TRIAS: Divertikel – Für immer beschwerdefrei

Werbung
Allescher/Iburg
Divertikel – Für immer beschwerdefrei
Die Autoren
Prof. Dr. med. Hans-Dieter Allescher ist
Chefarzt am Klinikum Garmisch-Parten­
kirchen, Zentrum für Innere Medizin und
Gastroenterologie. Er engagiert sich für
die Früherkennung bei Darmkrebs und
eine minimal invasive therapeutische
­Intervention.
Anne Iburg ist Ökotrophologin und lebt
in Kaiserslautern. Sie ist Autorin zahl­
reicher erfolgreicher Ernährungsratgeber
bei TRIAS. Frau Iburg vertritt die Ansicht,
dass jeder, der seine Ernährung bei
­Divertikeln umstellen will, damit sein
­Leiden dauerhaft positiv beeinflussen
kann.
Prof. Dr. med. Hans-Dieter Allescher
Anne Iburg
Divertikel – Für immer
beschwerdefrei
Die optimale Therapie
Die richtige Ernährung
Mit 50 Rezepten
Inhalt
7 Liebe Leserinnen, liebe Leser,
9 Wissen
10 Was sind Divertikel und wie kommt es
zur Divertikelkrankheit?
11 Sehr viele Menschen haben Divertikel
12 So entstehen Divertikel
15 So entsteht aus Divertikeln eine
­Divertikelkrankheit
17 Diese Untersuchungen bestätigen die
Diagnose
21 Warum die ärztliche Diagnose wichtig
ist
23
24
25
27
32
32
33
33
34
35
Vorbeugen
Vorbeugende Maßnahmen
Ernährung: ballaststoffreiche Kost
Mehr Bewegung
Probiotika
Gewichtsabnahme
Heilfasten
Entspannung – den Stress loswerden
Darmmassage
Kleinteilige, feste Nahrungs­
bestandteile meiden?
37 Vorbeugung nach einem ersten
­Divertikulitisschub
Ballaststoffe
Unentbehrliche Helferchen: Diese
bringen den Darm in Schwung, indem
sie aufquellen und den Darm so reizen, dass er sich bewegen muss. Und
sie können noch viel mehr (S. 25)!
38 Divertikelkomplikationen –
harte Fakten und ein paar Tipps
38 Beschwerden, Risikofaktoren und
­Entstehung
41 Behandlung der Komplikationen
43 Behandlung
44 Medikamente und Operation
44 Im Überblick: Die Behandlung der
­Divertikelkrankheit
46 Medikamente
52 Wann eine Operation erforderlich ist
und wann nicht
54 Gute Gründe für oder gegen eine
­Operation
4
Specials
14 Was ihr Darm leistet
26 Hilfreiche Ballaststoffe
30 Gymnastik und Yoga
für den Darm
74 Täglich 5-mal Obst und
­Gemüse
Inhalt
Rezepte
84
84
85
85
85
87
87
89
89
90
91
91
92
92
93
94
94
95
96
97
98
99
100
101
Müsli nach Bircher-Benner Art
Bananen-Flockenmüsli
Frischkornmüsli mit Pflaume
Vollkornbrot mit Tomaten-­
Hüttenkäse
Knäckebrot mit Möhren-­
Frischkäse
Ananas-Erdbeer-Drink
Orangen-Kiwi-Drink
Geschmorte Paprika­streifen
Tomaten-Basilikum-Teller
Fencheltoast
Feldsalat in Dippe
Lauwarmer Zucker­schoten-Salat
Pfifferling-Tomaten-Salat
Herbstsalat mit L­ insenkeimlingen
Grüne-Bohnen-Speck-­Salat
Kartoffel-Sauerkraut-Salat
Tomaten-Möhren-Suppe
Schnelle Gemüsesuppe
Krauser Endiviensalat mit
­Sprossen
Blattsalat „italienische Art“
Spargel-Tomaten-Salat
Reissalat „Brüssel“
Gefüllte Tomaten
Gefüllte Champignons
57 Wie die Operation bei der
­Divertikelkrankheit verläuft
62 Die laparoskopische Operation
65
66
66
75
Ernährung
Essen und sich dabei gut fühlen
Gibt es eine Diät bei Divertikeln?
Richtig trinken!
