
Landwirtschaft, Industrie, Wissenschaft und Technik und Militär. China öffnete sich für Handel,
Auslandsinvestitionen und ausländische Technologien. Ein Schwerpunkt lag zudem auf Export. Erstmals konnten
Bauern durch Pachtverträge auch eigenes Land beziehen. Für kleine Geschäfte und Konsumgüter wurde ein freier
3
4
8
CIA Factbook, China, 2015.
China Daily, 2013.
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Markt geöffnet. Chinesische Investoren
durften eigene Unternehmen gründen.
Ausländern war es zunächst erlaubt, Joint
Ventures
mit
chinesischen
Firmen
einzugehen; heute gibt es auch 100%
ausländische private Unternehmen mit Sitz
in China. Die Regierung bemühte sich stets,
die Kontrolle über die wirtschaftliche
Entwicklung nicht zu verlieren.5
Eckdaten zur chinesischen Wirtschaft
2016
Infolge der Reformen ist die chinesische
Wirtschaft
rasant
gewachsen.
Das
Abbildung 1: Veränderung des Bruttoinlandsprodukts China 2012-2016, Quelle:
GTAI, 2014
Bruttoinlandsprodukt wuchs seit den
Wirtschaftsreformen im Durchschnitt um 10 Prozent pro Jahr. In Chinas 12. Fünfjahresplan (2010-2015) ist das
Ziel jedoch ein BIP-Wachstum von sieben Prozent, ein Indiz dafür, dass die Wirtschaft in China abkühlt, Seit 2010
konnte China seinen Status als zweitgrößte Wirtschaft der Welt gemessen am BIP konstant verteidigen. Chinas
nominales BIP betrug 2015 geschätzt
11.285 Mrd.US$.6 Das BIP Wachstum für
2015 betrug 6.9 Prozent. Für 2016 wird
ein BIP-Wachstum von 6,7 Prozent
erwartet. Alleine in den letzten fünf
Jahren hat das BIP Chinas um 50 Prozent
zugenommen.7
Seit 2009 ist China Exportweltmeister
und verzeichnet
regelmäßig einen
deutlichen
Außenhandelsüberschuss.
2014 wurden 6.1% mehr Waren und
Dienstleistungen ausgeführt als im
Vorjahr, während die Importe nur um 0.4
Prozentpunkte stiegen.
Abbildung 2: Unterschiede im verfügbaren Einkommen zwischen Stadt und
Der
Pro-Kopf-Verdienst
der
chinesischen Land, Quelle: China Daily, 2013
Bevölkerung liegt noch unter dem Durchschnitt
der Weltbevölkerung. 98.99 Millionen Chinesen lebten laut der Weltbank Ende 2012 noch unter der nationalen
Armutsgrenze von 2300 RMB (knapp 270 Euro) im Jahr.8 Die offizielle Arbeitslosenquote blieb 2014 wie in den
Jahren zuvor konstant bei 4.1 Prozent.9 Die Einkommensunterschiede zwischen Arm und Reich sind recht groß,
Chinas Gini-Koeffizient wurde 2012 mit 0.73 angegeben. 10 Sollten diese Daten realistisch sein, besteht nach
Expertenmeinungen ein großes Risiko für soziale Unruhen. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Gini-Koeffizient
für die Einkommensverteilung im Jahr 2012 bei 0,28. In China liegt etwa ein Drittel des Reichtums in der Hand von
einem Prozent der Einwohner (in den USA sind es etwa 40%, weltweit 46%).11 Besonders zwischen den Städten und
den ländlichen Gebieten bestehen erhebliche Disparitäten: So ist das verfügbare Einkommen im urbanen Raum
etwa dreimal so hoch wie auf dem Land.
Thomas, 2006.
German Trade and Invest, Länderprofil China, 2014.
7 Zenglein, 2015.
8 Weltbank, 2014.
9 German Trade and Invest, Länderprofil China, 2014.
10 Ein Gini-Koeffizient von 0 beschreibt eine vollkommene Gleichverteilung des Einkommens.
11 The Guardian, 2014.
5
6
9
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Herausforderungen für die chinesische Wirtschaft
Der 12. Fünfjahresplan (2011-2015) setzt ein jährliches Wachstumsziel von sieben Prozent für die chinesische
Wirtschaft. Dieses Ziel ist ein Indiz für die Tatsache, dass die Regierung inzwischen mehr auf ausgeglichenes
Wachstum setzt. Zudem soll die Kontrolle des Staats über den Finanzsektor laut OECD in den kommenden Jahren
gelockert werden: Preise, insbesondere im Energiebereich, und Zinssätze sollen zunehmend vom Markt bestimmt
werden. Die Beschränkungen von Kapitalzufluss und Kapitalausfluss sollen verringert und der inländische Konsum
angekurbelt werden. Ein Ziel ist es auch, den Wettbewerb in einigen Bereichen zu stärken und private Investitionen,
insbesondere im Energiebereich, anzuziehen.12
Chinas Wachstum wird durch das schuldenfinanzierte Konjunkturprogramm, industrielle Überkapazitäten,
ineffiziente Kapitalallokation von staatlichen Banken, und die langsame Erholung der chinesischen Handelspartner
verlangsamt. Im 12. Fünfjahresplan vom März 2011, und bekräftigt durch das dritte Plenum im November 2013,
wird die Fortsetzung der Wirtschaftsreformen und die Notwendigkeit bekräftigt, die Binnennachfrage zu erhöhen,
und die Wirtschaft weniger abhängig von Anlageinvestitionen, Exporten und der Schwerindustrie in der Zukunft zu
machen. Allerdings hat China nur geringe Fortschritte in Richtung dieser neuen Ziele gemacht. Die Regierung von
Präsident Xi Jinping zeigt eine größere Bereitschaft zu Reformen, die sich auf Chinas langfristige wirtschaftliche
Stabilität konzentrieren, einschließlich dem Markt eine entscheidende Rolle bei der Zuweisung von Ressourcen zu
geben. Jedoch muss Xi seine Machtbasis erst festigen um die Reformen anstoßen zu können; in den letzten Jahren
hat er die Voraussetzungen für Reformen geschaffen, und deren Umsetzung wird in den nächsten Jahren erwartet.13
Die Bekämpfung von Korruption in China ist ebenfalls ein erklärtes Ziel von Xi. Seit seinem Amtsantritt 2013
werden korrupte Beamte gezielt verfolgt und gegen viele hochrangige Kader Korruptionsverfahren eingeleitet,
darunter Chinas ehemaliger Sicherheitschef Zhou Yongkang.14
Ein weiteres Problem ist die ungleiche Verteilung des wirtschaftlichen Fortschritts, der sich bisher vor allem im
Osten des Landes entlang der Küste bemerkbar machte - der Westen und die Landesmitte müssen dringend
aufholen. Auf der Suche nach Reichtum zogen bis zum Jahr 2011 mehr als 250 Millionen Wanderarbeiter und deren
Angehörige in städtische Gebiete zumeist an der Küste, um dort Arbeit zu finden. Zwischen 2014 und 2020 werden
weitere 100 Millionen Arbeitsmigranten in die Städte Chinas ziehen. Die zunehmende Urbanisierung China bringt
große Herausforderungen mit sich, viele davon infrastruktureller Natur: Wohnungsnot in Großstädten, zu wenig
sozialer Wohnungsbau, aber auch die notwendige Reform des Hukou-Systems, um zugezogenen Arbeitern und
deren Familien Zugriff auf das Sozialsystem zu ermöglichen. Außerdem sind die Immobilienpreise in den letzten
Jahren in die Höhe geschossen, was auf eine drohende Immobilienblase hindeuten könnte. 15
Der demographische Wandel bereitet China auf Grund der Ein-Kind-Politik Probleme, China ist eines der am
schnellsten alternden Länder der Welt. Zudem sind viele Lokalregierungen hoch verschuldet. Beeinträchtigungen
der Umwelt - vor allem die Luftverschmutzung, Bodenerosion und der stetige Rückgang des Grundwasserspiegels
im Norden - sind ein weiteres langfristiges Problem. Unter anderem durch diese Probleme verliert die chinesische
Landwirtschaft fruchtbares Ackerland.16
China Daily, 2014.
Economy Watch, 2015.
14 Deutsche Welle, 2015.
15 CIA Factbook, China 2015.
16 CIA Factbook, China 2015.
12
13
10
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
3.1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu
Deutschland
„Waren es früher nur gegenseitiger Handel und
Investitionen,
ist
die
Qualität
der
Zusammenarbeit heute eine deutlich andere: In
zukunftsorientierten
Projekten
arbeiten
deutsche
und
chinesische
Unternehmen
mittlerweile eng zusammen, ebenso die
Regierungen
beider
Länder.
Von
der
Fachkräfteausbildung über die Entwicklung von
Elektroautos
bis
zum
energieeffizienten
Wohnungsbau.“, heißt es in einem Statement
der Bundesregierung vom Juni 2011. 17 Die
wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China
und Deutschland sind nach wie vor dynamisch Abbildung 3: Umfrage zu Marktrelevanz unter deutschen
Unternehmen in China, AHK Greater China
und entwickeln sich stetig. Laut Zeit Online sind
mehr als 8.000 deutsche Unternehmen in China aktiv und etwa 2.000 chinesische Unternehmen in
Deutschland.18 Insbesondere im Handel sind die beiden Länder eng miteinander verwoben: Deutschland ist Chinas
größter Handelspartner in Europa und China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in der Region
Asien/Pazifik und inzwischen drittgrößter deutscher Handelspartner weltweit. Für deutsche Unternehmen, die in
China tätig sind, ist das Land der wichtigste Absatzmarkt.
Deutschland ist nach den USA, Hongkong, Japan, Südkorea und Taiwan Chinas sechstwichtigster Handelspartner.19
Im Vergleich zu den Exporten nach China liegen die Importwerte deutlich höher. Seit 1989 besteht daher ein Defizit
im bilateralen Handel mit China zum Nachteil Deutschlands. Seit einiger Zeit verringert sich dieses Defizit. 2010
betrug es noch 23 Mrd. Euro, und sank bis 2014 auf rund 4,98 Milliarden Euro.
Die deutschen Importe aus China beliefen sich 2012 insgesamt auf Waren im Wert von 77.3 Milliarden Euro. Die
Bereiche waren dabei hauptsächlich Elektronik (33,3 Prozent), Textilien/Bekleidung (12.6 Prozent), Elektrotechnik
(9.7 Prozent), Maschinen (5.8 Prozent) und chemische Erzeugnisse (4.1 Prozent).
China könnte in den nächsten Jahren die USA als größten Importeur überholen. Im Jahr 2012 gehörte Deutschland
mit 5.1 Prozent zu den Hauptlieferländern Chinas, nur unwesentlich hinter den USA (7.4 Prozent).20 Deutschland
exportierte laut Germany Trade & Invest im Jahr 2012 Waren im Wert von 66,6 Milliarden Euro nach China. Von
1995 bis 2012 sind die deutschen Ausfuhren nach China laut Statistischem Bundesamt jährlich um durchschnittlich
15,8 Prozent gestiegen, während die deutschen Ausfuhren insgesamt nur um 6,4 Prozent zugelegt haben. Seit über
10 Jahren ist China nach den USA der zweitwichtigste nicht-europäische Exportmarkt für Deutschland.
Die deutschen Direktinvestitionen in China betrugen 2014 knapp 39 Milliarden Euro. Im Gegenzug haben
chinesische Unternehmen bisher rund 3,1 Milliarden USD in Deutschland investiert. Bei Investitionen dominierten
neben den Sektoren Maschinen- und Anlagenbau vor allem die Chemie- und Automobilbranche. Für die
kommenden Jahre erwartet das BMWi einen Anstieg der Nachfrage in den Bereichen Verkehr, Energieerzeugung,
Umwelttechnik und Gesundheitswirtschaft. Bei ausländischen Direktinvestitionen in China gibt es jedoch
insbesondere für mittelständische Unternehmen noch Herausforderungen in den Bereichen Transparenz und
Investitionssicherheit. Auch wenn China inzwischen Regelungen zum Schutz geistigen Eigentums getroffen hat,
lässt die Umsetzung hier noch manchmal zu wünschen übrig. Das BMWi schätzt, dass China in den kommenden
Jahren als internationaler Investor in Deutschland immer wichtiger werden wird.21
Bundesregierung, 2014a.
Zeit Online, 2014.
19 DGWZ, 2014
20 Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten China 2013.
21 BMWi, 2014.
17
18
11
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
China ist seit Dezember 2001 Mitglied der WTO. Allerdings hat die Volksrepublik noch nicht das "Government
Procurement Agreement" unterzeichnet, das für Offenheit, Transparenz und Gleichbehandlung im Handel steht
und besonders im Bausektor zu einer neuen Marktsituation internationaler Wettbewerber führen würde. Die
Bundesregierung hat 2009 die traditionelle Entwicklungszusammenarbeit mit China beendet und China seitdem
keine neuen finanziellen Zusagen gemacht.
Verschiedene Regierungsvereinbarungen über Zusammenarbeit bei Energieeinsparung und -Effizienz und zur
Stärkung der wechselseitigen Investitionen haben derweil die deutsch-chinesische Kooperation gestärkt. Zum
Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Deutschland Ende März 2014 kündigten beide Länder die
Schaffung einer umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen Deutschland und China an. Darin ist unter
anderem festgelegt, dass Deutschland China bei der Reform seines Wirtschaftssystems unterstützen wird. Zudem
heißt es: „Beide Seiten stimmen überein, ihre umfassenden Wirtschaftsbeziehungen im Geist der
Gleichberechtigung und der Gegenseitigkeit weiter auszubauen.“22 Geplant ist, dass sich die beiden Länder auch im
Fiskal- und Finanzbereich in Zukunft stärker abstimmen und einen regelmäßigen Finanzdialog führen werden.
Während Xi Jinpings Deutschlandbesuch wurde zudem Frankfurt am Main durch eine Übereinkunft zwischen der
chinesischen Zentralbank und der Deutschen Bundesbank zum ersten Finanzplatz im Euro-Raum ausgewählt, auf
dem der RMB in Zukunft frei gehandelt werden kann.
Im Oktober 2014 wurde anlässlich der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen außerdem eine Vielzahl an
Abkommen geschlossen, die den Ausbau der Zusammenarbeit weiter vorantreiben sollen. Im Bereich der
Energieeffizienz ist vor allem die deutsch-chinesische Innovationspartnerschaft relevant, sowie eine
Absichtserklärung mit dem chinesischen MoST zum Thema „Zukunftsstadt“. Auch die dena unterzeichnete in
diesem Rahmen ein weiteres MoU über Kooperation zur Verbesserung der Luftqualität der Provinz Hebei.
3.2 Energiemarkt
3.2.1 Energieerzeugung und Verbrauch
Im Jahr 2010 überholte China die USA als größten Energieverbraucher der Welt. Im Pro-Kopf Vergleich liegt China
zwar noch bei etwa einem Viertel des Stromverbrauchs der USA und knapp über der Hälfte des deutschen
Stromverbrauchs. Der Trend geht aber eindeutig in Richtung Wachstum: 80 bis 90 GW Energie kommen pro Jahr
auf dem chinesischen Markt neu hinzu - das entspricht der gesamten Erzeugungskapazität von Großbritannien.23
Chinas Gesamtenergieverbrauch stieg um 4,7% im Jahr 2013, das liegt unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 8,6%.
Nichtsdestotrotz ist das mehr als Australiens Gesamtenergiebedarf (116 Mtoe) 2013. Dieser enorme Energiebedarf
kann nicht alleine durch die heimischen Märkte gedeckt werden, 2013 erhöhte sich Chinas Energieimportbedarf auf
15% des Gesamtenergieverbrauchs.24 Experten sagen voraus, dass sich Chinas Energiebedarf in den nächsten zehn
Jahren deutlich steigern wird. Insbesondere in den Ballungszentren im Osten und Süden des Landes wird der
Energieverbrauch in der Zukunft signifikant wachsen.
Fachleute erwarten, dass sich die bereits installierten Energie-Kapazitäten bis zum Jahr 2030 auf 2390 GW
verdoppeln werden. Insbesondere ist eine deutliche Steigerung der Gas-Kapazitäten zu erwarten. 2013 war China
der weltweit größte Energieerzeuger, mit einem Anteil von 18,9% der globalen Energieversorgung. Jedoch war die
Steigerung der Energieerzeugung von 2,3% im Vergleich zum Vorjahr recht gering und deutlich unter dem
Zehnjahresdurchschnitt von 7,4%. Die Produktion aller Energieträger stieg, wie in den Vorjahren war Kohle das
dominierende Brennstofferzeugnis in China mit 47,4% der gesamten Weltkohleproduktion, diese stieg jedoch im
Vergleich zum Vorjahr nur um 1,2% - das schwächste Ergebnis seit 2001. Die Gasproduktion stieg um 9,5% (2012:
4,1%), der Ölförderwachstum von 0,6% war ebenfalls unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 2,1%. Auch das nichtfossile Brennstoffproduktionswachstum verlangsamte sich im Vergleich zum starken Wachstum im Jahr 2012,
trotzdem ist das Wachstum bei erneuerbaren Energien25 das zweitgrößte nach den USA: Strom wuchs um 9.4Mtoe
Bundesregierung, 2014b.
The Energy Collective, 2014.
24 BP, 2014.
25 In China wird Nuklearenergie als CO2-neutral und daher klimafreundlich betrachtet.
22
23
12
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUII LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
und Wasserkraft um 8,9Mtoe, Nuklearenergie
arenergie konnte ebenfalls ein Wachstum von 3Mtoe verzeichnen
verzeichnen. Chinas
Raffineriedurchsatz stieg um 4,9% auf 9,6 Mb/Tag. Es entfielen
entfielen 12,6% des weltweiten Durchsatzes auf China, damit
liegt China an zweiter Stelle hinter den USA mit 20,1%.26
Chinas Energiemix hat sich folgendermaßen entwickelt: obwohl Kohle nach wie vor den Energiemix dominiert
dominiert, war
der Anteil am Verbrauch 2014 mit 64,2%
64,2 der
niedrigste in den Aufzeichnungen27. Auch
A
der
Verbrauch an Öl ist mit 17,8% auf den
niedrigsten Wert seit 1991 zurückgegangen.
In den letzten zehn Jahren hat sich der
Erdgasanteil am Gesamtenergieverbrauch
Öl
verdoppelt auf 5,1% und der Anteil der nichtnicht
Wasser
fossilen Brennstoffe um mehr als 50% auf 9,6%
Gas
erhöht. Das Energiekonsumwachstum
onsumwachstum im
Kohle
Jahr 2013 wurde bei den fossilen
Brennstoffen durch Erdgas (10,8%) angeführt,
angeführt
gefolgt von Kohle (4,0%) und Öl (3,8).
(3,8
Nichtfossile
Energieträger
wuchsen
besonders in 2014 im Vergleich zum Vorjahr:
so wurden fünf neue Atomkraftwerke
Abbildung 3:: Chinas Energieverbrauch nach Quellen (Quelle: BRP)
fertiggestellt und somit
it die Kapazität an
Kernenergie um mehr als ein Drittel gesteigert, genauso wie die aus Wind und Solarenergie, deren installierte
Kapazität jeweils über 25% anstieg. Die CO2-Emissionen
Emissionen aus dem Energieverbrauch erhöhten sich um 4,2% (358
Mio. t), die geringste Steigerung in fünf Jahren, aber Chinas Anteil an den Gesamtemissionen
Gesamtemissionen der Welt erhöhen sich
auf 27,1%.28
Kein
ein Land nutzt so viel Elektrizität wie China.
China Die Elektrizitätsbranche ist während des letzten Jahrzehnts um 10
10,8
Prozent pro Jahr gewachsen.29 Auch bei der Energieherstellung führt China die Liste an
an: 2014 produzierte die
Volksrepublik 5523 Billionen kWh. Laut Prognosen von EIA wird Chinas Stromerzeugung im Jahr 2020 7295 TWh
erreichen. Bis zum Jahr 2040 sollen es dann schon 11595 TWh sein – ein
n Wert, der fast drei Mal so hoch ist wie
noch im Jahr 2010.
Fernwärme
In China gibt es eine sogenannte „Heizlinie“
„Heizlinie“: In den
1950er Jahren hat die Zentralregierung eine Linie
gezogen und beschlossen, dass Orte über der Linie eine
zentrale Heizungsanlage mit Subventionen von der
Regierung genießen können, während aus klimatischen
Gründen keine Heizungsanlagen in Orten unter der
Linie zurr Verfügung gestellt werden. Die Linie trennt
im wesentlichen Chinas Norden vom Sü
Süden und hat bis
heute Bestand.
estand. Auf Grund der nicht vorhandenen
Heizung im Süden benutzen die Bewohner dort ihre
Klimaanlagen oder Kohle zum Heizen, was sich negativ
in Chinas CO2 -Bilanz niederschlägt
niederschlägt.30
Abbildung 4: Provinzen Chinas mit und ohne Zentralheizung (Quelle:
China Daily, 2015)
BP, 2014.
Reuters, 2014
28 BP, 2014.
29 The Energy Collective, 2014.
30 China Daily, 2015.
26
27
13
Die Fernheizung in Chinass Norden ist in der Regel
nicht regulierbar
bar und nur verfügbar wä
während der
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Heizperiode (15. November-15.
März). Der Preis für Fernwärme
in Peking beträgt 30RMB/m2
während der Heizperiode für
Wohnungen zur Miete. 31
Ländliche Gebäude (ohne Biomasse)
Städtische öffentliche Gebäude
Städtische Wohngebäude
Energieverbrauch von
Gebäuden
Laut China Green Tech Report
2013 machen Gebäude derzeit
rund 33 Prozent von Chinas
Gesamtenergieverbrauch aus. 32
Gemäß des Reports von Shui und
Li
2012,
der
den
Energieverbrauch von Gebäuden
bei einem Fünftel von Chinas
Abbildung 5: Energieverbrauch in Chinas Gebäuden 1996-2008 (Shui & Li 2012)
Gesamtenergieverbrauch
festmacht, verbrauchen Gebäude folgende Energiearten: Elektrizität (44 Prozent), Kohle (40 Prozent), Erdgas (13
Prozent) und Öl (3 Prozent). Der Energieverbrauch von Wohngebäuden hat dabei den größten Anteil und ist über
die Jahre hinweg kontinuierlich gestiegen.
Die meiste Energie in städtischen Wohngebäuden wird für das Heizen verbraucht (47 Prozent), gefolgt vom Kochen
(16 Prozent), heißem Wasser (12 Prozent), Beleuchtung (10 Prozent), Nutzung elektrischer Geräte (9 Prozent) und
Klimaanlagen (6 Prozent). Die absolute Höhe des Energieverbrauchs liegt allerdings immer noch hinter der von
europäischen Ländern und den USA zurück.33
Auch der Energieverbrauch von öffentlichen Gebäuden ist stetig gestiegen. Zwischen 1996 und 2008 wuchs der
Energieverbrauch um einen Faktor von 2.5 auf 135 RÖE im Jahr 2008. Folgende Tabelle gibt einen Überblick über
den Energieverbrauch von großen und kleinen öffentlichen Gebäuden. 34
Tabelle 1: Überblick über den Energieverbrauch öffentlicher Gebäude 2012 (Quelle: Shui und Li , 2012)
Typ
Fläche pro
einzelnes
Gebäude
Gesamtfläche (in
Millionen m²)
Gesamtenergieverbrauch
(TWh/Jahr)
400
Energieintensi
tät außer
Heizen
(kWh/m²a)
90 – 200
Große öffentliche
Gebäude
Normale öffentliche
Gebäude
>20 000 m²
< 20 000 m²
4900
30-70
202
50
3.2.2 Energiepreise
Auch wenn die Preise für Strom in China im Vergleich zu anderen
Ländern immer noch relativ hoch sind, ist die Bedeutung von
Energiekosten aufgrund der steigenden Gehälter der letzten Jahre
stark gesunken. Es wird deshalb erwartet, dass der Energieverbrauch
in China in den kommenden Jahren weiter steigt; dies liegt auch an
den zunehmend eingebauten Klimaanlagen.
Abbildung 6: Preis einer MW Stunde Elektrizität als
Anteil
des Pro-Kopf
Einkommens
(Quelle: CPIR 2013)
31 Beijing
Government,
n.d.
China Green Tech Report, 2013.
Shui und Li, 2012.
34 Shui und Li, 2012.
32
33
14
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Während Strompreise in den vergangenen Jahrzehnten stark subventioniert wurden, gelten seit 2013 neue Gesetze:
Wärmekraftwerke und Kohleminen dürfen seitdem einen eigenen Preis aushandeln, der jeweils auf dem aktuellen
Marktpreis für Kohle basiert.
Weitere Reformen wurden in den Jahren 2012 und Ende 2013 mit dem Ziel umgesetzt, von besonders
stromintensiven Haushalten und Industrieunternehmen über ein Stufensystem höhere Preise zu verlangen.
3.2.3 Energiepolitische Rahmenbedingungen
Im März 2016 soll der Nationale Volkskongress den 13. Fünfjahresplan (2016-2020) verabschieden. Bei den neuen
nationalen Fünfjahresplan für die sozioökonomische Entwicklung des Landes handelt es sich um Konzepte für den
Wandel Chinas in den kommenden fünf Jahren, aus dem sich auch für andere Staaten der Welt zahlreiche
Entwicklungsmöglichkeiten ergeben. Die Vorschläge zum Plan wurden auf der fünften Tagung des 18. ZK der KP
Chinas vorgebracht, die am 29. Oktober in Beijing abgeschlossen wurde. Der Vorschlag formuliert das Ziel der
„Beibehaltung eines mittleren bis hohen Wachstums“. Zur Zielerlangung wurden die Ideen der Innovation,
Koordination, der umweltfreundlichen Entwicklung, der Öffnung und des gemeinsamen Nutzens festgehalten.
China hat den 13ten Fünfjahres Plan (2016-2020) über Energie veröffentlicht, welcher die Offshore Öl,-Gasförderung und
Erhöhung der Output- Ziele für Erneuerbare Energien, speziell Wind und Solar Power, vorsieht. Dem Plan zufolge wird
sich China auf die Erhöhung der Energieeffizienz, die Verbesserung der Energieversorgung und Beschleunigung der
Erneuerbaren Energieentwicklung fokussieren. Die landesweite Windkraft Kapazität wird bis 2020 200 Millionen
Kilowatt erreichen und somit das Level des 12ten Fünfjahres Plans verdoppeln. Solarenergie wird im Vergleich zum Ziel
des 12ten Fünfjahresplanes verfünffacht auf mehr als 100 Millionen Kilowatt. Laut Chinas bisherigen mittel - und
langfristigen Atomindustrie Entwicklungsplan wird die landesweite Kernkraftwerke kapazitäten bis 2020 58 Millionen
Kilowatt erreichen. Der Energiekonsum wird auch weiterhin das Hauptaugenmerk im nächsten Fünfjahres Plan sein. Der
nationale Energieverbrauch wird bis 2020 einen Verbrauch von 4,8 Milliarden Tonnen Standart Kohle erreichen. Die
Regierung wird auch weiterhin in den folgenden Jahren den Verbrauch von Kohle durch die Versorgung mit Erdgas
ersetzen.35
3.2.4 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt
Einer der zentralen Indikatoren für die Entkopplung von Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch, der
Energieverbrauch pro Kopf, ist momentan auf der Zielgeraden zur Erreichung des gesetzten Zieles: Es scheint nach
aktuellem Stand durchaus realistisch, dass diese Zahl zu Ende 2015 16% niedriger ausfällt als 2010. Allein in 2014
konnte die Energieintensität um fast
5% gesenkt werden, wodurch 2015
lediglich
3,1%
erreicht
werden
müssen, um dem Plan gerecht zu
werden.
