Protokoll N2 - Photometrie eines offenen Sternhaufens Versuch vom 30. 04. 2011 Marcel Pietschmann Paul Schröter 25. 05. 2011 Uni Potsdam - Mat. Nat. Fakultät - Institut für Physik und Astronomie Die Aufgabe bestand darin, zwei offene Sternenhaufen zu photometrieren. Wir haben NGC 7510 und NGC 7261 untersucht. Die Koordinaten sind: Tabelle 1: Koordinaten der Objekte Rektaszension (2000) Deklination (2000) NGC 7510 NGC 7261 23h 11m 03.7s 22h 20m 11.3s +60◦ 340 15” +58◦ 070 19” scheinbare Magnituden (Simbad): Tabelle 2: Koordinaten der Objekte b in mag v in mag Klassifizierung Größe NGC 7510 NGC 7261 8.77 9.20 7.9 8.4 II 3 r n II 3 m 7.00 50 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis I Theoretische Abhandlung 2 1 Eigenschaften von Sternhaufen 1.1 Kugelsternhaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 offener Sternhaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 3 2 Unterschiede zwischen Kugelsternhaufen und offenen Sternhaufen 4 3 Lebensweg eines Sterns 5 4 Altersbestimmung 6 II Auswertung der Messdaten 7 5 Auswahl der Beobachtungsobjekte 7 6 Aufnahme der Daten 7 7 Bearbeiten der Aufnahmen 7.1 NGC 7510 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2 NGC 7261 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 8 11 8 Fehlerbetrachtung 15 9 Fazit 16 Literatur 16 A aufaddierte Bilder 18 B Quellcode für das Auswertungprogramm der Bilder von NGC 7510 22 1 Teil I Theoretische Abhandlung 1 Eigenschaften von Sternhaufen In diesem Abschnitt möchten wir auf die Eigenschaften der Sternhaufen eingehen und deren Unterschiede darstellen. Zunächst eine kurze Erklärung: Kugelsternhaufen: sind eine kugelförmige Ansammlung von vielen Sternen, die durch gravitativen Einfluss aneinander gebunden sind. Die Sterne innerhalb des Haufens beeinflussen gegenseitig ihre Bahnen, wodurch es auch zu Veränderungen dieser kommen kann. Durch diese Veränderungen kommt die kugelförmige Gestalt des Haufens zustande. Die Sterne im Kugelhaufen sind meist alle gleich alt, wodurch die rote Färbung zustande kommt. offene Sternhaufen: bestehen aus mindestens 20 Sternen und können bis zu einigen tausend besitzen. Hauptpunkt dabei ist, dass sich diese Sternen aus der gleichen Molekülwolke gebildet haben, wobei die Sterne sich nicht im Zentrum konzentrieren, außerdem heben sie sich stark vom Sternhintergrund ab. Finden kann man diese Haufen in Spiralgalaxien und irregulären Galaxien, womit man auch eine bläuliche Färbung erklären kann. allgemeine Sternenansammlung: unterscheiden sich von den Sternhaufen, indem sie eine größere Ausdehnung haben und in „Sternenbildern“ eingebunden werden. Außerdem befinden sich in ihnen häufiger pulsierende Sterne, sodass sich keine gemeinsame Abhebung vom Sternhintergrund ergibt. Ein weiterer Punkt ist, dass die Sterne nicht notwendigerweise aus der gleichen Molekülwolke entstanden seien müssen. 