5.10 Werbemarkt - Initiative Kultur

Werbung
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5. T E I L M A R K T S T E C K B R I E F E
5.10 Werbemarkt
Die Anzahl der Unternehmen im Werbemarkt ist seit 2009
deutlich um 10,6 Prozent gesunken, was auf Konsolidierungsprozesse am Markt hindeutet. Der Umsatz konnte
sich auf einem Niveau leicht unterhalb dessen vom Jahr
2009 stabilisieren. Mit einem Volumen von 24,9 Milliarden
Euro macht er 17,4 Prozent des Umsatzes der gesamten
Kultur- und Kreativwirtschaft aus. Damit gehört der Werbemarkt neben dem Pressemarkt und der Software- und
Games-Industrie zu den drei umsatzstärksten Teilmärkten
der Kultur- und Kreativwirtschaft. Positiv zu verzeichnen
ist der seit 2010 leichte Zuwachs bei den abhängig Beschäftigten, der ein vielversprechender Indikator für die zukünftige konjunkturelle Entwicklung ist.
zent der insgesamt rund 33.000 Unternehmen im Werbemarkt sind für die Vermittlung und Vermarktung von
Werbe­zeiten und -flächen verantwortlich.
Nutzung von Open Content weit verbreitet
Im Werbemarkt ist die Nutzung von Open Content, wie z. B.
freie Texte, Bilder, Musik oder Filme, weiter verbreitet als in
jedem anderen Teilmarkt der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Von etwa der Hälfte der Unternehmen wird Open Content
vereinzelt eingesetzt und 27 Prozent nutzen Open Content
intensiv. Cloud-Computing-Dienste und mobile Endgeräte
werden von fast jedem zweiten Unternehmen genutzt.
Der Werbemarkt ist nur wenig exportorientiert. Die ohnehin schon geringe Exportquote sank entsprechend der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung in diesem Teilmarkt der Kultur- und Kreativwirtschaft von 2009 bis 2011
von 3,0 auf 1,4 Prozent.
Über 91 Prozent der Unternehmen konnten durch die
zunehmende Digitalisierung ein höheres Maß an Mobilität
und Flexibilität erreichen oder die Geschäftsprozesse be­­
schleunigen. Herausragend sind hierbei die hohen Anteile
von jeweils drei Viertel der Unternehmen, für die dies voll
und ganz zutrifft.
Der Werbemarkt besteht fast ausschließlich aus Werbeagenturen und Werbegestaltung. Sie machen 96,1 Prozent
der Unternehmen dieses Teilmarktes aus. Lediglich 3,9 Pro-
Die Digitalisierung hat Einfluss darauf, zu welchem Grad
Werbung individuell gestaltet und eingesetzt werden kann.
In diesem Teilmarkt geben 85 Prozent der Unternehmen
Abbildung 5.47: Entwicklung des Werbemarkts 2009–2012
110
108
106
104
102
100
98
96
94
92
90
88
86
84
82
102,4
100,0
99,0
97,4
94,0
89,4
2009
Unternehmen
Erwerbstätige
2010
geringfügig Beschäftigte
2011
Umsatz
2012
abhängig Beschäftigte
Anmerkung: Unternehmen, Umsatz und Erwerbstätige für 2012 geschätzt.
Quelle: Umsatzsteuerstatistik, Destatis; Beschäftigtenstatistik, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen und Schätzungen ZEW, 2013.
Tabelle 5.10: Exportquoten des Werbemarkts (in %)
Wirtschaftszweige
2009
2010
2011
Werbeagenturen/Werbegestaltung
3,7
1,3
1,4
Vermarktung und Vermittlung von Werbezeiten/-flächen
1,2
1,3
1,4
Teilmarkt insgesamt
3,5
1,3
1,4
Quelle: Umsatzsteuerstatistik, Destatis; eigene Berechnungen ZEW, 2013.
5. TEILMARKTSTECKBRIEFE
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Abbildung 5.48: Verteilung der Unternehmen des Werbemarkts nach Wirtschaftszweigen 2012
(in %)
96,1 Werbeagenturen und
Werbegestaltung
Vermarktung und Vermittlung
von Werbezeiten/-flächen
3,9
Lesehilfe: Im Werbemarkt machen die Werbeagenturen und
Werbegestalter 96,1 Prozent der Unternehmen mit mindestens
17.500 Euro Umsatz pro Jahr aus.
Anmerkung: Angaben geschätzt.
