© Elkeflorida - iStockphoto.com Ge sunde Seite Esse ich zu viel Eiweiß? V ielleicht haben Sie schon mal von der eiweißreichen, kohlenhydratarmen Flüssigdiät zur Gewichtsabnahme gehört? Und von den damit verbundenen plötzlichen Todesfällen? Die Ursache waren Herzrhythmusstörungen, eine Folge der sehr einseitigen Ernährung. Obwohl diese Todesfälle an und für sich schon tragisch sind, kann eine eiweißreiche Ernährung auch andere bleibende Störungen hervorrufen. Ja, sie ist Gift für den Körper! Sie belastet die Leber, zerstört körpereigene Proteingewebe, raubt den Knochen Kalzium und hinterlässt giftige Abfälle. Bevor es dem Körper gelingt, diese Gifte auszuscheiden, haben sie oft schon Schäden angerichtet und die Anfälligkeit für allerlei Krankheiten wie Krebs und Arthritis erhöht. Kalziumräuber Eiweiß Eine eiweißreiche Kost verursacht auch eine zu hohe Kalziumausscheidung im 20 Fundament für ein befreites Leben 7 2009 Urin. Sie erfordert daher viel zusätzliches Kalzium, um den Verlust auszugleichen. Wissenschaftler haben festgestellt: Bei 140 g Protein (Eiweiß) pro Tag (das ist sehr viel!) kann man durch zusätzliche Kalziumeinnahme das Defizit nicht mehr ausgleichen. Zu viel Eiweiß in unserer Ernährung führt zu einem überhöhten Ammoniakgehalt im Körper. Erwiesenermaßen bremst Ammoniak das Wachstum in einer Zellkultur. Es scheint so, als verzögert es das Wachstum normaler Zellen, kaum aber das von Krebszellen, die dann im Vorteil sind! Besonders für ältere Menschen ist eine sehr eiweißreiche Ernährung schädlich; denn sie verlieren in der Regel schneller Knochensubstanz, bis hin zu Osteoporose oder Knochenschwund. Außerdem verliert man viel Kalzium, Eisen, Zink und Phosphor über den Urin, wenn man viel Protein zu sich nimmt. Zink brauchen wir zum Beispiel, um andere Mineralien im Blut auszugleichen. Wie viel Eiweiß essen die Naturvölker? In Naturvölkern erhält ein Mensch etwa 10 % seiner Kalorien aus Proteinen, etwa 10 % aus Fett und etwa 80 % aus komplexen (nicht raffinierten) Kohlenhydraten. Studien haben erwiesen, dass diese Ernährung für den Körper am einfachsten zu handhaben ist. Er kann Kohlenhydrate viel einfacher verarbeiten und aufnehmen als Fette und Proteine. Drei Treibstoffarten für unseren Körper Von den Kohlenhydraten wird schon während der Verdauung fast 100 % in Energie umgewandelt. Daher stellen sie den »günstigsten« Treibstoff für den Körper dar, es entstehen auch relativ wenig Abfallprodukte. Eiweiß hingegen ist ein »teurer« Treibstoff: Nur 58 % davon wird »verbrannt«, deshalb fällt viel Abfall an, den der Körper abtransportieren muss. Fette sind noch schwieriger: Nur ca. 10 % wird in Energie umgewandelt. Kohlenhydrate sorgen also für Wärme, Leistung und für die Grundbausteine vieler anderer Nährstoffe. Offensichtlich sollten sie daher den Löwenanteil unserer Ernährung ausmachen. Angst vor zu vielen Kohlenhydraten? Viele haben Angst vor Kohlenhydraten, weil sie denken, dass sie davon zunehmen – ein Missverständnis. Fette und Proteine regen die Gewichtszunahme an, unraffinierte Kohlenhydrate hinge- gen nicht! Wer viele Kohlenhydrate isst, nimmt dabei nicht zu, es sei denn, er isst sie mit sehr fett- und eiweißreichen Soßen oder anderen Nahrungsmitteln. Wer eine sehr kohlenhydratreiche Ernäh­ rung aus natürlichen Quellen einhält, wird äußert selten zum Übergewicht nei­gen. Raffinierte Kohlenhydrate jedoch werden schnell ins Blut aufgenommen und belasten Bauchspeicheldrüse, Leber, Magen und andere Verdauungsorgane zu stark. Das Resultat ist oft ein schlechtes Blutbild. Überhaupt sollten raffinierte Nahrungsmittel nur sehr sparsam gebraucht werden. Die beste Ernährung … Die beste Ernährung ist sehr einfach. Sie besteht aus Obst, Gemüse und Vollkorn. Alle anderen Nahrungsmittel am besten sparsam einsetzen. Einige Nährstoffe wie Salz ebenfalls nur sparsam verwenden! Öle möglichst stark reduzieren, da sie die Anfälligkeit für Krebs und Herzkrankheiten fördern können. Am besten man fügt zu dieser einfachen Ernährung kein zusätzliches Eiweiß hinzu. Isst man dennoch Nahrungsmittel mit sehr hohem Proteingehalt – wie tierische Produkte – dann möglichst nur sehr sparsam. Genießen wir die Kost, die Gott uns schenkt, möglichst im ursprünglichen Zustand. Unser Körper wird es uns danken! Agatha Thrash (Uchee Pines Institute, USA), Danger: The High Protein Diet in: 3ABN WORLD, Februar 2009. 21