1.1 Kugelsternhaufen Wie oben bereits erwähnt, sind Kugelsternhaufen Ansammlungen sehr vieler alter Sterne mit einer starken und erheblichen KOnzentration zum Haufenzentrum hin. Durch die dichte Verteilung im Zentrum wirkt der Kugelsternhaufen wie ein körniger Lichtfleck. Die einzelnen Sterne sind nur mit einer sehr guter Winkelauflösung zu unterscheiden. Dadaruch kommt zu Problem zur Abschätzung von der Anzahl der Sterne in einem Kugelsternhaufen. Werte im Bereich 104 bis 108 auf 30 pc Durchmesser (im Mittel, Bereich: 15 pc bis 150 pc) sind typisch. Ein Beispiel für ein Kugelsternhaufen ist der M80 (auch NGC 6093) 2 1 Eigenschaften von Sternhaufen Quelle: Wikipedia (a) Abbildung 1.1: Der Kugelsternhaufen M80 im Sternbild Skorpion befindet sich rund 28.000 Lichtjahre von der Sonne entfernt. Hier befinden sich hunderttausende Sterne. Die Besonderheiten von Kugelsternhaufen spiegeln sich auch in ihren HD-Diagrammen wieder. So findet man nur Sterne auf der Hauptreihe bis zum Typ F, daran anschließend folgt der Riesenast. 1.2 offener Sternhaufen Weigert u. a. (2009) definiert einen offenen Sternenhaufen wie folgt: Definition 1.1 (offener Sternhaufen). Als offene Sternhaufen bezeichnet man relativ locker gebaute, nur mäßig gegen das Haufenzentrum konzentrierte Ansammlungen von etwa einem Dutzend bis zu einigen 103 Sternen. Bei Gesamtdurchmessern von ca. 1−20pc ergeben sich mittlere Sterndichten von etwa 0, 3 − 6 Sterne pro pc3 . Offene Sternhaufen sind meist sehr jung mit einem Alter von weniger als 109 Jahren. Es zeigt sich, dass sich immer neue offene Sternhaufenbilden, da es Beobachten 3 2 Unterschiede zwischen Kugelsternhaufen und offenen Sternhaufen von offenen Sternhaufen gibt, die gerade einmal einige 106 Jahre alt sind. Somit zeigen Farben-Helligkeits-Diagramme (im Folgenden kurz mit FHD bezeichnet) meist nur die Hauptreihe und, wenn überhaupt, einen kleinen noch nicht stark ausgeprägten Riesenast. Meist sind noch Sterne im Vor-Hauptreihenstatium und somit oberhalb der Hauptreihe zu finden. Der direkten Beobachtung sind nur rund 1000, man schätz aber, dass innerhalb der Milchstraße über 104 offene Sternhaufen existieren. Als diese offenen Sternhaufen sind aus fragmentierenden und kollabierten Molekülwolken entstanden, mehr dazu im Abschnitt 3. Durch die Sternendichte innerhalb eines offenen Haufens hat ein lokales Extremum des Gravitationspotentials zur Folge, was die Sterne aneinander bindet. Kommt es aber zu nahen Vorübergängen oder Kollisionen, dann wird ein offener Sternenhaufen aufgrund hohen Gezeitenkräfte auseinandergezogen oder sogar zerrießen. 2 Unterschiede zwischen Kugelsternhaufen und offenen Sternhaufen Da wir nun einen kleinen Überblick haben zu den jeweiligen Typen, möchten wir nun die Unterschiede herausstellen. Der auffälligsten Unterschied ist die Anordnung der Sterne, wo im Kugelsternhaufen sich hauptsächlich im Zentrum die Sterne sammeln, gibt es im offenen Sternhaufen keine Konzentration. Was man auch gut bei unseren aufgenommen Objekten NGC 7261 und NGC 7510 (siehe dazu Abbildung 7.8 auf Seite 12 und Abbildung 7.3 auf Seite 8) sehen kann, außerdem ergibt sich keine spezielle Form bei unseren Objekten. Ein weiteren Punkt den man sofort erkennt, ist die Anzahl der Sterne, wo es bei den Kugelsternhaufen in viele tausende geht, sind bei den aufgenommen Sternhaufen „nur“ einige hundert. Der nächste Unterschied liegt im Alter der Sterne, der sich in der Farbe und der Helligkeit der Sterne bemerkbar macht. Die jungen Sterne, welche sich im offenen Sternhaufen befinden, sind blaue, helle und heiße Sterne, die roten und kühleren Sterne befinden sich im Kugelsternhaufen. Der Unterschied zu einem offenen Sternahufen wird auf der folgenden Abbildung deutlich. 