Bachelorarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Bachelor of Science Diabetes Mellitus Typ 2 – „Verbessert sich das Ernährungswissen der Patienten im Laufe der Therapie“? eigereicht von Doris Voggenberger durchgeführt am 28. Februar 2014 betreut von DDr. Dieter Genser Wien, im Februar 2014 DANKSAGUNG Ich möchte mich in erster Linie ganz besonders bei allen Diabetes Patienten in der Diabetes Ambulanz Rudolfstiftung bedanken, dass sie sich die Zeit genommen und Mühe gemacht haben, den Fragebogen auszufüllen. Außerdem möchte ich mich recht herzlich bei Herrn Oberarzt Dr. Hans-Peter Kopp, Herrn Dr. Christoph Schnack und die Schwestern am Stützpunkt bedanken, dass Sie mir die Möglichkeit gegeben haben, die Befragung in der Ambulanz durchzuführen. Ebenfalls möchte ich mich bei Herrn DDr. Genser für die Unterstützung bei meiner Bachelorarbeit bedanken. VIELEN DANK! II INHALTSVERZEICHNIS DANKSAGUNG............................................................................................................. II INHALTSVERZEICHNIS ......................................................................................... III ABBILDUNGSVERZEICHNIS ................................................................................... V TABELLENVERZEICHNIS ....................................................................................... VI 1. EINLEITUNG.......................................................................................................... 1 2. METHODIK UND FRAGESTELLUNG .............................................................. 2 3. 2.1. Hypothesenaufstellung und Fragebogenerstellung .......................................... 2 2.2. Literaturrecherche „Grundlagen“ .................................................................... 4 GRUNDLAGEN ...................................................................................................... 7 3.1. Definition und Entwicklung des Krankheitsverlaufes ..................................... 7 3.2. Ätiologie und Pathogenese .............................................................................. 8 3.3. Diagnostik ...................................................................................................... 10 3.4. Diabetis mellitus Typ 1 ................................................................................. 11 3.5. Diabetis mellitus Typ 2 ................................................................................. 11 3.6. Gestationsdiabetes ......................................................................................... 12 3.7. Diabetische Spätschäden ............................................................................... 14 4. THERAPIE BEI DIABETES MELLITUS TYP 2 ............................................. 15 5. ERNÄHRUNG BEI DIABETES MELLITUS TYP 2 ........................................ 17 6. 5.1. Kohlenhydrate ............................................................................................... 17 5.2. Eiweiss ........................................................................................................... 18 5.3. Fett ................................................................................................................. 18 5.4. Getränke......................................................................................................... 20 ERGEBNISSE UND DISKUSSION .................................................................... 22 6.1. Geschlechterverteilung .................................................................................. 22 6.2. Verteilung der Zeitpunkte der Diagnosestellung ........................................... 23 6.3. Verteilung der BMI-Werte ............................................................................ 24 6.4. Verteilung der Ausbildungsgrade .................................................................. 25 6.5. Verteilung der Mehrfachantworten zur Heilbarkeit von Diabetes ................ 26 6.6. Verteilung der Mehrfachantworten zu den Wissensmedien .......................... 27 III 6.7. Verteilung der Selbsteinschätzung des eigenen Ernährungswissens ............. 28 6.8. Verteilung der Zufriedenheit mit der Ernährungsaufklärung ........................ 31 6.9. Haupthypothese 1 .......................................................................................... 32 6.10. Nebenhypothese 1 ......................................................................................... 35 6.11. Nebenhypothese 2 ......................................................................................... 38 6.12. Nebenhypothese 3 ......................................................................................... 40 6.13. Nebenhypothese 4 ......................................................................................... 43 7. ZUSAMMENFASSUNG ....................................................................................... 46 8. EIGENSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG ............................................................ 49 9. LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................. 49 10. ANHANG ............................................................................................................. 50 10.1. Fragebogen .................................................................................................... 50 10.2. Diabetes Schulung – „Günstige und Ungünstige Nahrungsmittel“ ............... 50 IV ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Verteilung der Geschlechter ..................................................................... 22 Abbildung 2: Verteilung der Zeitpunkte der Diagnosestellung ...................................... 23 Abbildung 3: Verteilung der BMI-Werte ....................................................................... 24 Abbildung 4: Verteilung der Ausbildungsgrade ............................................................. 25 Abbildung 5: Verteilung der Selbsteinschätzung des eigenen Ernährungswissens ........ 30 Abbildung 6: Verteilung des tatsächlichen Ernährungswissens ..................................... 30 Abbildung 7: Verteilung Zufriedenheit mit der bisherigen Ernährungsaufklärung ....... 31 Abbildung 8: Zusammenhang Zeitpunkt der Diagnosestellung und Ernährungswissen 34 Abbildung 9: Zusammenhang Ausbildungsgrad und Ernährungswissen ....................... 37 Abbildung 10: Zusammenhang zwischen Bewegung und Ernährungswissen ............... 39 Abbildung 11: Zusammenhang zwischen Zeitpunkt der Diagnosestellung und BMI .... 42 Abbildung 12: Zusammenhang Ernährungswissen und BMI ......................................... 45 V TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Übersicht über die Auswertung und Darstellungsform der soziodemografischen Daten ................................................................................................... 2 Tabelle 2: Hypothesenübersicht........................................................................................ 3 Tabelle 3: Auswertung des BMI nach ÖGE-Richtlinien .................................................. 4 Tabelle 4: Übersicht Literaturrecherche ........................................................................... 4 Tabelle 5: Klassifikations- und Diagnosekriterien 1 ........................................................ 9 Tabelle 6: Normalwerte und pathologische Blutzuckerwerte bezogen auf venöses oder kapillares Vollblut ............................................................................................................... 10 Tabelle 7: Übersicht der Fette ......................................................................................... 19 Tabelle 8: Diagnosestellung............................................................................................ 23 Tabelle 9: BMI-Auswertung ........................................................................................... 24 Tabelle 10: Ausbildung ................................................................................................... 25 Tabelle 11: Auswertung der Fragestellung, ob Diabetes heilbar ist ............................... 26 Tabelle 12: Häufigkeitsverteilung zur Fragestellung der Heilbarkeit ............................ 26 Tabelle 13: Auswertung der Frage über die Informationsquelle vom Ernährungswissen ............................................................................................................................................. 27 Tabelle 14: Verteilung zur Auswertung über die Informationsquelle vom Ernährungswissen ................................................................................................................ 27 Tabelle 15: Selbsteinschätzung Ernährungswissen ........................................................ 29 Tabelle 16: tatsächliches Ernährungswissen ................................................................... 29 Tabelle 17: Auswertung der Ernährungsaufklärung ....................................................... 31 Tabelle 18: durchschnittlich erreichte Noten des Ernährungswissen bezogen auf den Zeitpunkt der Diagnosestellung ........................................................................................... 33 Tabelle 19: t-Test für den Zusammenhang zwischen den Ernährungswissen und dem Zeitpunkt der Diagnose ....................................................................................................... 34 Tabelle 20: Auswertung zum Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsgrad und dem Ernährungswissen ................................................................................................................ 36 Tabelle 21: Ergebnis des Qui-Quadrat-Test für den Zusammenhang zwischen Ausbildungsgrad und Ernährungswissen ............................................................................ 36 Tabelle 22: Kreuztabelle für den Zusammenhang zwischen Ausbildung und Gesamtnote ............................................................................................................................................. 36 Tabelle 23: Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und Bewegungshäufigkeit ... 38 VI Tabelle 24: Kreuztabelle für den Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit .......................................................................................................... 39 Tabelle 25: Chi-Quadrat-Test zur Auswertung von Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit .......................................................................................................... 39 Tabelle 26: Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Diagnosestellung und dem BMI...................................................................................................................................... 40 Tabelle 27: t-Test für den Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Diagnosestellung und dem BMI .......................................................................................... 40 Tabelle 28: Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und dem BMI .............. 43 Tabelle 29: Kreuztabelle zur Auswertung der Gesamtnote und dem BMI ..................... 44 Tabelle 30: Chi-Quadrat-Test zur Auswertung zwischen Gesamtnote und BMI ........... 