Antike Kultur und ihr Fortwirken: Grundwissen der 7. Jahrgangsstufe (Latein mit Felix III) I. Römische Kaiser julisch-claudisches Kaiserhaus: Augustus ist der erste römische Kaiser, d. h. er ist Alleinherrscher (endgültiges Ende der römischen Republik). Er regiert von 31 v. Chr. bis 14 n. Chr. und beendigt die Zeit der Bürgerkriege. Deshalb gilt er als Friedensherrscher (Ara Pacis, Augustus von Prima Porta). In Rom entstehen prächtige Tempel und Bauten (z. B. Sonnenuhr auf dem Marsfeld). Seine Frau heißt Livia. Tiberius (14–37 n. Chr.) ist Augustus´ Nachfolger. Er erlebt einige bittere Enttäuschungen im Kampf um die Nachfolge des Augustus, so lebt er im freiwilligen Exil auf der Insel Rhodos, (Konkurrentin Julia). Er ist kein Tyrann, aber dennoch beim Volk zuletzt sehr unbeliebt. Als Kaiser zieht er sich auf die Insel Capri zurück; Sejan führt die Regierungsgeschäfte. Auf Caligula (37-41 n. Chr.), der als Kind im Heerlager Germaniens lebte (daher sein Kosename “Soldatenstiefelchen“) folgt Claudius (41-54 n. Chr.). Dieser stützt sich bei seiner Amtsführung zumeist auf Freigelassene, nicht auf den Senat. Auch seine machtgierigen Frauen (Messalina; Agrippina Neros Mutter) beeinflussen seine Politik. Nach positiven Anfängen erweist sich Nero (54–68 n. Chr.) als brutaler Herrscher. So zwingt er seinen Lehrer Seneca zum Selbstmord und bringt seine Mutter um. Nach dem Brand Roms (Christen als Sündenböcke) lässt er für sich die domus aurea errichten. Flavier (69-96 n. Chr.): Vespasian, Titus, Domitian Adoptivkaiser (98-180 n. Chr.): Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius, Mark Aurel Soldatenkaiser (Epoche schwerer Abwehrkämpfe an den Grenzen des Reichs, wirtschaftliche Not, große Macht der Truppen) Der Soldatenkaiser Maximinus Thrax (235-238 n. Chr.) stieg vom einfachen Soldaten zum römischen Kaiser auf. Aber er konnte nicht einmal richtig Latein sprechen, konzentrierte sich fast nur auf militärische Erfolge, erhob hohe Steuern und ließ viele Menschen wegen Majestätsbeleidigung hinrichten. Unter Diokletian (284-305 n. Chr.) fanden große Christenverfolgungen statt. Kaiser Konstantin (306-337 n. Chr.) schlägt nach Diokletians Aufteilung des Reichs alle drei (ursprünglich gleich berechtigten) Konkurrenten und wird Alleinherrscher. Er macht Konstantinopel zur zweiten Hauptstadt des Reiches und anerkennt die christliche Religion. Im Jahre 476 n. Chr. wird Romulus Augustulus abgesetzt (Ende des weströmischen Reiches). Im Jahre 800 n. Chr. wird Karl der Große in Rom zum Kaiser gekrönt. Der Frankenherrscher wird so zum Beschützer des christlichen Glaubens. Er zog von Pfalz zu Pfalz, hielt sich aber vorwiegend in Aachen (Lieblingspfalz) auf. Er war ein großer Förderer der Bildung (Hofschule; Klosterschulen). II. Aus der Welt der Griechen Die Römer bereisten aus unterschiedlichen Gründen griechische Städte. So studierten sie beispielsweise in Athen Philosophie, suchten das Orakel von Delphi auf oder sahen bei den olympischen Spielen (nur Männer) zu. Griechische Philosophen (z.B. Sokrates; Diogenes Kyniker) bemühten sich seit dem 5. Jahrhundert besonders darum, ihre Mitmenschen auf den rechten Lebensweg zu führen. Von den Orakelsprüchen der Pythia nahmen viele Mythen ihren Ausgang. Ein berühmtes Beispiel ist die Tragödie von Theben: Ödipus tötet seinen Vater und heiratet seine Mutter. Seine beiden Söhne töten sich gegenseitig im Kampf um die Thronnachfolge. Ihre Schwester Antigone bestattet gegen die Weisung des Königs Kreon Polyneikes. Dafür muss sie sterben. Daraufhin tötet sich auch Antigones Verlobter Haimon, der Sohn Kreons. Das griechische Alphabet Aa B b G g D d Ee Zz Hh J j I i Kk Ll M m Alpha (= a) Beta (= b) Gamma ( = g) Delta (= d) Epsilon (= e) Zeta (= z) Eta (= e,ä) Theta (= th) Iota (= i) Kappa (= k) Lambda (= l) My (= m) Nn Cc Oo P p R r Ss w Tt U u Ff Xx Y y V v Ny (= n) Xi (= x) Omikron (= o) Pi (= p) Rho (= r) Sigma (= s) Tau (= t) Ypsilon (= ü) Phi (= f) Chi (= ch) Psi (= ps) Omega (= o) III. Rom überschreitet die Grenzen In den von ihnen unterworfenen Gebieten errichten die Römer Provinzen. Sizilien wird im Jahre 241 v. Chr. die erste römische Provinz. Die erste römische Provinz in Gallien ist Gallia Narbonensis (ab 120 v. Chr.). Sie erlebte ihre Blütezeit in den ersten beiden nachchristlichen Jahrhunderten (Ausbau der Via Iulia Augusta bis nach Arles). In den Jahren 58 -51 erobert Caesar ganz Gallien. Der entscheidende Sieg gelingt ihm mit der Einnahme Alesias. Der gallische Heerführer Vercingetorix wird gefangen genommen. Caesar setzt zwar nach Britannien über, aber erst 43 n. Chr. wird der südliche Teil Britanniens römische Provinz (Provincia Britannia). Im Jahre 127 n. Chr. wird der berühmte Hadrianswall vollendet. IV. Wissen und Macht Die bekannteste Dichterin der Antike heißt Sappho (7. Jh. v. Chr.). Sie lebte auf der Insel Lesbos und unterrichtete Mädchen aus adeligen Familien, bevor diese heirateten. Der makedonische König Alexander der Große (356-323 v. Chr.) eroberte fast den gesamten Orient und sorgt so dafür, dass sich daraufhin die griechische Zivilisation in der östlichen Welt verbreitet (Hellenismus). Der berühmte Mathematiker Archimedes von Syrakus wird im zweiten punischen Krieg (3. Jh.) von einem römischen Soldaten ermordet. Fast 200 Jahre später entdeckt Cicero dessen Grabmal. Marcus Tullius Cicero („Kichererbse“, 106 - 43 v. Chr.) ist der bedeutendste Redner Roms. Darüber hinaus verfügt er über ausgezeichnete Kenntnisse in der Philosophie. Obwohl er nur aus dem Ritterstand stammt, wird er römischer Konsul. Der Philosoph Lucius Annaeus Seneca (4 v. Chr. - 65 n. Chr.) verfasste viele Schriften über Probleme des menschlichen Lebens. Am bekanntesten sind seine Briefe an Lucilius (epistulae morales).