6 KLINIKUM 2012 Ausgabe 18 / 31. August 2012 Gesundheit und mehr... N SERVICE Geburtstag mit Torte auch im Klinikum – neues Angebot für kleine UKL-Patienten W er im Krankenhaus liegt, kann nicht Geburtstag feiern? Doch, natürlich geht das. Gemeinsam mit Eltern, Großeltern und vielleicht dem einen oder anderen neuen Freund von der Station können Kinder ab sofort an ihrem besonderen Tag Kuchen essen, sich Hotdogs oder Hamburger schmecken lassen und dabei für eine kurze Zeit vergessen, dass sie krank sind. Möglich macht das ein neues Angebot der Schubert-Unternehmensgruppe als Servicepartner des UKL. Sie bietet die Ausrichtung von Kindergeburtstagen für die kleinen Patienten an, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht zu Hause feiern können. In einem Veranstaltungsraum im Zentrum für Frauen- und Kindermedizin kümmern sich die Mitarbeiter um die kulinarische Versorgung und eine liebevolle Dekoration des Raumes. „Mit den Eltern sprechen wir vorher ab, wie viele zur Feier kommen und was die Gäste essen wollen“, erklärt Bettina Drischmann, Veranstaltungsmanagerin bei der Schubert Unternehmensgruppe. Maximal eineinhalb Stunden kann dann gemeinsam gesessen und gefeiert werden. Angeboten wird die Veranstaltung ab fünf Personen. Zwischen drei süßen und drei herzhaften Paketen kann im Schokokuchen, Kerzen und Luftschlangen auch am Krankenbett - wenn es nicht anders geht, können kleine Patienten jetzt auch im Universitätsklinikum Geburtstag feiern. Foto: Stefan Straube Vorfeld gewählt werden, die dann entweder auf einem reich gedeckten Tisch Platz finden oder auf ein Buffet kommen. Es gibt Obst, einen Geburtstagskuchen, Eierkuchen oder Hamburger zum Selberbelegen, Hühnchen-Spieße oder einen Schoko-Brunnen. Auch Getränke wie Kakao, Kaffee, Tee und Saft sind inklusive. Gleichzeitig gehen die Mitarbeiter auf Be- sonderheiten ein, zum Beispiel, wenn der Nachwuchs bei bestimmten Krankheiten nicht alles essen darf oder Diabetiker ist. Und kleine Wünsche zum Lieblingsessen des Geburtstagskindes wie etwa Pizza oder Würstchen werden auch erfüllt. Die drei kleinen Testesser waren vom neuen Angebot jedenfalls begeistert. Gene und Ric, sechs und drei Jahre alt, machten sich sofort über den bunten Obstteller her und probierten die Lufttröten aus, deren bunter Papierschlauch sich mit ein bisschen Übung lautstark entrollte. Der zwölfjährige Christian belegte sich lieber einen Eierkuchen. „Probier mal die Melone, die ist gut. Die hab ich auch“, meinte Gene daraufhin mit Kennerblick. Eltern, die sich für den Kindergeburtstagsservice der Schubert-Unternehmensgruppe am UKL interessieren, finden auf den Stationen einen entsprechenden Flyer. Eine Anmeldung ist telefonisch unter 0341-9716460 sowie per EMail unter [email protected] möglich. Ines Christ N STUDIE Wenn die laufende Nase kein Ende nimmt J eden Morgen beim Aufwachen dieselbe Plage: Die Nase ist entweder verstopft oder sie läuft wie Wasser. Auf Augen und Stirn lastet ein starker Druck. Ralf Hensel fühlt sich selbst nach dem Nachtschlaf nie richtig erholt. Und auch tagsüber kämpft er mit typischen Krankheitssymptomen. Seit einem dreiviertel Jahr kennt der Wissenschaftler aus Halle es nicht anders. In wenigen Wochen muss er seine Promotion abgeben und hadert in dieser Stressphase umso mehr mit der dauernd laufenden Nase und dem druckempfindlichen schweren Kopf. „Patienten mit einer chronischen Entzündung der Nasenhaupt- und -nebenhöhlen haben keine lebensbedrohlichen Ist eine Schniefnase chronisch, hilft der Beschwerden, sind aber geGang zum Spezialisten. Foto: pixelio sundheitlich deutlich einge- schränkt, weniger leistungsfähig und in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt“, beschreibt Prof. Dr. Andreas Dietz, Direktor der Leipziger Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, das Dilemma der betroffenen Patienten. Die Ursachen für die chronische Rhinosinusitis (CRS) sind nur zum Teil bekannt. Es scheint jedoch ein Zusammenhang mit Allergien, Pilzen, Bakterien oder anatomische Besonderheiten der Nase zu geben, welche die dauerhafte Entzündung unterstützen. Bei der Behandlung stehen die Reduktion der Entzündung und die Wiederherstellung des natürlichen Schleimabflusses in der Nase im Vordergrund. Dies kann durch Nasensprays, myrtolhaltige Medikamente oder in Ausgabe 18 / 31. August 2012; Gesundheit und mehr... schlimmen Fällen auch durch Antibiotika erfolgen. Im September 2012 startet an der Klinik für Hals-Nasen-Ohren eine klinische Studie zur Behandlung der chronischen Rhinosinusitis. Unter Leitung von Prof. Dietz soll die Wirksamkeit eines pflanzlichen Arzneimittels in spezieller Dosierung getestet werden. Das Präparat – eine Kombination aus verschiedenen Pflanzenextrakten – wird bereits seit langem zur Behandlung von Schnupfen und akuten Nasennebenhöhlenentzündungen eingesetzt. „Neu ist es, dieses Arzneimittel hoch dosiert in Tablettenform einzusetzen. Der Auftraggeber hofft, dass damit die Symptome von CRS wirksamer reduziert werden können, als das mit den bisherigen Mitteln der Fall ist“, so Prof. Dietz. Durch die Verbesserung der Symptomatik soll sich eine höhere Lebensqualität und Leistungsfähigkeit für den Betroffenen ergeben. Insgesamt werden europaweit fast 750 Patienten an der klinischen Studie teilnehmen. Die Leipziger Klinik ist eines von 56 Zentren, die sich an der Studie beteiligen. Betroffene Patienten, die sich für diese Studie interessieren, können sich in der Studieneinheit der HNO-Klinik melden. Teilnehmen können Personen von 18 bis 75 Jahren, die unter chronischer Rhinosinusitis (ohne beidseitige Nasenpolypen und ohne Allergien) leiden. Ansprechpartnerin ist die Studienassistentin Frau Streubel. Tel.: 0341-9725052, E-Mail: Katja. [email protected]. de Anne-Katrin Hartinger