Masern, Mumps, Röteln, Windpocken und Meningokokken

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Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin, Allergologie
Dr. med. Kurt Burger, Susanne von Herder
Bahnhofstr. 26, 70806 Kornwestheim
Aufklärung zur Schutzimpfung gegen
Masern-Mumps-Röteln, Windpocken und Meningokokken Gruppe C
ab den 12. Lebensmonat (U6)
Masern sind eine häufig schwer verlaufende Krankheit, die leicht von Mensch zu Mensch übertragen wird.
Sie geht mit hohem Fieber, Husten, Bindehautentzündung und einem typischen Hautausschlag einher; die
Erkrankung dauert etwa zwei Wochen. Häufig treten als Komplikation Lungenentzündungen sowie Mittelohrentzündungen auf. Bei etwa einem von 1000 bis 2000 Masernkranken tritt eine Hirnentzündung auf, die
in Einzelfällen zu bleibender geistiger und körperlicher Behinderung führen kann. Erwachsene sind durch
Masern besonders gefährdet, bei ihnen treten diese Komplikationen gehäuft auf.
Mumps ist eine Viruserkrankung die mit Fieber, Kopfschmerzen und einer Schwellung der Speicheldrüse
(„Ziegenpeter“) einhergeht. Bei zumindest jedem zehnten Mumpskranken tritt zusätzlich eine Entzündung
der Hirnhäute (Meningitis) und gelegentlich des Gehirns (Enzephalitis) auf. Eine zwar seltene, aber typische
Komplikation des Mumps ist ein Hörverlust. Bei jedem vierten Jugendlichen oder erwachsenen Mann tritt
eine Schwellung und Entzündung der Hoden auf, die selten auch zu Unfruchtbarkeit führen kann.
Röteln sind eine meist leicht verlaufende Viruserkrankung, die mit Fieber, Hautausschlag und Lymphknotenschwellung einhergeht. Treten Röteln während der Schwangerschaft auf, so kann die Infektion auf
das Kind im Mutterleib übergehen und insbesondere Missbildungen an Auge, Ohr, am Herzen sowie Gehirn
verursachen. Nicht selten verläuft die Infektion mit Rötelnvirus jedoch ohne Krankheitserscheinungen; auch
diese Menschen sind für ihre Umgebung ansteckungsfähig.
Meningokokken werden von Mensch zu Mensch mit der Atemluft übertragen. Sie können verschiedene
Krankheitsbilder auslösen, am häufigsten ist die Hirnhautentzündung bei Säuglingen und Kleinkindern
(Meningitis). Diese lebensgefährliche Krankkeit beginnt plötzlich mit hohem Fieber, Erbrechen, starken
Kopfschmerzen und Nackensteife. Auch Krämpfe und Lähmungen könen auftreten. Bewusstseinstrübung,
punktförmige Hautblutungen und Kreislaufkollaps sind Hinweise auf einen lebensbedrohliche Krankheitsverlauf. Entscheidend ist eine möglichst frühe antibiotische und Intensiv-Behandlung, anderenfalls drohen
bleibende Nervenschäden (z.B. Taubheit, Blindheit, Lähmungen). Aber auch eine rechtzeitig begonnene
Behandlung kann den Tod oder schwere Dauerschäden nicht immer verhindern.
Windpocken ist eine Viruserkrankung, die über die Luft übertragen wird. Typische Krankheitsanzeichen
sind fieberhafte, unangenehm juckende Hautausschläge, die etwa 11-22 Tage nach der Ansteckung auftreten. Bei harmlosen Verlauf bleiben sie ohne Folgen und heilen relativ schnell wieder ab. Durch Aufkratzen der Hautausschläge kann es zu Entzündungen und Vernarbungen kommen. Am höchsten ist das
Komplikationsrisiko bei Erkrankungen im 1. und nach dem 16. Lebensjahr. In einem von 4.000
Windpockenfällen kommt es zu einer Erkrankung des Kleinhirns mit der Folge von
Gleichgewichtsstörungen; die Prognose ist gut. Schwere teilweise lebensbedrohliche Verläufe können bei
Kindern mit Abwehrschwächen auftreten. Auch Patienten mit Neurodermitis sind durch bakterielle
Superinfektion besonders gefährdet. Gefährlich sind Windpocken auch in der Schwangerschaft: Eine
Infektion in den ersten 5 Monaten kann schwere Fehlbildungen des Kindes verursachen. Bei Infektion der
Mutter kurz vor der Geburt kann es beim Kind zu einer Windpockenerkrankung mit schwerem Verlauf und
Folgeschäden kommen.