Die EIA geht davon aus, dass der
Kohleanteil an Chinas Energiemix im
Jahr 2040 nur noch 55 Prozent
betragen wird. Gleichzeitig rechnen
die Analysten allerdings damit, dass
Chinas absoluter Kohleverbrauch im
selben Zeitraum um 50 Prozent
steigen wird, bedingt durch den
Energiehunger der Volksrepublik. Die
EIA prognostiziert, dass sich der
Gesamtenergieverbrauch Chinas nach
Abbildung 7: Prognose des Gesamtenergieverbrauchs Chinas nach Energiequellen im Jahr
2040 (Quelle: EIA, 2014)
Energiequelle bis zum Jahr 2040
35
15
China Climate Change Info-NET (2014)
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
folgendermaßen darstellt: 52 Prozent Kohle, 18 Prozent Wasserkraft, 7 Prozent Nukleare Energie, 12 Prozent
Windkraft, 5 Prozent Erdgas, 2 Prozent Solarenergie, 1 Prozent Öl und 3 Prozent andere Erneuerbare Energien.
Eine aufsehenerregende Studie von WWF und dem amerikanischen Energy Transition Research Institute kam
Anfang 2014 zu dem Fazit, dass Chinas Elektrizität bis zum Jahr 2050 zu 80 Prozent aus erneuerbaren Energien
gespeist werden könnte. Allerdings müssten dafür umgehend die entsprechenden Technologien installiert und
Projekte umgesetzt werden. Der WWF schätzt, dass sich Chinas Stromverbrauch pro Kopf bis zum Jahr 2050 bis auf
knapp 18000 kWh erhöhen könnte. In einem Vergleichsszenario, in derselben Studie, unter dem Titel „High
Efficiency, High Renewables and Low Carbon Mix“, könnte der Pro-Kopf-Verbrauch 2050 aber bei etwa 9000 kWh
liegen – also nur halb so viel. In diesem Szenario steigert China seinen Anteil an Erneuerbaren Energien signifikant.
Zudem geht der WWF für dieses Szenario davon aus, dass energieeffiziente Technologien für Klimaanlagen,
Beleuchtung, Warmwasser sowohl in Wohngebäuden als auch im Industriebereich und im Dienstleistungssektor
angewandt werden.36
Germany Trade & Invest hat die Entwicklungsziele nach den staatlichen Entwicklungsprogrammen für neue
Energieträger für Chinas Kraftwerkleistung 2015 und 2020 zusammengestellt. Daraus ist ersichtlich, dass allein die
Leistung aus Windenergie zwischen 2010 und 2020 um knapp 170 GW und damit um 85 Prozent wachsen soll.
Auch die Energiegewinnung aus Solarzellen soll nach neuesten Berichten von aktuell 20 GW auf 70 GW im Jahr
2017 gesteigert werden. 37
Tabelle 2: Entwicklungsziele für installierte Kraftwerksleistung bis 2020 (Quelle: GTAI, Energiesektor China, 2012)
Energieträger
Fossile
Energieträger
. davon Kohle
Wasserkraftwerke
Kernenergie
Windenergie
.davon Offshore
Photovoltaik
Geothermie
tatsächlich installierte
Leistung 2010 in GW
706,6
Installierte Leistung 2015
in GW
963,2
Installierte Leistung
2020 in GW
1.200
650,1
213,4
10,8
31,1 mit Netzanschluss
0,2
0,8
8,9
933,2
1.030
260
300
43,3
340
100
200
5
30
15
50
1,7 Prozent an
k.A.
Primärenergieverbrauch
Biomasse
6,7
13
30
Um die Emissionen signifikant zu reduzieren, soll auch die Zahl der Atomkraftwerke bis zum Jahr 2020 von derzeit
15 auf 71 ausgebaut werden. Die Menge des Atomstroms soll von derzeit 13 Gigawatt bis zum Jahr 2040 auf 160
Gigawatt steigen. China würde damit zur größten Atomstrom-Nation der Welt aufsteigen. 38 Im Unterschied zu
vielen europäischen Ländern steht man Atomstrom in China mit wenig Vorbehalt entgegen, auch wenn es nach der
Katastrophe in Fukushima zu erheblichen Revisionen der Sicherheitsbestimmungen kam.
Ende 2014 machte China im Vorfeld der Klimagespräche in Paris 2015 mit seiner Aussage Furore, dass ab 2030 die
CO2-Emissionen des Landes sinken sollen. Hierbei handelte es sich jedoch nicht um ein verbindliches Versprechen,
und auch inhaltlich stellt eine derartige Perspektive kaum eine Abweichung von bereits bestehenden Zielen und
realistischen Szenarien dar.
3.2.5 Gesetzliche Rahmenbedingungen
Während des 11. Fünfjahresplans hat die chinesische Regierung eine Reihe von finanziellen Anreizen auf den Weg
gebracht, um erneuerbare Energien zu fördern. Das chinesische Bauministerium Mohurd und das chinesische
WWF, 2014.
GTAI, Energiesektor China, 2012.
38 Deutsche Welle, 2014.
36
37
16
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Finanzministerium haben insbesondere die Anwendung von erneuerbaren Energien im Gebäudesektor gefördert,
etwa durch Pilotprojekte in bestimmten Städten.
Momentan haben einige Provinzen und Städte lokale Regelungen durchgesetzt, die erneuerbare Energien in
Gebäuden fördern. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung und Anwendung von Technologien für erneuerbare
Energien, so etwa Photovoltaik-Stromerzeugung, Wasserheizung durch Solarzellen und geothermische
Heizpumpen. Lokale Finanzabteilungen fördern diese Maßnahmen auch finanziell. Richtlinien in einigen Provinzen
und Städten wie Hebei und Shanghai verpflichten sogar zur Installierung von Solarheizern. Allerdings lässt die
Umsetzung noch zu wünschen übrig, da häufig finanzielle Unterstützung fehlt. 39 Viele Technologien im
Zusammenhang mit erneuerbaren Energien sind zudem auf Importe angewiesen. Hier öffnet sich auch Potenzial für
deutsche Anbieter solcher Techniken.
Solarthermische Anlagen bedecken bisher 2.46 Milliarden m² in den chinesischen Städten; geothermische Energie
wird auf einer Fläche von 300 Millionen m² verwendet und die PV-Erzeugungskapazität von Gebäuden (bereits
fertiggestellt und noch im Bau) macht 1079 MW aus. 93 Städte, 198 Bezirke, sechs Stadtviertel, 16 Kleinstädte und
zwei Gebäudekomplexe wurden von der chinesischen Regierung ausgewählt, um die Verwendung von erneuerbaren
Energien in Gebäuden zu demonstrieren. In den kommenden Jahren soll die Nutzung erneuerbarer Energien, etwa
durch die Installation von Solaranlagen auf den Dächern, insbesondere in den ländlichen Regionen weiter
vorangetrieben werden.40
Nach Zahlen von Mohurd hatte die Fläche von solarbetriebenen Wasserheizern im Jahr 2010 150 Millionen m²
erreicht, was einem Äquivalent von mehr als 21 RÖE fossilen Energien pro Jahr entspricht. Experten schätzen, dass
sich diese Fläche bis zum Jahr 2020 verdoppeln wird. 41
Auch die Anwendung von geothermischen Heizpumpen entwickelt sich mit einem Wachstum von 20 Prozent pro
Jahr in einem beachtlichen Tempo. Experten rechnen damit, dass die Fläche geothermischer Heizkörper in den
nächsten Jahrzehnten weiter wachsen wird: So soll sie im Jahr 2020 200 Millionen m² ausmachen, im Jahr 2030
400 Millionen m² und im Jahr 2050 bereits eine Milliarde m².42
Dies führt nicht zuletzt zu der Luftverschmutzung, unter der die chinesischen Megastädte in den vergangenen
Jahren immer stärker zu leiden hatten. Maßnahmen gegen die Umweltverschmutzung werden von höchster Stelle
angekündigt: China werde der „Luftverschmutzung den Krieg erklären“, sagte Premier Li Keqiang im März 2014 bei
der Eröffnung des jährlichen Zentralkomiteetreffens.
Shui und Li, 2012.
Mohurd Publikation, 2013.
41 Mohurd Publikation, 2013.
42 Mohurd Publikation, 2013.
39
40
17
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
4. Energieeffizienz im Zielland
4.1 Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/ Gebäudetechnik)
4.1.1 Allgemeiner Überblick
Nach wie vor ist das Kernthema der Bauwirtschaft der Urbanisierungsprozess. Im März 2014 hat das
Zentralkomitee der Kommunistischen Partei und der Staatsrat den "Nationalen Plan für neuartige Urbanisierung"
(2014- 2020) ausgerufen. Mittlerweile wurden landesweit 62 Standorte für künftige neue Städte ausgewählt. Dort
befinden sich heute bereits kleine oder mittelgroße Städte, die entsprechend ausgebaut werden sollen, um urbane
und ländliche Regionen besser zu verknüpfen. Doch auch andere nicht ausgewählte Gebietskörperschaften sind
aufgerufen, den Urbanisierungsprozess "aktiv" voranzutreiben. 43 Hierbei geht es vor allem darum, die
Einwohnerströme zu lenken und entsprechende Maßnahmen im Bau-und Infrastrukturbereich zu treffen, damit bis
2020 geschätzte 60% der chinesischen Bürger in Städten leben können.
Energieeffizienz in Gebäuden bezeichnet die Umsetzung von Maßnahmen, durch die der Energieverbrauch eines
Gebäudes reduziert werden kann. Dazu gehören energieeffiziente Technologien und Standards, der Gebrauch
entsprechender Ausrüstung, Materialen und Produkten, Verwaltung und Management und andere relevante
Maßnahmen während der Phasen Planung, Design, Neubau, Umrüstung und Inbetriebnahme eines Gebäudes.44
Der Trend in China geht eindeutig in Richtung energieeffiziente Gebäude, wie auch folgende Grafik zeigt.
Abbildung 8: Gebäudefläche energieeffizienter Gebäude in China in Millionen m2 ( Quelle: EUI, 2014)
4.1.2 Klimatische Verhältnisse
Die klimatischen Verhältnisse in China stellen eine der größten Herausforderungen für energieeffizientes Bauen
dar. Durch seine Größe (die VR umspannt fast 50 Breitengrade) ist Chinas Klima nicht einheitlich: der größte Teil
Chinas liegt in der gemäßigten und der subtropischen Zone; im Westen, Norden und Nordosten herrscht
ausgeprägtes Kontinentalklima mit sehr kalten Wintern und heißen Sommern; im Süden ist das Klima hingegen
subtropisch bis tropisch und Tibet hat ein spezielles Hochgebirgsklima. Der größte Teil Chinas befindet sich in der
gemäßigten Klimazone, wobei die warmgemäßigte Zone die größte Fläche einnimmt und sich die vier Jahreszeiten
deutlich unterscheiden. Das ausgeprägte kontinentale Monsunklima lässt zwischen September und April trockene
und kalte Luft aus Sibirien und von der Mongolischen Hochebene nach Süden strömen und verursacht einen
erheblichen Temperaturunterschied zwischen Nord- und Südchina. Der Sommermonsun beeinflusst das Festland
zwischen April und September, die Temperatur steigt und es regnet reichlich, die Temperaturunterschiede zwischen
Nord- und Südchina sind in dieser Zeit geringer.
Dementsprechend lässt sich China von Süden nach Norden in eine äquatoriale, eine tropische, eine subtropische,
eine warmgemäßigte, eine gemäßigte und eine kaltgemäßigte Zone einteilen. Die Niederschläge verringern sich von
43
44
GTI, Chinas Market für Wohnimmobilien, 2014.
Definition nach, Shui und Li, 2012.
18
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Südost nach Nordwest allmählich, in den südöstlichen Küstengebieten können die durchschnittlichen
Jahresniederschläge über 1500 Millimeter betragen und im nordwestlichen Binnenland weniger als 200 Millimeter.
Die Unterteilung der Wetter- und Klimazonen ist vom Grundfaktor für Klimabildung, also der Sonnenstrahlung
abhängig. Die Tages- und Monatsdurchschnittstemperatur sowie die tiefste Temperatur des Jahres kennzeichnen in
China die Aufteilung der Klimazonen. Die klimatischen Unterschiede reichen von extrem trockenem Wüstenklima
über winterkaltes Nadelwaldklima bis hin zu tropischen Klimabedingungen, daraus resultieren die folgenden fünf
Zonen „severe cold“, „Cold“, hot summers and cold winters“, „hot summer and warm winter“ and „temperate“.
Abbildung 9: Chinas Klimazonen (Quelle: Shui Bin, 2012)
4.1.3 Struktur und Trends im chinesischen Bausektor
Der Gebäudemarkt macht in China rund 16 Prozent des BIP aus.45 Laut der Deutschen Energie-Agentur wird in
China innerhalb von zwei Jahren so viel Wohnfläche neu gebaut, wie in Deutschland insgesamt existiert. 46 Pro Jahr
sind es zwei Milliarden Quadratmeter, somit ist China der größte Markt für Gebäude weltweit. Im Bausektor sind
laut EU SME Centre rund 75 000 Unternehmen tätig, die zehn größten davon gehören dem Staat. China ist folglich
der größte Produzent und Abnehmer von Baumaterialien weltweit.
Ein Grund für das starke Wachstum des Immobilienmarktes ist die Tatsache, dass viele Chinesen in den
vergangenen Jahren ihr Vermögen in Immobilien investierten. Ein anderer Grund ist Chinas rasante
Urbanisierung: Rund 18 Millionen Menschen ziehen in der Volksrepublik pro Jahr in die Städte.47 Als Ziel gibt der
aktuelle Urbanisierungsplan eine Urbanisierungsquote von 60 Prozent bis zum Jahr 2020 vor. Insbesondere der
Immobilienmarkt im Westen des Landes wächst. Dort entstanden 2013 40 Prozent aller neuen Bürogebäude –
allerdings herrscht dort auch ein Überangebot.48
Nach NBS-Statistiken lebten 2013 etwa 53,7% der chinesischen Bevölkerung in Städten (2008: 45,7%), noch weit
unter dem Durchschnitt westlicher entwickelter Nationen (ca 75%). Laut CEIC Data entfielen von den durch die
chinesische Statistik ausgewiesenen zusätzlichen 19,3 Mio. Städtern im Jahr 2013 nur 2,4 Mio. auf potentielle
Käufer mit städtischer Aufenthaltsberechtigung ("Hukou"). Bei weiteren 6,4 Mio. Personen handelte es sich um
Personen, die bereits in der Stadt lebten, aber durch administrative Änderungen Städter wurden (also keinen neuen
Wohnraum benötigen). Der Hauptteil von 10,5 Mio. Personen waren finanzschwache Migranten ohne Hukou, die
für den Wohnungsmarkt nicht interessant sind. Aktuell sieht sich das chinesische Hukou-System umfangreichen
CNN Money, 2014.
Dena, 2014.
47 Mc Graw Hill, 2013.
48 CBRE 2013, Q4.
45
46
19
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Reformen ausgesetzt, die es in Zukunft vereinfachen werden, auch ohne Aufenthaltstitel in Städten bestehende
Sozialsysteme zu nutzen.
4.1.4 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren
Die Immobilienpreise in China waren die letzten Jahre über konstant hoch, wuchsen jedoch – auch wegen
verschärfter Politikmaßnahmen gegen eine Wohnungsblase – im Jahr 2015 weniger schnell als noch vor einem
Jahr. In vielen Städten sind sinkende Preise beobachtet worden. Mit flexiblen Mechanismen versucht die Regierung
immer wieder, zu schnell ansteigende Kaufpreise zu drosseln – bis jetzt immer mit Erfolg. Die Meinungen von
Experten darüber, ob eine Immobilienblase droht, gehen stark auseinander. Tatsache ist jedoch, dass der
Preisanstieg davon getrieben wird, dass es Chinesen an alternativen Geldanlagen fehlt.
Wohnungsmarkt
Experten sind sich einig, dass Chinas Markt für Wohngebäude weiter wachsen wird. Bis zum Jahr 2020 sollen
weitere 10 bis 15 Milliarden m² Fläche an Wohngebäuden in städtischen Regionen gebaut werden sowie 10
Milliarden m² an öffentlichen Gebäuden49. So kann der Baumarkt auch Abkühlungstendenzen wie in 2014 gut
verkraften, als der Wohnungsbau um 13.5% einbrach – eine gewisse Konsolidierung ist in manchen Bereichen nach
Expertenmeinung durchaus wichtig.
Die Mieten für Wohngebäude wachsen seit Mitte 2012 ununterbrochen.50 Eine eigene Wohnung ist ein wichtiges
Statussymbol in China, weshalb traditionell eher weniger gemietet wird. Zudem sind die Rechte von Mietern wenig
geschützt, was insbesondere zu spontanen Mietsteigerungen führen kann.51
Der durchschnittliche Quadratmeter-Mietpreis für Wohnungen in den zehn größten Städten des Landes, darunter
Beijing und Shanghai, lag im Februar 2014 bei 19,4 RMB (rund 2.30 Euro), eine Steigerung von 17,1 Prozent
gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit sind die Preisanstiege in den größten Metropolen des Landes zwar immer
noch zweistellig, aber nicht mehr so hoch wie im Vorjahr.52 In Shanghai nahmen die Wohnungspreise im Januar
2014 um 20.9 Prozent zu, der niedrigste Anstieg seit September 2013.53 Ein Grund hierfür ist die Tatsache, dass
wegen des überhitzten Immobilienmarktes weniger Chinesen in Wohnungen investieren als noch in den
vergangenen Jahren.
Generell gibt es extreme Preisunterschiede zwischen verschiedenen Provinzen in China. In Peking kostete ein
Quadratmeter Wohnfläche in einem Neubau im August 2013 29.396 RMB (3.500 Euro), in Shanghai waren es
28.979 RMB (3.300 Euro). In Baoji, in der Provinz Shaanxi war ein Quadratmeter dagegen für 4.454 RMB (500
Euro) zu haben.54
Bürogebäude
Im vierten Quartal 2014 betrug das Angebot an neuen Büroflächen 1,7 Millionen m², etwa auf Vorjahresniveau.
Besonders in Städten der zweiten Reihe wie Chongqing, Wuxi, Wuhan und Changsha kam es durch einen rapiden
Anstieg an Neuflächen zu Rekordleerständen von über 30%.55
Zwei der fünf teuersten Bürolagen der Welt liegen in China (Beijing und Hongkong). Laut Germany Trade & Invest
erwarten Experten aufgrund der hohen Nachfrage auch für 2015 steigende Büropreise in den meisten großen
Städten. Für die nächsten beiden Jahre rechnet die Immobilienfirma CBRE für Shanghai mit dem Neubau von einer
Million m² Büroflächen pro Jahr. In second tier cities kam es über die letzten Jahre durch eine
Marktkonsolidierung zu durchschnittlich sinkenden Büromieten. Trotzdem wurden 2014 in Quadratmetern immer
Shui und Li, 2012.
China Daily 2014.
51 Washington Monthly 2013.
52 Germany Trade & Invest Immobilienmarkt China, 2014.
53 China Daily 2014.
54 Germany Trade & Invest Bauwirtschaft China 2013.
55 CBRE 2014, Q4.
49
50
20
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
noch 14% mehr Bauprojekte gestartet als im Vorjahr. Wertmäßig brachen im selben Zeitraum die Verkäufe jedoch
um fast 20% ein.
Gewerbeflächen (Retail)
Auch auf dem Immobilienmarkt für den Einzelhandel setzt sich der Wachstumstrend ungebremst fort. Im vierten
Quartal 2015 kam hier ein Rekord von 3.76 Millionen m² neu auf den Markt, allein in Peking davon 850.000 m² in
sechs Malls.56 CBRE schätzt, dass das Angebot auch im Jahr 2016 weiter wachsen wird, vor allem in Städten wie
Beijing, Shanghai, Shenzhen und Chengdu.
Die Mieten auf dem Markt für Gewerbeflächen zogen im letzten Quartal 2014 wieder leicht an. Die
durchschnittliche Miete für Einzelhandelsimmobilien wuchs zwischen drittem und viertem Quartal 2014 um 0.5
Prozent.57
Sozialwohnungen
Das Ministerium für Wohnungsbau, städtische und ländliche Entwicklung(MOHURD) hat mitgeteilt, dass im Jahr
2013 mit dem Bau von 6.6 Millionen Sozialwohnungen begonnen wurde. 5.4 Millionen Wohnungen sind davon
bereits fertiggestellt.
Gemäß dem zwölften Fünfjahresplan wurde die Anzahl der Sozialwohnungen von der Zentralregierung so weit
erhöht, dass bis 2015 wenigstens 20 Prozent aller städtischen Wohngebiete aus solchen, mietpreisreduzierten
Wohneinheiten bestehen. Dieser Plan macht den Bau von 36 Millionen Wohneinheiten allein zwischen 2011 und
2015 sowie eine Renovierung vieler heruntergekommener Gebäude erforderlich.58
4.1.5 Instandhaltungen – Modernisierungen – An und Umbauten
Für den Bereich des energieeffizienten Bauens spielen Instandhaltungen noch keine sehr große Rolle. Auch wenn
das Potenzial sehr groß ist, kommen innovative Technologien meist nur in Neubauprojekten zum Einsatz.
Eine Ausnahme stellen Pilot- und Vorzeigeprojekte dar, in den besonders mit Dämmstoffen für verschiedene
Klimazonen experimentiert wird. Für private Investoren sind Instandsetzungsprojekte deutlich weniger
ökonomisch interessant als Neubauten, unter anderem weil Gebäude meist nach Fertigstellung komplett veräußert
werden.
4.1.6 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz
Projekte der GIZ
Die GIZ arbeitete zwischen 2010 und 2013 im Rahmen einer Baseline-Studie zum Thema „Klimaschutz durch
Energieeffizienz in Gebäuden“ Renovierungskonzepte für die drei nordchinesischen Städte Harbin, Shijiazhuang
und Yuzhong aus. Diese Konzepte stehen nun auch anderen Städten bei ihren Planungen zur Verfügung. Die
Sanierungsmaßnahmen schließen stets die Installation von Wärmezählern ein, um später den Heizenergieverbrauch
messen zu können. Es wird erwartet, dass durch die Renovierungen 25 bis 30 Prozent Heizenergie eingespart
werden könnten.
Die GIZ hat zudem ein Projekt für „Energy Efficiency in Public Buildings (Schools and Hospitals)“ initiiert. Es zeigt
bereits erste Erfolge: So kann in drei Krankenhäusern, die im Rahmen des Projekts beraten wurden, 25 Prozent der
Energie gespart werden. In drei Pilot-Schulen im Norden Chinas können während der Heizperiode sogar 30 Prozent
des Energieverbrauchs gespart werden59.
Projekte der dena
CBRE: China MarketView Q4 2015
CBRE Q4, 2013.
58 Mofcom (2015)
59 GIZ 2014b.
56
57
21
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Auf der Green Building Konferenz 2014 in Peking vereinbarte die Dena mit chinesischen Partnern vier neue
Pilotprojekte. Dazu gehörten der Bau von energieeffizienten Wohnhäusern in den Städten Zhuzhou (Provinz
Hunan) und Ledu (Qinghai), der Bau von zwei Schulen in Beidaihe (Hebei) und die Sanierung eines Bürogebäudes
in Qingdao (Shandong). Die Dena betreut derzeit mehr als zwölf Projekte für deutsch-chinesische Effizienzhäuser,
weitere sind in Planung.
Gemeinsam mit dem CSTC hat die Dena zudem den neuen Energieeffizienzstandard der Provinz Hebei
ausgearbeitet, der am 1. Mai 2014 in Kraft getreten ist. Der Standard ist besser als der Mindeststandard, den die
Energieeinsparverordnung in Deutschland vorgibt. Erklärtes Ziel des chinesischen Bauministeriums ist es, auf
dieser Grundlage mittelfristig einen landesweiten Energiestandard für Neubauten einzuführen (Econet Monitor
November 2013). An der Bauakademie der Provinz Hebei planen seit 2012 chinesische und Dena-Experten
gemeinsam, um Energieeffizienz in Gewerbegebäuden zum Durchbruch zu verhelfen60.
Auf der Green Building Conference 2015 in Peking wurden mit Yantai, Zhangjiakou, Haimen, Yixing und Urumqi
von der dena die ersten Pilotstädte für das nächste dreijährige Projekt „Eco-Cities in China“ zur Förderung der
Energieeffizienz vorgestellt.
Ein von der Dena geplantes energieeffizientes Wohngebäude wurde bereits im Oktober 2013 in der Hafenstadt
Qinhuangdao (Hebei) fertiggestellt. Das Gebäude mit über 6500 m² Fläche verbraucht laut dem Rat für nachhaltige
Entwicklung rund 75 Prozent weniger Energie als ein in China üblicher Neubau. Sein Endenergiebedarf liegt bei 38
kWh pro m² im Jahr; 37 kg CO2 pro m² werden pro Jahr ausgestoßen. Die Fenster sind dreifach verglast, die
Außenwände haben eine 22 Zentimeter dicke Wärmedämmung, zur Gebäudetechnik gehören eine Wärmepumpe
und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Mehrkosten belaufen sich auf rund 600 Yuan pro
Quadratmeter, also etwa 75 Euro (Rat für nachhaltige Entwicklung).
Ein weiteres Projekt, für das laut Dena deutsche Unterstützung benötigt wird, ist der Bau eines ökologischen
Stadtviertels in Shijiazhuang, der Haupstadt der Provinz Hebei. In der ersten Entwicklungsphase, die 2020
abgeschlossen sein soll, werden 35 Quadratkilometer gebaut. Neu-Zhengdings Energieversorgung soll in der
Zukunft zu über 40 Prozent durch Erneuerbare Energien gesichert werden. Großer Wert wird zudem auf
Wärmerückgewinnung und viel Raum für Fußgänger und Fahrradfahrer gelegt. Wie in europäischen Städten
wurden die Fahrradwege neben den Straßen bereits angelegt. Technische Investitionen aus Deutschland sind auch
für dieses Projekt gefragt61.
Sino-German Ecopark in Qingdao
In Qingdao entsteht ein viel beachtetes Projekt der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit im Bereich
energieeffizientes und nachhaltiges Bauen. Eine halbe Autostunde vom Zentrum entfernt befindet sich der SinoGerman Ecopark im Aufbau. Insgesamt sollen hier 7.5 Millionen Quadratmeter komplett grüne Geschossfläche
gebaut werden. Das Ziel einer deutsch-chinesischen Modellstadt für erneuerbare Energien und energieeffizientes
Bauen wurde erstmals 2009 zwischen dem damaligen deutschen Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und dessen
chinesischen Amtskollegen Chen Deming vereinbart. 2010 wurde das Projekt durch die Unterzeichnung eines MoU
zwischen dem chinesischen Handelsministerium und dem BMWi in Anwesenheit der deutschen Bundeskanzlerin
Angela Merkel besiegelt.
