Wie können Verbraucher zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen

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Motto: „Was hat Waschen mit der Energiewende zu tun?“
„
Wie können Verbraucher zu einer nachhaltigen
Zukunft beitragen?
Dr. Inge Paulini, Generalsekretärin des WBGU, Berlin
10. Multiplikatorentagung, 6. März 2014, Fulda
WBGU: Wissenschaftlicher Beirat der
Bundesregierung Globale Umweltveränderungen
Wissenschaftliche Politikberatung zum Globalen Wandel
WBGU ist ...
•  Politisch unabhängiges wissenschaftliches Beratungsgremium
•  Von der Bundesregierung eingerichtet 1992 – zum
„Erdgipfel“ (Nachhaltigkeitsgipfel) in Rio de Janeiro
Aufgaben des WBGU:
•  Globale Umwelt- und Entwicklungsprobleme analysieren
•  Internationale Forschung zum globalen Wandel und
Nachhaltigkeitspolitiken beobachten und bewerten
•  frühzeitig auf neue Problemlagen hinweisen („neue Ozonlöcher“)
•  Handlungs- und Forschungsempfehlungen für die Politik erstellen
•  Öffentliches Bewusstsein zu globalen Umwelt- und Entwicklungsthemen
fördern
Mitglieder – interdisziplinäre Zusammensetzung
Hans Joachim Schellnhuber (Vorsitz), Physiker
Dirk Messner (Vorsitz), Politikwissenschaftler
Frauke Kraas, Geographin
Claus Leggewie, Politikwissenschaftler
Peter Lemke, Physiker
Nebojsa Nakicenovic, (Energie-)Ökonom
Sabine Schlacke, Juristin
Uwe Schneidewind, Ökonom
Themen
•  Nachhaltige Energiesysteme (2003)
•  Armut und Umwelt (2004)
•  Keine Entwicklung ohne Umweltschutz: Empfehlungen
zum Millennium + 5 Gipfel (2005)
•  Sicherheitsrisiko Klimawandel (2007)
•  Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung
(2008)
•  Kassensturz für den Weltklimavertrag: Der Budgetansatz
(2009)
Themen
•  Klimapolitik nach Kopenhagen: Auf drei Ebenen zum
Erfolg (2010)
•  Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation
(2011)
•  Menschheitserbe Meer (2013)
In Arbeit:
•  Urbanisierung (Habitat III-Konferenz 2016)
Produkte des WBGU
Wissenschaftliche Stellungnahmen in:
Hauptgutachten (ca. 300-400 S.)
Sondergutachten (ca. 100 S.)
Politikpapiere (ca. 30 S.)
Factsheets: kurze „Erklärstücke“ (4 S.)
Veranstaltungen und Vorträge (wie heute !)
Alle WBGU-Produkte auf deutsch und englisch;
kostenlos als Papierversion erhältlich und als pdf im
Internet verfügbar www.wbgu.de
Aktionstag Nachhaltiges (Ab)Waschen 2014
Grußwort:
„... Unser Stromverbrauch ergibt sich aus dem
Verbrauch der gesamten Wirtschaft und allen unseren
täglichen, für sich genommen vielleicht wenig Energie
verbrauchenden Tätigkeiten. Also auch aus der
Wäschepflege!
Unser Strom wird noch überwiegend mit fossiler
Energie erzeugt, die CO2 freisetzt und dadurch den
Klimawandel befördert; auch Atomkraft ist wegen der
Entsorgungsprobleme nicht nachhaltig. Daher
brauchen wir die Energiewende. ...“
Hauptgutachten 2011
Globale Megatrends untersucht:
–  Ungebremster Klimawandel
–  Versauerung der Weltmeere
– Verlust von biologischer Vielfalt,
Bodendegradation, Entwaldung
– Verknappung fruchtbarer Landflächen,
Nachfrage nach Agrarprodukten steigt
– 1,1 Mrd. Menschen ohne Zugang zu
sauberem und ausreichendem
Trinkwasser
– Weltbevölkerung steigt auf ca. 9 Mrd.
bis 2050
–  ....