44 VII 1. EINLEITUNG Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus hat sich in den letzten Jahrzehnten zur führenden Volkskrankheit Nummer 1 entwickelt. Weltweit steigen die Erkrankungsfälle kontinuierlich an, womit die Herausforderung einer kompetenten Betreuung immer mehr zunimmt. [1]. In Deutschland, der Schweiz und in Österreich sind inzwischen 6 – 8 % der Bevölkerung betroffen. Die Konsequenzen betreffend Lebenserwartung und Lebensqualität, aber auch betreffend finanzielle Belastung des Gesundheitssystems sind gravierend. Die Patienten haben ein erhöhtes Risiko für mikrovaskuläre Folgeerkrankungen, wie Neuropathie, Nephropathie, sowie Retinopathie. Das Risiko für arteriosklerotische Komplikationen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusskrankheiten steigt ebenfalls drastisch an [2]. Aufgrund der Tatsache, dass sich der durchschnittliche Diabetespatient (sowie auch die allgemeine Bevölkerung) zu ungesund ernährt, zu reich an gesättigten Fettsäuren, zu wenig ballaststoffreich und zu kohlenhydratbetont, besteht eine immer größer werdende Notwendigkeit einer Ernährungsberatung und –therapie. „Eine überwältigende Evidenz existiert, dass Ernährungs- und Lebensstilmaßnahmen zur Prävention oder Verzögerung eines Diabetes mellitus Typ 2 und eines Schwangerschaftsdiabetes beitragen und die glykämische Kontrolle sowie Komorbiditäten bei Patienten aller SubTypen des Diabetes mellitus verbessern. Die Ernährungstherapie ist daher ein unverzichtbarer und grundlegender Bestandteil der Behandlung“ [3]. Lifestyle Interventionen, wie Einhaltung einer Diät, Sport, oder Diät und Sport in Kombination, können das Risiko einer Erkrankung um die Hälfte reduzieren und sind damit eine mindestens genau so wichtige Therapiemöglichkeit wie eine medikamentöse Behandlung. Mit einer fortlaufenden und individuellen Ernährungstherapie kann nicht nur die Blutzuckerkontrolle verbessert, sondern auch Begleiterkrankungen, wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Hyperlipidämie gesenkt und in ein gesundheitsförderliches Maß gebracht werden. Aus diesem Grund gehört die Ernährungstherapie, basierend auf Diagnose, Stoffwechselparameter und bereits vorhandenen Komorbitäten, sowie individuelle Ernährungsanamnese, Therapieziele und Schwerpunktsetzungen, zur grundlegenden Basiskomponente in jeder Behandlung aller Altersgruppen und Typen von Diabetes Mellitus. In diesem Zusammenhang ist eine individuelle Ernährungsumstellung und bei Bedarf eine angepasste Medikation obligatorisch [3]. 1 2. METHODIK UND FRAGESTELLUNG Begonnen wurde mit der Erarbeitung der Bachelorarbeit zum Thema „Verbessert sich das Ernährungswissen von Typ 2 - Diabetes Patienten im Laufe der Therapie“, am Montag, den 16. Dezember 2013. Der erste Schritt war die Erarbeitung der Fragen für den Fragebogen bzw. die Ausarbeitung der Hypothesen: „Was genau soll mit der Befragung herausgefunden werden“. 2.1. HYPOTHESENAUFSTELLUNG UND FRAGEBOGENERSTELLUNG Zuerst wurde ein Grundgerüst des Fragebogens erarbeitet, der dabei grob in 2 Teile gegliedert wurde: 1. Teil: Anthropologische und allgemeine Daten: Geschlecht, Alter, Größe, Gewicht, Zeitpunkt der Diagnosestellung, Ausbildungsgrad, Meinung über Heilungschancen des Diabetes, Selbsteinschätzung des eigenen Ernährungswissens, Art und Umfang der Ernährungsaufklärung bisher und Bewegungshäufigkeit, und – art. Tabelle 1: Übersicht über die Auswertung und Darstellungsform der soziodemografischen Daten VARIABLE DARSTELLUNGSFORM Verteilung „Geschlechter“ Tortendiagramm Verteilung „Zeitpunkt der Diagnosestellung“ Tortendiagramm Verteilung „BMI“ - Unter-, Normal-, Übergewicht und Adipo- Balkendiagramm sitas Verteilung „Ausbildungsgrade“ Balkendiagramm Verteilung Mehrfachantworten zur Heilbarkeit von Diabetes SPSS-Tabelle Verteilung Mehrfachantworten zu den Wissensmedien SPSS-Tabelle Verteilung „Selbsteinschätzung Ernährungswissen“ Balkendiagramm Verteilung „Gesamtnoten im tatsächlichen Ernährungswissen“ Balkendiagramm Verteilung „Ernährungsaufklärung“ Balkendiagramm 2 2. Teil: Ernährungswissen Für die Erarbeitung der Fragen für den 2. Teil, zum Ernährungswissen, wurden folgende Materialien zum Thema „Typ 2 Diabetes“ und „Ernährungstherapie“ herangezogen: Taschenatlas der Ernährung. Biesalski, H.K., Grimm, P. 2007 Internetseite der ÖGE Österreichischen Gesellschaft für Ernährung, http://www.oege.at/index.php/component/content/article/56-bildunginformation/diaetetik/erkrankungen/1817-diabetes-mellitus-typ-2. 2013 Ernährungsmedizin und Diätetik. Kasper, H., Burkhardt, W., 2009 Diabetes Ampel. Müller, S.D., 2011 Diabetes Typ 2 - Rezeptklassiker für jeden Tag. Lübke, D.; Willms, B., 2012 Diabetes in der Praxis. Waldhäusl, W.K.; Gries, F.A.; Scherbaum, W.A. 2004 Beratungsmaterial von Frau Melchart Manuela, Diätologin Diabetesambulanz Rudolfstiftung:„Was darf gegessen werden, was soll gemieden werden“ (siehe Anhang) Tabelle 2: Hypothesenübersicht HYPOTHESE FRAGESTELLUNG TEST Haupthypothese „Haben Patienten mit einer Diagno- T-Test für 2 unab- sestellung DM 2 vor länger als 3 Mo- hängige Stichpro- naten ein besseres Ernährungswissen ben DARSTELLUNGSFORM Balkendiagramm als jene mit einer Diagnosestellung vor maximal/weniger als 3 Monaten?“ Nebenhypothese 1 „Gibt es einen Zusammenhang zw. Chi-Quadrat-Test Balkendiagramm Chi-Quadrat-Test Balkendiagramm Ausbildungsgrad und Ernährungswissen?“ Nebenhypothese 2 „Gibt es einen Zusammenhang im Ernährungswissen und der der Bewegungshäufigkeit?“ Nebenhypothese 3 „Ist der BMI bei einer Diagnosestel- T-Test für 2 unab- als bei einer Diagnosestellung vor ben Boxplot und Balkendilung kürzer/gleich 3 Monaten höher, hängige Stichpro- agramm länger als 3 Monaten?“ Nebenhypothese 4 „Gibt es einen Zusammenhang zwi- Chi-Quadrat-Test Balkendiagramm schen Ernährungswissen und BMI?“ 3 Tabelle 3: Auswertung des BMI nach ÖGE-Richtlinien Bereich BMI (kg/m2) Untergewicht < 18,50 Normalgewicht 18,50 - 24,99 Übergewicht (Prä-Adipositas) 25 - 29,99 Adipositas Grad I 30 - 34,99 Adipositas Grad II 35 - 39,99 Adipositas Grad III ≥ 40 [4] 2.2. LITERATURRECHERCHE „GRUNDLAGEN“ Tabelle 4: Übersicht Literaturrecherche Wo Keywords Ergebnis- Filter se Ergeb Verwendeter Text gebnisse U-Search U-Search Diabetes Mellitus 2 73 Online Ressour- + Ernährungsthera- cen, nach Jahr pie 2009 Diabetes Mellitus 2 368 Nach Jahr 2009 18 „Ernährung gezielt umstellen“ 139 Typ 2 Diabetes Mellitus – Screening und Prävention“ + Prävention „Bewegung als Therapie bei Diabetes mellitus Typ 2“ „Nutrition and diabetes mellitus: an overview of the current evidence“ AKH- Gestationsdiabetes 256 Nach Jahr 2009, Universi- Artikel, Online- tätsbiblio- Ressourcen thek 128 „Gestationsdiabetes“ [Lechner A. et al.] „Gestationsdiabetes“, [Kautzky-Willer A. et al.] Alle weiteren Texte entstammen aus den in Tabelle 4 aufgelisteten und verwendeten Texten durch Nachverfolgung der „Primärliteratur“, oder wurden in der medizinischen Bibliothek des AKH Wien recherchiert. 4 Die Abfragung des Ernährungswissens der Patienten wurde noch einmal in folgende Schwerpunkte gegliedert: „Allgemeine Fragen zum Thema Ernährung“, wie zum Beispiel die richtige Definitionen der Makronährstoffe „Speziellere und anspruchsvollere Fragen, wie zum Beispiel die korrekte Definition des „Glykämischen Index“, sowie diverse Fragen zur empfohlenen Ernährungsweise bzw. zum gesunden „Lifestyle“eines Typ 2 Diabetikers. Die Art der Fragestellung, also „Richtig- oder Falsch-Fragen“, mehrere Antwortmöglichkeiten zum Ankreuzen, oder „Ja- oder Nein-Fragen wurde auf den jeweiligen Inhalt der Frage angepasst, bzw. auf die Auswertungsmöglichkeit im Statistikprogramm IBM SPSS 24 abgestimmt. Nachdem der Fragebogen fertig und die Hypothesen aufgestellt waren, begann die Anfrage per Email an sämtliche Oberärzte von Diabetesambulanzen in Wien, ob eine Befragung Ihrer Patienten zum Ernährungswissen durchgeführt werden dürfe. Die erste Rückmeldung per Email kam von Herrn Prof. Dr. Schnack in Vertretung von Herrn Oberarzt Prof. Dr. Kopp von der Diabetesambulanz der Rudolfstiftung in Wien. Nach Rücksprache und Abklärung wurde beschlossen, das Projekt und die Befragung rechtlich ordnungsgemäß abzusichern und bei der Ethikkommission einzureichen. Vorab wurde noch ein Kontakt mit der zuständigen Diätologin in der Rudolfstiftung, Frau Melchart aufgenommen, um herauszufinden, welche Informationen die Patienten in der Beratung zur Ernährungsumstellung- und -umsetzung bekommen und somit wissen sollten und welche Fragen unter Umständen zu theoretisch sind und zu wenig Praxisbezug haben. Es kamen dabei sehr hilfreiche und praktische Informationen von Frau Melchart, die aufgenommen wurden und worauf der Fragebogen inhaltlich noch einmal überarbeitet und auf das „mögliche Sollwissen“ der Patienten abgestimmt wurde. Dieser endgültige Fragebogen, sowie die Hypothesenaufstellung wurden an Herrn Undeutsch von der Ethikkommission in Erdberg, Wien gesendet. Allerdings gab es seinerseits schon im Vorfeld telefonisch die Information, dass für eine ausschließliche Befragung ohne Intervention rechtlich keine Einreichung bei der Ethikkommission notwendig ist. Trotzdem wurde das Projekt nach Absprache bei der nächsten Kommissionssitzung durch Herrn Undeutsch vorgelegt und wurde anschließend offiziell erlaubt und freigegeben. Damit konnte mit der offiziellen und rechtlich abgesicherten Befragung begonnen werden. 5 Am Montag, den 10. Februar 2014 wurden die ersten 10 Fragebögen auf der Diabetes Ambulanz ausgegeben. Einschlußkriterien für die Befragung waren alle Diabetes Typ 2 Patienten jeden Alters. Von der Befragung ausgeschlossen waren alle Typ-1 Diabetiker, sowie Schwangere mit Gestationsdiabetes. Im Anschluss daran wurden alle Fragen in das SPSS eingegeben, die Wertelabels dazu erstellt und die Antworten der ersten 10 Befragungen eingegeben. Daraufhin begann eine erste Probeauswertung und Diagrammerstellungen. Dieser Durchgang diente dazu, noch eventuelle Abänderungen vornehmen zu können. Am 11., 12., 14., 17., 18. und 19. Februar erfolgte im Rahmen der Diabetes-AmbulanzÖffnungszeiten die eigenhändige Ausgabe der Fragebögen an die gesamt 65 Patienten. Alle Antworten wurden in das Statistikprogramm IBM SPSS 21 eingegeben und ausgewertet. 6 3. GRUNDLAGEN 3.1. DEFINITION UND ENTWICKLUNG DES KRANKHEITSVERLAUFES Diabetes mellitus heißt wörtlich übersetzt „honigsüßer Durchfluss“, was den hohen Zuckergehalt des Harns beschreibt, der bei einer hohen Blutzuckerkonzentration auftritt. Bis in die Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts bedeutete ein erhöhter Blutzucker und somit die Diagnose „Diabetes mellitus“ das Todesurteil für den betroffenen Patienten, weil es noch keine medikamentöse oder Insulintherapie gab. Die Zuckerwerte stiegen auf bis zu 500 mg/dl und höher, bis die Patienten nach Tagen oder Wochen in ein diabetisches Koma fielen und letztendlich daran starben. Mit der späteren Gewinnung von Insulin aus Schweine- oder Rinderbauchspeicheldrüsen konnten diese Menschen gerettet werden. Heute erfolgt die Insulinherstellung gentechnologisch. Um die Mitte des letzten Jahrhunderts folgte die Entwicklung von Medikamenten, die einen Ersatz des Insulinspritzens möglich machten. In der Zwischenzeit können auch sogenannte Insulinsensitizer, die den Körper gegenüber der Einwirkung von selbst produziertem oder zugeführtem Insulin empfindlicher machen sollen, als Therapiemöglichkeit eingesetzt werden [5]. Allerdings geht es bei Diabetes mellitus um weit mehr als nur um den erhöhten Blutzucker. Nur wenn Blutzucker, Blutfettwerte und Blutdruck in eine gesunde Balance gebracht werden, kann man den gravierenden Folgen des Diabetes vorbeugen [6]. „Der Diabetes mellitus ist eine chronische Störung des Kohlenhydratstoffwechsels mit absolutem oder relativem Insulinmangel, Hyperglykämien nüchtern und postprandial, sowie konsekutiver Störung anderer Stoffwechselprozesse mit Organschäden“[7]. Er umfasst alle Hyperglykämie-Arten, chronisch, sowie akut mit assoziierten Störungen des Kohlenhydrat-, aber auch des Fettstoffwechsels. Die Gemeinsamkeit aller Formen besteht darin, dass der normale Stoffwechselweg der glucoseabhängigen Insulinsekretion der ß-Zellen im Pankreas, bzw. die Insulinwirkung an den Zielzellen des Organismus gestört ist [8]. 