Wer soll nicht geimpft werden?
Wer an einer akuten, behandlungsbedürftigen Krankheit mit Fieber (über 38,5°C) leidet, soll nicht geimpft
werden. Wenn nach einer früheren Impfung gegen einen oder mehrere der im Kombinationsimpfstoff enthaltenen Erreger Krankheitssymptome aufgetreten waren, berät der impfende Arzt die Eltern über die Notwendigkeit und die Möglichkeit einer Impfung. Dies gilt ebenso für chronisch kranke Kinder oder Kinder,
bei denen der Verdacht auf eine chronische Erkrankung besteht.
Mögliche Reaktionen nach der Impfung
Masern-Mumps-Röteln:Während oder kurz nach der Masern-Mumps-Röteln-Impfung kann ein leichtes
Brennen, eine Schwellung oder Rötung an der Impfstelle auftreten. Etwa 6 bis 14 Tage nach der Impfung
kommt es häufig zu einer kurz andauernden Temperaturerhöhung von ein bis zwei Tagen, verbunden mit
Abgeschlagenheit und Hautausschlag, eventuell sind die Augen oder die Luftröhre gereizt. Gelegentlich
kommt es zur Schwellung der Speicheldrüse oder der Lymphknoten; bei älteren Jugendlichen und
Erwachsenen werden vorübergehend Gelenkbeschwerden beobachtet. In Einzelfällen können auch der
Hoden oder die Bauchspeicheldrüse betroffen sein. Die Impfreaktionen verlaufen leicht und machen in der
Regel keine ärztliche Behandlung erforderlich.
Meningokokken: Nach Impfungen kann es neben der erstrebten Immunität und damit dem Schutz vor Erkrankungen häufig nach der Impfung zu einer Rötung, Druckempfindlichkeit und Schwellung kommen. Dies
ist Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstoff und tritt meist innerhalb von
zwei bis drei Tagen, selten länger anhalten, auf. Selten sind diese Lokalreaktionen stärker, so dass eine
Bewegungseinschränkung auftritt. Ebenfalls innerhalb von ein bis drei Tagen kann es auch zu Allgemeinsymptomen wie einer Temperaturerhöhung bis zu 38°C (selten bis 39,5°C), Reizbarkeit,
Schläfrigkeit, unruhigem Schlaf oder Magen-Darm-Beschwerden kommen.
Windpocken: Häufig, vor allem bei Erwachsenen nach der 2. Impfung, kann es zu vorübergehender leichter
Rötung, Schwellung und Schmerzhaftigkeit an der Injektionsstelle und leichter bis moderater Temperaturerhöhung kommen. Gelegentlich kann es 1-4 Wochen nach der Impfung zu Symptomen einer leichten
„Impfkrankheit“ (Fieber mit einem schwachen Hautausschlag) kommen.
Sind Impfkomplikationen möglich?
Im Zusammenhang mit einer Fieberreaktion kann es gelegentlich zu einem Fieberkrampf kommen. In sehr
seltenen Fällen kann eine Überempfindlichkeitsreaktion auf den Impfstoff in Form von Nesselfieber und
anderen allergischen Erscheinungen auftreten; die Hirnhäute können gereizt sein, eine leichte Hirnhautentzündung ist theoretisch möglich. Äußerst selten treten Gerinnungsstörungen auf. Über das Auftreten
bleibender Gesundheitsschäden nach dieser Impfung wurde bisher nichts bekannt.
Bei der Windpockenimpfung gibt es selten allergische Reaktionen, Gürtelrose, Lungenentzündung bei
gesunden Impflingen, sowie eine Übertragung der Impfkrankheit mit Ausschlag von einer geimpften auf
eine zumeist immungeschwächte Kontaktperson.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Einverständniserklärung
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Name des Impflings, Geb.datum
Ich habe das Merkblatt gelesen und bin einverstanden, dass bei meinem Kind folgende Impfungen
durchgeführt werden:
Masern-Mumps-Röteln
ja
nein
Windpocken
ja
nein
Meningokokken
ja
nein
_______________________________________
Datum, Unterschrift des Erziehungsberechtigten
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