ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Myocet 50 mg Pulver und Beimischungen für ein Konzentrat zur Herstellung einer liposomalen Infusionsdispersion. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Liposomenverkapselter Doxorubicin-Citrat-Komplex, entsprechend 50 mg Doxorubicin-HCl. Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver und Beimischungen für ein Konzentrat zur Herstellung einer liposomalen Infusionsdispersion. Myocet wird als ein System mit drei Durchstechflaschen geliefert: Myocet-Doxorubicin-HCl (ein rotes lyophilisiertes Pulver), Myocet-Liposomen (eine weiße bis weißliche, opake und homogene Lösung), Myocet-Puffer (eine klare, farblose Lösung). 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Myocet in Kombination mit Cyclophosphamid ist für die First-line-Behandlung von metastasiertem Brustkrebs bei Frauen angezeigt. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Myocet darf nur in Einrichtungen angewendet werden, die auf die Verabreichung von zytotoxischen Chemotherapeutika spezialisiert sind, und es darf nur unter Aufsicht eines Arztes, der Erfahrung in der Anwendung von Chemotherapeutika besitzt, verabreicht werden. Dosierung Bei Verabreichung von Myocet in Kombination mit Cyclophosphamid (600 mg/m²) beträgt die empfohlene Anfangsdosis von Myocet 60-75 mg/m² alle drei Wochen. Verabreichung Myocet muss vor Verabreichung zubereitet werden (siehe Abschnitt 6.6). Es wird eine Endkonzentration von 0,4 bis 1,2 mg/ml Doxorubicin-HCl benötigt. Myocet wird über einen Zeitraum von 1 Stunde durch intravenöse Infusion verabreicht. Myocet darf nicht intramuskulär oder subkutan oder als Bolus-Injektion verabreicht werden. Kinder Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Myocet bei Kindern (unter 18 Jahren) wurden bisher nicht untersucht. Ältere Patientinnen Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Myocet wurde an 61 Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs im Alter von mindestens 65 Jahren beurteilt. Daten aus randomisierten, kontrollierten klinischen Studien zeigen, dass die Wirksamkeit und kardiale Sicherheit von Myocet in diesem Kollektiv denen bei Patientinnen unter 65 Jahren entsprachen. 2 Anwendung bei Patientinnen mit Leberfunktionsstörungen Da Stoffwechsel und Ausscheidung von Doxorubicin hauptsächlich über den hepatobiliären Weg erfolgen, muss die Funktion von Leber und Galle vor und während der Therapie mit Myocet überprüft werden. Auf Grundlage der begrenzten Daten, die an Patientinnen mit Lebermetastasen gewonnen wurden, wird eine Senkung der initialen Dosis in Übereinstimmung mit der folgenden Tabelle empfohlen: Leberfunktionstests Dosis Bilirubin < ULN und normaler AST-Spiegel Standarddosis von 60 – 75 mg/m2 Bilirubin < ULN und erhöhter AST-Spiegel 25%ige Dosisreduktion in Erwägung ziehen Bilirubin > ULN aber < 50 µmol/l 50%ige Dosisreduktion Bilirubin > 50 µmol/l 75%ige Dosisreduktion Falls möglich sollte die Anwendung von Myocet bei Patientinnen mit Bilirubin-Werten von > 50 µmol/l vermieden werden, da die Empfehlung hauptsächlich auf Extrapolationen beruht. Siehe Abschnitt 4.4 zu Dosisreduktionen aufgrund anderer Toxizitäten. Anwendung bei Patientinnen mit Nierenfunktionsstörungen Doxorubicin wird hauptsächlich über die Leber metabolisiert und mit der Galle ausgeschieden. Eine Dosisanpassung ist bei Patientinnen mit Nierenfunktionsstörungen daher nicht erforderlich. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil, den Beimischungen oder einem der Hilfsstoffe. 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Myelosuppression Die Therapie mit Myocet ruft eine Myelosuppression hervor. Myocet darf Patientinnen mit einer absoluten Neutrophilen-Zahl (ANC) unter 1.500 Zellen/µl oder einer Thrombozytenzahl unter 100.000/µl vor dem nächsten Zyklus nicht verabreicht werden. Während der Therapie mit Myocet ist eine sorgfältige Überwachung der Blutwerte (einschließlich Leukozyten- und Thrombozytenzahl und Hämoglobin) erforderlich. Bei Auftreten hämatologischer Toxizität ebenso wie anderer Toxizitäten kann eine Dosisreduktion oder Verschiebung der Dosis notwendig werden. Folgende Dosisänderungen werden während der Therapie empfohlen und sind für Myocet und Cyclophosphamid parallel zueinander vorzunehmen. Die Dosierung im Anschluss an eine Dosisreduktion erfolgt nach Ermessen des behandelnden Arztes der jeweiligen Patientin. Grad 1 2 3 Hämatologische Toxizität NADIR ANC (absolute NADIR Thrombozytenzahl Neutrophilen-Zahl) (Zellen/µl) (Zellen/µl) 1.500 - 1.900 75.000 – 150.000 1.000 – unter 1.500 50.000 – unter 75.000 500 - 999 25.000 – unter 50.000 3 Änderung Keine Keine Warten, bis die ANC 1.500 oder höher und/oder die Thrombozyten 100.000 oder höher sind, dann mit 25%iger Dosisreduktion erneut 4 Unter 500 Unter 25.000 behandeln. Warten, bis die ANC 1.500 und/oder die Thrombozyten 100.000 oder höher sind, dann mit 50%iger Dosisreduktion erneut behandeln. Wenn Myelotoxizität die Behandlung um mehr als 35 Tage nach der ersten Dosis des vorherigen Zyklus verzögert, sollte der Abbruch der Behandlung in Betracht gezogen werden. Grad 1 2 3 4 Mukositis Symptome Änderungen Schmerzlose Ulzera, Erytheme oder Keine leichte Entzündung. Schmerzhafte Erytheme, Ödeme oder Eine Woche warten, und wenn sich die Ulzera, kann aber essen. Symptome bessern, mit 100%iger Dosis erneut behandeln. Schmerzhafte Erytheme, Ödeme oder Eine Woche warten, und wenn sich die Ulzera, kann nicht essen. Symptome bessern, mit 25%iger Dosisreduktion erneut behandeln. Parenterale oder enterale Unterstützung Eine Woche warten, und wenn sich die erforderlich. Symptome bessern, mit 50%iger Dosisreduktion erneut behandeln. Siehe Abschnitt 4.2 zur Dosisreduktion von Myocet aufgrund von Leberfunktionsstörungen. Kardiale Toxizität Doxorubicin und andere Anthrazykline können kardiotoxisch sein. Das Toxizitätsrisiko nimmt mit steigenden kumulativen Dosen dieser Arzneimittel zu und ist bei Patientinnen mit Kardiomyopathie in der Anamnese, mediastinaler Bestrahlung oder vorbestehender Herzkrankheit höher. Analysen der Kardiotoxizität