Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.1 Motoren und Antriebe Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.2 Motoren, Getriebe und Sensoren Energiezuführung Spindel Schaltschrank, Steuerung und Regelung Führungen und Lager x-Schlitten y-Schlitten Arbeitsspindel und z-Achse Werkzeugmaschinen Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.3 Geschwindigkeitssensor Stromsensor LTN Elektromotor O&Q Getriebe Positionssensoren (absolut / relativ codiert) Komponenten eines Antriebs 18.12.2008 Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack AWZM.4 18.12.2008 Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack AWZM.5 Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.6 2 - 0066 - 0 Salje Aufbau und Lösungsmöglichkeiten für WZM-Hauptantriebe 18.12.2008 Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack AWZM.7 18.12.2008 Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack AWZM.8 Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.9 Motoren für Haupantriebe Elektrische Motoren Lineare elektrische Motoren DSLinearmotor Gleichstrommotor Hydraulische Motoren Rotatorische elektrische Motoren Synchronmotor Asynchronmotor Lineare hydraulische Motoren Zylinder Axialkolbenmotor Rotatorische hydraulische Motoren Flügelzellenmotor Radialkolbenmotor 2 - 0068 - 1 Weck Gliederung der Motoren für Hauptantriebe 18.12.2008 Grundprinzipien elektrischer Antriebe Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack AWZM.10 Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 Ladungen sind Quellen oder Senken AWZM.11 Coulombsches Gesetz: q1 q2 r2 − r1 F= 4 π ε r ε 0 r 2 r2 − r1 1 E F q2 q1 + r1 Vakuum εr=1 - Elektrisches Feld: E= r2 1 q1 F = e 2 r q2 4 π ε r ε 0 r Influenzkonstante: 2 −12 ε 0 := 8,854 10 ( As ) / Nm 2 Elektrisches Feld I Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.12 F 1 q1 r2 − r1 = q2 4 π ε rε 0 r 2 r2 − r1 Arbeit im elektrischen Feld: ∆W P2 q2 F = ∫ ds = ∫ E ds q S 2 S Potenzial elektrisches Feld: E ds P2 P2 P1 u12 = ∫ E ds = − ∫ E ds u12 P1 P1 Wegunabhängigkeit des Potenzials ∫ E ds = 0 S Elektrisches Feld II Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.13 Eine bewegte Ladungen im magnetischen B-Feld erfährt die Lorentz-Kraft: N v q F = q ( v × B) B F S Infolgedessen wird die Ladung in Richtung der Kraft abgelegt. Lorentz-Kraft auf Ladungen Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.14 i2 i1 S N H1 q1 + N l S q2 - H2 d µ r µ0 l F= i1 i2 2π d Kräfte zwischen stromdurchflossenen Leitern Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 Keine Quellen und Senken AWZM.15 S N i H q + Vakuum Um eine bewegte Ladung entsteht ein quellenfreies geschlossenen magnetisches H-Feld. Magnetisches Feld I Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.16 S Durchflutungssatz i1 ik ∫ H ds = ∑ i k S ○ iK H ds Das Umlaufintegral der magnetischen Feldstärke H ist gleich der Summe der vom Weg S eingeschlossenen Ströme. Magnetisches Feld II Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.17 Die Stromsumme wird auch als magnetomotorische Kraft (MMK) bezeichnet. Spule + + + + + + + + + + . . . . . . . . . . w-Windungen MMH: = Θ = i w Magnetisches Feld III Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.18 Ein Magnetfeld ist stets mit einem Stromfluss verbunden. H Ausgerichtete atomare Ringströme erzeugen das makroskopische magnetische Feld eines Stabmagneten (Weißsche Bezirke). Magnetische Feldlinien sind geschlossene Feldlinien. Das Feld ist quellenfrei (divH = 0). Magnetische Felder i Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 B = µr µ0 H AWZM.19 1 µr = ≈ 1 1 µ0 = 4 π 10−7 Vakuum Luft, Kupfer, Öl ferromagnetische Materialien Vs Am Magnetische Flussdichte Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.20 BxS Materie stationäre Kennlinie Remanenz Koerzitivkraft Neukurve xI H Führungen Speicherung Leben Erinnerung usw. Lager Getriebe Laser opt. Kristalle Hystereseverhalten Nicht lineares Verhalten Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 • Die relative Permeabilität εr ist >> 1 AWZM.21 (103 bis 105) . • Die Permeabilität ist eine Funktion der Feldstärke H . • Bei großen Feldstärken tritt Sättigung auf (keine Ausrichtung mehr möglich). • Die Sättigungsmagnetisierung ist temperaturabhängig (Curie-Punkt). • Oberhalb einer bestimmten Temperatur verlieren magnetische Materialen irreversibel ihre magnetischen Eigenschaften (Curie-Temperatur). • Magnetische Materialen zeigen Hystereseeigenschaften (Vorgeschichte, Gedächtnis). Eigenschaften des Ferromagnetismus Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.22 xS B Permanentmagnete werden bei Überlastungen der Elektromaschinen entmagnetisiert Permanentmagnete werden bei einer Übertemperierung entmagnetisiert Entmagnetisierung xHI Sukzessive Verringerung der Wechselfeder Entmagnetisierungsmöglichkeiten und -Gefahren 18.12.2008 Sättigungseffekte (Ausrichtung der magn. Kreisströme) weiche magnetische Werkstoffe Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack AWZM.23 Fläche ist proportional