4 3 Lebensweg eines Sterns Quelle: http://www.aip.de/~lutz/WeWeWi/jpg/abb11-14.jpg Abbildung 2.2: Links: Der offene Sternhaufen NGC 2099. Rechts: Kugelsternhaufen M 92. (Bilder: STScI/DSS.) Man erkennt schön, dass beim Kugelsternhaufen die Sterne sehr stark zum Zentrum hin konzentriert sind. Beim offenen Sternhaufen sind die Sterne zufällig verteilt und weisen kein kontinuierliches Muster auf. Im nächsten Abschnitt möchten wir die offenen Sternhaufen noch weiter behandeln. 3 Lebensweg eines Sterns 1. Ausgangspunkt ist eine Gaswolke, welche hauptsächlich aus Wasserstoff besteht, diese Wolke muss außerdem aus eigener Schwerkraft kollabieren. Dies geschieht wenn die Schwerkraft mehr Einfluss als der Gasdruck hat, wodurch das JeansKriterium erfüllt ist. 2. Durch weitere Verdichtung entstehen Globule, welche zu Sternen werden. Dabei enstehen nicht einzelne Sterne, sondern Gruppen von Sternen. 3. Durch weitere Kontraktion der Globule folgt ein Anstieg der Dichte und anhand der Gravitationsenergie steigt die Temperatur weiter an. Dies geschieht solange bis die Hayashi-Linie im Farben-Helligkeits-Diagramm erreicht ist. Da dort die Grenze zwischen stabilen und instabilen Sternen erreicht ist, bewegt sich die Globule jetzt entlang der Hayashi-Linie auf die Hauptreihe zu. 4. Auf der Hauptreihe setzt das Wasserstoffbrennen ein, also durch den Bethe-WeizsäckerZyklus oder durch die Proton-Proton-Reaktion wird Wasserstoff zu Helium. Durch den Drehimpuls der Globule bildet sich eine Scheibe aus, in deren Mitte sich ein Stern befindet, außerdem wird durch die Scheibe weiter Masse akkretiert. Daraus können weitere Sterne enstehen. 5 4 Altersbestimmung 5. Der Verlauf auf der Hauptreihe hängt von der Masse des Sterns ab. Je größer die Masse, desto kürzer ist die Brenndauer. Das wirkt sich auch auf das FarbenHelligkeits-Diagramm aus, je größer die Masse, desto weiter links-oben befindet sich der Stern auf der Hauptreihe und je kleiner die Masse, umso mehr befindet sich der Stern unten rechts auf der Hauptreihe. Entlang der Hauptreihe von unten rechts nach oben links, nimmt der Stern an Größe, Temperatur und Helligkeit zu und bewegt sich in Richtung der Riesensterne. 6. Wenn die Temperatur hoch genug ist und der Druck auch, dann fusionieren die Heliumkerne, außerdem verlässt der Stern die Hauptreihe im Hertzsprung-RussellDiagramm. Bei diesem Verlauf, ist die Masse ebenfalls wieder wichtig, da bei Sternen, die eine zu geringe Masse haben, das Heliumbrennen nicht einsetzt und sie einfach ausglühen. Dabei entwickeln zum Beispiel Sterne, die mehr als 8 Sonnenmassen besitzen am Ende ihren Zyklus Eisen. 