Wir brauchen eine große Transformation !
Fokus: klimaverträgliche Entwicklung
•  Klimaschutz: Unabdingbare Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung
•  Begrenzung der Erwärmung auf 2°C: bis 2050 dürfen nur noch etwa
750 Mrd. t CO2 aus fossilen Quellen in die Atmosphäre gelangen; das
globale CO2-Budget ist ohne Transformation in 25 Jahren erschöpft
Zentrale Botschaften
•  Obwohl fossile – Kohle, Öl, Gas – Ressourcen und Reserven noch
sehr groß sind, hat unser jetziges Wirtschaftsmodell keine Zukunft
•  Wir müssen unsere Wirtschaft auf Energieformen umstellen, die kaum
noch CO2-Ausstoß verursachen
Transformative Szenarien im Vergleich:
Primärenergiebedarf
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Quelle: WBGU, auf Basis der Daten von Nakicenovic, 1998; EREC und Greenpeace, 2008, 2010; IEA, 2008b;
Edenhofer et al., 2009a, 2010; IIASA, 2009; GEA, 2011
Potenziale erneuerbarer Energien
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Vision auf Basis fortgeschriebener aktueller Ausbauraten erneuerbarer Energien.Den erneuerbaren Energien wird
Priorität im Energiesystem eingeräumt, so dass die Nutzung bestehender konventioneller Energieträger verdrängt wird.
Hierbei bleiben die Ökonomie bestehender Infrastrukturen und die Verfügbarkeit von Schlüsselwerkstoffen unbeachtet.
Quelle: WBGU
Für einen neuen Gesellschaftsvertrag
-  Konsens über Kernfragen des Zusammenlebens (Denkfigur)
-  Ziel: Erhalt der natürlichen Lebensgrundlage für heute und Zukunft
(Orientierung der Gesellschaft an nachhaltiger Entwicklung)
-  Kombiniert Zukunftsverantwortung (Langfristdenken) mit Kultur
demokratischer Teilhabe
-  Verknüpft gestaltenden Staat (=zentrales Element!) mit verbesserter
Beteiligung der Zivilgesellschaft im Rahmen lokaler, nationaler und
globaler Kooperation (Partizipation)
-  Gesellschaftsvertrag sollte globale Reichweite haben, muss Fairness,
Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich berücksichtigen
-  Der „Deal“: Gestaltender Staat darf und soll aktiv Prioritäten setzen;
dafür beteiligt er die Bürger verstärkt an Entscheidungen
Pioniere des Wandels als „Motoren“ der Transformation
-  Setzen sich für Veränderungen ein und treiben Innovationen aktiv
voran (multipolar, im engeren Sinn nicht gesteuert)
-  Zunächst einzelne Personen und kleine Gruppen, aus allen
gesellschaftlichen Bereichen!
-  Hinterfragen Politik des „weiter so“
-  Schaffen alternative Praxis und stellen etablierte Weltbilder und
Verhaltensmuster in Frage
-  Jede und Jeder kann etwas tun
-  Ergebnis: veränderte gesellschaftliche Routinen
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Phasenverläufe der Transformation
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Quelle: nach Grin et al., 2010
Aktionstag Nachhaltiges (Ab)Waschen 2014 (Grußwort)
•  Die Energiewende lässt sich umso leichter umsetzen, je mehr
Menschen mitmachen.
•  Beim Waschen:
•  die Waschmaschine voll beladen
•  bei niedrigen Temperaturen waschen
•  auch beim Abwaschen, Wäsche-Trocknen, Bügeln – und
allem, was wir sonst tun - Strom sparen
•  nachhaltigen bzw. „grün“ Strom kaufen
•  Reden Sie auch mit Anderen darüber!
Ich wünsche Ihnen, dem Aktionstag „Nachhaltiges
(Ab)Waschen“ und der Energiewende:
Viel Erfolg!
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