Nanotransporter liefern Wirkstoffe direkt in infizierte Zellen

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Biotechnologie / Life Sciences
Nanotransporter liefern Wirkstoffe direkt in infizierte Zellen
Plattformtechnologie der Rodos Biotarget GmbH ermöglicht Einsatz erprobter Wirkstoffe
auch gegen multiresistente Krankheiterreger
Hannover, 8. Juli 2016. Die Rodos Biotarget GmbH, gegründet 2008 in Hannover, hat ein
Verfahren entwickelt, das Ärzten und Pharma-Firmen im Wettlauf um neue Medikamente zur
Behandlung von Infektionskrankheiten einen veritablen Vorsprung verschaffen könnte: Die
TargoSphere-Nanotransporter bringen Arzneimittel gezielt in die Zellen, in denen sie wirken
sollen. Damit ermöglicht das biopharmazeutische Unternehmen, gefährliche Keime trotz
zunehmender Medikamentenresistenz erfolgreich zu bekämpfen.
TargoSpheres liefern Wirkstoffe an der richtigen Stelle ab
Mit ihrer Plattformtechnologie sorgt die Rodos Biotarget GmbH dafür, dass Arzneimittelwirkstoffe
in genau diejenigen Zellen gelangen, in denen sie benötigt werden. Dazu verpackt das
Unternehmen die Substanzen in winzige Container, die TargoSpheres. Diese Nanotransporter
bestehen aus natürlichen Fettmolekülen, den Lipiden. Sie sind komplett biokompatibel und somit
rückstandsfrei umweltverträglich. Auf ihrer Oberfläche tragen sie sogenannte Targeting-Liganden,
vergleichbar mit Adressaufklebern auf Paketen. Sie bestehen aus naturidentischen Stoffen, wie
Zuckern oder Eiweißen, und sorgen dafür, dass die TargoSpheres ihre „Fracht“ an der richtigen
Stelle abliefern. Denn sie binden nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip ausschließlich an den
passenden zellulären Rezeptoren. Der Nanotransporter wird festgehalten und in die Zielzelle
eingeschleust, in der schließlich der Wirkstoff freigesetzt wird.
Maßgeschneiderte Nanotransporter aus dem Baukasten
In den TargoSpheres lassen sich sehr unterschiedliche Substanzen verkapseln: ‚Klassische’
kleine Moleküle wie Antibiotika, Virostatika und Zytostatika ebenso wie neuartige Wirkstoffe auf
der Basis von Proteinen, Antikörpern, Peptiden, RNA-Molekülen, DNA-Plasmiden und anderen
Makromolekülen. TargoSpheres werden nach dem Baukastenprinzip hergestellt und können für
den jeweiligen Anwendungsfall maßgeschneidert werden. „Spezielle TargoSphere-Varianten
könnten etwa die bessere Behandlung von Krebserkrankungen, bakteriellen und viralen
Infektionen sowie Autoimmun-, Leber- und neurologischen Erkrankungen ermöglichen“, erläutert
Dr. Marcus Furch, Mitgründer und CEO der Rodos Biotarget GmbH. „Auch die Entwicklung von
neuen oder wirksameren Impfmethoden ist denkbar.“
Zunehmende Bedrohung durch Multiresistenzen
Multiresistente Keime werden weltweit immer mehr zum Problem. Mittlerweile können zahlreiche
Bakterien und Viren mit den verfügbaren Arzneimitteln – Antibiotika bzw. Virostatika – nicht mehr
bekämpft werden. Es ist ein Wettlauf mit gefährlichen Konsequenzen: Schon 1945, also weniger
als 20 Jahre nach der Entdeckung des Penicillins im Jahre 1928 durch Alexander Fleming, wurde
in einer Fachzeitschrift zum ersten Mal die Resistenz eines Bakteriums gegen das Antibiotikum
beschrieben. Jahrzehntelang war das unproblematisch; es standen ausreichend spezielle
Medikamente, sogenannte Reserve-Antibiotika, zur Verfügung, die im Falle einer Resistenz
eingesetzt werden konnten. Doch diese Arzneimittel versagen mittlerweile viel zu oft. Am 19. Mai
2016 warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO): Wenn nicht bald neue, hochwirksame
Medikamente auf den Markt kommen, werden 2050 zehn Millionen Menschen jährlich aufgrund
von Antibiotika-Resistenzen versterben. Der Fachverband Infectious Diseases Society of
America (IDSA) appellierte bereits im Jahre 2010 an Wissenschaft und Pharma-Firmen, bis zum
Jahre 2020 zehn neue Antibiotika zu entwickeln. Diese „10 × '20“-Initiative ist aber leider
© Rodos Biotarget GmbH, 2016
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gescheitert. Antibiotika befinden sich kaum in den Forschungs- und Entwicklungspipelines der
pharmazeutischen Unternehmen, stellt die IDSA fest: Geringe Renditen sowie die nicht
vorhersagbaren und oft nicht umsetzbaren Zulassungsverfahren der U.S. Food and Drug
Administration (FDA) hätten viele Arzneimittelhersteller dazu veranlasst, den Antibiotikamarkt zu
verlassen.