4 Altersbestimmung Das Alter eines offenen Sternhaufens kann mittels Analyse des Abknickpunktes und Isochronen bestimmt werden. Die Methode des Abknickpunktes nutzt die Tatsache aus, dass für ein festes Alter das FHD einen Abzweigepunkt besitzt, wo der Riesenast anfängt zu beginnen. Aus den Sternentwicklungsmodellen kann eine Abschätzung entwickelt werden. Ist der Abzweigepunkt oder Abnicktpunkt bei (B − V )t dann folgt für das Alter a näherungsweise: a ≈ 9 · 107 · 102,94·(B−V )t (1) Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass je weiter oben links der Abnickpunkt sich befindet, desto jünger sind die Sterne und je weiter unten rechts sich der Abknickpunkt befindet, desto älter sind die Sterne. Kommen wir nun zu der Methode mittels Isochrone. Isochrone: ist eine Linie, welche man im Farben-Helligkeits-Diagramm oder im HertzsprungRussel-Diagramm darstellen kann. Diese Linie gibt das Alter von Sternen an. Besonders hierbei ist, dass diese Sterne auf einer Linie das gleiche Alter und eine ähnliche chemische Zusammensetzung haben, aber unterschiedliche Massen besitzen. Die Methode mithilfe von Isochrone beruht auf der Tatsache, dass die Sterne in einem offenen Sternhaufen alle ungefähr gleich alt sind. Somit können Linien gleichen Alters erstellt werden, die Aufschlüsse darüber gibt, wie weit ein Stern sich aufgrund seiner Anfangsmasse entwickelt hat. Das FHD eines offenen Sternhaufens ist nichts anderes als eine Isochrone. Vergleich man nun das FHD mit Isochronen, kann dadurch das Alter bestimmt werden. Darüberhinaus können Informationen über die chemische Zusammensetzung der Sterne gewonnen werden. Zusammengefasst: Das Alter des Sternhaufens kann man bestimmen, indem man die Entwicklung von Sternen verschiedener Masse bis zu einem gemeinsamen Alter berechnet und die Kurve im Hertzsprung-Russel-Diagramm, auf der sie dann liegen, mit dem beobachteten Hertzsprung-Russel-Diagramm vergleicht. 6 Teil II Auswertung der Messdaten 5 Auswahl der Beobachtungsobjekte Um geeignete Beobachtungsobjekte zu finden, haben wir die Datenbank Simbad1 nach offenen Sternhaufen mit einer Deklination von mind. +60◦ durchsucht. Zusätzlich sollte die Objekte eine mininmale Magnitude von 12mag haben. Nachdem wir eine Liste mit möglichen Objekten erstellt haben, haben wir mithilfe des Programms Stellarium2 überprüft, zu welche Zeit Objekte wo am Himmel stehen. Nun haben wir die ungüstige Objekte herausgefiltert und eine Liste mit möglichen Beobachtungsobjekten erstellt. 6 Aufnahme der Daten Wir führten unseren Versuch am 30. 04. 2011 in der Zeit von 22:00Uhr bis 02:00 Uhr durch. Die Wetterbedingungen waren optimal. 7 Bearbeiten der Aufnahmen Für eine qualitative Auswertung müssen zunächst die Aufnahmen bearbeitet werden. Dazu haben wir zusätzliche Darkframes und Flatfields für die verschiedenen Filter aufgenommen. Durch das Abziehen der Darksframes werden Pixelfehler und das Rauschen verringert. Die Flatfields sorgen dafür, dass Dreck, der sich innerhalb und außerhalb auf dem Teleskop befindet, entfernt wird. Ein weiterer Bearbeitungsschritt war das Zuscheiden der Bilder, da die Nachführung des Teleskops nicht perfekt funktioniert oder der Spiegel bei Bewegung des Telekops kippt, was zur Folge hat, dass auf manchen Aufnahmen die Sterne verzerrt (ovalförmig) dargestellt sind. Diese Aufnahmen haben wir entfernt. Als letzten bearbeitungsschritt haben wir alle korrigierten Aufnahmen addiert und somit ein Bild des Sternenhaufens erhalten, mit dem wir eine Auswertung machen können. Die aufaddierten