Auswahlverfahren Medizin Prüfungsgebiet Chemie Kursleiter Mag. Wolfgang Mittergradnegger IFS Kurs 2009 1 Ablauf des Kurses Termine: 18. 05/ 25.05 /27.05/ 03.06/ 08.06/ 15.06 Ort: BG/BRG LERCHENFELD, Chemiesaal 2.Stock Zeit: 17.00 – 21.00 Uhr Unterlagen: Präsentation, Mitschrift, Fragenkatalog, Rechenbeispiele Bücher: jedes Lehrbuch der Oberstufe Tipp: Mortimer/ Chemie Chemie für Mediziner (Zeeck) 2 Einteilung T1 Atombau, Aggregatzustände, Gasgesetzte, Periodensystem T2 Chemische Bindung T3 Chemische Reaktion - Gleichgewicht 3 Einteilung T4 Elemente & Verbindungen, Säure/Base, REDOX T5 Organische Chemie T6 Naturstoffe, Wiederholung 4 Nützliches zum TEST • Für jede richtig gelöste Aufgabe (jede richtige Antwort) erhaltet IHR beim Auswahltest 2 Punkte. • Jede falsch beantwortete Aufgabe (jede falsche Antwort) wird hingegen mit ‐1 Punkt bewertet. • Unbeantwortete Aufgaben (keine Antwort angekreuzt) ergeben 0 Punkte. • Ort: abchecken, wo die Sanitäranlagen, Getränke‐ Speisen, sind… 5 1. Termin 18.05.2009 • Atombau • Aggregatzustände • Gasgesetze • Periodensystem 6 6 Ein einfacher Versuch A 1. Spannungsquelle bei A anschließen B 2. gut beobachten (ca. 30 s) 3. Streichholz zur Öffnung bei 7 B halten Kurzer Test Lies genau und beantworte: 1. 2. 3. 4. 5. Elektronen sind Ladungsträger in Metallen. Elektrolyte sind Stromzuführungen. Ionen sind Ladungsträger in wässrigen Salzlösungen. Elektroden sind Ionenleiter. Elektrolysen sind elektrochemische Reaktionen. a) b) c) d) e) 8 1 und 4 sind richtig 2 ist richtig alle sind richtig alle sind falsch 1, 3 und 5 sind richtig Kurzer Test 2) Welche(r) Vorgang (Vorgänge), findet (finden) bei der Elektrolyse an der Katode statt: 1. 2. 3. 4. 5. Nichtgeladene Moleküle werden in positive Ionen umgewandelt. Positive Ionen werden entladen. Positive Ionen können reduziert werden. Positive Ionen geben Elektronen ab. Positive Ionen werden in negative Ionen umgewandelt. a) b) c) d) e) f) 9 2 ist richtig 5 ist richtig alle sind richtig 3 und 5 sind richtig 1,3 und 5 sind richtig 2 und 3 sind richtig Kurzer Test 3) Kreuze die auf Wassermoleküle zutreffende(n) Aussage(n) an: a) b) c) d) e) 10 Das Wassermolekül ist gestreckt gebaut. Das Wassermolekül besteht aus Ionen. Wassermoleküle halten durch elektrostatische Kräfte zusammen. Wassermoleküle halten durch Wasserstoffbrücken zusammen. Wassermoleküle sind Dipole, in denen der Sauerstoff der positivere Pol ist. Kurzer Test 4) Kreuze die richtige(n) Aussage(n) an: a) Bei jeder chemischen Reaktion wird Energie entweder frei oder gebunden. b) Bei jeder chemischen Reaktion ist dauernd Zufuhr von Energie nötig. c) Bei jeder chemischen Reaktion wird Energie frei. d) Bei jeder chemischen Reaktion ist der Energieinhalt der Ausgangsstoffe gleich dem Energieinhalt der Endprodukte. 11 Kurzer Test 5) 2 H2 + O2 → 2 H2O / ΔH = – 572 kJ/mol 1. Die Bildung von 2 Mol Wasser aus den Elementen ist endotherm. 2. Bei der Bildung von 2 Mol Wasser aus den Elementen werden 572 kJ freigesetzt. 