Der Ecopark gilt wegen der gemeinsam entwickelten nachhaltigen Technologien und Konzepte als ein Vorbild für
deutsch-chinesische Zusammenarbeit. Eine Zertifizierung durch den TÜV-Nord nach dem Qingdaoer „Ecological
Index System“ bescheinigt dem Ecopark Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit, soziale Inklusion und optimale
Nutzung von Ressourcen. Alternative Energie soll aus Wind, Wasser und der Erde bezogen und über ein Smart
Energy Network verteilt werden. Andere deutsche Unternehmen und Gesellschaften wie gmp, SBA, DGNB,
Obermeyer und energydesign sind bereits in Stadtplanung, Verkehrsplanung, Energieplanung sowie in die
Gebäudeenergieberatung im Sino-German Ecopark involviert.
60
61
Dena-Spezial 2014.
Dena- Spezial 2014.
22
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Das ökologische Bautechnikzentrum im Sino-German Ecopark ist bereits vollendet. Die anderen Gebäude befinden
sich noch im Bau, einige sollen bereits in diesem Jahr fertiggestellt werden. Die lokalen Behörden versuchen
insbesondere, deutsche Investoren von den Vorteilen des Standorts Qingdao zu überzeugen62. Im Oktober 2015
wird aller Voraussicht nach das „German Enterprise Centre“ neben dem ebenfalls neuen Steigenberger Hotel
eröffnen.
Die Betreiber des Sino-German Ecopark sehen insbesondere für Firmen aus den Bereichen der E-Mobility, dem
Maschinenbau, den Umweltschutztechnologien sowie High-Tech-Materialien Potenzial. Es sollen sich jedoch auch
internationale Beratungsunternehmen, Finanz-, technische und andere Dienstleister auf dem mehr als 10km2
großen Areal ansiedeln. Aufgrund der Lage am Meer und der langen Erfolgsgeschichte des Qingdaoer Hafens ist der
Standort auch durchaus interessant für Anbieter von Schifffahrtstechnik und damit verbundenen Dienstleistungen.
Steuerliche Vergünstigungen, ggf. Zuschüsse beim Grundstückskauf sowie administrative Unterstützung bei der
Ansiedlung schaffen Anreize für Unternehmen, sich für den Ecopark zu entscheiden.
Ein besonderes Augenmerk gilt den Bereichen Schulung und Training. Mittelfristig sollen, organisiert durch die
AHK Shanghai, die eine Niederlassung in Qingdao betreibt, verstärkt Ausbildungsgänge nach Vorbild des deutschen
Dualen Systems angeboten werden, um Personal für die ansässigen Firmen auszubilden. Auch Forschungsinstitute
im Umweltbereich sollen in Qingdao künftig ein dynamisches Arbeitsumfeld finden.
Der Sino-German Ecopark hat folgende Ziele bis zum Jahr 2020:
 CO2-Emissionen pro BIP-Einheit ≤ 180 Tonnen CO2/Mio. USD
 Ressourceneinsparung: 100 prozentiger Anteil grüner Gebäude
 Umweltverträglichkeit: Grünfläche pro Person = 30 m²
 Umfassende Entwicklung: 100 prozentige Erreichbarkeit von grünen Flächen innerhalb von 5 Minuten zu Fuß
Ein spezielles Projekt im Sino-German Ecopark in Qingdao ist das German Enterprise Center. Dieses Projekt
bedeckt eine Fläche von 28 300 m²; die Baufirma Qingdao Sino-German Ecopark Development Co. Ltd. investierte
insgesamt 580 Millionen RMB (ca. 68 Millionen Euro). Die Bauphase begann im August 2013; das Gebäude wird
voraussichtlich im Jahr 2015 fertiggestellt sein. Das Projekt wird nach den Kriterien des deutschen goldenen DGNBStandards sowie des chinesischen Three-Star-Systems gebaut. Nach der Fertigstellung sollen im German Enterprise
Center unter anderem Büros, Konferenzräume und Schulungszentren einziehen. Das Zentrum soll künftig zudem
kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in China durch entsprechende Infrastruktur- und
Beratungsleistungen erleichtern.
4.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz
4.2.1 Standards, Normen und Zertifizierung
In China existieren eine nationale, verpflichtende Regelung für Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden sowie drei
verpflichtende Regelungen für Wohngebäude, die sich je nach Klimazone unterscheiden. Zudem gibt es einen
freiwilligen Energieeffizienzstandard für Gebäude auf dem Land. Designstandards untersuchen, ob ein Gebäude alle
erforderlichen Regelungen erfüllt, wenn sich die Entwickler noch in der Designphase befinden. In den Standards
sind insbesondere die U-Werte für Wand, Dach, Fenster und Türen festgelegt, die Kesseleffizienz, der COP-Wert der
Kältemaschine und Vorgaben für die Beleuchtung.
Der Standard für Grünes Bauen, der die Basis für Zahlungen von Subventionen darstellt, ist der GBES. Auch hier
existiert eine nationale Version mit Mindestanforderungen sowie mehrere lokale Versionen, die klimatische
Besonderheiten berücksichtigen.
Mehr Details zu den jeweiligen Standards finden sich in den folgenden Kapiteln.
62
Sino-German Ecopark Online 2014.
23
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Die Kommunalverwaltungen können diese nationalen Standards entweder übernehmen oder ihre eigenen
Regelungen entwickeln, 63 außerdem gibt einen sogenannten „Code of Acceptance“, der die Umsetzung der
Standards regelt. Bei der Entwicklung der Verordnungen für energieeffizientes Bauen hatten Wohngebäude im
Norden Chinas vor öffentlichen Gebäuden Priorität, da sie mehr Energie verbrauchen. Noch sind Chinas
verpflichtende Standards für Energieeffizienz im Gebäudesektor relativ niedrig. Die aktuellen Verordnungen
verlangen, dass sich die Energieeffizienz von Chinas Neubauten um 65 Prozent im Vergleich zu Gebäuden
verbessert, die zu Beginn der 80er Jahre gebaut wurden. Laut Mohurd erreicht das Energieeffizienz-Niveau von
Chinas Städten so aber nur das Niveau von Deutschland zu Beginn der 1990er Jahre. Insbesondere alte Gebäude in
Nordchina haben großen Nachholbedarf im Bereich Wärmekomfort, denn die Fernwärmeversorgung liegt dort
unter 50 Prozent.64
Verwaltungsstruktur für die Förderung von energieeffizientem Bauen
Verordnungen und Standards für energieeffizientes Bauen werden vom „Ministry of Housing and Urban-Rural
Development” (Mohurd) koordiniert. Das Ministerium ist für das strategische Planen und die Entwicklung von
Politikmaßnahmen verantwortlich 65 . Mohurd verfügt über zwei Abteilungen, die für die Entwicklung von
Politikmaßnahmen und Projekten im Bereich Gebäudeenergieeffizienz zuständig sind:
Das „Department of Building Energy Efficiency and Science and Technology” entwickelt Politikmaßnahmen für
Gebäudeenergieeffizienz, setzt Energieeffizienz-Projekte um und kümmert sich um internationale Kooperationen.
Das „Department of Standard Rating“ ist für das Management von Building Energy Codes zuständig, verfasst
nationale Baustandards, kümmert sich um die Genehmigung von Bauprojekten und sorgt für die Umsetzung und
Überwachung von Gebäudestandards.
Abbildung 10: Überblick über die Verwaltungsstruktur zur Förderung
energieeffizienten Bauens (Shui und Li 2012)
Koordination auf lokaler Ebene
Am Prozess beteiligt sind außerdem lokale Bauabteilungen, die die regionalen Zweige von Mohurd in den Provinzen
und Städten sind. Sie sorgen dafür, dass die Regeln auf lokaler Ebene eingehalten werden. Zudem können diese
Shui et al., 2009.
Mohurd Publikation, 2013.
65 Shui Bin 2012.
63
64
24
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Bauabteilungen die Erlaubnis für Bau und Inbetriebnahme ausstellen und lokale Regelungen weiterentwickeln, die
Standards für Energieeffizienz fördern.
Lokale Behörden, die die Qualität von Gebäuden überwachen, gehören halb zur Regierung, arbeiten aber für lokale
Bauabteilungen. Sie überwachen die Arbeitsqualität von Dritten, insbesondere Baufirmen. Dazu gehört, dass sie die
Baustellen besichtigen und wichtige Dokumente zum Bauprozess sammeln und begutachten.
Testcenter und Laboratorien gehören ebenfalls zu 50 Prozent zur Regierung, arbeiten aber für lokale Behörden, die
die Qualität von Gebäuden überwachen. Zu ihnen gehören Techniker und Ingenieure, die das Baumaterial im
Hinblick auf ihre Übereinstimmung mit den Acceptance Codes testen.
Forschung und Entwicklung
Zwei regierungsnahe Forschungszentren werden ebenfalls von Mohurd beaufsichtigt. Das „Research Institute for
Standards and Norms“, gegründet im Jahr 1983, ist für die Entwicklung von Standards für Bauprojekte zuständig.
Das „Center of Science and Technology of Construction“ forscht zu Energieeffizienz in Gebäuden, fördert
wissenschaftliche und technologische Projekte und Produkte und ist für das Management von Pilotprojekten
zuständig.
An Forschung und Entwicklung ist zudem die „China Academy for Building Research“ (CABR) beteiligt, die alle
nationalen Designstandards für Energieeffizienz entwickelt. Lokale Forschungsinstitutionen für die Entwicklung
von Gebäuden sowie Forschungszentren von Universitäten sind ebenso Teil dieser Gruppe66.
Am energieeffizienten Bauprozess beteiligte Unternehmen
Designunternehmen mit Architekten und Ingenieuren müssen den Designstandards folgen. Unternehmen, die das
Design überprüfen, sind oft aus Technikern im Ruhestand und lokalen Forschungsinstituten zusammengesetzt. Sie
sind dafür verantwortlich, die Einhaltung der Regelungen in der Designphase zu überprüfen. Baufirmen müssen die
Designstandards und Acceptance Codes während der Bauphase befolgen.
Zu den Firmen, die das Gebäude während der Bauphase begutachten, gehören Techniker und Ingenieure. Sie
müssen hauptsächlich bestimmen, ob das Gebäude mit den Designstandards, Baucodes und Acceptance Codes
übereinstimmt. Diese Gutachter-Firmen erhalten ihre Zertifikate von Mohurd.
Energy Efficiency Design Standard for Public Buildings, GB 50189 (1993, Update 2005)
Der verpflichtende Designstandard für Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden wurde letztmalig im Jahr 2005
überarbeitet. Sein Fokus liegt auf energieeffizientem Design für neue Gebäude und Nachrüstungen von bereits
existierenden öffentlichen Gebäuden. Ziel ist es, den Energieverbrauch neuer Gebäude zu reduzieren und zwar so
weit, dass der Energieverbrauch nur noch der Hälfte von Gebäuden aus den frühen 1980ern entspricht67.
Maßnahmen zur Gebäudehülle
Die Gebäudehülle darf einige Werte hinsichtlich des Wärmeübergangskoeffizienten oder U-Faktors nicht
überschreiten. 68 Je nach Klimazone sind Werte unter anderem für Dach, Außenwand, Dachfenster und
Außenfenster festgelegt. Zudem sind Maximalwerte für den Schattenkoeffizienten von Dach – und Außenfenstern
bestimmt. Auch das Fenster/Mauer-Verhältnis unterliegt gewissen Bestimmungen. Die Fläche von Dachfenstern
darf zudem nicht größer sein als 20 Prozent der gesamten Dachfläche.
HLK-Systeme
Der Design Code hat mehrere Empfehlungen bezüglich „Heizung, Lüftung, Klima“ (HLK). Eine Empfehlung ist,
dass öffentliche Gebäude in den kalten Zonen ein auf Warmwasser basierendes Fernwärmesystem nutzen. Zudem
beinhaltet er Anordnungen zu einem minimalen Effizienz-Niveau von Heizkesseln, Wärmepumpen und
Klimaanlagen mit einer Kapazität von über 7 kW. Des Weiteren gibt es zwingende Vorgaben für
66
67
Shui Bin 2012.
Shui et al 2009.
68In
der Fachsprache wird der U-Wert auch als Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet. Je niedriger der Wärmedurchgangskoeffizient
der Gebäudehülle, desto schlechter ist die Wärmedämmeigenschaft des Stoffs.
25
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Absorptionskältemaschinen 69 . Es ist zudem festgelegt, dass HLK-Systeme über Überwachungs- und
Steuerungsausrüstung verfügen sollten.
Heizungssystem
Außer der Empfehlung, dass Fernwärme aus heißem Wasser gewonnen werden soll, gibt es eine Anzahl weiterer
Vorgaben für das Heizungssystem. Diese betreffen die Schlaufenbauweise und das Layout, die Installation und das
Design der Heizkörper sowie die Installation von Druckausgleichsvorrichtungen im Wasserkreislauf.
Lüftungstechnik
Der Design Standard empfiehlt zudem Luftwechselraten und Kontrollmethoden für konstante
Volumenstromsysteme und eine Designstrategie für Brennerfrischluftansaugung. Eine weitere Empfehlung
beinhaltet die bedarfskontrollierte Lüftung für Räume mit hoher Belegungsdichte. Zudem gibt es Regelungen zu
Energierückgewinnung
in
Lüftungsanlagen,
Luftfilter,
Wasserkreislauf,
Luftverteilungssysteme,
Verdampfungskühlung, Fächer und Pumpen.
Richtlinien für Heizungs- und Klimaanlagen
Sechs Richtlinien zur Ausrüstung für Heizungs- und Klimaanlagen sind ebenfalls im Design Standard enthalten.
Darin wird festgehalten, dass sich die Auswahl der Anlage an der Gebäudekonfiguration, den Merkmalen der
Energienutzung, an lokalen Energieressourcen, Preisstrukturen und Umweltvorschriften orientieren sollte.
Designstandards für Energieeffizienz in Wohngebäuden
Wie oben bereits angemerkt gibt es bisher drei Regelungen für energieeffizientes Bauen in Wohngebäuden. Die drei
Designstandards gelten für drei verschiedene Klimazonen.
Der Fokus dieser Standards liegt auf Gebäudehülle und HLK-Ausrüstung. Sie sind sowohl auf den Bau neuer
Wohngebäude als auch auf die Umrüstung bereits existierender Wohngebäude anwendbar. Die Standards wurden
in den letzten Jahren überarbeitet; die Anforderungen für HLK-Ausrüstung sind in den neuesten Versionen
gestiegen. Zudem werden Vorgaben für die Energieeffizienzquote (EER) und den Leistungskoeffizienten (COP)
gemacht.
Design Standard for Energy Efficiency of Residential Buildings in Severe Cold and Cold Zones - JGJ 26
Dies ist Chinas erster verpflichtender Standard für Wohngebäude, der bereits im Jahr 1986 erstmals veröffentlicht
wurde. Diese erste Version wurde in den Jahren 1995 und 2010 überarbeitet. Die ersten beiden Versionen hatten
die Anforderung, dass Wohngebäude in den beiden kalten Klimazonen zwischen 30 und 50 Prozent
energieeffizienter sein müssen als Gebäude, die Anfang der 80er Jahre entwickelt wurden. Die neueste Version
dieses Designstandards verschärft die Bedingungen für Energieeffizienz weiter: So muss die Energieeffizienz eines
Gebäudes nun um 65 Prozent besser sein als die von Gebäuden in den frühen 1980ern.
Design Standard for Energy Efficiency of Residential Buildings in Hot Summer and Cold Winter Zones - JGJ 134
Nachdem Chinas Wirtschaft in der 90er Jahren stark gewachsen war, stieg als Konsequenz auch der
Energieverbrauch für Klimaanlagen und Heizung stark an. Deshalb wurde dieser verpflichtende Designstandard mit
dem Ziel entwickelt, den jährlichen Energieverbrauch eines Gebäudes für Klimaanlage und Heizung um 50 Prozent
zu verringern (Version 2010).
Der Designstandard in der Version 2001 bezieht sich vor allem auf Gebäudehülle und HLK-Systeme mit
bestimmten Vorgaben wie Formkoeffizienten oder U-Werte für die Fenster und freiwilligen Vorgaben wie die
räumliche Orientierung eines Gebäudes70.
In der neuesten Version wurden die Anforderungen nochmals überarbeitet und neuesten Erkenntnissen angepasst.
Die U-Werte für Dach, Wand, Boden und Fenster wurden weiter reduziert.
Design Standard for Energy Efficiency of Residential Buildings in Hot Summer and Warm Winter Zone - JGJ 95
Das Ziel dieses Standards ist es ebenfalls, den jährlichen Energieverbrauch eines Gebäudes für Klimaanlage und
Heizung um 50 Prozent zu verringern.
69
70
Shui et al 2009.
Shui et al 2009.
26
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Genau wie der Standard für heiße Sommer und kalte Winter beinhaltet auch dieser Designstandard eine Anzahl an
Maßnahmen für Gebäudehülle und HLK-Systeme mit freiwilligen und verpflichtenden Vorgaben, so etwa Vorgaben
zur Fensterfläche und U-Werte für Dach und Wand. Die Klimazone ist dabei nochmals in zwei Unterzonen
unterteilt: Eine Nordregion (für Kühlen und Heizen) und eine Südregion (nur für Kühlen).
Die neueste Version hat die Vorgaben nochmals verschärft, um in Zukunft eine größere Menge an Energie zu
sparen.
Design Standard for Energy Efficiency of Rural Residential Buildings - GB 50824
Neben den verpflichtenden Design Standards gibt es auch den freiwilligen „Design Standard for Energy Efficiency of
Rural Residential Buildings GB 50824“. Er soll grünes Bauen in den ländlichen Regionen fördern, wo
Energieeffizienz bis dato keinen großen Status hatte. Auch soll er den Lebensstandard der Menschen, die auf dem
Land leben, erhöhen. Es wird erwartet, dass dieser Designstandard in den nächsten Jahren verpflichtend wird.
Die Gebäudefläche von Gebäuden in den ländlichen Regionen Chinas macht derzeit knapp 24 Milliarden m² aus;
das entspricht etwa 60 Prozent von Chinas gesamter Gebäudefläche. Traditionell ist der Energieverbrauch auf dem
Land deutlich niedriger als der in den Städten. Wegen der hohen Urbanisierungsrate verkleinert sich die
Landbevölkerung immer weiter; so reduzierte sich der Anteil der auf dem Land lebenden Bevölkerung allein
zwischen den Jahren 1996 und 2008 um 130 Millionen Menschen. Bis zum Jahr 2020 sollen weitere 100 Millionen
Menschen vom Land in die Städte ziehen.
Viele Gebäude auf dem Land werden von den Bauern selbst gebaut, daher sind sie von dem Regulierungssystem der
Regierung meist ausgeschlossen. Generell nutzen aktuell mehr und mehr ländliche Haushalte fossile Brennstoffe
wie Kohle und weniger Biomasse als zuvor 71 . Eine bessere Förderung von Energieeffizienz in den ländlichen
Regionen gehört zu den Herausforderungen, die die chinesische Regierung im Green Building Bereich in den
kommenden Jahren meistern muss.
Erfolge der Energy Efficiency Standards bis 2014
Nach Angaben von Mohurd haben bis zum Jahr 2012 bereits alle Neubauten in chinesischen Städten den
Mindeststandards entsprochen. Die gesamte energieeffiziente Gebäudefläche in China wuchs bis dahin nach
Angaben von Mohurd auf 6.9 Milliarden m² - das entspricht Energieeinsparungen von dem Äquivalent von 65
Millionen Tonnen Kohle.
Die statistische Erfassung zur Energieeffizienz umfasst dabei 40 000 öffentliche Gebäude, das Energie-Audit von
9675 öffentlichen Gebäuden, die Offenlegung des Energieverbrauchs von 8342 Gebäuden und die Beaufsichtigung
des dynamischen Energieverbrauchs von 3860 Gebäuden. Eine Pilot-Kontrollplattform für den Energieverbrauch
wurde bis 2013 in 20 von Chinas 23 Provinzen eingeführt. 191 Universitäten haben derweil Pilotprojekte für
Energieeffizienz auf dem Campus begonnen72.
Bis zum Ende des Jahres 2012 wurden in Nordchina bereits 580 Millionen m² Grundfläche für die Verbesserung
von Heizungssteuerung und Energieeffizienzmaßnahmen umgerüstet. Die Heizkosten wurden dadurch
durchschnittlich um mehr als 10 Prozent reduziert. Ein weiterer Effekt ist die Verbesserung sowohl des
Wärmekomforts im Gebäude als auch von Leck- und Lärmproblemen in älteren Häusern. In der Klimazone mit
heißen Sommern und kalten Wintern wurden bereits 12 Millionen m² Grundfläche umgerüstet.
Weitere Standards zur Förderung der Energieeffizienz
Abgesehen von den vier festgelegten nationalen Standards gibt es einige weitere Designstandards mit Kriterien zur
Förderung von energieeffizientem Bauen. Dazu gehören der „Code for Design of Heating Ventilation and Air Conditioning“ (GB 50019-2003), die “Minimum allowable values of the energy efficiency and energy efficiency grades for
water chillers” (GB 19577-2004), die “Minimum Allowable Values of the Energy Efficiency and Energy Efficiency
Grades for Room Air Conditioners” (AQSIQ-2004), der “Design code for heating ventilation and air conditioning of
civil buildings” (GB 50736-2012) und der “Thermal design code for civil building” (GB 50176-1993). Zudem gibt es
technische Standards wie den “Technical Code for Ground-Source Heat pump System” (GB 50366-2005) und den
“Technical Code for Solar Heating System (GB 50495-2009), die über die Energieeffizienz von Ausrüstung und
Geräten bestimmen.
71
72
Shui und Li. 2012.
Mohurd Publikation, 2013.
27
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Lokale Energieeffizienzstandards
Abgesehen von den zentral festgelegten gibt es eine Reihe lokaler Energieeffizienzstandards, die in den jeweiligen
Provinzen entwickelt wurden. Einer dieser Standards ist derjenige der Provinz Hebei, den die dena und das dem
chinesischen Bauministerium unterstellte Center of Science and Technology of Construction (CSTC) gemeinsam für
diese Klimazone entwickelt haben. Der Standard wurde am 31. Dezember 2013 von der Baukommission der Provinz
Hebei verabschiedet. Am 1. Mai 2014 ist er in Kraft getreten. Das erste Objekt, das bereits im Oktober 2013 mit dem
Energieausweis zertifiziert wurde, war das Wohngebäude-Pilotprojekt der Dena in Qinhuangdao73.
Umsetzung von Energy Efficiency Codes
Für den Erfolg der Energieeffizienzstandards ist es entscheidend, dass die Vorgaben auch eingehalten werden. In
China ist das nicht immer der Fall; Korruption, insbesondere in ländlichen Gegenden macht der Umsetzung zu
schaffen. Die chinesische Regierung hat jedoch ein weit gefächertes Regelwerk zur Einhaltung der Standards ins
Leben gerufen.
Die Evaluierung eines Baus ist für alle öffentlichen und kommerziellen Gebäude mit einem Gesamtinvestment von
über 30 Millionen RMB (ca. 3.5 Millionen Euro) verpflichtend. Inspiziert werden zudem Schulen, Kinos, Stadien
und Gebäude, die Kredite beanspruchen. Bei Projekten zu Wohngebäuden, die weniger als 50 000 m² Fläche
ausmachen, beschließen lokale Beamte des Mohurd, ob eine Inspektion nötig ist74. Seit der „Code of Acceptance“
eingeführt wurde, hat sich die Einhaltung der Regelungen in den Städten nach offiziellen Quellen um ein Vielfaches
verbessert: Sowohl was Design als auch was Bau angeht, hat sich die Einhaltungsquote vergrößert: Während es
2005 noch 53 Prozent (Design) und 21 Prozent (Bau) waren, waren es im Jahr 2010 bereits 99.5 Prozent und 95.4
Prozent75.
Code for Acceptance of Energy Efficient Building Construction (GB50411-2007)
Im Jahr 2007 wurde der sogenannte „Code for Acceptance of Energy Efficient Building Construction“ veröffentlicht,
der eine Reihe von acceptance codes beinhaltet. Die Kodizes wiederum beinhalten eine Reihe von Bestimmungen in
den Bereichen Wand, Ringmauer, Türen, Fenster, Dach, Boden, Heizung, Lüftung, Beleuchtung, HLK,
Qualitätskontrolle und Kühlsysteme, die das Gebäude erfüllen muss, um von der lokalen Baubehörde akzeptiert zu
werden. Sie sollen während der Bauphase dafür sorgen, dass die Regelungen zur Energieeffizienz eingehalten
werden. 76
Neben dem „Code for Acceptance of Energy Efficient Building Construction“ existiert auch der „Code of acceptance
for construction quality of ventilation and air conditioning works”(GB 50243-2002). Zudem gibt es den „Standard
for Energy Efficiency Test of Residential Buildings“ (JGJ/T 132-2009), der ebenfalls prüft, inwiefern
energieeffiziente Technologie in Gebäuden angewandt wird.
Im Folgenden findet sich eine Auflistung der Komponenten, die nach dem „Code for Acceptance of Energy Efficient
Building Construction“ bestimmte Energieeffizienz-Bestimmungen erfüllen müssen.
Tabelle 3: Ausgewählte Vorgaben nach dem Code for Acceptance of Energy Efficient Building Construction (Quelle: Shui Bin 2012)
Wand
Thermische Leitfähigkeit, Dichte, Druckfestigkeit, Brennbarkeit
Isolierungsmaterial sollten den Designanforderungen genügen.
-
-
dena-Spezial, 2014.
Shui und Li, 2012.
75 Shui Bin, 2012.
76 Shui Bin, 2012.
73
74
28
von
Dicke des Isolierungsmaterials muss Standards erfüllen.
Verbindung zwischen Isolierungssubstrat und den verschiedenen Lagen
muss fest sein. Die Stärke der Haftung muss die Anforderungen erfüllen.
In-situ-Pullout Test sollten ausgeführt werden, um die Haftung zu
überprüfen.
Der Isolierungsmörtel soll mehrere Schichten enthalten.
Wenn die Isolierungsschicht in der Wand mit eingebetteten oder
nachinstallierten Ankern befestigt ist, müssen Anzahl, Ort, Tiefe und
Spannbarkeit der Anker die Designanforderungen erfüllen. In-situPullout Tests sollten für nachinstallierte Anker ausgeführt werden.
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Türen und Fenster
Dach
Heizung
HLK
Luftfestigkeit, Isolierung, Taupunkte von Isolierungsglas, Schatten-Koeffizienten
von Glas und sichtbare Lichtübertragung von den Außenfenstern sollen den
Designanforderungen genügen.
Thermische Leitfähigkeit, Dichte, Druckfestigkeit und Brennbarkeit von
Isolierungsmaterial sollen den Designanforderungen genügen.
Das Heizsystem muss folgende Bestimmungen erfüllen:
Die Methoden des Heizsystems müssen den Anforderungen genügen.
Die Installation von Heizkörpern, Ventilen, Filtern, thermischen
Messgeräten und Gradmessern muss komplett sein.
Die Installation und Orientierung der Innentemperaturkontrolle muss
den Anforderungen genügen.
Die Installation von Luftversorgungssystemen, Klimaanlagen und KlimaanlagenWassersystemen in HLK sollte folgende Anforderungen erfüllen:
Die Methoden der Systeme müssen den Anforderungen genügen.
