!Syntaxfehler, ! - Deutsche Diabetes Gesellschaft

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Bachelorarbeit
zur Erlangung des akademischen Grades Bachelor of Science
Diabetes Mellitus Typ 2 –
„Verbessert sich das Ernährungswissen der Patienten im
Laufe der Therapie“?
eigereicht von
Doris Voggenberger
durchgeführt am
28. Februar 2014
betreut von
DDr. Dieter Genser
Wien, im Februar 2014
DANKSAGUNG
Ich möchte mich in erster Linie ganz besonders bei allen Diabetes Patienten in der Diabetes Ambulanz Rudolfstiftung bedanken, dass sie sich die Zeit genommen und Mühe gemacht haben, den Fragebogen auszufüllen.
Außerdem möchte ich mich recht herzlich bei Herrn Oberarzt Dr. Hans-Peter Kopp,
Herrn Dr. Christoph Schnack und die Schwestern am Stützpunkt bedanken, dass Sie mir
die Möglichkeit gegeben haben, die Befragung in der Ambulanz durchzuführen.
Ebenfalls möchte ich mich bei Herrn DDr. Genser für die Unterstützung bei meiner Bachelorarbeit bedanken.
VIELEN DANK!
II
INHALTSVERZEICHNIS
DANKSAGUNG............................................................................................................. II
INHALTSVERZEICHNIS ......................................................................................... III
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ................................................................................... V
TABELLENVERZEICHNIS ....................................................................................... VI
1.
EINLEITUNG.......................................................................................................... 1
2.
METHODIK UND FRAGESTELLUNG .............................................................. 2
3.
2.1.
Hypothesenaufstellung und Fragebogenerstellung .......................................... 2
2.2.
Literaturrecherche „Grundlagen“ .................................................................... 4
GRUNDLAGEN ...................................................................................................... 7
3.1.
Definition und Entwicklung des Krankheitsverlaufes ..................................... 7
3.2.
Ätiologie und Pathogenese .............................................................................. 8
3.3.
Diagnostik ...................................................................................................... 10
3.4.
Diabetis mellitus Typ 1 ................................................................................. 11
3.5.
Diabetis mellitus Typ 2 ................................................................................. 11
3.6.
Gestationsdiabetes ......................................................................................... 12
3.7.
Diabetische Spätschäden ............................................................................... 14
4.
THERAPIE BEI DIABETES MELLITUS TYP 2 ............................................. 15
5.
ERNÄHRUNG BEI DIABETES MELLITUS TYP 2 ........................................ 17
6.
5.1.
Kohlenhydrate ............................................................................................... 17
5.2.
Eiweiss ........................................................................................................... 18
5.3.
Fett ................................................................................................................. 18
5.4.
Getränke......................................................................................................... 20
ERGEBNISSE UND DISKUSSION .................................................................... 22
6.1.
Geschlechterverteilung .................................................................................. 22
6.2.
Verteilung der Zeitpunkte der Diagnosestellung ........................................... 23
6.3.
Verteilung der BMI-Werte ............................................................................ 24
6.4.
Verteilung der Ausbildungsgrade .................................................................. 25
6.5.
Verteilung der Mehrfachantworten zur Heilbarkeit von Diabetes ................ 26
6.6.
Verteilung der Mehrfachantworten zu den Wissensmedien .......................... 27
III
6.7.
Verteilung der Selbsteinschätzung des eigenen Ernährungswissens ............. 28
6.8.
Verteilung der Zufriedenheit mit der Ernährungsaufklärung ........................ 31
6.9.
Haupthypothese 1 .......................................................................................... 32
6.10.
Nebenhypothese 1 ......................................................................................... 35
6.11.
Nebenhypothese 2 ......................................................................................... 38
6.12.
Nebenhypothese 3 ......................................................................................... 40
6.13.
Nebenhypothese 4 ......................................................................................... 43
7.
ZUSAMMENFASSUNG ....................................................................................... 46
8.
EIGENSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG ............................................................ 49
9.
LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................. 49
10.
ANHANG ............................................................................................................. 50
10.1.
Fragebogen .................................................................................................... 50
10.2.
Diabetes Schulung – „Günstige und Ungünstige Nahrungsmittel“ ............... 50
IV
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Verteilung der Geschlechter ..................................................................... 22
Abbildung 2: Verteilung der Zeitpunkte der Diagnosestellung ...................................... 23
Abbildung 3: Verteilung der BMI-Werte ....................................................................... 24
Abbildung 4: Verteilung der Ausbildungsgrade ............................................................. 25
Abbildung 5: Verteilung der Selbsteinschätzung des eigenen Ernährungswissens ........ 30
Abbildung 6: Verteilung des tatsächlichen Ernährungswissens ..................................... 30
Abbildung 7: Verteilung Zufriedenheit mit der bisherigen Ernährungsaufklärung ....... 31
Abbildung 8: Zusammenhang Zeitpunkt der Diagnosestellung und Ernährungswissen 34
Abbildung 9: Zusammenhang Ausbildungsgrad und Ernährungswissen ....................... 37
Abbildung 10: Zusammenhang zwischen Bewegung und Ernährungswissen ............... 39
Abbildung 11: Zusammenhang zwischen Zeitpunkt der Diagnosestellung und BMI .... 42
Abbildung 12: Zusammenhang Ernährungswissen und BMI ......................................... 45
V
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle
1:
Übersicht
über
die
Auswertung
und
Darstellungsform
der
soziodemografischen Daten ................................................................................................... 2
Tabelle 2: Hypothesenübersicht........................................................................................ 3
Tabelle 3: Auswertung des BMI nach ÖGE-Richtlinien .................................................. 4
Tabelle 4: Übersicht Literaturrecherche ........................................................................... 4
Tabelle 5: Klassifikations- und Diagnosekriterien 1 ........................................................ 9
Tabelle 6: Normalwerte und pathologische Blutzuckerwerte bezogen auf venöses oder
kapillares Vollblut ............................................................................................................... 10
Tabelle 7: Übersicht der Fette ......................................................................................... 19
Tabelle 8: Diagnosestellung............................................................................................ 23
Tabelle 9: BMI-Auswertung ........................................................................................... 24
Tabelle 10: Ausbildung ................................................................................................... 25
Tabelle 11: Auswertung der Fragestellung, ob Diabetes heilbar ist ............................... 26
Tabelle 12: Häufigkeitsverteilung zur Fragestellung der Heilbarkeit ............................ 26
Tabelle 13: Auswertung der Frage über die Informationsquelle vom Ernährungswissen
............................................................................................................................................. 27
Tabelle
14:
Verteilung
zur
Auswertung
über
die
Informationsquelle
vom
Ernährungswissen ................................................................................................................ 27
Tabelle 15: Selbsteinschätzung Ernährungswissen ........................................................ 29
Tabelle 16: tatsächliches Ernährungswissen ................................................................... 29
Tabelle 17: Auswertung der Ernährungsaufklärung ....................................................... 31
Tabelle 18: durchschnittlich erreichte Noten des Ernährungswissen bezogen auf den
Zeitpunkt der Diagnosestellung ........................................................................................... 33
Tabelle 19: t-Test für den Zusammenhang zwischen den Ernährungswissen und dem
Zeitpunkt der Diagnose ....................................................................................................... 34
Tabelle 20: Auswertung zum Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsgrad und dem
Ernährungswissen ................................................................................................................ 36
Tabelle 21: Ergebnis des Qui-Quadrat-Test für den Zusammenhang zwischen
Ausbildungsgrad und Ernährungswissen ............................................................................ 36
Tabelle 22: Kreuztabelle für den Zusammenhang zwischen Ausbildung und Gesamtnote
............................................................................................................................................. 36
Tabelle 23: Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und Bewegungshäufigkeit ... 38
VI
Tabelle 24: Kreuztabelle für den Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und der
Bewegungshäufigkeit .......................................................................................................... 39
Tabelle 25: Chi-Quadrat-Test zur Auswertung von Ernährungswissen und der
Bewegungshäufigkeit .......................................................................................................... 39
Tabelle 26: Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Diagnosestellung und dem
BMI...................................................................................................................................... 40
Tabelle
27:
t-Test
für
den
Zusammenhang
zwischen
dem
Zeitpunkt
der
Diagnosestellung und dem BMI .......................................................................................... 40
Tabelle 28: Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und dem BMI .............. 43
Tabelle 29: Kreuztabelle zur Auswertung der Gesamtnote und dem BMI ..................... 44
Tabelle 30: Chi-Quadrat-Test zur Auswertung zwischen Gesamtnote und BMI ........... 44
VII
1. EINLEITUNG
Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus hat sich in den letzten Jahrzehnten zur führenden Volkskrankheit Nummer 1 entwickelt. Weltweit steigen die Erkrankungsfälle kontinuierlich an, womit die Herausforderung einer kompetenten Betreuung immer mehr zunimmt.
[1].
In Deutschland, der Schweiz und in Österreich sind inzwischen 6 – 8 % der Bevölkerung
betroffen. Die Konsequenzen betreffend Lebenserwartung und Lebensqualität, aber auch betreffend finanzielle Belastung des Gesundheitssystems sind gravierend. Die Patienten haben
ein erhöhtes Risiko für mikrovaskuläre Folgeerkrankungen, wie Neuropathie, Nephropathie,
sowie Retinopathie.
Das Risiko für arteriosklerotische Komplikationen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusskrankheiten steigt ebenfalls drastisch an [2]. Aufgrund der Tatsache, dass sich der durchschnittliche Diabetespatient (sowie auch die allgemeine Bevölkerung)
zu ungesund ernährt, zu reich an gesättigten Fettsäuren, zu wenig ballaststoffreich und zu
kohlenhydratbetont, besteht eine immer größer werdende Notwendigkeit einer Ernährungsberatung und –therapie.
„Eine überwältigende Evidenz existiert, dass Ernährungs- und Lebensstilmaßnahmen zur
Prävention oder Verzögerung eines Diabetes mellitus Typ 2 und eines Schwangerschaftsdiabetes beitragen und die glykämische Kontrolle sowie Komorbiditäten bei Patienten aller SubTypen des Diabetes mellitus verbessern. Die Ernährungstherapie ist daher ein unverzichtbarer
und grundlegender Bestandteil der Behandlung“ [3].
Lifestyle Interventionen, wie Einhaltung einer Diät, Sport, oder Diät und Sport in Kombination, können das Risiko einer Erkrankung um die Hälfte reduzieren und sind damit eine
mindestens genau so wichtige Therapiemöglichkeit wie eine medikamentöse Behandlung.
Mit einer fortlaufenden und individuellen Ernährungstherapie kann nicht nur die Blutzuckerkontrolle verbessert, sondern auch Begleiterkrankungen, wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Hyperlipidämie gesenkt und in ein gesundheitsförderliches Maß gebracht werden.
Aus diesem Grund gehört die Ernährungstherapie, basierend auf Diagnose, Stoffwechselparameter und bereits vorhandenen Komorbitäten, sowie individuelle Ernährungsanamnese,
Therapieziele und Schwerpunktsetzungen, zur grundlegenden Basiskomponente in jeder Behandlung aller Altersgruppen und Typen von Diabetes Mellitus.
In diesem Zusammenhang ist eine individuelle Ernährungsumstellung und bei Bedarf eine
angepasste Medikation obligatorisch [3].
1
2. METHODIK UND FRAGESTELLUNG
Begonnen wurde mit der Erarbeitung der Bachelorarbeit zum Thema „Verbessert sich das
Ernährungswissen von Typ 2 - Diabetes Patienten im Laufe der Therapie“, am Montag, den
16. Dezember 2013.
Der erste Schritt war die Erarbeitung der Fragen für den Fragebogen bzw. die Ausarbeitung der Hypothesen: „Was genau soll mit der Befragung herausgefunden werden“.
2.1.
HYPOTHESENAUFSTELLUNG UND FRAGEBOGENERSTELLUNG
Zuerst wurde ein Grundgerüst des Fragebogens erarbeitet, der dabei grob in 2 Teile gegliedert wurde:
1. Teil: Anthropologische und allgemeine Daten:
Geschlecht, Alter, Größe, Gewicht, Zeitpunkt der Diagnosestellung, Ausbildungsgrad,
Meinung über Heilungschancen des Diabetes, Selbsteinschätzung des eigenen Ernährungswissens, Art und Umfang der Ernährungsaufklärung bisher und Bewegungshäufigkeit, und –
art.
Tabelle 1: Übersicht über die Auswertung und Darstellungsform der soziodemografischen Daten
VARIABLE
DARSTELLUNGSFORM
Verteilung „Geschlechter“
Tortendiagramm
Verteilung „Zeitpunkt der Diagnosestellung“
Tortendiagramm
Verteilung „BMI“ - Unter-, Normal-, Übergewicht und Adipo- Balkendiagramm
sitas
Verteilung „Ausbildungsgrade“
Balkendiagramm
Verteilung Mehrfachantworten zur Heilbarkeit von Diabetes
SPSS-Tabelle
Verteilung Mehrfachantworten zu den Wissensmedien
SPSS-Tabelle
Verteilung „Selbsteinschätzung Ernährungswissen“
Balkendiagramm
Verteilung „Gesamtnoten im tatsächlichen Ernährungswissen“
Balkendiagramm
Verteilung „Ernährungsaufklärung“
Balkendiagramm
2
2. Teil: Ernährungswissen
Für die Erarbeitung der Fragen für den 2. Teil, zum Ernährungswissen, wurden folgende
Materialien zum Thema „Typ 2 Diabetes“ und „Ernährungstherapie“ herangezogen:

Taschenatlas der Ernährung. Biesalski, H.K., Grimm, P. 2007

Internetseite
der
ÖGE
Österreichischen
Gesellschaft
für
Ernährung,
http://www.oege.at/index.php/component/content/article/56-bildunginformation/diaetetik/erkrankungen/1817-diabetes-mellitus-typ-2. 2013

Ernährungsmedizin und Diätetik. Kasper, H., Burkhardt, W., 2009

Diabetes Ampel. Müller, S.D., 2011

Diabetes Typ 2 - Rezeptklassiker für jeden Tag. Lübke, D.; Willms, B., 2012

Diabetes in der Praxis. Waldhäusl, W.K.; Gries, F.A.; Scherbaum, W.A. 2004

Beratungsmaterial von Frau Melchart Manuela, Diätologin Diabetesambulanz Rudolfstiftung:„Was darf gegessen werden, was soll gemieden werden“ (siehe Anhang)
Tabelle 2: Hypothesenübersicht
HYPOTHESE
FRAGESTELLUNG
TEST
Haupthypothese
„Haben Patienten mit einer Diagno-
T-Test für 2 unab-
sestellung DM 2 vor länger als 3 Mo-
hängige Stichpro-
naten ein besseres Ernährungswissen
ben
DARSTELLUNGSFORM
Balkendiagramm
als jene mit einer Diagnosestellung
vor maximal/weniger als 3 Monaten?“
Nebenhypothese 1
„Gibt es einen Zusammenhang zw.
Chi-Quadrat-Test
Balkendiagramm
Chi-Quadrat-Test
Balkendiagramm
Ausbildungsgrad und Ernährungswissen?“
Nebenhypothese 2
„Gibt es einen Zusammenhang im
Ernährungswissen und der der Bewegungshäufigkeit?“
Nebenhypothese 3
„Ist der BMI bei einer Diagnosestel-
T-Test für 2 unab-
als bei einer Diagnosestellung vor
ben
Boxplot und Balkendilung kürzer/gleich 3 Monaten höher, hängige Stichpro- agramm
länger als 3 Monaten?“
Nebenhypothese 4
„Gibt es einen Zusammenhang zwi-
Chi-Quadrat-Test
Balkendiagramm
schen Ernährungswissen und BMI?“
3
Tabelle 3: Auswertung des BMI nach ÖGE-Richtlinien
Bereich
BMI (kg/m2)
Untergewicht
< 18,50
Normalgewicht
18,50 - 24,99
Übergewicht (Prä-Adipositas)
25 - 29,99
Adipositas Grad I
30 - 34,99
Adipositas Grad II
35 - 39,99
Adipositas Grad III
≥ 40
[4]
2.2.
LITERATURRECHERCHE „GRUNDLAGEN“
Tabelle 4: Übersicht Literaturrecherche
Wo
Keywords
Ergebnis-
Filter
se
Ergeb
Verwendeter Text
gebnisse
U-Search
U-Search
Diabetes Mellitus 2
73
Online Ressour-
+ Ernährungsthera-
cen, nach Jahr
pie
2009
Diabetes Mellitus 2
368
Nach Jahr 2009
18
„Ernährung gezielt umstellen“
139
Typ 2 Diabetes Mellitus – Screening und
Prävention“
+ Prävention
„Bewegung als Therapie bei Diabetes
mellitus Typ 2“
„Nutrition and diabetes mellitus: an
overview of the current evidence“
AKH-
Gestationsdiabetes
256
Nach Jahr 2009,
Universi-
Artikel, Online-
tätsbiblio-
Ressourcen
thek
128
„Gestationsdiabetes“ [Lechner A. et al.]
„Gestationsdiabetes“,
[Kautzky-Willer
A. et al.]
Alle weiteren Texte entstammen aus den in Tabelle 4 aufgelisteten und verwendeten Texten durch Nachverfolgung der „Primärliteratur“, oder wurden in der medizinischen Bibliothek
des AKH Wien recherchiert.
4
Die Abfragung des Ernährungswissens der Patienten wurde noch einmal in folgende
Schwerpunkte gegliedert:

„Allgemeine Fragen zum Thema Ernährung“, wie zum Beispiel die richtige Definitionen der Makronährstoffe

„Speziellere und anspruchsvollere Fragen, wie zum Beispiel die korrekte Definition
des „Glykämischen Index“, sowie

diverse Fragen zur empfohlenen Ernährungsweise bzw. zum gesunden „Lifestyle“eines Typ 2 Diabetikers.
Die Art der Fragestellung, also „Richtig- oder Falsch-Fragen“, mehrere Antwortmöglichkeiten zum Ankreuzen, oder „Ja- oder Nein-Fragen wurde auf den jeweiligen Inhalt der Frage
angepasst, bzw. auf die Auswertungsmöglichkeit im Statistikprogramm IBM SPSS 24 abgestimmt.
Nachdem der Fragebogen fertig und die Hypothesen aufgestellt waren, begann die Anfrage
per Email an sämtliche Oberärzte von Diabetesambulanzen in Wien, ob eine Befragung Ihrer
Patienten zum Ernährungswissen durchgeführt werden dürfe.
Die erste Rückmeldung per Email kam von Herrn Prof. Dr. Schnack in Vertretung von
Herrn Oberarzt Prof. Dr. Kopp von der Diabetesambulanz der Rudolfstiftung in Wien. Nach
Rücksprache und Abklärung wurde beschlossen, das Projekt und die Befragung rechtlich ordnungsgemäß abzusichern und bei der Ethikkommission einzureichen.
Vorab wurde noch ein Kontakt mit der zuständigen Diätologin in der Rudolfstiftung, Frau
Melchart aufgenommen, um herauszufinden, welche Informationen die Patienten in der Beratung zur Ernährungsumstellung- und -umsetzung bekommen und somit wissen sollten und
welche Fragen unter Umständen zu theoretisch sind und zu wenig Praxisbezug haben. Es kamen dabei sehr hilfreiche und praktische Informationen von Frau Melchart, die aufgenommen
wurden und worauf der Fragebogen inhaltlich noch einmal überarbeitet und auf das „mögliche Sollwissen“ der Patienten abgestimmt wurde.
Dieser endgültige Fragebogen, sowie die Hypothesenaufstellung wurden an Herrn Undeutsch von der Ethikkommission in Erdberg, Wien gesendet. Allerdings gab es seinerseits
schon im Vorfeld telefonisch die Information, dass für eine ausschließliche Befragung ohne
Intervention rechtlich keine Einreichung bei der Ethikkommission notwendig ist. Trotzdem
wurde das Projekt nach Absprache bei der nächsten Kommissionssitzung durch Herrn Undeutsch vorgelegt und wurde anschließend offiziell erlaubt und freigegeben. Damit konnte mit
der offiziellen und rechtlich abgesicherten Befragung begonnen werden.
5
Am Montag, den 10. Februar 2014 wurden die ersten 10 Fragebögen auf der Diabetes Ambulanz ausgegeben. Einschlußkriterien für die Befragung waren alle Diabetes Typ 2 Patienten
jeden Alters. Von der Befragung ausgeschlossen waren alle Typ-1 Diabetiker, sowie Schwangere mit Gestationsdiabetes.
Im Anschluss daran wurden alle Fragen in das SPSS eingegeben, die Wertelabels dazu erstellt und die Antworten der ersten 10 Befragungen eingegeben. Daraufhin begann eine erste
Probeauswertung und Diagrammerstellungen. Dieser Durchgang diente dazu, noch eventuelle
Abänderungen vornehmen zu können.
Am 11., 12., 14., 17., 18. und 19. Februar erfolgte im Rahmen der Diabetes-AmbulanzÖffnungszeiten die eigenhändige Ausgabe der Fragebögen an die gesamt 65 Patienten.
Alle Antworten wurden in das Statistikprogramm IBM SPSS 21 eingegeben und ausgewertet.
6
3. GRUNDLAGEN
3.1.
DEFINITION UND ENTWICKLUNG DES KRANKHEITSVERLAUFES
Diabetes mellitus heißt wörtlich übersetzt „honigsüßer Durchfluss“, was den hohen Zuckergehalt des Harns beschreibt, der bei einer hohen Blutzuckerkonzentration auftritt. Bis in
die Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts bedeutete ein erhöhter Blutzucker und somit die
Diagnose „Diabetes mellitus“ das Todesurteil für den betroffenen Patienten, weil es noch keine medikamentöse oder Insulintherapie gab. Die Zuckerwerte stiegen auf bis zu 500 mg/dl
und höher, bis die Patienten nach Tagen oder Wochen in ein diabetisches Koma fielen und
letztendlich daran starben. Mit der späteren Gewinnung von Insulin aus Schweine- oder Rinderbauchspeicheldrüsen konnten diese Menschen gerettet werden. Heute erfolgt die Insulinherstellung gentechnologisch.
Um die Mitte des letzten Jahrhunderts folgte die Entwicklung von Medikamenten, die einen Ersatz des Insulinspritzens möglich machten. In der Zwischenzeit können auch sogenannte Insulinsensitizer, die den Körper gegenüber der Einwirkung von selbst produziertem oder
zugeführtem Insulin empfindlicher machen sollen, als Therapiemöglichkeit eingesetzt werden
[5].
Allerdings geht es bei Diabetes mellitus um weit mehr als nur um den erhöhten Blutzucker.
Nur wenn Blutzucker, Blutfettwerte und Blutdruck in eine gesunde Balance gebracht werden,
kann man den gravierenden Folgen des Diabetes vorbeugen [6].
„Der Diabetes mellitus ist eine chronische Störung des Kohlenhydratstoffwechsels mit absolutem oder relativem Insulinmangel, Hyperglykämien nüchtern und postprandial, sowie
konsekutiver Störung anderer Stoffwechselprozesse mit Organschäden“[7]. Er umfasst alle
Hyperglykämie-Arten, chronisch, sowie akut mit assoziierten Störungen des Kohlenhydrat-,
aber auch des Fettstoffwechsels. Die Gemeinsamkeit aller Formen besteht darin, dass der
normale Stoffwechselweg der glucoseabhängigen Insulinsekretion der ß-Zellen im Pankreas,
bzw. die Insulinwirkung an den Zielzellen des Organismus gestört ist [8].
7
3.2.
ÄTIOLOGIE UND PATHOGENESE
Die Erkrankung setzt sich also aus mehreren verschiedenen Faktoren zusammen, die zu
Glucosestoffwechselstörungen führen:

eine verminderte oder fehlende Insulinproduktion als Folge von Schädigungen der
pankreatischen ß-Zellen,