haben in klinischen Studien im Vergleich zu Patientinnen, die mit herkömmlichem Doxorubicin mit der gleichen Dosis (in mg) behandelt wurden, eine statistisch signifikante Abnahme der kardialen Nebenwirkungen bei mit Myocet behandelten Patientinnen gezeigt. Die volle klinische Relevanz dieser Befunde ist gegenwärtig unklar. In einer Studie der Phase III in Kombination mit Cyclophosphamid (CPA) zum Vergleich von Myocet (60 mg/m2) + CPA (600 mg/m2) mit Doxorubicin (60 mg/m2) + CPA (600 mg/m2) trat bei 6 bzw. 21 % der Patientinnen eine signifikante Verschlechterung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) auf. Bei 12 % bzw. 27 % der Patientinnen kam es in einer Studie der Phase III zum Vergleich von Myocet (75 mg/m2) mit Doxorubicin (75 mg/m2), beide als Monotherapie verabreicht, zu einer signifikanten Abnahme der LVEF. Die entsprechenden Zahlen für dekompensierte Herzinsuffizienz, welche weniger genau beurteilt wurde, waren 0 % für Myocet + CPA versus 3 % für Doxorubicin + CPA und 2 % für Myocet versus 8 % für Doxorubicin. Der Medianwert der über die Lebenszeit kumulativen Dosis von Myocet in Kombination mit CPA bis zum Auftreten einer kardialen Nebenwirkung betrug >1.260 mg/m², im Vergleich zu 480 mg/m² für Doxorubicin in Kombination mit CPA. Für Patientinnen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Anamnese, z. B. Myokardinfarkt innerhalb von 6 Monaten vor der Behandlung, gibt es keine Erfahrungswerte. Daher ist bei Patientinnen mit eingeschränkter Herzfunktion besondere Vorsicht geboten. Für die Gesamtdosis von Myocet sind auch alle früheren oder gleichzeitigen Therapien mit anderen kardiotoxischen Verbindungen, einschließlich Anthrazyklinen und Anthrachinonen, zu berücksichtigen. Vor Einleitung der Therapie mit Myocet wird routinemäßig eine Messung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) empfohlen, und zwar entweder durch MUGA (Multiple Gated 4 Arteriography) oder Echokardiographie. Diese Verfahren sind auch während der Behandlung mit Myocet routinemäßig einzusetzen. Die Bewertung der linksventrikulären Funktion ist vor jeder weiteren Verabreichung von Myocet zwingend vorgeschrieben, sobald eine Patientin eine über die Lebenszeit kumulative Dosis Anthrazyklin von 550 mg/m² überschreitet oder ein Verdacht auf Kardiomyopathie besteht. Wenn die LVEF im Vergleich zu den Ausgangswerten erheblich gesunken ist, z.B. um >20 Punkte auf einen Endwert von >50 % oder um >10 Punkte auf einen Endwert von <50 %, müssen die Vorteile einer fortgesetzten Therapie sorgfältig gegen das Risiko einer irreversiblen Herzschädigung abgewogen werden. Es sollte jedoch der aussagekräftigste Test auf eine durch Anthrazyklin verursachte Myokardschädigung, d.h. eine Endomyokardbiopsie, in Betracht gezogen werden. Alle Patientinnen, die Myocet erhalten, sollten außerdem routinemäßig einer EKG-Überwachung unterzogen werden. Transiente EKG-Veränderungen wie abgeflachte T-Wellen, ST-Strecken-Senkung und benigne Arrhythmien werden nicht als zwingende Indikationen für ein Absetzen der MyocetTherapie betrachtet. Dekompensierte Herzinsuffizienz aufgrund von Kardiomyopathie kann plötzlich auftreten und kann auch nach Abbruch der Therapie vorkommen. Reaktionen an der Injektionsstelle Myocet muss als reizend angesehen werden, und es sind Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung einer Extravasation zu ergreifen. Bei Eintreten einer Extravasation muss die Infusion sofort abgebrochen werden. Die betroffene Stelle kann ca. 30 Minuten lang mit Eis gekühlt werden. Danach muss die Infusion von Myocet in einer anderen Vene als der, in der es zur Extravasation kam, wieder begonnen werden. Myocet kann durch eine zentrale oder durch eine periphere Vene verabreicht werden. Im klinischen Programm gab es neun Fälle einer unbeabsichtigten Extravasation von Myocet, wobei es in keinem Fall zu schweren Hautschäden, Ulzerationen oder zur Nekrose kam. Infusionsbedingte Reaktionen Bei schneller Infusion wurde im Zusammenhang mit Liposomeninfusionen über akute Reaktionen berichtet. Die Symptome umfassten Hitzegefühl (Flushing), Dyspnoe, Fieber, Schwellungen im Gesicht, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schüttelfrost, Engegefühl in Brust und Hals und/oder Hypotonie. Diese akuten Phänomene können durch Anwendung einer Infusionszeit von einer Stunde vermieden werden. Sonstige Für Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Anwendung von Myocet mit anderen Arzneimitteln siehe 4.5. Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Myocet in der adjuvanten Behandlung des Brustkrebses wurden nicht ermittelt. Die Bedeutung der scheinbaren Unterschiede in der Gewebsverteilung zwischen Myocet und herkömmlichem Doxorubicin wurde in Bezug auf die langfristige Antitumorwirksamkeit nicht erhoben. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Mit Myocet wurden keine spezifischen Studien zur Untersuchung der Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln durchgeführt. Myocet kann wahrscheinlich Wechselwirkungen mit Substanzen hervorrufen, von denen bekannt ist, dass sie mit konventionellem Doxorubicin interagieren. Bei Anwendung von Doxorubicin mit Cyclosporin, Verapamil, Paclitaxel oder anderen Wirkstoffen, die p-Glycoprotein (P-gP) hemmen, können die Plasmawerte von Doxorubicin und seinem Metabolit, Doxorubicinol erhöht sein. Interaktionen mit Doxorubicin wurden auch für Streptozocin, Phenobarbital, Phenytoin und Warfarin berichtet. Studien zur Wirkung von Myocet auf sonstige Substanzen liegen nicht vor. Doxorubicin kann jedoch die toxischen Wirkungen anderer antineoplastischer Mittel verstärken. Eine gleichzeitige Behandlung mit anderen Substanzen, von denen berichtet wurde, dass sie kardiotoxisch sind, oder mit anderen kardiologisch aktiven Substanzen (z. B. Calciumantagonisten) kann das Kardiotoxizitätsrisiko erhöhen. Eine mit anderen liposomalen 5 oder Lipidkomplex-Arzneimitteln oder intravenösen Fettemulsionen durchgeführte gleichzeitige Therapie kann gegebenenfalls das pharmakokinetische Profil von Myocet verändern. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Wenn nicht eindeutig notwendig, darf Myocet aufgrund der bekannten zytotoxischen, mutagenen und embryotoxischen Eigenschaften von Doxorubicin während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Myocet und im Zeitraum von 6 Monaten nach Behandlungsabbruch verlässliche Verhütungsmittel verwenden. Patientinnen, die Myocet erhalten, dürfen nicht stillen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Myocet kann zu Schwindel führen. Patientinnen, die an Schwindelgefühlen leiden, dürfen kein Fahrzeug lenken und keine Maschinen bedienen. 4.8 Nebenwirkungen Klinisches Programm In Tabelle 1 werden als gepoolte Daten die Angaben zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) angeführt, die bei 323 Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs in drei randomisierten Studien der Phase III mit Myocet als Monotherapie und in Kombination mit Cyclophosphamid (CPA) gewonnen wurden. Die Behandlungszyklen erfolgten in jeder Studie alle drei Wochen und G-CSF wurde bei 38-56 % der Zyklen angewendet. Tabelle 1: Unerwünschte Wirkungen aus gepoolten Ergebnissen von drei randomisierten klinischen Studien der Phase III zu Myocet als Monotherapie und in Kombination mit Cyclophosphamid (CPA) (n=323) Organsystem Klasse Häufigkeit (als Prozentsatz) Infektionen und Infestationen 40 8 11 9 Hämatologie und Lymphsystem 94 64 6 62 7 89 23 Gastrointestinaltrakt 85 6 Unerwünschte Wirkungen1,2 Infektion (Alle Grade) (Grad ≥3) Neutropenie-bedingtes Fieber3 Absol. Neutrophilenzahl (ANC) <500 und Fieber >38 ˚C 3,4 Absol. Neutrophilenzahl (ANC) >500 und Fieber >38 ˚C 3,4 Neutropenie <2000/µl <500/µl <500/µl für ≥7 Tage Thrombozytopenie <100.000/µl <20.000/µl Anämie >11 g/dl >8 g/dl Übelkeit/Erbrechen (Alle Grade) Organsystem Klasse Häufigkeit (als Prozentsatz) 15 44 6 26 2 Haut und Unterhautgewebe Unerwünschte Wirkungen1,2 (Grad ≥3) Stomatitis/Mukositis (Alle Grade) (Grad ≥3) Diarrhö (Alle Grade) (Grad ≥3) 86 Alopezie - ausgeprägt Auf die Haut bezogene Toxizitäten (z. B. Ausschlag, trockene Haut) 11 (Alle Grade) 0 (Grad ≥3) Allgemeine Störungen und Fatigue/generalisiertes Erscheinungen am Krankheitsgefühl/Asthenie Applikationsort 49 (Alle Grade) 7 (Grad ≥3) Toxizität am Injektionsort 7 (Alle Grade) 0 (Grad ≥3) 1 Durch den Prüfarzt wurde die Inzidenz der Nebenwirkung als zumindest möglicherweise mit dem Prüfpräparat zusammenhängend eingestuft – gepoolte Daten aus klinischen Studien an 323 Patientinnen. 2 Alle UAW wurden innerhalb jedes Organsystems anhand der Häufigkeit ranggeordnet. 3 Mit i.v.-Antibiotikagabe und/oder stationärer Aufnahme. 4 Absolute Neutrophilenzahlen (ANC). Darüber hinaus wurden die folgenden klinisch relevanten Nebenwirkungen des Grads 3/4 mit einer Inzidenz von <5 % beobachtet (unter Verwendung der Daten von 948 Patientinnen mit soliden Tumoren). AIDS-Patienten mit Kaposi-Sarkom wurden nicht eingeschlossen. Inzidenz unter 5 % (Grad 3 oder 4, Zusammenhang möglich, wahrscheinlich oder definitiv): Infektionen und Infestationen: Fieber, Herpes Zoster, Infektionen an der Injektionsstelle, Sepsis. Hämatologie und Lymphsystem: Leukozytopenie, Lymphozytopenie, neutropene Sepsis, Purpura. Stoffwechsel und Ernährung: Anorexie, Dehydration, Hypokaliämie, Hyperglykämie. Psyche: Agitiertheit. Nervensystem: Ganganomalie, Dysphonie, Schlaflosigkeit, Somnolenz. Kardiologisch: Arrhythmie, Stauungsinsuffizienz, perikardiale Flüssigkeitsansammlung. Vaskulär: Hitzewallungen (Flush) Hypotonie. Respirationstrakt, Thorax und Mediastinum: Thoraxschmerzen, Dyspnoe, Nasenbluten, Hämoptyse, Pharyngitis, Pleuraeffusion, Pneumonitis. 7 Gastrointestinaltrakt: Obstipation, peptisches Ulkus, Ösophagitis. Leber/Galle: erhöhte hepatische Transaminasewerte, erhöhte alkalische Phosphatasespiegel, erhöhte Serum-Bilirubinspiegel, Ikterus. Muskel-/Skelettsystem und Bindegewebe: Rückenschmerzen, Muskelschwäche, Myalgie. Haut und Unterhautgewebe: Follikulitis, Nagelerkrankungen, Pruritus. Niere und Harntrakt: hämorrhagische Cystitis, Oligurie. Allgemeine Störungen und Erscheinungen am Applikationsort: Schwindel, Kopfschmerzen, Reaktionen an der Einstichstelle, Schmerzen, Rigor, Gewichtsverlust. Post-Marketing In Post-Marketing-Berichten mitgeteilte, relevante unerwünschte Wirkungen wurden in Tabelle 2 zusammengestellt. Tabelle 2: Aus der Sicherheitsüberwachung nach Markteinführung (4,5 Datenjahre) mitgeteilte unerwünschte Ereignisse 4.9 Organsystem Klasse Unerwünschte Wirkungen Hämatologie und Lymphsystem Panzytopenie Überdosierung Die toxischen Nebenwirkungen können bei einer akuten Überdosierung von Myocet verstärkt auftreten. Die Behandlung der akuten Überdosierung sollte sich auf die unterstützende Behandlung der zu erwartenden Toxizität konzentrieren und könnte eine Hospitalisierung, Antibiotika, Thrombozytenund Granulozytentransfusionen und eine symptomatische Behandlung der Mukositis umfassen. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Zytostatika (Anthrazykline und verwandte Substanzen), ATC-Code: L01DB01 Der Wirkstoff in Myocet ist Doxorubicin-HCl. Doxorubicin kann seine antitumorigenen und toxischen Wirkungen über eine Reihe von Mechanismen ausüben, einschließlich Hemmung der Topoisomerase II, Interkalation zwischen DNS Basenpaaren, Bildung freier Radikale und Membranbindung. Liposomenverkapseltes im Vergleich zu herkömmlichem Doxorubicin war in Doxorubicin-resistenten Zelllinien in vitro nicht aktiver. Bei Tieren verringerte liposomenverkapseltes Doxorubicin im Vergleich zu konventionellem Doxorubicin die Verteilung in das Herz und in die gastrointestinale Schleimhaut, während die Antitumor-Wirksamkeit in experimentellen Tumoren erhalten blieb. Myocet (60 mg/m2) + CPA (600 mg/m2) wurde mit konventionellem Doxorubicin + CPA (bei den gleichen Dosen) verglichen, während Myocet (75 mg/m2) + CPA (600 mg/m2) mit Epirubicin + CPA (bei den gleichen Dosen) verglichen wurde. In einer dritten Studie wurde die Myocet-Monotherapie (75 mg/m2) mit der konventionellen Doxorubicin-Monotherapie (bei der gleichen Dosis) verglichen. 