Die Installation der Ausrüstung, Ventilen, Filtern, thermischen
Messgeräten und Gradmessern müssen komplett sein.
Die Installation von Position und Orientierung von Wasserausgleichern,
Temperaturkontrollgeräten und Gradmessern im Wasserrohrsystem
muss mit den Designanforderungen übereinstimmen.
Die Temperaturkontrolle in jedem Raum und die Messung von Heizung
und Kühlversorgung per Gebäude, Zone oder per Haushalt muss in
Übereinstimmung mit den Anforderungen realisiert werden.
Nationale Kontrollen
Seit 2005 führt die Zentralregierung einmal pro Jahr Kampagnen durch, um die Einhaltung der Designstandards
und Acceptance Codes zu überprüfen. Kontrolliert werden die Mehrheit aller Provinzen und Territorien. Zwei
Städte in jeder Region werden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt; die Hauptstadt der jeweiligen Provinzen nimmt
zusätzlich automatisch an der Überprüfung teil. Für die Besichtigung, normalerweise für zwei bis drei Wochen im
Dezember, sind Regierungsbeamte von Mohurd sowie Energieeffizienz-Experten von Forschungsinstituten und
lokale Behörden (diese beaufsichtigen nicht ihre eigene Provinz) verantwortlich. Dabei werden die eingereichten
Pläne und Software-Berechnungen überprüft. In einigen Fällen wird auch die Baustelle besucht. Die Kriterien
beinhalten die Umsetzung relevanter nationaler und lokaler Energieeffizienzmaßnahmen in Gebäuden. Die
Ergebnisse sind auf der Website von Mohurd einsehbar 77.
Alternativ soll eine Reihe von Beteiligten auf lokaler Ebene dafür sorgen, dass die Energieeffizienzstandards auch
wirklich eingehalten werden. Die Aufsicht zur Umsetzung von Energy Efficiency Codes findet zwar hauptsächlich in
den großen Städten statt, seit 2010 sind die Regelungen jedoch auch in kleineren Städten und ländlichen Regionen
angekommen. So hat etwa die Stadt Harbin in der Heilongjiang Provinz vor kurzem 60 000
Wohngebäudeumgerüstet, von denen 80 Prozent sogar die Energieeffizienzstandards erfüllen sollen78.
77
78
Shui Bin 2012.
Shui Bin 2012.
29
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Weitere gesetzliche Regelungen
Die Notwendigkeit, die Regelungen zur Energieeffizienz zu überprüfen, wurde im 12. Fünfjahresplan weiter
bestärkt. Zudem gibt es eine Reihe an Regelungen, die gesetzliche Richtlinien zur Inspektion von Gebäuden
festlegen:
Provisions on the Administration of Energy Conservation for Civil Buildings, 1999
Notice on the Strict Implementation of Energy
Efficiency Design Standards for New Residential
Buildings, 2005
Energy
Conservation
Law, 2007
Chinas erste Regelung, die die Verantwortung von allen Beteiligten in den Phasen
Genehmigung, Design, Bau, Inspektion, Abnahme und Immobilienmanagement
festlegt. Falls die Regelungen verletzt werden, gibt es Strafzahlungen.
Dieses Dokument führte die verpflichtende Einhaltung der Energy Efficiency
Codes ein.
In der zweiten Version des Gesetzes wird die Verantwortung von wichtigen
Beteiligten für die Einhaltung der Building Energy Codes festgehalten. Zudem wird
festgelegt, dass Information zum Energieverbrauch eines Gebäudes den Kunden
zur Verfügung gestellt werden muss.
Abbildung 11: Verantwortliche für die Einhaltung von Energy Efficiency Standards auf nationaler und lokaler Ebene (Quelle: Shui Bin 2012)
Regulations on Energy
Conservation in Civil
Buildings, 2008
Diese Regelungen beinhalten weitere Details zur Verantwortung der am Projekt
beteiligten Parteien und legen relevante Strafzahlungen fest.
Möglichkeiten zur Kontrolle der Anforderungen79
Um sicherzugehen, dass ihre Materialien den Anforderungen entsprechen, nutzen viele Entwickler und Designer
von der chinesischen Regierung bereitgestellte Softwares. Am meisten genutzt wird dabei die kostenpflichtige
PKPM-Energy Datenbank. Sie beinhaltet die Energieeffizienz-Standards für städtische Wohngebäude und
öffentliche Gebäude genauso wie die Standards von lokalen Behörden. Wenn die lokalen Standards mehr
Anforderungen haben als die nationalen, wendet die Datenbank automatisch die lokalen Standards an. Der Nutzer
kann Provinz und Stadt auswählen, in der er das Gebäude bauen möchte. Auch ausländische Firmen können auf
Anfrage ihre energieeffizienten Gebäudematerialien in die Datenbank einfügen. Die Genehmigung für die
Hinzufügung der Produkte stellt die zuständige Provinz- oder Stadtbehörde aus.
Mohurd hat außerdem eine Plattform für Gebäudematerial für Sozialwohnungen entwickelt, auf der Hersteller,
Entwickler, Designer, Bauunternehmer und Inspektoren verbunden sind. Unternehmen können ihre Produkte
kostenlos auf die Plattform hinzufügen, sie müssen allerdings Zertifikate zur Verfügung stellen und garantieren,
dass ihre Preise unter dem Marktpreis liegen. Um sich auf der Plattform zu registrieren, muss eine Firma zunächst
die Seite http://www.chinahouse.org.cn/ aufrufen. Dort kann eine Bewerbung abgeschickt werden, die
anschließend von Mohurd überprüft wird. Produkte auf der Website beinhalten Isolierungssysteme, Türen und
Fenster, Dächer, Solarsysteme, Heizpumpen und Belüftungssysteme. Produkte, die sich auf einer der Datenbanken
befinden, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit von Designern und Entwicklern ausgewählt.
Probleme bei der Umsetzung von Energy Efficiency Standards
Die Tatsache, dass sich die Einhaltung der Regelungen zwischen 2005 und 2010 dramatisch verbessert hat, stößt
besonders bei einigen internationalen Experten auf Skepsis. Tatsächlich ist der Stichprobenumfang der Daten sehr
gering: Er beinhaltet nur die Einhaltung von Designstandards und Acceptance Codes in den Städten, die für eine
Beaufsichtigung ausgewählt wurden. Nicht enthalten ist dagegen die Durchsetzung in kleinen Städten und
ländlichen Regionen80. Zudem gibt es keine Protokolle über die Softwaretestprozesse und keine Protokolle zur
Gebäudesimulation. Der Fokus der Kontrollen liegt zudem auf verpflichtenden Standards; die Übereinstimmung
mit nicht-verpflichtenden Gegenständen wird dagegen nicht überprüft81.
Vgl. Yu et al. 2014, Appendix B.
Shui Bin 2012.
81 Shui und Li 2012.
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ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Ein großes Problem ist zudem nach wie vor Korruption. Gerade auf lokaler Ebene kann nicht immer verhindert
werden, dass Entwickler oder Unternehmen entsprechende Zertifikate kaufen. Auch die Vergabe von Bauprojekten
ist nicht immer transparent. Experten monieren, dass der „Code of Acceptance“ insbesondere in kleinen Städten auf
dem Land oft nicht eingehalten wird82. 29 Prozent von chinesischen Führungskräften gaben in einer Umfrage von
EIU China im Juni 2012 an, dass sie die Standards in China für zu oberflächlich halten. Demnach achten
insbesondere die Lokalregierungen nicht genug auf die Umsetzung von Energy Efficiency Standards83.
Zudem verfügen Baudienstleister oft nicht über ausreichend Training und Know-how, um die Qualität von
Baumaterial und verschiedene Bautechniken unterscheiden zu können. Einigen Gutachtern von Bauprojekten
mangelt es zudem am Wissen daran, was die Acceptance Codes wirklich beinhalten84.
Strafzahlungen
Falls ein Projekt die Anforderungen nicht erfüllt, hat die Firma 20 Tage Zeit, um den Fehler zu korrigieren. Wenn
das Gebäude danach die Anforderungen immer noch nicht erfüllt, muss die Baufirma eine Strafe zahlen.
Die Strafzahlungen hierfür sind seit 2006 im Gesetz „Energy Conservation in Civil Building“ festgelegt. Demnach
zahlen Entwickler zwischen 200 000 und 500 000 RMB (ca. 24 000 und 60 000 Euro), wenn sie das
Architekturbüro direkt oder indirekt dazu angehalten haben, verpflichtende Regelungen zur Energieeffizienz zu
umgehen. Architekturbüros zahlen zwischen 100 000 und 300 000 RMB (ca. 12 000 und 35 000 Euro), wenn ihre
Pläne nicht den Anforderungen zur Energieeffizienz in Gebäuden entsprechen. Falls die Fehler nicht innerhalb von
zwei Jahren korrigiert werden, wird das Architekturbüro suspendiert und seine Qualifikation wird herabgestuft.
Die lokalen Behörden schlagen zunächst vor, wer eine Strafzahlung leisten sollte. Sie geben ihre Empfehlungen an
die lokale Marktmanagement-Behörde weiter, die dann über den Fall entscheidet. Die lokale Bauabteilung
entscheidet darüber, ob die Zertifikate der involvierten Unternehmen widerrufen werden. Die Baufirma ist dafür
verantwortlich Fehler sofort zu korrigieren. In besonders schweren Fällen muss die Baufirma zwei bis vier Prozent
der Kosten des Bauvertrages als Strafe zahlen. Zudem kann ihr das Qualitäts-Zertifikat abgenommen werden85.
Green Building Evaluation Standard (GB 50189-2006)
China hat zum Jahr 2006 den nationalen Green Building Evaluation Standard (GBES) entwickelt. Nach dem GBES
sollen verschiedene Umweltkriterien eines Gebäudes gemessen werden: Landnutzung und Außenumgebung;
Energieeffizienz; Wassereffizienz; Materialeinsparungen; Qualität des Wohnraumklimas; Betriebsführung.
Der GBES definiert Green Building wie folgt: Die größtmögliche Einsparung von Ressourcen (Energie, Land,
Wasser, Materialien) während der gesamten Lebensdauer des Gebäudes. Ziel von Green Building ist es laut dem
Shanghai Research Institute of Building Sciences (SRIBS), die Umwelt zu schützen, Luftverschmutzung zu
reduzieren und effiziente Raumnutzung zu gewährleisten.
Der Standard beinhaltet Richtlinien sowohl für Wohngebäude als auch für öffentliche Gebäude, für Neubauten
genauso wie für die Umrüstung bereits bestehender Gebäude. Die Richtlinien für Wohngebäude wurden von der
China Academy of Building Research entwickelt, die Richtlinien für öffentliche Gebäude dagegen vom Shanghai
Research Institute of Building Sciences. Zu öffentlichen Gebäuden zählen auch Hotels, Einkaufszentren und
Bürogebäude.
Die Richtlinien des GBES sind freiwillig, nur Gebäude, die nach der Regelung für die Förderung von staatlichen
Bürogebäuden und großräumigen öffentlichen Gebäuden (2007) gefördert werden, müssen die Standards erfüllen.
Der GBES gibt an, dass der Energieverbrauch von öffentlichen Gebäuden im Vergleich zu den 1980er Jahren um
mindestens 50 Prozent verringert werden sollte. Hier ist eine Auflistung der Richtlinien, die im GBES enthalten
sind:
 Setzt Richtlinien für minimale Isolierung und speziell angepasste Baumaterialien für die verschiedenen
Klimazonen (basierend auf dem “Thermal Design Code for Civil Buildings”.
 Empfiehlt Energieeffizienzmaßnahmen für HLK-Systeme.
Yu et al. 2014.
EIU 2014.
84 Shui Bin 2012.
85 International Energy Agency 2013, Shui Bin 2012.
82
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




Beinhaltet Designrichtlinien für Energieeffizienz.
Kontrolliert die Einhaltung der Richtlinien.
Setzt Richtlinien für die Innen-Temperaturen (im Sommer sollte die Temperatur in klimatisierten Räumen nicht
unter +26°C liegen; im Winter sollte die Temperatur nicht höher sein als 20°C).
Gibt an, wie sich die Innentemperatur während des Tages verändern sollte, je nach kalter und warmer Jahreszeit
(die Luftwechselrate pro Raumvolumen sollte während des Winters zwischen 0.1 und 0.2 m³ liegen; während
des Sommers zwischen 0.15 und 0.3 m³.)
Legt Wert für Frischluftzufuhr im Raum mit 30 m³ pro Stunde pro Person fest.
Das Evaluierungssystem des GBES, das umgangssprachlich auch Three-Star-System und manchmal GBL (Green
Building Labeling) genannt wird, ist eine Fördermaßnahme der Regierung. In ihrem Rahmen werden Subventionen
für Gebäude gewährt, die nach den Richtlinien des GBES gebaut wurden. Das Three-Star-System ist sehr stark an
den LEED-Standard angelehnt und orientiert sich zudem am „Technical Guide for Labelling, Testing and Evaluating
Civil Buildings“ (2007). Die Auszahlung der Subvention erfolgt gewöhnlich ein Jahr nach der Fertigstellung des
Gebäudes, sodass die umweltschonenden Maßnahmen nachgewiesen werden können. Das Rating ist für drei Jahre
gültig; anschließend müssen die Gebäude wieder evaluiert werden. Aktuell subventionierten Mohurd und das
chinesische Finanzministerium mit zwei Sternen zertifizierte Gebäude mit 45 RMB (ca. 5.3 Euro) pro m² und mit
drei Sternen zertifizierte Gebäude mit 80 RMB (ca. 9.4 Euro) pro m².
Es gibt drei Stufen der Bewertung: Ein Stern, zwei Sterne und drei Sterne, was den Ursprung der Bezeichnung
„Three-Star-System“ erklärt. Das Chinese National Institute for Construction Services mit Sitz in Peking ist die
einzige Agentur, die drei Sterne vergeben darf. Der Status von einem oder zwei Sternen kann von den jeweiligen
Provinz- Baubehörden an die Gebäude vergeben werden. Gebäude werden in den bereits oben erwähnten sechs
Haupt-Kategorien bewertet: Landnutzung und Außenumgebung; Energieeffizienz; Wassereffizienz;
Materialeinsparungen; Qualität des Wohnraumklimas; Betriebsführung.
Generell verfügen Gebäude, die einen Stern erhalten, über eine Energiesparrate zwischen 0 und 15 Prozent. Das
bedeutet, dass sie im Vergleich zu herkömmlichen Gebäuden um bis zu 15 Prozent mehr Energie einsparen. Die
Energiesparrate für mit zwei Sternen ausgezeichnete Gebäude liegt zwischen 15 und 30 Prozent, diejenige für mit
drei Sternen ausgezeichnete Gebäude bei über 30 Prozent86. Bis zum Jahr 2014 hat China über 75 Millionen m²
Gebäudefläche mit Sternen ausgezeichnet.
Es wird zwischen „Green Building Design Evaluation Labeling“ (gilt für ein Jahr während der Planungs-, Designund Bauphasen) und „Green Building Evaluation Labeling“ (gilt für drei Jahre nach der Inbetriebnahme)
unterschieden87. Die Subventionen werden erst im Nachhinein gewährt, was sowohl Vorteile als auch Nachteile hat:
Auf der einen Seite ist so gesichert, dass umweltschonende Maßnahmen wirklich angewandt werden, damit sie die
Förderung erhalten. Die von den Gebäuden verbrauchte Energiemenge kann direkt gemessen werden. Andererseits
bremst dies die Verbreitung von Green Building: Entwickler können ihr Gebäude nicht sofort als „grün“
vermarkten, sondern müssen erst auf die Evaluierung warten88.
Gebäude werden nach einer Reihe von Voraussetzungen (so genannte „control items“) und einer Reihe von Credits
(so genannte „general items“) evaluiert. Credits werden erst dann vergeben, wenn die „control items“ erfüllt sind.
Folgende Tabellen geben einen Überblick darüber, wie sich die Vergabe von Credits für die Three-StarZertifizierung zwischen öffentlichen Gebäuden und Wohngebäuden unterscheidet.
Die so genannten „preference items“ beinhalten Maßnahmen, die schwieriger umzusetzen sind, so etwa die
Weiterentwicklung von verseuchtem Boden89.
Zweite Version des GBES
Eine neue Version des nationalen Green Building Labeling wurde in 2014 veröffentlicht und trat am 1. Januar 2015
in Kraft. Die Hauptveränderungen der neuen Version sind im Folgenden angeführt. Das neue Gesetz betrifft, nicht
BEEP Status Report 2012.
Shui und Li Report 2012.
88 Green Building Blog 2014.
89 Yu et al. 2014.
86
87
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mehr nur noch Wohn-, Büro- und öffentliche Gebäude sowie Hotels und Einkaufszentren, sondern alle zivilen
Gebäude. The Bewertung der Gebäude ist differenzierter durch Kategorisierung in „Design Labeling“ und
„Operation Labeling“. Des Weiteren wurde zusätzlich zu den sechs existierenden Indikatoren (Land- und
Außenumgebung,
Energieeinsparung
und
Energienutzung,
Gewässerschutz
und
Wassernutzung,
Materialeinsparung und Ressourcen, Innenraumqualität und Betriebsmanagement), die neue Kategorie Bauleitung
eingeführt. In Folge dieser Änderung wurde auch das Bewertungssystem angepasst. Jede Indikationskategorie wird
individuell bewertet und fließt mit verschiedener Gewichtung, in die Endwertung ein; diese bestimmt die Anzahl der
zu vergebenen Sterne. Dieser Wechsel von einer qualitativen zu eine quantitativen Bewertungsmethode ist ein
großer Fortschritt für Transparenz und Effizienz. Zusätzlich wurde eine Bonuskategorie eingeführt, die Innovation,
fortgeschrittene Technologien und Managementmethoden fördern soll.
Gestiegene Nachfrage nach Zertifizierungen
Die Nachfrage privater und öffentlicher Entscheidungsträger nach innovativen Vorzeigeprojekten ist weiterhin groß.
Das zeigen auch die wachsenden Zertifizierungszahlen: Während im Jahr 2008 noch 10 Projekte evaluiert wurden,
waren es 2010 bereits über 10090. Bis zum Ende des Jahres 2012 hatten 742 Projekte mit einer Grundfläche von
75.43 Millionen m² das Zertifikat „Green Building“ erhalten. 261 dieser Projekte wurden allein im Jahr 2012
ausgezeichnet. Programme für Green Building wurden insbesondere in den Sozialwohnungsbauten in Shanghai,
Jiangsu und Shenzhen umgesetzt. Damit bietet sich auch ein wachsender Markt für deutsche Expertise und
Innovation.
Manchen Experten geht die derzeitige Zertifizierungspraxis in China nicht weit genug. Sie argumentieren, dass die
Zertifizierung eines grünen Bauprojekts nicht immer eine deutlich effizientere Ressourcennutzung gegenüber dem
herkömmlichen Baubestand bedeute. Vielmehr seien die Standardanforderungen des Three-Star-Systems teils ohne
großen Mehraufwand zu erreichen. Immer mehr Entwickler und Privatkunden verlangen bereits nach höheren
Standards und einer insgesamt besseren Gebäudequalität 91 . Deutsche Standards mit einem guten Ruf und
exzellentem Qualitätsanspruch wie der DGNB- oder der Passivhaus-Standard sind in China deshalb sehr gefragt.
Kontrolle der Green Building Materialien
Im Laufe des Jahres 2014 sollen, im Rahmen des „Green Building Action Plan“, das „Green Building Material
Certification System“ und der „Green Building Material Catalog“ veröffentlicht werden. Der freiwillig anwendbare
Katalog wird Informationen zu Herstellern und spezifischen Produkten beinhalten – auch internationale Hersteller
werden aller Voraussicht nach erwähnt werden. Zunächst wird der Fokus des Katalogs auf Isolierungsmaterialien,
Beton und Glas liegen – mit der Zeit wird aber erwartet, dass die Produktpalette weiter wächst. Mohurd plant, den
Katalog mit dem Three-Star-System zu verbinden92.
Neue Trends und Entwicklungen in GBLs
Nach Angaben der China Academy of Building Research, einem der Verfasser des GBES, hat die Entwicklung von
Green Buildings in China die folgenden Stufen durchlaufen, die sich auch in den Updates der neuen Standards
widerspiegeln:
1. 2004-2008 Hell-Grüne Phase: umweltfreundlichere Gebäude sind größtenteils Pilotprojekte; grüne Gebäude
in dieser Phase sind wie eine "Wassermelone" außen grün, innen nicht und verbrauchen tatsächlich genau so viel
Energie wie traditionellen Gebäude - wenn nicht mehr.
2. 2008-2013 Tiefgrüne Phase: das Konzept der grünen Gebäude ist vollständig in der Designphase integriert;
die tatsächliche Energieeffizienz des Gebäudes in Betrieb wird berücksichtigt
3. 2012-2014 Voll-grüne Phase: der Umfang von "grün" hat sich von einem Gebäude oder Gebäudekomplex auf
eine ganze Stadt erweitert; das Konzept des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes wird nach und nach
angenommen.
4. Nach 2014 Echt-grüne Phase: der Fokus der Branche verschiebt sich von Neubauten auf die Renovierung
bestehender Gebäude; viel mehr Aufmerksamkeit wird auf den Betrieb und das Management von grünen Gebäuden
gelegt; die tatsächliche Leistung der Gebäude in Betrieb wird ein wichtiger Indikator bei der Beurteilung
Smart Market Report Mc Graw Hill 2013.
econet Monitor März 2014.
92 Yu et al. 2014.
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Für die kommenden Jahre sind auf dieser Grundlage laut CABR die folgenden weltweiten Haupttrends
erwarten:
zu
Der Anteil umweltfreundlicher Gebäude am Markt wird besonders durch die forcierte Umsetzung in staatsnahen
öffentlichen Projekten erhöht. Die Shanghaier Regierung hob beispielsweise, den Anteil der grünen Gebäude bis
zum Jahr 2015 auf 30% an. Alle öffentlichen Gebäude und Sozialwohnungsbauprojekte, in die die Regierung
investiert, sind bis 2015 in Übereinstimmung mit den GBES-Standards gebaut worden, um ein Beispiel für ganz
China zu sein.
Der Umfang des Green Building hat sich von einem Gebäude oder Gebäudekomplex auf eine ganze Stadt
ausgeweitet. Die Regierung bemüht sich seither um die Idee der Öko-Städte, in denen die meisten Gebäude, wenn
nicht alle, in Übereinstimmung mit den Umweltstandards gebaut werden. Ein besonderer staatlicher Zuschuss von
bis zu 50 Millionen Yuan steht Öko-Industrie-Parks, die den Sterne-Standard erfüllen, zur Verfügung. Bis heute
haben fast 100 Städte in China ihre eigenen Entwicklungspläne für Öko-Städte ins Leben gerufen. In Shanghai
werden sechs Öko-Parks als Pilotprojekte betrieben, um von einzelnen grünen Gebäuden zu größeren Projekten zu
leiten.
Das Konzept des "gesamten Lebenszyklus" eines Gebäudes wird nach und nach angenommen. Obwohl die neu
Version nicht so weit geht wie die neue LEED v4, die eine zertifizierte Life Cycle Analyse der beteiligten Materialien
erfordert, wird doch ein Schwerpunkt auf die Bedeutung der Verwendung von recycelten und nachwachsenden
Rohstoffen in den Projekten deutlich.
Die grüne Sanierung bestehender Gebäude wird auch ein wichtiges Geschäft in China werden, da sich der Bauboom
verlangsamt und die bestehenden Gebäude, die ohne grüne Features gebaut wurden, enormes Energiesparpotenzial
haben. In Folge des 3-Jahres-Green-Building-Aktionsplan der Stadt Shanghai, sollen von 2014 bis Ende 2016 allein
7.000.000 m2 in vorhandenen öffentlichen Gebäuden durch eine Energieeffizienzrenovierung optimiert werden.
Viel Aufmerksamkeit wird in den neuen Standards auf den Betrieb und das Management von grünen Gebäuden
gelegt, die tatsächliche Leistung der Gebäude in Betriebsphase wird ein wichtiger Indikator bei der Beurteilung. In
China wird der Zuschuss für grüne Gebäudeprojekte nur noch gewährt, wenn das Projekt den Standards des „Green
Operations Labeling“ entspricht, dazu werden eine Ein-Jahres-Performance sowie Überwachung und Aufzeichnung
der Verbrauchsdaten im realen Betrieb bewertet.
Das Baumanagement wird eine Schlüsselkomponente der Green Building Bewertung, dieses wurde weitgehend bis
jetzt in der Praxis vernachlässigt. Im Kampf Chinas gegen die PM 2.5-Verschmutzung werden Baustellen, die als
einer der Hauptverursacher von Staub in Städten wie Shanghai und Peking gelten, stärker berücksichtigt werden.
Viel Aufmerksamkeit wird in den nächsten Jahren auf den Fertigbau gelegt. Bis Ende 2013 belief sich die gesamte
Baufläche der Fertigbauten auf rund 12 Millionen Quadratmeter. Im Jahr 2014 stieg die Fläche auf ca. 20 Mio.
Quadratmeter (6,8 Mio.m2 Sozialwohnungen, 1,92 Mio.m2 staatliche Investitionen in öffentlichen Bau, 11,33 Mio.
m2 gewerbliche Gebäude).93 Bis 2020 sollen landesweit mehr als 20%, in Gemeinden und Provinzhauptstädten
mehr als 30% der Neubauten, vorgefertigt werden. Bis 2025 soll sich dieser Anteil auf 50% steigern. Bei
Sozialwohnungsprojekten soll der Anteil bis 2020 40% und bis 2025 60% erreichen.94
Im Juni 2015 veröffentlichte die Shanghai Municipal Urban and Rural Construction and Management Committee
eine Orientierung für Fertigbau. Die Orientierung sieht folgende Punkte vor:
1. Der Fertigbau umfasst eine konkrete Struktur: Holz - und Stahlkonstruktionsysteme. Neue industrielle
Gebäude sollten im Einklang mit den vorgegebenen Anforderungen gebaut werden.
2. Vorgefertigte Bauvorhaben sollten den EPC – mode einhalten und die Führung im Rahmen öffentlicher
Investitionensprojekte übernehmen.
93
94
34
CAIJING.COM.CN (2015)
UIBIM.COM (2015),
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
3.
4.
Wände und Isoliermaterial, Fenster, Wandkacheln Ausbau und andere Teile sollten integriert vorgefertigt
sein.
Die äußere Fensterrahmen Konsistenz sollten auf die Leistungsanforderungen der Anti – Verformung
zutreffen. Zur Förderung der Integration des gesamten Bads, Küche und andere dekorativer
Dekoprodukte.95
Lokale Definitionen des GBES
Die Richtlinien des GBES können an die unterschiedlichen geografischen und klimatischen Voraussetzungen der
verschiedenen Provinzen angepasst werden. Die operativen Kriterien können umgeformt werden und bestimmte
Teilpunkte abgeändert oder aus dem Bewertungsprozess ausgeschlossen werden.
Einige Provinz-Behörden wie in Zhejiang, Chongqing und Shandong haben die GBES-Richtlinien einfach nur
abgeändert. Viele andere Provinzen verfassen hingegen ihre eigene Version des Zertifizierungsstandards. Darüber
hinaus entwickelten einige städtische Behörden zusätzliche Bewertungskriterien. Einige Experten kritisieren, dass
dem chinesischen Zertifizierungssystem dadurch die Konsistenz fehlt und die Umsetzung so erschwert wird96.