7 3.2. ÄTIOLOGIE UND PATHOGENESE Die Erkrankung setzt sich also aus mehreren verschiedenen Faktoren zusammen, die zu Glucosestoffwechselstörungen führen: eine verminderte oder fehlende Insulinproduktion als Folge von Schädigungen der pankreatischen ß-Zellen, eine strukturell veränderte Insulinproduktion, oder eine eingeschränkte Wirkung des Insulins. Daraus resultiert eine erhöhte Blutzuckerkonzentration, die bei anhaltender Dauer zu Schäden an den verschiedenen Organsystemen, zu Fettwechselstörungen ect. führen kann [7]. „Die in den letzten Jahren beobachtete deutliche Zunahme der Erkrankungshäufigkeit ist jedoch nahezu ausschließlich auf einen veränderten Lebensstil, der durch Bewegungsarmut, hyperkalorische Ernährung mit hohem Fettanteil und Übergewicht charakterisiert ist, zurückzuführen“ [9]. Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen wurde durch diese Entwicklung in den letzten 25 Jahren verdoppelt bzw. verfünffacht und wird die Erkrankungshäufigkeit des Typ-2-Diabetes in den nächsten Jahrzehnten auch stetig ansteigen lassen [2]. Die Klassifikation des Krankheitsbildes erfolgt heute nach einem pathophysiologischen Konzept. Begriffe, wie „jugendlicher Diabetes“, „Alterszucker“, „insulinabhängiger oder nicht insulinabhängiger Diabetes mellitus“ spielen zum jetzigen Zeitpunkt keine Rolle mehr, weil sie ungenau und zum Teil widersprüchlich sind [1]. Die Klassifizierung und Bezeichnungen IDDM („insulindependent diabetes mellitus“) und NIDDM („non insulindependent diabetes mellitus“) wurde durch die Neufassung der Amerikanischen Diabetes-Gesellschaft in Abstimmung mit der WHO aus dem Jahre 1997 durch die Bezeichnung Typ-1- bzw. Typ-2-Diabetes abgelöst [7]. Betreffend Häufigkeit der Erkrankung leiden ca. 95 % der Patienten an einem Diabetes mellitus Typ 2 mit verminderter Insulinsensitivität. Bei nur etwa 5 % der Patienten kommt es zu einem Typ 1-Diabetes mellitus, der sich in einer Autoimmunerkrankung mit einer Zerstörung der insulinproduzierenden Langerhansschen Inselzellen des Pankreas manifestiert. Andere Erkrankungsformen, wie die gestörte Glucosetoleranz, das metabolische Syndrom, oder der Gestationsdiabetes, sind als unterschiedlich weit fortgeschrittene Folgeerkrankungen anzusehen, dessen ausgeprägteste Form der Diabetes mellitus Typ 2 darstellt. Durch Studien konnte die bestehende Annahme bekräftigt werden, dass einem Typ 2 Diabetes höchster 8 Wahrscheinlichkeit nach eine langjährige und –anhaltende Phase einer gestörten Glucosetoleranz vorausgeht [8]. Tabelle 5: Klassifikations- und Diagnosekriterien 1 I Diabetes mellitus Typ 1: Zerstörung der ß-Zellen, die zum absoluten Insulinmangel führt, meist immunologische Ursache II Diabetes mellitus Typ 2: Umfang der Störung reicht vom Vorliegen einer Insulinresistenz mit relativem Insulinmangel bis zum Sekretionsdefizit mit Insulinresistenz III Andere, meist seltene Diabetestypen wie genetische Defekte der ß-Zellfunktion oder Erkrankungen des exokrinen Pankreas, zB fortgeschrittene Pankreatitis, Pankreasteilrestriktion, Hämochromatose, ect. IV Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes) [7] Durch die Störung des Glucosestoffwechsels und die damit verbundene verminderte Einschleusung von Glucose in den Stoffwechsel, resultiert ein Anstieg des Blutzuckers. Daraus folgt wiederum ein Anstieg des osmotischen Drucks und in diesem Zusammenhang ein Überschreiten der Nierenschwelle für Glukose. Das bedeutet, dass ab einer bestimmten Blutzuckerkonzentration (Nierenschwelle) auch jene Stoffe im Harn nachweisbar sind, die unter gesunden Bedingungen nicht ausgeschieden werden. So auch Zucker, was auch Glucosurie genannt wird. Zucker benötigt im Harn Wasser als Lösungsmittel, somit kommt es zur sogenannten Polyurie. Der osmotische Druck steigt, Wasser geht über die Nieren verloren und es kommt zu einem starken Durstgefühl und daraus folgend zu einer Polydipsie, einem krankhaft gesteigerten Durstempfinden[7]. Eine wesentliche Rolle in der Pathogenese des Typ-2-Diabetes spielt die mitochondriale Dysfunktion, welche sekundär durch Hyperglykämie ausgelöst wird. Außerdem spielt der oxidative Stress eine bedeutende Rolle, der wiederum durch Glucose induziert wird [2]. 9 3.3. DIAGNOSTIK Tabelle 6: Normalwerte und pathologische Blutzuckerwerte bezogen auf venöses oder kapillares Vollblut Normale Nüchternglukose < 100 < 5,6 Gestörte Nüchternglucose 100-109 5,6 – 6 Diabetes mellitus: >110 >6,1 Normale Nüchternglucose < 90 <5,0 Gestörte Nüchternglukose 91 – 99 5,0 – 5,4 Pathologischer Nü-BZ >100 >5,6 In der Gestationsphase gelten besondere Kriterien: [10] „Diagnostische Kriterien des Diabetes mellitus sind: Symptome des Diabetes und Plasma-Glucose > 200 mg/dl bzw. 11,1 mmol/l) zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages, ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt der letzten Mahlzeiteneinnahme. Die klassischen Syptome des Diabetes sind: Polyurie, Polydipsie und ein sonst nicht zu erklärender Gewichtsverlust. Oder: Nüchtern-Plasma-Glucose > 126 mg/dl bzw. 7,0 mmol/l. Nüchtern bedeutet: keine Kalorienzufuhr für wenigstens 8 Stunden. Oder: 2-Stunden-Plasma-Glucose > 200 mg/dl bzw. 11,1 mmol/l während eines OGTT, Testdurchführung nach WHO-Richtlinien mit 75 g Glucose aufgelöst in Wasser“, so Prof. Kasper [7]. Die Diagnosestellung wird unabhängig von Geschlecht und Alter stets durch Messung mehrfach erhöhter Blutglucosewerte an mindestens zwei verschiedenen Tagen gestellt. Für die Diagnose des Gestationsdiabetes gelten gesonderte Regeln, die sowohl die Nüchternglukose als auch den 60 min- und den 120 min-Wert im oralen Glukosetoleranztest beinhalten. Bei der Untersuchung von venösem Blut anstatt Vollblut, beträgt der Nüchterngrenzwert beträgt 95 mg/dl (5,3 mmol/l) [2]. 10 3.4. DIABETIS MELLITUS TYP 1 Der Typ 1-Diabetes Mellitus ist eine Autoimmunerkrankung, dessen Charakteristiker folgende sind: Entzündliche Infiltration der Inselzellen (Insulitis) Autoantikörper (Inselzellantikörper, Antikörper gegen weitere Inselzellantigene), Häufung in Familien Gehäuftes Auftreten weiterer Autoimmunopathien wie Hashimoto-Thyreoiditis, Typ-A-Gastritis, glutensensitive Enteropathie, Vitiligo, Morbus Addison u.a. [1]. Durch die zelluläre und die durch Antikörper entstandene Autoimmunität, sowie gestörte Immunregulation bei genetisch vorbelasteten Personen, kommt es letztendlich zum absoluten Insulinmangel. Das häufigste Vorkommen dieses Typs findet sich in Finnland und die niedrigste Erkrankungshäufigkeit in Japan. Grund dafür wird in der genetischen Veranlagung bzw. Umwelt vermutet. Als exogene Faktoren, die die Zerstörung der ß-Zellen in Gang setzen, gelten Virusinfektionen, giftige Substanzen, Impfungen und auch Nahrungsinhaltsstoffe [7]. 3.5. DIABETIS MELLITUS TYP 2 Die Vererbung spielt eine wesentliche Rolle für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes. Eine komplexe Interaktion unzähliger „Stoffwechsel- und Diabetesgene“ ist offenbar notwendig, um einen Diabetesausbruch auszulösen. Entwickelt ein Elternteil einen Typ 2- Diabetes, so besteht eine Wahrscheinlichkeit von 40 %, dass diese Krankheit weitervererbt wird, dass also das Kind mit einem 40 %igen Risiko im Laufe seines Erwachsenenalters einen Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt. Wenn beide Elternteile an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt sind, liegt die Vererbungswahrscheinlichkeit bereits bei 80 %. Gleichzeitig muss eine große Zahl von „diabetogenen Umweltfaktoren“ einwirken [1]. Kennzeichen des Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Hyperglykämie aufgrund einer Insulinresistenz und einer Störung der Insulinsekretion. In den meisten Fällen geht die Erkrankung mit anderen Stoffwechsel- und Herz-KreislaufErkrankungen, insbesondere mit Adipositas, Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen ein11 her. Je nach Vorliegen und vorhandener Anzahl von Komponenten des metabolischen Syndroms, entwickelt sich ein Diabetes mellitus. „Zunehmendes Körpergewicht und reduzierte körperliche Bewegung begünstigen die Diabetes-Typ-2-Entwicklung. Adipositas führt zu einer reduzierten peripheren Glucoseaufnahme, aber auch zu einer reduzierten Sensitivität der ß-Zelle auf Glucose“ [7]. Um eine vollständige Wirkung des Insulins zu erreichen, muss es an die sogenannten Insulinrezeptoren gebunden werden. Durch chronisch hohe Plasma-Insulinspiegel wird die Anzahl der Insulinrezeptoren reduziert, was man auch Down-Regulation bezeichnet. Ursache der Down-Regulation ist eine dauerhaft hyperkalorische Ernährung und eine damit verbundene chronisch gesteigerte Insulinsynthese. Das Gegenteil der Down-Regulation ist die Up-Regulation, das in einer Hungersituation und/oder körperlicher Bewegung entsteht. Damit erklärt sich die hohe Notwendigkeit in der Therapieanwendung dieser Komponenten. So führte zum Beispiel das Ende des 2. Weltkrieges und die darauffolgenden Jahre, aufgrund von Mangelsituationen im Lebensmittelbereich, zu extrem niedrigen Zahlen der Diabetes-Erkrankungen in Deutschland. Umgekehrt stieg die Anzahl der Diabetiker in Bevölkerungsgruppen wie Indien und Afrika drastisch, nachdem sie ihren eigentlichen Lebens- und Ernährungssstilaufgaben und auf die westliche Ernährungsweise in Kombination mit weniger körperlicher Aktivität, wechselten. Ein Typ-2-Diabetes kann auch durch Störungen in der Entwicklung des Fötus entstehen: Untergewicht bei der Geburt ist ebenso mit der Entstehung der Erkrankung assoziiert, wie ein erhöhtes Geburtsgewicht von über 4000 g in Folge einer Hyperglykämie der Mutter. Die zunehmende Tendenz von übergewichtigen Kindern und Jugendlichen führt dazu, dass der „Altersdiabetes“ von früher, in der heutigen Zeit schon vermehrt im kindlichen Alter auftritt [7]. 3.6. GESTATIONSDIABETES Der Gestations- oder Schwangerschaftsdiabetes tritt in der Schwangerschaft erstmalig auf. Als Faktoren, die den Gestationsdiabetes begünstigen, gelten auch hier Adipositas und familiäre Vorbelastungen. Für ausnahmslos jede Schwangere empfiehlt die deutsche Diabetes Gesellschaft ein Sreening in Form eines oralen Glucosetoleranztestes (oGTT) mit 50 g Glucose, oder ein zweizei- 12 tiges oGTT-Screening mit 50 g und 75 g Glucose, um Spätfolgen zu vermeiden. Erfolgen sollte die Untersuchung zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche. Bei folgenden Faktoren, sollte das Screening bereits im ersten Trimenon stattfinden: Alter über 30 Jahre BMI über 27 kg/m2 Diabetes bei Eltern oder Geschwistern GDM in einer vorangegangenen Schwangerschaft Kindgewicht bei vorangegangener Schwangerschaft > 4500 g vorangegangene Totgeburt [7]. Der Schwangerschaftsdiabetes ist in vielen Hinsichten gesondert zu betrachten. Durch die extremen Hormonveränderungen in der Schwangerschaft verändert sich auch der Stoffwechsel gravierend. „Die fetoplazentare Einheit führt über erhöhte Östrogen- und Progesteronwerte, über plazentares Laktogen, HCG („human chorionicgonadotropine“), Prolaktin, Kortisol und insbesondere auch über das proinflammatorischeZytokin TNF-Alpha zur Ausprägung einer deutlichen Insulinresistenz und damit zu einer deutlichen Stimulation der endogenen Insulinsekretion“. Durch einen gesteigerten Glukosebedarf liegen die BZ-Werte zu Beginn der Schwangerschaft auf normalem bis niedrigem Niveau vor. Erhöht sind Triglyceride, Fettsäuren und Ketonkörper, während Aminosäuren und Blutzucker erniedrigt sind. In der Frühschwangerschaft verbessert sich die Insulinwirkung zunächst. Ab der zweiten Schwangerschaftshälfte dominiert dann die Insulinresistenz. Der Gestationsdiabetes bringt das erhöhte Risiko mit sich, in einer weiteren Schwangerschaft wieder an der Stoffwechselstörung zu erkranken und zukünftig einer verstärkten Diabetesgefährdung ausgesetzt zu sein. Durch die Insulinresistenz und den gesteigerten Insulinbedarf werden die Kompensationsmöglichkeiten meist überschritten und damit die Produktionskapazität der ß-Zellen. Durch eine spezielle Diät kann die Insulinsensitivität meist wieder sehr gut verbessert werden. Schwangere mit Gestationsdiabetes haben verglichen mit Schwangeren mit normalen BZWerten ein höheres Risiko für Harnwegsinfekte, schwangerschaftsinduzierte Hypertonie und Präeklampsie/Eklampsie, sowie Kaiserschnitt-Entbindungen. Akute Folgen für das Kind in Folge des fetalen Hyperinsulinismus sind Makrosomie, neonatale Hypoglykämie, Hypokalzämie, Polyglobulie, Hyperbilirubinämie und das Atemnotsyndrom [1]. 