eine strukturell veränderte Insulinproduktion, oder

eine eingeschränkte Wirkung des Insulins.
Daraus resultiert eine erhöhte Blutzuckerkonzentration, die bei anhaltender Dauer zu
Schäden an den verschiedenen Organsystemen, zu Fettwechselstörungen ect. führen kann [7].
„Die in den letzten Jahren beobachtete deutliche Zunahme der Erkrankungshäufigkeit ist
jedoch nahezu ausschließlich auf einen veränderten Lebensstil, der durch Bewegungsarmut,
hyperkalorische Ernährung mit hohem Fettanteil und Übergewicht charakterisiert ist, zurückzuführen“ [9].
Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen wurde
durch diese Entwicklung in den letzten 25 Jahren verdoppelt bzw. verfünffacht und wird die
Erkrankungshäufigkeit des Typ-2-Diabetes in den nächsten Jahrzehnten auch stetig ansteigen
lassen [2].
Die Klassifikation des Krankheitsbildes erfolgt heute nach einem pathophysiologischen
Konzept. Begriffe, wie „jugendlicher Diabetes“, „Alterszucker“, „insulinabhängiger oder
nicht insulinabhängiger Diabetes mellitus“ spielen zum jetzigen Zeitpunkt keine Rolle mehr,
weil sie ungenau und zum Teil widersprüchlich sind [1].
Die Klassifizierung und Bezeichnungen IDDM („insulindependent diabetes mellitus“) und
NIDDM („non insulindependent diabetes mellitus“) wurde durch die Neufassung der Amerikanischen Diabetes-Gesellschaft in Abstimmung mit der WHO aus dem Jahre 1997 durch die
Bezeichnung Typ-1- bzw. Typ-2-Diabetes abgelöst [7]. Betreffend Häufigkeit der Erkrankung
leiden ca. 95 % der Patienten an einem Diabetes mellitus Typ 2 mit verminderter Insulinsensitivität. Bei nur etwa 5 % der Patienten kommt es zu einem Typ 1-Diabetes mellitus, der sich
in einer Autoimmunerkrankung mit einer Zerstörung der insulinproduzierenden Langerhansschen Inselzellen des Pankreas manifestiert.
Andere Erkrankungsformen, wie die gestörte Glucosetoleranz, das metabolische Syndrom,
oder der Gestationsdiabetes, sind als unterschiedlich weit fortgeschrittene Folgeerkrankungen
anzusehen, dessen ausgeprägteste Form der Diabetes mellitus Typ 2 darstellt. Durch Studien
konnte die bestehende Annahme bekräftigt werden, dass einem Typ 2 Diabetes höchster
8
Wahrscheinlichkeit nach eine langjährige und –anhaltende Phase einer gestörten Glucosetoleranz vorausgeht [8].
Tabelle 5: Klassifikations- und Diagnosekriterien 1
I
Diabetes mellitus Typ 1:
Zerstörung der ß-Zellen, die zum absoluten Insulinmangel führt, meist immunologische Ursache
II
Diabetes mellitus Typ 2:
Umfang der Störung reicht vom Vorliegen einer Insulinresistenz mit relativem Insulinmangel bis zum Sekretionsdefizit mit Insulinresistenz
III
Andere, meist seltene Diabetestypen wie genetische Defekte der ß-Zellfunktion
oder Erkrankungen des exokrinen Pankreas, zB fortgeschrittene Pankreatitis, Pankreasteilrestriktion, Hämochromatose, ect.
IV
Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes)
[7]
Durch die Störung des Glucosestoffwechsels und die damit verbundene verminderte Einschleusung von Glucose in den Stoffwechsel, resultiert ein Anstieg des Blutzuckers. Daraus
folgt wiederum ein Anstieg des osmotischen Drucks und in diesem Zusammenhang ein Überschreiten der Nierenschwelle für Glukose. Das bedeutet, dass ab einer bestimmten Blutzuckerkonzentration (Nierenschwelle) auch jene Stoffe im Harn nachweisbar sind, die unter
gesunden Bedingungen nicht ausgeschieden werden. So auch Zucker, was auch Glucosurie
genannt wird.
Zucker benötigt im Harn Wasser als Lösungsmittel, somit kommt es zur sogenannten Polyurie. Der osmotische Druck steigt, Wasser geht über die Nieren verloren und es kommt zu
einem starken Durstgefühl und daraus folgend zu einer Polydipsie, einem krankhaft gesteigerten Durstempfinden[7].
Eine wesentliche Rolle in der Pathogenese des Typ-2-Diabetes spielt die mitochondriale
Dysfunktion, welche sekundär durch Hyperglykämie ausgelöst wird. Außerdem spielt der
oxidative Stress eine bedeutende Rolle, der wiederum durch Glucose induziert wird [2].
9
3.3.
DIAGNOSTIK
Tabelle 6: Normalwerte und pathologische Blutzuckerwerte bezogen auf venöses oder kapillares Vollblut
Normale Nüchternglukose
< 100
< 5,6
Gestörte Nüchternglucose
100-109
5,6 – 6
Diabetes mellitus:
>110
>6,1
Normale Nüchternglucose
< 90
<5,0
Gestörte Nüchternglukose
91 – 99
5,0 – 5,4
Pathologischer Nü-BZ
>100
>5,6
In der Gestationsphase gelten besondere Kriterien:
[10]
„Diagnostische Kriterien des Diabetes mellitus sind:

Symptome des Diabetes und Plasma-Glucose > 200 mg/dl bzw. 11,1 mmol/l) zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages, ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt der letzten
Mahlzeiteneinnahme. Die klassischen Syptome des Diabetes sind: Polyurie, Polydipsie und ein sonst nicht zu erklärender Gewichtsverlust.
Oder:

Nüchtern-Plasma-Glucose > 126 mg/dl bzw. 7,0 mmol/l. Nüchtern bedeutet: keine
Kalorienzufuhr für wenigstens 8 Stunden.
Oder:

2-Stunden-Plasma-Glucose > 200 mg/dl bzw. 11,1 mmol/l während eines OGTT,
Testdurchführung nach WHO-Richtlinien mit 75 g Glucose aufgelöst in Wasser“,
so Prof. Kasper [7].
Die Diagnosestellung wird unabhängig von Geschlecht und Alter stets durch Messung
mehrfach erhöhter Blutglucosewerte an mindestens zwei verschiedenen Tagen gestellt.
Für die Diagnose des Gestationsdiabetes gelten gesonderte Regeln, die sowohl die Nüchternglukose als auch den 60 min- und den 120 min-Wert im oralen Glukosetoleranztest beinhalten. Bei der Untersuchung von venösem Blut anstatt Vollblut, beträgt der Nüchterngrenzwert beträgt 95 mg/dl (5,3 mmol/l) [2].
10
3.4.
DIABETIS MELLITUS TYP 1
Der Typ 1-Diabetes Mellitus ist eine Autoimmunerkrankung, dessen Charakteristiker folgende sind:

Entzündliche Infiltration der Inselzellen (Insulitis)

Autoantikörper (Inselzellantikörper, Antikörper gegen weitere Inselzellantigene),

Häufung in Familien

Gehäuftes Auftreten weiterer Autoimmunopathien wie Hashimoto-Thyreoiditis,
Typ-A-Gastritis, glutensensitive Enteropathie, Vitiligo, Morbus Addison u.a. [1].
Durch die zelluläre und die durch Antikörper entstandene Autoimmunität, sowie gestörte
Immunregulation bei genetisch vorbelasteten Personen, kommt es letztendlich zum absoluten
Insulinmangel.
Das häufigste Vorkommen dieses Typs findet sich in Finnland und die niedrigste Erkrankungshäufigkeit in Japan. Grund dafür wird in der genetischen Veranlagung bzw. Umwelt
vermutet.
Als exogene Faktoren, die die Zerstörung der ß-Zellen in Gang setzen, gelten Virusinfektionen, giftige Substanzen, Impfungen und auch Nahrungsinhaltsstoffe [7].
3.5.
DIABETIS MELLITUS TYP 2
Die Vererbung spielt eine wesentliche Rolle für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes. Eine
komplexe Interaktion unzähliger „Stoffwechsel- und Diabetesgene“ ist offenbar notwendig,
um einen Diabetesausbruch auszulösen. Entwickelt ein Elternteil einen Typ 2- Diabetes, so
besteht eine Wahrscheinlichkeit von 40 %, dass diese Krankheit weitervererbt wird, dass also
das Kind mit einem 40 %igen Risiko im Laufe seines Erwachsenenalters einen Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt. Wenn beide Elternteile an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt sind, liegt
die Vererbungswahrscheinlichkeit bereits bei 80 %.
Gleichzeitig muss eine große Zahl von „diabetogenen Umweltfaktoren“ einwirken [1].
Kennzeichen des Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Hyperglykämie aufgrund einer Insulinresistenz und einer Störung der Insulinsekretion.
In den meisten Fällen geht die Erkrankung mit anderen Stoffwechsel- und Herz-KreislaufErkrankungen, insbesondere mit Adipositas, Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen ein11
her. Je nach Vorliegen und vorhandener Anzahl von Komponenten des metabolischen Syndroms, entwickelt sich ein Diabetes mellitus.
„Zunehmendes Körpergewicht und reduzierte körperliche Bewegung begünstigen die Diabetes-Typ-2-Entwicklung. Adipositas führt zu einer reduzierten peripheren Glucoseaufnahme,
aber auch zu einer reduzierten Sensitivität der ß-Zelle auf Glucose“ [7].
Um eine vollständige Wirkung des Insulins zu erreichen, muss es an die sogenannten Insulinrezeptoren gebunden werden. Durch chronisch hohe Plasma-Insulinspiegel wird die Anzahl
der Insulinrezeptoren reduziert, was man auch Down-Regulation bezeichnet.
Ursache der Down-Regulation ist eine dauerhaft hyperkalorische Ernährung und eine damit verbundene chronisch gesteigerte Insulinsynthese.
Das Gegenteil der Down-Regulation ist die Up-Regulation, das in einer Hungersituation
und/oder körperlicher Bewegung entsteht. Damit erklärt sich die hohe Notwendigkeit in der
Therapieanwendung dieser Komponenten. So führte zum Beispiel das Ende des 2. Weltkrieges und die darauffolgenden Jahre, aufgrund von Mangelsituationen im Lebensmittelbereich,
zu extrem niedrigen Zahlen der Diabetes-Erkrankungen in Deutschland.
Umgekehrt stieg die Anzahl der Diabetiker in Bevölkerungsgruppen wie Indien und Afrika
drastisch, nachdem sie ihren eigentlichen Lebens- und Ernährungssstilaufgaben und auf die
westliche Ernährungsweise in Kombination mit weniger körperlicher Aktivität, wechselten.
Ein Typ-2-Diabetes kann auch durch Störungen in der Entwicklung des Fötus entstehen:
Untergewicht bei der Geburt ist ebenso mit der Entstehung der Erkrankung assoziiert, wie
ein erhöhtes Geburtsgewicht von über 4000 g in Folge einer Hyperglykämie der Mutter.
Die zunehmende Tendenz von übergewichtigen Kindern und Jugendlichen führt dazu, dass
der „Altersdiabetes“ von früher, in der heutigen Zeit schon vermehrt im kindlichen Alter auftritt [7].
3.6.
GESTATIONSDIABETES
Der Gestations- oder Schwangerschaftsdiabetes tritt in der Schwangerschaft erstmalig auf.
Als Faktoren, die den Gestationsdiabetes begünstigen, gelten auch hier Adipositas und familiäre Vorbelastungen.
Für ausnahmslos jede Schwangere empfiehlt die deutsche Diabetes Gesellschaft ein Sreening in Form eines oralen Glucosetoleranztestes (oGTT) mit 50 g Glucose, oder ein zweizei-
12
tiges oGTT-Screening mit 50 g und 75 g Glucose, um Spätfolgen zu vermeiden. Erfolgen
sollte die Untersuchung zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche.
Bei folgenden Faktoren, sollte das Screening bereits im ersten Trimenon stattfinden:

Alter über 30 Jahre

BMI über 27 kg/m2

Diabetes bei Eltern oder Geschwistern

GDM in einer vorangegangenen Schwangerschaft

Kindgewicht bei vorangegangener Schwangerschaft > 4500 g

vorangegangene Totgeburt [7].
Der Schwangerschaftsdiabetes ist in vielen Hinsichten gesondert zu betrachten. Durch die
extremen Hormonveränderungen in der Schwangerschaft verändert sich auch der Stoffwechsel gravierend.
„Die fetoplazentare Einheit führt über erhöhte Östrogen- und Progesteronwerte, über plazentares Laktogen, HCG („human chorionicgonadotropine“), Prolaktin, Kortisol und insbesondere auch über das proinflammatorischeZytokin TNF-Alpha zur Ausprägung einer deutlichen Insulinresistenz und damit zu einer deutlichen Stimulation der endogenen Insulinsekretion“.
Durch einen gesteigerten Glukosebedarf liegen die BZ-Werte zu Beginn der Schwangerschaft auf normalem bis niedrigem Niveau vor. Erhöht sind Triglyceride, Fettsäuren und Ketonkörper, während Aminosäuren und Blutzucker erniedrigt sind.
In der Frühschwangerschaft verbessert sich die Insulinwirkung zunächst. Ab der zweiten
Schwangerschaftshälfte dominiert dann die Insulinresistenz. Der Gestationsdiabetes bringt das
erhöhte Risiko mit sich, in einer weiteren Schwangerschaft wieder an der Stoffwechselstörung
zu erkranken und zukünftig einer verstärkten Diabetesgefährdung ausgesetzt zu sein.
Durch die Insulinresistenz und den gesteigerten Insulinbedarf werden die Kompensationsmöglichkeiten meist überschritten und damit die Produktionskapazität der ß-Zellen. Durch
eine spezielle Diät kann die Insulinsensitivität meist wieder sehr gut verbessert werden.
Schwangere mit Gestationsdiabetes haben verglichen mit Schwangeren mit normalen BZWerten ein höheres Risiko für Harnwegsinfekte, schwangerschaftsinduzierte Hypertonie und
Präeklampsie/Eklampsie, sowie Kaiserschnitt-Entbindungen.
Akute Folgen für das Kind in Folge des fetalen Hyperinsulinismus sind Makrosomie, neonatale Hypoglykämie, Hypokalzämie, Polyglobulie, Hyperbilirubinämie und das Atemnotsyndrom [1].
13
3.7.
DIABETISCHE SPÄTSCHÄDEN
Als Spätschäden treten häufig arteriosklerotische Gefäßveränderungen auf, auch als diabetische Angiopathie bezeichnet [7]. Unterschieden werden kann hier zwischen Mikroangiopathie und Makroangiopathie [8].
Als häufigste Schäden des Typ 2-Diabetes Mellitus gelten die koronaren Herzkrankheiten.
Ein weiterer, wesentlicher Risikofaktor ist die Dyslipoproteinämie, mit einem erhöhten
Gesamtcholesterin, eine erhöhte Hypertriglyceridämie und ein erniedrigtes HDL-Cholesterin.
Im Auge können sich diabetische Spätschäden durch die Gefahr einer eingeschränkten
Sehkraft, bis hin zur Erblindung äußern. Grund dafür ist eine Manifestation der Mikroangiopathie an der Netzhaut (Retina) des Auges als Retinopathiadiabetica und als Nephropathiadiabetica an der Niere. Letzteres führt zu einer zunehmend eingeschränkten Nierenfunktion bis
hin zur Urämie.
An den Enden der Extremitäten kann es ebenfalls zu einer Mikroangiopathie kommen, besonders im Bereich der Zehen. Eine ausgeprägte Mangeldurchblutung mit einem letztendlichen Absterben des Gewebes kann hier die Folge sein.
„Eine exakte Einstellung des Diabetes mellitus mit Diät und Insulin ist die sicherste Möglichkeit, der Angiopathie vorzubeugen“.
Wesentliche Bedeutung hat auch die diabetische Nephropathie. Zu der diabetestypischen
Entwicklung einer Glomerulosklerose kommen bei der Entstehung der Erkrankung bei Typ-2Diabetikern mit metabolischem Syndrom noch andere, vorwiegend vaskuläre Schädigungen
hinzu.
Eine weitere Störung ist die diabetische autonome Neuropathie, die ebenfalls mit einer sehr
unterschiedlich auftretenden Symptomatik, wie Störungen der Thermoregulation und
Schweißsekretion bis hin zu Impotenz, Blasenstörungen, orthostatischer Kreislaufregulationsstörung und gastrointestinalen Symptomen auftreten kann.
Der „diabetische Fuß“ entsteht vorwiegend aufgrund einer Neuropathie und tritt bei ca. 15
– 25 % aller Diabetiker auf. Beim Rest entsteht die Erkrankung hauptsächlich durch arteriosklerotische Durchblutungsstörungen. Vollständige Gewebsnekrosen finden sich dabei meist
an den Zehen und im Vorfußbereich [7].
14
4. THERAPIE BEI DIABETES MELLITUS TYP 2
Die Grundlage der Diabetes-Therapie bildet die Lebensstilmodifikation, welche sich aus
den Säulen „Ernährung“ und „Bewegung“ zusammensetzt. Erst wenn diese Therapieformen
zu wenig oder nicht ansprechen, wird die 3. Säule der „Insulintherapie“ bzw. der „oralen Antidiabetika“ hinzugenommen [8]. Diabetikern wird empfohlen, eine ausgeglichene Bilanz
zwischen Nährstoffzufuhr, Insulin und/oder Serum-Glucose senkende Medikamente und ausreichend körperliche Bewegung zu halten.
Dadurch sollte sich die

Serum-Glucosekonzentration normalisieren,

die Serum-Lipidwerte in einem gesunden Bereich gehalten und

die Energiezufuhr so bemessen werden, dass Erwachsene und Kinder im Rahmen
eines normalen Körpergewichts bleiben [7].
Grundsätzlich ist aber zu betonen, dass sich die Ernährung des Diabetikers nicht von den
allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung unterscheidet [8]. Bei Frauen ist besonders in der Schwangerschaft und Stillzeit auf eine ausreichende Deckung des Energiebedarfs zu achten.
Durch das Gleichgewicht der Bilanz, sollen Hypoglykämien und diabetische Spätschäden,
wie Bluthochdruck, Arteriosklerose oder der diabetische Fuß vermieden werden.
Ein normales Körpergewicht, sowie ein acetose- und glucosefreier Harn, gelten ebenfalls
als Therapieziele [7].
Allgemein wird eine Lebensstilintervention mit einer vermehrten körperlichen Aktivität
und einer Ernährungsumstellung empfohlen und stellt die Basis für jedes Stadium der Erkrankung dar, da über 90% der Patienten mit Diabetes Mellitus Typ 2 übergewichtig bzw. adipös
sind.
Durch bewusste Ernährungsumstellung auf gesunde, vollwertige Kost und gesteigerte Bewegung kann gerade bei Beginn des Diabetes Mellitus eine medikamentöse Therapie viele
Jahre hinaus gezögert und teilweise sogar verhindert werden [11].
Ausdauersport wirkt sich auf die Steigerung der Fettoxidation bei Typ 2-Diabetes Mellitus
Patienten aus und verbessert somit die Insulinresistenz. Im metabolischen und zellulären Bereich steigert sich die mitochondriale oxidative Enzymkapazität.
Außerdem wird die Anzahl der Fettsäuretransportproteine gesteigert. Die Folge daraus ist
eine gesteigerte Verstoffwechslung von Fettsäuren und pathophysiologisch bedeutenden Trig15
lyceriden. Es konnte nachgewiesen werden, dass es durch die Senkung der intramuskulären
Triglyceride zu einer gesteigerten Aufnahme von Glucose in den Muskelzellen kommt [14].
Der Verlust der abdominellen Fettgewebsdifferenzierung wirkt sich negativ auf die Pathogenese der Insulinresistenz aus. Deshalb bewirkt eine Abnahme des Körperfettes durch Sport
und Bewegung eine Verbesserung des abdominellen Stoffwechsels und der Insulinresistenz
[13].
Krafttraining verbessert den glykämischen Stoffwechsel durch die gesteigerte Einschleusung von Glucose in die Muskelzellen [13,16].
Obwohl sich reines Krafttraining nicht so effektiv auf die Abnahme des Fettgewebes und
den BMI auswirkt wie aerobes Ausdauertraining, reduziert es dennoch langfristig den viszeralen Fettanteil [17].
Um eine Verbesserung der Glucoseregulation bei DM2 zu erreichen, wird laut aktueller
Studien eine ausdauersportliche Betätigung von mindestens 150 min pro Woche bei moderater Intensität im Bereich von 40 – 60 % der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) empfohlen. Demnach sollte man sich mindestens 90 min pro Woche bei einer Intensität im Bereich von >60% der VO2max sportlich betätigen.
Generell sollte man an mindestens 3 Tagen pro Woche körperlich aktiv sein, besser wären
noch an mindesten 5 Tagen pro Woche und die Pausen zwischen den Einheiten sollten nicht
länger als 2 Tage sein.
Diese Empfehlung ergibt sich aus dem Wissen, dass Verbesserungen im muskulären Glucosestoffwechsel durch Krafttraining maximal 48 h anhalten [11].
Allerdings wurde in Bezug auf den glykämischen Metabolismus auch für das Krafttraining
der Evidenzgrad A ausgesprochen [18].
„Die aktuellen Empfehlungen sehen jedoch in einer Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining die optimale Therapieform“ [11].
Der Grund ist hier im Zusammenwirken der positiven Effekte sowohl des Ausdauertrainings, als auch des Krafttrainings (Erhalt und Zunahme der Muskelmasse und der Verbesserung der Motorik) zu suchen [19], [20].
Kontraindikationen des Ausdauertrainings sind die gleichen, wie bei Hypertonie, Arteriosklerose, Adipositas etc.
Allerdings ist körperliche Betätigung auch bei diabetischen Folgeerkrankungen möglich.
Eine ärztliche Abklärung vor Trainingsbeginn ist aber unerlässlich [11].
„Eine erhöhte kardiovaskuläre Akutsterblichkeit nach Krafttraining konnte bislang in keiner Untersuchung festgestellt werden“ [21].
16
In der Ernährungsberatung von Diabetes Patienten spielt die Lebensstilmodifikation also
eine sehr zentrale Rolle.
Wird eine präventive Ernährungsform eingehalten und ein aktiver Lebensstil praktiziert, so
verschwindet der Typ-2-Diabetes meist automatisch [8].
5. ERNÄHRUNG BEI DIABETES MELLITUS TYP 2
5.1.
KOHLENHYDRATE
Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index (GI) lassen den Blutzuckerspiegel sehr
rasch ansteigen und bewirkt in Folge dessen eine hohe Insulinausschüttung.
Diese wiederum führt zu einer schnellen und häufig zu drastischen Absenkung des BZSpiegels, wodurch es kurzfristig zu einer Hypoglykämie kommen kann.
Darauf folgt der unerwünschte Heißhunger. Genau diese starken Blutzuckerschwankungen
bewirken eine stetige Gewichtszunahme. Kann der Blutzucker jedoch konstant niedrig gehalten werden, gelingt das Abnehmen, bzw. Gewicht halten leichter.
Um einen niedrigen Blutzucker- bzw. Insulinspiegel zu halten, werden Lebensmittel, wie
Roggenvollkornbrot, Pumpernickel, Vollkornflocken und –teigwaren, Gemüse und Hülsenfrüchte, aber auch Joghurt, Milch, Äpfel und Orangen empfohlen [22].
Hingegen gemieden werden sollte Zucker und alle zuckerhaltigen Lebensmittel, Fertiggerichte und Getränke. Außerdem Ahorn-, Rübensirup, Honig, Birnen- oder Apfeldicksaft.
Auch Fruchtzucker sollte, obwohl er insulinunabhängig verstoffwechselt wird, gemieden
werden, da er keinerlei Vitamine oder Mineralstoffe liefert sondern nur „leere Kalorien“.
Auf Süßstoffe sollte ebenfalls verzichtet werden, da bei einer süßstoffhaltigen Nahrung die
Gesamt-Energieaufnahme scheinbar erhöht wird, was sich für den meist übergewichtigen Diabetiker zusätzlich negativ auswirkt [23].
Auch Ballaststoffe zählen zu den Kohlenhydraten. Sie sind ausschließlich in pflanzlichen
Lebensmitteln enthalten, vorwiegend in Getreideprodukten.
Diese Nährstoffe sind großteils für den Verdauungsvorgang unverdaulich und wirken sich
positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, indem Sie die enthaltene Stärke nur langsam in das
Blut gelangen lassen, wodurch ein schneller Blutzuckeranstieg vermieden wird.
Außerdem fördern sie die Darmperistaltik, bewirken eine längere Sättigung und wirken
sich durch ein Binden von Fettsäuren positiv auf den Cholesterinspiegel aus.
17
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft sieht eine Ernährungsempfehlung von 30 g Ballaststoffen pro Tag für Frauen und Männer vor.
5.2.
EIWEISS
Eiweiß oder auch Proteine finden sich vor allem in Fleisch, Eier, Milch, Fisch, Kartoffeln
und Nüssen, sowie Getreide und Hülsenfrüchten. Es ist ein lebensnotwendiger Nährstoff und
ist für den Aufbau von Hormonen, Abwehrstoffen und Muskelmasse zuständig.
Außerdem ist Eiweiß ein Bestandteil von Enzymen.
„Durch einen sparsamen Verzehr von tierischem Eiweiß, eine gute Blutzuckereinstellung
und niedrige Blutdruckwerte kann die Entstehung einer Nephropathie, also einer diabetischen
Nierenerkrankung, verhindert oder zumindest hinausgezögert werden“ [22].
5.3.
FETT
Fett ist ein notwendiger Nährstoff und dient unter anderem der Geschmacksverbesserung
und als wichtige Energiequelle. Wichtig ist dabei, auf die Fettqualität zu achten und eine Gesamtfettzufuhr von 40 % nicht zu überschreiten.
Bei den gesättigten Fetten sollte ein Höchstwert von max. 10 % eingehalten werden. Ungesättigte Fette sollten bevorzugt werden. Ein chronisches Überschreiten des Grenzwertes von
40 % Nahrungsenergie in Form von Fett pro Tag, erhöht das Risiko, an Herz-KreislaufErkrankungen, erhöhten Blutfettwerten, Adipositas oder Arteriosklerose zu erkranken.
Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Durchblutungsstörungen und
Schlaganfall und sollten ihre Zufuhr an Fetten daher begrenzen bzw. günstige Fette, also ungesättigte Fettsäuren bevorzugen und ungünstige Fette, wie gesättigte Fettsäuren meiden [22].
18
Tabelle 7: Übersicht der Fette
FETTE
Gesättigte Fettsäuren (FS)
Einfach ungesättigte FS
Vorkommen: Vor allem in tierischen Fetten, Sowohl in tierischen, aber
Mehrfach ungesättigte FS
Kommen in hohen Konzentra-
wie Wurst- und Fleischwaren, auch in pflanzlichen Fetten, tionen in pflanzlichen Fetten
Wirkung:
aber auch in nicht fettreduzier- wie Oliven- und Rapsöl.
und Ölen vor, besonders in
ten Milchprodukten, wie Ko-
Sonnenblumen- und Distelöl, in
kosfett und Kakaobutter.
Nüssen und Fischen.
Können den Blutfettgehalt
Beeinflussen Blutfettwerte Gehören zu den essentiellen
erhöhen und sollten daher nur günstig, können den LDL- FS, das heißt, sie müssen mit
sparsam verwendet werden.
Cholesterin-Anteil im Blut der Nahrung zugeführt werden
Ein verringerter Verzehr führt senken und den HDL-
und sind lebensnotwedig. Ha-
meist zu einer Senkung des
ben wie die einfach ungesättig-
Anteil erhöhen.
LDL-Cholesterins.
ten Fettsäuren einen günstigen
Effekt auf den Cholesterinspiegel.
Die Mittelmeerdiät oder mediterrane Kost ist eine pflanzlich orientierte Ernährungsform.
Bevorzugt werden dabei Lebensmittel, wie Obst und Gemüse, Getreideprodukte und Hülsenfrüchte. Der Anteil an tierischen Fetten wird dadurch gesenkt.
Fette, wie Butter oder Sahne werden durch Rapsölmargarine ersetzt, die ihrem Fettsäuremuster nach dem Olivenöl ähnlich ist.
Mageres Geflügel und Fisch wird bevorzugt und Wurst, Fleisch und Käse nur in geringen
Mengen verzehrt.
Dazu ergänzt wird die Ernährungsform mit 5 Portionen Obst und/oder Gemüse pro Tag,
wobei eine Portion auch von einem Glas Obst- oder Gemüsesaft ersetzt werden kann. Generell sind die Gemüseempfehlungen im Vergleich zu Obst noch größer, weil die schützende
Wirkung von Gemüse noch höher ist.
Der Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzen- und Ballaststoffen ist
in Obst und Gemüse sehr hoch.
Pflanzliche Inhaltsstoffe haben neben Aroma, Duft und Farbe auch eine sehr große schützende Wirkung:
19

