Bedeutung der Übergangsmetalle in der Biologie Von Martin Lüders und Alexander Kröcker Inhalt - - Was sind Übergangsmetalle? Biologisch relevante Übergangsmetalle Mangelerscheinungen Überdosis Quellenangaben Was sind Übergangsmetalle? - - - Elemente der Nebengruppen des PSE Metalle: - hohe Schmelzpunkte, Siedepunkte und Verdampfungswärme - überwiegend gute elektr. Leiter Vielfache Anwendung aufgrund ihrer unterschiedlichen Ansprüche bezüglich ihrer mechanischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften (z.B. als Pigmente) Schrittweise Besetzung von d-, bzw. f- Orbitalen der jeweiligen Unterschale in einer Periode von Element zu Element Biologisch relevante Übergangsmetalle - Vanadium Chrom Molybdän Wolfram Eisen Mangan Kobalt Nickel Kupfer Zink Vanadium Essentiell für Menschen, Tiere und Pflanzen -Beim Mensch: vorhanden in Zellkernen und Mitochondrien -Anreicherung von V durch Seescheiden im Meer bis zur millionenfachen Konzentration -Akkumulierung von V durch Fliegenpilze -In anionischer Form: Inhibierung und Stimulierung von Enzymen -In kationischer Form: Wechselwirkung mit Proteinen - Chrom - - - Essentiell für den Menschen und andere Säugetiere Bedeutend, zusammen mit Insulin und Glukagon, für den Glucoseabbau im Blut Giftig nur Chrom (VI)- Verbindungen Molybdän Für Menschen und Tiere essentiell -Molybdänverbindungen als Atmungskatalysatoren -Begünstigt Fluorideinlagerung im Zahnschmelz -Bestandteil der Enzyme Nitrogenase und Nitratreduktase, beteiligt an der Stickstofffixierung - Wolfram - - Für Menschen und Tiere nicht essentiell (vermutlich) Toxisch „Antagonist des Molybdäns“, bewirkt Aktivitätsverlust der molybdänhaltigen Atmungskatalysatoren Eisen Essentiell für alle Organismen -Herauslösen des Eisens aus der Nahrung durch Magensäure -Teilweise Resorption durch den Darm -Als Transferrin Transport ins Blut und anschließend Aufbau von: - Hämoglobin (Knochenmark; 75%, Sauerstofftransport) - Ferritin (Leber; 16%, Energiespeicherung) - Myoblobin (Muskeln; 3%, Sauerstoffspeicherung) - Cytochrom (Muskeln; 0,1%, Elektronen- und Energieübertragung) - Catalase (0,1%) und andere eisenhaltige Enzyme → wichtig für Atmungs- und Sauerstofftransportvorgänge - Eisen - - In Pflanzen: Beeinflussung von eisenhaltigen Enzymen bei der Photosynthese und Chlorophyllbildung Bei der Stickstofffixierung wichtig für Nitrogenase (Enzym → Reduktion von Luftstickstoff zu Ammoniak) Mangan - - Essentiell für den menschlichen Körper & die Photosynthese - Aufbau von Knorpel und Knochengewebe - Blutgerinnung (Prothrombin) Kein geklärter Mechanismus bei PS II -Oxidationsstufen zwischen +II und +IV -Mn als Ladungsakkumulator - Keine Erzeugung von toxischen Zwischenstufen - Frei werdende Elektronen benötigt für PS I Kobalt Essentiell für den menschlichen Körper -Bestandteil des Vitamins B12 -Beteiligung an der Bildung roter Blutkörperchen Nickel - Vermutlich essentiell für den menschlichen Körper - Bildung von Hormonen (Urease) - Aufbau von Nukleinsäure im Zellkern Kupfer Essentiell für den menschlichen Körper -Beteiligung an der Bildung von roten Blutkörperchen -Pigmentstoffwechsel - an der Funktion des Zentralen Nervensystems beteiligt Zink Lebenswichtiges Spurenelement - Synthese von DNS und RNS - Neurotransporter - Beeinflusst die Sinnesorgane - Zentralatom im Insulin -Mangel führt zu Stoffwechselstörungen und Diabetes - Stoffwechselbeteiligung von Vitamin A - Synthese von Retinol-bindendes Protein in der Leber Zink -Transport erfolgt über Blutplasma als Zink-Alumin-Komplex -Der menschliche Körper enthält ca. 2g Zn -Zinkspiegel sinkt nach jedem Entzündungsprozess Mangelerscheinungen - Blutarmut Unausgeglichener Hormonhaushalt Zuckerunverträglichkeit Wachstumsstörungen Müdigkeit Starker Harndrang Überdosis Schädigung des Zentralen Nervensystems - Allergien - Herz-Muskel-Schäden - Graue Hautfärbung - Verdauungsstörungen - Bildung von Krebszellen - Gichtähnliche Symptome → Hierbei gilt allerdings, dass die Dosis den Effekt macht - Quellen - - Holleman, Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage www.onmeda.de www.novafell.de Mortimer, Müller: Chemie, 9. Auflage www.uni-heidelberg.de www.wissenschaft.de