8 Die Befunde in Bezug auf die Ansprechrate und die progressionsfreie Überlebensdauer gehen aus Tabelle 3 hervor. Tabelle 3 Zusammenfassung der Antitumorwirksamkeit in Studien mit der Kombinations- und Monotherapie Myocet/CP Dox 60/CPA Myocet/CP A (60/600 A 2 (60/600 mg/m ) (75/600 (n=155) mg/m2) mg/m2) (n=142) (n=80) Tumor-Ansprechrate Relatives Risiko (95%-KI) Median PFS (Monate)a Risikoverhältnis (95%-KI) 43 % 43 % 1,01 (0,78-1,31) 5,1 Epi/CPA (75/600 mg/m2) (n=80) 46 % 39 % 1,19 (0,83-1,72) 5,5 7,7 1,03 (0,80-1,34) 5,6 1,52 (1,06-2,20) Dox Myocet (75 mg/m2) (75 mg/m2) (n=108) (n=116) 26 % 26 % 1,00 (0,64-1,56) 2,9 3,2 0,87 (0,66-1,16) Abkürzungen: PFS, progressionsfreie Überlebensdauer; Dox, Doxorubicin; Epi, Epirubicin; Relatives Risiko, Vergleichssubstanz als Bezugswert gewählt; Risikoverhältnis, Myocet wurde als Bezugswert gewählt a Sekundärer Endpunkt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die Plasmapharmakokinetik für Gesamt-Doxorubicin bei mit Myocet behandelten Patientinnen zeigt einen hohen Schwankungsgrad zwischen den Patientinnen. Im Allgemeinen liegen die Plasmaspiegel von Gesamt-Doxorubicin mit Myocet jedoch erheblich höher als bei herkömmlichem Doxorubicin, während die Daten darauf hindeuten, dass die Spitzenwerte im Plasma von freiem (nicht liposomenverkapseltem) Doxorubicin unter Myocet niedriger sind als unter herkömmlichem Doxorubicin. Die verfügbaren pharmakokinetischen Daten lassen in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Plasmaspiegeln des Gesamt-/freien Doxorubicins und seinen Einfluss auf die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Myocet keine Schlussfolgerungen zu. Die Clearance von GesamtDoxorubicin lag bei 5,1 ± 4,8 l/h, und das Verteilungsvolumen im Steady-state (Vd) betrug 56,6 ± 61,5 l, wohingegen nach herkömmlichem Doxorubicin die Clearance und Vd 46,7 ± 9,6 l/h bzw. 1.451 ± 258 l betrugen. Der zirkulierende Hauptmetabolit von Doxorubicin, Doxorubicinol, wird über die Aldo-Keto-Reduktase gebildet. Die Spitzenwerte von Doxorubicinol treten unter Myocet im Plasma später auf als nach herkömmlichem Doxorubicin. Die Pharmakokinetik von Myocet wurde an Patientinnen mit Nieren- oder Leberinsuffizienz nicht speziell untersucht. Es ist bekannt, dass Doxorubicin zu einem großen Teil über die Leber ausgeschieden wird. Bei Patientinnen mit Leberfunktionsstörungen hat sich eine Reduktion der Myocet-Dosis als angemessen erwiesen (Dosierungsempfehlungen siehe Abschnitt 4.2). Substanzen, die P-Glycoprotein (P-gP) inhibieren, verändern nachweislich die Disposition von Doxorubicin und Doxorubicinol (siehe auch Abschnitt 4.5.). 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Mit Myocet wurden keine Studien zur Genotoxizität, Kanzerogenität und reproduktiver Toxizität durchgeführt. Es ist jedoch bekannt, dass Doxorubicin mutagen und karzinogen ist und toxische Auswirkungen auf die Reproduktion haben kann. 9 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Sonstige Bestandteile Myocet-Doxorubicin-HCl • Lactose Myocet-Liposomen • Ei-Phosphatidylcholin • Cholesterol • Citronensäure • Natriumhydroxid • Wasser für Injektionszwecke Myocet-Puffer • Natriumcarbonat • Wasser für Injektionszwecke 6.2 Inkompatibilitäten Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, mit Ausnahme der unter Abschnitt 6.6 genannten. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 18 Monate. Die chemische und physikalische Stabilität nach der Zubereitung wurde bis zu 8 Stunden bei 25 °C und bis zu 5 Tage bei 2 – 8 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht soll das Produkt unverzüglich verwendet werden. Wenn es nicht sofort verwendet wird, liegen die Lagerungszeiten im Gebrauch und Lagerungsbedingungen vor der Anwendung in der Verantwortung des Anwenders und betragen normalerweise nicht mehr als 24 Stunden bei 2 – 8 °C, es sei denn, die Zubereitung fand unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen statt. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Im Kühlschrank lagern (2ºC – 8ºC). 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Myocet liegt in Packungen mit 2 Sets der drei Bestandteile vor. Die zur Auflösung von Doxorubicin-HCl benötigte Natriumchloridlösung (0,9 %) ist nicht in der Packung enthalten. Myocet-Doxorubicin-HCl Durchstechflaschen aus Typ I Glas mit 50 mg lyophilisiertem Doxorubicin-HCl, versiegelt mit grauen Butylkautschuk-Stopfen und orangefarbenen Flip-off-Aluminiumkappen. Myocet-Liposomen Durchstechflaschen aus Typ I Flintglasrohr mit mindestens 1,9 ml Liposomen, versiegelt mit silikonisierten grauen Stopfen und grünen Flip-off-Aluminiumkappen. Myocet-Puffer Durchstechflaschen aus Glas mit mindestens 3 ml Puffer, versiegelt mit silikonisierten grauen Stopfen und blauen Flip-off-Aluminiumkappen. 10 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Zubereitung von Myocet WÄHREND DER GESAMTEN HANDHABUNG VON MYOCET MUSS UNTER STRENGER BEACHTUNG ASEPTISCHER KAUTELEN GEARBEITET WERDEN, DA DAS PRÄPARAT KEINE KONSERVIERUNGSMITTEL ENTHÄLT. Beim Umgang und bei der Zubereitung von Myocet ist Vorsicht geboten. Es sind Handschuhe zu tragen. Schritt 1. Vorbereitung Es können zwei verschiedene Heizmethoden angewendet werden: ein Techne DB-3-Dri-Heizblock oder ein Wasserbad. • Den Techne DB-3-Dri-Heizblock einschalten und den Regler auf 75-76 °C einstellen. Den Temperatureinstellpunkt durch Prüfen des an jedem Heizblockeinsatz angebrachten Thermometers verifizieren. • Bei Verwendung eines Wasserbades, das Wasserbad einschalten, und es bei 58 °C (55-60 °C) äquilibrieren lassen. Den Temperatureinstellpunkt durch Prüfen des Thermometers verifizieren. (Bitte beachten: Obwohl die Regler am Wasserbad und Heizblock auf unterschiedliche Temperaturgrade eingestellt werden, befindet sich die Temperatur des Durchstechflascheninhaltes jeweils im gleichen Bereich (55-60°C).) • Den Karton mit den Myocet-Bestandteilen aus dem Kühlschrank nehmen. Schritt 2. Rekonstitution von Doxorubicin-HCl • 20 ml Natriumchlorid für Injektionszwecke (0,9 %), konservierungsmittelfrei, (nicht in der Packung enthalten) aufziehen und in jede der zur Aufbereitung