Shanghai Green Building Standard
Der Shanghai Green Building Standard, der gemeinsam vom Shanghai Research Institute of Building Sciences und
von der Shanghai Building Materials Industry Market Management Station entworfen wurde, wird seit dem 1. März
2012 angewandt. Bauprojekte, die sich für den Shanghai Green Building Standard bewerben möchten, müssen
verschiedene Prozessstufen durchlaufen: So muss zunächst das Shanghai Green Building Label Management Office
über die Bewerbung informiert werden, anschließend müssen die online verfügbaren Bewerbungsunterlagen
ausgefüllt werden. Die Shanghaier Green Building Experten überprüfen diese Unterlagen und geben ihre
Einwilligung. In der letzten Phase werden die Zertifikate verteilt.
Die Stadt setzt hohe Anforderungen an den Ausbau von Green Building: So sollen bis 2015 30 Prozent aller
Neubauten in Shanghai als Green Building zertifiziert werden und 500 000 m² bereits bestehender Gebäude
umgerüstet werden. Bis zum selben Jahr sollen sogar alle neuen Sozialwohnungsbauten nach dem neuen Standard
gebaut werden. Zudem sollen sechs ökologische Demonstrationszonen realisiert werden. Bis zum Ende des Jahres
2013 waren bereits 98 Bauprojekte in Shanghai mit dem GBES ausgezeichnet worden, das sind 15 Prozent aller mit
dem GBES zertifizierten Bauprojekte in ganz China.
Variation der Standards in Provinzen und Städten
Wie streng die Standards sind, unterscheidet sich je nach Provinz und Stadt. Die Behörden der Stadt Taiyuan in der
Shanxi-Provinz verordneten beispielsweise bereits im Jahr 2008 eine lokale Version des GBES; drei Jahre bevor die
Provinz-Behörde ihre Version des Standards veröffentlichte. Der Standard der Stadt Taiyuan ist dabei viel strenger
als der Standard der Provinz Shanxi. Er gibt zum Beispiel vor, dass der Gesamt-Anteil der Glasfläche eines
umweltfreundlichen Gebäudes nicht mehr als 10 Prozent der gesamten Gebäude-Fassade ausmachen darf. Diese
Vorschrift ist einmalig in der Stadt Taiyuan zu finden. Auch die GBES-Zertifizierung in der Provinz Jiangsu hat eine
Richtlinie, die sonst von keiner anderen Provinz angewandt wird: Dort muss in allen öffentlichen Green Building
Projekten mindestens 10 Prozent des warmen Wassers durch erneuerbare Energien erzeugt werden. Dazu hat die
GBES-Version der Provinz Jiangsu 39 „reguläre Bewertungsindikatoren“, während die Provinz Fujian 71
Indikatoren veranschlagt. Auch Chinas Hauptstadt Beijing und die Metropole Guangzhou in Südchina haben ihren
eigenen Green Building Standard. In Beijing müssen alle neuen Gebäude, die nach dem 1. Juni 2013 errichtet
wurden, die Richtlinien des GBES erfüllen. Andere Stadtregierungen wie Xiamen, Wuhan und Shenzhen planen in
der Zukunft ähnliche Vorgaben.
Als Resultat dieser provinz- bzw. städtespezifischen Abänderungen ist es unmöglich, Green Building Zertifikate von
einer Lokalität auf die andere zu übertragen. Dadurch, dass die Strenge der Bewertung zu einem großen Teil von
den jeweiligen Institutionen einer Provinz abhängig ist, wird die Transparenz des Evaluierungsprozesses zusätzlich
erschwert.
95
UIBIM.COM (2015),
96 EIU 2014.
35
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Internationale Standards
Auch die internationalen Standards für Green Building LEED und DGNB sind in China weit verbreitet. Darüber
hinaus existieren auch Zertifizierungs-Programme anderer Länder wie der japanische CASBEE. Diese sind
innerhalb Chinas jedoch weniger verbreitet und werden hauptsächlich für internationale Kooperationen bei
Bauprojekten genutzt. Generell ist die Nachfrage nach Zertifizierungen und Krediten für Green Building in den
letzten Jahren stark gestiegen. Die meisten chinesischen Zertifizierungen werden allerdings durch das Three-StarSystem vorgenommen.
LEED
Unter den verfügbaren Zertifizierungen für Green Buildings in China liegt der amerikanische Leadership in Energy
and Environmental Design (LEED) bisher noch weit vorne. China ist der drittgrößte Markt für LEED weltweit, mit
über 1200 registrierten und zertifizierten Projekten und über 67 Millionen m² (Stand: November 2013, USGBC).
2014 erhielten sogar die ersten Wohngebäude das LEED-Zertifikat97.
LEED genießt zwar als erster und meistgenutzter Standard einige Vorteile, nimmt aber in der Bedeutung ab. Es
wird erwartet, dass die Lokalregierungen in Zukunft einen Teil ihrer Gebäude gemäß des lokalen Three-Star
Abbildung 12: LEED vs. GBES-zertifizierte Projekte in China
Standards zertifizieren; damit könnte dieser in Zukunft LEED in China auf Rang 1 ablösen. Noch muss aber die
große Lücke an qualifizierten Fachkräften zwischen LEED und Three-Star gefüllt werden.
DGNB
Eine steigende Anzahl von Entwicklern und Privatkunden setzt auf stringente Energieeffizienz-Standards und hohe
Bauqualität, so wie sie deutsche Standards zur Verfügung stellen. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
(DGNB) plant deshalb, das DGNB-Zertifizierungssystem verstärkt nach China zu bringen. Bisher gehört China zwar
zur DGNB-Community, ist aber noch kein DGNB-Systempartner. Vier DGNB-Projekte sind derzeit in China
registriert. Eines davon ist das Zhangjiang Science & Culture Exchange Centre in Shanghai, das in 2010 von econet
china, German Industry and Commerce Greater China, initiiert wurde. 2012 wurde es im Rahmen einer Messe in
München als das erste offizielle DGNB-Projekt mit dem Vor-Zertifizierungsstatus ausgezeichnet.
Passivhaus-Standard
Der deutsche Passivhaus-Standard gilt in China als ein Standard höchster Qualität und ist daher sehr beliebt für
Vorzeigeprojekte zu energieeffizienten Gebäuden. Aufgrund der steigenden Energiepreise sind Passivhäuser zu
einer interessanten Option für chinesische Gebäudeentwickler geworden. Noch fehlen jedoch Anreize der
chinesischen Regierung wie Steuerentlastungen, damit die Passivhäuser sich wirklich auf dem chinesischen
Baumarkt etablieren. Die bisher ausgeführten Passivhausprojekte sind daher Vorzeigeprojekte.
97
USGBC 2014.
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ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Aktuell gibt es wenige zertifizierte Passivhaus-Projekte in China. Es handelt sich neben einigen Einfamilienhäusern
um ein Büro- und Verwaltungsgebäude, das im Rahmen der Expo 2010 von der Stadt Hamburg in Shanghai gebaut
wurde, sowie ein Gästehaus in einem Komplex des Entwicklers Landsea. Das „Hamburg House“ erreicht
Energieeffizienz unter anderem durch einfache Maßnahmen im Bereich der Gebäudehülle. Die gut gedämmte Hülle
reduziert Wärmeverluste im Winter und den Kühlbedarf im Sommer. Fensteröffnungen wurden minimiert und
erhielten Schiebeläden als außenliegenden Sonnenschutz; größere Glasflächen wurden eigens nach Norden
ausgerichtet. An dem Projekt beteiligt waren die Architekten Arge Hamburg Haus Spengler Wiescholek, Dittert &
Reumschüssel, Klett Ingenieur GmbH, Arge Hamburg Haus, PHI, Klett, Transsolar und WTM Engenieers
International GmbH98.
Das Landsea-Projekt in Changxing wurde im August 2014 von Prof. Feist aus Darmstadt mit dem PassivhausZertifikat ausgezeichnet. „Passivhaus Bruck“ ist das erste Wohngebäude, das in der feuchtwarmen, südchinesischen
Klimazone mit einer ca. 95%igen Energieeinsparung in Betrieb gegangen ist. Bei der Umsetzung waren u.a. Peter
Ruge Architekten, das Ingenieurbüro Meyer-Olbersleben, Drees & Sommer, die dena sowie energydesign beteiligt.
Seit der Fertigstellung des Bruck-Projekts hat sich in China zum Thema Passivhaus viel getan. Unter anderem sind
mehrere chinesische Passivhaus-Allianzen aus der Taufe gehoben worden, teils von Seiten der Regierung, teils der
Industrie. Alle haben sich zum Ziel gesetzt, in China leicht anzuwendende Passivhaus- und
Niedrigenergietechnologien zu identifizieren und mithilfe von Labels und eigenen Systemen flächendeckend
einzuführen. Der ursprüngliche Darmstädter Standard soll hierbei als Orientierung helfen.
Aktuell federführend unter den entstehenden Gruppierungen ist die „Passive House Alliance of China“ (PHAChina).
Auch die dena unterstützt China kontinuierlich bei der Anpassung auf chinesische Anforderungen. So tritt im Mai
2015 der erste regionale Passivhausstandard für die Provinz Hebei in Kraft.
Es wird erwartet, dass Passivhäuser in Zukunft in China immer beliebter werden. Sie haben großes Potenzial zur
Energieeinsparung; zudem fördern sie das Ziel der chinesischen Regierung, die Luftverschmutzung zu reduzieren.
Sie lassen sich relativ leicht vermarkten und schützen in ihrer Bauweise auch ihre Bewohner vor gefährlichem
Feinstaub. Somit bilden sich Marktchancen für deutsche Unternehmen, da viele der erforderten Technologien für
Passivhäuser in China noch nicht hergestellt werden. Dazu gehören unter anderem hocheffiziente Fenster und
Wärmerückgewinnungsanlagen. Zudem fehlt es China an gut ausgebildeten Arbeitskräften in diesem Bereich.
Three-Star-System vs LEED vs DGNB
Die drei Systeme sind in einem Merkmal fast völlig identisch: Sie haben drei (bzw. vier) verschiedene
Zertifizierungskategorien. Während das beim Three-Star-System die drei Sterne sind, vergibt der LEED die
Kategorien „certified“, „silver“, „gold“ und „platinum“. Mit dem DGNB ausgezeichnete Gebäude erhalten Bronze,
Silber und Gold.
Unterschiede gibt es allerdings bei den Bewertungskategorien. Der chinesische und der amerikanische Standard
sind in den verschiedenen Umweltkategorien (Landnutzung und Außenumgebung; Energieeffizienz;
Wassereffizienz; Materialeinsparungen etc.) fast identisch. Der DGNB ist komplizierter und detaillierter als die
Zertifikate LEED und Three-Star, und schwieriger zu erhalten. Er bewertet die sogenannten Kategorien
„Ökologische Qualität“, „Ökonomische Qualität“, „Soziokulturelle und funktionale Qualität“, „Technische Qualität“
(alle jeweils mit 22,5 Prozent) sowie die „Prozessqualität“ (10 Prozent). Darunter fallen detaillierte Kriterien wie
das Treibhauspotenzial oder das Ozonschichtzerstörungspotenzial (ökologisch), die Wertstabilität (ökonomisch)
und Gesundheit, Behaglichkeit, Ästhetik und Nutzerzufriedenheit (sozio-kulturell). Besonders am DGNB ist vor
allem, dass er sich auf den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes bezieht. Separat wird zudem die Standortqualität
evaluiert.
Anders als beim Three-Star-System müssen Gebäudeentwickler von mit LEED zertifizierten Gebäuden nicht in
jeder Kategorie Mindestanforderungen erfüllen; es reicht eine Mindestanzahl an Gesamtpunkten. LEED hat zudem
neun verschiedene Ratingsysteme für unterschiedliche Projekte entwickelt, die unter die Kategorien „Green
Building Design and Construction“ (zum Beispiel Schulen), „Green Interior Design and Construction“ (zum Beispiel
98
Passivhaus-Datenbank 2014.
37
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Gewerbeflächen), „Green Building Operations and Maintenance“, „Green Neighbourhood Development“ und
„Green Home Design and Construction“ fallen.
Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass LEED und DGNB sogenannte „Precertifications“ verteilen. Das
chinesische Three-Star-System zeichnet Gebäude im Gegensatz dazu erst nach einem Jahr Betrieb aus 99 . Die
„Precertifications“ haben den Vorteil, dass Entwickler bereits im Vorteil mit dem grünen Status ihres Gebäudes
werben können. So ist es einfacher, Investoren und Mieter anzuziehen.
4.2.2 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen
Bisher ist die Volksrepublik China kein Mitglied des Agreements on Government Procurement (GPA) der WTO,
sondern hält einen Status als Beobachter inne. Die EU sieht dies als problematisch an. Das „Agreement on
Government Procurement“ der WHO steht für offene und faire Ausschreibungen. Die bisher 42 Unterzeichner des
GPA setzen sich für „Good Governance“ im internationalen Wettbewerb ein. In der Vergangenheit wurde ein
Angebot Chinas bezüglich der Öffnung der subnationalen Aufträge abgelehnt, da dieses als unzureichend angesehen
wurde. Im Jahr 2010 stellten die 42 Mitglieder 93 Prozent der Aufträge und sind daher ein bedeutender Teil der
Verhandlungen. Die Volksrepublik wurde zudem dazu aufgefordert, Unternehmen in Staatsbesitz und öffentliche
Versorger zu integrieren, um den Schwellenwert für internationale Bietverfahren zu senken. Die chinesische
Regierung will schon länger ein überarbeitetes Angebot vorlegen, welches den Anforderungen der Partner des GPA
entspricht.
Seit 2011 wurden einige Maßnahmen aufgehoben, die es ausländischen Firmen bis dato erschwerten, sich zu
monatlichen Ausschreibungen anzumelden. Bis dahin war es üblich, dass geistiges Eigentum auch bei einer
Partnerschaft mit chinesischen Unternehmen oder einer Anmeldung durch die lokale Tochterfirma nach China
transferiert werden musste. Jetzt ermöglichen es die chinesischen Gesetze den lokalen Regierungen im Falle von
öffentlichen Aufträgen zwar immer noch, auf die „Local-Content Regelungen“ zu bestehen. Gerade bei
Unternehmen, die technologisch herausragende Produkte vertreiben, wird aber in der Regel auf den Transfer von
Technologie verzichtet.
Die Vergabeverfahren für Bauprojekte im Allgemeinen sind in China nach wie vor intransparent. Oft ist es
sinnvoller für ein deutsches Unternehmen, als Subkontraktor zu agieren100. Ein weiteres Problem ist die Tatsache,
dass in ganz China eine Reihe unterschiedlicher Kataloge mit verschiedenen Ausschreibungen existieren. So sollen
die lokalen Firmen geschützt werden. Ausländische Firmen müssen sich gleichzeitig um mehrere lokale
Ausschreibungen bemühen – ein hoher Organisationsaufwand. Hierbei überschreitet der geforderte Umfang der
Unterlagen nicht selten das in Europa Übliche, während Zeitrahmen oft sehr knapp angesetzt sind. Es besteht die
Möglichkeit, über Internetportale Zugang zu konsolidierten Ausschreibungsdatenbanken zu erwerben. Aus Sicht
chinesischer Bauherren erscheinen jedoch oft auch die größten deutschen Anbieter wie Kleinstunternehmen, denen
es an relevanten Referenzen in China fehlt. Der Aufbau eines Portfolios an realisierten Projekten in der
Volksrepublik ist daher immens wichtig.
4.2.3 Finanzierungsmöglichkeiten
Die Finanzierung von energieeffizienten und grünen Bauprojekten in China ist noch eine Herausforderung. Nach
einer Umfrage der Economist Intelligence Unit China werden von chinesischen Bauentwicklern technische Hilfe (37
Prozent), Zuschüsse (34 Prozent) und subventionierte Kredite (30 Prozent) in Anspruch genommen. Wenn die
Nachfrage nach energieeffizienten und grünen Gebäuden steigt, könnten auch die Angebote an
Finanzierungsmöglichkeiten wachsen.
Laut OECD ist insbesondere die energieeffiziente Umrüstung von Gebäuden äußerst kostspielig. So würden allein
300 Milliarden RMB (ca. 35.4 Milliarden Euro) benötigt, um 2 Milliarden m² Gebäudefläche in Nordchina
umzurüsten. Während des 11. Fünfjahresplans wurden laut OECD bereits 24.4 Milliarden RMB (knapp 3 Milliarden
99
Yu et al. 2014.
Germany Trade & Invest Bauwirtschaft China 2013.
100
38
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Euro) für die Umrüstung von Gebäuden ausgegeben. Der 12. Fünfjahresplan sieht vor, eine Fläche umzurüsten, die
drei Mal so groß ist wie die während des 11. Fünfjahresplan umgerüstete Fläche (OECD 2013).
Auch wenn sich bei der Finanzierung von Projekten für energieeffiziente Gebäude in den letzten Jahren schon
einiges getan hat, ist immer noch Luft nach oben. Die chinesische Regierung weiß dies und plant, das
Finanzierungsproblem im 13. Fünfjahresplan (2016-2020) anzugehen. Bisher stehen dennoch einige
Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung – darunter die Energiedienstleister ESCOs und spezielle
Förderprogramme der Regierung.
Energy Service Companies (ESCOs)
Eine ESCO ist eine Firma, die sich auf die Installierung von energiesparenden Technologien spezialisiert hat. Über
einen Energieleistungsvertrag finanziert sie Projekte auf dem Gelände einer Partner-Firma, die deren
Energieeffizienz steigern. Die Projekte können Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung, die Optimierung des
Heizungskesselsystems, die Verbesserung des Motorensystems oder energieeffiziente Beleuchtung sein. Die
Partner-Firma spart durch diese Maßnahmen Energie – und gibt einen Teil der resultierenden Kostenersparnisse
an die ESCO ab. Der 12. Fünfjahresplan erklärt Energieleistungsverträge zum Schlüsselprojekt, mit dem Ziel, die
Rolle von ESCOs weiter zu stärken. Eine offizielle Dachorganisation der ESCOs, die EMCA, ist seit 2003 zur
Förderung von ESCOs in China etabliert. Während nach EMCA-Schätzungen im Jahr 2003 55 ESCOs in China
gegründet wurden, waren es im Jahr 2011 schon 595, Tendenz steigend.
Weil ESCOs Energiesparmaßnahmen fördern, werden sie von der chinesischen Regierung unterstützt. Eine Reihe
von Fördermaßnahmen soll die Gründung von ESCOs in China ermutigen. So sieht etwa der 12. Fünfjahresplan vor,
dass bis zum Jahr 2015 ein Energiespar-System mit über 2000 ESCOs aufgebaut werden soll. Der „Plan for Energy
Conservation and Emission Reduction“, der im Rahmen des 12. Fünfjahresplans veröffentlicht wurde, sieht 982
Milliarden RMB (knapp 116 Milliarden Euro) für Schlüsselprojekte zur Energieeinsparung vor. ESCOs können
zudem bis zu drei Jahre lang von der Körperschaftssteuer und komplett von der Mehrwertsteuer ausgeschlossen
werden. Nach drei Jahren kann ihnen für weitere drei Jahre die Hälfte der Körperschaftssteuer erlassen werden.
Da das Konzept der ESCO in Deutschland bereits weit entwickelt ist und viele Energiedienstleister langjährige
Erfahrung haben, kann hier deutsches Know-how an China weitergegeben werden. Laut OECD haben vier Faktoren
zum Erfolg von ESCOs in Deutschland beigetragen101:
 Politische Verpflichtungen durch einen nationalen Energieeffizienz-Plan
 Finanzierung durch Dritte (in Deutschland insbesondere die Kreditanstalt für Wiederaufbau)
 Das Angebot der Energiedienstleister ist weitreichend.
 Nicht zuletzt machen steigende Energiepreise die Energieeffizienz-Verträge attraktiver.
Regelung für die Förderung zur Energieeffizienz von staatlichen Gebäuden und großräumigen öffentlichen
Gebäuden
Diese Regelung gilt für Bürogebäude aller nationalen Parteigremien, inklusive Gerichte, Staatsanwaltschaften und
andere staatliche Behörden. Außerdem sind Schulen, Krankenhäuser und Sozialwohnungen beinhaltet. Zu den
großräumigen öffentlichen Gebäuden zählen all diejenigen, die über eine Bruttogeschossfläche von mehr als 20 000
m² verfügen.
Die Regierung fordert, dass der Energieverbrauch dieser Gebäude beaufsichtigt wird; zu diesem Zweck sollen
Statistiken über den Energieverbrauch erstellt werden sowie Messgeräte installiert werden, die den
Energieverbrauch und die Energieeffizienz des Gebäudes angeben. Diese Maßnahmen werden von der
Zentralregierung finanziert.
Lokale Bauprojekte mit Energiesparmaßnahmen können mit bis zu 50 Prozent bezuschusst werden; zentrale
Bauprojekte sogar mit bis zu 100 Prozent. Auch Projekte zur umweltfreundlichen Umrüstung erhalten Kredite.
Voraussetzung ist, dass die angegebenen Energiesparziele erfüllt werden. Wer eine Finanzierung erhält, bestimmen
Mohurd und das Finanzministerium102.
101
102
39
OECD 2013.
chinesisches Finanzministerium 2013.
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Die Regierung hat so zwischen 2006 und 2010 500 Millionen RMB (knapp 59 Millionen Euro) in die Umrüstung
von öffentlichen Gebäuden gesteckt und eine Fläche von über 2 Millionen m² umgerüstet103. Auch die Regierungen
von Provinzen und Städten bieten finanzielle Unterstützung für die Umrüstung bereits bestehender Gebäude.
Zudem werden Gebäude in ländlichen Gegenden speziell gefördert. Seit dem Jahr 2012 erhalten Eigentümer von
Immobilien, die ihr Haus nach den Richtlinien zur Energieeffizienz umgestalten, eine Förderung von 7500 RMB
(ca. 885 Euro). Wenn sie energieeffiziente Ausstattung kaufen, erhalten sie eine Förderung von 2500 RMB (ca. 300
Euro).
Steuerbefreiungen
Eine Reihe von Steuerbefreiungen soll energieeffizientes Bauen weiter fördern. Bereits im Jahr 1991 wurden die
„Provisional Rules on Adjustment Tax for Fixed Asset Investment“ veröffentlicht. Sie legten unter anderem fest,
dass die Investitionen in Anlagen von energieeffizienten Wohngebäuden in Nordchina nicht besteuert werden. Die
„Notification on Various Preferential Policies for Corporate Income Tax“ aus dem Jahr 1994 legte Regelungen zur
Körperschaftssteuer fest. Die Körperschaftssteuer wird für fünf Jahre nicht auf die Produkte einer Firma erhoben,
wenn diese Firma Gebäudematerialien durch Wiederaufbereitung von Kohle, Hochofenschlacke und Flugasche
verkauft. Eine Reihe von Regelwerken zum Ausschluss von der Mehrwertsteuer für die Produktion von neuen
Wandmaterialien wurde zudem in den Jahren 1992 bis 2004 veröffentlicht104.
Förderung durch Internationale Organisationen
Neben Krediten von regierungseigenen Banken ist eine weitere wichtige Möglichkeit die Finanzierung durch
internationale Organisationen wie die World Bank. Sie stellt etwa über das China Energy Efficiency Project 571
Millionen USD für Green Building bereit. Die Idee ist es, die energieeffiziente Umrüstung von großen und
mittelständischen chinesischen Firmen zu verbessern.105
In den meisten Fällen gehen internationale Institutionen gezielt eine Partnerschaft mit chinesischen
Geschäftsbanken ein, um Kredite bereitstellen zu können. In solchen Partnerschaften führt die chinesische Bank die
Projektbewertung durch, während die internationalen Organisationen finanziell und mit technischem Know-how
unterstützen. Die Besitzer der Gebäude können die Kredite dann durch Energieeinsparungen in der Regel innerhalb
der ersten vier Jahre zurückzahlen.
Die Asian Development Bank etwa hat im Jahr 2007 ein neun Jahre dauerndes Programm gestartet, um Investment
in energieeffizientes und nachhaltiges Bauen zu stärken. Es unterstützt die Kreditsicherheitsanforderung von
gewerblichen Krediten. Anfang 2012 wählte die Asian Development Bank die Shanghai Pudong Development Bank
als erste lokale Partnerbank aus. Sie finanziert kleine Umrüstungen wie neue Boiler, Klimaanlagen und
Beleuchtung. Die Idee hinter dem Programm ist, dass es selbst nach Auslauf von der lokalen Bank weiter getragen
wird106.
Die französische Agentur für Entwicklung förderte gemeinsam mit der Stadt Wuhan ein 600-Millionen-EuroProjekt, in dessen Rahmen 37 öffentliche Gebäude entsprechend der Standards zur Energieeffizienz nachgerüstet
wurden. Die Nachrüstung beinhaltete Maßnahmen wie die Erneuerung von Wandkonstruktionen, die Verbesserung
der Heizung, die Optimierung von Lüftungs- und Klimaanlagen, die Modernisierung der Wasser- und
Stromversorgung und effizientere Beleuchtung. Ziel war eine Energieeinsparung von 20 bis 30 Prozent.
4.2.4 Weitere Förderinstrumente für Green Building Maßnahmen
Diese Tabelle gibt einen Überblick über die finanziellen Anreize von Regierungsbehörden zur Förderung von Green
Building, einschließlich der verschiedenen Regelungen in den Provinzen und Städten.
Tabelle 4: Überblick über die staatlichen Zuschüsse im Bereich Green Building (Quelle: Yu et al. 2014)
Region
Zuschüsse
Nationale Zuschüsse
Landesweit Zuschuss: 2 Sterne: 45 RMB pro m²; 3 Sterne: 80 RMB pro m²
Yu et al. 2014.
Shui und Li 2014.
