AUS DEM ZOOLOGISCHEN INSTITUT IN LEIPZIG DIE WEIBLICHEN GESCHLECHTS- ORGANE DER ICHNEUMONIDEN IMUGURAL-DISSEKTATION ZÜK ERLANaUNG DER DOKTORWÜRDE DER HOHEN PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG VORGELEGT VON WILHELM PAMPEL AUS HOHENSTEIN-ER. MIT 28 FIGUREN IM TEXT UND TAFEL VIII, IX, LEIPZIG UND BERLIN" WILHELM ENGELMANN 1913 X Angenommen von der III. Sektion auf Grund der Gutachten der Herren Chun und Pfeffer. Leipzig, den 3. Mai 1913. Der Procancellar. Le Blanc (Sonderabdruck aus: »Zeitschrift für wissenschaftl. Zoologie«, Bd. CVIII, Heft 2.) MEINEN ELTERN c2 I REMOTE STORAGE Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden, Von Wilhelm Pampel aus Hohenstein-Er. Aus dem Zoologischen Institut zu Leipzig. Mit 28 Figuren im Text und Tafel VIII—X. Inhaltsansrabe. ~ Einleitung Literatur 292 294 Allgemeiner ' 1. 2. 3. 4. Seite Teil. Material iind Methode 295 Systematik Nervensystem und Darmkanal Geschlechtsapparat 300 A. Allgemeine Anatomie 304 B. Die vier a. 301 304 Typen des Geschlechtsapparates Ichneumonentypus 309 309 310 b. Bohrertypus c. Ophion-Ty-pus 311 Tryphon-TyTp^s 313 d. ' Spezieller Teil. 1. 2. Ichneumonentypus 315 Stenichneumon pistatorius F Protichneumon fusorms L Stenichneumon culpntor Schrk 315 Ichneumon spec. ? Ichneumon primatorms F 318 Bohrertypus Pimpla Pimpla Pimpla Pimpla Pimpla quadridentata F examinator instigator rufata F F maculator F 317 318 318 318 318 320 322 322 F 322 Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. 291 Seite F Cryptus alhatorius 323 F Stylocryptus profligator Theronia atalaniae Poda Odontomerus pinetorum Thoms Gr Ephialtes manifestator Rhyssa persuasoria Gr L Ephialtes extensor Ephialtes spec. Poemenia 324 325 326 327 327 hectica Holmg 328 Gr 329 230 Xorides nitens Gr 331 Gr Collyria calcitrator 332 Ophion-Tji>\is Ophion lideus L Ophion obscurus 332 L 335 Henicospilus ramidulus 336 Campoplex 338 spec. ? Lissonota ctjlindrator Vill 338 339 Gr Lissonota sulfurifera Pyrannon melanurus Holmg Echthrodoca conflagrata Gr 340 Xeiwschesis fulvipes 343 341 Hadrodactylns typhae Fouv 343 Holmg 345 Ctenopclnia clypeata Perilissus filicornis 346 Gr Allocamptus undidatus Gr 346 Protarchus rufus 346 Erigloea resplendens Holmg Phytodietus polygonias Catoglyptus fortipes Gr Gr 347 347 Trichomma fidvidens Wesm Anomalon latro Schrk 347 348 348 Angitia spec.? T)yphon-TyY>u& Pa7iiscus testacetis 346 346 Glypta spec? 4. . 327 ? Coleocentrus excitator 3. 323 • Gr Pa7iiscus gracilipes Thoms Tryphon rutilator Holmg. Tryphon trochanteratus Holmg Tryphon hrunnii^entris Holmg Tryphon consobrinus Holmg Tryphon signalvr Holmg Dispttes praerogalor Gr Polyblastus cothurnaius 349 349 351 351 351 351 351 351 354 Gr 354 Literaturangabe 356 Erklärung der Abbildungen 357 Wilhelm Pampel, 292 Einleitung. Um von vorn- einer falschen Beurteilung der vorliegenden Arbeit herein vorzubeugen, möchte ich vorausschicken, daß ein in sich abgeschlossenes Ganzes darstellen soll; sie keineswegs wer darum erwartet, nach Durchsicht dieser Blätter in jeder Hinsicht über die Anatomie der weiblichen Ichneumoniden genau orientiert zu sein, der dürfte kommen. Denn nicht ganz auf seine Kosten einerseits ist es infolge der ungeheuren Fülle der bis jetzt beschriebenen Arten fast unmöglich, eine allumfassende Darstellung zu jedem neuen Präparat, zumal geben, anderseits stößt man bei den kleineren Ichneumoniden, immer wieder auf interessante, bei andern Formen noch nicht beobachtete bei anatomische Einzelheiten, so daß man die Studien über diesen Gegen- stand ins Ungemessene fortsetzen könnte. Trotzdem ich mich auf nur etwa 60 Formen beschränkt habe, ist doch immerhin insofern ein gewisser Abschluß erzielt worden, als sich schon nach Untersuchung von etwa 20 Arten einige wenige scharf gegeneinander abgegrenzte Typen erkennen ließen, auf die alle übrigen in ihren Grundzügen zurück- zuführen waren. Obwohl ich selbst kein Bedenken tragen würde, die bei diesen Untersuchungen gefundenen Eesultate auf die gesamte Ordnung der Ichneumoniden zu übertragen, so möchte ich es doch dem Belieben jedes einzelnen überlassen, mir darin zu folgen. Entstanden ist die vorliegende Arbeit auf Anregung meines hoch- verehrten Lehrers, des Herrn Prof. Dr. Chun. Er hat sich selbst in frü- heren Jahren vorübergehend mit der Anatomie einiger Ichneumoniden, besonders des Paniscus, beschäftigt und mich durch den Hinweis auf die interessanten Geschlechtsverhältnisse dieser Insekten sehr für Auf seinen Kat hin habe ich mich nicht auf bestimmte Formen spezialisiert, sondern mich überhaupt allgemein mit der Anatomie der bisher noch nie bearbeiteten weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden befaßt. Für sein stetes Interesse an der Arbeit und seine mannigfachen Anregungen, die meine Untersuchungen wesentlich förderten, fühle ich mich ihm zu wärmstem Danke verpflichtet. Weiter möchte ich die Gelegenheit diesen Gegenstand einzunehmen gewußt. nicht vorüber lassen, zugleich auch Herrn Privatdozent Dr. Otto Steche für seine guten Ratschläge und seine wirksame Unterstützung auf das herzlichste zu danken, ebenso wie Herrn Prof. Dr. Krieger, der es sich manche Stunde hat kosten lassen, Richard mir bei der oft Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. sehr schwierigen Bestimmung der einzelnen Arten hilfreich 293 zur Hand zu gehen. Zunächst möchte ich einige allgemeine, aufklärende Worte vorausschicken. In bezug auf Nerven- und Darmsystem sind sich moniden bis auf einige kleine Verschiedenheiten Dasselbe gleich. gilt auch vom alle Ichneu- mehr oder weniger Tracheensystem, dessen streng meta- mere Anordnung größere anatomische Unterschiede nicht zuläßt. Von einer Untersuchung des Tracheensystems habe ich ganz abgesehen, weil dies eine ganz andre Methode des Präparierens erfordert hätte, die mich von meinem Ziele, die Geschlechtsorgane vergleichend ana- tomisch zu betrachten, zu weit abgeführt hätte. Auf Nerven- und Darm- system habe ich mich nur deshalb bei vielen Formen eingelassen, um bestimmte Lagebeziehungen der Geschlechtsorgane im Abdomen genauer festlegen zu können. Im Gegensatz zu Nerven- und Darmsystem findet man im Bau der Geschlechtsorgane (wozu ich neben Ovarien, Ovidukten, Uterus auch den Legestachel und die in ihn einmündenden Drüsen rechne) bei den einzelnen Arten oft recht tiefgreifende Unterda sie in ihrem Bau von der Lebensweise stark beeinflußt werden. So ist z. B. schon von vornherein zu erwarten, daß ein Efhi- schiede, altes, der seine Eier an tief im Holze sitzende Käferlarven ablegt sich infolgedessen mit seinem Legebohrer und mühsam durch Rinde und Holz einen Weg zu seinem Wirtstiere bahnen muß, einen anders gebauten Geschlechtsapparat besitzt, wie eine Tryphonide, die ihre gestielten Eier der ausersehenen Insektenlarve einfach außen anhängt. Der Unter. dem Gebiete des dem der Ernährung, schied in der Lebensweise liegt ja hauptsächlich auf Geschlechtslebens und der Eiablage, weniger auf wofür auch der überall gleiche Bau des Darmkanals spricht. Die verschiedene Art des Geschlechtslebens bringt es ferner mit sich, daß Formen, die äußerlich einander sehr ähnlich sind und deshalb auch im System nebeneinander gestellt werden, wie z. B. Ophion und Paniscus, doch große Unterschiede im Bau der Geschlechtsorgane aufweisen, die sie in einem natürHchen, auf anatomischer Grundlage beruhenden System streng von einander trennen würden. Leider zelnen ist es Formen außerordentlich schwer, in der freien Natur die ein- in ihren Lebensäußerungen systematisch zu beobachten, daß man bestimmte anatomische Erscheinungen des Gcschlechtsapparates, deren Funktion nicht ohne weiteres ersichtlich ist, auf Grund biologischer Studien erklären könnte. Denn die Ichneumoniden führen im allgemeinen eine recht zurückgezogene Lebensweise und gehen be- so Wilhelm Pampel, 2^4 sonders bei der Eiablage ganz heimlicli zu Werke. Mau kann höchstens ab und zu vereinzelte Beobachtungen machen, die jedoch meist nur dem Zufall zu verdanken sind. So kommt man nicht selten dazu, wie ein Efhialtes oder eine Rhyssa den Legebohrer langsam in die Rinde eines gefällten Nadelholzstammes versenkt, um ihre Eier einer im Holze Käferlarve sitzenden anzuvertrauen. Aber z. B. die außer- ordentlich starke Entwicklung des Giftapparates bei Coleocentrus exci- auf Grund biologischer Beobachtungen erklären zu wollen, tator sehr schwer und ist erfordert viel Zeit. Man kommt auch nicht weit, wenn man die Tiere in der Gefangen- dann meist still an einem Platz oder laufen an den Wänden des Zuchtkastens hin und her und kümmern sich auch nicht um die mit ihnen zusammengesperrten Raupen. Sie fangen schnell an zu kränkeln und sterben bald ab. Es ist mir nicht geglückt, schaft hält; sie sitzen sie länger als eine Woche am Leben zu erhalten. Literatur. Die überaus reichlich vorhandene Ichneumoniden-Literatur befaßt sich beinahe ausschließlich mit Systematik bung. und äußerer Beschrei- Anatomische Aufzeichnungen existieren nur in sehr geringem Maße. Ein grundlegendes Werk miques et physiologiques sur les Orthopteres, stellt Dufour: Recherches anatoHymenopteres, Nevro- Anatomie der Hymenopteren beschäftigt und somit auch die Grundzüge der Anatomie der Ichneumoniden als einer Ordnung der Hymenopteren in Wort und Bild bringt. An der Hand seiner Aufzeichnungen kann man sich ein ziemlich genaues Bild von der allgemeinen Anatomie der Hymenopteren verschaffen. Wenn er aber speziell wird und sich auf Details einläßt, dann stößt man oft auf Unklarheiten das läßt sich auch in dem Abschnitt über die Ichneumoniden erkennen, worin der Text und die Abbildungen (es sind deren nur vier bis fünf ) der Wirklichkeit manchmal direkt widersprechen. Ich werde im Verlauf e der Arbeit darauf zurückkommen. Interessante Mitteilungen über Parthenogenese bei manchen Ichneumoniden macht Chun in einem 1876 gehaltenen Vortrag, der in den Berichten über die SENCKENBERcische naturforschende Gesellschaf t(Jhrg. 1875 ^76) in seinen Grundzügen abgedruckt ist. Es heißt da »Der Vortragende (Chun) erwähnt eine von ihm bei einer großen Ichneumonide pteres (1834) insofern dar, als er sich ziemlich eingehend mit der ; — : {Paniscus 1 testaceus)'^ gemachte Beobachtung. Es entwickeln sich In dem Bericht steht irrtümlicherweise »Ofhion luteum«, gemeint Paniscus testaceus. ist Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. hier die Eier bereits innerhalb der Eiröhren, möglich ist; sie sammeln, während 295 ohne daß eine Befruchtung die Blastodermschicht gebildet wird, noch Dottermaterial an und vergrößern sich. Die Embryonen werden auf den verschiedensten Entwicklungsstadien augetroffen, und bei dem Eintritt in den gemeinsamen Eileiter ist die junge Larve im Ei bereits vollständig ausgebildet. zu der als Dieser Fall bildet gewissermaßen den tTbergang Sporogenesis bezeichneten Fortpflanzungsweise der Blatt- und Rindenläuse. << werde späterhin darauf zurückzukommen Ich haben. L. BoRDAS (1894) bringt in einem kleinen Artikel des >>Zool. Anzei- gers « eine sehr ins Einzelne gehende Beschreibung des Giftapparates und glaubt damit den Giftapparat der der Gattung Ichneumon ge- samten Ichneumoniden überhaupt erschöpfend behandelt zu haben^ Wie unrecht er darin hat, werden wir des weiteren sehen. Den Bau und der Ovarien soria schildert E. Bugnion einzelnen Eiröhren von Rhyssa fersim: Les oeufs pedi- (1904) beschreibt in seinem Buche: »Les Insectes« in einer kurzen Broschüre cules de Rhyssa persuasoria. Henneguy Formen abweichenden Bau der einen von den übrigen organe von Ajohidius. Geschlechts- Näheres darüber findet sich bei Ophion luteus (vgl. S. 332). In den zahkeichen entomologischen Zeitschriften finden sich neben einer Unmenge von Abhandlungen systematischen spärliche Notizen, die sich mit der Was ich davon unter die Ichneumoniden-Anatomie befassen. Hände bekommen habe, erschien mir so be- deutungslos, daß ich es gar nicht weiter ausführen Allgemeiner 1. Inhalts nur ganz will. Teil. Material und Methode. Es ist durchaus nicht gleichgültig, ob man im Frühjahr oder im Herbst gefangenes Material verarbeitet; denn ein und dieselbe Form Diese Erzeigt im Mai ein ganz andres Aussehen als im September. scheinung hängt mit der Ausbildung des Fettkörpers in den beiden Jahreszeiten zusammen. Nach Dufour stellt der Fettkörper eine Ansammlung von Nährstoffen dar, die einesteils dazu dienen, durch ihre Oxydation die für die Lebensäußerungen des Tieres nötigen Temperaturgrade zu erzeugen, andererseits aber in Zeiten knapper Nahrung als Reservematerial Verwendung zu finden. So machte es nach seiner Ansicht das Vorhandensein derartiger Reservestoffe vielen Insekten Wilhelm Pampel, 296 möglich, den Winter ohne Nahrungsaufnahme zu verbringen. andrer Ansicht. Ich bin meine beim Präparieren gemachten Erfahrungen, hierin, gestützt auf Mir scheint der Fettkörper weniger Reservestoffe, Denn die eben geschlüpften Imagines sind mit ihrer inneren Entwicklung und Ausgestaltung noch lange nicht fertig, öffnet man z. B. das Abdomen eines Ende Mai oder als vielmehr direkt Baumaterial zu liefern. Anfang Juni gefangenen großen Ichneumon primatorius, so ist man er- staunt, unter der Chitindecke nichts als gelbliche Fettmassen zu erbücken. Man kann getrost mit der Nadel in das Fettgewebe hineinstechen, ohne fürchten zu müssen, dadurch die Hinterleibsorgane zu verletzen. Dieser Fettkörper besteht aus einem weichen, gelblichen, weitmaschigen Ge- webe, in dessen Maschen, also nicht im Innern der Zellen, stark brechende Tropfen flüssigen Öles eingelagert sind. nimmt ungefähr 80% zum Teil des gesamten Inhaltes des Dieses Abdomens noch ganz unentwickelten Hinterleibsorgane licht- Gewebe ein. Die selbst liegen in der Mitte zusammengedrängt, überall von den Fettmassen umgeben. Das Nervensystem immer am weitesten in der Entwicklung vorNervengewebe noch weich und leicht zerreißbar. Der Darmkanal zeigt noch nicht die deutliche Gewebedifferenzierung seiner einzelnen Abschnitte, wie beim ausgebildeten Tiere. So besteht der Kropf (Vorderdarm) noch aus einem weichen, undurchist geschritten, nur ist das Gewebe, während er später häutig und durchDer Chylusdarm (Mitteldarm) ist noch lang gestreckt und nicht dicker als die andern Darmabschnitte und zeigt dieselbe gelbliche Färbung wie der Kropf; bei herbstlichen Formen ist er auf sichtigen, gelblichen sichtig wird. die Hälfte verkürzt, dafür aber viermal so dick und mit tief einschnei- denden Querriefen versehen; die gelbe Färbung weicht einem kräftigen Graubraun. Von den Wandverdickungen des Rectums, den Rectaldrüsen, ist noch nichts zu sehen. Am weitesten sind die Geschlechtsorgane in der Entwicklung zurück. Die vier Eiröhren, aus denen jedes Ovarium besteht, sind dünne, lange Stränge, die erst im letzten Drittel eine leichte Anschwellung zeigen. In diesen Anschwellungen liegen die ersten Eizellen, die sich, unter der Lupe betrachtet, als kleine Kügelchen mit ganz verschwommenen Umrissen darstellen. Der Uterus mit dem ihm dorsal aufsitzenden Receptaculum seminis zeigt allerdings schon eine vollkommene Ausbildung. Die Drüsenschläuche der Giftblase sind meist schon sehr gut entwickelt, dagegen ist die Giftblase selbst noch klein und geschrumpft, während sie später prall gefüllt ist und einen erheblichen Raum im Abdomen einnimmt. Bei andern jungen Imagines ist die Keimzone in den Eiröhren noch weiter nach dem Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. Uterus zu verschoben, so daß sie erst im letzten Sechstel kurz vor zum Ovidukt Zusammenfheßen während bei den ausgewachsenen Formen der Eiröhren 297 die beginnt dem (vgl. Textfig. 6), Keimzone direkt hinter der Spitze der Eiröhre einzetzt, so daß diese in ihrer ganzen Länge mit Eiern angefüllt An ist. Präparaten von solchen Tieren, die in der Zeit von Anfang Juli August eingefangen worden waren, konnte ich bis bei den Vanessa-Aiten und feststellen, daß, wie einigen Coleopteren (Carabiden, Scarabae- mit dem allmählichen Schwinden des Fettkörpers Hand in Hand Vervollkommnung der Adominalorgane geht, so daß schließhch im September der Fettkörper bis auf dünne Schichten unterhalb der Chitindecke und zwischen den Eingeweiden ganz zusammengeschmolzen ist; diese letzten Reste bleiben immer bestehen und versehen anscheinend den Dienst von Bindegewebe, indem sie die Eingeweide vor gegenseitiger Reibung schützen. Da viele Ichneumoniden überwintern, sollte man nach Dufour annehmen, daß gerade im Herbst der Fettkörper besonders stark entwickelt wäre. Das ist aber nicht der Fall; denn ich habe eine entsprechende Beobachtung nicht ein einzigesmal machen können. Es scheinen also die überwinternden Formen ihre Winterruhe anzutreten, ohne vorher irgendwelches Nährmaterial angesammelt zu haben. Alle Lebensäußerungen sind bei ihnen in dieser Ruhezeit auch so stark herabgesetzt, daß so gut wie kein Nährstoff verbrauch stattfindet. Sehr spät gefangene Formen zeigen zuweilen schon einen sehr starken Verfall ihrer Geschlechtsorgane. Bei einer Ende September gefangenen Echthrodoca conjlagrata (vgl. Textfig. 19 und S. 341) z. B. waren die Eiröhren nur noch in den letzten Teilen vorhanden, die sich von ihrer Einmündung in den Ovidukt aus fächerförmig auseinander spreizten. Sicher waren in früheren Stadien ganze Eiröhren vorhanden und die Ovarien so gestaltet, daß die Eiröhren alle von einem gemeinsamen Ursprung ausgingen, dann parallel neben einander herlieifen und sich schließlich wieder zum Ovidukt vereinigten. Gegen Ende der Eiablage stellten dann wahrscheinlich die an der Spitze gelegenen Keimzonen ihre Tätigkeit ein, verkümmerten und schrumpften zusammen, so daß sie schließlich überhaupt nicht mehr zu erkennen waren. Bei einem älteren Cryptus findet man nie mehr vollständige Geschlechtsorgane. Von jeder der vier Eiröhren eines Ovariums ist nur ein einiden), eine ziges Ei übrig geblieben; jüngere, Eier sind nicht zu sehen. noch in der Entwicklung begriffene Alle diese weitere Eigentümlichkeit, daß Formen zeigen meist zugleich die vom gesamten Inhalt des Abdomens nur noch die letzten drei bis vier Segmente vorhanden sind; die vor- Wilhelm Pampel, 298: deren sind leer und ganz durchsichtig, wenn Die Ganglienkette hält. ist ist natürlich man immer sie gegen das Licht völlig intakt; dagegen der Kropf oft bis auf einige kleine Überreste 2susammengeschrumpft, daß Chylus- und Enddarm isohert sind. Trotzdem lebt das Tier weiter. Oft findet man auch Formen, bei denen die Ovarien zwar noch in ihrer ganzen Länge vorhanden sind, aber ihre Funktion anscheinend so eingestellt haben. So präparierte ich einen Canifoplex, dessen Ovarien ganz schmal geworden waren und nur noch kurz vor dem Ovidukt braun gefärbte Eier enthielten; hinter diesen schien jede Weiterentwicklung plötzlich aufzuhören; denn die folgenden unreifen zwei reife Eizellen Das waren kaum über ersten die Entwicklungsstadien hinaus. Tier hatte vermutlich seine letzten Kräfte nur darauf verwendet, wenigstens zwei Eier noch vollständig zur Reife gelangen zu lassen; die andern waren dafür vernachlässigt worden Erscheinung, daß ; übrigens trifft man die in einer Eiröhre jegliche Entwicklungsabstufungen fehlen, ziemlich oft an. Die untersuchten Formen sind Vertreter der Umgebung von am häufigsten in und Chemnitz) vorkommenden Ichneumoniden. Einige wenige stammen aus der Umgebung Wiens. Auf ausländische Formen habe ich mich nicht eingeSachsen (hauptsächlich in der lassen ; denn einerseits gut konserviertes Material schwer zu be- ist schaffen, anderseits hat Leipzig man an Ichneumoniden gerade genug. Es ist geraten, je nach der der Unmenge der bei uns fliegenden Jahreszeit,, in der man die Tiere ge- fangen hat, verschiedene Konservierung anzuwenden. Ein gutes Konservierungsmittel, das die Gewebe weich und elastisch erhält, ist das folgender Zusammensetzung 30 Teile dest. Wasser, 96%iger Alkohol, Formaldehyd Eisessig. Anfang Juli gefangenen Formen ist wegen ihres reichen Gehaltes an Fettgeweben diese Konservierung nicht zu empfehlen, da die Fettmassen nach wenigen Tagen stark zu schwellen beginnen, wodurch das Abdomen aufgetrieben wird und meist sogar platzt. Es ist mir noch unklar, ob etwa die Essigsäure diese Schwellung verursacht. In diesem Falle ist 70%iger Alkohol allen andern Jedoch bei jüngeren, bis Konservierungen vorzuziehen. Man Das Präparieren geschieht am besten unter der binoculären Lupe. verfertigt sich zweckmäßig zwei kleine Präparierbecken, eins Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. 