vorgesehenen Durchstechflaschen mit Myocet-Doxorubicin-HCl injizieren. • Zur Gewährleistung, dass sich Doxorubicin vollständig löst, wird die Flasche umgedreht und der Inhalt durch Schütteln gut gemischt. Schritt 3. Im Wasserbad oder auf einem trockenen Wärmeblock erhitzen • • • Die Durchstechflasche mit dem rekonstituierten Myocet-Doxorubicin-HCl im Techne DB-3-DriHeizblock bei einer Thermometerablesung im Block von 75-76 °C 10 Minuten lang (höchstens 15 Minuten) erhitzen. Bei Verwendung des Wasserbades die Durchstechflasche mit Myocet Doxorubicin-HCl bei einer Temperaturablesung am Thermometer von 55-60 °C 10 Minuten lang (höchstens 15 Minuten) erhitzen. Während des Erhitzens zu Schritt 4 übergehen. Schritt 4. Einstellung des pH-Wertes der Liposomen • 1,9 ml Myocet-Liposomen entnehmen. Zur Einstellung des pH-Wertes die Liposomen in die Myocet-Puffer-Durchstechflasche injizieren. Bei Druckaufbau kann Entlüftung erforderlich sein. • Gut schütteln. Schritt 5. Liposomen mit eingestelltem pH dem Doxorubicin hinzufügen • Mit der Spritze die Liposomen mit eingestelltem pH der Durchstechflasche mit Myocet-Puffer entnehmen. • Die Durchstechflasche mit rekonstituiertem Myocet-Doxorubicin-HCl aus dem Wasserbad oder Trockenheizblock nehmen. KRÄFTIG SCHÜTTELN. Eine Druckentspannungsvorrichtung mit hydrophobem Filter vorsichtig einführen. Danach SOFORT (innerhalb von 2 Minuten) die 11 Liposomen mit eingestelltem pH in die Durchstechflasche mit erhitztem rekonstituiertem Myocet-Doxorubicin-HCl injizieren. Entspannungsvorrichtung wieder entfernen. KRÄFTIG SCHÜTTELN. VOR ANWENDUNG MINDESTENS 10 MINUTEN WARTEN. DAS ARZNEIMITTEL DABEI BEI RAUMTEMPERATUR HALTEN. • • Der Techne DB-3-Dri-Heizblock ist für die Anwendung bei der Zubereitung von Myocet ohne Einschränkungen anerkannt. Es müssen drei Einsätze mit jeweils zwei 43,7 mm Öffnungen pro Einsatz verwendet werden. Für eine korrekte Temperaturkontrolle wird die Verwendung eines 35 mm Immersionsthermometers empfohlen. Das zubereitete Myocet-Präparat enthält 50 mg Doxorubicin-HCl/25 ml liposomaler Dispersion (2 mg/ml). Nach der Zubereitung muss das fertige Präparat in 0,9%iger Natriumchloridlösung oder 5%iger Glukoselösung auf ein Endvolumen von 40 ml bis 120 ml pro 50 mg rekonstituiertes Myocet weiter verdünnt werden, damit eine Endkonzentration von 0,4 bis 1,2 mg/ml Doxorubicin erhalten wird. Nach der Zubereitung soll die liposomale Dispersion mit liposomenverkapseltem Doxorubicin eine orangerote opake homogene Dispersion darstellen. Alle parenteralen Lösungen sind vor Verabreichung visuell auf Schwebeteilchen und Verfärbungen zu untersuchen. Das Präparat nicht verwenden, wenn partikuläre Fremdkörper vorhanden sind. Verfahren für die ordnungsgemäße Entsorgung Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterialien müssen gemäß den jeweils lokal gültigen gesetzlichen Bestimmungen entsorgt werden. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Elan Pharma International Ltd WIL House Shannon Business Park Shannon, County Clare Irland 8. ZULASSUNGSNUMMER EU/1/00/141/001 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 13.07.2000 10. STAND DER INFORMATION 12 ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN 13 A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist St Mary’s Pharmaceutical Unit Quadrant Centre Cardiff Business Park Llanishan Cardiff Wales CF14 5RA Vereinigtes Königreich B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, 4.2). • SONSTIGE BEDINGUNGEN Der Inhaber dieser Genehmigung für das Inverkehrbringen muss die Europäische Kommission über die Pläne für das Inverkehrbringen des im Rahmen dieser Entscheidung genehmigten Arzneimittels informieren. Im Anschluss an die Erneuerung der Genehmigung für das Inverkehrbringen wird der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen einmal jährlich Berichte über die Unbedenklichkeit des Arzneimittels (PSURs) vorlegen, außer dass seitens des CHMP anders lautende Anforderungen gestellt werden. 14 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 15 A. ETIKETTIERUNG 16 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS Schachtel mit 2 Sets mit jeweils 3 Durchstechflaschen 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Myocet 50 mg Pulver und Beimischungen für ein Konzentrat zur Herstellung einer liposomalen Infusionsdispersion Liposomales Doxorubicin 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) 50 mg Doxorubicin-HC1 3. SONSTIGE BESTADNTEILE Sonstige Bestandteile: Myocet-Doxorubicin-HCl Lactose Myocet-Liposomen Ei-Phosphatidylcholin, Cholesterol, Citronensäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke Myocet-Puffer Natriumcarbonat, Wasser für Injektionszwecke 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Pulver und Beimischungen für ein Konzentrat zur Herstellung einer liposomalen Infusionsdispersion Inhalt der Packung: 2 Sets mit jeweils: 1 Durchstechflasche Myocet-Doxorubicin-HCl 1 Durchstechflasche Myocet-Liposomen 1 Durchstechflasche Myocet-Puffer 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zur intravenösen Anwendung nach der Zubereitung und Verdünnung Vor Gebrauch die Packungsbeilage lesen 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 17 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE Zum einmaligen Gebrauch. 8. VERFALLDATUM Verw. bis {Monat/Jahr} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Im Kühlschrank aufbewahren (2ºC – 8ºC). 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN Zytotoxisch. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial muss gemäß den jeweils lokal gültigen gesetzlichen Bestimmungen entsorgt werden. 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Elan Pharma International Ltd, WIL House, Shannon Business Park, Shannon, County Clare, Irland. 