105 Weltbank, 2014.
106 EIU 2014.
103
104
40
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Anreize für Ökostädte: Eine Stadt erhält eine Förderung von 50 Millionen RMB, wenn sie
folgende Kriterien erfüllt: 1) Alle neuen Gebäude müssen mindestens eine Stern erhalten; 2)
Über 30 Prozent der neuen Gebäude sollten mehr als zwei Sterne erhalten; 3) Das Viertel baut
über 2 Millionen m² Green Building Fläche innerhalb von zwei Jahren
Zusätzliche Zuschüsse der einzelnen Provinzen
Fujian
Zuschuss: als „grün“ zertifizierte Gebäude (1-3 Sterne): 10 RMB pro m²
Floor to area ratio Belohnung: 1 Stern: 1 Prozent; 2 Sterne: 2 Prozent; 3 Sterne: 3 Prozent
Kredit mit niedrigen Zinsen: Gebäudekredit für Konsumenten: 0.5 Prozent niedriger als
der Standardzins; Gebäudekredit für Immobilienentwickler: 1 Prozent niedriger als der
Standardzins
Guangdong Zuschuss: 2 Sterne: 25 RMB pro m² (maximal 1.5 Millionen RMB pro Projekt), 3 Sterne: 45
RMB pro m² (maximal 2 Millionen RMB pro Projekt)
Hainan
Rabatt auf die städtische Infrastrukturgebühr: 2 Sterne: 20 Prozent; 3 Sterne: 40 Prozent
Innere
Rabatt auf die städtische Infrastrukturgebühr (150 RMB pro m²): 1 Stern: 30 Prozent, 2
Mongolei
Sterne: 70 Prozent; 3 Sterne: 100 Prozent
Jiangsu
Zuschuss: Ab 1 Stern: 15 RMB pro m²; Betriebsgenehmigung: 10 RMB pro m²
Qinghai
Rabatt auf die städtische Infrastrukturgebühr: 1 Stern: 30 Prozent; 2 Sterne: 50 Prozent; 3
Sterne: 70 Prozent
Shaanxi
Zuschuss: 1 Stern: 10 RMB pro m²; 2 Sterne: 15 RMB pro m²; 3 Sterne: 20 RMB pro m²
Eco-district Anreiz: Ein ökologisches Stadtviertel kann 1 Millionen RMB Förderung
erhalten, wenn es folgende Kriterien erfüllt: 1) Alle neuen Gebäude müssen mindestens einen
Stern erhalten; 2) Über 30 Prozent der neuen Gebäude sollten zwei Sterne oder mehr erhalten;
3) Das Viertel baut 1-2 Millionen m² Green Building Fläche innerhalb von zwei Jahren
Zusätzliche Zuschüsse von einzelnen Städten
Beijing
Zuschuss: 2 Sterne: 22.5 RMB pro m²; 3 Sterne: 40 RMB pro m²
Gebührenbefreiung: Green Building Zertifikat für Gebührenbefreiung
Kunming
Rabatt auf die Baukosten: 20 Prozent für energieeffiziente Gebäude
Nanjing
Floor to area ratio Belohnung: 0.1-0.2 floor to area ratio Belohnung für zertifizierte Green
buildings, die größer sind als 10 000 m²
Qingdao
Zuschuss: 1 Stern: 30 RMB pro m² für öffentliche Gebäude und 20 RMB pro m² für
Wohngebäude (maximal 600 000 RMB pro Projekt); 2 Sterne: 40 RMB pro m² für öffentliche
Gebäude und 30 RMB pro m² für Wohngebäude (maximal 1 Million RMB pro Projekt); 3
Sterne: 50 RMB pro m² für öffentliche Gebäude und 40 RMB pro m² für Wohngebäude
(maximal 1.5 Millionen RMB pro Projekt)
Shanghai
Zuschuss: 2 und 3 Sterne: Bis zu 60 RMB pro m² (maximal 6 Millionen RMB für normale
Projekte und 10 Millionen RMB soziale Wohnprojekte). Der Zuschuss gilt für: 1) Mit 2 Sternen
zertifizierte Wohngebäude mit einer Fläche von 25 000 m² oder mehr; 2) Mit 3 Sternen
zertifizierte Wohngebäude mit einer Fläche von 10 000 m² oder mehr; 3) Mit 2 Sternen
zertifizierte öffentliche Gebäude mit einer Fläche von 10 000 m² oder mehr; 4) Mit 3 Sternen
zertifizierte Gebäude mit einer Fläche von 5000 m² oder mehr
Shenzhen
Floor to area ratio Belohnung: Bewerbung für Gebäude möglich, die mit 2 oder 3 Sternen
ausgezeichnet wurden
Gebührenbefreiung: Green Building Zertifikat für Gebührenbefreiung
Tianjin
Bargeldbelohnung: 30 000 RMB für das Green Building Design Zertifikat und 20 000 RMB
für das Green Building Operation Zertifikat
Wuhan
Zuschuss: Bewerbung für Gebäude möglich, die mit 2 oder 3 Sternen ausgezeichnet wurden
Gebührenbefreiung: Green Building Zertifikat für Gebührenbefreiung
Xi’an
Zuschuss: 2 Stern: 5 RMB pro m²; 2 Sterne: 10 RMB pro m²; 3 Sterne: 20 RMB pro m²
Eco-district Anreiz: Kriterien für ein ökologisches Viertel, um 500 000 RMB Zuschuss zu
erhalten, beinhalten: 1) Alle neuen Gebäude müssen mindestens eine Stern erhalten; 2) Über
30 Prozent der neuen Gebäude sollten zwei Sterne oder mehr erhalten; 3) Das Viertel baut 2
Millionen m² Green Building Fläche innerhalb von zwei Jahren
41
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Zusatzinformationen zur Tabelle:
Alle direkten Zuschüsse sind Zuschüsse für Gebäude, die Green Building Operation Zertifikate erhalten haben.
Die Zuschüsse in der Jiangsu Provinz und in der Stadt Qingdao werden ausgezahlt, wenn die Gebäude ein Green
Building Design Zertifikat erhalten haben.
In den Provinzen Shaanxi und Guangdong müssen zusätzlich dritte Parteien den Betrieb überprüfen, damit die
Zuschüsse ausgezahlt werden können.
42
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
5. Marktchancen für deutsche Unternehmen
5.1 Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich
Gebäudeeffizienz
Auch wenn der Markteintritt deutscher Unternehmen in den chinesischen Markt für energieeffizientes und
nachhaltiges Bauen eine Herausforderung bleibt, lohnt er sich in vielen Fällen aufgrund des schieren
Marktpotenzials. Insbesondere Qualität „Made-in-Germany“ wird im chinesischen Bausektor hoch geschätzt, was in
den kommenden Jahren exzellente Marktchancen für entsprechende Zulieferer bietet. Gerade der Markt für
Gebäudeindustrialisierung wird weiter wachsen. Nichtsdestotrotz sind bei einem Markteintritt einige
Herausforderungen zu beachten. Die Expertise von fachkundigen Partnern sollte im Vorfeld unbedingt eingeholt
werden.
Der chinesische Markt ist hart umkämpft. Nicht nur die ausländische Konkurrenz, sondern zunehmend auch
chinesische Unternehmen mit detaillierten Marktkenntnissen und günstigen Preisen nutzen das
Wirtschaftswachstum Chinas für sich. Besonders im Bereich der öffentlichen Ausschreibungen beklagen sich
ausländische Unternehmen über Benachteiligungen. In der Business Confidence Survey 2014 der Deutschen
Handelskammer China gaben 69 Prozent der befragten Unternehmer an, dass sich die Konkurrenz gesteigert habe.
Durch das intensive Wachstum des lokalen Binnenmarkts wächst die Konkurrenz inländischer Unternehmen
insbesondere seit 2011, dem Startjahr des 12. Fünfjahresplans – und damit auch der Druck auf deutsche
Unternehmen, die sich in China angesiedelt haben. Die Branchen Dienstleistung, Produktion und
Automobilindustrie sind besonders stark betroffen. Weniger Druck entsteht dagegen durch die Anmeldung diverser
Patente seitens der chinesischen Unternehmen. Nur in seltenen Fällen handelt es sich hier um starke Konkurrenz.
Abbildung 13: Bewertung der Konkurrenzentwicklung in China (Quelle: AHK Geschäftsklimaindex 2014)
5.2 Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich Energieeffizienz
In der Business Confidence Survey der deutschen Handelskammer China im Jahr 2014 wurden steigende
Lohnkosten wie bereits im Vorjahr als größte Herausforderung genannt. Auch im Baubereich treffen viele der
genannten Punkte hier ansässige Firmen empfindlich. Die Verfügbarkeit qualifizierter Ingenieure mit
Arbeitserfahrung ist besonders in den großen Städten sehr schlecht, und die große Fluktuation trägt nicht unbedingt
zum guten Gelingen im Projektgeschäft bei. Das langsame Internet macht vielen Planern das Geschäftsleben zur
Qual, die mit großen Datenmengen, Renderings oder auch ERP-Systemen arbeiten. Nicht selten geben solche
Firmen im Endeffekt mehr Geld für eine verlässliche Standleitung zum Server des Mutterhauses aus als für die
monatliche Büromiete.
43
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Administrative Hürden tun sich vor allem bei der Projektvergabe auf, während der Schutz geistigen Eigentums vor
allem für Produktanbieter ein Thema
darstellt. Wer je ein Fensterprofil auf einer
Konferenz vorgestellt hat, sieht schnell, dass
deutsche Technologie ein sehr beliebtes
Fotoobjekt darstellt.
Kooperationen mit den passenden
Geschäftspartnern
Es ist nicht immer einfach, den passenden
Geschäftspartner in China zu finden.
Staatliche
oder
ehemals
staatliche
chinesische Unternehmen greifen auf
enorme Vertriebspotenziale zu, leiden jedoch
unter
Problemen
wie
ungeeignetem
Personal,
ineffizienten
ManagementStrukturen, veralteten Produktionsstätten
oder veralteten Marketing-Methoden. Doch
auch private Firmen bergen Risiken.
Bilanzen und Güter sollten zunächst kritisch
geprüft werden, im besten Fall durch einen
externen Berater. Man sollte im Vorfeld
genügend Zeit für Recherchen und
Sondierungsgespräche einplanen. Nur so
kann ein Unternehmen detailliert analysiert
und eingeschätzt werden.
Abbildung 14: Geschäftliche Herausforderungen für Unternehmen in China (Quelle:
AHK China Geschäftsklimaindex 2014)
Zölle
Im Jahr 2001 trat China der Welthandelsorganisation (WTO) bei. Seit dem Beitritt der V.R. China sanken die
Handelszölle von 43,3 Prozent im Jahr 1992 auf weniger als 10 Prozent (2005). Viele Produkte aus dem Bereich der
erneuerbaren Energien genießen im internationalen Handel deutliche Vorteile gegenüber anderen Produkten. So
werden Windturbinen gebührenfrei verzollt und erhalten eine Vergünstigung der Mehrwertsteuer (8,5 Prozent
anstatt 17 Prozent). Auf der anderen Seite ist der Import von Wärmepumpen mit einem Einfuhrzoll von 10 Prozent
behaftet; zudem muss die komplette Mehrwertsteuer von 17 Prozent gezahlt werden. Seit dem 1. Mai 2014 zahlen
zudem europäische Exporteure von Polysilikon, ein Bestandteil von PV-Anlagen, Zölle auf ihre Produkte.
Seit dem Beitritt der Volksrepublik China in die WTO liefen die Importquoten für chinesische Unternehmen, Joint
Ventures und Wholly Foreign Owned Enterprises aus. Darüber hinaus strich die chinesische Regierung die Auflagen
zur Beschaffung von Betriebsmitteln und Rohstoffen aus China.
Geistiges Eigentum und Ausschreibungen
Die Volksrepublik China hat international den Ruf, die Verletzung des gewerblichen Schutzrechts zu tolerieren.
Speziell deutsche Unternehmen sind mit dieser Problematik konfrontiert. Zwar gelten in der Volksrepublik China
gesetzliche Regelungen bezüglich der Verletzung des geistigen Eigentums, doch diese Bestimmungen werden
größtenteils nicht konsequent durchgesetzt. Dadurch entsteht für die deutsche Wirtschaft ein Risiko, speziell
während der Phase des Markteintritts.
Besonders deutsche Firmen aus den Bereichen Maschinenbau und Elektronik haben mit Plagiaten zu kämpfen.
Einige Unternehmen aus Deutschland scheuen daher den Schritt, Teile der Produktion nach China auszulagern, um
44
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
das Risiko der Produktpiraterie zu vermeiden. Doch dieses Risiko gilt auch für Firmen, die keine eigene
Geschäftsstelle in China haben. Noch immer ist China das Land, das weltweit die meisten Plagiate auf den Markt
schwemmt. Betroffen sind hiervon jedoch ebenso sehr lokale wie internationale Firmen.
Auch wenn die chinesische Regierung immer gezielter auf die Förderung von eigenen Innovationen setzt und
Plagiatfälle verstärkt verfolgt, sollten deutsche Unternehmen vor dem Markteintritt Vorsichtsmaßnahmen in die
Wege leiten. Es empfiehlt sich insbesondere, verfügbare Schutzrechte auf das geistige Eigentum in China
anzumelden. Durch die Anmeldung von Schutzrechten ist die Gefahr von Übergriffen durch Wettbewerber zwar
nicht gebannt, doch die eventuell entstehenden Konsequenzen vermindern sich dadurch deutlich. Die offizielle
Anmeldung von geistigem Eigentum liefert die Basis für das rechtliche Einschreiten im Falle eines Plagiats. Im Falle
einer geplanten Anmeldung der Schutzrechte müssen sämtliche involvierte Faktoren der Wertschöpfungskette in
die Planung integriert werden. Das bedeutet, dass eine Aufstellung der Zulieferer, Kunden und Wettbewerber sowie
der Mitarbeiter in das Schutzrechtsmanagement eingetragen werden muss.
Herausforderungen beim Erwerb von Grundstücken
Eine der größten Barrieren für internationale Firmen ist die Gesetzgebung der Volksrepublik China beim Erwerb
von Grundstücken. Der Erwerb oder gar Besitz von Grundstücken ist nicht möglich. Allerdings können Rechte an
Grundstücken erworben werden. Hier gilt: 40 Jahre für Gewerbe, 50 Jahre für industrielle Nutzung und 70 Jahre
für Wohngebäude. Zum Erwerb einer Immobilie benötigen ausländische Firmen eine Unternehmensform, die dem
chinesischen Rechtsstatus gerecht wird. Beträgt eine geplante Investition mehr als 10 Millionen USD, muss das
Stammkapital der entsprechenden Gesellschaft mindestens 50 Prozent betragen. Geschäfte mit Grundstücken
müssen den zuständigen Behörden gemeldet werden, um eine Genehmigung zu erhalten.
Hohe Fluktuation qualifizierter Mitarbeiter
Viele deutsche Unternehmen werden während des Markteintritts sowie bei der Expansion der Firma durch einen
Mangel an passend ausgebildeten Mitarbeitern aus China gebremst. Da die chinesische Wirtschaft stetig wächst,
wechseln chinesische Angestellte häufig ihren Arbeitsplatz. Die Fluktuationsrate in China liegt bei 13 Prozent bis
25 Prozent. In Deutschland wären Werte dieser Größenordnung ein Anzeichen für eine Krise, in China jedoch ist
eine 15-prozentige Fluktuationsrate eine solide Basis. Die Faktoren eines guten Arbeitsplatzes sind für chinesische
Mitarbeiter in erster Linie am Gehalt orientiert. Mit steigendem Wohlstand zählen jedoch auch Faktoren wie die
Sicherheit des Arbeitsplatzes, Angebote zur Weiterbildung, Aufstiegschancen im Unternehmen, projektunabhängige
bzw. langfristige Verträge, überdurchschnittliche Arbeits- und Lebensbedingungen, flexible Regelungen in der
Familienphase, außerbetriebliche Aktivitäten der Belegschaft oder Angebote für Kurse und Sportvereine. Besonders
hohe Quoten der Fluktuation sind bei Unternehmen in neuen Branchen, wie der Umwelttechnologie, zu
beobachten. Steigt jedoch die Marktreife, binden sich Mitarbeiter immer intensiver an ihr Unternehmen.
Interkulturelle Barrieren
Auch interkulturelle Unterschiede, so etwa Mentalität und Sprache, sind nach wie vor eine Herausforderung eines
Markteintritts in China. Durch die Intransparenz und vielschichtigen Verzweigungen der chinesischen
Geschäftswelt sind die Vorgänge zur Abwicklung von Geschäften komplex. Eine vollständige Dokumentation von
Transaktionen, technischen und legalen Dokumenten gehört in China nicht zum Standard. Arbeitet ein potenzieller
Investor hier zu detailliert, kann sein chinesischer Gegenpart schnell Geduld und Interesse verlieren.
Zudem ändern sich die Vorschriften zur Standardisierung ständig; daher ist es schwierig für westliche
Unternehmen, den Überblick zu wahren. In die Gesetzesprozesse im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges
Bauen sind viele Interessengruppen involviert, was leicht zu Verwirrungen führen kann. Westliche Unternehmen
dürfen einen Markteintritt in China daher nicht auf die leichte Schulter nehmen und sollten sich im Vorfeld
ausreichend informieren.
Herausforderungen bzgl. gesetzlicher Rahmenbedingungen und Standards
Insbesondere Firmen, die zum ersten Mal in den chinesischen Markt eintreten, müssen sich über eine Reihe von
Herausforderungen im Klaren sein, die die Green Building und Energieeffizienz-Standards betreffen. Die
Rahmenbedingungen sind kompliziert und häufig nur auf Chinesisch formuliert; dasselbe gilt für die Vorgaben und
45
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Kennungen verschiedener Organisationen. Zudem ändern sich die Bedingungen häufig und sind daher nicht immer
transparent. Zusätzlich zu den bereits existierenden Standards veröffentlichen verschiedene Aufsichtsbehörden auf
ihrer Website zudem technische Vorgaben für spezifische Produkte und Dienstleistungen. Es gibt allerdings kein
zentralisiertes Amt, das einen Überblick über alle Vorgaben schaffen kann. Unternehmen sollten sich daher mit
ihrem Importeur, dem zuständigen chinesischen Handelsverband oder mit der Zertifizierungsstelle in Verbindung
setzen und nach den Vorgaben fragen. Auch eine professionelle Beratung empfiehlt sich107.
Herausforderungen im Bereich Planung
Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass chinesische Unternehmen und Behörden erst von der Notwendigkeit
überzeugt werden müssen, dass eine Planung mit entsprechendem Fachwissen für den Erfolg eines Energieeffizienz
oder Green Building Projekts unabdingbar ist. Bei chinesischen Unternehmen ist es nicht üblich, diese gesonderten
Leistungen für den Aufwand eines aus ihrer Sicht unnötigen Planungsaufwands zu finanzieren. Eine Ausnahme
findet sich bei Projekten wie Ökoparks. Diese benötigen durch die intensive Verflechtung von unterschiedlichen
Segmenten und somit Firmen des Bausektors eine intensive Planung. Diese kann wiederum durch ausländische,
vorzugsweise deutsche, Unternehmen angeboten werden.
In den vergangenen Jahren sind die Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen in China komplexer
geworden. Gelegentlich ist von ausländischen Firmen zu lesen, die sich aus China zurückziehen, weil der Erfolg
ausblieb. Für den Bereich Umwelt, insbesondere Energieeffizienztechnologien, ist der Bedarf an internationalem
Know-how nach wie vor enorm, auch wenn der Konkurrenzdruck spürbar zunimmt. Der Schlüssel zum Erfolg für
deutsche Unternehmen liegt im Falle Chinas in einer guten Marktvorbereitung, der passenden Strategie für den
Markteintritt sowie in der Rekrutierung qualifizierten Personals und der Auswahl geeigneter Kooperationspartner
vor Ort.
Für internationale Firmen, die in energieeffizientes Bauen in China involviert sind, bringt besonders die
Zusammenarbeit mit lokalen Design-Instituten Schwierigkeiten. Vor Beginn der Bauphase fehlt teilweise der
Zugang zu Verständnis von „grünen Baustoffen“. Danach hapert es oft an der erforderlichen Überwachung des
Projekts. Schwierigkeiten bringen zudem ungenügende Kenntnisse der Brache.
5.3 Markt- und Absatzpotentiale für deutsche Unternehmen, Chancen und Risiken
Da chinesisches Know-how und Technologien im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen noch nicht
ausgereift sind, bieten sich große Marktchancen für deutsche Unternehmen. Deren Erfahrung, Expertise und
Ausbildung werden auf dem chinesischen Markt nach wie vor hoch geschätzt.
Gestiegene Marktchancen für deutsche Unternehmen mit Schwerpunkt Gebäude-Energieeffizienz
Auch dank der Fördermaßnahmen der Regierung öffnet sich in China ein großer Markt für Firmen, die auf
energieeffizientes Bauen spezialisiert sind. Experten schätzen, dass aufgrund der Energy Efficiency Codes und der
verstärkten Kontrollen während des 13. Fünf-Jahresplans ein Investment von bis zu 100 Milliarden RMB (ca. 13 bis
14 Milliarden Euro) in den Green Building Markt in China geflossen ist108. Potenzial bergen dabei nicht nur der
Markt für neue Gebäude, sondern auch die Gebäudeumrüstung. Auch finanzielle Anreize vergrößern das
Marktpotenzial für Produkte zur Energieeffizienz in Gebäuden. Auf dem chinesischen Markt fehlen noch Zulieferer
von Produkten zur Energieeffizienz und Dienstleistungen mit Fähigkeiten im Marketing und ausreichend
Markterfahrung – eine Lücke, die internationale Firmen füllen könnten.
Deutsche Unternehmen mit den entsprechenden Kenntnissen und Fähigkeiten zur Planung, Beratung und mit einer
langjährigen Erfahrung im Bereich Green Building, haben in China große Marktchancen. Für sie findet sich ein
breites Spektrum an Projekten. Insbesondere bei den im 12. Fünfjahresplan erwähnten Segmenten des Bausektors
bietet sich ein großes Potenzial: HLK-Systeme, Gebäudehülle, integrierte erneuerbare Energien und Beleuchtung.
107 EU
SME Centre 2014.
108 Phoenix Finance 2015
46
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Der chinesische Vizeminister des Bauministeriums, Qiu Baoxing, prognostiziert, dass bis 2020 die gesamte
Nachfrage an Investitionen für Energieeffizienz im Bausektor umgerechnet rund 200 Milliarden Euro ausmachen
wird. Der Markt für HLK-Systeme beinhaltet dabei allein ein Volumen von 30 Millionen RMB (ca. 3.5 Millionen
Euro). Der Markt für energieeffiziente Beleuchtung ist bis zum Jahr 2015 auf eine Höhe von 80 Millionen RMB (ca.
9.4 Millionen Euro) gewachsen.
Gestiegene Marktchancen für deutsche Unternehmen im Bereich Green Building
Auch wenn der Markteintritt in Green Building für deutsche Firmen in China noch schwer zu bewerkstelligen ist,
lässt sich ein gestiegenes Interesse gerade an deutschem Know-how beobachten. Laut Experten liegt die Stärke von
deutschen Unternehmen im Bau komplexer Gebäude. Sie können viele Dienstleistungen rund um den Lebenszyklus
einer Immobilie anbieten – von der Planung über den eigentlichen Bau bis zum Betrieb und zur Revitalisierung
oder zum Abriss. Genau diese Kompetenz ist im Green Building in China gefragt. Zudem wird in Deutschland seit
langem grün gebaut, daher bringen die Unternehmen spezifische Expertise mit. Für einfache Hochhäuser dagegen
wird deutsche Expertise in China eher weniger gebraucht.
Für führende internationale Designinstitute, Beratungsunternehmen und Ingenieure bietet sich also wachsendes
Potenzial, mit Chinas Green Building Gemeinschaft während der frühen Planungsphasen enger
zusammenzuarbeiten. Durch diesen Austausch können Chinas Entwickler, Eigentümer und lokale Designinstitute
die integrierten Designansätze besser nachvollziehen, um die Green Building Projekte auf Ebene der
Energieeffizienz und Kostenreduzierung weiterzuentwickeln.
Durch die Konsolidierung des Immobilienmarkts und eine zunehmend anspruchsvolle Kundschaft wird China in
Zukunft vermehrt auf Green Buildings setzen. Trotz des Wachstums von nationalen Standards werden auch im
kommenden Jahrzehnt internationale Standards und internationales Wissen in China gefragt sein, da die starke
Nachfrage nach Leuchtturm-Projekten von chinesischen Firmen nicht gedeckt werden kann. Lokale chinesische
Unternehmen werden zwar nationalen Standards folgen, doch internationale Firmen können innovative Lösungen
von global agierenden Anbietern aufgreifen, die den Weg für chinesische Firmen vorgeben. Somit kann landesweit
Einfluss ausgeübt werden. Bau, integrierte Planung und Qualitätskontrolle von Green Building sind in China noch
im Anfangsstadium begriffen. Green Buildings haben das Potenzial zu einem Massenmarkt aufzusteigen, der sich
langfristig rechnet, komfortableres Leben ermöglicht und die Energiekosten senkt. Hierfür müssen Erfolge aus
grüner Bauweise jedoch messbar und vergleichbar gemacht werden.
Marktchancen für deutsche Produkthersteller
Für die Branchen der erneuerbaren Energien, Abfall- und Abwasserbehandlung sowie E-Mobility bieten sich sehr
gute Möglichkeiten, Green Technologies mit deutschem Know-how gewinnbringend in China zu platzieren. Hier
werden Fachkräfte mit einem entsprechenden Wissen benötigt.
Die Standards für energieeffizientes Bauen in China werden immer detaillierter; so erhöhen sich auch die
Anforderungen an Produkte und Technologien. Ein Punkt, an dem deutsches Know-how greifen kann. Deutsche
Technologie- und Anlagenanbieter für Industrieöfen und –kessel sowie elektromechanische Systeme profitieren
besonders von den Energiesparzielen der Regierung. Des Weiteren ist deutsche Expertise zur Nutzung von
Hoch/Niedrigtemperatur-Abwärme sowie Druck in Produktionsstätten gefragt. Auch die Sparte
Gebäudeindustrialisierung bietet großes Marktpotenzial innerhalb der kommenden Jahre für deutsche
Unternehmen, die in dem Bereich tätig sind.
Technologien und Anlagen zur Etablierung und Optimierung der Überwachungs- und Kontrollsysteme, die
technische Aufrüstung von bereits bestehenden Anlagen und die Beteiligung an energieeffizienten Bauprojekten
sind weitere Bereiche, in denen sich deutsche Unternehmen in China profilieren können. Dies beinhaltet folgende
Teilbereiche:
 Verkauf von Technologie zur Ermittlung des Energieverbrauchs
 Technologie zur Steuerung und Regulierung des Energieverbrauchs
 Technologie zur Aufrüstung von bestehenden Produktionsanlangen
 Technologie zur Aufrüstung von neuen, den Energiestandards entsprechenden Produktionsanlagen
47
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Marktchancen für deutsche Dienstleister
Der Wissenstransfer für die Instandhaltung von Gebäuden und deren Wartung bietet Marktchancen für deutsche
Unternehmen aus der Facility-Management-Branche. Auch deutsche Unternehmensberatungen haben im
Bausektor gute Chancen auf Erfolg. Insbesondere deutsche Beratungsdienstleister aus dem Bereich der Geothermie
haben Potenzial in China.
Noch gibt es in China zudem viel Raum für ausländische Gebäudezertifizierungen, so beispielsweise das deutsche
DGNB-System, BREEAM aus Großbritannien und das amerikanische LEED-System. Spezielle DIN-Richtlinien und
die Marke TÜV genießen ebenfalls einen guten Ruf, der sich für Green Building Projekte nutzen lässt.
Marktpotenziale für deutsche Dienstleister bieten sich dabei insbesondere in folgenden Bereichen:
Regierung/Behörden/Institutionen haben aufgrund der Vielzahl der erlassenen Gesetze, Richtlinien und Vorgaben
einen Wissens- und Ausbildungsbedarf. Hier können deutsche Dienstleister durch Ausbildungsangebote gezielt
Kontakt zu den Entscheidungsträgern und Durchführungsorganen herstellen.
Chinesische Serviceunternehmen, die vom Staat autorisiert sind, Audits durchzuführen, benötigen im aktuellen
Stadium einen Wissenstransfer in Bezug auf Prozess- und Durchführungsmanagement. Hier bietet sich die
Möglichkeit, spezifische Ausbildungslehrgänge zu platzieren. Des Weiteren ist die Durchführung eines gesamten
Cleaner-Production-Audits in Form einer Kooperation zwischen deutschem Dienstleister und chinesischem
Serviceunternehmen denkbar.