101
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
113
114
115
116
117
118
119
120
121
123
123
124
124
125
Ananas-Sauerkraut-Toast
Ungarische Gulaschsuppe
Wirsing-Rotbarsch-Auflauf
Marokkanischer Linsenauflauf
Rosenkohl-Kartoffel-Gratin
Linseneintopf
Omas Bohneneintopf
Italienische Brühkartoffeln
Kichererbsen mit Spinat
Szegediner Gulasch
Pikante Kürbisquiche
Müslistangen
Zwiebel-Sesam-Baguette
Schinken-Lauch-Muffins
Kräutermuffins mit
­Frischkäse­füllung
Folienkartoffel mit Dip
Mozzarella-Brötchen
Verkehrte Apfeltorte
Mandel-Mohn-Apfelkuchen
Versunkener Aprikosenkuchen
Aprikosen-Müsli-Cookies
Flockenwaffeln
Pflaumen-Vanille-Traum
Rhabarberkompott
Kirsch-Joghurt-Eis
Apfel-Cranberry-Crumble
77 Probiotika – nur ein Werbegag?
80 Optimal mit Fett versorgt!
82 Die Top Ten der divertikel­
vorbeugenden Ernährung
83 Rezepte
126 Register
5
Vorwort
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
viele Menschen, bei denen eine Darm­
untersuchung (Koloskopie) durchgeführt
wurde, sind danach durch einen Befund
ver­unsichert, der sich häufig bei der
Darmspiegelung findet: Divertikel.
Divertikel sind eine Wohlstandserkran­
kung, die wesentlich auf unserer ballast­
stoffarmen Ernährung und den durch
­unsere Gesellschaft regulierten Stuhlge­
wohnheiten beruht. Dabei handelt es sich
um blasenartige Ausstülpungen der Darm­
schleimhaut durch die Muskelschicht des
Darms hindurch. Divertikel treten mit zu­
nehmendem Alter gehäuft auf. Bei den
meisten Menschen bleiben sie symptom­
los und folgenlos und stellen somit nur
­einen harmlosen Zufallsbefund dar, der
mit einem roten Flecken auf der Haut oder
einem Muttermal vergleichbar ist. Trotz­
dem ist man zunächst von diesem Befund
verunsichert und weiß die Folgen und
möglichen Konsequenzen nicht einzu­
schätzen. In wenigen Fällen können diese
Divertikel sich entzünden; dies führt dann
zu Beschwerden, die bis zu einem hoch­
akuten Krankheitsbild fortschreiten kön­
nen, das mit dem einer Blinddarmentzün­
dung vergleichbar ist. Hier ist dann eine
zügige und gezielte Therapie notwendig,
um schwerwiegende Komplikationen und
Schäden zu vermeiden.
Dieser Ratgeber informiert Sie umfassend
über Möglichkeiten der Vorbeugung und
über Verhaltensregeln bei Divertikeln oder
Entzündungen. Darüber hinaus gibt er
wichtige Hinweise für die Abwägung der
aktuellen Therapien bis hin zur Operation.
Das Schwergewicht liegt dabei auf prak­
tischen Ratschlägen und Empfehlungen,
wie man mit Divertikeln gesund und dauer­
haft beschwerdefrei leben kann. Da diese
Empfehlungen viel mit Ihrer Ernährung zu
tun haben, ist es wichtig, dass die Tipps
nicht nur „abstrakt“, sondern in einem
ausführlichen Rezeptteil auch als leicht
nachvollziehbare Vorschläge für Ihr Früh­
stück, Mittag- und Abendessen aufbereitet
sind. Diese Rezepte sollen Ihre eigene
­Kreativität in Gang setzen für eine Form
der Ernährung, die Divertikel nach heuti­
gem Wissen am ehesten verhindert und
bei bestehenden Divertikeln Beschwerden
möglichst nicht aufkommen lässt.
Garmisch-Partenkirchen, im Juli 2010
Prof. Dr. med. Hans-Dieter Allescher
7
Wissen
Erstaunlich viele Menschen haben
­Divertikel, die meistens harmlos sind.
Diese „braven“ Divertikel können sich
aber in eine Erkrankung mit empfindlichen Beschwerden verwandeln.
Was sind die Auslöser? Rechtzeitig
­informiert können Sie viel für Ihre
­Gesundheit tun.