12. ZULASSUNGSNUMMER EU/1/00/141/001 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 18 ANGABEN AUF DEM BEHÄLTNIS 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Myocet 50 mg Pulver und Beimischungen für ein Konzentrat zur Herstellung einer liposomalen Infusionsdispersion Liposomales Doxorubicin 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) 50 mg Doxorubicin-HC1 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Sonstige Bestandteile: Myocet-Doxorubicin-HCl Lactose Myocet-Liposomen Ei-Phosphatidylcholin, Cholesterol, Citronensäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke Myocet-Puffer Natriumcarbonat, Wasser für Injektionszwecke 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Pulver und Beimischungen für ein Konzentrat zur Herstellung einer liposomalen Infusionsdispersion Inhalt der Packung: 1 Durchstechflasche Myocet-Doxorubicin-HCl 1 Durchstechflasche Myocet-Liposomen 1 Durchstechflasche Myocet-Puffer 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Zur intravenösen Anwendung nach der Zubereitung und Verdünnung Vor Gebrauch die Packungsbeilage lesen 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE Zum einmaligen Gebrauch. 19 8. VERFALLDATUM Verw. bis {Monat/Jahr} 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Im Kühlschrank aufbewahren (2ºC – 8ºC). 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN Zytotoxisch. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial muss gemäß den jeweils lokal gültigen gesetzlichen Bestimmungen entsorgt werden. 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Elan Pharma International Ltd, WIL House, Shannon Business Park, Shannon, County Clare, Irland. 12. ZULASSUNGSNUMMER EU/1/00/141/001 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 20 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN DURCHSTECHFLASCHE MIT MYOCET-DOXORUBICIN-HCl 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG Myocet-Doxorubicin-HCl i.v. Anwendung 2. ART DER ANWENDUNG Vor Gebrauch die Packungsbeilage lesen 3. VERFALLDATUM Verw. bis {Monat/Jahr} 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 50 mg 21 AUFKLEBER/ABREISSBARER TEIL DES ETIKETTS ZUM UMETIKETTIEREN DER DURCHSTECHFLASCHE MIT MYOCET-DOXORUBICIN-HCl MIT REKONSTITUIERTEM FERTIGKONZENTRAT ZUR HERSTELLUNG EINER INFUSIONSDISPERSION 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS UND, FALLS ERFORDERLICH, ART(EN) DER ANWENDUNG Myocet 50 mg, Konzentrat zur Herstellung einer Infusionsdispersion Liposomales Doxorubicin 2. ART DER ANWENDUNG Vor Gebrauch die Packungsbeilage lesen Zubereitungsdatum: Zubereitungsuhrzeit: Zubereitet von: 22 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN MYOCET-LIPOSOMEN 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS UND, FALLS ERFORDERLICH, ART(EN) DER ANWENDUNG Myocet-Liposomen 2. ART DER ANWENDUNG Vor Gebrauch die Packungsbeilage lesen 3. VERFALLDATUM Verw. bis {Monat/Jahr} 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 1,9 ml 23 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN MYOCET-PUFFER 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS UND, FALLS ERFORDERLICH, ART(EN) DER ANWENDUNG Myocet-Puffer 2. ART DER ANWENDUNG Vor Gebrauch die Packungsbeilage lesen 3. VERFALLDATUM Verw. bis {Monat/Jahr} 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: {Nummer} 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 3 ml 24 B. PACKUNGSBEILAGE 25 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Krankenhausapotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Myocet und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Myocet beachten? 3. Wie ist Myocet anzuwenden? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Myocet aufzubewahren? Myocet 50 mg Pulver und Beimischungen für ein Konzentrat zur Herstellung einer liposomalen Infusionsdispersion Liposomales Doxorubicin Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Doxorubicin-HCl, 50 mg. Die sonstigen Bestandteile sind Lactose (Durchstechflasche mit Myocet-Doxorubicin-HCl), EiPhosphatidylcholin, Cholesterol, Citronensäure und Natriumhydroxid und Wasser für Injektionszwecke (Durchstechflasche mit Myocet-Liposomen) und Natriumcarbonat und Wasser für Injektionszwecke (Durchstechflasche mit Myocet-Puffer). Pharmazeutischer Unternehmer: Elan Pharma International Ltd WIL House Shannon Business Park Shannon, County Clare Irland Hersteller: St Mary’s Pharmaceutical Unit Quadrant Centre Cardiff Business Park Llanishan Cardiff Wales CF14 5RA Vereinigtes Königreich 1. WAS IST MYOCET UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Myocet besteht aus einem Pulver und Beimischungen für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionsdispersion. Es ist als System mit drei Durchstechflaschen erhältlich: MyocetDoxorubicin-HCl, Myocet-Liposomen und Myocet-Puffer. Der Wirkstoff liegt als gefriergetrocknetes Pulver als Einzeldosis vor. Sobald der Inhalt der Durchstechflaschen zusammengemischt wurde, ist die entstehende liposomale Dispersion orangerot und opak. 26 Myocet ist in Packungen mit 2 Sets der drei Bestandteile erhältlich. Myocet ist ein Arzneimittel mit dem Anti-Tumor-Wirkstoff Doxorubicin, der in mikroskopischen Fettpartikeln, so genannten Liposomen, verkapselt ist. Doxorubicin gehört zu einer Gruppe von Antitumor-Arzneimitteln, die Anthrazykline genannt werden. Es schädigt die Tumorzellen. Myocet, in Kombination mit Cyclophosphamid, ist zur First-line-Behandlung von metastasiertem Brustkrebs bei Frauen bestimmt. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON MYOCET BEACHTEN? Informieren Sie Ihren Arzt, wenn: • Sie allergisch auf Doxorubicin oder einen der sonstigen Bestandteile in Myocet sind. • Sie schwanger sind, oder denken, dass Sie schwanger sein könnten, oder wenn Sie stillen. • Sie eine Vorgeschichte von Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben (z.B. Herzinfarkte, Herzversagen oder anhaltenden hohen Blutdruck) • Sie Probleme mit Ihrer Leber haben. Myocet darf nicht angewendet werden, wenn • Sie allergisch gegen Doxorubicin oder einen der in Myocet enthaltenen sonstigen Bestandteile sind. Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise für die Anwendung von Myocet Doxorubicin kann Störungen der Blutbildung und Herzprobleme verursachen; daher ist eine sorgfältige Überwachung durchzuführen. Doxorubicin ist reizend, und deshalb muss bei der Verabreichung der Infusion von Myocet mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden. Wenn Myocet aus der Infusionsstelle aus- und in die Haut und umliegendes Gewebe eintritt, muss die Infusion sofort abgebrochen und die betroffene Stelle ca. 30 Minuten lang mit Eis gekühlt werden. Danach wird die Infusion von Myocet in eine andere Vene wieder begonnen. Myocet kann infusionsbedingte Nebenwirkungen wie heftiges Hitzegefühl (Flushing), Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Rückenschmerzen hervorrufen. Diese Symptome lassen sich durch Ausdehnung der Infusionszeit vermeiden. Bei Anwendung von Myocet zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken: Es sind keine Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln und Getränken bekannt. Schwangerschaft und Stillzeit: Teilen Sie Ihrem Arzt oder Apotheker vor der Behandlung mit diesem Arzneimittel mit, wenn Sie schwanger sind, schwanger sein könnten oder stillen. Myocet darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Frauen unter Myocet dürfen nicht stillen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Anwendung und bis zu 6 Monate danach verlässliche Verhütungsmittel verwenden. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Myocet kann Schwindel verursachen. Wenn Sie an Schwindel leiden oder unsicher sind, dürfen Sie sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Maschinen bedienen. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Myocet kann mit Substanzen in Wechselwirkung treten, von denen bekannt ist, dass sie mit 27 Doxorubicin interagieren. Diese Substanzen schließen Cyclosporin, Phenobarbital, Streptozocin, Phenytoin und Warfarin ein. 3. WIE IST MYOCET ANZUWENDEN? Die Dosis von Myocet wird nach Ihrer Körperoberfläche berechnet. Bei Verabreichung von Myocet in Kombination mit Cyclophosphamid beträgt die allgemein empfohlene Dosis 60 – 75 mg/m². Ihr Arzt wird auf der Grundlage Ihrer spezifischen Anforderungen die von Ihnen benötigte Dosis genau berechnen und er kann sich dazu entscheiden, die Dosis herabzusetzen. Myocet wird von einer medizinischen Fachkraft nach Auflösung des Inhalts der einzelnen Durchstechflaschen und Verdünnung als intravenöse Infusion verabreicht. Die Infusion wird einmal alle drei Wochen durchgeführt. Die Anzahl der Infusionen ist abhängig von Ihrem Krankheitszustand und von Ihrem Ansprechen auf das Arzneimittel. Wiederholte Behandlungszyklen mit Myocet sind möglich. Die Behandlung dauert in der Regel ca. 3-6 Monate. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann Myocet Nebenwirkungen haben. Die sehr häufigen Nebenwirkungen bestehen in Störungen der Blutbildung, wobei es wegen herabgesetzter Mengen an bestimmten Blutkörperchen zu Folgendem kommen kann: • verringerte Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen oder Fieber, • Schmerzgefühle in der Mundhöhle oder im Hals und Geschwüre im Mund, • vermehrtes Entstehen von Blutergüssen, • Müdigkeit, Mangel an Energie, Schwindelgefühl. Ihr Arzt wird Ihr Blut regelmäßig auf diese Wirkungen untersuchen und entscheiden, ob eine spezifische Behandlung erforderlich ist. Zu den weiteren sehr häufigen Nebenwirkungen gehören: • Durchfall, Erbrechen und Übelkeit, • Haarausfall. Zu den weiteren weniger häufigen Nebenwirkungen gehören: • durch Herzinsuffizienz bedingte Kurzatmigkeit und geschwollene Knöchel, unregelmäßiger Herzschlag, niedriger Kaliumspiegel im Blut (was sich als Schwächegefühl und Muskelkrämpfe äußern kann), • Atembeschwerden, Husten, Schmerzen im Brustbereich und Ohnmachtsanfälle, Bluthusten, • Anschwellen und Rötung und Blasenbildung der Haut rund um die Injektionsstelle, • Magenbeschwerden wegen eines offenen Geschwürs in der Magenschleimhaut (auch als Magengeschwür bezeichnet) und Schmerzen sowie Anschwellen der Speiseröhre, • Fieber und Schüttelfrost (deckt eine Pneumonitis sowie Atembeschwerden und Husten ab), Muskelschwäche und -schmerzen, • Gelbfärbung der Haut und/oder Augen, auch als Gelbsucht bezeichnet, • Veränderungen bei der Häufigkeit des Harnlassen, Schmerzen beim Harnlassen und Blut in Urin, • Verstopfung, Durstgefühl und Appetitverlust, • Hautprobleme einschließlich Juckreiz, schmerzempfindliche, geschwollene Bereiche um die Haarwurzeln und Störungen der Finger- und Zehennägel, • Gangstörungen, • Sprechschwierigkeiten, 28 • • • • Rückenschmerzen, Nasenbluten, Agitiertheit, Schläfrigkeit oder Benommenheit, in manchen Fällen aber auch Schlaflosigkeit. Während der Infusion im Krankenhaus kann es möglicherweise zu einer allergischen Reaktion kommen und Sie bemerken vielleicht eines der folgenden Symptome: • • • • • • • • • • Atemlosigkeit, Beengtheitsgefühl im Brustbereich und im Hals, Fieber und Schüttelfrost, Anschwellen des Gesichts, Schwindelgefühl, sonderbares Gefühl im Kopf, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Hitzegefühl (Flushing). Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. 5. WIE IST MYOCET AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Bei 2 ºC – 8 ºC lagern (im Kühlschrank). Aus mikrobiologischer Sicht muss das Produkt sofort verwendet werden. Wenn es nicht sofort verwendet wird, obliegen die Aufbewahrungszeit und -bedingungen vor der Anwendung der Verantwortung des Anwenders, wobei normalerweise 24 Stunden bei 2 – 8 °C nicht überschritten werden dürfen, es sei denn, die Zubereitung fand unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen statt. Das Verfalldatum ist auf den Durchstechflaschen und auf der Verpackung angegeben. Sie dürfen das Arzneimittel nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr verwenden. Myocet darf nicht verwendet werden, wenn Verfärbungen, Schwebeteilchen oder sonstige partikuläre Fremdkörper vorhanden sind. Stand der Information: …… 29 Die folgenden Informationen sind nur für medizinische Fachkräfte vorgesehen LEITFADEN FÜR DIE ZUBEREITUNG Myocet 50 mg Pulver und Beimischungen für ein Konzentrat zur Herstellung einer liposomalen Infusionsdispersion Liposomales Doxorubicin Es ist wichtig, dass Sie diesen Leitfaden vollständig lesen, bevor Sie dieses Arzneimittel zubereiten. 