Bilder der beiden Sternhaufen, sowie der Quelltext des Bearbeitungsprogramms, sind im Anhang zu finden (siehe Abschnitt A auf Seite 18 und Abschnitt B auf Seite 22. Mithilfe einer find-Prozedur der Programmiersprache GDL haben wir im V- und B-Filter die Sterne identifiziert. Anschließend haben wir die Sterne herausgesucht, die in beiden Filtern erkannt wurden und haben von diesen den Fluß berechnet und in Magnituden umgerechnet. Zur Kalibration haben wir die Datenbank Simbad genutzt. Somit konnte schon ein FHD mit scheinbaren Magnituden geplottet werden. Weiterhin haben wir die scheinbaren Magnituden mithilfe des Distanzsmoduls in absolute Magnituden umgerechnet und ebenfalls den Farbexzess korri1 2 http://simbad.u-strasbg.fr/simbad/ http://www.stellarium.org/de/ 7 7 Bearbeiten der Aufnahmen giert. Um die dafür erforderlichen Daten zu erhalten, haben wir mithilder der Datenbank VizieR http://vizier.u-strasbg.fr/viz-bin/VizieR verschiedene Kataloge durchsucht. Desweiteren war die Datenbank SAO/NASA Astrophysics Data System (ADS), welche unter http://www.adsabs.harvard.edu/ bei der Literaturrecherche hilfreich. Nachdem wir die nötigen Korrekturen durchgeführt hatten, könnten wir ein FHD mit absoluten Magnituden zeichnen. Mithilfe von Isochronen kann man das Alter des Sternhaufens bestimmen. Dazu haben kann man mithilfe der Internetseite http://www.univie.ac.at/webda3 (im Folgenden mit WEBDA bezeichnet) FHDs aus Datenbanken erstellen und dazu Isochrone zeichen lassen. Dadurch erhält man eine Abschätzung für das Alter. 7.1 NGC 7510 Als erstes Objekt haben wir den offenen Sternhaufen NGC 7261 photometriert. Siehe dazu die Abbildung 7.8 auf Seite 12, welche wir von Aladin entnommen haben: (a) Bild aus Aladin (b) Negativ Quelle: http://simbad.u-strasbg.fr/simbad/sim-basic?Ident=ngc++7261 Abbildung 7.3: offener Sternhaufen NGC 7510 Nachdem wir die Daten aufbereitet und zugeschnitten hatten, haben wir das FHD zunächst mit scheinbarer Magnitude geplottet: 3 XZYZ durch die Katalognummer ersetzen 8 7 Bearbeiten der Aufnahmen Abbildung 7.4: FHG NGC 7510 unkalibiert Mithilfe von Simbad haben wir Eichsterne identifiziert und haben eine Kalibration von beich = +41mag und veich = +41, 48„textmag vorgenommen. Mit der Kalibration sieht das FHD wie folgt aus: Abbildung 7.5: FHG NGC 7510 unkalibiert 9 7 Bearbeiten der Aufnahmen Die ungewöhnliche Form wählt zunächst auf und stimmt mit keinem FHD aus der Literatur überein. Eine letzte Korrektur muss noch durch die Rötung gemacht werden. Dazu haben wir aus Paunzen u. a. die folgenden Werte für die Entfernung und dem Farbexzess entnommen: Tabelle 3: Korrekturwerte für NGC 7510 Entfernung r in pc Farbexzess E(B-V) in mag NGC 7510 2830 0.90 Berechnen wir die Rötung mit, dann erhalten wir dieses FHD: Abbildung 7.6: FHG NGC 7510 mit Rötungskorektur Mithilfe von WEBDA haben wir folgenden FHD erhalten: 10 7 Bearbeiten der Aufnahmen Quelle: http://www.univie.ac.at/webda/cgi-bin/frame_menu_plot_iso.cgi?ngc7210 Abbildung 7.7: FHD 7261 von WEBDA Unser FHD stimmt nicht mit dem FHD von WEBDA und keinem FHD in der angegebenen Literatur überein. Dies kann die Folge ein Mess- oder Auswertungsfehlers sein oder die Aufnahmen sind defekt. Eine kurze Betrachtung der möglichen Ursachen ist in Abschnitt 8 auf Seite 15 zu finden. Leider können wir keine Altersbestimmung vornehmen, da die FHD anscheinend fehlerhaft sind. Die Literaturangaben sind jedoch unterschiedlich. Übereinstimmend ist der Sternhaufen ca. 107 Jahre alt. Paunzen u. a. titelt NGC 7510 mit 2, 3 · 107 Jahren. Also ein junger Sternhaufen. 