299 aus weißem, das andre aus schwarzem Paraffin. Das zu präparierende Insekt wird einfach am Boden des weißen Beckens festgeklebt, indem man mit einem heißen Messer das Paraffin in der Umgebung des Tieres etwas erweicht; es liegt dann ganz fest, so daß man bequem mittelst abheben kann. Zum Freilegen der inneren Organe benutzt man am besten ganz feine, möglichst unelastische Stahlnadeln fein ausgezogene Glasstäbchen sind zwar sehr spitz, aber viel zu biegsam. Man präpariert das Tier zweckmäßig von eines scharfen Messerchens die Chitindecke ; der Seite auf, weil nur auf diese Weise die Einmündung der Geschlechts- organe in den Legestachel und die dazu gehörigen Drüsen gut sichtbar werden. Allerdings dem ist bei diesem Verfahren nur das eine Ovarium mit Ovidukt zu sehen; da aber der Gesymmetrisch gebaut ist, läßt sich das andere sich daran anschließenden schlechtsapparat bilateral Gedanken leicht ergänzen. Präpariert man vom Rücken aus, wie DuFOUR anscheinend immer getan hat, so legt man wohl beide Ovarien frei, dagegen ist von dem meist unter den Ovarien oder Ovidukten in es verborgenen Uterus und seiner Einmündung in den Legestachel sehr wenig zu bemerken. Die Präparation in einem weißen Becken vorzu- nehmen, empfiehlt sich deshalb, weil sich die Tiere wegen der meist dunklen Färbung des Chitins recht gut von dem weißen Untergrunde abheben. Will man dagegen die einzelnen Organe näher untersuchen, so löst man sie aus dem Abdomen heraus, um sie bequem von allen Seiten betrachten zu können und bringt sie in das schwarze Becken, wo wieder- um ihre helle Färbung auf dem dunklen Grunde die Beobachtung sehr erleichtert. Es ist ratsam, unter 70%igem Alkohol zu präparieren, um die Gewebe für eventuelle histologische Untersuchungen immer konserviert zu halten. Allerdings habe ich mich auf histologische Betrachtungen gar nicht eingelassen, weil derartige Untersuchungen weit über den Rahmen dieser Arbeit hinausgehen würden; trotzdem versuchte ich aber (der technischen Methode halber) einige Eierstöcke zu schneiden. Es läßt sich nicht jedes beliebige Verfahren da besonders der Eidotter immer Schwierigkeiten erwies sich die von T. anwenden, bereitet. Als gut Caesar (Freiburg) beschriebene Celloidinmethode Tage) Tag) — lOOiger Alk. Tag) — 96%iger Alk. — Celloidinlösung g 100%igem Alk.; Teilen 20 in 80 g Äther + — Chloroform + Paraffin vom 2 Wochen) — Chloroform (1 Stunde) Tage) — PaTage) — Paraffin vom Schmpt. 45° Schmpt. 45° Paraffin vom Schmpt. Tage) — einbetten raffin vom Schmpt. 58^ 58°. Manche ließen sich auf die einfache Methode Alkoh. — Benzol — Paraffin ganz gut schneiden. 70%iger Alk. (2 (1 (1 (2 Cell, (3 (3 (3 in : Wilhelm Pampel, 300 2. Ich untersuchte Wie zu erwarten alle stand, Systematik. in der Inhaltsangabe aufgeführten Arten. kam ich dabei oft in Gegensatz zu rein äußerlichen Gesichtspunkten aufgestellten System. dem nach Die einzige, sowohl nach äußerlichen als auch anatomischen Merkmalen fest umrissene, von den andern Ichneumoniden streng geschiedene Gruppe stellen die Ichneumoninen Schmiedeknechts dar, während bei den übrigen vier Gruppen der Cryptinen, Pimplinen, Ophioninen, Trypho- ninen viele Umstellungen vorgenommen werden müssen, wenn einen rein anatomischen Maßstab anlegt. doca, Lissonota gehörten man Glypta, Phijtodietus, Echthro- dann nicht zu den Pimplinen, sondern zu den Ophioninen. Paniscus wäre besser den Tryphoninen zuzuordnen. Von den Tryphoninen dagegen müßten Protarchus, Hadrodactylus, Catoglyptus, Cteno'pelma, Perilissus, Erigloea zu den Ophioninen gestellt werden. Die Cryptinen zeigen denselben Bau wie die Pimplinen und müßten mit diesen zu einer einzigen Gruppe vereinigt werden. rierten Des im folgenden ein Verzeichnis der präpaFormen nach dem System Schmiedeknechts einem nach ana- Vergleiches halber stelle ich tomischen Gesichtspunkten geordneten gegenüber: Ichneumoninen Ichneumon Ichneumonentypus Ichneumon Stenichneumon Stenichneumon Protichneumon Protichneumon Cryptinen Cryptus Stylocryptus Pimplinen Bohrertypus Cryptus Stylocryptus Pimpla Pimfla Ephialtes Efhialtes Rhyssa Rhyssa Theronia Theronia Coleocentrus Coleocentrus Odontomerus Odontomerus Xorides Lissonota Poemenia Echthrodoca Xorides Collyria Ophiontypus Phytodietus Ophion Poemenia Henicospilus Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden, Glypta Campoplex Collyria Allocamptus Ophioninen: 301 Angitia Henicospilus Trichomma Anomalon Ophion Campoplex Xenoschesis Paniscus Pyracmon Allocamptus Lissonota Angitia Echthrodoca Trichomma Anomalon Phytodietus Xenoschesis Protarchus Pyracmon Hadrodactylus Glypta Tryphoninen Catoglyptus Tri/phon Ctenopelma Protarchus Perilissus Pohjhlastus Erigloea Tryphontypus Dispetes Tryphon Hadrodactylus Catoglyptus Paniscus Ctenopelma Polyblastus Perilissus Dispetes. Erigloea 3. Nervensystem und Darmkanal. Wir finden im Abdomen immer eine Kette von fünf Ganglien- knoten, die durch zwei parallele, dicht zusammenliegende Nervenstränge verbunden sind. Das erste Ganglion sitzt gewöhnlich schon im Hinterleibstiel. Die nächsten drei folgen in regelmäßigen Abständen. Das letzte Ganglion dagegen ist dem vorletzten sehr genähert uod meist nur durch zwei ganz kurze Connective von diesem getrennt. Während die vier ersten GangUen unter einander die gleiche Größe haben, ist das letzte in der Regel 3 4 mal so groß wie die andern, bei manchen Formen sogar 5 6 mal {Angitia, Textfig. 22). Die Größe dieses Gan- — — glions ist daraus zu erklären, Einzelganglien daß zusammengesetzt Abdominalsegmenten der Imago, Ganglien erwarten. man nur Daß es eigentlich aus mindestens vier ist; denn entsprechend den acht sollte dies ursprünglich man auch insgesamt acht auch der Fall war, erkennt und links einen sich weit verästelnden Nervenstrang entsenden, vom daran, daß, während die ersten vier Ganglien rechts je Wilhelm Pampel, 302 Hinterrande des Endganglions etwa sechs solcher Stränge ausgehen, den gesamten hinteren Abschnitt des Abdomens innervieren. Bei größeren Formen (z. B. Coleocentrus excitator) kann man deutlich Nervendie stränge nach dem dem Uterus, den muskulösen Uterus-Ligamenten, Enddarm, der Stachelmuskulatur und den Stachelscheiden verfolgen. Die Ganglienkette durchläuft im allgemeinen nur etwa zwei Drittel des Abdomens, so daß also dem Endganglion die Innervierung des ganzen letzten Drittels anheimfällt. Bei Formen mit sehr weit nach vorn eingerenktem Legestachel {Coleocentrus sie nur bis zur Mitte. excit. Vom Hinterleibsstiele Taf VIII, Fig. . an verläuft 4) reicht zum sie bis dritten Ganglion dicht über der ventralen Chitindecke hin, bleibt aber von dieser immer durch eine Fettschicht getrennt. Darnach biegt sie mehr der Mittellinie des Abdomens zu und zieht sich ventral am Chylusdarm hin, zwängt sich zwischen diesem und den beiden ihn umgreifenden Ovidukten hindurch, und zwar gerade an der Stelle, wo sich die beiden Ovidukte zum Uterus vereinigen und endet dann mit dem letzten Ganglion dorsal auf dem Uterus. Manchmal reicht das Endganglion nicht bis an den Uterus heran, sondern nur bis zu dem durch die Vereinigung der beiden Ovidukte gebildeten Sattel (vgl. Textfig. 6), anderseits schiebt es sich zuweilen so weit auf dem Uterus vor, daß auch das ihm sehr genäherte vorletzte Ganglion mit auf den Uterus zu liegen kommt (vgl. Textfig. 8). Wo die Ovidukte recht lang ausgezogen sind {Angitia, Textfig. 22), erreicht das Endganglion gar mehr die Vereinigungsstelle der beiden Ovidukte, sondern schmiegt nicht sich einfach ventral dem Chylusdarm an. zeigt nach Dufour Der Darmkanal dern durchzieht als keinerlei Windungen, son- gerade gestreckter Strang das ganze Tier. Diese Beobachtung habe ich nur bei einem einzigen Präparat machen können {Coleocentrus exit., Taf. VIII, Fig. 4); in allen andern Fällen ist er immer mehr oder weniger gewunden. Regel direkt hinter dem Chylusdarm tractus zerfällt, soweit er für das Teile: Aus dem Stiele tritt ist, daß das Intestinum Der Darm- eine große Schlinge bildet. Abdomen in Betracht kommt, in fünf der dünnwandige, durchsichtige, meist etwas blasig aufgetriebene Kropf (Vorderdarm); bei jungen Formen stellt er einen ziemlich engen, glatten Schlauch von undurchsichtigem Gewebe dar. sackungen Formen erfüllt er oft den ganzen Abdomens und weist mehrere seichte Aus- Bei ausgewachsenen Querschnitt des vorderen auf. Hieran schließt sich ein kurzer Muskelmagen, der einen dem Kropf und dem folgenden ChylusEr verengt den Darmkanal sehr stark und zeiot oft Verbindungskanal zwischen darm darstellt. Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. Im Längsmuskeln. kräftige einen kaum darm eingefügt 303 einfachsten Falle reduziert er sich auf Er ist dem Chylusan diesem gewissermaßen ein .Mundstück, das in das Innere des Kropfes vorspringt. Der Chylusdarm (Mitteldarm) hebt sich durch seine bräunlich-gelbe Färbung und seine tönnchenförmige Gestalt deutlich von den andern Teilen des Darmtractus ab. erkennbaren, unverdickten Schlauch. und bildet Infolge seiner ringförmigen Querrief ung gewinnt das er Aussehen eines Bienenkorbes. Nach hinten zu verjüngt er und nimmt an seinem Ende einen Kranz von sich allmählich 15 —20 MALPiGHischen Gefäßen auf, die wirr in einander ver- einen schlungen, des großen Teil Abdomens durchziehen. Es Enddarm. Dieser bil- folgt der det direkt hinter darm dem schon die Chylus- erwähnte wodurch der letzte Darmkanals in dorTeil des Er sale Lage gebracht wird. zerfällt in zwei Abschnitte, den Schlinge, Dünndarm und das meist kurze Rectum. Der Dünndarm zeigt manchmal Längsriefung und weißliche Färbung (Textfig. 1 a). Während er neben dem Muskelmagen den schmälsten Abschnitt stellt, des ist Darmkanals darRectum immer das Textfig. 1. Campoplex spec.?; b, XenoAngUia spec.!; d, Ophionobscurus; Rectaldrüsenformen; a, mehr oder weniger ausgebaucht. schesis fulvipes; Coleocentnts ezcitator. Es weist starke lokale Verdickungen der Darm wand auf, die Rectaldrüsen. Diese haben oft länjiHche Gestalt und lieu;en zu sechs bis acht neben einander auf dem Darmumfang; oft sind es auch nur weißliche Knoten, die in regelmäßiger Anordnung oder regellos verstreut das Rectum bedecken. Im letzteren Falle ist das Rectum meist ganz dünnwandig und durchc, e, Die Länge der einzelnen Darmabschnitte ist fast 1). jedem Tier verschieden; im allgemeinen endet der Kropf ungefähr sichtig (Textfig. bei Zeitschrift f. wisseiisch. Zoologie. CVIII. Bd. 20 Wilhelm Pampel, 304 Abdomens. in der Mitte des weitem diese Länge fig. 22). In manchen Fällen übersclireitet er bei {Coleocentrus, Taf. VIII, Fig. 4. Bei jüngeren Tieren ist er immer Angitia, Text- kürzer. Geschlechtsapparat. 4. A. Allgemeine Anatomie. Der weiblicbe Geschlechtsapparat beiden Ovarien mit ihren Ovidukten, zusammen aus den dem Giftapparat, Die Ovarien werden von setzt sich dem Uterus, und dem Legestachel. dem Darmkanal gelegenen Eiröhrenbündeln einer Schmierdrüse zwei über gebildet, deren Größe und Gestalt bei den einzelnen Genera immer sehr verschieden Sie haben Spindelform und neigen beiderseits mit ihren Spitzen zusammen. Die vorderen Enden sind an einem gemeinsamen Ligamente aufgehängt, das von der dorsalen Chitindecke des Thorax ausist. geht. Die hinteren aus, die sich Ovidukte Enden laufen in zwei längere oder kürzere Ovidukte zu einem gemeinsamen Uterus vereinigen. kurz Pimplinen und (Ichneumoninen, Sind die Cryptinen), dann weichen die Ovarien in der Mitte auseinander und lassen zwischen sich einen Spalt zum Durchgang des Darmkanals frei. Sind die Ovi- dukte lang (Ophioninen und Tryphoninen), dann schließen sich die Ovarien in der Längsrichtung eng zusammen, und nur die Ovidukte umgreifen den Darmkanal. Jedenfalls ist der Uterus ventral gelegen. Die Anzahl der Eiröhren in jedem Ovarium schwankt zwischen 4 und 40; die niedrigsten Zahlen findet man bei den Ichneumoninen, die höchsten den Ophioninen und darunter besonders bei Anomalon. Entsprechend der verschiedenen Anzahl der Eiröhren beanspruchen die Ovarien bei bei den einzelnen Formen auch verschieden der das anatomische Bild stark beeinflußt. in einer Eiröhre ist sehr wechselnd. Kaum, ein Umstand, Auch die Anzahl der Eier viel So enthalten die Eiröhren vieler Pimplinen, besonders auch der großen Holzbohrer {Efldaltes usw.) trotz ihrer Länge oft nur Fig. 7; Taf. VIII, Fig. 5), oft 20 die —30 2—3 während Eier (vgl. Taf. VIII, Fig. 3; Taf IX, . mancher Ophioninen 16). Natürhch hängt in einer Eiröhre aneinandergereiht sind (Taf. X, Fig. Anzahl der Eier durchaus von ihrer Größe ab, und man wird sich nicht wundern, bei den erwähnten Holzbohrern sehr große, langgestreckte Eier zu finden, bei den Ophioninen dagegen kurze und oft an- nähernd kugelförmige. Die Ovidukte stellen den gemeinsamen Ausführkanal sämtlicher Eiröhren eines Ovariums dar (Dufour nennt die Ovidukte »le col<< Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden, 305 de l'ovaire« und bezeichnet mit »l'oviducte« den Uterus). ein nur kurzes Verbindungsstück zwischen den manchmal Sie scheinen Ovarien und dem Uterus zu bilden (Ichneumoninen und Pimplinen); in andern Fällen sind sie sehr lang und dienen als Eireservoire außerdem scheinen ihnen dann noch zuweilen besondere physiologische Eigenschaften zuzukommen, die den kurzen Ovidukten abgehen. (Vgl. oder >>le calice ; S. 334.) Auffallend lange man findet , oft mit Eiern ganz vollgestopfte Ovidukte bei vielen Ophioninen. Raum Da ihnen zur völligen Ausbreitung Windungen und Schleifen gezwungen; sie übertreffen unter Umständen 3 fache an Länge. Bei solchen Formen bilden die Ovarien um das 2 nicht genügend zur Verfügung steht, sind sie zu großen — sie die Hauptmasse des gesamten Geschlechtsapparates; Ophioninen (z. bei einzelnen B. Angitia, Textfig, 22) verschwinden die Ovarien fast vor den Ovidukten, und man ist beim ersten Anblick leicht geneigt, die in ihren vorderen Teilen besonders stark angeschwollenen Ovidukte fälschhcher Weise für die Ovarien anzusehen (vgl. S. 333). Der Uterus ist, allgemein gesprochen, ein Sack zur Aufnahme der Eier aus den beiden Ovidukten, die entweder getrennt oder zu einem gemeinsamen Gang vereinigt in ihn einmünden. Seine Funktionen sind nicht recht klar. Die Eier scheinen sich nicht längere Zeit in ihm aufzuhalten; wenigstens spricht dafür die Tatsache, daß ich außer bei im Uterus gefunden habe. Er trägt dorsal das unpaare Receptaculum seminis, dessen Inhalt wahrscheinlich die Eier vor ihrem Austritte in die Legeröhre befruchtet. Es scheint durchaus nicht bei allen Ichneumoniden vorhanden zu sein; so habe ich es z. B. bei Paniscus und Dispetes vergeblich gesucht. Der Bau des einigen Ophioniden nie ein Ei Uterus ist keineswegs durchweg einheitlich. Während er bei den Ophi- oninen allgemein einen kurzen birnenförmigen Sack darstellt, er bei nimmt den übrigen drei Gruppen infolge seiner starken dorsoventralen Abplattung Bandform an und hat in der Mitte ein scharfes Knie, so daß die zweite, dem Legestachel zustrebende Hälfte an der Unterseite der ersten zurückläuft. je ein An diesem Knie greift rechts und Hnks Muskelstrang an, der an der dorsalen Innenwand des vorletzten, aus einem einzigen Chitinring bestehenden Segments festgewachsen ist, und dem Uterus als Aufhängevorrichtung dient, vielleicht auch beim Durchgang der Eier einen Muskelzug ausübt, um dem Uterus eine bestimmte Lage zu geben. Etwas mehr tritt der Uterus in den Vordergrund, wenn er rechts und Hnks je eine große Drüse trägt, wie man sie bei den PimpUnen und Cryptinen immer findet. Es sind dies meist bohnenförmige Ausstülpun20* Wilhelm Pampel, 306 gen, die im Innern mit Drüsenzellen ausgekleidet sind und abscheiden, das wahrscheinlich zur Einfettung der Eier dient, den Weg durch die Ausführwege zu erleichtern. ein Secret um ihnen Die beiden Drüsen sind oft so groß, daß sie in der Seitenansicht den Uterus fast ganz ver- decken (vgl. Taf. VIII, Fig. 3, Taf VIII, Fig. . 4, Textfig. 10, Taf. VIII, Fig. 5, Textfig. 12). Das Receptaculum seminis ist, wenn der Uterus bandförmige immer dorsal auf seiner ersten Hälfte gelegen. Es lehnt sich oft eng an das letzte Ganglion an, das in der Regel zwischen Uterus und Darmkanal fest eingeklemmt ist; manchmal liegt es sogar ganz Gestalt hat, unter diesem versteckt. {Poemenia, vgl. Taf. IX, Fig. 7). Bei dem an dem inneren dicken Ende neben der Einmündung der beiden Ovidukte (Textfig. 18). Das Aussehen des Receptaculums ist ziemlich verschieden. Bald ist es birnenförmigen Uterus der Ophioniden ein einfaches es, Wärzchen, bald gleicht sitzt es es einer kleinen ähnlich einem Säugerhirn, tiefe Riefen Der Uterus mündet in Traube, bald zeigt und Windungen. den Legestachel Dieser läßt meist ein. schon durch seinen äußeren Bau auf die Lebensweise des betreffenden Insekts schließen und stellt somit ein wichtiges Kriterium für die Ein- reihung seines Trägers in ein auf anatomischer Grundlage beruhendes System dar. So haben Formen, die im Holze sitzende Käferlarven heimsuchen, naturgemäß einen langen Legestachel; an diesem überrascht nur die außerordentlich geringe Dicke, ein Umstand, der sich wenn man weiß, wie diese Ichneumoniden wie viele PimAndre Formen, die plinen die Wandungen von Schmetterlingspuppen durchstoßen, zeichnen sich durch einen besonders kräftigen Stachel aus, während aber leicht erklären läßt, beim Einbohren verfahren. — — solche, die weichhäutige charakterisiert sind. Raupen anstechen, durch eine feine Spitze Die Tryphoninen haben (außer Paniscus) einen Legestachel, der anscheinend seine eigentlichen Funktionen, die des Anstechens oder Bohrens, eingebüßt hat und besser nur als Legeröhre bezeichnet wird; denn diese Tiere hängen ihre mit einem Stiele ver- dem Wirtstiere nur äußerlich an. Im speziellen Teile werde ich auf die einzelnen Stachelformen noch ausführlicher zurück- sehenen Eier setzt sich stets aus drei Teilen zusammen, die sich um den Stachelgang zusammenschließen, nämlich einem kräftigen, den Stachel in der Hauptsache ausmachenden dorsalen Teil, der »Stachel- kommen. Er schiene«, und zwei gleichen ventralen eingepaßt sind, daß sie sich in »Stachelgräten << (oder Stech- Ränder der Stachelschiene derart dieser Führung durch Muskelzug leicht borsten), die in die übergreifenden Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. hin und her bewegen stellte lassen. Es ergibt sich also der in Fig. Querschnitt. Die Stachelschiene förmig erweitert die 2a darge- ihrem Anfangsteile trichter- 3a) und trägt rechts und links an dieser an denen kräftige, sehnige Ligaden Legestachel an den letzten beiden zum Kinge (vgl. Textfig. Erweiterung starke Chitinbacken mente angreifen, ist in 307 (&), geschlossenen Chitinsegmenten verankern. Die beiden Gleitrinnen der Stachelschiene, in denen sich die Stachelgräten hin können, sind über den Stacheleingang hinaus und her bewegen als zwei auseinander gabelnde Chitingräten (/in Textfig. 