13 3.7. DIABETISCHE SPÄTSCHÄDEN Als Spätschäden treten häufig arteriosklerotische Gefäßveränderungen auf, auch als diabetische Angiopathie bezeichnet [7]. Unterschieden werden kann hier zwischen Mikroangiopathie und Makroangiopathie [8]. Als häufigste Schäden des Typ 2-Diabetes Mellitus gelten die koronaren Herzkrankheiten. Ein weiterer, wesentlicher Risikofaktor ist die Dyslipoproteinämie, mit einem erhöhten Gesamtcholesterin, eine erhöhte Hypertriglyceridämie und ein erniedrigtes HDL-Cholesterin. Im Auge können sich diabetische Spätschäden durch die Gefahr einer eingeschränkten Sehkraft, bis hin zur Erblindung äußern. Grund dafür ist eine Manifestation der Mikroangiopathie an der Netzhaut (Retina) des Auges als Retinopathiadiabetica und als Nephropathiadiabetica an der Niere. Letzteres führt zu einer zunehmend eingeschränkten Nierenfunktion bis hin zur Urämie. An den Enden der Extremitäten kann es ebenfalls zu einer Mikroangiopathie kommen, besonders im Bereich der Zehen. Eine ausgeprägte Mangeldurchblutung mit einem letztendlichen Absterben des Gewebes kann hier die Folge sein. „Eine exakte Einstellung des Diabetes mellitus mit Diät und Insulin ist die sicherste Möglichkeit, der Angiopathie vorzubeugen“. Wesentliche Bedeutung hat auch die diabetische Nephropathie. Zu der diabetestypischen Entwicklung einer Glomerulosklerose kommen bei der Entstehung der Erkrankung bei Typ-2Diabetikern mit metabolischem Syndrom noch andere, vorwiegend vaskuläre Schädigungen hinzu. Eine weitere Störung ist die diabetische autonome Neuropathie, die ebenfalls mit einer sehr unterschiedlich auftretenden Symptomatik, wie Störungen der Thermoregulation und Schweißsekretion bis hin zu Impotenz, Blasenstörungen, orthostatischer Kreislaufregulationsstörung und gastrointestinalen Symptomen auftreten kann. Der „diabetische Fuß“ entsteht vorwiegend aufgrund einer Neuropathie und tritt bei ca. 15 – 25 % aller Diabetiker auf. Beim Rest entsteht die Erkrankung hauptsächlich durch arteriosklerotische Durchblutungsstörungen. Vollständige Gewebsnekrosen finden sich dabei meist an den Zehen und im Vorfußbereich [7]. 14 4. THERAPIE BEI DIABETES MELLITUS TYP 2 Die Grundlage der Diabetes-Therapie bildet die Lebensstilmodifikation, welche sich aus den Säulen „Ernährung“ und „Bewegung“ zusammensetzt. Erst wenn diese Therapieformen zu wenig oder nicht ansprechen, wird die 3. Säule der „Insulintherapie“ bzw. der „oralen Antidiabetika“ hinzugenommen [8]. Diabetikern wird empfohlen, eine ausgeglichene Bilanz zwischen Nährstoffzufuhr, Insulin und/oder Serum-Glucose senkende Medikamente und ausreichend körperliche Bewegung zu halten. Dadurch sollte sich die Serum-Glucosekonzentration normalisieren, die Serum-Lipidwerte in einem gesunden Bereich gehalten und die Energiezufuhr so bemessen werden, dass Erwachsene und Kinder im Rahmen eines normalen Körpergewichts bleiben [7]. Grundsätzlich ist aber zu betonen, dass sich die Ernährung des Diabetikers nicht von den allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung unterscheidet [8]. Bei Frauen ist besonders in der Schwangerschaft und Stillzeit auf eine ausreichende Deckung des Energiebedarfs zu achten. Durch das Gleichgewicht der Bilanz, sollen Hypoglykämien und diabetische Spätschäden, wie Bluthochdruck, Arteriosklerose oder der diabetische Fuß vermieden werden. Ein normales Körpergewicht, sowie ein acetose- und glucosefreier Harn, gelten ebenfalls als Therapieziele [7]. Allgemein wird eine Lebensstilintervention mit einer vermehrten körperlichen Aktivität und einer Ernährungsumstellung empfohlen und stellt die Basis für jedes Stadium der Erkrankung dar, da über 90% der Patienten mit Diabetes Mellitus Typ 2 übergewichtig bzw. adipös sind. Durch bewusste Ernährungsumstellung auf gesunde, vollwertige Kost und gesteigerte Bewegung kann gerade bei Beginn des Diabetes Mellitus eine medikamentöse Therapie viele Jahre hinaus gezögert und teilweise sogar verhindert werden [11]. Ausdauersport wirkt sich auf die Steigerung der Fettoxidation bei Typ 2-Diabetes Mellitus Patienten aus und verbessert somit die Insulinresistenz. Im metabolischen und zellulären Bereich steigert sich die mitochondriale oxidative Enzymkapazität. Außerdem wird die Anzahl der Fettsäuretransportproteine gesteigert. Die Folge daraus ist eine gesteigerte Verstoffwechslung von Fettsäuren und pathophysiologisch bedeutenden Trig15 lyceriden. Es konnte nachgewiesen werden, dass es durch die Senkung der intramuskulären Triglyceride zu einer gesteigerten Aufnahme von Glucose in den Muskelzellen kommt [14]. Der Verlust der abdominellen Fettgewebsdifferenzierung wirkt sich negativ auf die Pathogenese der Insulinresistenz aus. Deshalb bewirkt eine Abnahme des Körperfettes durch Sport und Bewegung eine Verbesserung des abdominellen Stoffwechsels und der Insulinresistenz [13]. Krafttraining verbessert den glykämischen Stoffwechsel durch die gesteigerte Einschleusung von Glucose in die Muskelzellen [13,16]. Obwohl sich reines Krafttraining nicht so effektiv auf die Abnahme des Fettgewebes und den BMI auswirkt wie aerobes Ausdauertraining, reduziert es dennoch langfristig den viszeralen Fettanteil [17]. Um eine Verbesserung der Glucoseregulation bei DM2 zu erreichen, wird laut aktueller Studien eine ausdauersportliche Betätigung von mindestens 150 min pro Woche bei moderater Intensität im Bereich von 40 – 60 % der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) empfohlen. Demnach sollte man sich mindestens 90 min pro Woche bei einer Intensität im Bereich von >60% der VO2max sportlich betätigen. Generell sollte man an mindestens 3 Tagen pro Woche körperlich aktiv sein, besser wären noch an mindesten 5 Tagen pro Woche und die Pausen zwischen den Einheiten sollten nicht länger als 2 Tage sein. Diese Empfehlung ergibt sich aus dem Wissen, dass Verbesserungen im muskulären Glucosestoffwechsel durch Krafttraining maximal 48 h anhalten [11]. Allerdings wurde in Bezug auf den glykämischen Metabolismus auch für das Krafttraining der Evidenzgrad A ausgesprochen [18]. „Die aktuellen Empfehlungen sehen jedoch in einer Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining die optimale Therapieform“ [11]. Der Grund ist hier im Zusammenwirken der positiven Effekte sowohl des Ausdauertrainings, als auch des Krafttrainings (Erhalt und Zunahme der Muskelmasse und der Verbesserung der Motorik) zu suchen [19], [20]. Kontraindikationen des Ausdauertrainings sind die gleichen, wie bei Hypertonie, Arteriosklerose, Adipositas etc. Allerdings ist körperliche Betätigung auch bei diabetischen Folgeerkrankungen möglich. Eine ärztliche Abklärung vor Trainingsbeginn ist aber unerlässlich [11]. „Eine erhöhte kardiovaskuläre Akutsterblichkeit nach Krafttraining konnte bislang in keiner Untersuchung festgestellt werden“ [21]. 16 In der Ernährungsberatung von Diabetes Patienten spielt die Lebensstilmodifikation also eine sehr zentrale Rolle. Wird eine präventive Ernährungsform eingehalten und ein aktiver Lebensstil praktiziert, so verschwindet der Typ-2-Diabetes meist automatisch [8]. 5. ERNÄHRUNG BEI DIABETES MELLITUS TYP 2 5.1. KOHLENHYDRATE Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index (GI) lassen den Blutzuckerspiegel sehr rasch ansteigen und bewirkt in Folge dessen eine hohe Insulinausschüttung. Diese wiederum führt zu einer schnellen und häufig zu drastischen Absenkung des BZSpiegels, wodurch es kurzfristig zu einer Hypoglykämie kommen kann. Darauf folgt der unerwünschte Heißhunger. Genau diese starken Blutzuckerschwankungen bewirken eine stetige Gewichtszunahme. Kann der Blutzucker jedoch konstant niedrig gehalten werden, gelingt das Abnehmen, bzw. Gewicht halten leichter. Um einen niedrigen Blutzucker- bzw. Insulinspiegel zu halten, werden Lebensmittel, wie Roggenvollkornbrot, Pumpernickel, Vollkornflocken und –teigwaren, Gemüse und Hülsenfrüchte, aber auch Joghurt, Milch, Äpfel und Orangen empfohlen [22]. Hingegen gemieden werden sollte Zucker und alle zuckerhaltigen Lebensmittel, Fertiggerichte und Getränke. Außerdem Ahorn-, Rübensirup, Honig, Birnen- oder Apfeldicksaft. Auch Fruchtzucker sollte, obwohl er insulinunabhängig verstoffwechselt wird, gemieden werden, da er keinerlei Vitamine oder Mineralstoffe liefert sondern nur „leere Kalorien“. Auf Süßstoffe sollte ebenfalls verzichtet werden, da bei einer süßstoffhaltigen Nahrung die Gesamt-Energieaufnahme scheinbar erhöht wird, was sich für den meist übergewichtigen Diabetiker zusätzlich negativ auswirkt [23]. Auch Ballaststoffe zählen zu den Kohlenhydraten. Sie sind ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, vorwiegend in Getreideprodukten. Diese Nährstoffe sind großteils für den Verdauungsvorgang unverdaulich und wirken sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, indem Sie die enthaltene Stärke nur langsam in das Blut gelangen lassen, wodurch ein schneller Blutzuckeranstieg vermieden wird. Außerdem fördern sie die Darmperistaltik, bewirken eine längere Sättigung und wirken sich durch ein Binden von Fettsäuren positiv auf den Cholesterinspiegel aus. 17 Die Deutsche Diabetes Gesellschaft sieht eine Ernährungsempfehlung von 30 g Ballaststoffen pro Tag für Frauen und Männer vor. 5.2. EIWEISS Eiweiß oder auch Proteine finden sich vor allem in Fleisch, Eier, Milch, Fisch, Kartoffeln und Nüssen, sowie Getreide und Hülsenfrüchten. Es ist ein lebensnotwendiger Nährstoff und ist für den Aufbau von Hormonen, Abwehrstoffen und Muskelmasse zuständig. Außerdem ist Eiweiß ein Bestandteil von Enzymen. „Durch einen sparsamen Verzehr von tierischem Eiweiß, eine gute Blutzuckereinstellung und niedrige Blutdruckwerte kann die Entstehung einer Nephropathie, also einer diabetischen Nierenerkrankung, verhindert oder zumindest hinausgezögert werden“ [22]. 5.3. FETT Fett ist ein notwendiger Nährstoff und dient unter anderem der Geschmacksverbesserung und als wichtige Energiequelle. Wichtig ist dabei, auf die Fettqualität zu achten und eine Gesamtfettzufuhr von 40 % nicht zu überschreiten. Bei den gesättigten Fetten sollte ein Höchstwert von max. 10 % eingehalten werden. Ungesättigte Fette sollten bevorzugt werden. Ein chronisches Überschreiten des Grenzwertes von 40 % Nahrungsenergie in Form von Fett pro Tag, erhöht das Risiko, an Herz-KreislaufErkrankungen, erhöhten Blutfettwerten, Adipositas oder Arteriosklerose zu erkranken. Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Durchblutungsstörungen und Schlaganfall und sollten ihre Zufuhr an Fetten daher begrenzen bzw. günstige Fette, also ungesättigte Fettsäuren bevorzugen und ungünstige Fette, wie gesättigte Fettsäuren meiden [22]. 