Carotinoide, die in Paprika, Karotten, Tomaten, oder Kürbis enthalten sind, wirken
protektiv auf die Haut und das Gewebe des Menschen gegen ungewollte Reaktionen mit Sauerstoff.

Phytosterine, in Nüssen Sonnenblumenkernen oder Hülsenfrüchten enthalten, wirken cholesterinsenkend und HDL-erhöhend und schützen damit vor Cardiovaskulären-Erkrankungen.

Polyphenole, besonders in Walnüssen, Kirschen, Rotkohl und Bete oder Trauben
enthalten, schützen vor Infektionen und Entzündungen und wirken protektiv gegen
Krebsentstehung.

Proteasen kommen verstärkt in Pflanzensamen, wie Getreide und Hülsenfrüchten
vor und wirken bei regelmäßigem Konsum krebsschützend, blutzuckerregulierend
und entzündungshemmend.
Fisch und Meeresfrüchte sind reich an Jod und Zink, sowie leicht verdaulichem Eiweiß
und sollten daher mindestens ein- bis zweimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen.
Fischsorten, wie Lachs, Makrele, Thunfisch oder Hering enthalten den höchsten Gehalt an
Omega-3-Fettsäuren, die protektiv gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirken.
Fleisch und Geflügel hat einen hohen Gehalt an B-Vitaminen, Zink und Eisen. Fleisch sollte in der mediterranen Kost aber eher als Beilage gesehen und nur in Maßen gegessen werden.
5.4.
GETRÄNKE
Der Wasserverlust des Körpers erfolgt über Darm, Haut, Nieren und Atmung. Eine tägliche Zufuhr von Flüssigkeit in Form von Getränken ist daher lebensnotwendig.
Mindestens 1,5 l Flüssigkeit ist notwendig, um den Bedarf zu decken.
Erhöht ist dieser Bedarf bei hohen Blutzuckerkonzentrationen, Erbrechen, oder Fieber.
Je dunkler der Harn wird, umso mehr sollte getrunken werden, da dies schon Anzeichen
von zu wenig Flüssigkeit sind.
Ungezuckerte und kalorienarme Getränke, wie stille Wasser, Mineralwasser, Früchte- oder
Kräutertees, sowie stark verdünnte Obst- und Gemüsesäfte sollten bevorzugt werden, wenn
eine Gewichtsreduktion angestrebt wird.
Alkohol sollte aufgrund des hohen Kaloriengehaltes gemieden werden.
Auf den gelegentlichen Genuss von ein- oder zwei Gläschen Wein oder Bier muss aber
nicht verzichtet werden.
20
Kaffee und schwarzer Tee sollte in Maßen genossen werden [22].
Zusammenfassend kann man sagen, dass eine Vollwerternährung der Schlüssel ist. Besonders ist dabei auf Zuckerreduktion, Fettarmut und einen hohen Rohkostanteil, sowie Ballaststoffgehalt zu achten.
„Beim insulinpflichtigen Typ-2-Diabetiker sollten 3 Haupt- und mehrere Zwischenmahlzeiten eingehalten und die Nahrungsmenge nach Broteinheiten berechnet werden (Schulung
durch Diätassistentin oder in einer Diabetes Klinik unbedingt erforderlich).
Beim tablettenpflichtigen Typ-2-Diabetiker ist eine Berechnung nach Broteinheiten nicht
erforderlich.
Bis zur Gewichtsnormalisierung sollte die Nahrung jedoch hypokalorisch sein. Auf Zwischenmahlzeiten kann bei guter Blutzuckereinstellung und Gewichtsnormalisierung verzichtet
werden“ [23].
Bei nicht medikamentös eingestellten Patienten ist wiederum eine Verteilung der Essenszeiten über den Tag sinnvoll, weil dadurch zu große Blutzuckerschwankungen und Unterzuckerungen vermieden werden. Typ-2-Diabetikern fällt zudem auf, dass das Hungergefühl bedeutend nachlässt, wenn regelmäßig gegessen wird.
Durch einen hohen pflanzlichen Anteil in der Ernährung werden alle Vitamine und Mineralstoffe aufgenommen, die der Körper braucht.
Besonders Obst und Gemüse sind reichhaltig. Milch und Milchprodukte dienen als sehr
gute Kalzium-Quelle, sowie ungezuckerte Joghurts, Käse, Gemüsesorten, wie Brokkoli, Fenchel, Lauch und Grünkohl und Mineralwasser.
Bei Diabetikern muss meist auch eine Gewichtsreduktion angestrebt werden, daher muss
auch auf den Fettgehalt der Produkte geachtet werden.
Mit zunehmendem Alter sinkt auch der Grundumsatz, daher kann eine verringerte Energieaufnahme von 1700 bis 2100 kcal pro Tag durchaus normal sein [22].
Durch Fasten können gute Ergebnisse bei übergewichtigen Patienten erzielt werden, da bereits geringer Gewichtsverlust eine Insulinresistenz verbessern und damit den Blutzuckerspiegel in eine gesundheitsförderliche Balance bringen kann.
Ein langfristiger Erfolg ist jedoch nur dann zu erzielen, wenn nach dem Fasten auf eine
vollwertige, mediterrane Kost umgestellt wird.
Vorsicht ist beim Fasten bei medikamentös oder Insulin eingestellten Personen gegeben.
Jene Diabetiker müssen vor Fastenbeginn das Insulin bzw. die Medikamente absetzen, um
eine Unterzuckerung zu vermeiden.
Bei Patienten mit absolutem Insulinmangel ist das Fasten kontraindiziert [23].
21
6. ERGEBNISSE UND DISKUSSION
6.1.
GESCHLECHTERVERTEILUNG
Die Geschlechterverteilung der gesamt befragten Probanden ist relativ ausgeglichen. Von
gesamt 65 Befragten, waren es 38 weibliche und 27 männliche Personen. Das war ein 58,5
%iger weiblicher 41,5 %iger männlicher Anteil.
Die folgende grafische Darstellung zeigt diese gleichmäßige Aufteilung sehr eindrücklich.
Abbildung 1: Verteilung der Geschlechter
22
6.2.
VERTEILUNG DER ZEITPUNKTE DER DIAGNOSESTELLUNG
Die Verteilung der Zeitpunkte der Diagnosestellung ist sehr unausgeglichen. Mit 78,5 %
Probanden, deren Diagnosestellung länger als 3 Monate zurückliegt und nur 21,5 % Probanden, deren Diagnosestellung erst vor/weniger als 3 Monaten gestellt wurde, kommt es hier zu
einem sehr starken Ungleichgewicht.
Tabelle 8: Diagnosestellung
Häufigkeit
Gültig
vor 3 Monaten/vor weniger
Prozent
Gültige Pro-
Kumulierte
zente
Prozente
14
21,5
21,5
21,5
vor länger als 3 Monaten
51
78,5
78,5
100,0
Gesamt
65
100,0
100,0
als 3 Monaten
Abbildung 2: Verteilung der Zeitpunkte der Diagnosestellung
23
6.3.
VERTEILUNG DER BMI-WERTE
Dieses Diagramm bestärkt das Wissen, dass Diabetes mellitus Typ 2 und Übergewicht in
den überwiegenden Fällen Hand in Hand gehen. 43,1 % der Probanden sind übergewichtig
und 21,5 % leiden an Adipositas Grad I (BMI zwischen 30 und 34,9 kg/m2).
Im Vergleich dazu sind nur 3,1 % untergewichtig (BMI unter 18,5 kg/m2) und nur 10,8 %
normalgewichtig. Das Diagramm zeigt die Notwendigkeit von Diät- und Ernährungsintervention auf.
Tabelle 9: BMI-Auswertung
Häufigkeit
Gültig
Prozent
Gültige Prozen-
Kumulierte Pro-
te
zente
Untergewicht
2
3,1
3,1
3,1
Normalgewicht
7
10,8
10,8
13,8
Übergewicht/Prä-Adipositas
28
43,1
43,1
56,9
Adipositas Grad I
14
21,5
21,5
78,5
Adipositas Grad II
11
16,9
16,9
95,4
Adipostias Grad III
3
4,6
4,6
100,0
65
100,0
100,0
Gesamt
Abbildung 3: Verteilung der BMI-Werte
24
6.4.
VERTEILUNG DER AUSBILDUNGSGRADE
Die Verteilung der Ausbildungsgrade zeigt, dass der Großteil der Patienten die Pflichtschule mit oder ohne Lehrabschluss abgeschlossen hat. Nur eine sehr kleine Minderheit von 4,6 %,
von den Probanden, die sich bereit erklärt haben, einen Fragebogen auszufüllen, hat studiert
und eine Universität besucht.
Tabelle 10: Ausbildung
Häufigkeit
Gültig
Pflichtschule ohne Lehrab-
Prozent
Gültige Prozen-
Kumulierte Pro-
te
zente
17
26,2
26,2
26,2
23
35,4
35,4
61,5
Fachschule
9
13,8
13,8
75,4
AHS/BHS
5
7,7
7,7
83,1
8
12,3
12,3
95,4
3
4,6
4,6
100,0
65
100,0
100,0
schluss
Pflichtschule mit Lehrabschluss
berufsbildende Akademien
(HTL, HAK, ...)
Universität
Gesamt
Abbildung 4: Verteilung der Ausbildungsgrade
25
6.5. VERTEILUNG DER MEHRFACHANTWORTEN ZUR HEILBARKEIT VON
DIABETES
Zur Fragestellung „Sind Sie der Meinung, dass Sie mit einer gesünderen Lebensweise (abwechslungsreiche Ernährung und mehr Bewegung) Ihre Erkrankung Typ 2 Diabetes verbessern und/oder heilen können“, waren 35,5 % der Befragten der Meinung, dass man Diabetes
mellitus Typ 2 verbessern, aber nicht heilen kann.
28,9 % waren der Meinung, dass Typ 2- Diabetes verbesserbar und auch heilbar ist und nur
11,8 % waren der Meinung, dass eine Heilung nur durch medikamentöse Therapie möglich
ist.
Tabelle 11: Auswertung der Fragestellung, ob Diabetes heilbar ist
Fallzusammenfassung
Fälle
Gültig
N
$Heilbarkeit
a
Fehlend
Prozent
64
98,5%
N
Gesamt
Prozent
1
1,5%
N
Prozent
65
100,0%
a. Gruppe
Tabelle 12: Häufigkeitsverteilung zur Fragestellung der Heilbarkeit
Häufigkeiten von $Heilbarkeit
Antworten
N
Heilbarkeit
a
Fälle
LebensweiseBeides
22
28,9%
34,4%
LebensweiseVerbessern
27
35,5%
42,2%
9
11,8%
14,1%
18
23,7%
28,1%
76
100,0%
118,8%
LebensweiseNeinNurMedikamente
LebensweiseErnBeweDM
Gesamt
Prozent
Prozent der
a. Dichotomie-Gruppe tabellarisch dargestellt bei Wert 1.
26
6.6.
VERTEILUNG DER MEHRFACHANTWORTEN ZU DEN WISSENSMEDIEN
Zur Fragestellung „Wodurch konnten Sie sich Ihr Wissen über „gesunde Ernährung“ aneignen“, waren mehrere Antworten gleichzeitig möglich.
Ärzte/innen, Diabetesschulung und Ernährungsberater/innen waren hierbei die am häufigsten vorkommenden Wissensmedien, die zum Ernährungswissen beitrugen.
„Gar nicht – ich weiß viel zu wenig über gesunde Ernährung“, gab nur ein Befragter an.
Auch private Medien im „Heimstudium“, wie Bücher und Freunde kamen eher seltener als
Wissensquellen vor.
Demnach kann darauf geschlossen werden, dass für den Großteil der Befragten die Beratung und Aufklärung eine notwendige Maßnahme ist, um eine bessere und gesündere Ernährungs- und Bewegungsgewohnheit zu erlernen, zu verstehen und langfristig auch umzusetzen.
Tabelle 13: Auswertung der Frage über die Informationsquelle vom Ernährungswissen
Fallzusammenfassung
Fälle
Gültig
N
$Wissensmedien
a
Fehlend
Prozent
65
N
100,0%
Gesamt
Prozent
0
0,0%
N
Prozent
65
100,0%
a. Dichotomie-Gruppe tabellarisch dargestellt bei Wert 1.
Tabelle 14: Verteilung zur Auswertung über die Informationsquelle vom Ernährungswissen
Häufigkeiten von $Wissensmedien
Antworten
N
Wissensmedien
a
Prozent der
Prozent
Fälle
Wissensmedium
25
18,7%
38,5%
WissensmediumBücher
11
8,2%
16,9%
WissensmediumBerater
26
19,4%
40,0%
WissensmediumÄrzte
32
23,9%
49,2%
WissensmediumFreunde
9
6,7%
13,8%
WissensmediumSchulung
30
22,4%
46,2%
1
0,7%
1,5%
134
100,0%
206,2%
WissensmediumKein
Gesamt
a. Dichotomie-Gruppe tabellarisch dargestellt bei Wert 1.
27
6.7. VERTEILUNG DER SELBSTEINSCHÄTZUNG DES EIGENEN ERNÄHRUNGSWISSENS
Abbildung 5 zeigt die Selbsteinschätzung des eigenen Ernährungswissens. Die darauffolgende Grafik zeigt hingegen das tatsächliche Ernährungswissen.
Ermittelt wurde das tatsächliche Ernährungswissen durch die Befragung der Patienten mittels Fragebogen. Im Anschluss daran wurden die Fragebögen nach Schulnotensystem ausgewertet. Die höchste zu erreichende Punkteanzahl waren 48 Punkte. Falschantworten wurden
nicht als Minuspunkte gerechnet, sondern nur die richtigen Antworten mit einem Punkt bewertet und am Ende die Punkte-Summe gebildet:
0 – 23 Punkte
Nicht genügend
24 – 29 Punkte
Genügend
30 – 34 Punkte
Befriedigend
35 – 39 Punkte
Gut
40 – 48 Punkte
Sehr gut
Wenn man die beiden folgenden Diagramme „Selbsteinschätzung des Ernährungswissens“,
sowie „tatsächliches Ernährungswissen“ vergleicht, kann man feststellen, dass das eigene
Ernährungswissen viel besser eingeschätzt wird, als das tatsächliche Wissen ist. Nur 3,1 %
haben sich selbst mit einem „Nicht genügend“ beurteilt, jedoch haben tatsächlich 27,7 % mit
einem „Nicht genügend“ abgeschnitten.
Allerdings haben sich 46,2 % mit einem „Gut“ beurteilt, was auch im tatsächlichen Ernährungswissen mit 26,2 % sehr häufig erreicht wurde.