3 a) verlängert; auf diese legen sich zwei entsprechende fig. 3 Fortsätze der beiden Stechborsten Zwischen den beiden 6). Stachelschiene ist die dorsale Gabeln (/ Text- der Uteruswand aus- gespannt, zwischen den Gabeln der Stachelgräten die ventrale, so daß ander auf ein- sie flach Die beiden Fortsätze stellen also liegen. eine Versteifung des Uterus bei seiner Einmün- dung Demselben Zweck dienen auch den in Stachel die Fortsätze d. Auf dar. spezielle EigentümHchkeiten werde ich in den einzelnen Fällen zu sprechen kommen. Textfig. 2 a Neben dem Uterus mündet in den Legestachel noch der Giftannarat ist es falsch Eiffentlich ?^ , .. dieses Drüsen- System schlechthin als Gift' für viele Ophioninen und die h. Stachelquerschnitt von lehn, primatorim. tere Teil, gebildet — Stenichn. mlpator Schrk. "> ''•« ^^""^^ Uterusluälfte; odi, u^, 2, die beiden Oviducte; die andre, rückläufige Endganglion; r, das dem Endganglion festanliegende Receptaculum seni. des Uterus; ul, die 'l^" ^t«'""* festhaltenden Ligamente. Uterushälfte; apparat zu bezeicnnen. JJenn und Der unvon den beiden Stechborsten, ist in ^^'^ übergreifenden Ränder des oberen Teiles (Stachelschiene) eingefalzt. b. Dorsale Uterusansicht von a, p^, Tryphoninen konnte ich nachweisen, daß das Secret der »Giftdrüsen« lediglich mechanisch bei der Eiablage beteiligt ist. Ich werde diese im speziellen Teil näher erörtern. Ob auch die übrigen Ichneumoniden an Stelle von Giftstoffen ein derartiges Secret ausscheiden, konnte ich an meinen Präparaten nicht genau feststellen; indessen lassen es gewisse Analogien im Bau des Stachels fast glaubhaft Verhältnisse erscheinen. Die am jenige, die meux häufigsten auftretende Form des Giftapparates ist die- auch Dufour und Bordas (Anatomie de l'appareil veni- des Ichneumonides) beschreiben. schnitteunterscheiden: 1. Man kann daran drei Ab- die Drüsenschläuche, 2. ein Reservoir für das Wilhelm Pampel, 308 Secret der Drüsenschläuche, die >)Giftblase 3. <<, einen in den Stachel mündenden Ausführgang aus diesem Reservoir. Die Drüsenschläuche ähneln in ihrem Bau ganz den MALPiGHischen Gefäßen. Sie stellen ein Bündel blindgeschlossener einfacher oder nur an den Enden verzweigter Schläuche dar, die einen weißlichen, zuweilen auch bräunlich bis schwarDieser rührt von der Färbung der von den Drüsenzelausgeschiedenen Secrete her. Der Durch- zen Farbton besitzen. ^ M^. #rf jeweiligen len messer der Schläuche > groß wie der der ist etwa zweimal so MALPiGHischen Gefäße. Ihre Anzahl schwankt sehr; gewöhnlich sind — Durch einen gemeinsamen Stamm münden sie in das eine Ende des Giftreseres 8 10. voirs ein. Dieses ist ein meist längliches, blasiges Gebilde, Längs- tigen stattet ist. das mit einer oft sehr kräf- oder Am Quermuskulatur ausge- andern Ende setzt sich ein dünnwandiger Schlauch an, der Giftoano-, der die Secrete in denStachelein- gang leitet. In der Aus- bildung dieser drei AbTextfig. 3 a und b. schnitte finden sich, wie Legestachel von lehn, pn-matorius. a, aus der Beschreibung der dorsaler Teil (Stachelschiene) mit der trichterförmigen Erweiterung b und den Chitingabeln zwischen denen die dorsale /, Uteruswand ausgespannt ist. einzelnen Präparate er- b, ventraler Teil, werden wird, sichtlich — zahlreiche Variationen, bestehend aus den beiden fest zusammenschließenden Stechborsten. Zwischen den Chitingabeln / ist die ventrale Uteruswand ausgespannt, die durch die chitinösen Gebilde d und e noch versteift wird; c, die beiden in den Stachelgang vorspringenden Chitinlamelleu. die Textfig. 4. hier zviweilen von dem beschriebenen Ty- Dorsale Ansicht des Uterus von lehn, primatorius: zweite hälfte rückläufige ist nicht (lie pus gänzlich abweichen. Uterus zu sehen; Der letzte Bestand. . (jreSCniecnTSapodi, », Oviducte; r, Recept. teil CICS sem.; ul, Uterusligamente. T)arates ist die Schmicr- drüse, ein einfacher, nie verzweigter Drüsenschlauch, der gewöhnlich Nähe des Chylusdarms seinen Ursprung hat und nach einem kurzen Bogen in den Stachel einmündet. Ob dieser Schlauch in Wirkin der lichkeit die Eier vor ihrem Durchgang durch den Legestachel es ist dies aber daraus zu schließen, den meisten Tryphoninen, bei denen die Eier gar nicht läßt sich mit Sicherheit nicht sagen daß er bei einfettet, ; den Legestachel passieren, überhaupt nicht vorhanden ist. Seine Wan- Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. 309 dung wird entweder von dicken, undurchsichtigen Cyhnderzellen gebildet, oder sie ist dünnhäutig und durchscheinend. Ihre Länge und Zwischen Giftapparat und Schmierdrüse Dicke variiert sehr stark. bestehen vermutlich bestimmte Korrelationen, da bei gewissen Formen, wo die Schmierdrüse ungewöhnlich stark ausgebildet apparat fast rudimentär erscheint. der Gift- ist, Dies läßt darauf schließen, daß die Schmierdrüse funktionell ganz oder wenigstens teilweise apparat ersetzt. Dufour den Gift- scheint sie übersehen zu haben, weil er nie etwas davon erwähnt. B. Die vier Typen des Gesehlechtsapparates. Typen macht sich geltend in der GeAnzahl der Eiröhren, im Vorhandensein oder Fehlen von Uterusdrüsen, der verschiedenen Ausbildung des Receptaculums, der außerordentlich wechselnden Länge der Ovidukte, im Der Unterschied dieser vier stalt der Ovarien, der Bau des Legestachels, schließlich in der An- oder Abwesenheit von Eistielen. a) Ichneumonentypus Die Ovarien haben steht, daß (vgl. Taf. VIII, Fig. 1), eine keulenförmige Gestalt, die dadurch ent- die Eiröhren einesteils sehr lang sind, andernteils ihre Keim- zone sich so weit nach vorn (man richtet sich bei der Angabe der Lage- beziehungen am besten nach dem Verlaufe der Eiwanderung und dem Kopfe, mit »vorn« die nach dem bezeichnet mit »hinten« die nach Stachel zu gelegenen Partien des Geschlechtsapparates; noch besser ist die Bezeichnung: proximal wärts) verschiebt, daß sie nur und distal; die Eier wandern distalim letzten Drittel mit Eiern angefüllt sind; die Anzahl der Eiröhren beträgt vier. In jeder findet man höch- von denen nur das direkt vor dem Ovidukt liegende völlig entwickelt ist die andern sind unreif und wechseln in der bekannten Weise mit Nährzellen ab. Der Durchmesser der reifen Eier ist etwa vier- bis fünfmal so groß wie der des Legestachels, und es ist kaum möglich, daß sie durch diesen dünnen Gang gelangen können, ohne ganz gehörig zusammengepreßt zu werden. Die Ovidukte sind so kurz, daß man eigentlich nur von einem kurzen Verbindungskanal stens drei bis vier Eier, ; der Eiröhren mit Der Uterus aiLS, dem Uterus ist reden sollte. dorsoventral abgeflacht wie vorn beschrieben, rückläufig. und wird von der An dem dadurch Knie greifen die beiden muskulösen Ligamente an, Chitin des vorletzten Segmentringes ansetzen. Älitte entstehenden die sich dorsal am Wilhelm Pampel, 310 Die Länge des Legestachels beträgt ungefähr den vierten Teil von Abdomens; oft jedoch ist er viel kürzer, so daß er, wenn er von den beiden schützenden Stachelscheiden umhüllt und an den Hinterder des leib angelegt ist, kaum über dessen Spitze hinausragt. Bei Protichneu- mon und Stenichneumon ist gewöhnlich länger, er Stachelschiene und Stachelgräten sind am Ende mit reihenweise angeordneten Widerhäkchen versehen, die wahrscheinlich ein Herausgleiten des Haut die in des Wirtstieres eingesenkten Stachels verhindern sollen. Der Giftapparat zeigt den oben beschriebenen Typus: ein Bündel von acht bis zehn Drüsenschläuchen mündet in das eine Ende einer länglichen Giftblase; das andre Ende setzt sich in einen Gang fort, der ihr Secret in den Legestachel einführt. Die Schmierdrüse ist ein einfacher, mittelstarker, blind geschlossener Schlauch mit dünnen, durchscheinenden Wänden. Das letzte Ganglion liegt dorsal dem Uterus und berührt eng auf das kleine weißliche Receptaculum seminis, b) Bohrertypus fig. 9, (vgl. Textfig. 6, Taf. VIII, Fig. 2, Textfig. 8, Text- Taf. VIII, Fig. 3 Taf. VIII, Fig. 4 usw.). Die gemeinsamen anatomischen Eigenschaften der vielen hierher gehörenden Formen bestehen in den stets ganz kurzen Ovidukten, den beiden rechts und links am Uterus sitzenden, oft sehr großen Uterusdrüsen, einem Receptaculum seminis, das in der Mitte einen kugelrunden, völlig undurchsichtigen schwarzen Körper enthält und »Bohrstachel«. Letzterer ist dem dadurch gekennzeichnet, daß die Stachel- schiene an der Spitze durchaus glatt am Ende ist, die beiden Stachelgräten Zähnchen aufweisen, die ihnen das Aussehen einer kleinen Säge geben. Durch einfache Vorund Rückwärtsbewegung in der Führung der Stachelschiene bohren sich diese beiden kleinen Sägen allmählich in Rinde und Holz ein. Es (Stechborsten) dagegen scharfe leuchtet ein, daß bei dieser Art des Einbohrens ein dünner Stachel wegen seiner geringen Raumverdrängung und nicht ner Schmiegsamkeit bessere Wirkungen unbiegsamer Stachel. erzielt, zuletzt als Denselben Legestachel findet wegen ein starker man auch sei- und bei den Vertretern der großen Gattung Pimpla, die ihn aber sicher nicht zum Bohren man annimmt, damit die oft sehr von Schmetterlingspuppen durchstoßen. Jedoch ist er viel kürzer und stumpfer, vor allen Dingen aber sehr dickwandig und von größerem Durchmesser als z. B. bei Ephialtes und Rhyssa. Auch enden die Stechborsten stumpf, und ihre Sägezähnchen benutzen, sondern, wie widerstandsfähigen Hüllen Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. sind nicht besonders scharf. Die Cryptinen haben einen kräftigen, da- Er bei ziemlich langen Bohrstachel. ist aber unelastisch zum Bohren Verwendung zu ebenfalls nicht 311 und scheint finden. Die Ovarien zeigen in ihrer Ausgestaltung eine reiche AbwechsBei Efliialtes und ähnlichen Formen sind lung. streckt, wie es die außerordentliche —6 Eiröhren, Jedes Ovarium hat 4 bringt. Eier enthalten. Länge Es sind deren jedoch ihres sie oft sehr lang ge- Abdomens mit die in ihrer in jeder Eiröhre sich ganzen Länge nur 2 —3 Stück, davon vollkommen herangereift, und zwar ist meist nur das während die andern in der Entwicklung noch weit zurück sind. Da eine die reifen Eier oft in einen sehr langen Stiel auslaufen, stehen sie an Länge den Eiröhren einziges Ei selbst nur wenig nach; so durchzieht z. B. ein des Ephialtes manifestator ungefähr drei Viertel des ge- samten Abdomens. Formen wie Pinipla, Theronia und die Cryptinen haben entsprechend ihren viel kürzeren Abdomina auch kürzere und gedrungenere Ovarien; ihre Eier sind ungestielt. Die Ausbildung des Giftapparates faltig, daß ich zu sprechen erst bei der kommen ist bei diesem Typus so mannig- Beschreibung der einzelnen Präparate darauf werde. Die Schmierdrüse zeigt bei den verschiedenen Arten recht erhebliche Unterschiede in Länge, Durchmesser und Beschaffenheit ihrer Gewebe. c) Ofhion-Tj^MS (vgl.Textfig. Taf. X, Fig. 16, 13, Textfig. 15, Textfig. 17, Textfig. 18, Tai X, Fig. 17, Textfig. 22 usw.). Anjedem Ovarium schwankt, ferner durch die außerordentlich ausgedehnten Ovidukte, die an Länge Dieser Typus ist charakterisiert durch die meist sehr große zahl der Eiröhren, die zwischen 15 die Ovarien oft um sie in das Doppelte, in besonderen Fällen sogar Dreifache übertreffen. daß und 40 Wenn um das sie dazu noch so mit Eiern angefüllt sind, auch im Durchmesser größer als die Ovarien erscheinen, dann wird das gewöhnüche anatomische Bild des Ichneumoniden-Geschlechts- Nach dem Stachel zu nehmen manchmal allmählich, manchmal sehr rasch an Stärke ab und münden dann ziemlich dünn in den Uterus ein. Bei einigen Formen (z. B. Henicospilus, Textfig. 14) schaltet sich zwischen den vereinigten Ovidukten und dem Uterus ein kleiner blasiger Vorhof ein, dessen Zweck mir bisher nicht klar geworden ist. Von diesem aus führt ein dünner Gang in den Uterus. Dieser ist nicht wie bei den apparates ganz wesentlich verändert. die Ovidukte Wilhelm Pampel, 312 Ichneumonen und Bohrern in der Mitte zusammengefaltet, sondern einen gerade gestreckten birnenförmigen Schlauch mit ziemlich stellt dicken Wänden Sein Receptaculum seminis trägt er an dar. dicken Ende über der Einmündung der Das vordere, hofes. sich verjüngende Ende dem Ovidukte, bzw. des Vorführt in den Stachelgang hinein. Die Schmierdrüse ist zumeist recht klein und unscheinbar; bei — 5 10 mal so lang als gewöhnlich und würde ausgestreckt das ganze Abdomen durchziehen. Interessant sind die Beobachtungen, die ich über die Funktion des Giftapparates bei vielen Ophioninen und den Tryphoninen machen konnte. Betrachten wir zu diesem Zwecke den Legeapparat. Der einigen Formen dagegen etwa Stachel besteht aus den bekannten drei Teilen: einer dorsalen Stachel- und den beiden ventralen Stachelgräten, die den Kändern der Stachelschiene hin und her zu schiene in den übergreifen- gleiten vermögen. Die Stachelschiene zeigt bei allen Ophioninen kurz vor der Spitze eine scharfe Einkerbung, die sicher nach Widerhaken dient und dem Einstich in das Wirtstier als so ein Zurückgleiten des Stachels verhindert. Die Stachelöffnung für den Austritt der Eier befindet sich nicht an der Spitze, sondern ist ein Stück von dieser entfernt und entsteht da- durch, daß die beiden Stachelgräten, die nur bis zu der erwähnten Einkerbung hinreichen, zwischen sich einen länglich ovalen Spalt freiWeiter tragen die beiden Gräten unge8). lassen (vgl. Taf. IX, Fig. fähr, in der Mitte zwei quergestellte Chitinlamellen, die in das Stachel- innere hineinragen und zusammen fast den ganzen Gang verschließen. Diese beiden Lamellen sind schräg nach der Spitze zu gerichtet und wirken auf diese Weise bei der Vor- und Eückbewegung der beiden Stachelgräten wie ein Klappventil. Ist der Stachelgang mit einer festen Masse angefüllt, so gleiten sie, wenn die Stachelgräten zurückgezogen werden, infolge ihrer schrägen Stellung über das Hindernis hinweg. Bewegen sich dagegen die Gräten nach der Stachelspitze sie sich auf, greifen in die Eine solche Masse man stellt Masse ein und schieben sie zu, so richten mit nach vorn. das klare, zähflüssige Secret der »Giftdrüsen« vorsichtig den Stachelgang einer Ophionide, so findet dar. öffnet man ihn stets mit diesem Secret erfüllt; da der Kanal ziemlich weit kann man die Einmündung und somit leicht feststellen, daß ist, »Giftdrüsen« herstammt. fort und 21), wo ist bis in sie, des »Giftganges« deutlich erkennen die glashelle Masse wirklich von den Auffallenderweise setzt den Uterus hinein zu verfolgen sie sich nach hinten (vgl. Textfig. 20 und wie bei Hadrodactylus ersichtlich, fest an der Schale des Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. 313 gerade im Uterus liegenden Eies anklebt. Durch abwechselnde Hinund Herbewegung der Stachelgräten, wobei die beiden Chitinlamellen oben beschriebenen Weise wirken, wird das Ei ziemlich schnell durch den Stachelgang befördert. Man kann diesen Mechanismus in der selbst am wenn man mit der Nadel und her bewegt. Derselbe Vorgang spielt sich in Weise bei den Tryphoninen ab, wo er fast noch deutlicher toten Präparat noch demonstrieren, die Stachelgräten hin der gleichen zu beobachten ist. Die beiden Chitinlamellen finden sich übrigens fast bei allen Ich- neumoniden; auch ist das Stachelinnere stets von einem durchsichFaden durchzogen. Es liegt somit die Vermutung Eiablage auch bei den übrigen Ichneumoniden in der- tigen glashellen nahe, daß die selben Weise vor sich geht. Nur ist eben gewöhnlich der Stachelgang man genaue Beobachtungen so eng, daß schlechterdings nicht machen kann. d) Trvphoninentypus (Textfig. 23; Taf. Taf. X, X, Fig. 14; Taf. X, Fig. 11, Fig. 12). Der Geschlechtsapparat der Tryphoninen nähert sich im Bau sehr dem der Ophioninen, insofern als die ebenfalls gut ausgebildeten, meist mit Eiern gefüllten Ovidukte das anatomische Bild des Geschlechts- apparates ist die dem der Ophioninen ziemlich ähnlich erscheinen läßt. Jedoch Anzahl der Eiröhren die Eier selbst relativ Bei Polyhlastus findet man und Bohrer Er trägt z. viel geringer als bei den Ophioninen, weil etwa dreimal so groß sind wie die der Ophioninen. B. sind es nur vier in jedem Ovarium; gewöhnlich sechs bis acht. Der Uterus gleicht : er ist flach gedrückt dem der Ichneumoninen und wird von der Mitte an rückläufig. den meisten Fällen dorsal ein Keceptaculum seminis; bei einigen Formen fehlt es allerdings vollkommen. in Sehr interessant ist der Legemechanismus. phoninen sehr groß sind, vermögen sie Da die Eier aller Try- den Stachel überhaupt nicht zu passieren. Sie sind auch nicht imstande, sich in die Länge zu strecken und auf diese Weise ihren Querschnitt zu verkleinern (wie man es bei Ichneumonen und den Bohrern annehmen muß), da sie eine sehr dicke, jedem Druck widerstehende Eischale haben, während die Eier der letzteren von einer ganz dünnen, pergamentartigen Hülle umschlossen sind. Sie treten deshalb schon vor dem Stachel aus den Geschlechtswegen aus und zwar durch einen weiten ventralen Längsspalt des Uterus kurz vor seiner Einmündung in den Stachelgang (Textfig. 28). aber das Ei nicht etwa verloren geht, ohne seine Bestimmung Damit erfüllt Wilhelm Pampel, 314 ZU haben, wird es am Stachel durch einen kräftigen, aus der Substanz der Eischale gebildeten Stiel festgehalten. freien Ende im Innern des zähen Secret des »Giftapparates gleichfalls als eine zieht und bis in Dieser bleibt mit seinem Stachelganges, indem er sich innig mit << verkittet, das wie bei dem den Ophioninen zusammenhängende Masse das Stachelinnere durch- den Uterus hineinragt. Diese Secretmasse wird durch denselben Mechanismus wie bei den Ophioninen nach vorn geschoben. Damit das Ei ungehindert bis zum Stachelende gelangen kann, weichen die beiden ventralen Gräten in ihrer ganzen Länge auseinander und lassen so zwischen sich einen Spalt rao'en kann. frei, aus dem der Eistiel hervor- Bei der Gattung Tryphon schiebt sich das letzte Bauch- segment weit über den Legestachel vor und bildet somit für das aus dem Uterus austretende, noch nicht völlig entwickelte Ei eine schützende Hülle, in der es sich längere Zeit aufhalten kann. Manchmal wird der ganze Legestachel von dieser Hülle umscheidet. Bei den meisten der untersuchten Tryphoninen fand ich immer nur ein Ei in dieser Weise am Stachel hängen, bei Polyhlastus cothurnatus dagegen in einem Falle die stattliche Anzahl von 17. Ihre Stiele haften alle in apparates dem das Stachelinnere erfiillenden Secret des Gift- fest. der Giftapparat bei Paniscus in die bekannten drei Ab- Während Tryphon meist auf eine langden meisten Ein noch angedeutet. einigen nur eben Arten ganz verschwunden, bei Giftgang ist auch nicht mehr vorhanden, sondern die Giftblase läuft mit dem einen Ende breit in den Stachelgang hinein und mündet dann schnitte zerfällt, ist er bei der Gattung gestreckte Giftblase reduziert ; die Drüsenschläuche sind bei ungefähr in der Mitte des Stachels aus. So lange die Eier der Tryphoninen die Geschlechtswege noch nicht verlassen haben, also noch im Uterus oder Ovidukt liegen, konnte ich im Gegensatz zu den Angaben Chuns (Senckenb. Naturf. Gesellsch. 