18 Tabelle 7: Übersicht der Fette FETTE Gesättigte Fettsäuren (FS) Einfach ungesättigte FS Vorkommen: Vor allem in tierischen Fetten, Sowohl in tierischen, aber Mehrfach ungesättigte FS Kommen in hohen Konzentra- wie Wurst- und Fleischwaren, auch in pflanzlichen Fetten, tionen in pflanzlichen Fetten Wirkung: aber auch in nicht fettreduzier- wie Oliven- und Rapsöl. und Ölen vor, besonders in ten Milchprodukten, wie Ko- Sonnenblumen- und Distelöl, in kosfett und Kakaobutter. Nüssen und Fischen. Können den Blutfettgehalt Beeinflussen Blutfettwerte Gehören zu den essentiellen erhöhen und sollten daher nur günstig, können den LDL- FS, das heißt, sie müssen mit sparsam verwendet werden. Cholesterin-Anteil im Blut der Nahrung zugeführt werden Ein verringerter Verzehr führt senken und den HDL- und sind lebensnotwedig. Ha- meist zu einer Senkung des ben wie die einfach ungesättig- Anteil erhöhen. LDL-Cholesterins. ten Fettsäuren einen günstigen Effekt auf den Cholesterinspiegel. Die Mittelmeerdiät oder mediterrane Kost ist eine pflanzlich orientierte Ernährungsform. Bevorzugt werden dabei Lebensmittel, wie Obst und Gemüse, Getreideprodukte und Hülsenfrüchte. Der Anteil an tierischen Fetten wird dadurch gesenkt. Fette, wie Butter oder Sahne werden durch Rapsölmargarine ersetzt, die ihrem Fettsäuremuster nach dem Olivenöl ähnlich ist. Mageres Geflügel und Fisch wird bevorzugt und Wurst, Fleisch und Käse nur in geringen Mengen verzehrt. Dazu ergänzt wird die Ernährungsform mit 5 Portionen Obst und/oder Gemüse pro Tag, wobei eine Portion auch von einem Glas Obst- oder Gemüsesaft ersetzt werden kann. Generell sind die Gemüseempfehlungen im Vergleich zu Obst noch größer, weil die schützende Wirkung von Gemüse noch höher ist. Der Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzen- und Ballaststoffen ist in Obst und Gemüse sehr hoch. Pflanzliche Inhaltsstoffe haben neben Aroma, Duft und Farbe auch eine sehr große schützende Wirkung: 19 Carotinoide, die in Paprika, Karotten, Tomaten, oder Kürbis enthalten sind, wirken protektiv auf die Haut und das Gewebe des Menschen gegen ungewollte Reaktionen mit Sauerstoff. Phytosterine, in Nüssen Sonnenblumenkernen oder Hülsenfrüchten enthalten, wirken cholesterinsenkend und HDL-erhöhend und schützen damit vor Cardiovaskulären-Erkrankungen. Polyphenole, besonders in Walnüssen, Kirschen, Rotkohl und Bete oder Trauben enthalten, schützen vor Infektionen und Entzündungen und wirken protektiv gegen Krebsentstehung. Proteasen kommen verstärkt in Pflanzensamen, wie Getreide und Hülsenfrüchten vor und wirken bei regelmäßigem Konsum krebsschützend, blutzuckerregulierend und entzündungshemmend. Fisch und Meeresfrüchte sind reich an Jod und Zink, sowie leicht verdaulichem Eiweiß und sollten daher mindestens ein- bis zweimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Fischsorten, wie Lachs, Makrele, Thunfisch oder Hering enthalten den höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, die protektiv gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirken. Fleisch und Geflügel hat einen hohen Gehalt an B-Vitaminen, Zink und Eisen. Fleisch sollte in der mediterranen Kost aber eher als Beilage gesehen und nur in Maßen gegessen werden. 5.4. GETRÄNKE Der Wasserverlust des Körpers erfolgt über Darm, Haut, Nieren und Atmung. Eine tägliche Zufuhr von Flüssigkeit in Form von Getränken ist daher lebensnotwendig. Mindestens 1,5 l Flüssigkeit ist notwendig, um den Bedarf zu decken. Erhöht ist dieser Bedarf bei hohen Blutzuckerkonzentrationen, Erbrechen, oder Fieber. Je dunkler der Harn wird, umso mehr sollte getrunken werden, da dies schon Anzeichen von zu wenig Flüssigkeit sind. Ungezuckerte und kalorienarme Getränke, wie stille Wasser, Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertees, sowie stark verdünnte Obst- und Gemüsesäfte sollten bevorzugt werden, wenn eine Gewichtsreduktion angestrebt wird. Alkohol sollte aufgrund des hohen Kaloriengehaltes gemieden werden. Auf den gelegentlichen Genuss von ein- oder zwei Gläschen Wein oder Bier muss aber nicht verzichtet werden. 20 Kaffee und schwarzer Tee sollte in Maßen genossen werden [22]. Zusammenfassend kann man sagen, dass eine Vollwerternährung der Schlüssel ist. Besonders ist dabei auf Zuckerreduktion, Fettarmut und einen hohen Rohkostanteil, sowie Ballaststoffgehalt zu achten. „Beim insulinpflichtigen Typ-2-Diabetiker sollten 3 Haupt- und mehrere Zwischenmahlzeiten eingehalten und die Nahrungsmenge nach Broteinheiten berechnet werden (Schulung durch Diätassistentin oder in einer Diabetes Klinik unbedingt erforderlich). Beim tablettenpflichtigen Typ-2-Diabetiker ist eine Berechnung nach Broteinheiten nicht erforderlich. Bis zur Gewichtsnormalisierung sollte die Nahrung jedoch hypokalorisch sein. Auf Zwischenmahlzeiten kann bei guter Blutzuckereinstellung und Gewichtsnormalisierung verzichtet werden“ [23]. Bei nicht medikamentös eingestellten Patienten ist wiederum eine Verteilung der Essenszeiten über den Tag sinnvoll, weil dadurch zu große Blutzuckerschwankungen und Unterzuckerungen vermieden werden. Typ-2-Diabetikern fällt zudem auf, dass das Hungergefühl bedeutend nachlässt, wenn regelmäßig gegessen wird. Durch einen hohen pflanzlichen Anteil in der Ernährung werden alle Vitamine und Mineralstoffe aufgenommen, die der Körper braucht. Besonders Obst und Gemüse sind reichhaltig. Milch und Milchprodukte dienen als sehr gute Kalzium-Quelle, sowie ungezuckerte Joghurts, Käse, Gemüsesorten, wie Brokkoli, Fenchel, Lauch und Grünkohl und Mineralwasser. Bei Diabetikern muss meist auch eine Gewichtsreduktion angestrebt werden, daher muss auch auf den Fettgehalt der Produkte geachtet werden. Mit zunehmendem Alter sinkt auch der Grundumsatz, daher kann eine verringerte Energieaufnahme von 1700 bis 2100 kcal pro Tag durchaus normal sein [22]. Durch Fasten können gute Ergebnisse bei übergewichtigen Patienten erzielt werden, da bereits geringer Gewichtsverlust eine Insulinresistenz verbessern und damit den Blutzuckerspiegel in eine gesundheitsförderliche Balance bringen kann. Ein langfristiger Erfolg ist jedoch nur dann zu erzielen, wenn nach dem Fasten auf eine vollwertige, mediterrane Kost umgestellt wird. Vorsicht ist beim Fasten bei medikamentös oder Insulin eingestellten Personen gegeben. Jene Diabetiker müssen vor Fastenbeginn das Insulin bzw. die Medikamente absetzen, um eine Unterzuckerung zu vermeiden. Bei Patienten mit absolutem Insulinmangel ist das Fasten kontraindiziert [23]. 21 6. ERGEBNISSE UND DISKUSSION 6.1. GESCHLECHTERVERTEILUNG Die Geschlechterverteilung der gesamt befragten Probanden ist relativ ausgeglichen. Von gesamt 65 Befragten, waren es 38 weibliche und 27 männliche Personen. Das war ein 58,5 %iger weiblicher 41,5 %iger männlicher Anteil. Die folgende grafische Darstellung zeigt diese gleichmäßige Aufteilung sehr eindrücklich. Abbildung 1: Verteilung der Geschlechter 22 6.2. VERTEILUNG DER ZEITPUNKTE DER DIAGNOSESTELLUNG Die Verteilung der Zeitpunkte der Diagnosestellung ist sehr unausgeglichen. Mit 78,5 % Probanden, deren Diagnosestellung länger als 3 Monate zurückliegt und nur 21,5 % Probanden, deren Diagnosestellung erst vor/weniger als 3 Monaten gestellt wurde, kommt es hier zu einem sehr starken Ungleichgewicht. Tabelle 8: Diagnosestellung Häufigkeit Gültig vor 3 Monaten/vor weniger Prozent Gültige Pro- Kumulierte zente Prozente 14 21,5 21,5 21,5 vor länger als 3 Monaten 51 78,5 78,5 100,0 Gesamt 65 100,0 100,0 als 3 Monaten Abbildung 2: Verteilung der Zeitpunkte der Diagnosestellung 23 6.3. VERTEILUNG DER BMI-WERTE Dieses Diagramm bestärkt das Wissen, dass Diabetes mellitus Typ 2 und Übergewicht in den überwiegenden Fällen Hand in Hand gehen. 43,1 % der Probanden sind übergewichtig und 21,5 % leiden an Adipositas Grad I (BMI zwischen 30 und 34,9 kg/m2). Im Vergleich dazu sind nur 3,1 % untergewichtig (BMI unter 18,5 kg/m2) und nur 10,8 % normalgewichtig. Das Diagramm zeigt die Notwendigkeit von Diät- und Ernährungsintervention auf. Tabelle 9: BMI-Auswertung Häufigkeit Gültig Prozent Gültige Prozen- Kumulierte Pro- te zente Untergewicht 2 3,1 3,1 3,1 Normalgewicht 7 10,8 10,8 13,8 Übergewicht/Prä-Adipositas 28 43,1 43,1 56,9 Adipositas Grad I 14 21,5 21,5 78,5 Adipositas Grad II 11 16,9 16,9 95,4 Adipostias Grad III 3 4,6 4,6 100,0 65 100,0 100,0 Gesamt Abbildung 3: Verteilung der BMI-Werte 24 6.4. VERTEILUNG DER AUSBILDUNGSGRADE Die Verteilung der Ausbildungsgrade zeigt, dass der Großteil der Patienten die Pflichtschule mit oder ohne Lehrabschluss abgeschlossen hat. Nur eine sehr kleine Minderheit von 4,6 %, von den Probanden, die sich bereit erklärt haben, einen Fragebogen auszufüllen, hat studiert und eine Universität besucht. Tabelle 10: Ausbildung Häufigkeit Gültig Pflichtschule ohne Lehrab- Prozent Gültige Prozen- Kumulierte Pro- te zente 17 26,2 26,2 26,2 23 35,4 35,4 61,5 Fachschule 9 13,8 13,8 75,4 AHS/BHS 5 7,7 7,7 83,1 8 12,3 12,3 95,4 3 4,6 4,6 100,0 65 100,0 100,0 schluss Pflichtschule mit Lehrabschluss berufsbildende Akademien (HTL, HAK, ...) Universität Gesamt Abbildung 4: Verteilung der Ausbildungsgrade 25 6.5. VERTEILUNG DER MEHRFACHANTWORTEN ZUR HEILBARKEIT VON DIABETES Zur Fragestellung „Sind Sie der Meinung, dass Sie mit einer gesünderen Lebensweise (abwechslungsreiche Ernährung und mehr Bewegung) Ihre Erkrankung Typ 2 Diabetes verbessern und/oder heilen können“, waren 35,5 % der Befragten der Meinung, dass man Diabetes mellitus Typ 2 verbessern, aber nicht heilen kann. 28,9 % waren der Meinung, dass Typ 2- Diabetes verbesserbar und auch heilbar ist und nur 11,8 % waren der Meinung, dass eine Heilung nur durch medikamentöse Therapie möglich ist. Tabelle 11: Auswertung der Fragestellung, ob Diabetes heilbar ist Fallzusammenfassung Fälle Gültig N $Heilbarkeit a Fehlend Prozent 64 98,5% N Gesamt Prozent 1 1,5% N Prozent 65 100,0% a. Gruppe Tabelle 12: Häufigkeitsverteilung zur Fragestellung der Heilbarkeit Häufigkeiten von $Heilbarkeit Antworten N Heilbarkeit a Fälle LebensweiseBeides 22 28,9% 34,4% LebensweiseVerbessern 27 35,5% 42,2% 9 11,8% 14,1% 18 23,7% 28,1% 76 100,0% 118,8% LebensweiseNeinNurMedikamente LebensweiseErnBeweDM Gesamt Prozent Prozent der a. Dichotomie-Gruppe tabellarisch dargestellt bei Wert 1. 26 6.6. VERTEILUNG DER MEHRFACHANTWORTEN ZU DEN WISSENSMEDIEN Zur Fragestellung „Wodurch konnten Sie sich Ihr Wissen über „gesunde Ernährung“ aneignen“, waren mehrere Antworten gleichzeitig möglich. Ärzte/innen, Diabetesschulung und Ernährungsberater/innen waren hierbei die am häufigsten vorkommenden Wissensmedien, die zum Ernährungswissen beitrugen. „Gar nicht – ich weiß viel zu wenig über gesunde Ernährung“, gab nur ein Befragter an. Auch private Medien im „Heimstudium“, wie Bücher und Freunde kamen eher seltener als Wissensquellen vor. Demnach kann darauf geschlossen werden, dass für den Großteil der Befragten die Beratung und Aufklärung eine notwendige Maßnahme ist, um eine bessere und gesündere Ernährungs- und Bewegungsgewohnheit zu erlernen, zu verstehen und langfristig auch umzusetzen. Tabelle 13: Auswertung der Frage über die Informationsquelle vom Ernährungswissen Fallzusammenfassung Fälle Gültig N $Wissensmedien a Fehlend Prozent 65 N 100,0% Gesamt Prozent 0 0,0% N Prozent 65 100,0% a. Dichotomie-Gruppe tabellarisch dargestellt bei Wert 1. Tabelle 14: Verteilung zur Auswertung über die Informationsquelle vom Ernährungswissen Häufigkeiten von $Wissensmedien Antworten N Wissensmedien a Prozent der Prozent Fälle Wissensmedium 25 18,7% 38,5% WissensmediumBücher 11 8,2% 16,9% WissensmediumBerater 26 19,4% 40,0% WissensmediumÄrzte 32 23,9% 49,2% WissensmediumFreunde 9 6,7% 13,8% WissensmediumSchulung 30 22,4% 46,2% 1 0,7% 1,5% 134 100,0% 206,2% WissensmediumKein Gesamt a. Dichotomie-Gruppe tabellarisch dargestellt bei Wert 1. 