Merkblatt Triptane bei Migräne – ein Fall für die Selbstmedikation!? Migräneverdacht Alter zwischen 18 und 65 Migräne Migräne einer der Punkte trifft zu Arztbesuch empfehlen! nicht ausgeschlossen – diagnostiziert – Erholung zwischen den Attacken –w eniger als vier Attacken im Monat – K opfschmerzen an weniger als 15 Tagen im Monat – einzelne Migräneattackendauer unter 24 Stunden – Ü belkeit und Licht­empfindlichkeit Selbstmedikation mit Triptan möglich * ausgeschlossen Herz-Kreislauf-Erkrankung –n ach der Menopause –M änner über 40 Jahre – V orliegen von drei oder mehr Risikofaktoren wie z. B. unkontrol­lierte Hypertonie, Hypercholeste­ rolämie, Adipo­sitas, Diabe­tes mellitus, Rauchen oder Nicotinersatztherapie, deutliches Übergewicht, deut­liche familiäre Vorbe­­­las­tung mit Herz-KreislaufErkrankungen * Weitere Kontraindikationen sowie wichtige Interaktionen und Nebenwirkungen einer Triptantherapie: Bitte wenden! © DAZ / Gesine Oberst / Foto: contrastwerkstatt – Fotolia.com – nicht diagnostiziert – keine Erholung zwischen den Attacken – vier oder mehr Attacken im Monat – Kopfschmerzen an mehr als 15 Tagen im Monat – einzelne Migräneattackendauer mit oder ohne Arzneimittel länger als 24 Stunden – neben Übelkeit und Lichtempfindlichkeit weitere Symptome wie: einseitige Bewegungseinschrän­ kungen, unkoordinierte Bewegungen, Doppel­t­sehen, Tinnitus, Bewusstseinsstörungen, plötzlicher Haut­ ausschlag, Kopfschmerzen an der Kopfrückseite, veränderte Migräne­symptomatik (Dauer/Intensität) ­ Merkblatt Weitere Kontraindikationen Wichtige Interaktionen −− Anamnese, Symptome oder Zeichen ischämischer Herzkrankheit (z. B. Myokardinfarkt, Angina pectoris) −− schwere Hypertonie und unkontrollierte leichte oder mittelschwere Hypertonie −− vorangegangener Apoplex oder temporäre Ischämie −− periphere Gefäßkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit) −− seltene Migräne-Subtypen (z. B. hemiplegische, ophthalmoplegische oder Basilaris-Migräne) −− Auraphase der Migräne −− Naratriptan: schwere Leber und Niereninsuffizienz −− Almotriptan: schwere Leberfunktionsstörung −− Almotriptan: bei leichter oder mittelschwerer Nieren­ funktions­störung keine Dosisanpassung erforderlich, bei schwerer Nierenfunktionsstörung höchstens 12,5 mg innerhalb von 24 Stunden −− Triptane nie miteinander kombinieren −− nach gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) ist ein Serotoninsyndrom möglich −− keine gleichzeitige Verabreichung mit Ergotamin, Ergotamin-Derivaten, Triptanen oder Johanniskrauthaltigen Präparaten Wichtige Nebenwirkungen Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Schmerzen und Engegefühl im Brustkorb, Missempfin­ dungen (Parästhesien), Hitzegefühl Schwangerschaft Laut embryotox ist bei Triptan-Indikation Sumatriptan zu bevorzugen. Arztbesuch empfehlen. Almo- und Naratriptan für die Selbstmedikation der Migräne Wirkstoff Handelsname (Bsp.) Darreichungsformen Einzeldosis Tageshöchstdosis (mg pro 24 Stunden) zugelassenes Alter Halbwertszeit Almotriptan Almotriptan Heumann® bei Migräne Filmtabletten 12,5 mg 25 mg Abstand der Einzeldosen mindestens zwei Stunden 18 bis 65 Jahre drei bis vier Stunden Filmtabletten 2,5 mg 5 mg Abstand der Einzeldosen mindestens vier Stunden 18 bis 65 Jahre sechs Stunden Dolortriptan® bei Migräne Naratriptan Formigran® Einnahmehinweise −− nicht prophylaktisch und nicht in der Auraphase einnehmen, die oft der Kopf­schmerzphase vorausgeht −− auch wirksam, wenn die Einnahme zu einem späteren Zeitpunkt der Migräne-Attacke erfolgt −− kein Ansprechen auf die erste Dosis, dann für denselben Anfall keine zweite Dosis einnehmen © Foto: contrastwerkstatt – Fotolia.com −− unzerkaut, mit Flüssigkeit einnehmen −− so früh wie möglich nach Einsetzen der MigräneKopfschmerzen einnehmen −− bei Ansprechen auf die erste Dosis kann bei Wieder­auf­treten der Symptome eine zweite Dosis genommen werden Quelle: Fachinformationen, Mutschler E. Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. 10. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2013