7.2 NGC 7261 Kommen wir nun zum zweiten Beobachtungsobjekt, der offene Sternhaufen NGC 7261. Siehe dazu die Abbildung 7.8 auf der nächsten Seite, welche wir von Aladin entnommen haben: 11 7 Bearbeiten der Aufnahmen (a) Bild aus Aladin (b) Negativ Quelle: http://simbad.u-strasbg.fr/simbad/sim-basic?Ident=ngc++7261 Abbildung 7.8: offener Sternhaufen NGC 7261 Nachdem wir die Daten aufbereitet und zugeschnitten hatten, haben wir das FHD zunächst mit scheinbarer Magnitude geplottet: Abbildung 7.9: FHG NGC 7261 unkalibiert 12 7 Bearbeiten der Aufnahmen Auch hier haben wir wieder mithilfe von Simbad Eichsterne identifiziert und eine Kalibration von beich = +41mag und veich = +41, 48mag durchgeführt. Mit der Kalibration sieht das FHD wie folgt aus: Abbildung 7.10: FHG NGC 7261 kalibiert Auch hier ist eine ungewöhnliche Form zu finden. Eine letzte Korrektur muss noch durch die Rötung gemacht werden. Dazu haben wir aus Fenkart (1968) die folgenden Werte für die Entfernung und dem Farbexzess entnommen: Tabelle 4: Korrekturwerte für NGC 7261 Entfernung r in pc Farbexzess E(B-V) in mag NGC 7261 3230 1.00 Berechnen wir die Rötung mit, dann erhalten wir dieses FHD: 13 7 Bearbeiten der Aufnahmen Abbildung 7.11: FHG NGC 7261 Mithilfe von WEBDA haben wir folgenden FHD erhalten: 14 8 Fehlerbetrachtung Quelle: http://www.univie.ac.at/webda/cgi-bin/frame_menu_plot_iso.cgi?ngc7210 Abbildung 7.12: FHD 7261 von WEBDA Dieses FHD stimmt mit keinem FHD aus der Literatur und von WEBDA überein. Vergleich man jedoch das FHD vor der Rötungskorrektur (siehe Abbildung 7.10 auf Seite 13, dann kann das FHD stimmen. Jedoch sind auf den FHDs von WEBDA und in der Literatur nicht so viele Sterne um den Punkt (1; 13) konzentriert. Ist daher eher von einem Zufall auszugehen. Auf eine Betrachtung mit absoulten Magnituden verzichten wir, da dies nur eine Verschiebung ist und nichts an der Darstellung ändert. Durch die fehlerhafte Darstellung können wir leider keine Altersbestimmung vornehmen. Laut Literaturangaben ist NGC 7261 ca. 107 Jahre alt, also ein sehr junger Sternhaufen, was auch daran zu erkennen ist, dass in den Literautr-FHD sich noch kein Riesenast gebildet hat. 8 Fehlerbetrachtung Die Ursache für die falsche Darstellung der FHD konnten wir nicht finden. Der Quellcode scheint richtig zu seien. Es ist daher möglich, dass etwas mit den Daten nicht stimmt oder die interne Bearbeitung im Programm fehlerhaft ist. Möglicherweise haben bestimmte 15 9 Fazit Bildpunkte im auffaddierten Bild eine größere Helligkeit als das float-Format verarbeiten kann. Solche Punkte würden dann negative Helligkeiten bekommen, was sich wiederrum auf die find-Funktion und damit auf die Auswertung auswirkt. Bei der Auffindung des Fehlers haben wir die zur Testzwecken die Differenz V − B bestimmt. Dann waren die FHD