27 6.7. VERTEILUNG DER SELBSTEINSCHÄTZUNG DES EIGENEN ERNÄHRUNGSWISSENS Abbildung 5 zeigt die Selbsteinschätzung des eigenen Ernährungswissens. Die darauffolgende Grafik zeigt hingegen das tatsächliche Ernährungswissen. Ermittelt wurde das tatsächliche Ernährungswissen durch die Befragung der Patienten mittels Fragebogen. Im Anschluss daran wurden die Fragebögen nach Schulnotensystem ausgewertet. Die höchste zu erreichende Punkteanzahl waren 48 Punkte. Falschantworten wurden nicht als Minuspunkte gerechnet, sondern nur die richtigen Antworten mit einem Punkt bewertet und am Ende die Punkte-Summe gebildet: 0 – 23 Punkte Nicht genügend 24 – 29 Punkte Genügend 30 – 34 Punkte Befriedigend 35 – 39 Punkte Gut 40 – 48 Punkte Sehr gut Wenn man die beiden folgenden Diagramme „Selbsteinschätzung des Ernährungswissens“, sowie „tatsächliches Ernährungswissen“ vergleicht, kann man feststellen, dass das eigene Ernährungswissen viel besser eingeschätzt wird, als das tatsächliche Wissen ist. Nur 3,1 % haben sich selbst mit einem „Nicht genügend“ beurteilt, jedoch haben tatsächlich 27,7 % mit einem „Nicht genügend“ abgeschnitten. Allerdings haben sich 46,2 % mit einem „Gut“ beurteilt, was auch im tatsächlichen Ernährungswissen mit 26,2 % sehr häufig erreicht wurde. Insgesamt kann man sagen, dass „Gut“ und „Nicht genügend“ die am häufigsten vorgekommenen Noten im tatsächlichen Ernährungswissen waren, die Verteilung auf „Sehr gut“, „Befriedigend“ und „Genügend“ war relativ ausgewogen. n=63 2 keine Angabe MW=2,38 (Siehe nachfolgende Tabelle 15) 28 Tabelle 15: Selbsteinschätzung Ernährungswissen Häufigkeit Gültig Sehr gut Fehlend Prozent Gültige Pro- Kumulierte zente Prozente 7 10,8 11,1 11,1 Gut 30 46,2 47,6 58,7 Befriedigend 23 35,4 36,5 95,2 Genügend 1 1,5 1,6 96,8 Nicht genügend 2 3,1 3,2 100,0 Gesamt 63 96,9 100,0 System 2 3,1 65 100,0 Gesamt n=65 MW=3,18 Tabelle 16: tatsächliches Ernährungswissen Häufigkeit Gültig Sehr Gut Prozent Gültige Prozen- Kumulierte Pro- te zente 9 13,8 13,8 13,8 Gut 17 26,2 26,2 40,0 Befriedigend 10 15,4 15,4 55,4 Genügend 11 16,9 16,9 72,3 Nicht genügend 18 27,7 27,7 100,0 Gesamt 65 100,0 100,0 29 Abbildung 5: Verteilung der Selbsteinschätzung des eigenen Ernährungswissens Abbildung 6: Verteilung des tatsächlichen Ernährungswissens 30 6.8. VERTEILUNG DER ZUFRIEDENHEIT MIT DER ERNÄHRUNGSAUFKLÄRUNG Betreffend der Frage „Wie gut wurden Sie seit Ihrer Diagnosestellung Diabetes zum Thema gesunde Ernährung informiert und aufgeklärt“, kann positiv festgestellt werden, dass mehr als die Hälfte der Probanden mit 53,8 % zufrieden mit der Aufklärung ist und die Note „Gut“ vergab und 29,2 % sehr zufrieden mit der Aufklärung sind und die Note „Sehr gut“ ankreuzten. Allerdings sind auch 7,7 % der Patienten mit der bisherigen Aufklärung gar nicht zufrieden, was zur weiteren Verbesserung der Aufklärung und Beratung Anlass gibt. n=62 3 keine Angabe MW=1,98 (also zwischen Sehr gut und gut) Tabelle 17: Auswertung der Ernährungsaufklärung Ernährungsaufklärung Häufigkeit Gültig Fehlend Gesamt Prozent Gültige Pro- Kumulierte zente Prozente Sehr gut 19 29,2 30,6 30,6 Gut 35 53,8 56,5 87,1 Kaum 3 4,6 4,8 91,9 Gar nicht 5 7,7 8,1 100,0 Gesamt 62 95,4 100,0 System 3 4,6 65 100,0 Abbildung 7: Verteilung Zufriedenheit mit der bisherigen Ernährungsaufklärung 31 6.9. HAUPTHYPOTHESE 1 „Haben Patienten mit einer Diagnosestellung DM 2 vor länger als 3 Monaten ein besseres Ernährungswissen als jene mit einer Diagnosestellung vor maximal/weniger als 3 Monaten?“ Wie man in Abbildung 8 gut erkennen kann, ist bei der Note „Sehr gut“, sowie auch bei den Noten „Gut“ und „Befriedigend“ der Anteil der Patienten mit einer Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten höher. Die Fragestellung, ob sich das Ernährungswissen im Laufe der Therapie verbessert, wäre hier also mit JA zu beantworten. Allerdings ist der Patientenanteil mit einer Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten bei den Noten „Genügend“ und „Nicht genügend“ signifikant erhöht. 51 von den 65 befragten Patienten haben schon länger als 3 Monate die Diagnosestellung und nur 14 Patienten vor weniger als 3 Monaten. Dadurch ergibt sich ein Ungleichgewicht, weshalb die Daten hier als zu wenig aussagekräftig zu bewerten sind [24]. Die Tabelle „Gruppenstatistiken“ sagt aus, dass von 14 Befragten mit der Diagnosestellung vor/weniger als 3 Monaten die durchschnittliche Note ein „Befriedigend“ mit der Tendenz gegen „Genügend“ (MW 3,64) war. Ebenso bei der Gruppe der Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten. Hier ist die Durchschnittsnote von 51 Befragten ebenfalls ein „Befriedigend“, allerdings mit einer Tendenz zu einem besseren „Befriedigend“ (MW 3,06). 32 Tabelle 18: durchschnittlich erreichte Noten des Ernährungswissen bezogen auf den Zeitpunkt der Diagnosestellung Gruppenstatistiken Standardfehler Diagnosestellung Gesamtnote vor 3 Monaten/vor weniger als 3 Monaten vor länger als 3 Monaten N Mittelwert Standardab- des Mittelwer- weichung tes 14 3,64 1,447 ,387 51 3,06 1,434 ,201 Der T-Test wurde durchgeführt, um die Hypothese zu überprüfen, „Das Ernährungswissen ist bei einer Diagnosestellung vor längstens 3 Monaten gleich, wie bei jenen mit einer Diagnosestellung länger als vor 3 Monaten“. Also: H0= Das Ernährungswissen ist bei einer Diagnosestellung vor längstens 3 Monaten gleich, wie bei jenen mit einer Diagnosestellung länger als vor 3 Monaten. H1= Das Ernährungswissen ist unterschiedlich/besser. In der Spalte Sig. (2-seitig) in Tabelle 19 sehen wir die Irrtumswahrscheinlichkeit. Als Faustregel gilt hier, dass bei einem Wert bis zu 5 % die Nullhypothese abgelehnt wird, also nicht wahr ist. In unserem Fall beträgt die Irrtumswahrscheinlichkeit 18,3 %, somit ist H0 wahr. Demnach gibt es keinen Unterschied im Ernährungswissen zwischen den beiden Diagnosestellungs-Zeitpunkten. 33 Tabelle 19: t-Test für den Zusammenhang zwischen den Ernährungswissen und dem Zeitpunkt der Diagnose Test bei unabhängigen Stichproben Levene-Test der Varianzgleichheit T-Test für die Mittelwertgleichheit 95% Konfidenzin- Sig. Signifi- Gesamtnote Varianzen sind gleich F kanz T ,123 ,727 1,347 63 Varianzen sind nicht gleich 1,340 df 20,56 8 (2- Mittle- Standard- tervall der Diffe- sei- re Dif- fehler der renz tig) ferenz Differenz Untere Obere ,183 ,584 ,433 -,282 1,450 ,195 ,584 ,436 -,323 1,491 Abbildung 8: Zusammenhang Zeitpunkt der Diagnosestellung und Ernährungswissen 34 6.10. NEBENHYPOTHESE 1 „Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ausbildungsgrad und Ernährungswissen?“ Wenn man sich hier die markanten gelben und auch die violetten Balken ansieht („Nicht genügend“ und „Genügend“), sieht man, dass die Höhe der Balken nach rechts, also in Richtung ansteigendem Ausbildungsgrad abnimmt. Man kann das also als „weniger Nichtgenügend mit steigendem Ausbildungsgrad“ interpretieren. Umgekehrt kann man sehen, dass die blauen Balken („Sehr gut“) nach rechts, also mit steigendem Ausbildungsgrad zunehmen, dass es also zu „zunehmenden Sehr gut mit steigendem Ausbildungsgrad kommt.“ Die meisten „Sehr gut“ sind im Ausbildungsniveau „Universität“ zu finden, die meisten „Nicht genügend“ treten bei der Ausbildung „Pflichtschule ohne Lehrabschluss“ auf. Somit kann die vorangegangene Annahme, dass das Ernährungswissen mit dem Grad der Ausbildung zusammenhängt, bestätigt werden. Patienten mit einem höheren Ausbildungsgrad haben ein besseres Fachwissen, als jene mit einer weniger lang andauernden Schul- und Studienzeit. Allerdings muss auch hier wieder erwähnt werden, dass das „Grad der Ausbildung“ sehr unterschiedlich war. Das heißt, dass nur sehr wenige Patienten Universitätsabgänger waren und der überwiegende Großteil Pflichtschüler/in mit Lehrabschluss war, weshalb auch hier die größte Anzahl an Nennungen zu finden ist. Die Auswertung kann nicht als „gut aussagekräftig“ angesehen werden. Der Chi-Quadrat-Test untersucht nun, ob die Abweichungen zwischen den beobachteten und den erwarteten Häufigkeiten so groß sind, dass angenommen werden kann, sie seien nicht durch zufällige Schwankungen entstanden, sondern auf entsprechend unterschiedliche Häufigkeiten des Ernährungswissens in der Grundgesamtheit zurückzuführen. Der zentrale Wert bei den Ergebnissen des Chi-Quadrat-Tests ist die Asymptotische Signifikanz, die in dem Fall 0,000 beträgt. Dieser Wert ist die Irrtumswahrscheinlichkeit, die mit einem Zurückweisen der Nullhypothese verbunden ist. Für den vorliegenden Fall gilt also: Weist man die Nullhypothese zurück, begeht man mit einer Wahrscheinlichkeit von 0 % einen Irrtum. Somit wird die Nullhypothese zurückgewiesen und H1 angenommen [24]. H0 = Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Ausbildungsgrad und Ernährungswissen H1: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Ausbildungsgrad und Ernährungswissen. Demnach gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsgrad und dem Ernährungswissen. 35 Tabelle 20: Auswertung zum Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsgrad und dem Ernährungswissen Verarbeitete Fälle Fälle Gültig N Ausbildung * Gesamtnote Fehlend Prozent 65 N 100,0% Gesamt Prozent 0 N 0,0% Tabelle 21: Ergeb- Prozent 65 100,0% nis des Qui-Quadrat-Test für den Zusammenhang zwischen Ausbildungsgrad und Ernährungswissen Asymptotische Signifikanz (2Wert Chi-Quadrat nach Pearson Zusammenhang linear-mitlinear seitig) 20 ,000 49,762 20 ,000 17,255 1 ,000 55,258 Likelihood-Quotient Anzahl der gültigen Fälle a. df a 65 28 Zellen (93,3%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist ,42. Tabelle 22: Kreuztabelle für den Zusammenhang zwischen Ausbildung und Gesamtnote Ausbildung * Gesamtnote Kreuztabelle Anzahl Gesamtnote Sehr Gut Ausbildung Pflichtschule ohne Gut Befriedigend Genügend Nicht genü- Ge- gend samt 0 3 1 2 11 17 1 6 6 6 4 23 Fachschule 2 3 1 1 2 9 AHS/BHS 3 0 0 1 1 5 0 5 2 1 0 8 3 0 0 0 0 3 9 17 10 11 18 65 Lehrabschluss Pflichtschule mit Lehrabschluss berufsbildende Akademien (HTL, HAK, ...) Universität Gesamt 36 Abbildung 9: Zusammenhang Ausbildungsgrad und Ernährungswissen 37 6.11. NEBENHYPOTHESE 2 Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit?“ Wenn man sich die markanten, grünen und grauen Balken ansieht, die ein gutes und befriedigendes Ernährungswissen darstellen, erkennt man, dass das Ernährungswissen von „täglich Bewegung“ zu „weniger oft als 2x/Monat Bewegung“ stetig abnimmt. Probanden, die ein ungenügendes Ernährungswissen mit der Note „Nicht genügend“ haben, kommen nur im Bewegungsbereich „Weniger oft als 2x/Woche „ vor. Nach dieser Auswertung kann man einen sehr klaren Zusammenhang zwischen dem Bewegungsverhalten mit mehr Sport und einem guten Ernährungswissen feststellen. Demnach setzen die Probanden mit einem besseren theoretischen Ernährungswissen, die notwendige Therapiemaßnahme „Bewegung“ auch in der Praxis um, während die Probanden mit einem weniger guten theoretischen Wissen diese Maßnahme vernachlässigen oder gar nicht umsetzen. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass zum Beispiel das Alter hier einen starken Einfluss nehmen kann. Um diesen Einfluss genauer untersuchen und auswerten zu können, müsste hier eine multivariate Statistik angewendet werden. H0 = Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit H1 = Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit Bei einer asymptotischen Signifikanz von 0,512 nach Pearson, also einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 51 % wird H0 nicht zurückgewiesen. Im untersuchten Kollektiv gibt es keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit. Tabelle 23: Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und Bewegungshäufigkeit Verarbeitete Fälle Fälle Gültig N Bewegung * Gesamtnote Fehlend Prozent 64 98,5% N Gesamt Prozent 1 1,5% N Prozent 65 100,0% 38 Tabelle 24: Kreuztabelle für den Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit Bewegung * Gesamtnote Kreuztabelle Anzahl Gesamtnote Nicht genüSehr Gut Bewegung Gut Befriedigend Genügend gend Gesamt täglich 4 8 4 3 9 28 1-3x/Woche 2 3 4 5 4 18 4-6x/Woche 2 5 0 1 0 8 2x/Monat 0 0 1 1 1 3 weniger oft 1 1 1 1 3 7 9 17 10 11 17 64 Gesamt Tabelle 25: Chi-Quadrat-Test zur Auswertung von Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit Chi-Quadrat-Tests Asymptotische Signifikanz (2Wert Chi-Quadrat nach Pearson df 16 ,512 18,252 16 ,309 ,067 1 ,796 15,180 Likelihood-Quotient Zusammenhang linear-mitlinear Anzahl der gültigen Fälle seitig) a 64 a. 23 Zellen (92,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist ,42. Abbildung 10: Zusammenhang zwischen Bewegung und Ernährungswissen 39 6.12. NEBENHYPOTHESE 3 „Ist der BMI bei einer Diagnosestellung kürzer/gleich 3 Monaten höher als bei einer Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten?