Knochentumore der Hand Bösartige Knochentumore der Hand sind sehr selten. Von 1972 bis 2010 wurden im Tumor Referenz Zentrum von Basel, welches auch die Tumoren von Deutschland und Österreich erfasst, nur gerade 37 Fälle registriert: Chondrosarcom: 28 Osteosarcom: 3 Ewing Sarcom / PNETs: 3 Synovialsarcom: 1 Leiomyosarcom: 1 Pleomorphes Sarcom 1 Viel häufiger finden wir gutartige Knochentumore, wobei das Enchondrom mit gut 50% am Häufigsten vorkommt. Chondrosarcom Klinik: Finden sich v.a in den Metacarpalia und den Grundphalangen. Es kommt zu Verdickungen des Knochens, erodieren und zerstören die Kortikalis und infiltrieren die umgebenden Weichteile. Es tritt am häufigsten in der sechsten Lebensdekade auf ( Echondrom 4. Lebensdekade), verursacht Schmerzen und eine lokale Schwellung. Im Röntgen zeigen sich die Verdickungen und Aufhellungen mit Mikroverkalkungen, Ring- und Bogenbildungen. Die Histologie bestätigt hyaline Knorpelwucherungen welche den Knochen zerstören. Therapie: Vollständige grosszügige Resektion; bei nur knapper Resektion liegt die Rezidivrate bei bis zu 50%. Adjuvante Chemotherapie. DD: Enchondrom , periostales Chondrom, Weichteilchondrome. Osteosarcom Klinik: Das Osteosarcom der Hand ist extrem selten, weshalb in der Literatur nicht einmal 50 Fälle beschrieben sind. Es tritt am Häufigsten in der 5. Lebensdekade auf; verursacht Schwellung und Schmerzen über Wochen bis Monate. Die atypischen Tumorzellen produzieren Osteoidmasse. Histologisch gibt es eine osteoblastische, fibroblastische oder chondroblastische Differenzierung. Radiologisch finden sich Osteolysen und eine Ausdünnung resp. Zerstörung der Kortikalis . Therapie: High-grade Osteosarcome bedürfen einer Neoadjvanten Chemotherapie gefolgt von einer extremitätenerhaltenden R0- Resektion und nachfolgenden Adjvanten Chemotherapie, da von Mikrometastasen v.a. in der Lunge ausgegangen werden muss. COSS 96 - oder EURAMOS Behandungs-Protokoll. DD: Benigner intraossärer Riesenzelltumor; Aneurysmatische Knochenzyste; Riesenzellgranulom; floride reaktive Periostitis; Nora-Läsion oder BPOP (=bizarre parostale osteochondromatöse Proliferation). Ewing Sarcom Klinik: Nur in 1% aller Ewing Sarcome ist das Handskelett betroffen. Betroffen sind dann v.a die Metacarpalia und die Phalangen. Es handelt ich um einen neuroektodermalen Tumor positiv für CD99, FLI-1 und Vimentin. Radiologisch imponiert eine Aufsplitterung oder Lamellierung des Periostes und kortikale Destruktion sowie eine diffuse Osteolyse und Weichteilschwellung. Therapie: Neoadjuvante Chemotherapie, danach Tumorresektion und adjuvante Chemotherapie und ev.Radiotherapie DD: Osteomyelitis; Metastasen z. B. Neuroblastom, Rhabdmyosarcom, Kleinzelliges Lungenkarzinom Literatur: Baumhoer D, Jundt G. tumours of the hand: a review on histology of bone malignancies. J Hand Surg Br.2010, 35E: 354-361