Quelle: Umsatzsteuerstatistik, Destatis; eigene Berechnungen ZEW, 2013.
Abbildung 5.49: Nutzung digitaler Dienste und Technologien im Werbemarkt
(Anteil der Unternehmen in %)
Social-Media-Anwendungen
34
Open Content
66,6
32
52
Mobile Endgeräte
22
27
Plattformen für Zusammenarbeit
40
Cloud-Computing-Dienste
33
Apps und mobile Services für Kunden
14
78,7
49,6
1 41,2
13
29
Open-Innovation-Plattformen
27
46,9
2 31,0
20,3
6
neue Erlös- und Bezahlmodelle 3 1 3,1
Crowdfunding-Plattformen 1 0 1,2
0
teilweise Nutzung
intensive Nutzung
Quelle: ZEW-Unternehmensbefragungen, 1. Halbjahr 2013.
20
40
60
80
100
Lesehilfe: Ein Anteil von 67 Prozent der Unternehmen im Pressemarkt nutzt
Social-Media-Anwendungen, wie z.B. ein Profil in sozialen Netzwerken oder
einen unternehmenseigenen Blog.
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Abbildung 5.50: Konsequenzen der Digitalisierung im Werbemarkt
(Anteil der Unternehmen in %)
hohes Maß an
Mobilität und Flexibilität
17
Geschäftsprozesse beschleunigt
18
74
93,4
76
interaktiv/inderdisziplinär
zusammenarbeiten
85,6
38
47
externes Wissen für Entwicklung von
Produkten und Dienstleistungen
71
Produkte/Dienstleistungen
individuell gestalten
21
63
gezielte, personalisierte Werbung
22
41
neue Vertriebswege nutzen
91,4
85,1
44
47
leichterer Zugang
1 6
zu Finanzierungsquellen
85,4
72,6
26
7,7
20
0
40
24
trifft teilweise zu
91,6
60
80
100
3
Lesehilfe: Ein Anteil von 92 Prozent der Unternehmen im Werbemarkt
konnte durch die zunehmende Digitalisierung ein hohes Maß an Mobilität
und Flexibilität erreichen
trifft voll und ganz zu
Quelle: ZEW-Unternehmensbefragungen, 1. Halbjahr 2013.
Abbildung 5.51: Herausforderungen der Digitalisierung im Werbemarkt
(Anteil der Unternehmen in %)
gestiegene Anforderungen
seitens der Kunden
35
47
vermehrte Urheberrechtsverstöße
52
steigender Preisdruck
43
29
Rückgang der Nachfrage nach
traditionellen Produkten/Dienstleistungen
20
trifft voll und ganz zu
Quelle: ZEW-Unternehmensbefragungen, 1. Halbjahr 2013.
an, Produkte bzw. Dienstleistungen individuell gestalten zu
können. Ebenso viele Unternehmen setzen gezielte bzw.
personalisierte Werbung ein, wobei damit Werbung für das
eigene Unternehmen als auch für den Kunden angefertigte
Werbung gemeint sein kann. Zu neuen Werbemethoden
gehören Games und Werbeclips, die über Social Media,
vor allem personalisiert und standortbezogen Verbreitung
finden.
21
40
80,8
61,4
28
35
0
71,4
47
18
Innovationsdruck
trifft teilweise zu
20
34
hoher Investitionsbedarf für IKT
81,7
56,9
55,4
60
80
100
Lesehilfe: Ein Anteil von 82 Prozent der Unternehmen im Werbemarkt sieht
gestiegene Anforderungen seitens der Kunden als eine Herausforderung der
Digitalisierung an.
Anforderungen der Kunden und Preisdruck sind
Herausforderungen der Digitalisierung
Ein Großteil der Unternehmen im Werbemarkt sieht ge­­
stiegene Anforderungen seitens der Kunden und einen
steigenden Preisdruck als Herausforderungen der Digita­
lisierung an. Sorge vor vermehrten Urheberrechtsverstößen
äußern 71 Prozent der Unternehmen. Aber auch die rest­
lichen abgefragten Herausforderungen sind für jeweils
mehr als die Hälfte der Unternehmen im Werbeteilmarkt
von Bedeutung.
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