“ Man kann an der nachfolgenden Auswertung mit Hilfe eines Boxplot in Abbildung 11 kaum eine Veränderung des BMI-Mittelwertes im Laufe der Erkrankung und Therapie erkennen. Die Maximal- und Minimalwerte bei einer Diagnosestellung „vor länger als 3 Monaten“ streuen auch viel stärker. Hier muss man noch einmal auf das starke Ungleichgewicht bei der Probandenverteilung auf beide Diagnosestellungszeiträume hinweisen (siehe Abbildung 2). Statistische Test-Durchführung eines T-Testes: H0 = Der BMI verändert sich nicht, ist also bei einer Diagnosestellung vor/kürzer als 3 Monaten und länger als 3 Monaten gleich. H1 = Der BMI verändert sich, ist also bei einer Diagnosestellung vor/kürzer als 3 Monaten und länger als 3 Monaten unterschiedlich. Die Irrtumswahrscheinlichkeit liegt bei 0,898, also bei 89 %, somit wird H0 angenommen. Demnach gibt es keinen oder keinen signifikanten Unterschied des BMI´s zwischen einer Diagnosestellung vor/kürzer als 3 Monaten und einer Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten. Tabelle 26: Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Diagnosestellung und dem BMI Gruppenstatistiken Standardfehler Diagnosestellung bmi_berechnet vor 3 Monaten/vor weniger als 3 Monaten vor länger als 3 Monaten N Mittelwert Standardab- des Mittelwer- weichung tes 14 29,7861 4,83773 1,29294 51 30,0152 6,11194 ,85584 Tabelle 27: t-Test für den Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Diagnosestellung und dem BMI Test bei unabhängigen Stichproben 40 Levene-Test der Varianzgleichheit T-Test für die Mittelwertgleichheit Sig. SigniF bmi_bere Varianzen chnet sind gleich 2,360 fikanz ,130 T -,129 df 63 Stan- 95% Konfidenzin- dardfeh- tervall der Differenz (2- Mittlere ler der sei- Diffe- Diffe- tig) renz renz Untere Obere ,898 -,22912 1,77162 -3,76942 3,31118 ,884 -,22912 1,55053 -3,41865 2,96041 Varianzen sind nicht gleich -,148 25,61 0 41 Abbildung 11: Zusammenhang zwischen Zeitpunkt der Diagnosestellung und BMI 42 6.13. NEBENHYPOTHESE 4 „Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und BMI?“ Wenn man wieder die markanten gelben und violetten Balken, also die „Nicht genügend“ und „Genügend“ betrachtet, stellt man fest, dass es bei unter- und normalgewichtigen Probanden keine oder weniger „Nicht genügend“ und „Genügend“ gibt, als bei den Übergewichtigen und Adipösen. Wenn man sich allerdings die Verteilung der blauen und grünen Balken ansieht, also die Noten „Sehr gut“ und „Gut“, stellt man fest, dass die Aufteilung hier ähnlich ist. Also die Mehrzahl sich im übergewichtigen und adipösen Teil befindet. Dabei muss auf die die Ungleich-Gewichtung zwischen den Probanden mit Normal- und Untergewicht und jenen mit Übergewicht und Adipositas hingewiesen werden (siehe Abbildung 3 Verteilung der BMI-Werte). Es ist also der Großteil übergewichtig, was nur eine begrenzte Aussagekraft zulässt. Um eine klare Aussagekraft treffen zu können, wurde deshalb der Chi-Quadrat-Test durchgeführt: H0 = Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und BMI. H1 = Es gibt einen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und BMI Die asymptotische Signifikanz nach Pearson zeigt einen Wert von 0,716, also eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 71 %, weshalb man die Nullhypothese nicht zurückweisen wird. Demnach gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen der Patienten und dem BMI. Tabelle 28: Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und dem BMI Verarbeitete Fälle Fälle Gültig N BMI_Auswertung * Gesamtnote Fehlend Prozent 65 100,0% N Gesamt Prozent 0 0,0% N Prozent 65 100,0% 43 Tabelle 29: Kreuztabelle zur Auswertung der Gesamtnote und dem BMI BMI_Auswertung * Gesamtnote Kreuztabelle Anzahl Gesamtnote Sehr Gut Nicht geGut Befriedigend Genügend nügend Gesamt BMI_Ausw Untergewicht 1 1 0 0 0 2 ertung Normalgewicht 1 2 1 1 2 7 5 7 5 4 7 28 Adipositas Grad I 2 4 2 4 2 14 Adipositas Grad II 0 3 2 2 4 11 Adipostias Grad III 0 0 0 0 3 3 9 17 10 11 18 65 Übergewicht/PräAdipositas Gesamt Tabelle 30: Chi-Quadrat-Test zur Auswertung zwischen Gesamtnote und BMI Chi-Quadrat-Tests Asymptotische Signifikanz (2Wert Chi-Quadrat nach Pearson df a 20 ,716 17,702 20 ,607 5,492 1 ,019 16,017 Likelihood-Quotient Zusammenhang linear-mitlinear Anzahl der gültigen Fälle seitig) 65 a. 28 Zellen (93,3%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist ,28. 44 Abbildung 12: Zusammenhang Ernährungswissen und BMI 45 7. ZUSAMMENFASSUNG Insgesamt ist die Befragung an sich gut verlaufen und der Großteil der Patienten war bereit, sich die Wartezeit auf der Ambulanz durch die Beantwortung des Fragebogens zu verkürzen. Der Großteil der Diabetiker im Zeitraum der Befragung waren Patienten, deren Diagnosestellung schon länger als 3 Monate zurückliegt. Daher gibt es ein sehr großes Ungleichgewicht zwischen den beiden Gruppen „Diagnosestellung vor/weniger als 3 Monaten“ bzw. „Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten“. Die Auswertung der Hauptfrage, „Haben Patienten mit einer Diagnosestellung DM2 vor länger als 3 Monaten ein besseres Ernährungswissen als jene mit einer Diagnosestellung vor maximal/weniger als 3 Monaten“, lässt aus diesem Grund nur wenig Aussagekraft zu, weshalb der T-Test zur genaueren Abklärung durchgeführt wurde. Dieser zeigt keinen Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und dem Zeitpunkt der Diagnosestellung. Demnach gibt es keine Verbesserung im Laufe der Therapie. Viele Patienten/innen waren auch Gestationsdiabetiker, die für eine Befragung zu meiner Fragestellung nicht in Frage kamen und für eine Befragung ausschieden. Die Auswertung der Nebenhypothese 1, „Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und dem Ausbildungsgrad“, ist klarer und eindrücklicher: Die Note „Sehr gut“ steigt stetig mit dem steigenden Ausbildungsgrad, während die Note „Nicht genügend“ kontinuierlich mit steigendem Ausbildungsgrad abnimmt. Die meisten „Gut“ und „Sehr gut“ im Ernährungswissen finden sich allerdings schon auf der zweit-niedrigsten Ausbildungsstufe „Pflichtschule mit Lehrabschluss“, was allerdings auf ein Ungleichgewicht der Ausbildungsgrade der Probanden zurückzuführen ist. Der Großteil der Befragten waren Pflichtschüler mit Lehrabschluss und die niedrigste Probandenanzahl fand sich bei den Universitäts-Abgängern wieder. Hier wurde der Chi-Quadrat-Test nach Pearson angewendet, um eine genauere Aussagekraft treffen zu können. Demnach gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsgrad und dem Ernährungswissen. Mit Auswertung der Nebenhypothese 2, „Gibt es einen Zusammenhang im Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit“, konnten sehr interessante Zusammenhänge bei den 65 Probanden/innen festgestellt werden. Es zeigte sich sehr klar, dass bei steigendem Ernährungswissen sich auch die Bewegungshäufigkeit steigerte. 46 Umgekehrt kann man auch erkennen, dass die Bewegungshäufigkeit mit abnehmendem Ernährungswissen abnimmt. Demnach kann man die Vermutung aufstellen, dass Diabetes Patienten mit einem guten Ernährungswissen, sich auch der Wichtigkeit der Bewegung bewusst sind und dies auch umsetzen. Durch den Chi-Quadat-Test nach Pearson konnte diese Annahme nicht bestätigt werden. Mit einer 51 %igen Irrtumswahrscheinlichkeit muss die Nullhypothese angenommen werden, die besagt, dass es keinen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und Bewegungsverhalten gibt. Bezugnehmend auf die Nebenhypothese 3, „Ist der BMI bei einer Diagnosestellung kürzer/gleich 3 Monaten höher, als bei einer Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten“, ist es aus dem schon erwähnten Grund des starken Ungleichgewichtes der Probandenanzahl betreffend Diagnosezeitpunkt, schwierig, eine Aussage daraus ableiten zu können. Man sieht eine leichte Senkung des durchschnittlichen Mittelwertes, wenn man bei der Diagnosestellungs-Zeitpunkte miteinander vergleicht, aber eben auch, dass die Werte auch viel weiter streuen und sich der Großteil der Befragten bei der Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten befindet. Auch die statistische Testung mittels T-Test zeigt, dass es keinen signifikanten Unterschied im BMI zwischen den beiden Diagnose-Zeitpunkten gibt. Die Nebenhypothese 4, „Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und BMI“, ist die letzte Fragestellung. Die grafische Darstellung zeigt, dass hier die übergewichtigen Probanden von gutem bis ungenügendem Ernährungswissen relativ gleich verteilt sind. Das heißt, dass es hier keinen Zusammenhang zwischen dem besseren theoretischen Wissen und damit niedrigerem BMI gibt. Diese Ableitung bestätigt auch der Chi-Quadrat-Test, der dafür durchgeführt wurde. Mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 71 % wird die Nullhypothese angenommen, dass es also keinen Zusammenhang im Ernährungswissen und dem BMI gibt. Zusammenfassend kann man sagen, dass eine konkrete Auswahl und Anzahl der verschiedenen Patientengruppen für eine aussagekräftige Auswertung der Daten notwendig ist, was im Befragungsdurchlauf zu wenig berücksichtigt wurde. Dass also schon bei der Fragebogen-Erstellung, bzw. bei der Probeauswertung der ersten 10 Fragebogen im Statistikprogramm bewusst darauf geachtet werden muss, welche Gruppen 47 und anteilsmäßig welche Anzahl an Probanden notwendig sind, um eine anschließende exakte Auswertung möglich zu machen. 48 8. EIGENSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG „Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Bachelorarbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet habe. Alle Stellen der Bachelorarbeit, die anderen Quellen wörtlich oder dem gleichen Sinn entsprechend übernommen wurden, sind durch Angaben der Herkunft gekennzeichnet.“ 9. LITERATURVERZEICHNIS 1. 2. Hien PB, B. Diabetes-Handbuch: Springer Medizin Verlag; 2007 Waldhäusl WKG, F.A.; Scherbaum, W.A. Diabetes in der Praxis. Berlin, Heidelberg, New York: Springer-Verlag; 2004 3. Dämon S, Schätzer M, Höfler J et al. Nutrition and diabetes mellitus: an overview of the current evidence. 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In: mitp-Verlag; 2004 10. ANHANG 10.1. FRAGEBOGEN 10.2. DIABETES SCHULUNG – „GÜNSTIGE UND UNGÜNSTIGE NAHRUNGSMITTEL“ 50 Fragebogen zur Erhebung des Ernährungswissens bei Typ 2 Diabetes - Patienten Allgemeines zur Person: Geschlecht: □ weiblich Alter: __________ Größe: __________ Gewicht: __________ Wann bekamen Sie die Diagnose „Diabetes Mellitus Typ 2“ gestellt? □ männlich □ vor 3 Monaten/vor weniger als 3 Monaten □ vor länger als 3 Monaten Höchste abgeschlossene Ausbildung? □ Pflichtschule ohne Lehrabschluss □ Pflichtschule mit Lehrabschluss □ Fachschule □ AHS/BHS □ berufsbildende Akademien (HTL, HAK, HBLA, ect.) □ Universität Kann Ihrer Meinung nach eine gesunde Lebensweise (gesunde, abwechslungsreiche Ernährung und ausreichend Bewegung) Diabetes Typ 2 verbessern und/oder heilen? □ ja, verbessern und heilen □ verbessern ja, aber nicht heilen □ nein, das ist nur mit Hilfe von Medikamenten möglich □ ich ernähre mich gesund, bewege mich auch viel und leide trotzdem an Diabetes 51 Wie würden Sie Ihr eigenes Ernährungswissen nach Schulnotensystem beurteilen? □ Sehr gut □ Gut □ Befriedigend □ Genügend □ Nicht Genügend Wie gut wurden Sie seit Ihrer Diagnosestellung „Diabetes“ zum Thema „gesunde Ernährung“ informiert und aufgeklärt? □ Sehr gut □ Gut □ Kaum □ Unzureichend □ Gar nicht Wodurch konnten Sie sich Ihr Wissen über „gesunde Ernährung“ aneignen?(mehrere Antworten möglich) □ Internet □ Ernährungsbücher □ Ernährungsberater, Diätologe/in □ Ärzte □ Freunde, Bekannte □ Diabetesschulung □ Gar nicht. Ich weiß viel zu wenig über gesunde Ernährung. Bewegen Sie sich regelmäßig (mindestens 30 Minuten pro Tag)? □ □ □ □ □ täglich 1 - 3 x pro Woche 4 - 6 x pro Woche 2 x pro Monat weniger oft 52 Falls ja, welche Bewegungsart?