schon den Literatur-FHDs ähnlich, jedoch bestand weiterhin das Problem, dass die Größenordnungen der Magnituden nicht übereinstimmt. Durch die Korrektur der Rötung verschiebt sich das FHD in negative B − V -Richtung. Somit haben wir weilweise Werte von B − V ≤ 0 was wir nicht mit Literatur erklären oder wiedergeben können. Weitere Probleme könnten die Linien im aufaddierten V-Bild von NGC 7261 sein. Diese könnten eventuell die find-Prozedur beeinträchtigen und so die Werte verfälschen. Jedoch sind in den Bildern von NGC 7510 keine Linien oder Verschmierungen zu sehen, sodass dies als Begründung für die falsche Darstellung nicht standhaft ist. 9 Fazit Da wir anscheinend falsche FHDs erhalten, können wir keine qualitativen Aussagen über die Sternhaufen treffen. Literatur Fenkart 1968 Fenkart, P. R.: Distance, age and physical members of the galactic cluster NGC 7261. In: Memorie della Società Astronomia Italiana 39 (1968), S. 85. – URL http: //adsabs.harvard.edu/abs/1968MmSAI..39...85F. – Zugriffsdatum: 21.05.2011 Paunzen u. a. Paunzen, E. ; Netopil, M. ; Iliev, I. K. ; M.Maitzen, H. ; Claret, A. ; Pintado, O. I.: CCD photometric search for peculiar stars in open clusters. . – URL http://www.aanda.org/articles/aa/pdf/2005/43/aa3287-05.pdf. – Zugriffsdatum: 21.05.2011 Project a Project, NGC/IC: NGC 7261. – URL http://www.ngcicproject.org/. – Zugriffsdatum: 21.05.2011 Project b Project, NGC/IC: NGC 7510. – URL http://www.ngcicproject.org/. – Zugriffsdatum: 21.05.2011 Weigert u. a. 2009 Weigert, Alfred ; Wendker, Heinrich J. ; Wisotzki, Lutz: Astronomie und Astrophysik: Ein Grundkurs. 5. aktualis. u. erw. Auflage. Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 10 2009 16 Abbildungsverzeichnis Wikipedia a Wikipedia: Kugelsternhaufen. – URL http://de.wikipedia.org/wiki/ Kugelsternhaufen. – Zugriffsdatum: 20.05.2011 Wikipedia b Wikipedia: Offener Sternhaufen. – URL http://de.wikipedia.org/wiki/ Offener_Sternhaufen. – Zugriffsdatum: 20.05.2011 Abbildungsverzeichnis 1.1 2.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 7.8 7.9 7.10 7.11 7.12 1.13 1.14 1.15 1.16 Der Kugelsternhaufen M80 im Sternbild Skorpion befindet sich rund 28.000 Lichtjahre von der Sonne entfernt. Hier befinden sich hunderttausende Sterne. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Links: Der offene Sternhaufen NGC 2099. Rechts: Kugelsternhaufen M 92. (Bilder: STScI/DSS.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . offener Sternhaufen NGC 7510 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FHG NGC 7510 unkalibiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FHG NGC 7510 unkalibiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FHG NGC 7510 mit Rötungskorektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FHD 7261 von WEBDA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . offener Sternhaufen NGC 7261 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FHG NGC 7261 unkalibiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FHG NGC 7261 kalibiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FHG NGC 7261 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FHD 7261 von WEBDA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vadd