Insgesamt kann man sagen, dass „Gut“ und „Nicht genügend“ die am häufigsten vorgekommenen Noten im tatsächlichen Ernährungswissen waren, die Verteilung auf „Sehr gut“,
„Befriedigend“ und „Genügend“ war relativ ausgewogen.
n=63
2 keine Angabe
MW=2,38 (Siehe nachfolgende Tabelle 15)
28
Tabelle 15: Selbsteinschätzung Ernährungswissen
Häufigkeit
Gültig
Sehr gut
Fehlend
Prozent
Gültige Pro-
Kumulierte
zente
Prozente
7
10,8
11,1
11,1
Gut
30
46,2
47,6
58,7
Befriedigend
23
35,4
36,5
95,2
Genügend
1
1,5
1,6
96,8
Nicht genügend
2
3,1
3,2
100,0
Gesamt
63
96,9
100,0
System
2
3,1
65
100,0
Gesamt
n=65
MW=3,18
Tabelle 16: tatsächliches Ernährungswissen
Häufigkeit
Gültig
Sehr Gut
Prozent
Gültige Prozen-
Kumulierte Pro-
te
zente
9
13,8
13,8
13,8
Gut
17
26,2
26,2
40,0
Befriedigend
10
15,4
15,4
55,4
Genügend
11
16,9
16,9
72,3
Nicht genügend
18
27,7
27,7
100,0
Gesamt
65
100,0
100,0
29
Abbildung 5: Verteilung der Selbsteinschätzung des eigenen Ernährungswissens
Abbildung 6: Verteilung des tatsächlichen Ernährungswissens
30
6.8. VERTEILUNG DER ZUFRIEDENHEIT MIT DER ERNÄHRUNGSAUFKLÄRUNG
Betreffend der Frage „Wie gut wurden Sie seit Ihrer Diagnosestellung Diabetes zum Thema gesunde Ernährung informiert und aufgeklärt“, kann positiv festgestellt werden, dass
mehr als die Hälfte der Probanden mit 53,8 % zufrieden mit der Aufklärung ist und die Note
„Gut“ vergab und 29,2 % sehr zufrieden mit der Aufklärung sind und die Note „Sehr gut“
ankreuzten. Allerdings sind auch 7,7 % der Patienten mit der bisherigen Aufklärung gar nicht
zufrieden, was zur weiteren Verbesserung der Aufklärung und Beratung Anlass gibt.
n=62
3 keine Angabe
MW=1,98 (also zwischen Sehr gut und gut)
Tabelle 17: Auswertung der Ernährungsaufklärung
Ernährungsaufklärung
Häufigkeit
Gültig
Fehlend
Gesamt
Prozent
Gültige Pro-
Kumulierte
zente
Prozente
Sehr gut
19
29,2
30,6
30,6
Gut
35
53,8
56,5
87,1
Kaum
3
4,6
4,8
91,9
Gar nicht
5
7,7
8,1
100,0
Gesamt
62
95,4
100,0
System
3
4,6
65
100,0
Abbildung 7: Verteilung Zufriedenheit mit der bisherigen Ernährungsaufklärung
31
6.9.
HAUPTHYPOTHESE 1
„Haben Patienten mit einer Diagnosestellung DM 2 vor länger als 3 Monaten ein besseres
Ernährungswissen als jene mit einer Diagnosestellung vor maximal/weniger als 3 Monaten?“
Wie man in Abbildung 8 gut erkennen kann, ist bei der Note „Sehr gut“, sowie auch bei
den Noten „Gut“ und „Befriedigend“ der Anteil der Patienten mit einer Diagnosestellung vor
länger als 3 Monaten höher.
Die Fragestellung, ob sich das Ernährungswissen im Laufe der Therapie verbessert, wäre
hier also mit JA zu beantworten.
Allerdings ist der Patientenanteil mit einer Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten bei
den Noten „Genügend“ und „Nicht genügend“ signifikant erhöht.
51 von den 65 befragten Patienten haben schon länger als 3 Monate die Diagnosestellung
und nur 14 Patienten vor weniger als 3 Monaten.
Dadurch ergibt sich ein Ungleichgewicht, weshalb die Daten hier als zu wenig aussagekräftig zu bewerten sind [24].
Die Tabelle „Gruppenstatistiken“ sagt aus, dass von 14 Befragten mit der Diagnosestellung
vor/weniger als 3 Monaten die durchschnittliche Note ein „Befriedigend“ mit der Tendenz
gegen „Genügend“ (MW 3,64) war.
Ebenso bei der Gruppe der Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten. Hier ist die Durchschnittsnote von 51 Befragten ebenfalls ein „Befriedigend“, allerdings mit einer Tendenz zu
einem besseren „Befriedigend“ (MW 3,06).
32
Tabelle 18: durchschnittlich erreichte Noten des Ernährungswissen bezogen auf den Zeitpunkt der Diagnosestellung
Gruppenstatistiken
Standardfehler
Diagnosestellung
Gesamtnote
vor 3 Monaten/vor weniger
als 3 Monaten
vor länger als 3 Monaten
N
Mittelwert
Standardab-
des Mittelwer-
weichung
tes
14
3,64
1,447
,387
51
3,06
1,434
,201
Der T-Test wurde durchgeführt, um die Hypothese zu überprüfen, „Das Ernährungswissen
ist bei einer Diagnosestellung vor längstens 3 Monaten gleich, wie bei jenen mit einer Diagnosestellung länger als vor 3 Monaten“.
Also:
H0= Das Ernährungswissen ist bei einer Diagnosestellung vor längstens 3 Monaten gleich,
wie bei jenen mit einer Diagnosestellung länger als vor 3 Monaten.
H1= Das Ernährungswissen ist unterschiedlich/besser.
In der Spalte Sig. (2-seitig) in Tabelle 19 sehen wir die Irrtumswahrscheinlichkeit. Als
Faustregel gilt hier, dass bei einem Wert bis zu 5 % die Nullhypothese abgelehnt wird, also
nicht wahr ist.
In unserem Fall beträgt die Irrtumswahrscheinlichkeit 18,3 %, somit ist H0 wahr.
Demnach gibt es keinen Unterschied im Ernährungswissen zwischen den beiden Diagnosestellungs-Zeitpunkten.
33
Tabelle 19: t-Test für den Zusammenhang zwischen den Ernährungswissen und dem Zeitpunkt der Diagnose
Test bei unabhängigen Stichproben
Levene-Test der
Varianzgleichheit
T-Test für die Mittelwertgleichheit
95% Konfidenzin-
Sig.
Signifi-
Gesamtnote
Varianzen
sind gleich
F
kanz
T
,123
,727
1,347 63
Varianzen
sind nicht
gleich
1,340
df
20,56
8
(2-
Mittle-
Standard-
tervall der Diffe-
sei-
re Dif-
fehler der
renz
tig)
ferenz
Differenz
Untere
Obere
,183
,584
,433
-,282
1,450
,195
,584
,436
-,323
1,491
Abbildung 8: Zusammenhang Zeitpunkt der Diagnosestellung und Ernährungswissen
34
6.10. NEBENHYPOTHESE 1
„Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ausbildungsgrad und Ernährungswissen?“
Wenn man sich hier die markanten gelben und auch die violetten Balken ansieht („Nicht
genügend“ und „Genügend“), sieht man, dass die Höhe der Balken nach rechts, also in Richtung ansteigendem Ausbildungsgrad abnimmt.
Man kann das also als „weniger Nichtgenügend mit steigendem Ausbildungsgrad“ interpretieren. Umgekehrt kann man sehen, dass die blauen Balken („Sehr gut“) nach rechts, also
mit steigendem Ausbildungsgrad zunehmen, dass es also zu „zunehmenden Sehr gut mit steigendem Ausbildungsgrad kommt.“
Die meisten „Sehr gut“ sind im Ausbildungsniveau „Universität“ zu finden, die meisten
„Nicht genügend“ treten bei der Ausbildung „Pflichtschule ohne Lehrabschluss“ auf. Somit
kann die vorangegangene Annahme, dass das Ernährungswissen mit dem Grad der Ausbildung zusammenhängt, bestätigt werden.
Patienten mit einem höheren Ausbildungsgrad haben ein besseres Fachwissen, als jene mit
einer weniger lang andauernden Schul- und Studienzeit.
Allerdings muss auch hier wieder erwähnt werden, dass das „Grad der Ausbildung“ sehr
unterschiedlich war. Das heißt, dass nur sehr wenige Patienten Universitätsabgänger waren
und der überwiegende Großteil Pflichtschüler/in mit Lehrabschluss war, weshalb auch hier
die größte Anzahl an Nennungen zu finden ist. Die Auswertung kann nicht als „gut aussagekräftig“ angesehen werden.
Der Chi-Quadrat-Test untersucht nun, ob die Abweichungen zwischen den beobachteten
und den erwarteten Häufigkeiten so groß sind, dass angenommen werden kann, sie seien nicht
durch zufällige Schwankungen entstanden, sondern auf entsprechend unterschiedliche Häufigkeiten des Ernährungswissens in der Grundgesamtheit zurückzuführen. Der zentrale Wert
bei den Ergebnissen des Chi-Quadrat-Tests ist die Asymptotische Signifikanz, die in dem Fall
0,000 beträgt. Dieser Wert ist die Irrtumswahrscheinlichkeit, die mit einem Zurückweisen der
Nullhypothese verbunden ist. Für den vorliegenden Fall gilt also: Weist man die Nullhypothese zurück, begeht man mit einer Wahrscheinlichkeit von 0 % einen Irrtum. Somit wird die
Nullhypothese zurückgewiesen und H1 angenommen [24].
H0 = Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Ausbildungsgrad und Ernährungswissen
H1: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Ausbildungsgrad und Ernährungswissen.
Demnach gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsgrad und dem Ernährungswissen.
35
Tabelle 20: Auswertung zum Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsgrad und dem Ernährungswissen
Verarbeitete Fälle
Fälle
Gültig
N
Ausbildung * Gesamtnote
Fehlend
Prozent
65
N
100,0%
Gesamt
Prozent
0
N
0,0%
Tabelle
21:
Ergeb-
Prozent
65
100,0%
nis des Qui-Quadrat-Test für den Zusammenhang zwischen Ausbildungsgrad und Ernährungswissen
Asymptotische
Signifikanz (2Wert
Chi-Quadrat nach Pearson
Zusammenhang linear-mitlinear
seitig)
20
,000
49,762
20
,000
17,255
1
,000
55,258
Likelihood-Quotient
Anzahl der gültigen Fälle
a.
df
a
65
28 Zellen (93,3%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die
minimale erwartete Häufigkeit ist ,42.
Tabelle 22: Kreuztabelle für den Zusammenhang zwischen Ausbildung und Gesamtnote
Ausbildung * Gesamtnote Kreuztabelle
Anzahl
Gesamtnote
Sehr
Gut
Ausbildung
Pflichtschule ohne
Gut
Befriedigend
Genügend
Nicht genü-
Ge-
gend
samt
0
3
1
2
11
17
1
6
6
6
4
23
Fachschule
2
3
1
1
2
9
AHS/BHS
3
0
0
1
1
5
0
5
2
1
0
8
3
0
0
0
0
3
9
17
10
11
18
65
Lehrabschluss
Pflichtschule mit
Lehrabschluss
berufsbildende Akademien (HTL, HAK,
...)
Universität
Gesamt
36
Abbildung 9: Zusammenhang Ausbildungsgrad und Ernährungswissen
37
6.11. NEBENHYPOTHESE 2
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit?“
Wenn man sich die markanten, grünen und grauen Balken ansieht, die ein gutes und befriedigendes Ernährungswissen darstellen, erkennt man, dass das Ernährungswissen von „täglich
Bewegung“ zu „weniger oft als 2x/Monat Bewegung“ stetig abnimmt.
Probanden, die ein ungenügendes Ernährungswissen mit der Note „Nicht genügend“ haben, kommen nur im Bewegungsbereich „Weniger oft als 2x/Woche „ vor.
Nach dieser Auswertung kann man einen sehr klaren Zusammenhang zwischen dem Bewegungsverhalten mit mehr Sport und einem guten Ernährungswissen feststellen.
Demnach setzen die Probanden mit einem besseren theoretischen Ernährungswissen, die
notwendige Therapiemaßnahme „Bewegung“ auch in der Praxis um, während die Probanden
mit einem weniger guten theoretischen Wissen diese Maßnahme vernachlässigen oder gar
nicht umsetzen. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass zum Beispiel das Alter hier einen
starken Einfluss nehmen kann. Um diesen Einfluss genauer untersuchen und auswerten zu
können, müsste hier eine multivariate Statistik angewendet werden.
H0 = Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit
H1 = Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit
Bei einer asymptotischen Signifikanz von 0,512 nach Pearson, also einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 51 % wird H0 nicht zurückgewiesen.
Im untersuchten Kollektiv gibt es keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen
Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit.
Tabelle 23: Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und Bewegungshäufigkeit
Verarbeitete Fälle
Fälle
Gültig
N
Bewegung * Gesamtnote
Fehlend
Prozent
64
98,5%
N
Gesamt
Prozent
1
1,5%
N
Prozent
65
100,0%
38
Tabelle 24: Kreuztabelle für den Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit
Bewegung * Gesamtnote Kreuztabelle
Anzahl
Gesamtnote
Nicht genüSehr Gut
Bewegung
Gut
Befriedigend
Genügend
gend
Gesamt
täglich
4
8
4
3
9
28
1-3x/Woche
2
3
4
5
4
18
4-6x/Woche
2
5
0
1
0
8
2x/Monat
0
0
1
1
1
3
weniger oft
1
1
1
1
3
7
9
17
10
11
17
64