1875/76) Dasselbe niden. am Eidotter nie einen Beginn des Furchungsprozesses erkennen. gilt übrigens auch für alle von mir untersuchten Ichneumo- Haben sie dagegen den Uterus verlassen, so scheint damit ein Anlaß zur Weiterentwicklung des Eies gegeben zu sein. Wie weit es sich hierbei um eine Befruchtung durch den Inhalt des Keceptaculums oder Parthenogenese {Paniscus, Dispetes) handelt, läßt sich so ohne manche der am Stachel Embryonen, während allerdings bei andern Formen vorläufig von einer Furchung noch nichts zu bemerken ist. Eine allmähliche Entwicklungsabstufung zeigen die weiteres nicht entscheiden. Jedenfalls zeigen hängenden Eier fast gänzlich entwickelte Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. 17 Eier des Polyhlastus. beherbergen fast fertige 315 Die ältesten, an der Stachelspitze hängenden, Embryonen, bei den mittleren ist die Furchung stark vorgeschritten, die jüngsten dagegen, die den Uterus zuletzt verlassen haben, weisen einen noch völlig ungefurchten Dotter auf. Was anzunehmen, daß sie sich bei Bau und Funktion der Geschlechtswege, besonders des Legestachels, annähernd in gleicher Weise vollzieht. Im vorigen Frühjahr konnte ich beobachten, wie eine der die Eiablage anbetrifft, so ist der weitgehenden Übereinstimmung in kleineren, auf unsern Wiesen in großen Mengen fliegenden Tryphoniden- formen sich über eine kleine Raupe hermachte und an sie ein Ei ab- dem sich heftig wehrenden Tiere ins Genick, umklammerte mit dem vorderen Beinpaar, krümmte das Abdomen stark ein, so legte. Sie flog es daß der Legestachel den Thorax berührte, und im nächsten Augenblick hatte sie am Nacken des Räupchens eins ihrer gestielten Eier festgeklebt. Ob sie dazu die freien Beinpaare zu Hilfe nahm oder nicht, konnte ich bei der Schnelligkeit des ganzen Vorganges nicht unterscheiden. Paniscus weicht von den übrigen Tryphoninen insofern ab, als seine kurzen Eistiele Häkchen besitzen, vermittelst derer die Eier in die Haut des Wirtstieres eingehängt werden. Die Embryonen reifen im Innern des Eies allmählich heran, verlassen, wenn sie ausgebildet sind, die Eischale durch ein Loch an der dem Stiele entgegengesetzten Seite und brechen, wie ich an einer gefangenen Gabelschwanzraupe beobachten konnte, in das Innere der Raupe durch, um hier sich weiter zu entwickeln. Spezieller Teil. 1. Ichneumonentypus. Stenichneumon pistatorius Da es sich um eine man nach Abheben des Chitinpanzers Fettgewebe, die Beim Entfernen alle L. (Taf VIII, Fig. . 1). Anfang Juni gefangene Form handelt, findet eine dicke Schicht von gelblichem Hinterleibsorgane vorläufig den Blicken entzieht. dieser Fettschicht ballen sich die kleinen, frei zwi- schen den Zellen liegenden, flüssigen ölkügelchen zu großen gelben Tropfen zusammen. die Form Die zunächst sichtbar werdenden Ovarien haben einer Keule, die dadurch zustande kommt, daß die acht Ei- röhren nur in ihrem letzten auf dem Chylusdarm ruhenden Drittel nahe dem Uterus Eier führen, während der übrige, dem blasigen Kropf anliegende Teil strangförmig ausgezogen festigt die ist. Ein feines Ligament be- beiden Ovarien an der dorsalen Chitindecke des Thorax. Wilhelm Pampel, 316 Da die Keimzonen der Eir Öhren erst im letzten Drittel beginnen, ist Nur auch die Gesamtanzahl der Eier nur gering. Eiröhren enthalten am Ende ein reifes Ei, die übrigen weisen drei bis noch gänzlich unentwickelte Eizellen vier auf, zwischen mäßig Komplexe von Nährzellen eingeschaltet Entwicklungsabstufung die B. z. immer gereihten, vom reifen bis kleiner sind. zum eben den Ophioninen die Eiröhren bei fünf von den acht denen regel- Eine allmähliche erst angelegten Ei, als Ketten mit auf- werdenden Perlen erscheinen gibt es läßt, hier nicht. Die vier Eiröhren eines jeden Ovariums münden in einen kurzen dem Uterus herstellt und der wegen Ovidukt bezeichnet werden kann. Der Uterus hat infolge seiner dorsiventralen Abflachung die Gestalt eines breiten Hals, der die Verbindung mit seiner Kürze kaum Bis zur Mitte ungefähr verläuft er in caudaler Richtung wie Bandes. die Ovarien, strebt als dem ein kleines dann knickt spitzem Winkel ventralwärts er in um und Stacheleingang zu. Kurz vor der Umbiegestelle liegt dorsal Wärzchen, das Receptaculum seminis. Aufgehängt ist der Uterus durch zwei starke Muskelstränge, die rechts und links an der Umbiegestelle angreifen und sich dorsal Ringe geschlossenen Segmentes am Chitin des vorletzten zum inserieren. Der Stachel ist außerordentlich dünn und etwa halb so lang wie das Abdomen, Man wundert sich, wie die vielleicht sechsmal so dicken reifen Eier ihn überhaupt passieren können, selbst wenn man annimmt, daß sich der Querschnitt des Eies beim Durchgang sehr zu verkleinern vermag, was natürlich eine besondere Elastizität der Eischale und große Widerstandsfähigkeit des Dotters voraussetzt. selbst und kann sich nicht erweitern, da seine drei Der Stachelgang Teile, die Stachelschiene die beiden Stechborsten, fest in einander gefalzt sind. handensein einer langen Schmierdrüse mit weitem Lumen Das Vor- läßt darauf beim Durchgang durch den Stachel gut eineinem durchscheinenden, dünnen Gewebe, wie es besonders für die Ichneumonen charakteristisch ist und bildet einen un verzweigten, mehrfach gewundenen Schlauch, der lang schließen, daß die Eier gefettet werden, Sie besteht aus ausgestreckt etwa die Hälfte des Der »Gif tapparat << ist, Abdomens durchziehen würde. wie bei allen Ichneumonen, sehr gut ent- immer dorsal gelegen, etwas seitwärts aus der Mittellinie des Abdomens verschoben. Giftblase und Ausführgang zeigen eine von ihrem Inhalte herrührende intensiv gelbbraune Färbung, Die Blase fühlt sich hart an und läßt sich mit der Nadel kaum einwickelt. Die Blase ist drücken; das Drüsensecret ist wahrscheinlich infolge der Konservie- Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. rung 317 Bei andren Ichneumoniden bleibt das Secret trotz der- erstarrt. selben Konservierung weich, ein Zeichen, daß die Secrete der Gift- drüsen in den einzelnen Fällen verschieden sind. Die Drüsenschläuche Menge vorhanden wie die MALPiGHischen haben einen etwas größeren Durchmesser als letztere und zeigen auch einen dunkleren Farbton. Es sind blind geschlossene Schläusind in fast ebenso reicher Gefäße. Sie che, die sich am Ende gabeln. In der Nähe der Giftblase fließen sie zu einigen wenigen Hauptstämmen zusammen, die gegenüber der Austrittsstelle drüse des Giftganges einmünden. münden Uterus, Giftgang und Schmier- gesondert in den Stachelgang ein und zwar zuerst der Uterus, dahinter die Schmierdrüse, zuletzt, also am weitesten in das Stachelinnere eingesenkt, der Giftgang. Der Stachelgang ist von einem dünnen Faden eines hellen Sekretes durchzogen, das sich jedoch nicht bestimmt als das der Giftdrüsen nachweisen läßt. Die beiden Stachelgräten weisen zwei ins Innere ragende Chitinlamellen auf. Protichneumon fusorius Die Ovarien enthalten je vier L. (Textfig. 7). Eiröhren, die allerdings wegen der Jugend des Tieres noch gänzlich unentwickelt sind und infolgedessen auch noch keine reifen Eier zeigen. Die Ovidukte sind bedeutend ausgedehnter, als man sonst bei Ichneumonen zu sehen gewohnt ist. Die Uterusschlinge ist im Vergleich zu Stenichneumon fistatorius auffallend lang und verläuft parallel zum Legestachel ziemlich weit nach hinten; auf der dorsalen Seite liegt das Keceptaculum seminis. Ganz riesenhaft ist der Giftapparat ausgebildet. Die Giftblase ist ein ovaler, mit Quermuskulatur versehener gelbhcher Körper, der infolge seiner Größe die in seiner Umgebung liegenden Organe ganz aus ihrer gewohnten Lage drängt. Sie wird gespeist durch ein außerordentlich großes Büschel von Drüsenschläuchen, die in der Abbildung der klaren Übersicht halber weggelassen wurden. Sie sind in solcher Menge vorhanden, daß sich, wenn man die Chitindecke abgelö.-^t hat, zunächst nur ein unübersichtliches Gewirr von Schläuchen den Blicken darbietet. Am hinteren Ende mündet der Giftgang aus und läuft an der Uterus- schUnge entlang nach dem Stacheleingang hin, so daß letztere zwischen und Giftgang eng eingeklemmt ist. Ferner findet mau wie bei Stenichneumon jnstatorius eine weitlumige dünnwandige Schmierdrüse Giftblase mit blasigen Ausbuchtungen. Der Stachel ist kräftig und enthält im Innern wieder das schon bei Stenichneumon fistatorius erwähnte Secret; auch die beiden Chitinlamellen der Stachelgräten sind vorhanden. Auffällig ist, daß der Giftapparat schon vollkommen ausgebildet ist, Wilhelm Painpel, 318 während Entwicklung noch weit zurück die Ovarien in der sind. Das erweckt den Anschein, als ob das Secret der »Giftdrüsen« hier doch andern Zwecken diente, als den reifen Eiern den Durchgang durch den Legestachel zu ermöglichen. Steni ehrte um o n ulp at or c (Schrk.). In Textfig. 2 h findet sich eine dorsale Ansicht des Uterus mit den beiden letzten Ganglien und dem sich an das Endganglion eng anlegenden Receptaculum sem. Im übrigen zeigt dieses Präparat, wie auch das eines Stenichneumon sputator F und mehrerer Vertreter der Gat- tung Ichneumon keinerlei Abweichungen von dem gewöhnlichen Typus, wie er in Stenichneumon pistatorius beschrieben worden Ichneumon Die Stachelschiene ist ihrer in ist. spec. ganzen Länge mit widerhaken- ähnlichen Zähnchen besetzt, während sich diese bei den andern Ichneu- monen nur auf die Spitze beschränken. I chn cum o Der Abdomeninhalt steht zu etwa 80% n p dieses imat r r i u s F. Anfang Juni gefangenen Tieres be- aus Fettgewebe. Sämtliche Hinterleibsorgane, zu- mal der Geschlechtsapparat, sind noch weit von ihrer yilligen Ausbildung entfernt. Es scheinen etwa 1 1 Vg Monate vergehen zu müssen, bis die Geschlechtsorgane auf Kosten des Fettkörpers so weit herangewachsen sind, daß sie reife Eier abzuscheiden vermögen. Am Uterus — treten wie aus Textfig. 4 ersichtlich, besonders die starken Liga- , mente hervor. 2.. Bohrertypus. P im pla quadridentata Der kräftige Bau Legestachel, läßt darauf schließen, nicht allzu sanft mit fährt. (Textfig. 5). des Tieres, besonders sein starker, dickwandiger dem daß das Insekt bei der Eiablage Jungen ver- Wirtstiere seiner zukünftigen Wahrscheinlich sind es Schmetterlingspuppen, die von ihm heimgesucht werden und deren oft recht widerstandsfähige Wandung vermutlich nicht allmählich durchbohrt, sondern mit einem einzigen Ruck Der Legestachel endet mit stumpfer, leicht gekrümmter Spitze; der Zweck dieser Krümmung ist mir eingestoßen wird. sichelförmig allerdings nicht klar. mente überragen Die beiden letzten, den Stachel tragenden Seg- die übrigen an Weite und bergen außerordentlich Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. und kräftige breite Muskeln zur Bewegung des Stachels. 319 Öffnet man das Abdomen, was bei der Dicke der schwarzen Chitindecke seitlich mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist, so findet man unter einer dünnoi Fettgewebeschicht zunächst ein reiches Gewirr von Giftdrüsenschläuchen, die das ganze Abdomen durchziehen. Die Schläuche haben einen größeren Durchmesser als bei den Ichneumonen weißliche Färbung, von der sich der bräunhche haltenen Secretes deutlich abgrenzt. und zeigen Ton des im Innern Sie vereinigen sich eine ent- zu einigen wenigen Hauptstämmen und münden in das eine Ende einer dunkelbraunen, sehr großen, gurkenförmigen Giftblase ein. den ganzen, hinter den Ovarien noch freibleibenden Diese füllt fast Raum des Ab- domens, hat also eine unverhältnis- mäßige Größe. Sie liegt nicht wie bei den Ichneumonen in der Längs- Abdomens dorsal über dem Darmkanal, sondern ist quer achse des den Stachelmuskeln der zwischen beiden letzten streckt. Am zum der sich Segmente Gift^ang an. Stachel führende Die Ovarien müssen sich, da die Bauchfalte zogen ist, Raum ausge- andern Ende schheßt tief eingeTextfig. 5. mit einem sehr kleinen begnügen und drangen sich zwischen Darmkanal und dorsaler ...ovarium; od„„Oviducte;,.c«,Uteru.arü.en; «/,Uterusligamente;r, Recept. sem.; s, Schmier- m Ghitmdecke eng zusammen. Irotz^,, •. • dem T , besteht jedes röhren, nen, die wie (Irüse; gb, (iiftblase; gd, Giftdrüsen. j_ sich man aus der erheblichen Anzahl von etwa acht Ei- außerdem noch durch sie eine reiche Eifülle auszeich- sonst nur bei Ophioninen zu finden gewohnt ist. Eier haben längliche Form und sind an den Enden mäßig abgerundet. Die Eiröhren laufen in zwei kurze, den Chylus- Die gleich- darm vor der Einmündung der MALPiGHischen Gefäße umgreifende Ovidukte zusammen, welche die Verbindung mit dem Uterus len. dern strebt und herstel- Dieser bildet nicht wie bei den Ichneumonen eine Schleife, sonals kurzer Schlauch direkt dem Stacheleingang zu. Rechts links trägt er je eine Uterusdrüse in Gestalt zweier länglicher, nach hinten gerichteter Aussackungen der Uteruswand, die mit weiter Öffnung in den Uterus lichen Holzbohrer, Zeitschrift f. z. Dies unterscheidet die Drüsen neben Dünnwandigkeit von denen der eigent- einiiiiiiulen. ihrer längUchen Gestalt und iiirer B. eines Ephialtes, wissensch. Zoologie. CVIII. Bd. wo sie scheibenförmig au.sge21 Wilhelm Pampel, 320 bildet sind, dicke dem Uterus in Wände haben und nur durch Verbindung stehen. einen engen Stiel mit Sie scheinen bei überhaupt eine primitivere Form darzustellen. von Pimpla die Uterusdrüsen instigator wie folgt: den Pimplinen Dufour » beschreibt ... je dois signaler de chaque cote de l'origine de l'oviducte (Uterus), d'un l'existence, Corps arrondi ou ovale, sessile, blan- chätre, qui, suivant ses dispositions fonctionelles, se ou presente l'apparence d'un tubercule charnu, ou sous celle sous calloso- d'une vesicule remplie d'une pulpe d'un blanc pur. J'ignore les attributions physiologi- ques de ces deux corps glanduleux, qui s'observent aussi dans pla crassifes ... II est Pim- le presumable que ces corps sont destines a produire, ä l'epoquede la ponte, quelque humeur les propre ä ramollir speciale, milieux resistants que Meiner traverse.« dient das Secret la tarriere Meinung nach der Uterusdrüsen dazu, die Eier für den Weg den meist sehr langen und engen Legestachel Rhyssal) (Ephialtes, gehörig einzufetten. durch Je länger und dünner der Legestachel ist, umso besser sind auch die Uterusdrüsen ausgebildet. Textfig. 6. An den Enden der bei- den Drüsen greifen die Ligamente an, Geschlechtsapparat von Pimpla examinatar V r, Recept or, Ovarium; ud, TJterusdrüsen wodurch der Uterus an der dorsalen ; sem. ; s, Schmierdrüse; Giftblase. gh, Chitindecke sitzt und cylindrisches weist aufgehängt wird; das Eeceptaculum seminis. Die Schmierdrüse schen ihnen Drüsengewebe Pimpla examin a Es handelt um sich t r ist zwi- kurz auf. F. (Textfig. 6.) eine ganz junge Imago, die am Tage vor Unter Nonnenpuppe geschlüpft ist. dem starken Chitinpanzer finden sich wiederum dicke Schichten von Fettgewebe in der Mitte dieser Fettmassen liegen die Abdominal- der Präparation aus einer ; organe eingebettet. Die je 15 —20 Eiröhren enthaltenden Ovarien Die weiblichen Geschlechtsorgane clei- haben aber im Vergleich sind sehr lang gestreckt, 321 Ichneuinoniden. denen zu der Pimpla quadridentatanuT gelingen Umfang. Sie schwellen erst im letzten Sechstel an, weil erst hier in den einzelnen Eiröhren die Keimzone besinnt. Die andern fünf Sechstel stellen vorläufig einen dünnen, den Kropf und Chylusdarm begleitenden Strang dar. Die Reihe der jungen Eianlagen in den Eiröhren durchläuft nur etwa ein Segment, während sie sich nach 1 bis 1 1/2 Monaten auf fünf bis sechs Segmente erstreckt. Zwei kurze, ziemhch weite Ovidukte bringen die Eier in den Uterus. Dieser ist gestreckt wie bei Pimpla quadridentata und trägt neben der Textfig. L. od, Oviducte; Recept. seni. ; 7. von Prolichn. juxorim tiesclilet-litsapparat rtenisschleife; ;/, Giftblase gb, J)(irsalansiclit des Uterus von r/ifTOMifla/rt/dH/af Poda. IMe beiden großen Uterusdrüsen r, (Giftdrüsen worden, sind weggelassen);«, Schinierdrüse. um cept. seni. zu zeigen, orf,. o, Oviducte; rückliinfige Hälfte des fterus; Einmündung sind weggelassen die Lage des Kndganglions r, und desRe««. zweite, Kecept. sem. der Ovidukte rechts und links die beiden Drüsensäcke, die durch die an ihnen angreifenden Uterusligamente nach hinten gezogen werden. Zmschen den Drüsenanhängen findet ein großes Receptaculum seminis Platz mit dem für runden, schwarzen Kern liche Form, ist drüse besteht in den ganzen Typus charakteristischen kugelder Mitte. aber noch lange aus ziemlich lang. Gattung Piniphi weißlichem, Das Endgangliou niclit Der Giftapparat iticht fertig entwickelt. imduic hsichtigem liegt zeigt die üb- Die Schmier- Gewebe und ist wie bei allen Vertretern der auf der dorsalen Seite des Uterus, sondern eher ventral. 