3. Bei der Bildung von zwei Molekülen Wasser aus 2 Molekülen Wasserstoff und einem Molekül Sauerstoff werden 572 kJ frei. 4. Bei der Verbrennung von 22,4 Liter Wasserstoff (0 ºC, 1 bar) werden 572 kJ frei. 5. Bei der Bildung von 1 Mol Wasser aus den Elementen H und O werden 572 kJ frei. 6. Um 32 g H2O aus den Elementen herzustellen, benötigt man 572 kJ. 12 a) b) c) d) e) f) 1 und 3 sind richtig 2 und 3 sind richtig 1, 2 und 3 sind richtig 4 ist richtig 4 und 6 sind richtig 5 und 6 sind richtig Kurzer Test 6) Ein Gemisch von Wasserstoff und Sauerstoff explodiert bei Zimmertemperatur erst nach Kontakt mit einem Funken. Kreuzen Sie jene Aussage(n) an, die sich aus diesem Verhalten ableiten lässt (lassen). a) b) c) d) 13 Die Reaktion ist endotherm. Die Reaktion ist exotherm. Die Reaktion hat eine positive Reaktionsenthalpie. Die Reaktion benötigt Aktivierungsenergie. Kurzer Test 7) Wie viel Gramm Wasserstoff werden maximal bei der Elektrolyse aus 180 g Wasser entstehen? a) 2g b) 160 g c) 18 g d) 32 g e) 20 g 14 Lösungen 1 e 2 f 3 c, d 4 a 5 b 6 b, d 7 e Prüfungsort: Jede richtig gelöste Aufgabe (jede richtige Antwort) wird beim Auswahltest mit 2 Punkten bewertet. Jede falsch beantwortete Aufgabe (jede falsche Antwort) wird hingegen mit -1 Punkt bewertet. Unbeantwortete Aufgaben (keine Antwort angekreuzt) ergeben 0 Punkte. Unnötigen Stress vermeiden! rechtzeitig! 15 abchecken - Sanitäranlagen/Getränke- Speisen Eine einfache chemische Reaktion S A G L L A N K 2 H2 + O2 16 - N O I T K A E R 2 H2O (l) | ∆H= ‐ 572 kJ/ mol Was passiert genau bei einer Chemischen Reaktion? • Es treten massive stoffliche Veränderungen auf ‐ (z.B: Bildung von Gasen, Niederschlägen, Farb‐ & Geruchsveränderungen…) • Energie wird frei oder muss ständig zugeführt werden • Atome, Moleküle, Ionen reagieren miteinander • Chemische Formelschreibweise: H2, H20, … Um dies alles erklären zu können, müssen wir uns zunächst einmal genauer dem Aufbau der Atome widmen! 17 Entwicklung der Atommodelle Dalton 18 Thomson „Rosinenkuchenmodell“ Schalenmodell N. Bohr Kern‐Hülle‐Modell Rutherford Wellenmechanisches Atommodell Schrödinger Aufbau der Materie Rutherford´scher Streuversuch 19 Aufbau der Materie Rutherford‘scher Streuversuch Goldfolie wurde mit positiv geladenen α‐Teilchen beschossen fliegen gerade durch „Reflexion“ 20 Ablenkung Atommodell von Rutherford • Die meisten Elektronen fliegen ungehindert durch die Folie Æ viel „freier Raum“! • Kleiner Teil der Strahlung wird reflektiert Æ Kern mit „großer“ Masse • Gewisser Anteil an Strahlung wird abgelenkt (gestreut) ÆPositive Teilchen im Kern (Protonen) • Kern (Nukleus): • Hülle: Positive Teilchen (Protonen p+), neutrale Teilchen (Neutronen n° ) ‐ erst später entdeckt! Negative Teilchen (Elektronen e‐ ) Neutrales Atom besitzt so viele e‐ in der Hülle wie p+ im Kern! Die Elektronen schirmen die positive Kernladung ab. 21 Atommodell von Rutherford 22 Physikalische Charakteristika der Bausteine der Atome Elementarteilchen Masse (kg) Atommassen‐ Einheiten (u) Ladung 1) Proton 1,673. 10‐27 1,0072 +1 Neutron 2) 1,675. 10‐27 1,0086 0 Elektron 9,1. 10‐31 0,0005 ‐1 1) Kleinste in der Natur auftretende elektrische Ladung = Elementarladung 1,602 . 10-19 Coulomb (As) 23 2) Wurde erst in den 1920‐ern entdeckt Atommasseneinheit 1 unit ist 1/12 der Masse des Kohlenstoff- Isotops 6C12 1u = 1/12 m 12 C 6 [1] 1u = 1,66 . 10‐24 g 1g = 6,022 .10‐23 u 24 Größen in der Chemie y Atomdurchmesser: 0,1 nm = 10‐10 m (alte Bez.: 1 Angström) y Atomkerndurchmesser: 10‐14 m y Exponentialschreibweisen sind in den Naturwissenschaften und daher auch in der Chemie sehr wichtig. Zur Wiederholung ein paar Rechenbeispiele: o 4,2* 102= o 4,2 * 10‐3 *2,3 *104= o 0,000034= o 4,5 *10‐3 / 3*10‐5= y 109 Giga 106 Mega M y 10‐3 Milli m 10‐6 Mikro μ 25 103 Kilo k 10‐9 Nano n 4 2 He Proton (p+) Elektron (e-) Neutron (n°) 26 Atommassenzahl A A = Summe p+ und n° Ordnungszahl Z Z = Anzahl der p+ Neutronenzahl N N= A - Z Zahl der Protonen = Zahl der e- Beschreibung der Atome Hat die relative Atommasse von 23 u: • es hat 23 Kernbausteine • 11 Protonen + 12 Neutronen Steht an der 11. Stelle im PSE: • hat 11 Protonen im Kern • hat 11 Elektronen in der Hülle 27 Kernladungs‐ und Massenzahl • Z ‐ Kernladungszahl: Zahl der Protonen (= Zahl der Elektronen in einem neutralen Atom) Ein Element wird durch die Kernladungszahl definiert! • A – Atommassenzahl: • 28 Zahl der Protonen und Neutronen, A= Z + N Übungen: Bestimme Kernladungszahl und Nukleonenzahl von C, H, S, Fe und N Warum hat Chlor die A 35,5 ??? y Heißt dies: 17 Protonen und 18,5 Neutronen? Das ist nicht möglich!!!!! Halbe Elementarteilchen gibt es nicht!!!!! y ISOTOPE: Ein Element kann verschieden Anzahl an Neutronen (Element wird durch Z charakterisiert) und somit auch verschiedene Massenzahl haben. y Bsp. Kohlenstoff: Es gibt die Isotope 12C und 14C. Beide entsprechen Kohlenstoff, nur hat das 12C Isotop 6 Neutronen und das 14C hat 8 Neutronen. y Definition: Atome desselben Elements können verschiedene Anzahlen von Neutronen besitzen; die verschiedenen möglichen Varianten eines Elements heißen Isotope (gleiche Ordnungszahl, aber verschiedene Atommasse!) 29 Familie der Wasserstoffatome H‐Isotope 30 Familie der Wasserstoffatome H‐Isotope 31 D2O ‐ nicht Wasser, sondern „schweres Wasser“ ISOTOPE 32 • 1 1H • 2 1H • 3 1H Tritium Es hat mit einer relativen Häufigkeit von 99,99 % den weitaus größten Anteil am irdisch vorkommenden Wasserstoff. Es ist nicht radioaktiv, also stabil. Deuterium Das Isotop 2H hat neben dem Proton ein Neutron im Kern .Für Deuterium gibt es das D als ein eigenes Elementsymbol. Es macht 0,015 % aller Wasserstoffatome aus. Deuterium ist ebenfalls stabil. Tritium hat aber nur einen verschwindenden Anteil am gesamten in der Natur vorkommenden Wasserstoff. Tritium besitzt zwei Neutronen und wird mit 3H oder 3T gekennzeichnet. Tritium ist radioaktiv und zerfällt durch Betazerfall (β‐) mit einer Halbwertszeit von 12,32 Jahren. Durch Kernreaktionen in der oberen Atmosphäre wird es jedoch ständig neu gebildet und ist in allen Oberflächenwässern und Lebewesen enthalten. Halbwertszeit 33 Familie der Kohlenstoffatome C‐Isotope 34 Halbwertszeit von 14 C = 5730 Jahre Familie der Kohlenstoffatome Radiocarbon ‐ Methode 35 14C ‐ Methode y In der Luft beträgt der Anteil am Gesamtkohlen‐stoffgehalt für 12C 98,89%, für 14C 1.10−10% y 14C ist nicht stabil und hat eine Halbwertszeit von 5730 Jahren y Zu Lebzeiten nehmen alle Lebewesen CO2 und somit auch 14C Kohlenstoff auf y Stirbt der Organismus, hört die Aufnahme von CO2 (und 14C !) auf y Das Verhältnis von 12C zu 14C verändert sich, da dass 14C zerfällt y Über das Verhältnis und der bekannten Halbwertszeit kann man auf das Alter 36 Rückschlüsse ziehen. Die Gerätschaft des Ötzi war ungefähr 5300 Jahre alt Isotope und deren Auswirkung auf die Massenzahl im PSE Elemente haben verschiedene Anzahl von Isotopen, die in gewissen Häufigkeiten vorkommen. Beispiel Chlor: 35Cl 37Cl 75,8 % 24,2 % (m35Cl * 0,758 + m37Cl * 0,242) / 2 = 35,5 u Diese prozentuellen Häufigkeiten der Isotope werden im PSE berücksichtigt und fließen daher in die Massenzahl der einzelnen Elemente mit ein. 37 Massendefekt • Es gibt einen Unterschied in der tatsächlichen Masse und der theoretischen Masse eines Atoms. • Wenn man die Massen der Protonen und Neutronen eines Atoms zusammenzählt kommt man auf die theoretische Masse. • Die tatsächliche Masse ist aber immer minimal kleiner. ? Wohin verschwindet die Masse? E=m.c2 liefert die Energie, die nötig ist, um ein Atom zusammen zu halten 38 Ist es nun aber wirklich so, … Elektron 39 …, dass e‐ auf Bahnen kreisen? Problem 1 Physikalisch gesehen, kann sich ein Elektron nicht ewig um den Kern eines Atoms in einer Kreisbahn bewegen, da es früher oder später (~10‐8 s) in den Kern stürzen würde. 