Lösung liegt in neuen Medikamente mit neuen Wirkmechanismen
„Dass Bakterien Resistenzen gegen Antibiotika ausbilden, ist eine biologische
Selbstverständlichkeit“, erklärt Dr. Robert Gieseler-von der Crone, Chief Scientific Officer (CSO)
und Mitgründer der Rodos Biotarget GmbH: Resistente Bakterien überleben die Konfrontation mit
dem Wirkstoff – und vermehren sich dann weiter. „Grundsätzlich ist die Situation bei gefährlichen
Virusinfektionen sogar problematischer als bei bakteriellen Infekten. Grund ist die deutlich
kürzere Generationszeit der Viren. Diese Krankheitserreger können sehr schnell Resistenzen
gegen Virostatika ausbilden, denn die Selektion erfolgt somit ungleich schneller als bei
Bakterien.“ Notwendig sind daher neue Medikamente mit neuen Wirkmechanismen und
Angriffspunkten. „Bis diese auf dem Markt sind, müssen wir uns Zeit erkaufen“, sagt Dr. Robert
Gieseler-von der Crone. Dazu sind neue Behandlungsstrategien erforderlich, wie sie die Rodos
Biotarget GmbH anbietet.
Nanotransporter bringen Antibiotikum schneller in infizierte Zellen ein
Wenn multiresistente Bakterien mit den gängigen Antibiotika nicht mehr bekämpft werden können,
dann liegt das daran, „dass sie die Wirkstoffe entweder wie über eine Schleuse rasch aus sich
selbst wieder hinausbefördern oder aber mit Hilfe von Enzymen abbauen können“, erläutert Dr.
Robert Gieseler-von der Crone. Die TargoSpheres bewirken, dass das Antibiotikum gezielt in die
infizierten Zielzellen eingebracht wird, so dass dort eine wesentlich höhere Wirkstoffkonzentration
erreicht wird als mit dem „unverpackten“ Medikament möglich wäre. Damit versagen die
Resistenzmechanismen, und das Bakterium stirbt ab, so der CSO: „Wir haben dazu bereits
Tierversuche durchgeführt, die sehr vielversprechend verlaufen sind.“
TargoSphere-Technologie geht in die klinische Testung
Das Unternehmen arbeitet derzeit am Einsatz der TargoSpheres in verschiedenen
Therapiefeldern und mit vielen Wirkstoffen. Die Rodos Biotarget GmbH kooperiert dabei mit
Pharma-Firmen auf der Basis von Entwicklungskooperations- und Lizenzierungsvereinbarungen.
Solange das Verfahren durch die industriellen Partner nicht kommerziell genutzt wird, bleiben die
Einnahmen allerdings vergleichsweise gering; sie bewegen sich derzeit im sechsstelligen Bereich.
Mittelfristig will das Unternehmen sowohl die Einnahmen als auch den Firmenwert deutlich
steigern. Die Rodos Biotarget GmbH will daher in Kürze eine erste, bereits genehmigte klinische
Studie mit TargoSpheres beginnen. Die dazu benötigten Finanzmittel sollen per Crowdfunding
über die Plattform Seedmatch eingeworben werden.
Über Biotarget GmbH
Die Rodos Biotarget GmbH hat ein Verfahren entwickelt, das den gezielten und effizienten Wirkstofftransport mit
Nanotransportern ermöglicht. Es eignet sich für prophylaktische und therapeutische Anwendungen in diversen
Krankheitsfeldern, in denen ein hoher medizinischer Bedarf besteht – so z. B. Krebs, chronische Infektionen,
Autoimmunerkrankungen und neurologische Erkrankungen.
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Die TargoSphere -Technologieplattform beruht auf biologisch verträglichen und durch den Organismus
abbaubaren Lipid-Nanotransportern. Die Rodos Biotarget GmbH bietet das System der pharmazeutischen
Industrie als „Baukasten“ an; spezifische Additive und Komponenten der Nanotransporter können
maßgeschneidert an das medizinische Ziel angepasst werden. Der sphärische Körper kann zudem dafür optimiert
werden, eine verlängerte Blutzirkulation und/oder eine verzögerte Freigabe seiner transportierten Wirkstoffladung
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zu ermöglichen. Mit Hilfe von Oberflächenliganden docken die TargoSpheres an die gewünschten Zielzellen an
und schleusen in ihnen verpackte Wirkstoffe selektiv in diese Zellen ein. Sie verbessern die Pharmakokinetik und
Pharmakodynamik sowie das Sicherheitsprofil eines Wirkstoffes.
Bei der Kommerzialisierung der patentgeschützten Technologieplattform setzt die Rodos Biotarget GmbH in
erster Linie auf Kooperationen mit bedeutenden Pharma-Firmen. Zusätzlich treibt das Unternehmen auch zwei
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hauseigene Projekte voran: TargoBiotics für die Behandlung intrazellulärer bakterieller Infektionen und
TM
TargoVir zur Therapie chronischer Viruserkrankungen.
© Rodos Biotarget GmbH, 2016
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Weitere Informationen: http://www.biotargeting.eu
Bildmaterial zum Download (ca. 5 MB):
http://datas.weichertmehner.com/rodosbiotarget.zip
Nutzung für Medien honorarfrei.
Kontakt zum Unternehmen:
Dr. Marcus Furch, MBA
CEO / Managing Director
Tel.: +49 (511) 72738835
Fax: +49 (511) 2147076
[email protected]
Rodos Biotarget GmbH
Medical Park Hannover
Feodor-Lynen-Str. 31
D-30625 Hannover / FRG
www.biotargeting.eu
Kontakt für Medienvertreter:
WeichertMehner Unternehmensberatung für Kommunikation & Co. KG
Mathias Rentsch
Tel.: +49 (351) 50140200
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© Rodos Biotarget GmbH, 2016
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