Wissen
Was sind Divertikel und wie kommt
es zur Divertikelkrankheit?
Divertikel kommen eigentlich immer in der Mehrzahl vor. Der Arzt oder die
Ärztin sagt daher: „Sie haben Divertikel.“ Das sind birnen- oder sackförmige
Ausstülpungen der Wände eines Hohlorgans nach außen. Meistens sind sie
einen halben bis mehrere Zentimeter groß. In diesem Ratgeber geht es nur
um Dickdarm-Divertikel (Kolondivertikel).
G
rundsätzlich können Divertikel auch
in anderen Organen, wie zum Beispiel
in Speiseröhre oder Harnblase, auftreten.
entstandene Divertikel sich nicht mehr
­zurückbilden.
Muskelschicht
Darmschleimhaut
Die Divertikel im Dickdarm entstehen,
­indem sie sich durch winzige Lücken der
Darmmuskelschicht hindurch nach außen
zwängen. Die winzigen Muskellücken
­finden sie dort, wo kleine Blutgefäße zur
Versorgung des Darms durch die Muskel­
schicht der Darmwand dringen.
Sind mehrere Divertikel vorhanden, was
meistens der Fall ist, spricht der Arzt von
einer Divertikulose. Bei uns Mitteleuro­
päern befinden sich die meisten Divertikel
im letzten Abschnitt des Dickdarms vor
dem Mastdarm. Dieser S-förmige Teil des
Dickdarms wird auch als Colon sigmo­
ideum oder kurz als Sigmoid bzw. Sigma
bezeichnet. Er liegt im linken Unterbauch
und beginnt etwa 15 bis 20 Zentimeter
vom After entfernt. Divertikel können auch
in anderen Teilen des Dickdarms und –
ziemlich selten – auch im Dünndarm vor­
kommen. Bitte beachten Sie, dass einmal
10
Divertikel
Schemazeichnung eines Dickdarmabschnitts mit Divertikeln. Von 100 Menschen
mit Divertikeln haben etwa 25 irgendwann
Beschwerden und etwa 8 davon erleben
Komplikationen. Divertikel zwängen sich
durch winzige Lücken in der Darmmuskelschicht nach außen.
Was sind Divertikel und wie kommt es zur Divertikelkrankheit?
Viele Menschen haben Divertikel, die
­keinerlei Beschwerden verursachen. Erst
wenn Divertikel zu Beschwerden oder
Symptomen führen, besteht eine Diverti­
kelkrankheit. Wenn Sie also in diesem
­Ratgeber das Wort „Divertikelkrankheit“
lesen, geht es immer um Divertikel, die
­Beschwerden oder Symptome verursacht
haben. (Wendungen wie „Divertikelkrank­
heit mit Beschwerden“ oder „symptoma­
tische Divertikelkrankheit“ werden hier
nicht benutzt.) In den meisten Fällen
­handelt es sich lediglich um eine Entzün­
dung der D
­ ivertikel (Divertikulitis). Aus
­einer solchen Divertikulitis können sich in
manchen Fällen Komplikationen ent­
wickeln. Der Arzt ­unterscheidet daher
­zwischen ­einer unkomplizierten Diverti­
kelkrankheit (reine Divertikulitis) und
­einer komplizierten Divertikelkrankheit
(mit Komplikationen).
Wenn Sie Divertikel haben, können die
­folgenden Beschwerden auf eine Diverti­
kelkrankheit hindeuten:
▬▬leichte, dumpfe, ziehende, mitunter
auch heftige, krampfartige (kolikartige)
Schmerzen im linken oder auch im
­ganzen Unterbauch
▬▬Druckschmerz im linken Unterbauch
▬▬anhaltende Blähungen
▬▬Verstopfung im Wechsel mit Durchfall
(Stuhlunregelmäßigkeiten)
▬▬schmerzhafter Stuhldrang bei geringer
Stuhlentleerung
▬▬Appetitlosigkeit
▬▬Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen
▬▬Fieber bzw. erhöhte Körpertemperatur
Beachten Sie aber, dass solche Beschwer­
den auch zahlreiche andere Gründe haben
können. Wenn sie auftreten, ist daher
­immer der Arzt gefragt.
Sehr viele Menschen haben Divertikel
Divertikel im Dickdarm kommen bei
­Frauen und Männern ähnlich häufig vor.