(mehrere Antworten möglich) □ Alltagsbewegung (Treppen steigen, statt Lift, Gartenarbeit, mit dem Rad zur Arbeit, Haushalt, ect.) □ Ausdauersportart (Nordic Walken, Joggen, Rad fahren, Aquagymnastik, Zumba, ect.) □ Krafttraining/Fitnesscenter □ Anderes:________________________________________________________ Ernährungswissen: 1. Was versteht man unter Kohlenhydrate? □ Das ist jene Nährstoffgruppe mit dem höchsten Energiegehalt □ Zur Gruppe der Kohlenhydrate zählen vor allem Zucker und Stärke. Diese lassen den Blutzucker ansteigen und eine Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse ist die Folge, um den Blutzucker auch wieder zu senken. □ Kohlenhydrate sind kohlehaltige Nährstoffverbindungen, die wir in Form von Getreide, Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchtenaufnehmen. 2. Was versteht man unter Fette? □ Fette kommen fest und flüssig vor und sind als Körperbausteine wichtig für den Aufbau von Körperzellen und der Muskulatur. □ Fette sind essentiell, der Körper kann sie also nicht selbst herstellen. Daher müssen sie mit der Nahrung zugeführt werden □ Fette haben eine ca. doppelt so hohe Energie als Kohlenhydrate und Proteine und dienen dem Körper als wichtige Energielieferanten und als Energiespeicher 3. Was versteht man unter Proteine? □ Proteine dienen dem Körper hauptsächlich als Baustoffe und Enzyme. □ Proteine können vom Körper selbst hergestellt werden. Bei einer Diät kann deshalb darauf verzichtet werden, um Gewicht zu reduzieren. □ Proteine haben mehr Energie als Kohlenhydrate und Fette. Deshalb ist es bei einer angestrebten Gewichtsreduktion wichtig, die Proteinzufuhr zu reduzieren. 53 4. Welcher Nährstoff liefert unserem Körper die meiste Energie? □ Kohlenhydrate □ Fette □ Proteine 5. In welchen Lebensmitteln sind wenig bis keine Kohlenhydrate enthalten?(mehrere Antworten möglich) □ Eier □ Nudeln □ Müsli □ Banane □ Feta (Käse) □ Spinat □ Schinken □ Forelle □ Blattsalat □ Süßigkeiten □ Fleisch □ Karotten 6. Was versteht man unter dem glykämischen Index? □ Der glykämische Index ist ein Maß zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Je höher der Wert ist, desto höher steigt der Blutzuckerspiegel an. □ Der glykämische Index zeigt an, in welcher Menge Insulin ausgeschüttet wurde □ Der glylämische Index gibt an, wie viele Kohlenhydrate man zu sich nehmen darf, damit der Blutzuckerspiegel nicht ansteigt. 7. Bewerten Sie folgende Fragen mit richtig oder falsch? Richtig Die tägliche durchschnittliche Zufuhr von Kohlenhydraten beträgt ca. 45 - 60 % der Tagesenergie □ □ Coca Cola enthält sehr viel Zucker. □ □ Haferflocken haben einen hohen glykamischen Index. □ □ Vollkornprodukte sind Weißmehlprodukten zu bevorzugen, weil sie sich günstiger auf den Blutzuckerspiegel auswirken. □ □ Typ 2 Diabetes ist eine von wenigen Erkrankungen, die durch eine veränderte Lebensweise (gesündere Ernährung und mehr Bewegung im Alltag) positiv beeinflusst werden kann. □ □ Typ 2 Diabetes ist nicht heilbar, aber sehr gut behandelbar, sodass der/die Betroffene als „bedingt Gesunde/r“ ein weitestgehend beschwerdefreies Leben führen kann. □ □ Diabetiker dürfen KEINE Art von Zucker essen. □ □ falsch 54 Obst enthält KEINE Kohlenhydrate. □ □ Der tägliche Flüssigkeitsbedarf für Erwachsene liegt bei ca. 2 Liter pro Tag. □ □ Obst- und Fruchtsäfte enthalten KEINEN Zucker. □ □ Alkohol sollte nur in Maßen getrunken werden (Männer: max. 0,5l Bier oder 0,25l Wein; Frauen: max. 0,25l Bier oder 1/8l Wein). □ □ Ein hoher Fettkonsum von gesättigten Fettsäurenerhöht das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken □ □ Im Ernährungsverhalten eines Typ 2Diabetikers ist es wichtig, auf die FETTQUALITÄT zu achten: also mehrfach ungesättigte Fettsäuren bevorzugen und gesättigte Fettsäurenmeiden. □ □ Omega-3-Fettsäuren sind in fetten Seefischen oder Leinöl enthalten und sind wichtig in der Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen, wie Arteriosklerose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. □ □ 2 Mal pro Woche sollte Fisch auf dem Ernährungsplan stehen, um den wichtigen Omega-3-Fettsäurenbedarf zu decken □ □ Ballaststoffe sind nur in tierischen Lebensmitteln enthalten □ □ Die "gesunden Fette" sind vorwiegend in pflanzlichen Produkten, wie Olivenöl, Rapsöl, Nüsse, aber auch in Hühnerfleisch und Fisch enthalten. Sie dienen dem Zellaufbau, der Leitfähigkeit von Nerven und erhalten die Gesundheit des Herzens. □ □ Fette von tierischen Produkten, wie Butter, Käse, Eigelb, Rind- und Schweinefleisch, sowie Extrawurstsollten gemieden werden. □ □ Kohlenhydrate, wie Vollkorn-Getreide und Vollkorn-Getreideprodukte, Obst, Hülsenfrüchte, Mais, Kartoffeln, fettarme Milch und Milchprodukte sollten bevorzugt werden. □ □ Schon ein sehr geringer Umfang von täglich 30 Minuten Bewegung und zusätzlich gesunde Ernährung kann sich positiv auf die Erkrankung Diabetes mellitus Typ 2 auswirken. □ □ Kohlenhydrate, wie Mehlspeisen, Weißbrot, Semmeln, Laugengebäck, Croissants, Fruchtjoghurt, Limonaden, gezuckertes Dosenobst und Marmelade sollten gemieden werden, da sie viel Zucker enthalten und den Blutzuckerspiegel somit rasch ansteigen lassen. □ □ Langsam essen und lange kauen, sich zum Essen Zeit nehmen und genießen,trägt zu einer langfristigen Gewichtsreduktion und erfolgreichen Ernährungsumstellung bei. □ □ 55 Nüsse sind sehr gesund und dürfen in beliebigen Mengen gegessen werden. □ □ Ballaststoffe sind wichtig, weil sie nicht nur die Verdauung fördern, sondern sich auch positiv auf den Blutzuckerspiegel und die Blutfettwerte/Cholesterinwerte auswirken können. □ □ Ballaststoffe sind weitgehend unverdauliche Nahrungsbestandteile, die hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln, wie Obst, Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse und in geringen Mengen in Milch vorkommen. □ □ Die günstigen Nahrungsmittel für Diabetiker sollten auf 5 – 6 Mahlzeiten verteilt werden: 3 Hauptmahlzeiten und 2 – 3 Zwischenmahlzeiten in Form von Obst, Joghurt, Gemüse, zuckerfreie Kompotte/Puddings. □ □ 8. Beurteilen Sie folgende Lebensmittel: Ballaststoffe enthalten oder nicht? Ja Nein Käse □ □ Roggen-Vollkornmehl □ □ Obst □ □ Reis □ □ Gemüse □ □ Fleisch □ □ Fisch □ □ Hülsenfrüchte □ □ Butter □ □ 9. Eine bewusste Steigerung von sportlichen Aktivitäten, wie zum Beispiel spazieren gehen, walken, Aquafitness, Power Plate oder auch vermehrt Treppen steigen, anstatt den Lift zu benützen, mit dem Rad, anstatt öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, ect. ist für eine langfristige Gewichtsreduktion und Verbesserung des Diabetes notwendig. □ richtig □ falsch Vielen Dank für Ihre Zeit und Mühe! 56 Zuckerfreie fettarme Kost (Gestationsdiabetes) Günstige Nahrungsmittel Brot- und Backwaren: Vollkorn- und Schrotbrote – am besten grobkörnig, Schwarzbrot mit Sauerteig wie Bauernbrote oder dunkle Mischbrote, Pumpernickel Tipp: je schwerer das Brot, umso günstiger für den Blutzucker Nährmittel: Teigwaren aus Hartweizengrieß, Vollkornteigwaren, „Ebly“-Weizen, Langkornreis, Vollkornreis, Wildreis, Polenta, Knödel, Nockerl – jeweils ohne Fettbeigabe; alle Arten von Getreide wie: Hirse, Weizen, Roggen, Hafer, etc., jeweils auch als Flocken, Vollkorngrieß, ungezuckerte Müsliflocken Kartoffeln: In jeder fettarmen Zubereitung, wie Salz- oder Petersilkartoffeln, Kartoffelknödel, in der Schale gekochte Kartoffeln, Kartoffelsalat mit wenig Öl Gemüse, Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen), Pilze, Sprossen: Jede Art und jede Menge (Blatt-, Paradeiser-, Gurken-, Karottensalat etc.) mit max. 1 TL Öl/Portion Obst: 3 Portionen über den Tag verteilt: Äpfel, Birnen, Kiwi, Zitrusfrüchte, Kleine Banane, Pfirsich, Nektarinen, Marillen, alle Arten von Beeren und Melonen, Milch- und Milchprodukte, Vollmilch für Kaffee, Sauermilch, Acidophilus Milch, Kefir, Joghurt 1 %, bevorzugt Magermilch, -joghurt, Butter- milch, Diätfruchtjoghurt (Vitalinea, NÖM Fastenjoghurt, Schärdinger Frühstücksjoghurt, Obstgarten, Diät, Dany & Sahne Diät etc.) Zum Süßen: Alle Arten von künstlichen Süßstoffen: flüssig, als Tabletten oder in Streuform Getränke: 2 Liter an Leitungs-, Soda-, Minteralwasser, Soda-Zitrone, Früchte-, Kräuter-, Schwarzer Tee; Kaffee, Diät- oder Light Limonaden wie zB Almdudler light, Gröbi, Schartner Diät, Sprite Zero, Coca Cola light (Koffein!) Fleisch, Geflügel: Max. 10 – 12 dag mageres Rind-, Kalb-, Schweinefleisch, Wild, Hase, Huhn, Pute (jeweils ohne Haut) 3 x pro Woche; Zubereitung: gekocht, gegrillt, gebraten, im Rohr gebraten, in Folie gegart, gedünstet. Fisch: Magerer Fisch wie zB Scholle, Kabeljau, Seelachs, Seezunge, Forelle, Zander, jeweils Natur, gebraten, gedünstet, gegrillt oder gekocht; Thunfisch in Wasser oder Gemüse, Aal, Sardinen, Makrele, Hering, Russen oder alle anderen Fischkonserven sind wichtige Quellen für Omega-3-Fettsäuren. Wurstwaren, Pasteten etc.: Gekochte® Schinken und Wurstwaren: Krakauer, Schinkenwurst, Putenwurst, magerer Schinken von Schwein-, Rind- oder Pute; Kalbfleisch- oder Putenpastete, „Light Pasteten“, … Käse, Topfen, Eier etc.: Käse bis inkl. 35 % F.i.T., Topfen mager 10 % oder 20 % Fett und alle anderen Frischkäse bis 20 % Fett, Hüttenkäse; (gekochtes Ei, Spiegelei fettarm zubereitet – max. 2 Stück pro Woche) Streich – und Kochfett: Diätmargarine (ca. 1 EL pro Tag) wie Becel, Becel pro aktiv oder andere Pflanzenmargarinen (bei Übergewicht zur Gänze einsparen) und alle Arten von Ölen (1 – 2 EL als Kochfett für alle Gerichte!) 57 Ungünstige Nahrungsmittel Zucker und Zuckerwaren: Alle Arten wie Kristall-, Würfel-, Staub-, Vanillezucker, Vollzucker, Rohrzucker, brauner Zucker, Diabetikerhonig, Honig, Ahornsirup, Fruchtzucker, Sorbit (=Diabetikerzucker, Zuckeraustauschstoff) Nahrungsmittel, die Zucker in reiner Form enthalten: Zuckerl, saure Drops, Kaugummi, Gelee, kandierte Früchte, Marmeladen, Schokolade, Nougat, Konfekt, Marzipan, Trüffel, etc. (auch Diab. Schokoladen, Diab. Konfekt, …) Weißbrot und –gebäck: Weißbrot, Sandwich, Toastbrot, Semmeln, Mohnstriezeln, Salzstangerl, Laugengebäck wie Laugenbrezeln, türkisches Fladenbrot, Baguette, Ciabatta, Kipferln, Striezel, Croissant, Butterkipferl, …Speisen, die mit Zucker zubereitet werden: Alle Arten von Mehlspeisen (Apfel-, Topfenstrudel, Aufläufe, Schmarrn etc.) Kuchen, Torten Kekse, Waffeln, Schnitten (auch Diab. Kekse, Diab. Schnitten, …). Eis, Cremen, Pudding, Fruchtjoghurt, Topfenfruchtcremen, Frappeé, Obstkonserven, Zuckerhaltige Getränke: Dunkles und alkoholfreies Bier, Liköre, Dessert- und Fruchtweine, Süßweine, Sturm, Punsch, Bowle, Aperitifs, Magenbitter, Cocktails, halbsüßer und süßer Sekt Obst und Gemüse: Weintrauben, Kirschen, Weichseln, Zwetschken; Mais Fleisch, Geflügel, Fisch: Alle Sorten von fettem und durchz9ogenem Fleisch, Lamm, Gans, Ente; sichtbare Fettränder wegschneiden; Nicht Panieren, Zubereitungen nach pariser oder serbischer Art meiden; KEIN rohes Fleisch (Beef Tartare), halb durchgegarte Zubereitungsvarianten (bloody oder medium) Wurstwaren, Pasteten etc.: Salami, Kantwurst, Wiener, polnische, Blutwurst, Käsewurst, Debreziner, Bratwurst, Burenwurst, Knacker, Extrawurst, Kreiner, Mortadella, Mettwurst und alle anderen fetten Wurstsorten, Speck, KEINE Rohwürste oder geräucherte, luftgetrocknete Wurstwaren oder Speck! Käse, Topfen, Eier etc.: Käse über 35 % F.i.T., Topfen über 20 % Fett, Gervais, Obers, Rahm, Creme fraiche, Mascarpone, Eierspeise, Ham & Eggs; KEINE weichen Eier oder Speisen mit rohen Eiern (wie Tiramisu) Streich- und Kochfett: Butter, Milchmargarinen, Schmalz, Butterschmalz, Kokosfett, Frittierfett Nüsse, Oliven, Avocado in großen Mengen ungünstig; Salzgebäck Fast Food: Vom Würstelstand, Mc Donalds, Burger King, Kebabstand, Pizza, … Die günstigen Nahrungsmittel sollten auf 5 – 6 Mahlzeiten verteilt werden, das heißt: 3 Hauptmahlzeiten, Vormittags-, Nachmittagsjause und ev. Spätmahlzeit. Für die Jausen empfiehlt sich: 1 – 2 Stk. Obst oder ¼ l mageres Milchprodukt oder Brot bzw. Gebäck mit wenig magerem Belag + Gemüse, zuckerfreie Kompotte oder zuckerfreie Pudding 58