Teppichmuschel

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Teppichmuschel
Ruditapes
decussatus
Ruditapes decussatus, die in Europa heimische Art der Teppichmuschel, wird an der französischen, spanischen, portugiesischen
und irischen Atlantikküste sowie im Mittelmeerraum gezüchtet.
Ruditapes philippinarum, die Japanische Teppichmuschel, ist
im Indischen Ozean und im Pazifik weit verbreitet. In den vergangenen 30 Jahren wurde sie auch in weite Teile der europäischen Küsten eingeführt, vom Vereinigten Königreich bis in
den Mittelmeerraum. Inzwischen stellt sie die wichtigste Teppichmuschelart dar, die in Europa gezüchtet wird, und es haben
sich sogar in einigen Gebieten Wildbestände entwickelt.
Teppichmuscheln ernähren sich von organischen Substanzen
und Plankton, die sie durch zwei Saugrohre (Siphone) aus dem
Meerwasser filtern.
Die Zuchtmethoden für die Europäische Teppichmuschel erfordern eine regelmäßige Pflege des Trägersubstrats. Algen und
Räuber (wie Krebse und Seesterne) müssen entfernt werden,
und das Substrat muss ausreichend Sauerstoff erhalten. Außerdem ist für eine angemessene Muscheldichte zu sorgen.
Die Japanischen Teppichmuscheln werden bevorzugt in Gezeitenzonen gezüchtet, die vor extremen Winden, Wellen und Gezeiten geschützt sind. Aber auch bestimmte Austernbecken können
für die Kultivierung von Teppichmuscheln genutzt werden. Vor
der Aussaat muss das Gebiet vorbereitet und gereinigt werden,
damit es keine Räuber anlockt. Die Teppichmuscheln werden mit
Netzen abgedeckt, was dazu beiträgt, sie vor Räubern zu schützen. In Europa wurde eine Pflanzmaschine entwickelt, die die
Netze unterpflügt und gleichzeitig die Muschelsaat ausbringt. Die
Netze müssen regelmäßig gereinigt werden, um den Anwuchs
von Organismen, Verschlammung und das Eindringen von Räubern zu verhindern.
Je nach der Nahrungskapazität ihrer Umwelt erreichen die Teppichmuscheln nach zwei bis drei Jahren eine Größe von 40 mm.
Zucht und Haltung
Die Muschelsaat der Europäischen wie auch der Japanischen
Teppichmuschel wird in Europa zum überwiegenden Teil in
freier Wildbahn gesammelt. Aber sie kann auch in Brutanlagen
gewonnen werden. In diesen Anlagen wird das Ablaichen durch
Hitzeschock eingeleitet, wobei Spermien oder Eier hinzugefügt
werden. Die befruchteten Eier werden durch ein Sieb gefiltert
und dann in verschiedenen Arten von Behältern gehalten, bis
sie das Larvenstadium erreichen. Teppichmuscheln werden bis
zu ihrer Metamorphose mit Mikroalgen gefüttert.
© BIM
Die Europäischen Teppichmuscheln können in Aufzuchtanlagen
mit Fütterungssteuerungssystemen unter Verwendung einzelliger Algen als Nahrung gehalten werden. Alternativ können sie
in Netzbehältern über Kulturtischen aufgezogen werden. In Italien werden die Japanischen Teppichmuscheln hauptsächlich
auf Holzgestellen, die mit Kunststoffnetzen abgedeckt sind,
unter Wasser vorgezogen. In Irland bestehen die Aufzuchtanlagen aus grobmaschigen Kunststoffsäcken auf Gestellen, die
im Bereich des Niedrigspringwassers aufgestellt sind. Die Teppichmuscheln sollten dabei nach Größe sortiert werden, um
einen Nahrungswettbewerb zu vermeiden, der das Wachstum
der kleineren Muscheln behindern würde.
I M ä rz 2 0 1 3
Im Gegensatz zu einigen anderen Muscheln sind die Teppichmuscheln eingeschlechtlich (männlich oder weiblich). Im Frühjahr
kann die Vermehrung durch höhere Temperaturen und ein reiches Nahrungsangebot künstlich angeregt werden.
