„IST HYPOGONADISMUS VERERBBAR?“ Bei Feststellung eines

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Dr. med. Ronaldus H. Dharmawan
Facharzt für Urologie
Am Museumsturm 4
48529 Nordhorn
„IST HYPOGONADISMUS VERERBBAR?“
Bei Feststellung eines Testosteron-Defizits sind mehrere Symptome frühzeitig
als Frühwarnung bereits vorhanden. Diese sind Libido Störung,
Gewichtszunahme/Fettleibigkeit, Depression. Mittelfristig entwickeln die
Männer teilweise therapieresistente Hypertonie, Diabetes Mellitus,
Fettstoffwechselstörung (Metabolisches Syndrom), erhöhtes Risiko auf frühen
Herzinfarkt, Schlaganfall, plötzlichen Herztod oder auch Demenz.
Metabolisches Syndrom ist bekanntlich der Vorreiter arteriosklerotischer
Gefässveränderungen.
Es ist auch bekannt, dass unter Hypogonadismus das Risiko zur
kardiovaskulären Erkrankung zwischen dem 40. Und 50.Lebensjahr sehr stark
erhöht ist.
Aus einem eigenen Kollektiv waren bei 74 Patienten (zwischen 46 und 76
Jahren) insgesamt Herzinfarkte bei 12 Patienten (16,2%), 2-fache
Herzinfarkte bei 2 Patienten (2,7%), 3-fache Herzinfarkte bei 3 Patienten
(4,05%),2-fache Stents bei einem Patienten(1,4%), sowie Schlaganfälle bei 5
Patienten (6,7%) registriert worden . Insgesamt weisen über 24,3%
kardiovaskuläre Erkrankungen auf. Bemerkenswert und von großer Bedeutung
sind jedoch die Angaben über deren männlichen nahen Verwandten; hier
waren bei 21 Personen ( in erster Linie beim Vater, Bruder) , also 28,3%
ebenfalls Herzinfarkte, sowie Schlaganfälle bei 2 Patienten ( 2,81%)
diagnostiziert worden.
Diese eigenen Befunde decken sich mit Beobachtungsstudien aus
Zwillingsstudien, die auf eine Vererbbarkeit des Serum-Testosterons schließen
lassen.
Bekanntlich zeigten Studien von Haring et.al, dass bei Testosteron-Werten im
oberen Quartile kaum Koronarherzerkrankungen berichtet wurden.
Debruyne et al. hat anhand eines multinationalen Registers von exogenem
Testosterongebrauch bei hypogonadalen Männern kein erhöhtes Risiko für
kardiovaskuläres Ereignisse festgestellt; die Testosteronsupplementierung hat
sogar diesbezüglich vorteilhafte Effekte bei Parametern des Metabolischen
Syndroms.
Fazit: Es sollten Diskussionen angeregt werden, dass bei Testosteron –Defizit
und Metabolischem Syndrom bei Männern sowie -vor allemHerzinfarktanamnese bei männlichen Vorfahren oder nahen Verwandten
eine frühzeitige Therapie mit Testosteron eingeleitet werden sollte.
Als Therapieziel sind Testosteronspiegel oberhalb von 4 ng/ml anzusetzen.
Februar 2015
Dr. R.H. Dharmawan
FA für Urologie, Andrologie.
Med. Tumortherapie
Am Museumsturm 4
48529 Nordhorn
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