40 Bohr‘sches Atommodell Niels Bohr hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt, warum verschiedene „Elemente“ unterschiedlich leuchten, wenn man sie erhitzt Bsp: Flammenfärbung 41 Flammenfärbung Alle Elemente senden im atomaren oder auch im ionisierten gasförmigen Zustand bei hohen Temperaturen Licht einer bestimmten Farbe aus ‐ das gelingt auch durch elektrische Anregung. Wenn man dieses Licht mit Hilfe eines so genannten Spektralapparates beobachtet, so lassen sich die für das jeweilige Element ganz charakteristischen Spektrallinien erkennen. 42 Spektroskopie Untersuchungsmethode mit Hilfe von Licht 43 43 44 Sichtbares Spektrum 45 Spektren 46 E= h*f c=f*λ Spektroskopie Untersuchungsmethode mit Hilfe von Licht • Emissionsspektroskopie: Stoffe werden dazu angeregt, Licht auszusenden. Jeder Stoff sendet dabei Licht mit charakteristischen Wellenlängen(= Energie )aus • Absortionsspektroskopie: Stoffe nehmen bestimmte Anteile des Lichts (Farben) aus einem Gesamtangebot (weißes Licht) heraus 47 Leuchtender Wasserstoff 48 49 Atom‐ Spektren 50 Bohr´sche Postulate • 1.Postulat: Elektronen dürfen nur auf bestimmten, fest definierten Bahnen (Quantenbahnen) um den Kern kreisen. (Heute weiß man, dass das nicht richtig ist‐ keine BAHNEN) • 2.Postulat: Elektronen dürfen auf diesen Bahnen nicht Energie abstrahlen, da sie die Bahn sonst durch den Energieverlust nicht halten könnten. (richtig) • 3.Postulat: Elektronen springen unter Abstrahlung von Energie von einer äußeren zu einer inneren Bahn. Die Energie hat den Betrag: E =h.f 51 Erklärung der Flammenfärbung Schritt 1: Elektronen nehmen Energie auf Schritt 2: Anhebung auf ein höheres Besetzungsniveau Schritt 3: Rückkehr zum Grundzustand unter Aussendung von Licht 52 Wasserstoffspektrum 53 Wasserstoffspektrum 54 Elektronenverteilung in der Atomhülle nach dem „Schalenmodell“ von N. Bohr • n = Nummer der Schale = Elektronenaufenthaltsbereich • n = 1,2,3…… • • • • 55 n = 1 n = 2 n = 3 n = 4 max. 2 e‐ max. 8 e‐ max. (8 e‐ + 10 e‐ ) = 18 e‐ max. (8 e‐ + 10 e‐ + 14 e‐) = 32 e‐ Es können max. 2n2 Elektronen in einer Schale untergebracht werden Die Natur des Lichts Was passiert, wenn Licht auf ein Hindernis trifft? Photoelektrischer Effekt Hier verhält sich das Licht als Ansammlung von Teilchen (Photonen) 56 Die Natur des Lichts Was passiert, wenn Licht auf ein Hindernis trifft? Photoelektrischer Effekt INTERFERENZ Hier verhält sich das Licht als Welle 57 Welle – Teilchen Dualismus • Man kann dem Licht sowohl Wellennatur als auch Teilchennatur zuordnen • Ebenso kann man auch den Elektronen Wellen‐ und Teilchennatur zuordnen ÆDe Broglie 58 De Broglie 1923 Wellenlänge einer Materiewelle: Jedem Teilchen mit Masse m kann eine Wellenlänge λ zugeordnet werden Elektronen können als dreidimensional‐stehende Wellen betrachtet werden!!! 59 Probleme 2 • Laut der Unschärferelation von Heisenberg, kann man den Ort und den Impuls (also Geschwindigkeit) eines so kleinen Teilchens nie gleichzeitig exakt angeben. Daher kann man nicht sagen, dass sich das Elektron auf einer „Kreisbahn mit hoher Geschwindigkeit befindet“. 