21* Wilhelm Pampel, 322 P m pla inst i g at o i r F. Das Insekt hat denselben anatomischen Bau wie die beiden vorher behandelten Pimpla. Die Uterusdrüsen sind jedoch nicht wie bei Pimpla dem Uterus examinalor nach hinten gezogen, sondern liegen breit und verdecken ihn in der Seitenansicht zum bohnen- Sie sind Teil. auf förmig gestaltet und mit einem weißen, opalisierenden Secret erfüllt. Der Giftapparat ist ebenso stark entwickelt wie bei Pimpla quadridentata, Giftblase und Giftgang haben dunkelbraune Färbung. Dufour beschreibt und zeichnet bei Pimpla instigator ein besonderes »Reservoir supplementaire « der Giftblase: boyeau simple, cipal (Giftblase), flottant par dernier, »Le reservoir supplementaire est un filiforme, ä peine flexueux, un bout, moins long que au insere par l'autre le prin- col de ce immediatement avant son Implantation ä l'oviducte Ce (!). du du un organe secreteur, analogue ä la glande salivaire des Apiaires et des Andren etes. »Es ist dies wohl ein Irrtum, ebenso wie die Behauptung, daß die Giftblase in den Uterus einmündet und boyeau, qui a la teinte roussätre reservoir principal, pourrait col bien etre lui-meme zwar, wie er an andrer Stelle beschreibt, auf der dorsalen Fläche zwi- schen den beiden Uterusdrüsen. drüse, von der Er hat wahrscheinlich er übrigens nie etwas erwähnt, oder mündenden Giftgang den die Schmier- in den Stachel für dieses zweite Heservoir angesehen, ein Ver- sehen, das allerdings leicht unterlaufen kann, Es Zeichnungen, daß die Tiere dorsal aufpräpariert. wenn man wie Dufour erklärt sich so auch der Fehler in manchen seiner er den Stachel ganz am Ende des Abdomens über dem After austreten läßt, während er in Wirklichkeit dem Abdomen immer vor dem After auf der ventralen Seite eingefügt ist, mitunter sogar recht weit von der Spitze entfernt, Fig. 4, Coleocentrus). Von der Pimpla (vgl. Taf. bringt crassipes F. er VIII. zwei SpezialZeichnungen, die mir überhaupt nicht klar geworden sind. Pimpla T uf ata F. Ovarium dickeren Eiröhren besteht, was weicht insofern von den andern Pimpliden ab, nur aus vier kurzen, dafür aber sicher auf eine zurückzuführen um so jedes von den andern verschiedene Lebensweise des Insekts ist. Pimpla ma culat o r Es handelt als sich um F. einen der kleineren Vertreter der Gattung. In jedem Ovarium finden sich acht Eiröhren. Sie münden in einen Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. dem sehr düniiAvandigen Uterus, 323 zwei flach gedrückte, seitlich leere, aber gut entwickelte Drüsen aufliegen. In allen andern Punkten schließt sich das Präparat an die vorhergehenden an. Cryvi u alh s a t o r i u s F. (Taf. VIII, Fig. 2). Die Cryptinen ähneln in manchen Eigenschaften sehr den Pimpliden. er Ihr Legestachel unbiegsam und stark, ist trotzdem dient, den Bau des typischen Bohrerstachels aufweist. wahrscheinHch mehr zum ihm plötzlichen Durchstoßen der sich bietenden Widerstände als zum langsamen Bohren. Die Länge um Legestachels überragt bei Cryptus alhatorius Abdomens. bei der Eiablage dar- Die Ovarien umfassen je des ein weniges die des fünf bis sechs Eiröhren, deren Außer diesem liegen in jeder Eijunge Eizellen mit den zwischen ihnen ein- jede nur ein entwickeltes Ei enthält. röhre noch zwei bis drei Die reifen Eier nehmen reichlich die Hälfte geschalteten Nährzellen. der Eiröhren ein und haben beinahe denselben Durchmesser wie der Chylusdarm; man ist erstaunt, in einem so kleinen Der Uterus hafte Eier anzutreffen. Seitenansicht fast bildet ein Abdomen in der ganz verdeckt durch große zweilappige Uterus- drüsen, die bohnenförmig gestaltet mutter schimmernden Secret und prall mit einem matt wie Perl- Sie stoßen dorsal fast an- erfüllt sind. einander und schließen zwischen sich das letzte Ganglion man so riesen- Knie und wird vom dieses vorsichtig Hebt ein. Uterus ab, so wird darunter ein kleines Receptaculum seminis sichtbar. Zwei an der Unterseite der Drüsen angreifende muskulöse Ligamente hängen den Uterus in der gewohnten Weise auf. Die Schmierdrüse ist den Ovidukten entspringt und ein langer faltiger Schlauch, der über in einer fast bis zur Spitze des Abdo mens reichenden Schleife seinen Weg zum Stacheleingang nimmtDer Giftapparat zeigt dieselbe Beschaffenheit wie bei den Ichneumonen. Am Darmkanal fällt ein besonders langer Enddarm auf. der fast noch länger ist als Kropf und Chylusdarm zusammengononnnen. Es wird dadurch die Hauptmasse des Darmkanals mehr auf die vorderen Teile des Abdomens konzentriert, woraus dessen plötzliche Anschwellung dem unmittelbar nach erklären Hinterleibsstiel zu drüsen sind linsenförmige, weißliche Knötchen, die wöhnlich weit entfernt S Daß man l ij l ist. Die Rectal- vom After unge- liegen. o c r ij p t u s eine spät gefangene p r o i l L ij (i Form vor an dem starken Verfall der Ovarien, deren t u r F. sich hat, erkennt vier Eiröhren nur man noch in Wilhelm Pamiiel, 324 ihrer letzten Hälfte existieren allerdings großen Eies. und zwar in der Gestalt je eines einzigen, Die vorderen Teile sind abgestorben und über- haupt nicht mehr zu sehen. Im übrigen zeigt das Präparat die schon bei Cryptus albatorius gemachten Befunde. T h e r 71 i a atalantae Poda (Taf. IX, Fig. Theronia schließt sich eng an die Cryptinen an, nur schied von diesen ihr Legestachel lich zum Bohren verwendet zu verfolgen kann. kurz vor der zum Unter- dünn und biegsam und scheint wirk- werden, worauf die besonders scharfen Jedes Ovarium umfaßt Sägezähnchen der Stachelgräten hinweisen. acht Eiröhren, deren Verlauf ist 9). man leicht bis in die äußersten Spitzen Die reifen Eier sind ziemlich dick, so daß die Ovarien Ausmündung der Ovidukte einen ansehnlichen Raum be- anspruchen. Die jungen Eizellen liegen nicht wie sonst dicht an einander gereiht in den Eiröhren, sondern jede ist mit dem ihr zukommenden Haufen von Nährzellen durch einen größeren Zwischenraum von der andern getrennt. Auf diese Weise wird der Bau einer Eiröhre besonders durchsichtig. Zum Unterschied von den andern Holzbohrern sind die Eier von Theronia nicht gestielt oder lang ausgezogen, kurz und dick wie bei Cryptus. Sie sondern haben ungefähr die Länge von 1 1/2 »^©gmenten und sind an beiden Enden abgestumpft. Ein kurzer Ovidukt verbindet die Ovarien mit dem Uterus, der zwei mit einem opalisierenden Secret erfüllte Drüsenkörper trägt. Sie schließen sich über den beiden den Uterus dorsal bedeckenden letzten Ganglien fast zusammen. Das Receptaculum mit seinem im Innern befindlichen schwarzen Kern schließt sich eng an das Endganglion an und scheint fast zu diesem in gewissen Beziehungen zu stehen, worauf auch der Umstand hinweist, daß es von einem Geflecht feinster Nervenfädchen, die von dem Endganglion ausgehen, dicht umschlungen wird (vergl. Textfig. 8). Die- Beobachtung habe ich noch bei verschiedenen Präparaten machen können. Der Bau des Giftapparates ist insofern eigenartig, als eine Giftblase überhaupt nicht vorhanden ist. Man findet ein System von selbe an ihren Enden einfach gabeln im Fettgewebe enden. Die einzelnen Schläuche haben einen ungewöhnlich großen Durchmesser, der denjenigen der MALPiGHischen Gefäße um das fünffache übertrifft. Infolge der braunen Färbung des Secretes kann man inner- drei bis vier Drüsenschläuchen, die sich und dann mit einer blasigen Anschwellung blind halb der Schläuche die Drüsenkanäle genau verfolgen, die sich ebenfalls zu größeren Bläschen erweitern. die Drüsenschläuche in der Umgebung am Ende Ihren Ursprung nehmen der Ovarien und verlaufen alle Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneiimoniden. 325 bis in die äußerste Spitze des Abdomens, wo sie sich zu einem feinen Kanal vereinigen, der das bräunhche Secret zum Lege- nach hinten Bei vorsichtigem öffnen des Stachels erkennt mau, stachel leitet. daß sich von der ein Stück im Stachelgang vorgeschobenen Mündung dieses Kanales aus das Secret der Drüsenschläuche als ein brauner Faden durch das Stachelinnere hindurchzieht. An den beiden Stachelgräten konnte ich die sonst immer vorhandenen Chitinlamellen nicht finden, ein Zeichen, daß die Eiablage bei den einzelnen Formen doch in verschiedener Weise vor sich geht. Vom Darmkanal ist in der Abbildung nur der Kropf und Chylusdarm vorhanden; das Intestinum wurde weggelassen, um den Giftapparat recht deutlich hervortreten zu lassen. mer d o nt Thoms. Der vordere durch eine finetorum Teil des Abdomens mrd zum bis Bauchfalte abgeflacht. .stark s tief eingreifende, reichende chel u (Textfig. 9). Sta- dorsoventral Infolgedessen ist Ovarien der Platz knapp bemessen. Eiröhren, deren Anzahl in jedem den Die Ovarium nur drei beträgt, breiten sich auseinander und drängen sich in einfacher Schicht der Textfig. 9. dorsalen Chitindecke an, nur durch eine dünne Fettschicht von Hinter sich das dieser (JesuhleclitsapiJarat von Odoiitomcnm pinetorum or, getrennt. dem Stachel dagegen erweitert Abdomen plötzlich sehr stark, weil ist fischblasenähnlich läuft Der Uterus Eiern; od, Oviilnct (das andre direkt darunter liegend); ud, üterusdrüse (die andre mir angedeutet); r. Re- ««">- «.einfacher, ungeknieter terus; ». Schnuerdruse; tjb. (iitt- '•«i't- l aufgetrieben, Ovarium mit den langaiisgezogenen (»gestielten«) der außerordentlich lange Legestachel eine Muskulatur erfordert. kräftige '^ 'riioius. ver- blase; gg, uiftgaug. an der Hinterseite des Chylusdarmes entlang und verjüngt sich bei seiner Einmündung in den Stachel- Er trägt rechts und links an gang zu einem dünnen Schlauch. in denen allerdings Uterusdrüsen, runde Stiele zwei große kurzem kein Secret enthalten ist. Ein Receptaculum ist vorhanden. Die Eier sind so groß, daß ein einziges Ei die an sich sehr lange Eiröhre ausSie bestehen aus einem keulenförmig angeschwollenen Kopfstück füllt. und einem lan-i aas-jezogeuen Stiel. Man sollte eigentlich in die- Wilhelm Pampel, 326 sem Falle ebensowenig wie bei Rhyssa, EphiaUes usw. von gestielten Eiern sprechen, da sich der Eidotter wie bei den Cynipiden bis in äußerste Spitze die, diese Art Stiele des Stieles streng von hineinzieht. denen Jedenfalls muß man der Tryphoninen unterscheiden, bei denen sie ausschließlich von der Eischalensubstanz gebildet werden und ganz massiv sind, der Eidotter dagegen allein auf den Kopfteil beschränkt ist. Der Eistiel ist nach dem Uterus zu gerichtet und wandert beim Durchgang durch die Geschlechtswege voraus. Ob das Ei deshalb so langgestreckt ist, damit sich die gesamte Dottermasse beim Durchgang durch den sehr langen und engen Stachel gleichmäßig auf die ganze Länge des Eies ver- kann, oder ob der teilen Stiel eine besondere Rolle außerhalb des Geschlechtsapparates spielt, läßt sich nicht iyc/ Eier Es sagen. übrigens anzunehmen, ist daß die Länge wegen nicht ihrer in das Wirtstier hineingelegt wer- den, weil zu diesem Legestachel sehr Wirtstier eindringen dadurch Textfig. 10. in das die beiden Oviducte einmündeten); ?/ 2, rückläufige Uterushälfte; ul, Ligamente; ud, die mäch tigen Uterusdrüsen; zwischen ihnen das Recept das starke eine . , j • aus Holzbohrer j •!, Fährnissen keinen wenn tier in werden. Eiern gestalteten tn" durchsmd, SO Sind ihre Eier setzt, sem. abgelegt diesem in müßte und Verwundung beibringen würde. Da alle Formen mit derartig Dorsale Uterusansicht von EphiaUes manifest. Gr. ?«i, erste Hälfte des Uterus (in der Mitte ein Loch, ten Holzgang Zwecke der tief ausge- neben das Wirts- sie dem von diesem Tatsächlich i sind ja gebohr- auch diese Holzbohrer {EphiaUes, Rhyssa, Poemenia usw.) Ectoparasiten. Ephialtes m a 7ii f e s t at o r Gv. (Textfig. 10 u. Taf VIII, Fig. 3). Die Eistiele sind noch bedeutend länger . als bei Odontomerus. Be- Länge des ganzen Eies etwa 2 cm (das Abdomen ist etwa 3 cm lang), so entfallen davon allein auf den Stiel IV2 c^^Der 1/2 1 mm im Querschnitt messende Kopfteil ist etwa viermal so dick wie der Stiel. Jedes Ovarium hat vier bis fünf Eiröhren, von denen einige schwer zu unterscheiden sind, weil sie überhaupt keine Eier führen. Von den gestielten Eiern findet in trägt die absolute — 327 Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichnennioniden. Eiröhre jeder höchstens eins außer einioen Platz. Wie unentwickelten kleinen bei vielen ungewöhnliche Größe der Eier Eizellen andern Formen macht die Vorhandensein mehrerer gegen das einander abgestufter Entwicklungsstadien in einer Eiröhre unmöglich. Die Ovarien schließen sich bis zur Einmün- dung der beiden Ovidukte Eistiele so daß vorhanden fest zusammen. Die überhaupt immer, wenn Eistiele weisen, wie nach dem Uterus sind, also die dickste hin, der Ovarien, Stelle wo die Kopfenden der Eier dem Hinterleibsstiele sehr genähert ist. Kegion, die liegen, Der Uterus bildet ein kurzes dickes Knie und trägt zwei zwiebeiförmige Drüsen, die nach dem Abheben dem Vom Sie unter ihnen Receptaculum liegenden ihrer (vgl. Textfig. 10). berühren sich dorsal über versteckt wegen der Chitindecke Größe sofort auffallen seminis. Giftapparat und der Schmierdrüse ist nichts Besonderes zu erwähnen. Eph ist i a It e s extenso r bedeutend kleiner als (L. ) E. manijestator. Die Eier sind ungestielt und enden an beiden Seiten mit stumpfer Spitze. Diese abweichende Form und drüse eine außerordentlich große Schmier- lassen schließen. auf Die eine Lebensweise andre Schmierdrüse einen stellt Textfig. 11. Schlauch dar. der dicker ist als die Giftblase, Wände aber durchsichtige hat; die Uterus- drüsen sind dafür relativ kleiner als bei Ephi- (iesehlechtsapparat von Ephial te» spec? nisdrüse; a lies manifestator nifestator. oeufs .v. Ovariuin; od. der Oviduct; ?/rf. UteSclimierdrüse; gb, tJiftblase. Rh y s s a zeigt in allen or. lan«BeEO!jeiic p e r s ua s o r i a Gr. Punkten denselben inneren Bau wie EphiaUes ma- Die gestielten Eier hat E. Bügnion beschrieben in: »Les pedicules de Rhyssa persuasoria«. Ephi altes Jedes Ovarium spec? (aus der Wiener Gegend, Textfig. enthält sechs Eiröhren. an beiden Enden zugespitzt. Wegen 11). Die Eier sind ungestielt, der relativ geringen Länge der Wilhelm Pampel, 328 Eier sind nur etwa achtmal so lang als dick) können in einer (sie Eiröhre auch zugleich die jüngeren Eizellen mit herangebildet wer- wenn auch rasch abfallende EntDadurch erhalten die Ovarien verschiedenes Aussehen. Immerhin den, so daß in jeder Eiröhre eine wicklungsabstufung zu beobachten ist. von Ephialtes manifestator sehr sind trotz der größeren Anzahl von Eiern die Ovarien bedeutend kürzer als bei Ephialtes manifestator; denn während sie bei letzterem direkt im Hinterleibsstiel beginnen und erst in der Nähe des Stacheleinganges enden, beschränken sie sich hier auf die Länge des Chylusdarmes sie beginnen erst im zweiten Hinterleibssegment und enden schon weit vor dem Stacheleingang. Die beiden Ovidukte sind deshalb viel länger als sonst. Sie umgreifen den Enddarm hinter der Einmündung der MALPiGHischen Gefäße. ein ; P emenia hectica Es ist dies das einzige Präparat, bei schlauch fast bis haupt nur Holmg. zum Rectum bis zur Mitte des (Taf. dem IX, Fig. 7). den dorsalen Herz- ich verfolgen konnte; meist scheint er über- Abdomens zu Die Ovarien durch- reichen. ziehen wie bei Ephialtes manifestator infolge der auffälligen Länge der immer nur eins in einer Eiröhre Platz findet, fast das gesamte Abdomen, trotzdem sind die Eier nicht gestielt, sondern verjüngen sich nur an beiden Enden allmählich. Der Chylusdarm ist weit nach hinten verschoben und wird ungefähr in der Mitte von von denen Eier, ebenfalls den Ovidukten umschlossen. Der Uterus trägt neben dem dorsal gelegenen Receptaculum große zweilappige, mit weißlichem Secret angefüllte Drüsen. dem Uterus münden Zugleich mit in den Stachelgang zwei blind geschlossene Drüsenschläuche, von denen der eine aus der äußersten Spitze des nimmt, bis er sich Abdomens her kommt, allmählich an Dicke zu- kurz vor seiner Einmündung in den Stachel rasch zu einem dünnen Gang verengt, der andre dagegen so dünn und kümmerlich ausgebildet mag als ist, daß man ihn nicht zu unterscheiden, welcher Giftapparat anzusehen ist. kaum erkennen von beiden Wahrscheinlich als ist kann. Man ver- Schmierdrüse oder der kleine unschein- bare Schlauch der Giftapparat, was daraus zu entnehmen ist, daß ich ihn ähnlich rudimentär auch bei andern Formen gefunden habe In diesen Fällen zeigte dann {Xorides nitens, Pyracmon melanurus). immer die Schmierdrüse eine entsprechend vollkommenere Ent- im Verhältnis zur Dicke der Eier wieder unverhältnismäßig diinn und übertrifft an Länge noch das Abdomen. wicklung. Der Bohrstachel ist Die weiblichen Gesclilechtsorgaue der lehncumouiden. Coleocentrus cxcitato Schon äußerlich 329 Gr. (Tai. VIII, Fig. r 4). von den sonstigen Ichneumoniden abweichende Gestalt. Diese wird dadurch bedingt, daß der Legestachel auffälHg weit vorn eingesetzt ist, fast noch vor der Mitte des Abdomens. Während sich die acht Kückensegmente gleichmäßig über die dem zeigt das Tier eine Rückenfläche verteilen, reichen die sechs Bauchsegmente außer letzten nicht einmal bis zur Mitte des Abdomens und fallen dem- entsprechend kurz aus. Das letzte dagegen ist länger als die fünf ersten zusammengenommen, bedeckt wie ein Schild die hintere Hälfte des Abdomens und begleitet als schützende Hülle noch ein Stück darüber hinaus den Legestachel. Hand in Hand mit dieser sonderbaren äußeren Da Gestaltung gehen auffällige Verschiebungen im Innern. eingang so weit nach vorn verschoben ist, ist der Stachel- der gesamte Geschlechts- apparat hauptsächlich auf die vordere Hälfte des Abdomens beschränkt. Während im allgemeinen dem Chylusdarm und umspannen hier die beiden Ovarien den Kropf, indem sie sich nach kurzem Zusammengehen auseinanderspalten und so eine weite Öffnung zum Durchgang des Kropfes entstehen lassen. Jedes Ovarium umfaßt 13 Eiröhren, die außer einigen die Ovarien aufliegen ihn mit ihren Ovidukten umschließen, ganz jungen Eizellen nur je ein reifes Ei bergen. Dies besteht wie bei Ephialtes manifestator aus einem dickeren Kopfende ausgezogenen dünnen Stiel, der nach dem Uterus und einem lang zu gerichtet ist. Die Eier sind im Vergleich zu denen des Ephialtes manifestator sehr klein zu nennen, denn ihre Länge beträgt nur etwa ein Fünftel des Abdomens, bei Ephialtes manifestator bei Odontomerus und dagegen etwa zwei Drittel. Der Stiel ist, wie Ephialtes in seiner ganzen Länge von Dotter durch- zogen. Der Durchmesser des Eies an seiner dicksten Stelle reicht noch nicht an den Durchmesser des keineswegs besonders starken Legestachels heran, so daß also das Ei ohne jede Schwierigkeit den Stachelgang Es trifft deshalb hier kaum die Vermutung zu, daß der Stiel dazu vorhanden wäre, beim Durchgang durch den Legestachel vorübergehend einen Teil der Dottermasse des Kopfendes aufzimehmen und so dessen Durchmesser zu verringern. Wahrscheinlich verrichtet passieren kann. der Stiel doch noch andre Dienste. Ovidukte sind überhaupt nicht vorhanden, sondern die Eiröhren münden direkt in den Uterus Die beiden seitlich am ein. Uterus sitzenden Drüsen sind die größten, die haben denselben ich je bei einem Präparat gefunden habe. Sie Umfang dem schon mehrfach wie der Chylusdarm und sind mit wähnton opalisierendem Secrete angefüllt. fast er- Das zwischen den Drüsen Wilhelm Pampel, 330 sitzende Receptaculum relativ spärliche Wandung; ihre mit Die Sclimierdrüse zeigt eine dünn und hat eine durchsichtige Bedeutung scheint nicht von Wichtigkeit zu sein. Ein eigenartiges Gebilde weißUcher, winzig klein. ist Ausbildung, ist ist der Giftapparat. außerordentlich starken Die Giftblase Längsmuskeln ist ein versehener Windung vom Stacheleingang bis und von einem Knäuel flacher Drüsenschläuche wird. Von diesen vereinigen sich je zwei und münden gemeindas Ende der Giftblase ein. Der Darmkanal durchläuft in gerader Richtung das Abdomen. Da Schlauch, der sich in S-förmiger zum Rectum gespeist sam in hinzieht der Kropf bis weit über die Mitte in das Abdomen übrigens hineinragt, fallen der dorsal gelegene Chylus- rein darm und der Enddarm sehr kurz aus. Das Rectum ist blasig aufgetrieben und trägt viele rundliche, regellos auf der Darm wand verstreute Rectaldrüsen. Der Herzschlauch läßt sich vom Stiel aus der Ovarien nur etwa bis verfolgen. Die Gianglienkette endet in- zur Mitte Textfig. 12 Ventrale Uterusansicht von Xorides nitens (>r. M 2, der rückläufige uterusabschnitt; < Oviclucte; ud, die riesigen Drüsen; zwischen ihnen gerade nocli sichtbar das dorsal gelegene ßecept. seni. folge der Verschiebung des Geschlechts- apparates SChon in der Mitte dcs Ab'- '- domcns. Dafür das ist Eiidganglion (in der Abb. wegen der umfangreichen Uterusdrüsen nicht sichtbar) und entsendet deutlich erkennbare Nervenstränge nach der riesenhaften Stachelmuskulatur und dem Darmkanal. aber außerordentlich groß Xorides n i tens Gr. (Taf. VIII, Fig. 5 u. Textfig. 