Teilchen auf Schleuderkurs – das Zyklotron [1] Die Idee des Zyklotrons als Teilchenbeschleuniger stammt aus dem Jahr 1930 und wurde 1932 erstmals verwirklicht. 1939 erhielt der Amerikaner Ernest Orlando Lawrence (19011958) für die Entwicklung des Zyklotrons den Nobelpreis für Physik. Damals wurden Protonen bis zu 1,5 MeV beschleunigt. Das folgende Bild zeigt dir eines der ersten Modelle, wie man es heute im CERN bei Genf sehen kann: Abb.1: Exponat eines Zyklotrons im CERN Die Grundidee des Zyklotrons besteht darin, dass Ionen vom Zentrum startend immer wieder zwischen zwei halbkreisförmigen Dosen („Dees“) beschleunigt werden während sie zwischendurch in einem (annähernd) homogenen Magnetfeld auf einer halbkreisförmigen Bahn laufen (s. Abb. 1). Die sukzessive größer werdende Geschwindigkeit zwischen den Dosen und die entsprechende Zunahme der Radien der Halbkreisbahnen gleichen sich derart aus, dass sich das Teilchen mit einer bestimmten Kreisfrequenz im Zyklotron bewegt, die man auch als Zyklotronfrequenz ࢌ bezeichnet. 1 [2] Im folgenden hast du die Möglichkeit, die Funktionsweise eines Zyklotrons selbst zu erarbeiten: Öffne dazu die Simulation „Zyklotron“ von Cornelsen. [2a] Starte (Button ►) die Simulation mit den voreingestellten Parametern (Schieber in der Mitte). Beschreibe die Bahn! [2b] Variiere nun nur die magnetische Flussdichte. Welche Veränderungen im Bahnverlauf fallen dir auf? Begründe. [2c] Welchen Einfluss auf den Bahnverlauf hat eine Erhöhung bzw. Erniedrigung der Spannung? Probiere es aus, während du die anderen Parameter in der Grundeinstellung lässt. [2d] Setze nun alle Parameter wieder in die Grundeinstellung zurück. Beobachte nun gezielt das Zusammenspiel zwischen dem elektrischen Wechselfeld und der Bewegung des Teilchens. Was fällt dir auf? Was passiert, wenn du den Frequenzschieber deutlich aus der Grundeinstellung bewegst? Abb. 2: Simulation eines Zyklotrons (Cornelsen-Verlag) 2 [3] Wie du an der Zeigerdarstellung in der Simulation sicherlich bemerkt hast, kann es passieren, dass zwischen der Zyklotronfrequenz der Ionen und der eingestellten Frequenz der Wechselspannung eine deutliche Phasenverschiebung entsteht. Dies hat zwei Gründe: Einerseits trägt das Abklingen der magnetischen Flussdichte aufgrund von Inhomogenität nach aussen dazu bei. Andererseits spielt der relativistische Massenzuwachs der Teilchen eine Rolle. Dieser bewirkt ein allmähliches Absinken der Beschleunigung der Ionen aufgrund ihrer allmählich zunehmenden Masse. Daher hat man weitere Formen von Beschleunigern entwickelt, bei denen man versucht diese Einflüsse zu regulieren: Beim Synchrotronzyklotron sorgt man dafür, dass man die angelegte Hochfrequenz während des Flugs der Ionen nach aussen hin leicht abklingen lässt. Damit passt sich der Beschleuniger an die allmähliche Abnahme der Zyklotronfrequenz aufgrund des relativistischen Massenzuwachses an. Beim Isochronzyklotron wächst nach aussen das magnetische Feld entsprechend dem relativistischen Massenzuwachs. Die vertikale Fokussierung wird dann durch spiralförmige Magnetsektoren erreicht . 3