60 Heisenberg‘sche Unschärferelation 1927 • In der Quantenmechanik sind zwei Messgrößen eines Teilchens (z.B. Elektrons) sind nicht immer gleichzeitig beliebig genau bestimmbar. Die Unschärferelation ist nicht die Folge von Unzulänglichkeiten eines ent‐ sprechenden Messvorgangs, sondern prinzipieller Natur! • Das bekannteste Beispiel für ein Paar solcher Messgrößen sind Ort und Impuls eines Elektrons 61 Heisenberg‘sche Unschärferelation 1927 Ort und Impuls eines Elektrons sind gleichzeitig nicht 100%ig genau bestimmbar!!! 62 Wellenmechanisches Atommodell Schrödinger • Schrödinger stellte aufgrund des Welle – Teilchen Dualismus eine Wellenfunktion (Schrödinger‐ Gleichung) für das Elektron auf, um die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons zu bestimmen. • Dieses mathematische Modell wird als wellenmechanisches Atommodell oder auch Orbitalmodell bezeichnet. 63 Wellenmechanisches Atommodell Schrödinger Ein Orbital ist nichts anderes als eine mathematisch berechnete Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons („Elektronenwolke“) 64 Wellenmechanisches Atommodell Schrödinger Bsp. Wasserstoff: das Elektron kommt im Bereich eines kugelförmigen Raums mit großer Wahrscheinlichkeit vor 65 Quantenzahlen • Zur sinnvollen Lösung der Schrödinger‐ Gleichung ist eine Folge von 4 Zahlen zu berücksichtigen. Diese Zahlen bezeichnet man als Quantenzahlen: • • • • 66 Hauptquantenzahl n Nebenquantenzahl l Magnetquantenzahl m Spinquantenzahl s Quantenzahlen Hauptquantenzahl n = (1,2,3…..∞) bestimmt das Hauptenergieniveau (Schale; Entfernung vom Atomkern) 67 Nebenquantnzahl l = (0, ……., (n‐1)) bestimmt den Orbitaltyp l=0 Æ s‐Orbital l=1 Æ p‐Orbital l=2 Æ d‐Orbital l=3 Æ f‐Orbital Quantenzahlen Magnetquantenzahl m = ( ‐l, ….. 0, …..+l) – gibt die Anzahl der Orbitale eines bestimmten Typs an (Orientierung im Raum!) – Zuordnung! l=0 Æ m=0 Æ 1 Orbital des s‐Typs l= 1 Æ m=( ‐1, 0,+1) Æ l=2 Æ m=(‐2,‐1,0,+1,+2) Æ l=3 Æ m=(‐3,‐2,‐1,0,+1,+2,+3) Æ 3 Orbitale des p‐Typs 5 Orbitale des d‐Typs 7 Orbitale des f‐Typs Spinquantenzahl s = + ½ , ‐ ½ – beschreibt den Drehsinn (Drall) des Elektrons – Es gibt 2 Einstellmöglichkeiten ( ↑ , ↓) für ein Elektron 68 Orbitale • beschreiben den Energiezustand der Elektronen • stellen mathematisch ermittelte Aufenthaltswahrschein‐ lichkeiten von Elektronen dar • aus den Lösungsmöglichkeiten der Schrödinger ‐ Gleichung ergeben sich verschiedene Typen von Orbitalen 69 Orbitale Die Hauptquantenzahl n - Entfernung zum Kern 70 Die Nebenquantenzahl l – Orbitaltypen Orbitale Die Magnetquantenzahl m – Räumliche Orientierung – Beim s Orbital gibt es nur eine Raumausrichtung (da eine Kugel) z x y 71 Orbitale Die Magnetquantenzahl m – Räumliche Orientierung – Bei den p Orbitalen unterscheidet man 3 Möglichkeiten: px, py, pz x 72 y z Orbitale Die Magnetquantenzahl m - Räumliche Orientierung • Bei den d Orbitalen unterscheidet man schon 5 Möglichkeiten 73 Orbitale Die Spinquantenzahl s 74 Quantenzahlen • Die Quantenzahlen beschreiben – – – – Welche Energien die Elektronen haben In welchen Orbitalen die Elektronen liegen Welche Orientierung die Orbitale haben Den Drehsinn eines Elektrons • Die vier Quantenzahlen legen den Energiezustand eines Elektrons im Atom eindeutig fest • In ein Orbital passen max. 2 Elektronen! 