Organisatorisches Nach der Behandlung Die Dauer des stationären Aufenthalts liegt insgesamt bei 5 Tagen. (I.d.R. erfolgt die stationäre Aufnahme an einem Mittwoch, die Entlassung am Montag der darauffolgenden Woche.) Zu Beginn der Therapie dürfen Sie den Kontrollbereich für 24 Stunden nicht verlassen. Allerdings dürfen Sie zu jeder Zeit unseren Garten nutzen. Am 2. Tag Ihres stationären Aufenthalts können Sie die Station verlassen, um z.B. die Cafeteria aufzusuchen und/oder Besuch zu empfangen. Entlassung Anschrift Kontakt Universitätsklinikum Würzburg Zentrum für Innere Medizin (ZIM) Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin Direktor Univ.-Prof. Dr. A. Buck Oberdürrbacher Str. 6 97080 Würzburg Sekretariat Prof. Buck . . . . . . . . . 0931 201-35001 Pflegeteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0931 201-44400 Terminvergabe Fr. Bauer . . . . . . 0931 201-35408 Telefax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0931 201-635000 Information für Patienten Die Radiorezeptortherapie (RRT) mit Lu-177-/Y-90-DOTATATE Eingang ZIM Sobald die Radioaktivität in Ihrem Körper einen vom Gesetzgeber vorgegebenen Grenzwert unterschritten hat und Sie minde-stens 2 Tage auf der Therapiestation verbracht haben, können Sie entlassen werden. Am Tag der Entlassung wird wie üblich um 8 Uhr zunächst im Zimmer die Radioaktivitäts-messung durchgeführt. Anschließend werden Sie von der zuständigen MTA zur abschließenden Ganzkörperszintigraphie begleitet. Im Anschluss an die Szintigraphie finden noch die Visite und ein Abschlussgespräch mit dem/der Stationsarzt/-ärztin statt. Bei Bedarf wird Ihnen eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ausgestellt. Unterwäsche, Nachtwäsche und Strümpfe, die Sie während des stationären Aufenthalts getra-gen haben, werden auf größere Mengen anhaftender Radioaktivität geprüft. Nachsorge Alle 14 Tage sollte beim Hausarzt oder behandelndem Onkologen eine Blutabnahme zur Überprüfung des Blutbilds, der Leber- und Nierenfunktion erfolgen. Außerdem ist nach 8 Wochen die Durchführung einer MAG3-Nierenszintigraphie in unserer Klinik erforderlich. Wir helfen Ihnen gerne bei der Terminvereinbarung Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin www.nuklearmedizin.uk-wuerzburg.de Informationen zur Radiorezeptortherapie Was ist ein Merkelzell-Karzinom? Ablauf der Therapie Patienten, die zu einer RRT mit Y-90/Lu-177-DOTATATE kommen, können an einem Meningeom oder neuroendokrinem Tumor (NET) erkrankt sein. Zu den NET zählt auch das Merkelzell-Karzinom. Das Merkelzellkarzinom ist ein seltener bösartiger Hauttumor, der von den Merkelzellen der Haut ausgeht. q Sie werden in der Regel einen Tag vor Therapie stationär Was ist ein Meningeom? aufgenommen. q Noch ausstehende Diagnostik wird durchgeführt. q Am Therapietag erhalten Sie Medikamente gegen Übelkeit Welches radioaktive Arzneimittel wird verwendet und wie ist die Wirkungsweise? und einen Magensäurehemmer. q Eine halbe Stunde vor Therapiebeginn erhalten Sie eine Infusion zum Schutz der Nieren. Ein Meningeom ist ein gutartiger Hirntumor, der von den Hirnhäuten ausgeht. Was sind neuroendokrine Tumore (NET)? Neuroendokrine Zellen gehören im menschlichen Körper zu den hormonbildenden Zellen und können eine Reihe verschiedener Hormone produzieren. Bei der Zellteilung kann ein Fehler passieren und die Zellen dadurch entarten. Als Folge können bösartige Tumore entstehen. Häufig gehen diese vom Magen-Darm-Trakt aus und produzieren Hormone. Neuroendokrine Tumore sind sehr selten. Sie gehen aus dem sog. neuroendokrinen Gewebe hervor. Dieses befindet sich in vielen Organen des Körpers, zum Beispiel im Magen, dem Darm, der Bauchspeicheldrüse oder auch in der Lunge. Der Ausdruck „neuroendokrin“ weist darauf hin, dass diese Zellen einerseits Ähnlichkeiten mit Nervenzellen aufweisen, zum anderen aber auch Hormone produzieren und in die Blutbahn abgeben können. Das Eiweißmolekül „DOTATATE“ wird an das radioaktive „Lutetium-177“ oder "YTTRIUM-90" gebunden und intravenös verabreicht. Neuroendokrine Tumore und Meningeome tragen in der Regel auf der Zelloberfläche sog. Somatostatin-Rezeptoren (SSTR). Da das „DOTATATE“ dem menschlichen Hormon Somatostatin nachempfunden ist, haftet es an diesen Somatostatin-Rezeptoren auf den Tumorzellen. Durch die ausgesandte Beta-Strahlung von Lu-177 oder anderer Radionuklide kommt es zur Abtötung der bösartigen Zellen. Beim Lu-177 handelt es sich um ein Radionuklid mit kurzer Reichweite und kurzer Halbwertszeit. q Die eigentliche Therapie (intravenöse Infusion des radioaktiven Arzneimittels) dauert ca. 20 Minuten. q Die Therapie findet in ständiger Anwesenheit von Pflege- q q Vorbereitung q Um eine Besetzung der SSTR mit dem oft verwendeten Medikament Sandostatin zu vermeiden, sollte dieses bis zu 6 Wochen vor Therapie (Depot-Präparate) abgesetzt werden. Voruntersuchungen q Gallium-68-DOTATATE-PET/CT zur Über- prüfung, ob die neuroendokrinen Tumorzellen das Eiweißmolekül aufnehmen und eine DOTATATE-Therapie möglich und sinnvoll ist. q Nierenszintigraphie zur Überprüfung der Nierenfunktion. q Laborwerte: z.B. Blutbild, Leber- und Nierenwerte. Links: Stationäre Aufnahme auf der neu bezogenen Isotopenstation q personal und der/dem Stationsärztin/arzt statt. Es werden die Vitalzeichen überwacht. Ihnen wird geraten, ausreichend Flüssigkeit (mind. 3 Liter) zu trinken, um die nicht an Tumorzellen gebundene Radioaktivität möglichst schnell auszuscheiden und eine unnötige Strahlenbelastung der Nieren zu vermeiden. Ca. 1 Stunde nach der Therapie erfolgt ein diagnostisches Ganzkörperszintigramm. Dieses wird während des gesamten stationären Aufenthalts mehrfach wiederholt. Außerdem werden in Ihrem Zimmer regelmäßig Radioaktivitätsmessungen durchgeführt. Hierfür ist in der Zimmerdecke über Ihrem Bett ein Detektor angebracht, der die Radioaktivität in Ihrem Körper misst. Zur Messung bitten wir Sie, sich flach auf Ihr Bett zu legen. Während der Messung wird mittels einer an der Wand angebrachten Fernsehkamera überprüft, ob Sie richtig liegen. Die Kamera ist nur während der Messungen in Betrieb. Die Aktivitätsmessungen finden immer morgens und abends jeweils um 8 Uhr statt. Links: DOTATATE-PET/CT kleiner Tumor, der nur mit dieser funktionellen Bildgebung entdeckt werden kann. Die CT alleine erreicht keine ausreichende Kontrastierung.