12). Sowohl seiner äußeren Gestalt wie auch seinem inneren Bau nach dem Coleocentrus excitator. Der Stachel ist auch gleicht Xorides nitens fast in der Mitte des Abdomens eingesetzt, so daß sich die Bauchseg- mente sehr zusammenschieben müssen. Die Ovarien umgreifen ebenden Kropf, während der Chylusdarm weit nach hinten verschoben falls ist. ren Im übrigen nimmt jedoch der Raum ein als bei Coleocentrus. Geschlechtsapparat einen viel größe- Die Ovarien sind wickelt als bei irgend einem Holzbohrer. weshalb sie ist massiger ent- wohl auch der Grund, an doppelten Ligamenten aufgehängt sind deren eines ver- läuft ventral, das andre dorsal entfällt Dies viel ; nach dem Thorax. nur ein einziges Ei. Der Durchmesser der Eier Auf jede Eiröhre ist etwa sechsmal Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneiinioniden. 331 SO groß als der des dünnen, sehr langen Legebohrers, so daß hier die Art und Weise, wie die Eier durch den Stachelgang ganz besonders problematisch erscheint. kommen sollen, Gestielt sind sie nicht, son- dern laufen wie bei Poemenia hectica beiderseits in langgezogene dünne Enden Junge Eizellen sind den Ovarien nur spärlich vorhanden. Die beiden Uterusdrüsen kommen an Größe denen des Coleocentrus aus. Sie sind über ziemlich gleich. in den Stacheleingang hinaus weit nach hinten verlagert, so daß der Uterus wieder eine ziemlich große Strecke zu zurück laufen von der ventralen hat. 12 zeigt den geknieten Uterus den beiden dorsal zusammenstoßenden Textfig. Seite mit Drüsen, zwischen denen eben noch das Keceptaculum sichtbar wird. Auch Uterusligamente sind angedeutet. die Die gut entwickelte Schmierdrüse läuft nicht wie gewöhnlich im Bogen nach vorn, sondern zieht sich in gerader Linie bis in die äußerste Spitze des Ab- domens hinein. Der Giftapparat besteht aus einem winzigen, rudimentär erscheinenden Drüsenschlauch, der durch einen feinen, kaum sichtbaren Kanal in den Stachelgang mündet. Eine Giftblase ist nicht vorhanden. Collyria calcitrator Gr. (Taf. IX, Fig. 6). sich hier um eine der allerkleinsten Ichneumoniden. Es handelt Der Geschlechtsapparat artige Form zeigt den Bohrertypus, wenn auch des Legebohrers damit nicht recht im Einklang die eigensteht. Die beiden Stachelgräten enden nicht wie sonst mit einer Keihe scharfer Zähnchen, sondern sind in ihrer ganzen Länge mit kleinen Chitindornen dem Legestachel das Aussehen einer kleinen Säge verleihen. ist er vorn weit geöffnet, läuft aber nach hinten pfriemen- besetzt, die Außerdem artig spitz zu. Obwohl das Tier seine Entwicklung vollkommen abge- geschlossen hat, sind die Ovarien winzig klein, umfassen aber trotz- dem je lich etwa 10 Eiröhren. 7 —8 Dazu findet man reifen sind länglich und an beiden Anfangsteile. Dieser dem des Stachelganges in Die Ovarien entspiingen über umgreifen ihn und münden erst kurz vor ein. ist ein kleiner Die Seiten abgestumpft. Ihr Durchmesser beträgt höchstens den fünften Teil von nem in jeder Eiröhre durchschnitt- Eier, die sämtliche Entwicklungsstadien zeigen. sei- dem Chylusdarm, dem Stachelgang in den Uterus dünner Schlauch, der sich zum Teil in die Anhänge des und dem Receptaculum seminis lang gestielt, damit sie mehr in das Innere des Abdomens verlegt werden. Die Schmierdrüse ist verhältnismäßig groß. Der Giftweite Stachelöffnung einsenkt. Infolgedessen sind die Uterus, bestehend aus den beiden Drüsen Wilhelm Pampel, 332 apparat läßt sich in seiner eigenartigen Modifikation dem am Er besteht aus der Theronia atalantae vergleichen. ehesten mit vier Drüsen- schläuchen, die an zwei bis drei Stellen zu weiten birnenförmigen Bla- sen aufgetrieben sind; die einzelnen Schläuche verzweigen sich in zwei oder drei Äste, die mit einer ebensolchen Anschwellung enden. Die vier Schläuche vereinigen sich direkt zu einem gemeinsamen dünnen Gang, der ihr Secret in den Stachel führt, öffnet man das Abdomen des Tieres, und über mit so zeigt sich das letzte Drittel über diesen birnenförmigen erfüllt. Der Übersichtlichkeit wegen habe ich in der Abbildung von diesen Blasen und den ganzen vierten Drüsenschlauch wegoelassen. Interessant ist schließlich noch die Verteilung der fünf Abdominalganglien. Das erste liegt an der Stelle, w^o der Kropf in den Chylusdarm übergeht, also schon in der Mitte des Abdomens, während Blasen viele es sonst meist noch im Hinterleibsstiel seinen Platz hat. Die andern drängen sich in der Nähe des Stachelganges dicht zusammen und sind nur durch kurze Connective von einander geschieden. Das letzte, die andern an Größe weit zurücklassende Ganglion liegt dem Uterus vier an und wird von den beiden Ovidukten umfaßt. 3. Ophiontypus. Ophion luteus Henneguy auf S. Bau 163 L. (Taf. IX, Fig. 8). Buche beschreibt in seinem »Les Insectes« betitelten —165 einen von der üblichen Form prinzipiell abweichenden der Geschlechtsorgane bei ÄpJiidius: Les ovaires de quelques In- sectes (Ichneumonides, Culicides, Cecidomyides et peut-etre de quel- ques autres groupes mal etudies) presentent une disposition speciale Hexapodes. differente de celle de la majorite des autres Balbiani a pu verifier sa description chez un bien etudie cette structure, Äphidius, parasite des Pucerons du Rosier. Chaque ovaire est conet ]'ai stitue par une poche unique se continuant avec l'oviducte. contient dans son Interieur les un certain nombre de jeunes follicules occupant la partie terminale de rondis. Cett follicules la ^ poche libres; poche sont ar- Ils sont formes par une paroi de cellules epitheliales aplaties sembables entre elles. Les follicules plus avances dans leur developpement sont ovoides et presentent, ä l'une de leurs et de cellules toutes extremites, une cellule plus grosse qui est les le jeune ovule differencie; autres cellules representent les elements vitellogenes. Vers la partie moyenne de la poche ovarique, dont l'une des moities contient les follicules ont la forme d'un bissac, les cellules vitellogenes et l'autre ren- Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. ferme l'oeiif rattache par un pedicule ä ses cellules vitellogenes. ä la partie posterieure de Tovaire, chez les fenielles dans toute l'etendue de oii vitellogenes ont disparu Chez les ou Chironomus nombreux aussi de la Enfiu poche, pretes ä pondre, on ne trouve plus que des oeufs al- entoures encore d'une mince couclie epitheliale; longes, 333 cellules poche ovarique renferme et les Cousins, la follicules libres grosses cellules vitellogenes, les en reste encore quelques traces. il contenant chacun un ovule et de comme dans les Metsch- autres Dipteres. NiKOFF (186G) avait dejä vu que, dans Cecidomyies, Tovaire est une poche renfermant des oeufs larves paedogenesiques des les libres. nymphes, ont la forme de sacs allonges, presentant dans leur Interieur un axe central, creuse d'un canal en continuite avec l'oviducte, et autour duquel sont inLes ovaires, examines chez serees de les larves et les nombreuses petites gaines ovariques, disposees en (also senkrecht zur Achse). A un stade verticilles plus avance, Taxe central se resorbe et les gaines ovariques deviennent libres dans le sac. Chaque gaine comprend d'abord plusieurs chambres ovulaires qui renferment un ovule Celle et des cellules vitellogenes; mais une seule de ces chambres, qui etait la plus voisine de Taxe, se developpe et finalement on trouve la l'ovaire meme disposition que chez VAphidius. II est possible que dans de YAphidius il existe aussi primitivement ment primitive un axe central qui Cette disposition de Tovaire est probable- disparait par resorption. et derive sans doute de celle qui existe chez Anurida maritima et quelques autres Thysanoures, dans lesquels que contient des groupes cellulaires a divers etats chacun de ces groupes renfermant un ovule le tube ovari- de developpement, et plusieurs cellules vitello- genes. Ähnliche Beobachtungen glaubte ich auch bei mehreren Ophioni- nen gemacht zu haben. Präpariert man manche im Spätherbst ge- fangene Exemplare, so fallen besonders zwei längliche dünnhäutige Säcke auf, in denen die Eier ohne weitere Hülle dicht nebeneinander geschichtet liegen. für die Ovarien Man ist versucht, diese Säcke auf den ersten Blick von der oben beschriebenen Art zu heit handelt es sich jedoch nur älteren Tieren meist fast leer der Ovidukte. Am In Wahr- und verschwinden direkt vor der Masse deutlichsten tritt diese Erscheinung bei Angitia zutage (Textfig. 22), wo anfangs überhaupt um halten. Ovidukte; die Ovarien sind bei nui' man wegen Es scheint über- die Ovarien ihrer Durchsichtigkeit schwer unterscheiden kann. haupt die Tendenz zu bestehen, daß gerade den die Ovidukte vor den Ovarien stark bei in den kleinereii Ophioni- den Vordergrund treten. Wilhelm Pampel, 334: So Vermutung nahe, daß auch Balbiani liegt die bei der außerordent- Größe des Äphidius irrtümlicherweise die Ovidukte für auch die oft sehr dünnen Wände der Ei- lich geringen die Ovarien gehalten oder röhren ganz übersehen hat. Daher wohl auch die Annahme Hen- ist neguys, daß die Anordnung der Eiröhren senkrecht zu einer Achse für Afhidius ursprünglich sei, nur mit großer Vorsicht aufzunehmen. Bei jüngeren Im Formen dagegen, besonders in der Gattung Ophion stehen die Ovidukte den Ovarien an Masse bedeutend nach. selbst, allgemeinen sind die Ovarien der Ophioniden weniger in die Länge und Pimplinen, sondern gehen gestreckt als bei den Ichneumoninen mehr in die Dicke und zeichnen sich dabei durch einen großen Keich- tum an Eiern aus. Die beiden Ovarien schließen sich in ihrem ganzen dem Chylusdarm von einander trennen, ohne einige Eiröhren zu zerreißen. Nur der Abgang der beiden Ovidukte läßt darauf schließen, daß das Ovarium doch aus zwei von einander isolierten Teilen besteht. Die Abbildung Taf. IX, Fig. 8 zeigt den Geschlechtsapparat eines jungen Ophion luteus von der ventralen Seite aus. Die ziemlich langgestreckten Ovarien sind infolge Platzmangels an Verlauf dicht zusammen, so daß aufliegenden Ballen bilden. sie einen einzigen, Man kann der Spitze etwas zusammengestaucht. sie Sie lassen die einzelnen Eiröhren auf dieser Seite deutlicher erkennen, als trachtet. alle zum nicht Jedes Ovarium beherbergt 10 wenn man —15 Eiröhren, dorsal be- sie in denen man Entwicklungsstadien der Eier von den jüngsten Eizellen an bis fertigen Ei perlenschnur förmig aufgereiht liegen sieht. Da die beiden Ovidukte ziemlich zweimal so lang sind wie die Ovarien, sind sie bei dem geringen, ihnen noch zur Verfügung stehenden Kaum zu großen Schleifenwindungen gezwungen. Außer der Eileitung scheint den Ovidukten noch eine besondere Funktion zuzukommen; gewisse Anzeichen lassen darauf schließen. Bei jüngeren Formen der Gattung Ophion, wie den Ophion luteus, z. B. bei dem vorliegen- weisen die Ovidukte in ihrer ersten Hälfte keinen in- neren Hohlraum auf, sondern sind massiv, so daß also jede Verbindung der hinteren Teile der Geschlechtswege mit den Ovarien unterbrochen ist. Und doch findet sich die zweite, stark angeschwollene Hälfte der Ovidukte, selbst bei ganz jungen Tieren, prall mit Eiern angefüllt, die fest in dasselbe gelbe Gewebe eingebettet sind, aus dem auch der massive Teil der Ovidukte besteht. Sie zeigen noch keine vollkommene Reife; denn differenziert, hoben ist, die Eischale hat sich während noch nicht aus dem Dotter herausEiern deutlich vom Dotter abge- sie bei reifen meist sogar eine braune Färbung annimmt. Ob diese Eier Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneunioniden. schließlich doch schon langt sind, oder ob als sie, 335 junge Keime aus den Ovarien hierher ge- was fast anzunehmen ist, selbständig im Ovi- dukt angelegt worden sind, läßt sich schwer entscheiden. Jedenfalls legt die Tatsache, daß hier unreife ohne histologische Untersuchungen Eier im Ovidukt zur Reife gelangen, den Schluß nahe, daß sich bei der Gattung Ophion die Ovidukte physiologisch gar nicht sehr von den Ovarien unterscheiden. Bei den meisten andern Vertretern der Ophioninen reifen die Eier so daß völlig aus, Ovidukte ausschließlich der Eileitung dienen. also die man dings könnte dem Anschein nach schon im Ovarium Vielleicht stellen sie in diesem Falle dukte genügen. reservoire dar, damit das Tier Verfügung hat. Aller- meinen, würden für diesen Zweck viel kürzere Ovi- im So läßt sich die auch Sammel- Bedarfsfalle möglichst viel Eier zur oft ganz enorme Länge und Dicke Die Gattung Ophion zeigt weiter die Eigen- der Ovidukte erklären. tümlichkeit, daß wahrscheinlich schon unreife Eier abgelegt werden. Wenigstens habe ich zu verschiedenen Malen im Uterus, zweimal sogar im Stacheloang, unreife Eier mit noch nicht differenzierter Eischale aufgefunden; es ist sehr wahrscheinlich, daß sie auch abgelegt wor- den wären; Furchungserscheinungen innerhalb der Geschlechtswege habe ich, wie mehrfache Schnittversuche gezeigt haben, bei Ophion nicht gefunden. Die auf Taf IX, Fig. 8 vorliegende Abbildung von Ophion luteus läßt . recht gut den Bau Stachelrinne sieht des Legestachels erkennen. man Von der nur die beiden rechts und dorsal gelegenen links hervorstehenden Backen, an denen die beiden letzten Segmente verankert sind. Die bei- den ventralen Stachelgräten lassen zwischen sich unweit der Spitze eine längliche Öffnung frei, aus der das Ei durch die schiebenden Bewegungen der Stachelgräten herausbefördert wird. Sie enden ein Stück vor der eigentlichen Stachelspitze und lassen gerade noch die widerhakenförmige Einkerbung der Stachelschiene erkennen. Die Giftblase ist noch winzigklein und zusammengeschrumpft, dagegen sind ihre DrüsensohUiuche schon weit entwickelt. Sie sind, wie bei allen Ophioninen nur kurz und in geringer Zahl vorhanden, dafür aber reichlich dick. drüse stellt ein kurzes flaches Band Ein Receptaculum seminis konnte Die Schmier- mit kolbiger Endanschwellung dar. ich trotz aller Vorsicht beim Präpa- rieren nicht entdecken. Ophion obscurus Es liegt ein finden sich noch Zeitschrift f. (Textfig. 13). ganz junges, im Juni gefangenes In.sekt vor. zum größten Teil Fettmassen. wisseiisch. Zoologie. CVIII. Bd. Ln Luiern Die Gewebe der ein22 Wilhelm Pampel, 336 zelnen Organe sind weich, flockig die reifen Ovarien daß sie als eine bei und von gelblicher Farbe. Ophion gewöhnlich so Raum viel Während einnehmen, den dünnhäutigen Kropf ganz zusammendrücken, sind sie hier dünne Decke zwischen Darm und Rückenchitin eingezwängt. Kein einziges Ei ist nur annähernd ausgereift. Die langen Ovidukte sind in ihrer ersten Hälfte sehr dünn und In ihrem weiteren Ver- massiv. laufe vergrößert sich ihr Durchmesser um etwa das Vierfache, und sie sind dicht gefüllt mit gelblich durch- scheinenden Eiern, die zwar sämtlich weiter entwickelt sind als die letz- ten Eier in den Ovarien, aber noch lange nicht reif genannt werden können. Der zwischen ihnen bende Raum ist lichen Gewebe freiblei- mit demselben gelb- woraus ausgefüllt, auch die Wandung und der vordere massive Teil des Oviduktes besteht. Die Wand der Ovidukte auch ist keineswegs von diesem Gewebe abgesetzt; es handelt sich also kaum, man annehmen könnte, um eine im Innern des Oviduktes durch die wie Konservierung entstandene Fällung. Textfig. 13. Geschlechtsapparat eines ganz jungen Ophion obscurus. or, Ovarium ; od, Oviducte (die Pfeile deuten die Richtung der Eiwanderung an); s, Schmierdrüse: die Giftblase liegt unter den nach hinten zu stark anschwellenden Oviducten versteckt, nur der Giftgang ist sichtbar; r, Kecept. sem. Ausgestreckt würden die Ovidukte etwa dreimal so lang wie die Ovarien sein. Sie münden ohne besonderen Vorhof, wie ihn z. B. Henicospilus aufweist, in den birnenförmigen Ute- Im Uterus, zum Teil Stachelgang, steckt ein unreifes Ei, festgeklebt an das den rus, der ein ziemlich großes schon im Receptaculum Stachelgang erfüllende gelbliche Secret der trägt. >> Giftdrüsen <<. Giftblase und Giftgang haben einen gelblichen Farbton. Die Rectaldrüsen bilden mehrere Längsreihen von je vier kugeligen Anschwellungen (Textfig. Henicos'pilus r ami dul u s Der größeren Deutlichkeit halber wurde genes Tier gezeichnet, das schon fast alle 1 d). (Textfig. 14). ein im Herbst gefanDer Eier abgelegt hat. Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. eine Ovidukt ist kurz vor dem Uterus abgerissen 337 und umgelest. Allem Anschein nach gelangen die wenigen noch im Ovarium liegenden Eier nicht mehr zur Ausbildung; sie sind klein, schwächlich und haben keine genügende Nahrung mehr, da der Fettkörper bis auf kleine Reste aufgezehrt ist. Die Ovidukte enthalten indessen noch j e sechs reife Eier mit kräftiger brau- ner Eischale. Die beiden Ovidukte münden in einen blasigen Vorhof h, der seinerseits durch einen engen Kanal in den eigentlichen Ute- Textfig. 15. Textfig. 14. (ieschlerlitsapparat von Henicoxpilus rami- Der rechte Oviilm-t ist abßerisseii um den Viirliof 6 des Uterus sichtbar zu machen; der linke entiiält sechs reife Eier; «las Ovarium nur angedeutet. Die (ianKlienkctte n endinl am l'terus; das EndKanKliiMi leet sich dicht an das Kecept. sem. an Die Drüsenschliiuche der dtilug. und uni);ckla|)|)t, von Cantpoplex spec? Nur der rechte Oviduct abgebildet; er umschlingt die (iift blase. Das Endgangliüii des Nervensystems n legt sich an das Kecept. sem. an. Zwischen Nervensystem und Ovarium der Darmkanal, (Kroi>f, Chylusdarni, längsgestreifter Enddurm mit AnatDiiüe Jtectaldriise.) Luftblase sind nicht einKc/eichnet. rus einläult. Der Dannkanal weist zwischen Kropf und Chylusdarni einen gut ausgebildeten Muskelmagen auf. Die Giftblase hat gelbliche Färbung. 22* Wilhelm Pampel, 338 Campoplex Der Bau spec? (Textfig. des Geschlechtsapparates 15). [ ganz derselbe wie bei der ist Gattung Ophion. In der Jugend sind die Ovarien so voluminös, daß sie den ganzen Querschnitt des Abdomens erfüllen und nur noch Platz den Darmkanal für schrumpfen sie freilassen; gegen Ende des Sommers immer mehr zusammen und reduzieren ihren Eibestand In den Eiröhren ganz bedeutend. beobachtet man jüngeren Formen einen kontinuierlichen Übergang lung der Eier; ein Zeichen für die Reife bung der eingestellt; sie Die Mehrzahl sie nur noch sind z. der mehr T. gar nicht sichtbar, Giftblase bilden T. enthalten z. Zwei Eier unentwickelte Eizellen. gänzlich Eifülle. eine dunkelbraune Fär- Eiröhren hat ihre Funktion schon Ovarien und vier in den Ovidukten früheren bei Entwick- Die Abbildung zeigt einen im Herbst gefangenen Eischale. Campoplex. ist besonders in der die letzten den in Reste der und Giftgang sind ihres häutigen GeDas Drüsensystem wird darge- webes halber kaum zu erkennen. stellt durch zwei kurze, dicke Schläuche, die durch einen gemeinsamen Stamm seitlich in die Giftblase weiße Längsstreifen und Kranz ist einmünden. kurz vor dem Das Intestinum zeigt After mit einem dichten kräftiger, langgestreckter Rectaldrüsen besetzt. Lissonota cylindrator Die Abbildung (Textfig. 