75 Quantenzahlen • In der Hauptquantenzahl n=1 gibt es nur einen Typ von Orbital: s • In der Stufe der Hauptquantenzahl n=2 kann man schon zwei Typen unterscheiden: s und p Orbitale – Bsp: Sauerstoff • In n=1 liegen die 2 Elektronen im s Orbital • In n=2 sind 2 Elektronen im s Orbital, 4 Elektronen im p Orbital • In der Hauptquantenzahl n=3 gibt es s, p und d Orbitale 76 – Bsp: Phosphor Quantenzahlen 77 Energieschema der Orbitale 78 Regeln zur Verteilung der Elektronen auf die verschiedenen Orbitale 1.Enegieminimum: zuerst energetisch günstigste Niveaus besetzen 1.Hund'sche Regel: energetisch gleichwertige Orbitale zuerst einfach, dann doppelt besetzen 2.Pauli-Verbot: 79 2 Elektronen dürfen nicht in allen 4 Quantenzahlen übereinstimmen. Müssen sich zumindest im Spin voneinander unterscheiden So kann man ein PSE aufstellen Verschiedene Aggregatzustände 80 Aggregatzustände Zunehmende E, Abnehmende Ordnung Feststoff (s) Flüssigkeit (l) Starke Anziehungskräfte Schwächere AK Extrem schwache AK Kristallgitter Oberflächen und Tropfen T füllen jeden verfügbaren Raum aus T frei beweglich Teilchen in Teilchen begrenzt Gitterplätzen fixiert beweglich FERNORDNUNG 81 Gas (g) NAHORDNUNG UNORDNUNG Aggregatzustände Zunehmende E, Abnehmende Ordnung Feststoff (s) Flüssigkeit (l) Starke Anziehungskräfte Schwächere AK Extrem schwache AK Kristallgitter Oberflächen und Tropfen T füllen jeden verfügbaren Raum aus T frei beweglich Teilchen in Teilchen begrenzt Gitterplätzen fixiert beweglich FERNORDNUNG 82 Gas (g) NAHORDNUNG UNORDNUNG Aggregatzustände Zunehmende E, Abnehmende Ordnung Feststoff (s) 83 Flüssigkeit (l) Gas (g) Starke Anziehungskräfte Schwächere AK Extrem schwache AK Kristallgitter Oberflächen und Tropfen Teilchen in Teilchen begrenzt Gitterplätzen fixiert beweglich füllen jeden verfügbaren Raum aus Teilchen frei beweglich FERNORDNUNG UNORDNUNG NAHORDNUNG Sonderfall „Amorphe Stoffe“ • ein Stoff, bei dem die Atome keine geordneten Strukturen, sondern ein unregelmäßiges Muster ausbilden und daher nur über eine Nahordnung, nicht aber über eine Fernordnung verfügen. 84 Phasenübergänge 85 86 86 Sieden ist…. • Übergang eines Reinsstoffes vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand am Siedepunkt (nicht verwechseln mit demVerdunsten!) • … ein Wertepaar in dessen Phasendiagramm und wird durch zwei Zustandsgrößen definiert. – Druck und Temperatur (vgl. Kelomat) 87 Phasendiagramme Der Tripelpunkt (auch Dreiphasenpunkt) ist der Punkt, beschrieben durch Druck und Temperatur, an dem drei Phasen eines Systems im Gleichgewicht sind. Der kritische Punkt ist die Zustandsgröße eines Stoffes, die sich durch Angleichen der Dichten von flüssiger‐ und Gasphase, kennzeichnet. Ein Unterschied zwischen beiden Aggregatszuständen hört an diesem Punkt auf zu existieren. 88 88 Gemische GEMISCH fest In fest Legierung (Messing) Gemenge (Granit) In flüssig Lösung Suspension (Schlamm) Emulsion (Milch) Schaum Aerosol (Oberbegriff) Rauch (Staub) Nebel Gasgemisch In gasförmig 89 flüssig gasförmig Hartschaum Gasgesetze 90 Einfache Gesetzmäßigkeiten • Das Boyle'sche Gesetz • Das Gesetz von Charles und Gay‐Lussac • Das Gesetz von Avogrado • Das Ideale Gasgesetz 91 Das Boyle'sche Gesetz • Das Boyle´ sche Gesetzt beschreibt isotherme Zustandsänderungen (bei gleicher Temperatur, gleichen Stoffmenge n) • Es besagt: V und p sind indirekt proportional: p ~ 1/V p .V = const. 