Ruditapes
philippinarum
F ischerei und A quakultur in E uropa I Nr. 6 0
Biologische Merkmale
10
Produktion und Handel
China ist mit einem Anteil von 98 % an der Welterzeugung der
führende Produzent von Teppichmuscheln. Weitere bedeutende
Produzenten sind die EU und Korea. Innerhalb der EU ist Italien
der mit Abstand größte Erzeuger von Teppichmuscheln, vor Portugal, Frankreich und Spanien. In Italien wird die Teppichmuschel
fast ausschließlich in den Lagunen der nordöstlichen Adria und
im Podelta kultiviert. Ein Teil der Produktion aus diesen Gebieten
kommt aus einer Regelung zur mehr oder weniger kontrollierten
Bewirtschaftung der Bestände. Ein Handel mit Drittländern findet
kaum statt. Nur Spanien und Portugal führen kleinere Mengen an
Teppichmuscheln aus Südkorea ein. Der innergemeinschaftliche
Handel ist ebenfalls gering. Kleinere Handelsströme sind von
Frankreich und Italien nach Spanien zu verzeichnen.
Teppichmuschel* – Angebot und
Handel in der EU (2009)
(Mio. EUR)
350
300
250
200
150
100
50
Präsentation auf dem Markt
0
Teppichmuscheln werden nach Größe sortiert als ganzschaliges, lebendes Erzeugnis lose oder in Netzbeuteln verkauft. Sie
werden entweder roh als Vorspeise verzehrt oder, häufiger, als
Zutat für gekochte Gerichte verwendet, insbesondere in der
italienischen Küche.
Venusmuscheln
mit Kräutersab
ayon
Erzeugung
Einfuhren aus
Drittländern
* aus Fischerei und Aquakultur.
Quelle: Eurostat.
Aquakulturproduktion
von Teppichmuscheln
in der EU (2009)
Zutaten für 4 P
ersonen
•36 große Venu
smuscheln
•20 cl trocken
er Weißwein
•3 Eigelb
•100 g Butter
•2 Esslöffel ge
ha
•2 Esslöffel ge ckter Kerbel
hackter Koriand
er
•Pfeffer
Zubereitung
1. Venusmus
cheln waschen
und gut abtropf
2.Wasser in
en lassen.
einem Topf aufk
ochen, Venusm
und Topf mit ein
uscheln hineinge
em Deckel schli
ben
3. Ab und zu
eßen.
umrühren und wa
rte
n, bis die Musch
4. Wein hinzu
eln sich öffnen
fügen und 3 M
inuten köcheln
.
5.Die offene
lassen.
n Muscheln mit
Hi
lfe
eines Schaumlöf
aus dem Topf ne
fels
hmen.
6.Die leere Sc
halenhälfte entfe
rnen und die Sc
Muscheln nach
halenhälften m
oben in eine Au
it de
flaufform oder
auf ein Blech leg n
en.
Zubereitung
des Sabayon
7. Kochsud de
r Venusmuscheln
durch ein Sieb
8.Eigelb in ein
filtern.
em To
Sud hinzufügen pf im Wasserbad schlagen. Vo
rsichtig den gefil
und die Mischu
ng etwa zwei M
te
Nicht salzen.
inuten lang schla rten
gen.
9.Die geschm
olzene
hinzufügen und Butter mit einer Temperatur vo
dabei weiter sc
n etwa 36°C
hlagen.
10. Pfeffer und
Kräuter hinzufü
gen und das Ga
nze vom Herd ne
11. Venusmus
hmen.
cheln mit Saba
yon auffüllen.
12. 1 Minute in
den Ofen unter
den Grill stellen
und sofort serv
ieren.
Rezept von Ch
efkoch Philippe
Votquenne (Eur
o-Toques Belg
ien)
Ausfuhren EU-Binnhandel
in Drittländer
●
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●
●
über 30 000 Tonnen
1 000 bis 3 000 Tonnen
500 bis 1 000 Tonnen
unter 200 Tonnen
Quelle: Eurostat.
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