zur Ummagnetisierungsenergie harte magnetische Werkstoffe Weiche und harte magnetische Werkstoffe Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.24 B Magnetischer Fluss dΦ = B d a Φ = ∫ B da A da B Quellenfreiheit Ferromaterialen konzentrieren die magnetischen Feldlinien. Sie sind quasi die Leiter der magnetischen Flüsse analog zum Stromleiter der elektrischen Ströme. ∫ B da = 0 A Magnetischer Fluss Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.25 B, H Hn = An Bk µk N , Bk ∑µ n =1 k ln = ∑ ik ○ Φn ln = ∑ ik ∑ n =1 µ n An ○ µn . + N i ln Hohe Permeabilität ⇒ Magn. Fluss überwiegend im magn. Kreis (Streufluss vernachlässigbar). Strecken sind mittlere Weglängen N ∑H n =1 n ln = ∑ ik ○ N 1 Φ∑ ln = ∑ ik n =1 µ n An ○ Magnetischer Widerstand I Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.26 B, H Magnetischer Widerstand: µn . + An i N RM ges = ∑ RM n , n =1 RM n ln = µ n An ln Magnetomotorische Kraft: Θ = ∑ ik = i w ○ Φ RM ges = Θ Analogie zu elektrischen Netzwerken: Φ ≡ i , RM ges ≡ R , Θ = u Magnetischer Widerstand II Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 S AWZM.27 Wirbelströme in Leitern Induktion von Spannungen in Leiterschleifen (EMV) Koppelung der Felder A B E ds uI = − ∂Φ ∂t II. Maxwellsche Gleichung ∂B ∫S E ds = − ∫∫A ∂t da Elektromagnetische Felder I A = const. Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.28 Lichtgeschwindigkeit im Vakuum c= 1 µ0 ε 0 Zeitlich veränderliche Felder treten stets als gekoppelte elektromagnetische Felder auf (Maxwellsche Gleichungen). Mit zunehmender Frequenz werden die Ströme und Felder auf Oberflächen verdrängt (Skineffekt, Asynchronmotor). Im GHz-Bereich liegt ein quasioptisches Verhalten vor. Elektromagnetische Felder II Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.29 + - Ruht der Beobachter relativ zu den Ladungen, so sieht er ein elektrisches Feld. Bewegt sich der Beobachter relativ zu den Ladungen, so sieht er ein magnetisches Feld. Dies macht deutlich, dass elektrische und magnetische Felder im Grunde nicht unterscheidbar sind. Deshalb spricht man von elektromagnetisches Feldern. Relativität und Elektromagnetische Felder Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.30 B µ r1 µ r2 B1 = B 2 = B B2 A 1 1 F= − 2 µ 2 µ1 B µ r1 µ r2 H1 = H 2 = H H2 A F= ( µ1 − µ2 ) 2 Anwendungen: Relais, Sicherungsautomaten, Fehlerstromschutzschalter usw. Kräfte im magnetischen Feld Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.31 l=vt i ∑q = i t N v ∑q = i l l F Lorentz-Kraft BB S F = v∑ q × B = i l × B Lorentz-Kraft auf Leitersysteme Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.32 Wicklungsbezogene Größen N M i B Fa A Fb = i l b × B M b = rb × Fb Fa = −Fb M a = −rb × Fa 2r M = Mb + M a M = 2 r × (l × B ) i l Fb B S Drehungen mit der Periodendauer T 2π sin( A, B) = sin (ω t ) , ω = T w-Wicklungen M = w A i sin( A, B) Lorentz-Kraft auf Spulensysteme (Motor) Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 R uI M i AWZM.33 Im Leiter befinden sich Elektronen, die durch die bewegte Spule bzw. N die Lorentz-Kraft beschleunigt B werden. Die Atomkerne sind im Metallgitter des Leiters gebunden, 2r so dass eine Ladungstrennung erfolgt. Fa A v l Fb B S uI = − w B A ω cos(ω t ) Diese Ladungstrennung erzeugt ein elektrisches Feld Ee und eine Columbsche-Kraft Fe = q Ee , die der Lorentz-Kraft entgegenwirkt. Die Verschiebung vollzieht sich so lange, bis die Kräfte im Gleichgewicht stehen: q ( v × B ) + q Ee = 0 Lorentz-Kraft auf Spulensysteme I (Generator) Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.34 Unter Last fließt ein Strom, dessen Vorzeichen negativ ist (Verbraucherzählpfeilsystem ⇒ Generator). N R uI M i B Fa A 2r v l Fb B S Das System wird zum Generator und die Kraft- und Momentenvorzeichen wechseln ebenfalls. Insofern wird auch mechanisch ein PR = M ω Leistungsbedarf auftreten, der im verlustfreien Fall elektrisch von der Ohmschen Last vollständig in Wärmeleistung umgesetzt wird. Lorentz-Kraft auf Spulensysteme II (Generator) Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.35 Feldschwächung N Feldstärkung F, v F Aktion Reaktion Der induzierte Strom muss so gerichtet sein, dass sein Magnetfeld die Leiterbewegung zu hemmen sucht. S Lensche Regel Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.36 A l R =σ A l w-Windungen i R uR = R i L di uL = L dt i L = wΦ Elektrisches Ersatzschaltbild eines Spulensystems Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.37 B,H . + An µn i ln Sämtliche Windungen umfassen den gleichen Fluss und der magnetische Widerstand ist berechenbar (Näherung für homogene streuarme magnetische Felder) RM ges = Def.: Induktivität wφ L= i wi φ wi ⇒φ = RM ges w2 ⇒L= RM ges Induktivität Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 +n Motorbetrieb Generator AWZM.38 II I +M -M III IV 2 - 0105 - 1 -n Betriebszustände von Antrieben P=Mω Dr.-Ing. habil. Jörg Wollnack 18.12.2008 AWZM.39 labil Betriebspunkt M M M − ML = 0 3 ML 2 Statisch stabiler Betrieb 1 n dM L dM > dn dn stabil Motor- und Lastkennlinien