92 Das Boyle'sche Gesetz 93 Das Gesetz von Charles und Gay‐Lussac • 1787 fand der französische Physiker Jacques Alexandre Charles, und 1802 der französische Chemiker und Physiker Joseph Louis Gay‐Lussac eine einfache lineare Beziehung zwischen Gasvolumina und der Temperatur ( Druck p und Stoffmenge n konstant Æisobare Zustandsänderung! • Erwärmt man ein Gas um 1 °C, so vergrößert sich das Volumen um den 273 ten Teil des Volumens derselben Gasmenge bei 0 °C. 94 Auswirkung des Gesetzes von Charles und Gay‐Lussac • Definition einer neuen absoluten (thermodynamischen) Temperaturskala. 95 Das Gesetz von Avogrado • Das Gesetz von Avogadro sagt aus, dass zwei gleich große Gasvolumina, die unter demselben Druck stehen und die dieselbe Temperatur haben, auch dieselbe Teilchenzahl einschließen. • Dies gilt sogar dann, wenn die Volumina verschiedene Gase enthalten. Selbstverständlich gilt es auch für den Fall, dass die Zusammensetzung in den beiden Volumina gleich ist; deswegen folgt auch aus dem Gesetz von Avogadro die Beziehung: V ~ n 96 Ideales Gasgesetz Dazu sollte man Ideale Gase betrachten: y Punktmasse (Masse des Moleküls ist auf einem Punkt konzentriert) y Es bestehen keine Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Gasmolekülen y Bei Normbedingungen: p*V= n * R *T 97 Das Molvolumen ‐ Ableitung aus dem Gasgesetz Idealer Gase • V = n* R * T / p • V = 1 mol * 8,314 J K‐1 mol‐1* 273.15 K / 101325 Pa V = 22,414 l 98 Chemische Reaktionen Chemische Reaktionen haben ihre Ursache in der Veränderung der Atomhüllen der beteiligten Atome. Genau genommen geht es dabei um Veränderungen bei den Valenzelektronen! Chemische Reaktionen sind daher sowohl mit stofflichen Veränderungen als auch mit energetischen Veränderungen verbunden! Grundinformationen über das Verhalten von Atomen lassen sich aus dem PSE ablesen! 99 100 Das Periodensystem • Wiederholung: Ordnungszahl, Massenzahl, Aufbau eines Atoms • Gruppen, Perioden, Schalen, Metalle, Nichtmetalle, Eigenschaften von Elementen • Atomradien, Ionisierungsenergie, Elektronenaffinität, Elektronegativität 101 Trends im PS Atomradien: Charakterisieren die Größe der Atome Metallcharakter: Typische Eigenschaften der Metalle Ionisierungsenergie: Energiebetrag, um Elektron aus der Hülle zu entfernen Elektronenaffinität: Energiebetrag, um zusätzlich Elektronen in der Hülle einzubauen Elektronegativität: 102 Maß für Fähigkeit eines Atoms, in einer Verbindung Elektronen an sich zu ziehen Einteilung des PSE Hauptgruppen: I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII (alte Einteilung) Gruppen: 1, 2, 13, 14, 15 bis 18 (NEUE Einteilung) P E R NICHTMETALLE I O D E 103 METALLE Perioden & Gruppen • PERIODEN ‐ Das sind die waagrechten Zeilen: Hier befinden sich alle Elemente mit gleicher Hauptquantenzahl (Schalen): n = 1,2, 3 … • GRUPPEN ‐ Das sind die senkrechten Spalten: Hier befinden sich alle Elemente mit gleicher AUßENELEKTRONENZAHL oder Valenzelektronenzahl 104 Das Periodensystem der Elemente 105 Beschreibung der Atome Na hat die relative Atommasse von 23u d.h: es hat 23 Kernbausteine, nämlich 11 Protonen + 12 Neutronen Steht in 1.Gruppe, hat 1 Außenelektron; steht in 3. Periode,hat 3 Schalen Steht an der 11. Stelle im PSE: • hat 11 Protonen im kern • hat 11 Elektronen in der Hülle Ist ein Metall! Atomradien 107 Atomradien ab zu 108 • Nehmen innerhalb einer Gruppe zu (weil mehr Schalen) • Nehmen innerhalb einer Periode ab, weil mehr Protonen im Kern auf die letzte Schale wirken können Metall‐/Nichtmetallcharakter 109 Metall‐/Nichtmetallcharakter Metalle • Stehen in der 1.,2. 