16). und die für Lissonota typi- will die reiche Eifülle Vill. sche eigenartige Verschiebung der beiden Ovarien veranschaulichen. Diese sind so umfangreich, daß sie nebeneinander in dem schmalen Abdomen keinen Platz haben, sondern gezwungen hintereinander zu lagern. Aus diesem Grunde haben gemeinsamen Ursprung mehr, sondern jedes sie ziemlich sind, sich auch keinen läuft für sich in eine feine und ist auch durch ein besonderes Ligament aufgehängt. Ovarien und Ovidukte sind mit keulenförmigen Eiern vollgestopft, von Spitze aus denen die am weitesten entwickelten eine ringförmige braune Zone das kolbige Ende tragen. um Sonderbarerweise scheinen die Eier in den Ovarien weiter in der Entwicklung vorgeschritten zu sein als die in den Ovidukten liegenden, da diese die ringförmige braune Zone nicht erkennen lassen, wenn anders überhaupt auch hier die Braunfärbung der Eischale wie bei Ophion, Henicospilus, Campoplex, Paniscus, Tryphon ein Kriterium für die Reife der Eier darstellt. an Größe ab, je näher sie dem Uterus Außerdem nehmen sie gelegen sind. Es macht den An- schein, als ob in der ersten Zeit die Eier in den Ovarien noch gar nicht 339 Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneunioniden. völlig ausreiften und die Eiablage schon vor der vor sieh ginge. Der im Verhältnis zu sehr kleine Uterus erinnert an die Ichneumonen ci/lindrator Vill. (lein (ieluiriKen (la/.n or^, gedrückt ist ceptaculum und au tiiigt. Geschlechtsapparat insofern als er flach Gesclilechtsapparat von Lissonota sulphuri/era (!r. gh, die von den beiden Oviducten umschlossene uroLJe (iiftblase (Driisen- o(/,, linkes Ovariiini mit Ovidiict; or>, orfo, rechtes Ovariinn mit Oviduct; , Textfig. 17. Textfig. 16. Lageniiiß der Ovarien bei Linsoiiota Ki(;eiiartige vollkommenen Reife dem gesamten «, sctdiiuclie nicht einuezeiclniet); (/(/.lültnanK. l'terus. wie die Ichneumonen das Re- diM-selben Stelle Der Stachel lang ist und dünn; vielleicht aus diesem Grunde die Schmierdrüse so kräftig entwickelt. ren Habitus nach möchte Lissonota s man u l Dem ist äuße- Lissonota für eine Pimplide halten. ph u r i f c r a Gr. (Textfig, 17). Die Ovarien sind wieder in der oben beschriebenen Weise gegeneinander verschoben. In der Abbildung ist nur das oben liegende Ovarium Wilhelm Pampel, 340 Interessant ist an dem Präparat die riesige Giftblase, den Darmkanal aus seinem angestammten Platz ganz ventralwärts eingezeiclinet. die drängt, so daß er eben noch zwischen den sich vereinigenden Ovidukten und der Giftblase einen Durchgang findet. Ein dicker, sich allmählich Am verjüngender Gang führt ihren Inhalt in den Stachel. Ende läuft sie in einen andern kurzen Schlauch aus, in den mehrere dicke Drüsenschläuche einmünden (in der Abb. weggelassen). Sie ist und gefärbt fühlt grau sich hart an zu beiden Seiten ; liegen ihr fest die beiden Ovidukte auf. Uterus ein ist Der dünner Schlauch, der mit einem Knie scharfen in und dor- Stachel einläuft sal den Receptaculum ein trägt. Pyracrnonmelanurus Holmg. (Texttig. 18). gehört mit zu den kleinsten Schlupfwespen. Die Ovarien treten gegen- über den langen, reich mit Eiern erfüllten Ovi- dukten fast ganz in den Hintergrund. Sie sind kurz und bestehen aus je Textfig. 18. Geschlechtsapparat von Pyracmon melanurus Hohng. rium; od, linker Oviduct; s, die riesige Schmierdrüse; dimentäre Giftapparat. or, g, Ova der ru in etwa 10 Eiröhren, denen die Eier per- lenschnurähnlich aufgereiht sind und alle Ent- Der Durchmesser der Ovidukte ist im Anfang etwa halb so groß wie der eines Ovariums; es finden in diesem wicklungsstadien zeigen. weiten Schlauche bequem sechs Eier nebeneinander Platz. Allmählich verengt sich der Schlauch, so daß kurz vor dem Uterus nur höchstens An Länge überragen die noch zwei Eier nebeneinander liegen können. Ovidukte die Ovarien etwa um das Fünffache. Sie repräsentieren neben denen der Echthrodoca conflagrata die längsten Ovidukte, die mir je vorgekommen sind. Dabei sind sie in ihrer ganzen Länge mit Eiern Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. 341 zusammengedrückt Der birnenförmige Uterus läßt an seinem Hinterende an der Einmündung der Ovidukte ein Receptaculum erkennen. Der Giftapparat macht einen rudimentären Eindruck, wenigstens der winzigen, verkümmerten Giftblase nach zu urteilen; sie vollgestopft, welche und braun bei der Reife seitlich etwas gefärbt sind. etwa nur halb so lang wie ein Ei und wird durch zwei haardünne Drüsenschläuche gespeist. Der ganze Giftapparat scheint außer Funktion gesetzt zu sein. Um so mächtiger ist die Schmierdrüse entwickelt, die gerade ausgestreckt im Abdomen kaum Platz finden würde. Sie besteht aus einem blind geschlossenen Schlauche, der gegen das freie Ende zu allmählich immer weiter wird, so daß er ist aus Austritt Durchmesser wie denselben schließlich den Ovarien drüse eine große Schlinge die Ovidukte nach ihrem annimmt. Dadurch, daß die Schmier- Ovidukte an, so daß die so man außerordentlich sie auf den hinteren Teil schließt sich ziemlich innig an die bleibt bildet, Abdomens beschränkt und des beim Präparieren sie entwickelte kräftig Funktionen verrichtet, wie Ob leicht verletzt. Schmierdrüse dieselben das bei den meisten andern obachtete homologe, aber viel kleinere Gebilde oder ob Formen sie ihre be- Funk- tion gewechselt hat, vielleicht gar die Rolle des Giftapparates über- nimmt, das läßt ohne sich w^eiteres nicht entscheiden. Sicher die Eiablage in andrer Weise vor sich geht, als in der bei schriebenen. Ich bin der Meinung, daß nach der Lebensweise besonders sie in auch daß den einzelnen Fällen spezifiziert ist, daß man gemeines Schema überhaupt nicht aufstellen kann. die in ist, Ophion beje also ein all- Darauf deutet den einzelnen Fällen so außerordentlich verschiedene Geund seiner Drüsenapparate hin. Durch- staltung des Legestachels gehend besteht aber die Beziehung, daß, wenn schwach entwickelt oder gar auf Schmierdrüse sich einer um analoges Verhalten findet Auch ist, so kräftigeren Ausbildung erfreut. man Echthrodoca der Giftapparat einige Überbleibsel reduziert die Ein bei co n f lag r ata (Textfig. 19). hier ist der Giftapparat anscheinend vernachlässigt, inso- fern als eine Giftblase ganz fehlt und Drüsenschläuche ihr Secret direkt die allerdings zum normal entwickelten Stachel führen. Dafür ist die Schmierdrüse umso besser bedacht. Sie hat einen weiteren Durchmesser als die gebaut. Ovidukte und ist reichlich lang. Eigentümlich siiul die Ovarien Die einzelnen Eiröhren spreizen sich fächerförmig von der Einmündung der Ovidukte auseinander, so daß die Ovarien wegen Wilhelm Pampel, 342 nur übereinander Platz finden. Die vorderen Hälften sind ihrer Breite nicht mehr sichtbar, da sie wahrscheinlich tionen abgestorben sind. nach Einstellung ihrer Funk- In der Abbildung sind die beiden Ovidukte getrennt von einander wiedergegeben, ebenso sind der Übersichtlichkeit wegen etwa sechs die Ovidukte besonders zurechtgelegt. Die Ovidukte sind bis siebenmal so lang wie die Ovarien und beherbergen Unmenge Eier. Nach hinten zu nehmen sie allmählich an Dicke ab und münden ziemlich dünn in einen einfachen schlauchförmigen eine Textfig. 19. Ovarien und Oviducte von Echthrodoca conflayrata. or, Ovarien, die in Wirklichlceit aufeinander liegen. Die Oviducte sind stark gewunden, s, Schmierdrüse. Ein Receptaculum seminis konnte ich trotz aller Vorsicht beim Präparieren nicht entdecken. Ich glaube bestimmt, daß es bei vielen Ichneumoniden wirklich fehlt und nicht nur übersehen worden Uterus ist. ein.. Deshalb brauchen sich diese Formen allerdings noch lange nicht parthenogenetisch fortzupflanzen, da es fraglich erscheint, ob die zweigeschlechtliche Entwicklung überhaupt an das Vorhandensein eines Receptaculum seminis gebunden in andrer Weise als ist. Vielleicht wird das Sperma hier gewöhnlich untergebracht, oder die ganze Art der Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichncumoniden. Begattung ist überhaupt verschieden. Interessant 343 daß die ist ferner, beiden letzten Ganglienknoten zu einem einzigen länglichen GangHon zusammenfließen, während bei allen andern sie Formen immer noch durch zwei Connective von einander getrennt sind. Xenoschesis fulvipes Gr. (Taf. X, Fig. 16 und 13). Jedes Ovarium enthält etwa 15 Eiröhren, deren Eier ihrem Ent- wicklungsgrade nach ganz regelmäßig angeordnet sind, so daß sich die Eiröhren wie eine Kette mit aneinandergereihten, immer kleiner werdenden Perlen ausnehmen. Die Ovidukte zeigen die Eigentümlichkeit der jungen Ophioniden. Sie stehen mit den Ovarien durch einen langen massiven Hals in Verbindung. schwellen sie Ihre rien. sehr stark an Wandung seiner Innenseite magen eines und besteht In ihrem weiteren Verlaufe erreichen bald die Dicke der Ova- aus einem w^eichen Gewebe, zahlreiche Falten und Rillen ähnlich dem an das Blätter- Rindes aufweist. Von diesen Falten heben sich ungefähr in der Mitte des Oviduktes zwei deutlich differenzierte bohnenförmige Auswüchse ab, deren Bedeutung mir unerklärlich ist. In den Ovidukten liegen einige Eier, die gegenüber den letzten in den Ovarien untergebrachten in der Entwicklung entschieden zurück sind. Es scheinen also auch hier den Ovidukten noch besondere Funktionen zuzukommen. Sie münden in einen runden schlauchförmigen Uterus, der dorsal die letzten beiden Ganglien trägt. An das Endganglion lehnt sich ein traubenförmiges Receptaculum seminis an, das sich bei näherem Zu- sehen als ein Knäuel von vier bis fünf blind geschlossenen Schläuchen darstellt. Die verhältnismäßig kleine Giftblase ist kugelrund und nimmt zwei Drüsenschläuche auf, die getrennt von einander rechts und links einmünden. Der Inhalt der Giftblase ist hart, kann ihn durch den ganzen Stachelgang aber durchsichtig, verfolgen. man Die beiden Chitin- lamellen der Stachelgräten greifen in die erhärtete Masse ein, ein Zeichen, daß der Legemechanismus dem der Ophioniden gleicht. Die Stachel- schiene besteht nicht wie sonst aus einem einzigen Stück, sondern in der Mittellinie gespalten; der Spalt wird häutchen geschlossen. ist durch ein dünnes Chitin- Wahrscheinlich dient diese Vorrichtung dazu, den Stachelgang erweitern zu können. H adrodactylus typhae (Fouver) (Textfig. 20). und gedrungenen Gestalt der Eiröhren ninmit Kugelform an. Das Gewebe der Ovidukte ist das Ovarium beinahe so dünn und durchsichtig, daß man ihren Verlauf nur an den im Innern Infolge der kurzen Wilhelm Pampel, 344 aufgespeiclierten Eiern erkennen kann. gemeinsamen Gang in den Uterus. Sie münden durch einen kurzen Der weite Stachelgang ist an- Textfig. 20. gb, »Giftblase«; Geschlechtsapparat von Hadrodactylus typhae. Darlegung des Legemechanismus, die in das Secret eingreifenden Chitinlamellen sg, erstarrtes Secret der Giftblase im Stachelgang; c, der Stechborsten; ul, Uterusligament. gefüllt mit dem bekannten Secret, das sich sofort als das der »Gift- drüsen« feststellen läßt; denn einerseits hat es dieselbe Farbe und Be- Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. 345 kann man einen Übergang des Ausführkanals der Giftblase in die schaff enheit vne der Inhalt der Giftblase, anderseits kontinuierlichen das Stachelinnere erfüllende Secret- masse erkennen. Diese setzt sich auch nach hinten in den Uterus und heftet sich hier an die Schale eines bereit liegenden Eies an, so bei ^ fort Vorwärtsbewegung jeder daß der Secretmasse das Ei dieser Bewegung Die folgt. beiden Chitinlamellen der Stachelgräten stecken aufrecht in dem Secret Bewegt man fest. mit einer Nadel vorsichtig die Stachelgräten noch vorn, so wandert das Secret mit dem daran hängen- den Ei auch mit. Ebenso klar liegen die Verhältnisse bei Cten p el Holmg. m a cJypeata (Textfig. 21). Jedes Ovarium enthält 10 Eiröhren mit — 12 perlenschnurähnlich aneinander gereihten Eiern aller EntDie kurzen, ge- wicklungsstufen. rade gestreckten Ovidukte bringen die Eier in einen einfachen Uterus. Dieser trägt ein traubenförmiges Re- ceptaculum wie Xenoschesis. Mächtig entwickelt ist der »Giftapparat «, dessen Giftblase von einem langen, gegen das Ende zu immer dicker werdenden, das halbe Abdomen durch- Tcxtfiß. (ieschlechtsappaiat und I.egeinocliaiiisimis von Ctenopelma clypeuta ))cl\vaiidiuc ziehenden Blindsack gebildet wird. Man kann daran doppelte Wandung äußere deutlich eine einmündenden Kiing; A-{/, Holiiif;. »IJiftblase« mit gb. (liegroUe, den Drüsenseliliiiiclien erstarrtes dop- seitlich in sie (/rf; gb. Cüft- Secret der CÜftdrüsen im erkennen, eine Stachelnanjr, das sicli nach rückwärts bis in den Uterus verfi)iKen läßt; c, die in tias Se- und cret einureifenden Chitiidamellen der Stechbur- durchsichtige Hülle einen inneren weißlichen, undurch- sten; r, lU'cept. sem. (traubenförmig); s. Schmierdrüse. sichtigen Schlauch, der das Secret in sich birgt. Genährt wird die Blase von einer Reihe reich verzweigter Drüsenschläuche, die durch einen gemeinsamen Kanal ungefähr in der Wilhelm Pampel, 346 Mitte der Blase einmünden. Die Mündung des Giftganges ist ein Stück den Legestachel eingesenkt. Daraus ergießt sich das Secret durch den ganzen Stachelgang und setzt sich auch nach hinten zu fort, wo in den Uterus hinein zu verfolgen es bis weit in fast noch länger ist. Die Schmierdrüse ist als die Giftblase. Perilissus filicornis Gr. Das Keceptaculum ist außerordentlich groß und setzt sich ebenaus mehreren dünnen Schläuchen zusammen. Die Stachelrinne am Ende nicht widerhakenförmig eingekerbt wie die andern Ophio- falls ist ninen. Bei Allocamptus undulatus bestätigen sich die schon bei Hadrodactylus ten Beobachtungen bezüglich kurzen, fast kugeligen Ovarien des ist Gr. und Ctenopelma gemachAußer den Eilegemechanismus. Neues an dem Präparat nicht zu finden. Protarchusrufus. Der Geschlechtsapparat zeigt den gewöhnlichen Ophioninentypus. Der Uterus ist sehr dickwandig und trägt ein Receptaculum von eigentümlichem Bau. Es ist deutlich gestielt und besteht, wie ein Säugerhirn, aus zwei durch einen Spalt geschiedenen Hälften, deren jede sich aus einzelnen knäuelförmig aufgewundenen Schläuchen zusammensetzt. Die Schläuche beider Hälften vereinigen sich in dem Stiele des Receptaculums. Erigloea resplendens ist wegen seines typischen Ctenopelma, knecht Perilissus, Holmg. Ophioninenbaues ebenso wie Protarchus, Hadrodactylus im Gegensatz zu Schmiede- nicht zu den Tryphoninen zu rechnen. Gly pta spec. ? Das schlanke, lang gestreckte Abdomen und der dünne, letzteres an Länge noch überragende Legestachel geben dem Tier äußerlich ganz den Habitus einer Pimpline, unter denen sie Schmiedeknecht auch anführt. Doch der innere Bau ist typisch der einer Ophionine. Die noch im Hinterleibsstiel beginnenden Ovarien bestehen nur aus Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. und machen drei bis vier Eiröhren ziemlich spärlichen Eindruck. 347 allerdings einen für eine Ophionine Zwei lange, gar keine Eier enthaltende Ovidukte von opalisierendem Schimmer führen zu einem einfachen schlauchförmigen Uterus. Die Schmierdrüse durchsichtig. dünnwandig und ist lang, Die hintere Hälfte des Abdomens wird von kräftigen Giftdrüsen durchzogen, die ihr Secret an eine längliche Giftblase ab- Man kann durch den geben. langen dünnen Legestachel hindurch den Inhalt der Giftblase verfolgen, findet aber an den beiden Stachelgräten nicht die Chitinlamellen. Ph y t di et u s p o l y g o ni a wird von Schmiedeknecht neben Echthrodoca, den Pimplinen gezählt, ist daß die Glypta, Lissonota zu aber seiner Anatomie nach entschieden unter die Ophioninen zu reihen. werden Gr. s Wegen der Kürze des Abdomens Ovarien so stark in den Hinterleibsstiel hineingedrängt, Die Eiablage sich die Eiröhrenspitzen knäuelförmig aufwinden. geht in gleicher Weise vor sich wie bei Hadrodactylus usw. Catoglyptus o rt f i p e s Gr. wird von Schmiedeknecht unter die Try phoninen gerechnet, gehört aber seiner Anatomie nach auch zu den Ophioninen. Die Ovarien be- ginnen erst in der Mitte des Abdomens, setzen sich aus je 25 —30 Ei- röhren zusammen,, die dünne, schlanke Eier führen und laufen in die Der Uterus trägt beiden mit Eiern reich versehenen Ovidukte aus. ein großes Receptaculum. Die Chitinlamellen der beiden Stachelgräten an der Spitze. Die fehlen; ebenso der widerhakenähnliche Einschnitt Eiablage wird also auf eine besondere Art vor sich gehen. Trichomma fulvidens Obwohl sitzen, die Wesm. (Taf . X, Fig. 17). Ovarien eine unübersehbare Menge von Eiern be- beschränkt sich doch der gesamte Geschlechtsapparat auf die Abdomens. Die beiden Ovarien sind kurz, durchumso dickerund füllen den Querschnitt des Abdomens so vollständig aus, daß der Darmkanal nur mit Mühe seinen Weg durch die Eiermenge findet und ganz hintere Hälfte des laufen höchstens anderthalb Segmente, sind dafür aber der ventralen Chitinwand angedrückt wird. Ovarium etwa 35 etwa 20 bis 40. An Eiröhren faßt jedes In einer einzigen Eiröhre finden sich wiederum —30 der kleinen birnenförmigen Eier aneinander gereiht. jedem Ovarium geht ein sehr langer Ovidukt aus, der Von sich in reichen Wilhelm Pampel, 348 Windungen zum Uterus hinzieht. Er enthält eine lückenlose einfache Kette von Eiern, die dadurch entsteht, daß sich das eine Ei mit seinem zugespitzten Ende fest auf das dicke Ende des nächstfolgenden legt. Bei Anomalon latro liegen zwei solcher Ketten im Ovidukt nebeneinander. Der Giftapparat setzt sich zusammen aus einer in der äußersten Spitze des Abdomens gelegenen kugeligen Blase und zwei dicken in sie einmündenden Drüsenschläuchen. Der Giftgang ist weitlumig, aber dünnwandig und durchsichtig. Die kleinen Eier zeigen einen lebhaft opalisierenden Glanz. Anomalon latro Schrank. Der Geschlechtsapparat wiederholt getreu den von Tricliomma nur sind die Ovidukte noch länger und bergen eine doppelte Kette von Eiern. Es scheinen immer mehrere Eier zugleich abgelegt fulvidens, zu werden, wenigstens fand ich im Uterus einen Komplex von vier fest miteinander verkitteten Eiern, der darauf hindeutet. Ang itia Das Insekt gehört zu den stachel trägt es auf spec. ? (Textfig. 22). kleinsten Schlupfwespen; seinen Lege- dem Bücken, mit der Spitze nach vorn, so daß der Stacheleingang in die äußerste Spitze des folge dieser eigentümlichen Verschiebung Abdomens werden verlegt die letzten ist. In- Bücken- segmente stark in einander gekapselt, während die sonst weit über einandergreif enden Bauchsegmente lang ausgezogen werden. Diese starken äußeren Verschiebungen haben auch eine entsprechende Än- derung der Lagebeziehungen im Innern zur Folge. Der Darmkanal durchzieht nicht wie sonst das ganze Abdomen, sondern wird in seinem hinterem Abschnitt stark zusammengestaucht, wodurch der Chylus- darm fast rückläufig wird, und mündet ein großes Stück vor der Spitze des Abdomens auf dem Bücken aus. Der Kropf erstreckt sich so weit in das Abdomen hinein, daß er gerade gegenüber dem dorsal gelegenen Was dem Darmkanal an Blatz verloren geht, das kommt After endet. Ab- den Geschlechtsorganen zugute, da sie sich domens lang ausstrecken können. Die Ovarien sind an sich sehr klein; sie bis zur Spitze des bestehen aus etwa acht Eiröhren, deren Länge die eines Segmentes nicht überschreitet. Daran schliessen sich mit weiter Öffnung die beiden Ovidukte an, die in ihrem vorderen Abschnitt viel stärker als die Ovarien selbst sind, so daß man auf den ersten Blick diesen der Ovidukte leicht für die Ovarien ansehen könnte, zu mal da mit kleinen wasserklaren Eiern angefüllt sind. Noch bevor Teil sie prall die Ovi- 349 Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. dukte den Chylusdarm umgreifen, nehmen sie schnell an Dicke ab, so daß schließlich nur noch ein einziges Ei in ihnen Platz findet. Sic vereinigen sich erst ein großes dem Stück hinter Chylus- Aus diesem Grunde darm. reicht das Endganglion gar nicht bis zu ihrer Vereini- geschweige denn bis gung, zum Uterus sondern hin, an den Der Uterus einfach sich legt Chylusdarm an. trägt ein deutlich sichtbares Die Receptaculum. vorn nach weit hat Giftblase Platz ihren dem dorsal über sehr verlegte einen Ovi- dukt und wird nur durch einen einzigen kurzen Drümit senschlauch Secreten Die Schmierdrüse versehen. und ziemlich weitlumig ist dem endet unter Chylus- darm. 4. Tryphontypus. P ani s c Gr. u testaceus s (Taf. IX, Fig. Textfig. 