Für Europa gilt: Bis zum Alter von 50 Jah­
ren hat etwa jeder Fünfte bis Zehnte, von
den 50- bis 60-Jährigen etwa jeder Zweite
bis Dritte und von den älteren Menschen
etwa jeder Zweite ­Divertikel im Dickdarm.
­Divertikel sind demnach weitgehend eine
„Alterserscheinung“; die Divertikelkrank­
heit ist im Grunde eine Alterskrankheit.
In den vergangenen Jahrzehnten hat die
Häufigkeit der Divertikelerkrankung in
­Europa zugenommen. Dieser Trend
beruht zum Teil auf dem steigenden Anteil
älterer Menschen an der Bevölkerung. Er
hat aber vermutlich auch etwas mit ver­
ändertem Ernährungs- und Bewegungs­
verhalten zu tun. Denn es fällt auf, dass
auch Menschen unter 45 Jahren vermehrt
betroffen sind.
Wenn von Divertikeln die Rede ist, dann
ist es wichtig zu unterscheiden: Divertikel
im Dickdarm sind keine Krankheit, son­
dern ein Risikofaktor. Bei höchstens einem
Viertel der Divertikelträger führen sie zur
Divertikelkrankheit.
11
Wissen
INFO
Überwiegend ohne B
­ eschwerden
Die gute Nachricht: Mindestens drei Viertel der Menschen mit Diver­tikeln bleiben
zeit­lebens – was die Divertikel betrifft –
beschwerdefrei. Nur etwa ein Viertel entwickelt eine Divertikulitis. Und nur jeder
­dritte Patient mit Divertikulitis erlebt
Komplikationen. Die Rechnung geht so:
Von 100 Menschen mit Divertikeln haben
etwa 25 irgendwann ­Beschwerden, und
von diesen sind es wiederum etwa 8,
die Komplikationen ­erleben. Durch die
Behandlung der Beschwerden oder Komplikationen wird in den meisten Fällen
wieder Beschwerdefreiheit erreicht. Sie
können selbst viel dazu beitragen,
­Beschwerden und Komplikationen zu
­vermeiden. Dabei ist Ihr Lebensstil
­ent­scheidend. Mit ballaststoffreicher
­Ernährung und mehr Bewegung verringern Sie ihr Risiko ­erheblich.
So entstehen Divertikel
Für die meisten körperlichen Veränderun­
gen ist nicht eine einzige Ursache, sondern
ein ganzes Bündel von Ursachen und Risi­
kofaktoren verantwortlich. Das ist auch bei
den Divertikeln so.
▬▬Lebensalter: Da Divertikel mit steigen­
dem Lebensalter häufiger werden, spielt
das Alter offenbar eine Hauptrolle. Ver­
mutlich wird die Darmwand mit zuneh­
mendem Alter schwächer.
▬▬Ballaststoffarme Ernährung: Statt einer
ballaststoffreichen Kost mit viel Gemüse,
Obst und Getreideprodukten bevorzugen
heute viele Menschen eine fett- und
fleischreiche Ernährung mit viel Weiß­
brot und „leicht verdaulichen“ Fertig­
produkten. Sie trägt maßgeblich zur Ent­
stehung von Divertikeln bei. Eine ballast­
stoffreiche Kost (ausführlich ab S. 70)
12
führt zu einer größeren Stuhlmenge und
weicheren Stuhlbeschaffenheit, was die
Darmtätigkeit erleichtert. Bei mangelnder
Zufuhr an Ballaststoffen entsteht ­dagegen
eine geringere Menge von härterem Stuhl,
den der Dickdarm nur mit ziemlicher
­Anstrengung befördern kann. Vegetarier
haben übrigens seltener D
­ ivertikel als
Fleischesser. Das hängt wahrscheinlich
mit ihrer höheren Ballaststoffzufuhr und
ihrem oft geringeren Gewicht zusammen.
▬▬Bewegungsmangel: Körperliche Bewe­
gung regt die Darmtätigkeit an. Daher
gehört auch Bewegungsmangel zu den
Risikofaktoren für Divertikel.
▬▬Übergewicht: Ein weiterer Risikofaktor
für Divertikel, der mit falscher Ernäh­
rung und Bewegungsmangel eng zusam­
menhängt, ist Übergewicht.
Herunterladen