1. DARREICHUNGSFORM Myocet liegt in Form eines Systems aus drei Durchstechflaschen vor: (1) Myocet-Doxorubicin-HCl, (2) Myocet-Liposomen und (3) Myocet-Puffer. Außer diesen drei Komponenten ist für die Rekonstitution von Doxorubicin-HCl eine 0,9%ige Natriumchloridlösung erforderlich. Myocet muss vor der Verabreichung rekonstituiert werden. 2. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE SICHERE HANDHABUNG Es sind die üblichen Maßnahmen für die ordnungsgemäße Handhabung und Entsorgung von Antitumor-Arzneimitteln zu ergreifen, d. h.: • • • • • 3. Das Personal muss in der Zubereitung des Arzneimittels geschult sein. Schwangeres Personal darf dieses Arzneimittel nicht handhaben. Personal, das dieses Arzneimittel bei der Rekonstitution handhabt, muss entsprechende Schutzkleidung wie Maske, Schutzbrille und Handschuhe tragen. Alle Gegenstände, die für die Verabreichung oder Reinigung verwendet werden, einschließlich Handschuhe, sind in einen Abfallbeutel für Gefahrengüter zu geben und bei hoher Temperatur zu verbrennen. Flüssigabfall kann mit großen Mengen Wasser weggespült werden. Bei versehentlicher Berührung der Haut oder Augen ist der betroffene Bereich sofort mit reichlich Wasser zu reinigen. VORBEREITUNG ZUR INTRAVENÖSEN VERABREICHUNG Während der gesamten Handhabung von Myocet muss unter strenger Beachtung aseptischer Kautelen gearbeitet werden, da das Präparat keine Konservierungsmittel enthält. 3.1 Zubereitung von Myocet Schritt 1. Vorbereitung Es können zwei verschiedene Heizmethoden angewendet werden: ein Techne DB-3-Dri-Heizblock oder ein Wasserbad. • Den Techne DB-3-Dri-Heizblock einschalten und den Regler auf 75-76 °C einstellen. Den Temperatureinstellpunkt durch Prüfen des an jedem Heizblockeinsatz angebrachten Thermometers verifizieren. • Bei Verwendung eines Wasserbades das Wasserbad einschalten, und es bei 58 °C (55-60 °C) äquilibrieren lassen. Den Temperatureinstellpunkt durch Prüfen des Thermometers verifizieren. 30 (Bitte beachten: Obwohl die Regler am Wasserbad und Heizblock auf unterschiedliche Temperaturgrade eingestellt werden, befindet sich die Temperatur des Durchstechflascheninhaltes jeweils im gleichen Bereich (55-60 °C)). • Den Karton mit den Myocet-Bestandteilen aus dem Kühlschrank nehmen. Schritt 2. Rekonstitution von Doxorubicin-HCl • 20 ml Natriumchlorid für Injektionszwecke (0,9 %), konservierungsmittelfrei, (nicht in der Packung enthalten) aufziehen und in jede der zur Aufbereitung vorgesehenen Durchstechflaschen mit Myocet-Doxorubicin-HCl injizieren. • Zur Gewährleistung, dass sich Doxorubicin vollständig löst, wird die Flasche umgedreht und ihr Inhalt durch Schütteln gut gemischt. • • • • Schritt 3. Im Wasserbad oder auf einem trockenen Wärmeblock erhitzen Die Durchstechflasche mit dem rekonstituierten Myocet-Doxorubicin-HCl im Techne DB-3-DriHeizblock bei einer Thermometerablesung im Block von 75-76 °C 10 Minuten lang (höchstens 15 Minuten) erhitzen. Bei Verwendung des Wasserbades die Durchstechflasche mit Myocet Doxorubicin-HCl bei einer Temperaturablesung am Thermometer von 55-60 °C 10 Minuten lang (höchstens 15 Minuten) erhitzen. Während des Erhitzens zu Schritt 4 übergehen. Schritt 4. Einstellung des pH-Wertes der Liposomen • 1,9 ml Myocet-Liposomen entnehmen. Zur Einstellung des pH-Wertes die Liposomen in die Myocet-Puffer-Durchstechflasche injizieren. Bei Druckaufbau kann Entlüftung erforderlich sein. • Gut schütteln. Schritt 5. Die Liposomen mit eingestelltem pH dem Doxorubicin hinzufügen • Mit der Spritze die Liposomen mit eingestelltem pH der Durchstechflasche mit MyocetPuffer entnehmen. Die Durchstechflasche mit rekonstituiertem Myocet-Doxorubicin-HCl aus dem • Wasserbad oder Trockenheizblock nehmen. KRÄFTIG SCHÜTTELN. Eine Druckentspannungsvorrichtung mit hydrophobem Filter vorsichtig einführen. Danach SOFORT (innerhalb von 2 Minuten) die Liposomen mit eingestelltem pH in die Durchstechflasche mit erhitztem rekonstituiertem Myocet-Doxorubicin-HCl injizieren. Entspannungsvorrichtung wieder entfernen. KRÄFTIG SCHÜTTELN. • • VOR ANWENDUNG MINDESTENS 10 MINUTEN WARTEN. DAS ARZNEIMITTEL DABEI BEI RAUMTEMPERATUR HALTEN. Der Techne DB-3-Dri-Heizblock ist für die Anwendung bei der Zubereitung von Myocet ohne Einschränkungen anerkannt. Es müssen drei Einsätze mit jeweils zwei 43,7 mm Öffnungen pro Einsatz verwendet werden. Für eine korrekte Temperaturkontrolle wird die Verwendung eines 35 mm Immersionsthermometers empfohlen. Das zubereitete Myocet-Präparat enthält 50 mg Doxorubicin-HCl/25 ml liposomale Dispersion (2 mg/ml). Nach der Rekonstitution muss das fertige Präparat in 0,9%iger Natriumchloridlösung oder 5%iger Glukoselösung auf ein Endvolumen von 40 bis 120 ml pro 50 mg rekonstituiertes Myocet weiter verdünnt werden, so dass eine Endkonzentration von 0,4 bis 1,2 mg/ml Doxorubicin erreicht wird. Nach der Zubereitung soll die liposomale Infusionsdispersion mit liposomenverkapseltem Doxorubicin eine orangerote opake homogene Dispersion darstellen. Alle parenteralen Arzneimittel 31 sind vor Verabreichung visuell auf Schwebeteilchen und Verfärbungen zu untersuchen. Das Präparat nicht verwenden, wenn partikuläre Fremdkörper vorhanden sind. Es wurde gezeigt, dass Myocet nach der Zubereitung bei Raumtemperatur bis zu 8 Stunden oder im Kühlschrank (2 - 8 °C) bis zu 5 Tage chemisch und physikalisch stabil bleibt. Aus mikrobiologischer Sicht muss das Produkt sofort verwendet werden. Wenn es nicht sofort verwendet wird, obliegen die Aufbewahrungszeit und die Bedingungen vor der Anwendung der Verantwortung des Anwenders, wobei normalerweise 24 Stunden bei 2 - 8 °C nicht überschritten werden dürfen, es sei denn, die Zubereitung fand unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen statt. Myocet ist über einen Zeitraum von 1 Stunde als intravenöse Infusion zu verabreichen Warnhinweis: Myocet darf nicht intramuskulär oder subkutan oder als Bolus-Injektion verabreicht werden. 4. ENTSORGUNG Alle nicht verwendeten Arzneimittel oder Abfallmaterialien müssen gemäß den jeweils lokal gültigen gesetzlichen Bestimmungen entsorgt werden. 32