23 h u. 10, c.) Der Geschlechtsapparat durchzieht in gerader RichTextfig. 22. tung das ganze Abdomen. Die Ovarien beginnen schon nn TT" i 1 "1 i' 1 Hinterleibsstiel, ' Spitzen spiralig dxADie röhren vier sind am eingerollt Ti- Anzahl der Ei- spec.'.' Chylusilarm unter dem OiftRang; gg, Dvariiiiii; w/, Oviiliut Cliylusdarm r, XervenstranK und Ovarium Chvlusdarni or. anlieKemle ,,.,, ,,.,.., Giffblase; EiulgaiiKlioii; endigend. « » Receptac. sem. liegt der ; s, vi ab, Zwischen Darmkanal ; der rückläufig; der Enddarm trügt lin„ . u Rec-taldrusen und mundet^ diir.sal aus. ist fast ... si'iifiirniige fünf in jedem Ovarium. und höchstens ihre 111 das i gering; sie beträgt ist bis i eg, von Anyilia Sfliiiiierdrüse, •! wo tonüi' infolge zu der dreien seitlichen Da die Eier außerordentlich dick Abflachung nebeneinander Platz des finden, Abdomens nur müßte die An- Wilhelm Pampel, 350 zahl der Eiröhren nocli Weise mehr reduziert werden, Kaum für alle Eiröhren wenn geschafft würde. nicht auf einfache Die reifen Eier in den letzten Abschnitten der Eiröhren rücken nämlich soweit auseinander, daß in den dadurch entstandenen Zwischenraum immer ein Ei der be- nachbarten Eiröhre zu liegen kommt. einander liegende reife Aus diesem Grunde (Textfig. 23c). Es brauchen also zwei hinter- Eier keineswegs derselben Eiröhre anzugehören ist auch der Verlauf der Eiröhren Textfig. 23. Abdomens von Tryphon hrunniventris Holmg. Die Legeröhre ist durch die Ein am Legestachel hängendes Ei wird vom letzten Bauchsegment umhüllt. Ein weiteres, noch im Oviduct liegendes Ei weist anstatt des Eistieles noch die Der Stiel ist noch von einem chitinöse Haube auf. b, junges Ei von Paniscus testaceus Gr. c, zwei Eier aus dem Ovarium von Gewebe umhüllt, aus dem er sich wahrscheinlich bildet. Paniscus testaceus. Sie gehören zwei verschiedenen Eiröhren an, scheinen aber in ein und der- a, hinterer Teil des kräftige Stachelscheide verdeckt. — — selben Eiröhre zu liegen. wenig übersichtlich auch ihr Übergang in die Ovidukte ; festzulegen. ist nicht leicht Einige der Eiröhren enthalten in ihrer ganzen Länge nur junge Eizellen, die noch von Nährzellen begleitet dukt scheinen die Eier erst sind. Im Ovi- noch auszureifen, wie aus dem tieferen Braun der Eischale zu schließen ist. Sie sind tönnchenförmig gestaltet, an beiden Enden abgestumpft und seitlich zusammengedrückt, so daß die dicke Eischale auf der Unterseite eine scharfe Längsfirste bildet. Diese Längsfirste schließt kurz vor dem einen Ende mit einer Ring- wallverdickung ab, auf der sich ein kräftiger Stiel erhebt. Er ist etwa Die weiblichen Geschleclitsorgane der Ichneumoniden. 351 nur den vierten Teil so lang wie das ganze Ei und läuft rasch in eine »Spitze aus, die sich zu einem feinen Häkchen krümmt. Vor diesem Häkchen sitzt an der Außenseite des Stieles ein kleiner Wulst von undurchsichtigem Gewebe, während der Stiel selbst aus der hyalinen Eischalensubstanz besteht. Beim Durchoano- durch durchsichtigen den Ovidukt gehen Der Uterus öffnet sich, wie schon vorn beschrieben, noch vor seinem Eintritt in den Stacheloano- durch einen ventralen Längsspalt, so daß die Eier, die wegen ihrer Dicke unmöglich den Legestachel passieren können, schon vorher aus den Geschlechts wegen auszutreten vermögen, während der Stiel weiter im die Eistiele voran. Innern verbleibt. Das im Uterus und Stachelgang vorhandene Secret läßt sich nicht bestimmt als das der Giftdrüsen nachweisen; man kann es aber nach analogen Erscheinungen bei andern Präparaten annehmen. Die große Giftblase zeigt eine milchweiße Färbung und fühlt sich weich an, ihre Drüsenschläuche sind nur in geringer Anzahl vorhanden und Ein Receptaculum seminis habe ich nicht finden können, der Gedanke an Parthedabei bedeutend dünner als die MALPiGHischen Gefäße. deshalb nahe. Henneguy schreibt S. 212: Enfin on a Parthenogenese accidentale chez des Ichneumonides (Paniscus cjJaucopterus fiiEBOLB), (vgl. dazu Chun, Bericht der Senckenb. Naturf. Gesellsch. 1875 76, S. 136); weiter spricht er sich nicht da- nogenese liegt constate la — rüber aus. P an i s c u s g r a cili p e s Thoms. Das Präparat bestätigt im allgemeinen die schon testaceus gemachten Beobachtungen und läßt ebenfalls bei Paniscus deutlich er- kennen, daß Paniscus, der ja innner zu den Ophioniden berechnet wird im Grunde genommen eigentlich nur die äußere Gestalt mit ihnen «e- mein hat. letzte so daß Schärfer als bei Paniscus testaceus tritt hervor, daß sich das bei TrypJion ein Stück über den Stachel vorschiebt Segment wie die aus dem Uterus austretenden Eier gleichsam in eine schützende Tasche gelangen. Ein Receptaculum konnte ich auch hier nicht finden. T r 1} p h n (Textfig. 2:5 a : Textfig. 24 bis 27). Die beiden Ovarien setzen sich aus je acht Eiröhren zusammen. Diese zeigen einen Bau, wie ihn Textfig. 25 wiedergibt. Sie enthalten bis zur Hälfte junge Eianlagen mit dazwischen eingeschalteten Xährzellen; darauf folgt ein in der Entwicklung schon weiter fortgeschrittenes Ei von elliptischer Form, an zu erkennen Zeitschrift f. ist. Den Abschluß wlssenscli. Zoologie. CVIII. dem jedoch noch kein Stiel bildet ein reifes Ei Bil. von 23 definitiver 352 Wilhelm Pampel, Form. Es hat längliche Gestalt und verjüngt sich allmählich nach ist bedeckt von einer kleinen, dunkelgefärbten chitinösen Haube, an deren Stelle sich später der ziemlich lange massive vorn. Die Spitze Diese Haube findet sich bei allen Tryphoniden und überden meisten Formen eben nur die Spitze des Eies in der Ge- Stiel ansetzt. zieht bei stalt eines kleinen dreilappigen ruiilator) ist sie ein Textfig. 24 a Fig. 24. Blattes; manchmal aber {Tryphon ziemhch auffälHges Gebilde und bekleidet außer und Textfig. 25. h. Geschlechtsapparat von Tryphon rutilator Hohng. Das Ovariiim enthält die mit Chitinösen Hauben versehenen Eier. Das an der Legeröhre hängende Ei hat die Haube verloren und besitzt an ihrer Stelle einen dünnen massiven Stiel. b, einzelnes Ei von Tryphon rutilator mit Eihaube. Fig. 25. Eiröhre von Tryphon trochanteratus Holmg. a, — — der Spitze noch einen großen Teil des Eies (Textfig. 24 dieser Eihaube h). Der Zweck mir völlig unbekannt, Jedesfalls findet sie sich auch noch bei den im Ovidukt liegenden Eiern, verschwindet aber ist dem Uterus ausgetreten ist; dann trägt das Ei an ihrer Stelle plötzlich einen Stiel, der wie bei Paniscus ebenfalls massiv ist, diesen aber an Länge bedeutend überragt. Was mit der spurlos, sobald das Ei aus Eihaube geschieht, und wo auf einmal der Eistiel herkommt, konnte ich bei keinem einzigen der vielen TrypÄon- Präparate in Erfahrung Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. 353 Die Ovidukte sind bei jungen Formen nicht mit Eiern an- bringen. gefüllt (Textfig. 27), und zwar bei älteren enthalten sie deren höchstens zwei, und sind mit der die Haube tragengerichtet. Der Uterus ist, wie bei den liegen sie hintereinander nach dem Uterus zu den Spitze Ichneumonen und den meisten Pimplinen, gekniet, öffnet sich in seinem letzten Teil wie bei Paniscus und läßt den Eikörper austreten, während der Stiel in dem den Stachelgang ausfüllenden Secrete der »Giftdrüsen haften bleibt und mit diesem durch den bekannten Mechanismus allmählich am Stachel entlang geschoben wird. Das letzte Bauchsegment << greift über weit fig. zum Schutze der austretenden und des gesamten Legeapparates Eier den Stachel 23 a und 24 a). vor (Text- Denselben Zweck verfolgen anscheinend auch die kräfti- gen mit scharfen Kanten und Firsten Textfig. 26. Fig. 26. (Jeöffnete Legeröhre Textfig. 27. von Tryphon rutilator. <jb, die in iler Mitte des Legestachels aus- »Giftblase«; «</, das erstarrte ])rüsensecret der tiiftblase. das sidi iiadi liinten zu in den Uterus fortsetzt. Linlcs eine der beiden Stechborsten mit der Cliitinlanielle c. Fiü. 27. Geschleditswege von Tryphon trochanteratus Uohng. or, reife Eier des Ovariunis. das nicht vollständig gezeichnet ist; od, ungefüllte Oviducte; r, Recept. sem.; «/, Uterusliganiente. iiiüiulenile versehenen breiten Stachelscheiden (Cerci), den Stachel vöUig umhüllen (Textfig. 23 Gestalt breiter eines Vogelschnabels Mündung, verjüngt a). (Textfig. 26); sich aber rasch. die in der Ruhelage Die Legeröhre hat die sie beginnt mit sehr Die Giftblase hat kei- nen besonderen Ausführgang, sondern läuft, so breit sie ist, direkt in den Stachelgang ein, um erst in der Mitte auszumünden. Ihr Secret erfüllt den Stachel bis zur Spitze und ragt sogar weit daraus hervor, anderseits setzt es sich auch nach hinten bis in den Uterus fort. Man vermag bei einiger Vorsicht die Giftblase und ihr Secret mit dem daran hängenden Ei aus dem Stachelgang lierauszuheben. Die beiden Stachelgräten weisen immer die Chitinlamellen auf, die das Drüsen23* Wilhelm Pampel, 354 secret weiterscliieben. Bei den Tryphoniden treten nie mehrere Eier zugleich hintereinander aus sondern weiteres nie finden können. bar dem Uterus aus, wie z. B. bei Polyhlastus, wenn das am Stachel hängende Ei abgelegt ist, folgt ein nach. Embryonen habe ich in den Eiern von TrypJioti selbst erst, ist sie Eine Schmierdrüse überflüssig ist nicht vorhanden. und wird deshalb überhaupt Disfetes fraerogator Gr. (Taf , Offen- nicht angelegt. X, Fig. 14). Der äußere Habitus sowohl wie auch der innere Bau kommt dem Die Ovarien setzen sich aus vier der Tryphoniden ziemlich gleich. Eiröhren zusammen, von denen drei Eier enthalten. je zwei, eine sogar drei große reife Die Ovidukte sind gerade so lang, daß zwei Eier zusammengedrückt und erhalten so die Gestalt eines Zwiebacks. Je mehr sie sich dem Uterus nähern, umso voller und runder werden sie. Die Stiele Die Eier sind hintereinander darin Platz finden. seitlich werden im Gegensatz zu denen der Tryphoniden schon innerhalb des Ovariums in ihrer definitiven Form ausgebildet. Sie sind kurz, kräftig Der Stiel ist am und wie bei Paniscus und Tryphon Ende mit derselben schon bei TrypJion erwähnten Kappe bedeckt, ebenfalls massiv. die auch hier spurlos verschwindet, sobald das Ei die Geschlechts- wege verlassen hat. Am Uterus ist selbst bei der sorgfältigsten Untersuchung kein Receptaculum aufzufinden. Er öffnet sich vor seiner Einmündung in den Legestachel durch einen Längsspalt, der den Eiern den Austritt in die von dem letzten weit vorgeschobenen Bauchsegmente gebildete Tasche ermöglicht. Ein am Stachel hängendes Ei hat sich schon so weit entw^ickelt, man daß einen Embryo mit gliedertem Kopfabschnitt darin unterscheiden kann. liegt an der dem daß der Embryo verläßt. deutlich abge- Das Kopfende Stiele entgegengesetzten Seite des Eies, ein Zeichen, in derselben Weise, wie bei Paniscus, seine Eischale Die »Giftblase«, die ebenfalls das zur Beförderung der Eier nötige Secret ausscheidet, ist sehr klein, besitzt, wie es scheint, über- haupt keine Drüsenanhänge und läuft, dern Gang direkt in den Legestachel wie bei Trypho^i, ohne beson- ein. Eine Schmierdrüse ist eben- sowenig wie bei Tryphon vorhanden. Polyhlastus cothurnatu s Gr. (Taf.X, Fig. 11, 12 und 15 Textfig. 28). Die Dicke der Eier hat zur Folge, daß sich ihre Anzahl in jedem Ovarium auf vier beschränkt. Drei bis vier nebeneinander liegende Eier füllen schon den gesamten Querschnitt des Abdomens aus. Ein Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. Gang kurzer enger führt sie in den geknieten Uterus. Ein Receptaculum Textfig. 28 gibt eine ventrale Ansicht des Uterus nicht zu finden. ist Man kann wieder. deutlich die spaltförmige Öffnung erkennen, durch den Uterus verlassen. die die Eier Im Gegensatz zu Tryplion sammeln die Eier bei Pohjhlastus zahlreich sich scheinlich dem Tiere im Bedarfsfalle am Stachel an, sofort eine größere der der die Enden festhaften. Man erfüllt, in Eistiele kann sogar alle Chitinteile dadurch findet man ihn des ohne daß entfernen, Stachels damit wahr- Menge zur Verfü- gung steht, öffnet man vorsichtig den Stachelgang, so von der bekannten glashellen Masse 355 Zusammenhalt der der Eier untereinander gelöst Die vordersten der 17 A\ärd. am hängenden Eier im Innern schon völlig Stachel lassen Embryonen gegliederte Dagegen nen. erken- bei den Furchungsprozeß der letzten hat überhaupt noch nicht begonnen. Taf. X, 1—6 Fig. 15, stellt die einzelnen Entwicklungssta- dien der Eier von Polyhlastus dar. Fig. 1 zeigt das vorletzte Ei einer gut ausgebildeten Eiröhre. Die -r-,- 1 • 1 Eischale ••! j_ f 1 überhaupt ist an^eleot, nicht 1 1 noch sondern wird IT ^'S- 28. von Polyhlastus cothuntatus. ,,^_ erster Abschnitt de« Uten., mit den In ihn ein'»ündemlen Ovidmten odi und od-2. »2. iler hintere Ventrale Uteriisaiisiclit vorlaufig noch ersetzt durch die rückläufige Abschnitt des Uterus mit der ventralen Spaltöffnung für de„ Austritt .ler Eier. Dieser Ab- dicke, das junge Ei vollständig schnitt ,.. ,• , 1 o , umschließende i i,r 1 i T Wand Von einem Stiel röhre. 1 -n- ist versteift der Eiist durch Chitinäste, die sich Legestachel nach hinten fortsetzen. ist vom Der Legestachel unter «, verborgen. noch nichts zu sehen, doch ist die Eizelle an dem weisenden Ende zugespitzt. Fig. 2 das letzte Ei derselben Eiröhre. Das Vorhandensein ist einer Eischale läßt sich vorderen, nach dem Uterus an dem lebhaften Glanz er- kennen, den das Ei nach Entfernung der immer noch dicken Eiröhren- wand zeigt. An der Spitze hat sich schon ein ganz dünner Stiel angelegt. nimmt in Fig. 3 immer mehr an Dicke zu; die Eischale läßt sich nunmehr deutlich als eine wasserhelle, glänzende Hülle von ziemlicher Dieser Stärke unterscheiden. So weit ueht die Entwickluim im Ovarium vor Wilhelm Pampel, 356 sich. Im Ovidukt und Uterus scheinen sich die Eier überhaupt nicht aufzuhalten, wie bei Tryphon jüngste der 17 am usw. Fig. 4 zeigt das Der Stiel ist vollkommen Eischale bedeutend dünner geworden und hebt sich ausgebildet, die deutlich und Paniscus Stachel hängenden Eier, von dem Dotter ab. Furchungserscheinungen sind noch nicht zu beobachten. Die andern 16 Eier sind so über den Stachel hin ver- zusammen zu teilt, daß immer sind. Diese zeigen dann immer die gleiche Entwicklungsstufe. drei bis vier einer Gruppe vereinigt und 5 a stellen zwei weitere Entwicklungsstadien vor. Embryonen, an denen sich eine deutliche Gliederung Hinterleibsabschnitt erkennen läßt. Embryonen scharf gegeneinander abgegrenzt, der Dottervorrat nicht mit eingezeichnet. Kopf und Die letzten Entwicklungs- stadien zeigt Fig. 6: Die einzelnen Segmente der völlig erschöpft. in Alles Dottermaterial ist bis auf einen kleinen dorsal liegenden Rest aufgezehrt. noch nicht Fig. 5 Sie enthalten ist sind jetzt jedoch immer In Taf. X, Fig. 12 sind die Embryonen Der das Stachelsecret ausscheidende Apparat wird von zwei Drüsenschläuchen gebildet, die durch einen gemeinsamen Stamm in eine winzige kugelrunde Blase münden. führgang bringt das Secret zum Stachel. Außerdem Ein kurzer Ausist eine Schmier- drüse von gewöhnlicher Ausbildung vorhanden, Leipzig, im April 1913. Literaturangabe, DuFOUR anatomiques et physiologiques sur les Orthopteres, Hymenopteres, Neuropteres. BoRDAS (1894), L'appareil venimeux des Ichneiimonides. Zool. Anzeiger. 1894. (1834), Recherches p. 385ff. BuGNiON, Les oeufs pedicules de Rhyssa persuasoria, de France. 1904. p. 80—83. Henneguy (1904), Les Leuckart, Über Arch, Bulletin de la Soc. entom. Insectes (Morphologie, Reproduction, Embryogenie). die Mikropyle etc. (Eier von Pimpla, Paniscus, S. 237), Müll. 1855, Chun, Parthenogenese bei Ichneumoniden Gesellsch, 1875—76, S. 136, (Paniscus). Senckenb. Naturforsch. Die weiblichen Geschlechtsorgane der Ichneumoniden. 357 Erklärung der Tafeln. Bezeichnung der Abkürzungen: Chitinlamellen der Stechborsten; Oviduct 1 und 2; Ovarium 1 und 2; Receptaculum seminis; od^, 2, ch, Chylusdarm; ori, o, ed, Enddarm; Endganghon; r, c, rd, Rectaldrüsen gh, Giftblase; sg, Secret der »Giftdrüsen«; gd, Giftdrüsen; s, Schmierdrüse; u, Uterus; eg, gg, Giftgang; vorderer Teil des Uterus; /(, Herzschlauch; t<i, k, Kropf «2» rückläufiger hinterer Teil des Uterus m, Malpighische Gefäße; Nervensystem; id, Uterusligamente; ud, Uterusdrüsen; n, nz, Xährzellen; Tafel VIII. von von von von Fig. 4. Anatomie Anatomie Anatomie Anatomie Fig. 5. Geschlechtsapparat von Xorides nitens Gr. Fig. 6. Anatomie von Collijria calcitrator Gr. Anatomie von Poemenia hectica Holmg. Geschlechtsapparat von Ophion luteus L. Anatomie von Theronia atalantae Poda. Geschlechtsapparat von Faniscvs testaccv.s. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Stenichneumon pistatorius F. Cryptus alhatoriv.s F. EphiaÜes ynanijestator Gr. Coleocentrus exciiator Gr. Tafel IX. Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10. Tafel X. Fig. 11. Abdomen von Pohjhlastus cothurnatus Gr. mit am Stachel hängen- den Eiern. Fig. 12. Geschlechtsapparat von Polyhlastus cotlmrnntus Gr. Fig. 13. Seitliche Ansicht des Uterus Fig. 14. Geschlcchtsa])])arat Fig. 15. Fig. 16. Fig. 17. von Xenoschesis fiilvipes, von Dispetes praerogator. Embryonalentwicklung von Polyhlastus cothurnatus. Anatomie von Xenoschesis fulvipes Gr. Geschlechtsapparat von Trichainma fulvidens Wesm. Vita. Verfasser vorliegender Arbeit, Kabl Wilhelm Pämpel, wurde am 6. 1887 zu Hohenstein-Er. geboren und gehört der evangelisch-lutherischen fession an. Dez. Kon- Seine erste Schulbildung erhielt er in der Volksschule zu Hohenstein-Er. Von Ostern 1901 bis 1908 besuchte er das Kgl. er dies mit dem Zeugnis Gymnasium zu Chemnitz. Nach- der Reife verlassen hatte, bezog er die Universität zu und widmete sich vom Sommersemester 1908 bis Winter 1912 dem Studium der Naturwissenschaften. Seine Lehrer waren die Herren Professoren: Chun, Häntzsch, Herglotz, Jungmann, Liebmann, Miehe, Pfeffer, Rohn, Steche, Wagner, Wiener, Woltereck, Wundt. Leipzig Drack von Breitkopf & Härtel in Leipzig. Znl.sdiriff f.'n>m. Zoohxjif Bd CVIU. .>x! ^1'\ ^1 «-"\\~ \N yerlay von WiUiebr, Tnpm. ^ A M^ - .'-'ipzij tirdBtr'Jn Zn'lschnfl f. ivi.s^. Zooloijic PulCVlll. ^? TapX. Zdl.sr/inft /.' // 'iss. Zoo/ogir Bd. C\ m. M 'Vertag vonW!jh'\vtA litf.X. anr > ItxBz:) undStrtirk 3 0112 072841148