Bei Produktionsunternehmen, die einen freiwilligen selbstständigen Audit-Prozess durchführen wollen, können
Beratungsdienstleistungen im Bereich Energieverbrauchsbewertung sowie Energieverbrauchsoptimierung platziert
werden. In Unternehmen mit besonders hohem Energieverbrauch müssen den Vorschriften zufolge Fachkräfte und
Managementpersonal zur Energieverbrauchüberwachung und -Optimierung eingestellt werden. Hier bietet sich
deutschen Dienstleistern ebenso die Möglichkeit, mit Ausbildungsseminaren dieses Personal entsprechend zu
qualifizieren und ggf. weiterführende Dienstleistungen anzubieten.
Derzeit entwickelt sich zudem ein neuer Markt im Bereich des Energy Management Contractings. Dies hat den
Hintergrund, dass rund 75 Prozent der Energiedienstleister die chinesischen Standards der Energy Management
Company Association of China (EMCA) nicht erfüllen. Hier besteht ein deutlicher Bedarf an deutschem Knowhow, Management und Beratungen mit der entsprechenden Expertise. Marktpotenzial bieten hier die Bereiche
Financing und die Bereitstellung von Know-how und entsprechenden Technologien.
5.4 Chancen und Risiken für eine Markterschließung in anderen Umweltbereichen
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Chancen und Risiken von verschiedenen Teilbereichen der
Umweltbranche.
Tabelle 5: Chancen und Risiken im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China nach Branche (Quelle: econet china 2012)
48
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
5.5 Vertriebs- und Projektvergabestrukturen
Auch im Markt für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen trägt der Vertrieb entscheidend zum Erfolg auf dem
chinesischen Markt bei. Dabei sind allerdings eine Reihe von Herausforderungen zu meistern: Händler sind häufig
leistungsschwach und unmotiviert. Korruption kann ein weiteres Hindernis auf dem Weg zur erfolgreichen
Produktplatzierung darstellen.
Indirekter Vertrieb
Vor zehn Jahren war Handel oft nur über Hong Kong möglich, das hat sich mittlerweile jedoch geändert. Viele
deutsche Unternehmen gehen mittlerweile direkt nach China. Das macht auch für den Markt von Produkten im
Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen Sinn. Die Händler in Hong Kong verfügen meist nur über gute
Kontakte und starke Handlungsmöglichkeiten in Südchina; energieeffizientes Gebäudematerial wird aber in ganz
China benötigt. Wenn ein Unternehmen seine Produkte auf dem gesamten chinesischen Markt verkaufen möchte,
sollte es sich in China die besten Großhändler und Distributoren vor Ort suchen, am besten in allen Regionen –
Ostchina, Nordchina und Südchina. Vorzeigeprojekte im Bereich Green Building werden insbesondere in den
Wirtschaftszentren des Landes gebaut wie Shanghai, Beijing, Shenzhen und Guangzhou. Zudem sind die Ökostädte
ein wichtiger Anziehungspunkt für Hersteller von energieeffizienten und grünen Technologien. Gegen einen
Händler spricht aber auch die Tatsache, dass die Mitarbeiter oft unqualifiziert und schwer zu motivieren sind 109.
Die Auswahl eines Händlers sollte nicht allein auf Basis eines Messekontakts entstehen – zumal chinesische
Distributoren oft auf chinaweiter Exklusivität bestehen. Due Diligence und ein Besuch vor Ort sind unverzichtbar.
Direkter Vertrieb
Für eine deutsche Firma, die energieeffiziente Materialien oder Dienstleistungen in China verkaufen möchte, bietet
sich besonders der direkte Vertrieb an. Der direkte Vertrieb ist in den letzten Jahren zum Hauptvertriebsweg für
deutsche Firmen auf dem chinesischen Markt geworden. Es ist auch der Weg, mit dem sich die meisten
Umsatzzuwächse erzielen lassen. Es empfiehlt sich, als offizieller Partner in einem Prestigeprojekt involviert zu sein
– sei es ein Green Building Pilotprojekt oder eine Ökostadt bzw. Ökopark. So kann sich der deutsche Hersteller
bereits eine gewisse Reputation erarbeiten, die ihm in der Zukunft nutzen wird110.
Beim direkten Vertrieb gibt es zwei Möglichkeiten- entweder der Direktverkauf über ein eigenes Werk in China oder
der Direktverkauf über eine Handelsfirma oder über ein Representative Office.
Direkter Vertrieb über ein eigenes Werk in China
Vorteil dieser Vertriebsform ist die Tatsache, dass keine langen Lieferzeiten anfallen und dass die Zollabwicklung
umgangen werden kann. Dies stärkt einerseits die Ausgangslage auf dem chinesischen Markt; andererseits
verlangen chinesische Abnehmer, insbesondere im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen, oft nach
Qualität Made-in-Germany. In vielen Branchen ist ein eigenes Werk vor Ort allerdings bereits der entscheidende
Erfolgsfaktor, in China den Umsatz steigern zu können. Ob dies auch für Green Building und energieeffiziente
Baumaterialien der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Es ist jedoch möglich, dass mit einer größeren Anzahl von
Green-Building-Projekten in der Zukunft ein eigenes Werk in China einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil
bringen kann, um die gestiegene Nachfrage zeitnah zu erfüllen. Green Building scheitert in China häufig noch an
den Kosten; eigene, billigere Produktion in Fabriken vor Ort wäre eine Möglichkeit, dieses Hindernis aus dem Weg
zu räumen.
Dieser Aspekt ist besonders im Hinblick auf Gebäudeindustrialisierung zu bedenken. Diese Form der Vorfertigung
ist ein wachsender Zukunftsmarkt für deutsche Firmen in China im Bereich Green Building. Für Erfolg auf dem
chinesischen Markt für Gebäudeindustrialisierung ist es hilfreich für deutsche Firmen, über eine eigene Fabrik in
China zu verfügen. Dies garantiert nicht nur geringere Kosten, sondern auch schnellere Vertriebswege und Nähe
zum Abnehmer. Im Bereich Gebäudeindustrialisierung ist daher der direkte Vertrieb über ein eigenes Werk in
China zu empfehlen.
109
110
49
Asia Pacific Management Consulting 2014.
China Brand Consulting 2013.
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Direkter Vertrieb über eine Handelsfirma oder über ein Representative Office
Insbesondere chinesische Abnehmer fragen explizit nach energieeffizienten Baumaterialien, die in Deutschland
gefertigt wurden – sicherlich nicht bei Fugenkleber, aber besonders für prestigeträchtige Elemente wie Fenster und
Türen. Made-in-Germany verspricht nach wie vor hohe Qualität und wird bei Vorzeigeprojekten gerne eingesetzt.
Bei solchen Projekten ist die Qualität wichtiger als der Preis – deutsche Produkte erfreuen sich daher großer
Beliebtheit. Wichtig ist hierbei, dass der Hersteller den chinesischen Abnehmer durch qualifiziertes Personal
technisch beraten kann. Chinesische Abnehmer schätzen zudem, dass deutsche Unternehmen zuverlässig und nicht
korrupt sind. Sie sehen es daher als sicher an, wenn sie direkt vom Hersteller kaufen.
Dezentraler Vertrieb
Dezentraler Vertrieb ist in China aufgrund der Marktgröße dem zentralen Vertrieb vorzuziehen. Auch im Bereich
energieeffiziente Gebäudematerialien ist es wichtig, dass lokale Verkäufer das jeweilige Projekt vor Ort begutachten.
Lokale Verkäufer haben Vorteile, da sie den jeweiligen Dialekt sprechen und sich Zeit für den Kunden nehmen
können. Im Bereich Green Building lohnt sich eine solche Struktur insbesondere für Ökostädte und Ökoparks, in die
deutsche Unternehmen intensiv involviert sind.
Unterstützung beim Vertrieb
Unterstützung für deutsche Unternehmen im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen bieten auch
Beratungsstellen vor Ort, so etwa econet china. Firmen, die als Partner von econet china auf dem chinesischen
Markt agieren, profitieren von einem ausgereiften Business-Netzwerk und langjähriger Erfahrung auf dem
chinesischen Markt für Green Building und Energieeffizienz-Gebäude. Regelmäßige econet salons in China bieten
zudem die Möglichkeit, mit chinesischen Entscheidungsträgern in Kontakt zu kommen.
Für deutsche Hersteller energieeffizienter Gebäude-Produkte lohnt sich zudem ein Blick auf die Datenbanken und
Plattformen, die die chinesische Regierung bereitstellt. Eine Auflistung der Produkte in der Chinese code
compliance software PKPM-Energy, im Green Building Material Catalog oder in der Building Material Procurement
Platform for Low-Income Housing steigert die Wahrscheinlichkeit, dass die Produkte gekauft werden, beträchtlich.
Da sich die Regulierung der Produkte auf dem chinesischen Markt für grüne und energieeffiziente
Gebäudematerialien ständig ändert, ist es oft schwierig für westliche Unternehmen, den Überblick zu behalten. Je
nach Spezifizierung und Anwendung des Produkts sind die Vorschriften, die ein Produkt erfüllen muss, völlig
anders. Professionelle Unterstützung lohnt sich daher für jedes Unternehmen, das neu auf dem Markt ist.
Ein deutsches Unternehmen, das auf dem chinesischen Markt für Gebäude-Energieeffizienz und Green Building
aktiv werden will, sollte in jedem Fall zunächst detailliertes Wissen über den Zielmarkt sammeln. Eine gute
Möglichkeit dafür sind die zahlreichen Messen und Konferenzen zu den Zielmarkt betreffenden Themen, die jedes
Jahr in China stattfinden. Des Weiteren gibt es eine Reihe nützlicher Fachpublikationen, genau wie einige
statistische Datenbanken, die bei der Wissenssuche weiterhelfen können.
50
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
6. Zielgruppenanalyse
6.1 Profile Marktakteure
6.1.1 Unternehmen, die bereits im Zielmarkt als Anbieter der untersuchten Marktsegmente im Bereich
Energieeffizienz tätig sind
Es sind bereits viele Unternehmen auf dem Zielmarkt aktiv, die potenzielle Partner und Wissenslieferanten für
deutsche Unternehmen im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China darstellen. Es wäre
vermessen, hier eine Übersicht einzufügen, die Anspruch an Vollständigkeit hat. Für eine Detailsuche sei das
Verzeichnis der deutschen Firmen in China empfohlen, das unter http://www.german-company-directory.com/ zu
erreichen ist.
Im Folgenden sind die Partner von econet china mit Produkten und Services aufgelistet, von denen die meisten
bereits über langjährige Erfahrungen und Know-how in China verfügen. Viele der econet partner sind Architektur –
und Designfirmen, die bei Bauprojekten in China eine ausführliche Beratung anbieten. Einige econet partner stellen
Isolierungs – oder PV-Produkte her, die für energieeffiziente und grüne Gebäude genutzt werden können.
Tabelle 6: econet china Partner 2016
Partner
AS&P
FTA
Fraunhofer
Merck
Mudi
51
Produkte und Dienstleistungen
Die Haupttätigkeitsbereiche von AS&P sind
Architektur, Urban Design, Transportation
Planning.
AS&P ist bereits seit 2001 in China und hat
seitdem mehrere Projekte in den Bereichen
urban planning und Architektur erfolgreich
durchgeführt.
FTA stellt hauptsächlich DesignDienstleistungen sowie Beratung für grüne
Bürogebäude, Industrieparks und städtische
Gebäudekomplexe zur Verfügung. Seit dem
Markteintritt der Gruppe in China im Jahr 2003
hat FTA schon über 10 Millionen m²
Gebäudefläche designt.
Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt eine
Repräsentanz in Peking seit 1999. Die
Repräsentanz bildet eine Brücke zwischen dem
chinesischen Forschungsmarkt und dem
Fraunhofer-Institut. Die Aktivitäten von
Fraunhofer richten sich auf Marketing und
Expansion aus, was bietet seinen Kunden einen
direkten Kontakt mit dem gesamten Spektrum
an Fachwissen über alle Fraunhofer-Instituten
in Deutschland.
Merck stellt innovative Photovoltaik- und
Solarzellen her, die mit Chemikalien aus
Drucktechnik kombiniert werden. Das
Unternehmen verfügt über ein Netzwerk in 18
chinesischen Städten.
Mudi legt den Fokus auf die Planung von
E-Mail und Website
[email protected]
www.as-p.de
[email protected]
www.ftaarch.com
http://www.fraunhofer.cn
[email protected]
www.merckgroup.com
[email protected]
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Rehau
Rheinzink
RhineScheme
RSAA
Sto
Trittec
Tüv Süd
52
energieeffizientem Bauen genauso wie auf grüne
Architektur und nachhaltiges städtisches Bauen.
Mudi hat langjährige Erfahrung auf dem
chinesischen Markt und hat bereits einige
Vorzeigeprojekte unter anderem in Hangzhou,
Chengdu und Shanghai fertiggestellt.
Rehau liefert weltweit erfolgreiche PolymerProdukte für Gebäudeteile, Automobile und
Industrie. In China verfügt die Firma über fünf
Gebäude und eine Fabrik in Hong Kong,
Shanghai, Beijing, Chengdu, Guangzhou und
Taicang.
Rheinzink stellt made-in-Germany TitaniumZink-Spulen und Platten für Fassade und
Gebäudehülle her. In China ist Rheinzink
bereits über zehn Jahre tätig, wo das
Unternehmen eng mit Architekten und
Gebäudeentwicklern zusammenarbeitet.
RhineScheme plant weltweit Gebäude und
verfügt insbesondere über Erfahrung in den
Bereichen Design, Beratung und
Projektmanagement. Seit 2002 liegt der
Hauptfokus des Unternehmens auf China, wo
bereits einige zertifizierte Pilotprojekte
entstanden.
RSAA ist international als Beratungsfirma für
Architektur und städtisches Design tätig. In
China ist die Firma seit dem Jahr 2004
insbesondere im Bereich öffentliche Bauprojekte
aktiv; sie hat unter anderem den Masterplan für
die Sino-Singaporean Tianjin Eco-City erstellt.
Der Fokus von Sto liegt auf umweltfreundlichen
Gebäudematerialien, so wie EIFS, Silent
Panel&Modular, Betonsysteme und
Silotechnologie-Ausrüstung. Sto hat reichlich
Erfahrung in China: Das erste Projekt führte die
Firma dort bereits im Jahr 1995 aus.
Trittec bietet Insektenschutz von
höchster Qualität. Die Luft,- und
Lichtdurchlässigkeit von Trittecs
Funktionalen Fenster Bildschirme sind
bisher weltweit einmalig. Seit 2008 legt
Trittec einen starken Fokus auf die
Entwicklung funktionaler Fensteranzeigen
zum Schutz der Umwelt vor schädlichen
Partikel - wie Pollen und Feinstaub.
Tüv Süd bietet unter anderem Inspizierung,
Tests, Zertifizierung und Training in den
Bereichen PV, Energieeffizienz, Green Building
und E-Mobility an. In China hat Tüv Süd vier
Hauptbüros in Beijing, Shanghai, Hong Kong
und Taipei mit mehr als 1800 Mitarbeitern.
www.mudi.com
[email protected]
www.rehau.com
[email protected]
www.rheinzink.cn
[email protected]
www.rhinescheme.com
[email protected]
www.rs-aa.com
[email protected]
www.sto.com.cn
[email protected]
www.trittec.cn
[email protected]
www.tuv-sud.cn
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Wacker
Wineo
Wacker legt den Fokus auf Gebäudeisolierung,
insbesondere auf ETICS und EIFS Systeme. In
China hat das Unternehmen mehrere
erfolgreiche Projekte über einen Zeitraum von
zehn Jahren fertiggestellt.
wineo ist eine junge Marke – und steht doch auf
erfahrenen und hochkompetenten Beinen: Denn
hinter wineo stecken die erfolgreichen
Familienunternehmen Windmöller Flooring
und Witex Flooring Products, die im Januar
2013 zusammengeführt wurden. In den
hochwertigen Laminatböden, den elastischen
Designbelägen, den modernen Multi-Layern
und den umweltfreundlichen Bio-PU-Böden
steckt die ganze Leidenschaft des Teams, das
mit viel Engagement und Gespür immer neue
und innovative Produkte entwickelt.
[email protected]
www.wacker.com
[email protected]
www.wineo.de
Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen Verwaltungsebenen
(Zentralregierung / Regionen / Kommunen), die in China für Energieeffizienz-Belange zuständig sind
Tabelle 7: Übersicht über die für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen relevanten Entscheidungsträger in China
Name
Mohurd (Ministry of Housing and Urban-Rural
Development)
Mohurd entwirft Richtlinien, Gesetze und
Entwicklungspläne im Zusammenhang zur städtischen
und regionalen Planungs-und Bauzeit, der Bauindustrie
und Stadtwerke. Mohurd setzt nationale Standards für
Bauprojekte ein, beaufsichtigt Marktzugang, ProjektAusschreibungen und Qualität und Sicherheit
Überwachung.
Kontakt
Minister: Chen Zhenggao
Adresse: 9 Sanlihe Rd, Beijing 100835
Telefon: 86-10-6839-4114(operator); 6839-3292
(office)
Fax: 86-10-6839-3333
Website: www.mohurd.gov.cn
MEP (Ministry of Environmental Protection)
Recherchen und Studien bezüglichen Richtlinien,
Rechtsvorschriften und Technologien über
energieeffizientes Bauen, Management von
Pilotprojekten, Evaluierung und Förderung von
innovativen Technologien im Bereich energieeffizientes
Bauen, Zusage von nationalen R&D Programm im
Bereich energieeffizientes Bauen, Bereitstellung eines
politischen, technischen und wirtschaftlichen
Beratungsdienstes für Bauprojekte und die Industrie,
Organisation und Entwicklung von industriellen und
nationalen Standards und Richtlinien bezüglichen
Technologien zum energieeffizienten Bauen.
Minister: Chen Jining
Adresse:115 XizhimenneiNanxiaojie,
XichengDistrict, Beijing100035
Telefon: 86-10- 66556006
Website: http://english.mep.gov.cn
NDRC (National Development & Reform
Commission)
Die National Development & Reform Commission ist
eine makroökonomische Regulierungsbehörde des
chinesischen Stadtrates. Ihre Zuständigkeiten sind der
Vorsitzender: Xu Shaoshi
Vice Minister: Qi Liu
Address: No. 38 S. Yuetan Street, Xicheng District,
Beijing100824
Telephone: 010-68502087
53
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Entwurf und die Gestaltung von Richtlinien zur
wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, sowie deren
Reformen.
MOST (Ministry of Science & Technology)
Zuständigkeiten des Ministry of Science & Technology:
Entwicklung und Darlegung von politischen Strategien
um den Bereich Forschung und Technologie des Landes
zu fördern, Entwurf von Richtlinien und Normen
betreffend Forschung und Technologie sowie Förderung
wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung.
State Grid ESCO
Energiedienstleister mit der Aufgabe, das chinesische
Stromnetzwerk (das sich über 26 Provinzen, autonome
Regionen und Stadtregionen erstreckt)
weiterzuentwickeln und instand zu halten. Eigentümer
der 2002 gegründeten ESCO ist die chinesische
Regierung.
Fax: 010-68502088
Website: http://en.ndrc.gov.cn/
Minister: Wan Gang
Adresse: 15B Fuxing Road, Beijing100862
Telefon: +86-10-5888 1385
Fax: +86-10-5888 1304
Website: http://www.most.gov.cn/eng/
President: Liu Zhenya
Adresse: No 86, West Chang´an Street, Xicheng
District, Beijing 100031
Service Hotline: 95598
E-Mail: [email protected]
Website: http://www.sgcc.com.cn/
Auch in Shanghai gibt es einige Ansprechpartner für Projekte im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen
Dazu gehören die Shanghaier Verwaltung für den Bausektor und zwei wichtige Forschungsinstitute.
Tabelle 8: Überblick über die administrativen Anlaufstellen für den Zielmarkt in Shanghai
Name
Kontakt
Shanghai General Administration of the Market
for Construction and Construction Materials
Director: Mr. Wen Feng
Adresse: 508 683 Xiao Mu Qiao Rd, Shanghai
200032, China
Telefon: +86-21-6418 2573
Fax: 86-10-6839-3333
Website: www.shjcfz.com
Director: Mr. Bin ZHANG
Adresse: 193, West Fuxing Rd., Shanghai, China,
200031
Telefon: +86-21-64718289-268
Fax: +86-21-34010235
Website: www.shfky.com
Director: Mr. Zheng Zhou
Adresse: 75 Wan Ping Road 200032 Shanghai
Telefon: +86-21-64384724, 6468 5093, 6439 0809 *
281/310
Fax: +86+21-64381246
Website: www.shjcfz.com
Director: Mr.Gan Zhongze
Adresse: Shanghai Green Building Council No. 75
Wan Ping Road (South) Shanghai, 200032
Telefon:021-64390809
Website:http://www.shgbc.com/
E-Mail:[email protected]
Shanghai Real-Estate Science Research Institute,
Shanghai Housing Quality Inspection
Shanghai Research Institute of Building Science
Shanghai Green Building Council
6.1.2 Potentielle Partner
54
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Neben Unternehmenspartnern bieten sich in China Verbände für eine Zusammenarbeit an. Die Wichtigsten werden
daher hier angeführt.
Tabelle 9: Die vier wichtigsten chinesischen Verbände im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen
Name
CCIA (China Construction Industry Association)
Zuständigkeit der CCIA:
Implementierung der Gesetze und Richtlinien, die sich
auf Baumaterialien beziehen.
Verbindungen zwischen Unternehmen der
Baummaterialindustrie und Baufirmen herzustellen
Durchführung von Marktrecherchen
Sicherstellung einer effektiven Kommunikation der
Mitglieder
Beratende Tätigkeiten für die Mitglieder des Verbandes
Marketing für die Baumaterialindustrie
Organisation von Trainingsprogrammen und
Informationsaustausch
CBMIA (China Building Material Industry Association)
Die CBMIA ist als nationaler Verband, eine
Verbindungsstelle zwischen der Regierung und seinen
Mitgliedern. Der Verband repräsentiert Firmen und
Organisationen der Baumaterialindustrie. Seine
Aufgaben sind die Vertretung von Interessen und
Rechten seiner Mitglieder, die Sicherung eines fairen
Marktwettbewerbs, Förderung von internationaler
Kooperation und Beratungstätigkeiten.
Kontakt
Adresse: Bei san huandong Str. Nr. 6, (China International Exhibition Center), Hall1, 4-Stock Zimmer
338, Beijing, China, 100076
Telefon: 010-84600943
Website: http://corp.ccd.com.cn
Adresse: Guanzhuang, Chaoyang District, Beijing,
P.R.C. Post Code: 100024
Telefon: +86-10-51167297
E-mail: [email protected]
CREA (China Real Estate Association)
Vice President: Yongping Wang
Die CREA führt Studien und Recherchen zu relevanten
Sachverhalten der Industrie durch, halt vierteljährlich
nationale Versammlungen zum Thema Wohnbau ab,
organisiert Workshops, stellt der Regierung
Gesetzesvorschläge betreffen der Entwicklung der
Industrie vor, initiiert Marketingaktivitäten im Sinne
der Immobilienbranche, bildet eine Brücke zwischen
den Behörden und der Immobilienbranche, fördert
internationale Zusammenarbeit im Immobiliensektor
etc.
Adresse: Room 513, Yuquan Building, No.3
Shijingshan Road
Telefon: 010-88255228,88255005
Fax: 010-88255149
Website: www.ccrea.com.cn
EMCA (China Energy Conservation Service Industry Association)
Director:Shen Longhai
Die EMCA wurde im Jahr 2003 eingeführt,
hauptsächlich um die Rolle der Energiedienstleister,
ESCOs, in China zu stärken. Die Aktivitäten des
Verbandes sollen die Tätigkeiten der Unternehmen, die
Produkte zur Energieeffizienz herstellen, wesentlich
erleichtern. Des Weiteren stellt der EMCA ein
Bindeglied zwischen ESCOs und der Regierung dar.
Adresse: Floor 12B, Gate 7, Dacheng Plaza, No.28
West St, Xuanwumen, Beijing, China,
100053Telefon:+86-10-63600182
Fax: +86-10-63600459
Email: [email protected]
Website: www.emca.cn
55
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Es lohnt sich auch ein Überblick über die Forschungsinstitute, die zu Energieeffizienz und zum Baumarkt in China
forschen. Einige der Forschungsinstitute arbeiten beständig daran, energieeffizientes und nachhaltiges Bauen
weiter voranzubringen. Im Gegensatz zu Deutschland sind in China solche Institute trotz ihrer offiziellen Namen
auch in eine Vielzahl privatwirtschaftlicher Projekte involviert und fast vergleichbar mit „regulären“ Unternehmen
– nur mit oft besseren Kontakten.
Tabelle 10: Forschungsinstitute im Bereich Energieeffizienz und Bauen in China
Name
China Academy
of Building
Research (CABR)
Dieses Forschungsinstitut mit Sitz in Beijing ist für
Planung, Architektur und Design von Gebäuden in
China zuständig. Es wurde bereits 1953 gegründet und
hat sich seitdem zum größten Forschungsinstitut im
Bereich Building in China entwickelt. Es befasst sich
mit der Anwendung von neuen Technologien, Beratung
und Forschung und Entwicklung im Bereich Gebäude.
Zudem ist es für Qualitätskontrolle zuständig, auch im
Gebäudebereich. Das Forschungsinstitut kontrolliert
zum Beispiel solare Wasserheizer.
Institute of Urban Environment, China Academy of Sciences
Dieses chinesische Forschungszentrum befasst sich mit
Themen wie Müllmanagement, den Auswirkungen von
Urbanisierung auf die Umwelt und Ökosysteme und der
Entwicklung von Technologien, um Wasser, Boden und
Luft besser zu schützen.
Energy Research Institute (ERI) of the National
Development
and Reform Commission
Dieses Forschungsinstitut wurde im Jahr 1980
gegründet und veröffentlichte seither immer wieder
Studien zum Energiemarkt in China. Dabei wurde es
unter anderem von der chinesischen Akademie der
Wissenschaften unterstützt. Das Institut legt einen
großen Fokus auf Energieeffizienz und erneuerbare
Energien in China und fungiert dabei auch als Berater
der Regierung.
Kontakt
30 Bei San Huan Dong Lu
Postcode:100013
010-84272233/64517000
Fax:010-84281369
E-Mail: [email protected]
www.cabr.com.cn
Adresse: 1799 Jimei Road
Xiamen 361021
Tel: +86-592-6190973
http://english.iue.cas.cn/au/bi/
Xicheng District, North Sweetclover A 11 Guohong
Gebäude, Block B, 14-15 Postleitzahl: 100038 Beijing
Telefon: (86) 010-6390 8576 (Research
Management Office) 63908563 (Verwaltungsbüro)
Fax: (86) 010-6390 8568
E-Mail: [email protected]
http://www.eri.org.cn
Dies sind aber noch nicht alle chinesischen Verbände und Forschungszentren in diesem Bereich. Es gibt eine ganze
Reihe verschiedener Institute, die auf spezielle Bereiche oder Regionen spezialisiert sind. In folgender Tabelle
werden einige dieser Verbände mit der jeweiligen Website und dem Tätigkeitsfeld vorgestellt.