NGC 7261 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Badd NGC 7261 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vadd NGC 7510 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Badd NGC 7510 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 5 8 9 9 10 11 12 12 13 14 15 18 19 20 21 Tabellenverzeichnis 1 2 3 4 Koordinaten der Objekte . . . Koordinaten der Objekte . . . Korrekturwerte für NGC 7510 Korrekturwerte für NGC 7261 . . . . . . . . . . . . 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 0 10 13 A aufaddierte Bilder A aufaddierte Bilder Abbildung 1.13: Vadd NGC 7261 18 A aufaddierte Bilder Abbildung 1.14: Badd NGC 7261 19 A aufaddierte Bilder Abbildung 1.15: Vadd NGC 7510 20 A aufaddierte Bilder Abbildung 1.16: Badd NGC 7510 21 B Quellcode für das Auswertungprogramm der Bilder von NGC 7510 B Quellcode für das Auswertungprogramm der Bilder von NGC 7510 pro n2auswertung7510 vadd = f l o a t ( r e a d f i t s ( ’ vadd . f i t ’ , / SILENT ) ) ; tv , min ( vadd ) ; tv , median ( vadd ) vadd = vadd − min ( vadd ) f i n d , vadd , xv , yv , f l u x v , sharpv , roundv , 7 0 , 6 . 0 , [ − 2 . 0 , 2 . 0 ] , [ 0 . 2 , 1 . 0 ] , magv = flux2mag ( f l u x v ) badd = f l o a t ( r e a d f i t s ( ’ badd . f i t ’ , / SILENT ) ) ; tv , min ( badd ) ; tv , median ( badd ) badd = badd − min ( badd ) f i n d , badd , xb , yb , f l u x b , sharpb , roundb , 7 0 , 6 . 0 , [ − 2 . 0 , 2 . 0 ] , [ 0 . 2 , 1 . 0 ] , magb = flux2mag ( f l u x b ) s r c o r , xb , yb , xv , yv , 2 , ib , i v anz = ( s i z e ( ib , / d i m e n s i o n s ) ) ( 0 ) bmag= f l t a r r ( anz ) vmag= f l t a r r ( anz ) f o r i =0, ( anz −1) do bmag [ i ]=magb [ i b [ i ] ] f o r i =0, ( anz −1) do vmag [ i ]=magv [ i v [ i ] ] openw , 1 , ’ fhd . dat ’ f o r i =0 ,( anz −1) do p r i n t f , 1 , i , bmag [ i ] , vmag [ i ] close , 1 openw , 2 , ’ s t a r s . dat ’ f o r i =0 ,( anz −1) do p r i n t f , 2 , i , xv [ i v [ i ] ] , yv [ i v [ i ] ] , bmag [ i ] , vmag [ i ] close , 2 ; Kalibration beich = 41.00 veich = 41.48 magbkal = magb + b e i c h magvkal = magv + v e i c h openw , 2 , ’ f h d k a l i . dat ’ f o r i =0 ,( anz −1) do p r i n t f , 2 , i , magbkal [ i ] , magvkal [ i ] 22 B Quellcode für das Auswertungprogramm der Bilder von NGC 7510 close , 2 ; Rötung k o r r i g i e r e n farbex = 0.90 magbminusv = magbkal − magvkal magbminusv = magbminusv − f a r b e x magvkal = magvkal − ( 3 . 1 ∗ f a r b e x ) openw , 2 , ’ f h d k a l i _ f a r b . dat ’ f o r i =0 ,( anz −1) do p r i n t f , 2 , i , magbkal [ i ] , magvkal [ i ] , magbminusv [ i ] close , 2 ; Einberechnung des Entfernungsmoduls distanzm = 1 2 . 7 ; r= 3480 pc magbkaldis = magbkal − distanzm magvkaldis = magvkal − distanzm openw , 2 , ’ f h d k a l i _ d i s . dat ’ f o r i =0 ,( anz −1) do p r i n t f , 2 , i , magbkal [ i ] , magvkal [ i ] close , 2 ; Rötung magbminusvdis = magbkaldis − magvkaldis magbminusvdis = magbminusvdis − f a r b e x magvkaldis = magvkaldis − ( 3 . 1 ∗ f a r b e x ) openw , 2 , ’ f h d k a l i _ f a r b _ d i s . dat ’ f o r i =0 ,( anz −1) do p r i n t f , 2 , i , magbkaldis [ i ] , magvkaldis [ i ] , magbminusvdis [ i ] close , 2 end 23