13. und halben unteren 14. Gruppe • Haben wenig Außenelektronen • Geben diese gerne anderen Elementen ab und werden dadurch zu positiven Ionen (Kationen) • z.B.: Na hat 1 Außenelektron, gibt 1 dieses ab und wird zu Na + • Ca hat 2 Außenelektronen und wird zu Ca 2+ • Al wird zu Al 3+ 110 & Nichtmetalle • Stehen in der 17., 16., 15. und halben oberen 14. Gruppe • Sie haben viele Außenelektronen • Nehmen gerne Elektronen von anderen Elementen auf und werden dabei zu negativen Ionen (Anionen) • z.B. F hat 7 Außenelektronen, will 8 Außenelektronen haben und nimmt 1 e - auf und wird zum F 1- • O zu O 2- Ionisierungsenergie 111 Elektronenaffinität ) Elektronenaffinität einiger Elemente (in eV) 112 Elektronegativität 113 Elktronegativität 114 Gruppenüberblick Hi! Meine Name ist Lithium! Ich möchte euch etwas von mir und meinen Geschwistern Natrium, Kalium, Rubidium, Cäsium und Francium erzählen! 115 Gruppenüberblick Und hier wohnen wir im Periodensystem! 116 Da wir Metalle sind, glänzen wir, wenn unsere Oberfläche sauber ist! 117 Alle aus meiner Familie sind gute elektrische Leiter! 118 Wir besitzen alle eine sehr geringe Dichte und sind deshalb sehr leicht! 119 Alle meiner Familie außer mir müssen unter Petrolether oder einem anderen Lösungsmittel aufbewahrt werden. 120 Meine Meine großen großen Geschwister Geschwister besitzen besitzen mit mit die die tiefsten tiefsten Schmelzpunkte Schmelzpunkte von von allen allen Elementen Elementen des des Periodensystems! Periodensystems! 121 Wir Alkalimetalle sind alle recht weich und leicht verformbar! 122 Wir sind nicht geizig mit unseren Elektronen! Unsere häufigste Oxidationszahl ist +1! ee- eee- Beispiel: Natriumatom 123 Die wichtigsten Reaktionen der Alkalimetalle: Alkalimetalle + Wasser: 22Na NaOH++HH2 2 M ++ 2 H22O Æ 2 MOH 124 Die wichtigsten Reaktionen der Alkalimetalle: Alkalimetalle + Halogene: 22 M Na++Hal Cl2 Æ 2 NaCl MHal eee- e- e- 125 Die Erdalkalimetalle 126 Wie stellen uns vor: Hallo! Unsere Nachbarn, die Familie Alkali habt ihr schon kennen gelernt. Wenn ich jetzt meine Familie kurz vorstellen darf- die Erdalkali`s! Mein Name ist Magnesium. 127 Eigenschaften der Erdalkali Reaktionsfreudig sind wir wohl, aber doch etwas gemütlicher! (vor allem meine Person) Meistens kommen wir in der Ox. Stufe +2 vor! Finden kannst du uns in der Natur in gebundener Form. 128 Eigenschaften der Erdalkali Wie du im Versuch feststellen kannst, sind wir sehr leicht und haben eine geringe Dichte! 129 Eigenschaften der Erdalkali Ca und Wasser Phenolphtalein Mit Wasser reagieren wir alle heftig und basisch. Ich aber nicht so sehr. Calcium dagegen reagiert äußerst aggressiv. Ca + 2 H2O Æ Ca(OH)2 + H2 130 Flammenfärbung der Erdalkalis Außerdem kann man uns (mich ausgeschlossen) mittels einer Flamme gut nachweißen. Darum eignen wir uns gut für bunte Feuerwerkskörper. 131 Redox‐ Prozesse e- 132 Wie gesagt, geben wir gerne unsere Elektronen her - dabei werden wir oxidiert und unsere Partner reduziert. Zu meiner Gruppe gehören: Strontium + Barium Magnesium Beryllium Radium Calcium 133 Halogene • Auch sehr reaktionsfreudig • Reaktionsfreudigkeit nimmt von oben nach unten hin ab. • Nehmen gern e‐ auf (hohe EN)! 134 Restliche Gruppen • 3. Hauptgruppe: geben e‐ ab. B, Al… • 4. Hauptgruppe: Kohlenstoffgruppe • 5. Hauptgruppe: nehmen eher e‐ auf • Chalkogene: O, S ‐ nehmen 2 e‐ auf, reaktionsfreudiger. • Edelgase: ideale Zustand, 8 e‐ • Nebengruppenelemente: alle Metalle, alle ähnliche Eigenschaften, da der Unterschied in der Elektronen‐ konfiguration in der zweitäußersten Schale liegt. 135 PAUSE 136