56
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Tabelle 11: Überblick über weitere chinesische Verbände und Forschungszentren im Bereich Umweltschutz und Bauen
Name
China Association of Environmental Protection Industry
China Association of Resource Comprehensive Utilization
China Building Materials
Industrial Association
Standort
Beijing
Webseite
www.caepi.org.cn
Tätigkeitsfelder
Umweltschutz
Beijing
www.carcu.org
Energieeffizienz,
Kreislaufwirtschaft
Beijing
www.cbmia.cbminfo.co
m
Baumaterial
China Energy Conservation
Association
China New energy Technology
Association
China Town Heating
Association
China Urban Water
Association
The National Service Center
of
Measuring and Testing
Technology of Energy
Economizing
Center of Science & Technology of Construction
Beijing
www.cecaweb.org.cn
Energieeinsparung
Beijing
www.netc.org.cn
Erneuerbare Energie
Beijing
Wärme
Beijing
www.chinaheating.org.cn
www.cuwa.org.cn
Beijing
www.jnjc.org
Energieeffizienz,
Kontrolle
Beijing
http://1.usa.gov/1nTh8
BV
Green Building Labelling
Chinese Society for Urban
Studies
China Sustainable
Transportation Center
Beijing
http://bit.ly/1rfDV0n
Beijing
http://www.chinastc.or
g/en
Green Building Research
Center, Urban Planning
Transport, low-carbon
planning
China Architecture Design
and Research Group
Beijing
http://en.cadreg.com/i
ndex.asp
China Academy of Urban
Planning and Design
Beijing
http://www.caupd.com
China Academy of Urban
Planning and Design
Beijing
http://www.cbs.com.cn
/index_en.html
Research, Design, technische
Dienstleistungen im Bereich
Building, Verwaltung von
national standards
Shanghai Hongqiao Central
Business District Administration Committee
China Association of Building
Energy Efficiency
Shanghai
www.shhqcbd.gov.cn/
[email protected]
.cn
http://www.cabee.org/e
nglish/newsdetail.asp?i
Verwaltung des Hongqiao
Central Business District
57
Beijing
Wasser und Abwasser
Design, Projektplanung,
unter anderem Green
Building
Urban Planning, Civil Engineering, Infrastruktur,
Architektur
Building Energy Efficiency
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
d=264
[email protected]
Qingdao Sino-German
Ecopark Administration
Committee
Qingdao
http://www.sinogerma
n-ecopark.com/
Verwaltung des SinoGerman Ecoparks
Science & Technology Development Center, Construction
Department of Jiangsu Province
Green Earth Volunteers
Nanjing
[email protected]
m
Gebäude in der Jiangsu
Provinz
Beijing
http://eng.greensos.cn/
About.aspx
Non-Profit Organisation für
Umweltschutz
China Green Foundation
Beijing
http://www.cgf.org.cn
NGOmit Fokus auf
Waldentwicklung
6.1.3 Standortagenturen, Beauftragte für Auslandsinvestitionen, Beratungsunternehmen und sonstige
Multiplikatoren
Im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen gibt es bereits eine Reihe von Anlaufstellen in Form von
Instituten und Gesellschaften für deutsche Unternehmen. Eine davon ist econet china, die Umwelt-Initiative der
German Industry and Commerce Greater China. Econet china berät derzeit seine Partner zum Markteintritt und
Marktausbau in den Bereichen nachhaltige Stadtentwicklung, energieeffizientes und nachhaltiges Bauen, EMobility, erneuerbare Energien, Müllmanagement, saubere Produktion, nachhaltiges Wassermanagement und
Kreislaufwirtschaft.
Tabelle 12: Beratungsstellen für deutsche Unternehmen auf dem Zielmarkt
Name
econet china ist ein Service der German Industry &
Commerce Greater China
Durch seine Beratungstätigkeit erleichtert econetchina den
Zugang zu zuverlässigen Informationen, ermöglicht den
Erfahrungsaustausch und fördert die chinesisch-deutsche
Kooperation in den Bereichen Bau, Energie und Umwelt.
Auch Lobbying gehört zu den Aufgaben des Services. Econet
china bietet Trainings an, initiiert Pilotprojekte und berät
deutsche Unternehmen bei einem Markteintritt. Econet
Partner profitieren zum Beispiel vom direkten Kontakt zu
chinesischen Entscheidungsträgern, speziell zugeschnittenen
Workshops und Networking-Events.
GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit)
Als weltweit tätiges Bundesunternehmen der internationalen
Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung unterstützt die
deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit die
Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer
entwicklungspolitischen Ziele, sie bietet zukunftsfähige
Lösungen für politische, wirtschaftliche, ökologische und
58
Kontakt
Address: 25/F China Fortune Tower | 1568 Century
Avenue | Shanghai 200122
Telephone: +86-21 6875 853 6 ext.1698
Website: www.econet-china.com
Zusätzlich ist auch eine Kontaktaufnahme mit der
AHK Greater China möglich: www.china.ahk.de/de
GIZ-Büro China
Landesdirektorin: Ute Schmitt
E-Mail:[email protected]
Büroadresse
GIZ-Büro China
Sunflower Tower, Room 1100 Maizidian St. 37,
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
soziale Entwicklungen. Die GIZ ist ein Bundesunternehmen.
Ihr Hauptauftraggeber ist das Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Darüber hinaus ist sie für andere Bundesressorts, für
Regierungen anderer Länder, für internationale
Auftraggeber wie die Europäische Kommission, die
Vereinten Nationen oder die Weltbank sowie für
Unternehmen der privaten Wirtschaft tätig.
Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (GEEA) China
Die GEEA ist ein Projekt der deutschen Energieagentur
(Dena). Diese Plattform hat sich seit 2014 zum Ziel gesetzt,
deutsche Aktivitäten auch auf dem chinesischen
Markt zu bündeln, Know-how zu vermitteln und gemeinsam
Lösungsvorschläge und Umsetzungsstrategien für
energieeffiziente Gebäude in China zu entwickeln. Sie richtet
sich an alle deutschen Unternehmen und Akteure aus dem
Bereich Gebäude-Energieeffizienz .
EU SME Centre
Das EU SME Centre ist eine Initiative der EU, um kleinen
und mittelständischen Unternehmen beim Markteintritt in
China behilflich zu sein. Der Service beinhaltet praktische
Hinweise, Ratschläge und Training in den Feldern business
development, legal issues, standards und HR, um den
Markteintritt zu erleichtern. Ein Schwerpunkt des EU SME
Centre ist Energieeffizienz in China. Auch Green Building ist
ein Thema.
China Green Tech Partner Program
Die Community dieses Programms besteht aus über 500
Entscheidungsträgern, Technologiekäufern- und verkäufern,
Serviceanbietern, Investoren und Politikern. Das
Partnerprogramm stellt seinen Partnern strategische
Forschungsergebnisse und Beratung zur Verfügung. Die
Felder beinhalten saubere konventionelle Energien,
erneuerbare Energien, Green Building, sauberer Transport
und sauberes Wasser.
Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung (DCW)
Die DCW ist eine non-profit Organisation. Ziel ist die
Stärkung der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen.
Die Organisation berät deutsche Unternehmen, die sich in
China ansiedeln möchten, und stellt Informationen über den
chinesischen Markt zur Verfügung.
59
Chaoyang District
100125 Beijing, PR China
Telefon: +86 1085275180
Fax: +86 1085275185
E-Mail:[email protected]
Postanschrift
Sunflower Tower, Room 1100 Maizidian St. 37,
Chaoyang District
100125 Beijing
PR ChinaWebsite:
www.giz.de/de/weltweit/377.html
Chausseestraße 128 a
10115 Berlin
Tel: +49030726165600
Fax: +49030726165699
E-Mail: [email protected]
www.geea.info
Siehe auch: www.dena.de
Room 910, Sunflower Tower, No.37 Maizidian
West Street,
Chaoyang District, Beijing, People’s Republic of
China
Postcode: 100125
Tel: (010) 85275300
Fax: (010) 85275093
http://www.eusmecentre.org.cn/
http://www.china-greentech.com/partnerprogram
http://www.dcw-ev.de
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
6.2 Sonstiges
6.2.1 Wichtige Messen im Zielland
In China finden jedes Jahr eine Reihe von Messen und Konferenzen statt, in deren Rahmen Experten und
hochrangige Regierungsvertreter die Zukunft des Bausektors, Herausforderungen bei der Energieversorgung und
den Stand von energieeffizientem und grünem Bauen diskutieren. Für Unternehmen, die an einem Markteintritt in
China interessiert sind, lohnt es sich, sich einige der Veranstaltungen vorzumerken.
Tabelle 13: Messen im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen im Zielland
Name
Expo Build China 2016
Clean Energy Expo China 2016
International Conference on
Green and Energy-Efficient
Building 2016
ISH China & CIHE 2016 - China
Intl. Trade Fair for Sanitation,
Heating, Ventilation & AirConditioning
BAU Congress China 2016
Ort
Shanghai New International
Expo Center
China International Exhibition Center, Beijing
China National Convention
Center, Beijing
Termine
29.03.201601.04.2016
29.03.201631.03.2016
30.03.20631.03.2016
China International Exhibition Center, Beijing
Web
http://10times.com
/expo-build
http://cleanenergy
expochina.com/
http://chinagb.net/
gbmeeting/igc12/E
nglish/index.shtml
http://bj.ishccihe.com/
China National Convention
Center, Beijing
http://bauchina.co
m/
04.07.201606.07.2016
30.05.201601.06.2016
6.2.2 Wichtige sonstige Adressen und Websites
Statistiken zum Energieverbrauch in Gebäuden, Bausektor
In China ist es nicht immer einfach, an fundierte Statistiken heranzukommen. Eine Möglichkeit, Daten zu finden,
bieten die folgenden Stellen.
Tabelle 14: Nützliche Statistiken in den Bereichen Energieverbrauch und Bauen in China
Name
Herausgeber
China Energy
Statistic
Yearbook
National Bureau of Statistics in China
Statistical Report System on
the Civil Public
Building Energy Consumption
MOHURD
60
Veröffentlic
hung
Seit 1986;
Seit 2004
Veröffentlich
ung einmal
pro Jahr
Seit 2007,
einmal pro
Jahr
Inhalt
Link
Daten zur nationalen
Energieinfrastruktur,
Energieproduktion- und verbrauch;
Energienachfrage- und angebot.
Statistiken zum Energieverbrauch
in den Bereichen Landwirtschaft,
Industrie, Bau, Groß- und
Einzelhandel
Statistiken zu öffentlichen und
Wohngebäuden in großen und
mittelgroßen Städten Chinas.
Information beinhaltet:
Gebäudename, Gebäudefläche,
Stockwerke, Gebäudetyp,
Gebäudefunktion, Fertigstellung,
Art der Energiequelle, Heiz- und
http://www.stats.gov.c
n/tjsj/ndsj/2013/inde
xeh.htm
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
System of Statistical Reporting for Energy
Consumption
and Energy
Efficiency of
Civil Buildings
China Index
Academy
Chinese code
compliance
software
PKPM-Energy
MOHURD
Seit 2010,
einmal pro
Jahr
SouFun
Holdings
Center for
Housing Industrialization,
Mohurd
wöchentlich
Klimasysteme
Bezieht sich nur auf Wohngebäude
in ausgewählten Städten und
Region. In ländlichen Regionen ist
die Umfrage nicht verpflichtend.
ständig
verfügbar,
immer wieder
Updates
Aktuelle Daten zur Wohnungs –
bzw. Mietpreisentwicklung
PKPM ist eine Datenbank für
energieeffiziente GebäudeMaterialien und Produkte. Sie wird
von chinesischen Architekten und
Entwicklern genutzt, um
sicherzugehen, dass ihre Gebäude
die chinesischen EnergieeffizienzAnforderungen erfüllen. Mehr
Informationen zur Benutzung in Yu
et al. 2014, Appendix B.
http://industry.soufun
.com/en/default.html
PKPM-Energy
PKPM Shanghai Subsidiary
19th Floor Haili Building, No. 88 Dapu
Road, Shanghai
200023, China
Tel: +86-21-53964807
,+86-21-53964550
Fax: +86-21-53964839
E-mail: [email protected]
Datenbanken und Produktkataloge für Green Building und Energieeffizienz in China
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Datenbanken und Plattformen, die die chinesische Regierung
bereitstellt. In der Chinese code compliance software PKPM-Energy, im Green Building Material Catalog und in der
Building Material Procurement Platform for Low-Income Housing sind Produkte aufgelistet, die im Bereich
energieeffizientes und nachhaltiges Bauen empfohlen werden.
Tabelle 15: Datenbanken und Produktkataloge für den Zielmarkt
Name
Herausgeber
Chinese code
compliance
software
PKPMEnergy
Center for Housing Industrialization, Mohurd
Green
Building
Material
Catalog
Mohurd, MIIT
61
Veröffentli
chung
ständig
verfügbar,
immer
wieder
Updates
Inhalt
Link
PKPM ist eine Datenbank für
energieeffiziente GebäudeMaterialien und Produkte. Sie
wird von chinesischen
Architekten und Entwicklern
genutzt, um sicherzugehen,
dass ihre Gebäude die
chinesischen EnergieeffizienzAnforderungen erfüllen. Mehr
Informationen zur Benutzung
in Yu et al. 2014, Appendix B.
PKPM-Energy (PKPM 建筑节
能设计分析软件)
2014
Der freiwillig anwendbare
Katalog wird Informationen
zu Herstellern und
spezifischen Produkten
beinhalten – auch
internationale Hersteller
werden aller Voraussicht nach
Green Building Material
Catalog (绿色建材产品目录)
PKPM Shanghai Subsidiary
19th Floor Haili Building, No.
88 Dapu Road, Shanghai
200023, China
Tel: +86-21-53964807,+8621-53964550
Fax: +86-21-53964839
E-mail: [email protected]
Department of of Raw
Materials, MIIT
No. 13 West Chang’an Street,
Beijing 100084, China
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Building
Material
Procurement
Platform for
Low-Income
Housing
Mohurd
Wird
ständig
aktualisiert
erwähnt werden. Zunächst
wird der Fokus des Katalogs
auf Isolierungsmaterialien,
Beton und Glas liegen – mit
der Zeit soll die
Produktpalette weiter
wachsen. Mohurd plant, den
Katalog mit dem Three-StarSystem zu verbinden.
Dies ist eine Plattform für
Gebäudematerial für
Sozialwohnungen, auf der
Hersteller, Entwickler,
Designer, Bauunternehmer
und Inspektoren verbunden
sind. Unternehmen können
ihre Produkte kostenlos auf
die Plattform hinzufügen, sie
müssen allerdings Zertifikate
zur Verfügung stellen und
garantieren, dass ihre Preise
unter dem Marktpreis liegen.
Produkte auf der Website
beinhalten
Isolierungssysteme, Türen
und Fenster, Dächer,
Solarsysteme, Heizpumpen
und Belüftungssysteme.
Tel: +86-10-66012138
Department of Building Energy
Efficiency and Technology,
MOHURD
No. 9 Sanlihe Road, Beijing
100835, China
Tel:+86-10-58933043
Building Material Procurement
Platform for Low-Income
Housing
(保障性住房建设材料部品采购
信息平台)
Center for Housing Industrialization, MOHURD
Room 210, No. 9 Sanlihe Road,
Beijing 100835, China
Tel: +86-10-58934680, +8610-58934599
http://www.chinahouse.org.cn
6.2.3 Fachzeitschriften
Eine Reihe von Fachzeitschriften informiert in regelmäßigem Turnus über grüne Technologien in China, unter
anderem auch über energieeffizientes und nachhaltiges Bauen . Des weiteren gibt es eine Reihe von OnlineMagazinen, die regelmäßig Neuigkeiten zum chinesischen Umwelt-Markt publizieren.
Zu den Fachzeitschriften gehört auch der econet monitor. Das Magazin erscheint jeden zweiten Monat und wird von
der German Industry and Commerce Greater China in Beijing herausgegeben. Es beinhaltet regelmäßig Beiträge
von Experten zu Themen wie Urbanisierung, Energieeffizienz und Green Building.
Tabelle 16: Fachzeitschriften für den chinesischen Umwelt-Markt
Name
Webseite
econet monitor
http://www.econetchina.com/index.php?id=econet_monitor_en
Journal of Green Science and Technology
China Greentech Report
www.lskjzz.net/index.htm
http://www.china-greentech.com/report
62
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
Publikationen von Forschungsinstituten
Diese internationalen Forschungsinstitute publizieren regelmäßig Reports zu Themen rund um Energieeffizienz und
grünes Bauen in China, die den Leser auf den neuesten Stand bringen.
Tabelle 17: Internationale Think-Tanks und Forschungsinstitute mit Publikationen im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China
Name
China Green Tech Initiative
Kontakt
http://www.china-greentech.com/contact_us
Diese Organisation veröffentlicht einmal im Jahr den China
Green Tech Report, der Analysen rund um grüne Technologien
beinhaltet. Der Service der China Green Tech Academy
beinhaltet den Zugang zu Wissen über Industrie und
Technologien in China, Einblicke in die Pläne der chinesischen
Regierung und Lobby-Arbeit zwischen Firmen mit grünen
Technologien und chinesischen Entscheidungsträgern.
The Climate Group
http://www.theclimategroup.org/contact-us/
Diese non-profit Organisation hat sich eine saubere,
kohlenstoffarme Zukunft zum Ziel gesetzt. Regelmäßig
veröffentlicht die Climate Group auch interessante Reports
zum Thema Umweltschutz in China. Darin werden u.a. auch
die Pläne der chinesischen Regierung analysiert.
The Energy Collective
http://theenergycollective.com/?ref=navbar
Das Energy Collective ist ein Think-Tank, der täglich Analysen
zu Energie und Klima weltweit veröffentlicht. Analysen zu
China sind dabei auch vertreten.
Germany Trade&Invest
www.gtai.de
Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft der
Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und
Standortmarketing. Die Gesellschaft verfasst regelmäßig
Berichte über den chinesischen Markt und gibt darin einen
Überblick über Marktpotenzial und Herausforderung für
deutsche Unternehmen. Die Berichte beinhalten Analysen zum
Markt für erneuerbare Energien und zur Baubranche.
Economist Intelligence Unit China
http://www.eiu.com/home.aspx
Der Forschungszweig der Economist Group veröffentlicht
regelmäßig lesenswerte Publikationen über den chinesischen
Markt, u.a. Urbanisierung. Zudem veranstaltet er Webinars,
u.a. über die Wirtschaftspläne der chinesischen Regierung.
American Council for an Energy-Efficient Economy
http://aceee.org/
Diese non-profit Organisation forscht zur Energieeffizienz und
berät Entscheidungsträger in der Politik. Obwohl das Council
seine Forschung hauptsächlich auf die USA konzentriert,
finden sich ab und zu auch Berichte über Energieeffizienz in
China.
United Nations Environment Program (UNEP)
http://www.unep.org/
UNEP ist die Stimme für den Umweltschutz der United
Nations. Ein Fokus seiner Forschung liegt auf „Städten und
Gebäuden“.
Global Buildings Performance Network
http://www.gbpn.org/
Dieses globale Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, die
Energieeffizienz von Gebäuden international zu verbessern. Im
Jahr 2010 in Paris gegründet, hat das GBPN mittlerweile auch
ein regionales Büro in Beijing. GBPN veröffentlicht regemäßig
Report über den chinesischen Energieeffizienz- und Green
Building Markt.
Johnson Controls Inc. and its Institute for Building En-
63
www.johnsoncontrols.de
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
www.institutebe.com
ergy Efficiency
Das Institute for Building Energy Efficiency ist eine Initiative
des amerikanischen Unternehmens Johnson Controls. Ziel ist
die Analyse und Bereitstellung von Informationen zu den
Themen nachhaltiges Bauen und smart energy systems
weltweit.
Nützliche Online-Magazine
Diese Online-Magazine liefern aktuell wissenswerte Informationen über den chinesischen Umweltmarkt.
Insbesondere CKGSB Knowledge bietet immer wieder detaillierte Studien über China und ist daher eine
ausgezeichnete Plattform für deutsche Unternehmen, die fundiertes Hintergrundwissen über China erhalten
möchten.
Tabelle 18: Nützliche Online-Magazine mit Informationen zum Zielmarkt
Name
CKGSB Knowledge
Renewable Energy World
Webseite
http://knowledge.ckgsb.edu.cn/
http://www.renewableenergyworld.com/rea/home
China Daily Europe
http://europe.chinadaily.com.cn/business/green.html
Eco Business
http://www.eco-business.com/
PV Magazine
www.pv-magazine.com
Sustainable Cities Collective
http://sustainablecitiescollective.com/
German Chamber Ticker
http://china.ahk.de/chamber/publications/
7. Schlussbetrachtung
Selbst wenn der chinesische Markt an Komplexität kaum zu übertreffen ist, lohnt sich eine detaillierte Analyse für
den eigenen Sektor doch für eine Vielzahl an deutschen Anbietern. Für einige Nischenprodukte mag der
Markteintritt erst in den kommenden Jahren relevant werden, aber die Bauqualität steigt weiterhin und Standards
und Normen werden konstant angepasst, so dass sich besonders im mittleren Segment immer neue Chancen
auftun. Im Bereich der Zertifizierungen sollten sich deutsche Produktanbieter aktiv in diese frühe Phase einbringen,
so dass Qualitätsansprüche international hoch bleiben und nicht nur Zertifizierer, sondern auch Hersteller von
einer Ausbreitung deutscher Standards profitieren können.
China ist Chefsache: wer mit einem Markteintritt liebäugelt, sollte gründlich Informationen sammeln und sich in
jedem Fall persönlich ein Bild machen. Hierfür bieten sich die Geschäftsreisen im Rahmen der deutschen
Exportinitiativen besonders gut an. Da das Netzwerk an etablierten Firmen vor Ort noch überschaubar ist, besteht
auch durchaus die Möglichkeit, Know-How und Erfahrungswerte von anderen Marktteilnehmern zu erlangen. Auch
die deutsche Außenwirtschaftsförderung ist stark vertreten und im Baubereich besonders gut aufgestellt. Wir raten
Unternehmen, diese Angebote umfangreich zu nutzen!
64
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
8. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Überblick über den Energieverbrauch öffentlicher Gebäude 2012 (Quelle: Shui und Li , 2012)
14
Tabelle 2: Entwicklungsziele für installierte Kraftwerksleistung bis 2020 (Quelle: GTAI, Energiesektor China, 2012)
16
Tabelle 3: Ausgewählte Vorgaben nach dem Code for Acceptance of Energy Efficient Building Construction (Quelle:
Shui Bin 2012)
28
Tabelle 4: Überblick über die staatlichen Zuschüsse im Bereich Green Building (Quelle: Yu et al. 2014)
40
Tabelle 5: Chancen und Risiken im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in China nach Branche
(Quelle: econet china 2012)
48
Tabelle 6: econet Partner 2016
51
Tabelle 7: Übersicht über die für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen relevanten Entscheidungsträger in
China
53
Tabelle 8: Überblick über die administrativen Anlaufstellen für den Zielmarkt in Shanghai
54
Tabelle 9: Die vier wichtigsten chinesischen Verbände im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen
55
Tabelle 10: Forschungsinstitute im Bereich Energieeffizienz und Bauen in China
56
Tabelle 11: Überblick über weitere chinesische Verbände und Forschungszentren im Bereich Umweltschutz und
Bauen
57
Tabelle 12: Beratungsstellen für deutsche Unternehmen auf dem Zielmarkt
58
Tabelle 13: Messen im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen im Zielland
60
Tabelle 14: Nützliche Statistiken in den Bereichen Energieverbrauch und Bauen in China
60
Tabelle 15: Datenbanken und Produktkataloge für den Zielmarkt
61
Tabelle 16: Fachzeitschriften für den chinesischen Umwelt-Markt
62
Tabelle 17: Internationale Think-Tanks und Forschungsinstitute mit Publikationen im Bereich energieeffizientes
und nachhaltiges Bauen in China
63
Tabelle 18: Nützliche Online-Magazine mit Informationen zum Zielmarkt
65
64
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
9. Bildverzeichnis
Abbildung 1: Veränderung des Bruttoinlandsprodukts China 2012-2016, Quelle: GTAI, 2014
9
Abbildung 2: Unterschiede im verfügbaren Einkommen zwischen Stadt und Land, Quelle: China Daily, 2013
9
Abbildung 3: Chinas Energieverbrauch nach Quellen (Quelle: BRP)
13
Abbildung 4: Provinzen Chinas mit und ohne Zentralheizung (Quelle: China Daily, 2015)
13
Abbildung 5: Energieverbrauch in Chinas Gebäuden 1996-2008 (Shui & Li 2012)
14
Abbildung 6: Preis einer MW Stunde Elektrizität als Anteil des Pro-Kopf Einkommens (Quelle: CPIR 2013)
14
Abbildung 7: Prognose des Gesamtenergieverbrauchs Chinas nach Energiequellen im Jahr 2040 (Quelle: EIA, 2014)
15
Abbildung 8: Gebäudefläche energieeffizienter Gebäude in China in Millionen m2 ( Quelle: EUI, 2014)
18
Abbildung 9: Chinas Klimazonen (Quelle: Shui Bin, 2012)
19
Abbildung 10: Überblick über die Verwaltungsstruktur zur Förderung energieeffizienten Bauens (Shui und Li 2012)
24
Abbildung 11: Verantwortliche für die Einhaltung von Energy Efficiency Standards auf nationaler und lokaler Ebene
(Quelle: Shui Bin 2012)
30
Abbildung 12: LEED vs. GBES-zertifizierte Projekte in China
36
Abbildung 13: Bewertung der Konkurrenzentwicklung in China (Quelle: AHK Geschäftsklimaindex 2014)
43
Abbildung 14: Geschäftliche Herausforderungen für Unternehmen in China (Quelle: AHK China
Geschäftsklimaindex 2014)
44
66
ZI ELM ARKTANALYSE: ENERGI EEFFI ZI ENZ I M GEBÄUDE UND GREEN BUI LDI NG STAN DARDS I N CHI NA
10. Quellenverzeichnis
Beijing Government (n.d.), Guide to Heating, Electricity, Water and Gas Policies and Procedures,
http://www.ebeijing.gov.cn/feature_2/GuideToHeatingElectricityWaterAndGas/PriceGuide/t1107664.ht
m, Letzter Zugriff 12.03.2015.
Bundesregierung, (2014a), Neues Kapitel der deutsch-chinesischen Beziehungen. http://www.deutscheaussenpolitik.de/daparchive/dateien/2002/07062011xxx1.html , Letzter Zugriff 11.03.2015.
Bundesregierung, (2014b), Pressemitteilung: Gemeinsame Erklärung zum Besuch von Staatspräsident Xi:
Schaffung einer umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen Deutschland und China.
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2014/03/2014-03-28gemeinsame-erklaerung.html. Letzter Zugriff: 12.05.2015.
BP, (2014).BP Statistical Review 2014, China 2013. http://www.bp.com/content/dam/bp/pdf/Energyeconomics/statistical-review-2014/BP-Statistical-Review-of-World-Energy-2014-China-insights.pdf,
Letzter Zugriff 12.03.2015.
CAIJING.COM.CN (2015), Chinese "building" a potential blowout is the main cause of dividend policy,
http://estate.caijing.com.cn/20150618/3908114.shtml, Letzter Zugriff am 25.02.2016
CBRE, (2015). Asia Pacific Market Outlook 2015. http://www.cbre.com.cn/EN/research/Pages/chinareports.aspx,
Letzter Zugriff 09.03.2015.
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