Gesamt
Tabelle 25: Chi-Quadrat-Test zur Auswertung von Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit
Chi-Quadrat-Tests
Asymptotische
Signifikanz (2Wert
Chi-Quadrat nach Pearson
df
16
,512
18,252
16
,309
,067
1
,796
15,180
Likelihood-Quotient
Zusammenhang linear-mitlinear
Anzahl der gültigen Fälle
seitig)
a
64
a. 23 Zellen (92,0%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist ,42.
Abbildung 10: Zusammenhang zwischen Bewegung und Ernährungswissen
39
6.12. NEBENHYPOTHESE 3
„Ist der BMI bei einer Diagnosestellung kürzer/gleich 3 Monaten höher als bei einer Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten?“
Man kann an der nachfolgenden Auswertung mit Hilfe eines Boxplot in Abbildung 11
kaum eine Veränderung des BMI-Mittelwertes im Laufe der Erkrankung und Therapie
erkennen.
Die Maximal- und Minimalwerte bei einer Diagnosestellung „vor länger als 3 Monaten“
streuen auch viel stärker. Hier muss man noch einmal auf das starke Ungleichgewicht bei der
Probandenverteilung auf beide Diagnosestellungszeiträume hinweisen (siehe Abbildung 2).
Statistische Test-Durchführung eines T-Testes:
H0 = Der BMI verändert sich nicht, ist also bei einer Diagnosestellung vor/kürzer als 3
Monaten und länger als 3 Monaten gleich.
H1 = Der BMI verändert sich, ist also bei einer Diagnosestellung vor/kürzer als 3 Monaten
und länger als 3 Monaten unterschiedlich.
Die Irrtumswahrscheinlichkeit liegt bei 0,898, also bei 89 %, somit wird H0 angenommen.
Demnach gibt es keinen oder keinen signifikanten Unterschied des BMI´s zwischen einer
Diagnosestellung vor/kürzer als 3 Monaten und einer Diagnosestellung vor länger als 3
Monaten.
Tabelle 26: Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Diagnosestellung und dem BMI
Gruppenstatistiken
Standardfehler
Diagnosestellung
bmi_berechnet
vor 3 Monaten/vor weniger
als 3 Monaten
vor länger als 3 Monaten
N
Mittelwert
Standardab-
des Mittelwer-
weichung
tes
14
29,7861
4,83773
1,29294
51
30,0152
6,11194
,85584
Tabelle 27: t-Test für den Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Diagnosestellung und dem BMI
Test bei unabhängigen Stichproben
40
Levene-Test
der Varianzgleichheit
T-Test für die Mittelwertgleichheit
Sig.
SigniF
bmi_bere
Varianzen
chnet
sind gleich
2,360
fikanz
,130
T
-,129
df
63
Stan-
95% Konfidenzin-
dardfeh-
tervall der Differenz
(2-
Mittlere
ler der
sei-
Diffe-
Diffe-
tig)
renz
renz
Untere
Obere
,898
-,22912
1,77162 -3,76942
3,31118
,884
-,22912
1,55053 -3,41865
2,96041
Varianzen
sind nicht
gleich
-,148
25,61
0
41
Abbildung 11: Zusammenhang zwischen Zeitpunkt der Diagnosestellung und BMI
42
6.13. NEBENHYPOTHESE 4
„Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und BMI?“
Wenn man wieder die markanten gelben und violetten Balken, also die „Nicht genügend“
und „Genügend“ betrachtet, stellt man fest, dass es bei unter- und normalgewichtigen Probanden keine oder weniger „Nicht genügend“ und „Genügend“ gibt, als bei den Übergewichtigen
und Adipösen.
Wenn man sich allerdings die Verteilung der blauen und grünen Balken ansieht, also die
Noten „Sehr gut“ und „Gut“, stellt man fest, dass die Aufteilung hier ähnlich ist. Also die
Mehrzahl sich im übergewichtigen und adipösen Teil befindet.
Dabei muss auf die die Ungleich-Gewichtung zwischen den Probanden mit Normal- und
Untergewicht und jenen mit Übergewicht und Adipositas hingewiesen werden (siehe Abbildung 3 Verteilung der BMI-Werte). Es ist also der Großteil übergewichtig, was nur eine begrenzte Aussagekraft zulässt.
Um eine klare Aussagekraft treffen zu können, wurde deshalb der Chi-Quadrat-Test
durchgeführt:
H0 = Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und BMI.
H1 = Es gibt einen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und BMI
Die asymptotische Signifikanz nach Pearson zeigt einen Wert von 0,716, also eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 71 %, weshalb man die Nullhypothese nicht zurückweisen wird.
Demnach gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen der Patienten und
dem BMI.
Tabelle 28: Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und dem BMI
Verarbeitete Fälle
Fälle
Gültig
N
BMI_Auswertung * Gesamtnote
Fehlend
Prozent
65
100,0%
N
Gesamt
Prozent
0
0,0%
N
Prozent
65
100,0%
43
Tabelle 29: Kreuztabelle zur Auswertung der Gesamtnote und dem BMI
BMI_Auswertung * Gesamtnote Kreuztabelle
Anzahl
Gesamtnote
Sehr
Gut
Nicht geGut
Befriedigend
Genügend
nügend
Gesamt
BMI_Ausw
Untergewicht
1
1
0
0
0
2
ertung
Normalgewicht
1
2
1
1
2
7
5
7
5
4
7
28
Adipositas Grad I
2
4
2
4
2
14
Adipositas Grad II
0
3
2
2
4
11
Adipostias Grad III
0
0
0
0
3
3
9
17
10
11
18
65
Übergewicht/PräAdipositas
Gesamt
Tabelle 30: Chi-Quadrat-Test zur Auswertung zwischen Gesamtnote und BMI
Chi-Quadrat-Tests
Asymptotische
Signifikanz (2Wert
Chi-Quadrat nach Pearson
df
a
20
,716
17,702
20
,607
5,492
1
,019
16,017
Likelihood-Quotient
Zusammenhang linear-mitlinear
Anzahl der gültigen Fälle
seitig)
65
a. 28 Zellen (93,3%) haben eine erwartete Häufigkeit kleiner 5. Die minimale erwartete Häufigkeit ist ,28.
44
Abbildung 12: Zusammenhang Ernährungswissen und BMI
45
7. ZUSAMMENFASSUNG
Insgesamt ist die Befragung an sich gut verlaufen und der Großteil der Patienten war bereit, sich die Wartezeit auf der Ambulanz durch die Beantwortung des Fragebogens zu verkürzen.
Der Großteil der Diabetiker im Zeitraum der Befragung waren Patienten, deren Diagnosestellung schon länger als 3 Monate zurückliegt.
Daher gibt es ein sehr großes Ungleichgewicht zwischen den beiden Gruppen „Diagnosestellung vor/weniger als 3 Monaten“ bzw. „Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten“.
Die Auswertung der Hauptfrage, „Haben Patienten mit einer Diagnosestellung DM2 vor
länger als 3 Monaten ein besseres Ernährungswissen als jene mit einer Diagnosestellung vor
maximal/weniger als 3 Monaten“, lässt aus diesem Grund nur wenig Aussagekraft zu, weshalb der T-Test zur genaueren Abklärung durchgeführt wurde.
Dieser zeigt keinen Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und dem Zeitpunkt
der Diagnosestellung. Demnach gibt es keine Verbesserung im Laufe der Therapie.
Viele Patienten/innen waren auch Gestationsdiabetiker, die für eine Befragung zu meiner
Fragestellung nicht in Frage kamen und für eine Befragung ausschieden.
Die Auswertung der Nebenhypothese 1, „Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Ernährungswissen und dem Ausbildungsgrad“, ist klarer und eindrücklicher:
Die Note „Sehr gut“ steigt stetig mit dem steigenden Ausbildungsgrad, während die Note
„Nicht genügend“ kontinuierlich mit steigendem Ausbildungsgrad abnimmt.
Die meisten „Gut“ und „Sehr gut“ im Ernährungswissen finden sich allerdings schon auf
der zweit-niedrigsten Ausbildungsstufe „Pflichtschule mit Lehrabschluss“, was allerdings auf
ein Ungleichgewicht der Ausbildungsgrade der Probanden zurückzuführen ist.
Der Großteil der Befragten waren Pflichtschüler mit Lehrabschluss und die niedrigste Probandenanzahl fand sich bei den Universitäts-Abgängern wieder.
Hier wurde der Chi-Quadrat-Test nach Pearson angewendet, um eine genauere Aussagekraft treffen zu können. Demnach gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem
Ausbildungsgrad und dem Ernährungswissen.
Mit Auswertung der Nebenhypothese 2, „Gibt es einen Zusammenhang im Ernährungswissen und der Bewegungshäufigkeit“, konnten sehr interessante Zusammenhänge bei den 65
Probanden/innen festgestellt werden.
Es zeigte sich sehr klar, dass bei steigendem Ernährungswissen sich auch die Bewegungshäufigkeit steigerte.
46
Umgekehrt kann man auch erkennen, dass die Bewegungshäufigkeit mit abnehmendem
Ernährungswissen abnimmt.
Demnach kann man die Vermutung aufstellen, dass Diabetes Patienten mit einem guten
Ernährungswissen, sich auch der Wichtigkeit der Bewegung bewusst sind und dies auch umsetzen.
Durch den Chi-Quadat-Test nach Pearson konnte diese Annahme nicht bestätigt werden.
Mit einer 51 %igen Irrtumswahrscheinlichkeit muss die Nullhypothese angenommen werden,
die besagt, dass es keinen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und Bewegungsverhalten gibt.
Bezugnehmend auf die Nebenhypothese 3, „Ist der BMI bei einer Diagnosestellung kürzer/gleich 3 Monaten höher, als bei einer Diagnosestellung vor länger als 3 Monaten“,
ist es aus dem schon erwähnten Grund des starken Ungleichgewichtes der Probandenanzahl betreffend Diagnosezeitpunkt, schwierig, eine Aussage daraus ableiten zu können.
Man sieht eine leichte Senkung des durchschnittlichen Mittelwertes, wenn man bei der Diagnosestellungs-Zeitpunkte miteinander vergleicht, aber eben auch, dass die Werte auch viel
weiter streuen und sich der Großteil der Befragten bei der Diagnosestellung vor länger als 3
Monaten befindet.
Auch die statistische Testung mittels T-Test zeigt, dass es keinen signifikanten Unterschied
im BMI zwischen den beiden Diagnose-Zeitpunkten gibt.
Die Nebenhypothese 4, „Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und
BMI“, ist die letzte Fragestellung.
Die grafische Darstellung zeigt, dass hier die übergewichtigen Probanden von gutem bis
ungenügendem Ernährungswissen relativ gleich verteilt sind. Das heißt, dass es hier keinen
Zusammenhang zwischen dem besseren theoretischen Wissen und damit niedrigerem BMI
gibt.
Diese Ableitung bestätigt auch der Chi-Quadrat-Test, der dafür durchgeführt wurde. Mit
einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 71 % wird die Nullhypothese angenommen, dass es also
keinen Zusammenhang im Ernährungswissen und dem BMI gibt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass eine konkrete Auswahl und Anzahl der verschiedenen Patientengruppen für eine aussagekräftige Auswertung der Daten notwendig ist, was im
Befragungsdurchlauf zu wenig berücksichtigt wurde.
Dass also schon bei der Fragebogen-Erstellung, bzw. bei der Probeauswertung der ersten
10 Fragebogen im Statistikprogramm bewusst darauf geachtet werden muss, welche Gruppen
47
und anteilsmäßig welche Anzahl an Probanden notwendig sind, um eine anschließende exakte
Auswertung möglich zu machen.
48
8. EIGENSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG
„Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Bachelorarbeit selbständig verfasst und
keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet habe. Alle Stellen der Bachelorarbeit, die anderen Quellen wörtlich oder dem gleichen Sinn entsprechend übernommen wurden, sind durch Angaben der Herkunft gekennzeichnet.“
9. LITERATURVERZEICHNIS
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Braith RWS, K.J. Resistance Exercise Training - Its Role in the Prevention of
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Lübke DW, B. Diabetes Typ 2 - Rezeptklassiker für jeden Tag: TRIAS Verlag; 2012
Schmiedel V. Diabetes mellitus. E & M Ernährung und Medizin 2013; 28:78-80
Brosius F. SPSS 12. In: mitp-Verlag; 2004
10. ANHANG
10.1. FRAGEBOGEN
10.2. DIABETES SCHULUNG – „GÜNSTIGE UND UNGÜNSTIGE NAHRUNGSMITTEL“
50
Fragebogen
zur Erhebung des Ernährungswissens bei
Typ 2 Diabetes - Patienten
Allgemeines zur Person:

Geschlecht:
□ weiblich

Alter:
__________

Größe:
__________

Gewicht:
__________

Wann bekamen Sie die Diagnose „Diabetes Mellitus Typ 2“ gestellt?
□ männlich
□ vor 3 Monaten/vor weniger als 3 Monaten
□ vor länger als 3 Monaten

Höchste abgeschlossene Ausbildung?
□ Pflichtschule ohne Lehrabschluss
□ Pflichtschule mit Lehrabschluss
□ Fachschule
□ AHS/BHS
□ berufsbildende Akademien (HTL, HAK, HBLA, ect.)
□ Universität

Kann Ihrer Meinung nach eine gesunde Lebensweise (gesunde,
abwechslungsreiche Ernährung und ausreichend Bewegung) Diabetes Typ 2
verbessern und/oder heilen?
□ ja, verbessern und heilen
□ verbessern ja, aber nicht heilen
□ nein, das ist nur mit Hilfe von Medikamenten möglich
□ ich ernähre mich gesund, bewege mich auch viel und leide trotzdem an Diabetes
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
Wie würden Sie Ihr eigenes Ernährungswissen nach Schulnotensystem
beurteilen?
□ Sehr gut
□ Gut
□ Befriedigend
□ Genügend
□ Nicht Genügend

Wie gut wurden Sie seit Ihrer Diagnosestellung „Diabetes“ zum Thema
„gesunde Ernährung“ informiert und aufgeklärt?
□ Sehr gut
□ Gut
□ Kaum
□ Unzureichend
□ Gar nicht

Wodurch konnten Sie sich Ihr Wissen über „gesunde Ernährung“
aneignen?(mehrere Antworten möglich)
□ Internet
□ Ernährungsbücher
□ Ernährungsberater, Diätologe/in
□ Ärzte
□ Freunde, Bekannte
□ Diabetesschulung
□ Gar nicht. Ich weiß viel zu wenig über gesunde Ernährung.

Bewegen Sie sich regelmäßig (mindestens 30 Minuten pro Tag)?
□
□
□
□
□
täglich
1 - 3 x pro Woche
4 - 6 x pro Woche
2 x pro Monat
weniger oft
52

Falls ja, welche Bewegungsart?(mehrere Antworten möglich)
□ Alltagsbewegung (Treppen steigen, statt Lift, Gartenarbeit, mit dem Rad zur Arbeit,
Haushalt, ect.)
□ Ausdauersportart (Nordic Walken, Joggen, Rad fahren, Aquagymnastik, Zumba, ect.)
□ Krafttraining/Fitnesscenter
□ Anderes:________________________________________________________
Ernährungswissen:
1. Was versteht man unter Kohlenhydrate?
□ Das ist jene Nährstoffgruppe mit dem höchsten Energiegehalt
□ Zur Gruppe der Kohlenhydrate zählen vor allem Zucker und Stärke. Diese lassen den
Blutzucker ansteigen und eine Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse ist die
Folge, um den Blutzucker auch wieder zu senken.
□ Kohlenhydrate sind kohlehaltige Nährstoffverbindungen, die wir in Form von
Getreide, Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchtenaufnehmen.
2. Was versteht man unter Fette?
□ Fette kommen fest und flüssig vor und sind als Körperbausteine wichtig für den
Aufbau von Körperzellen und der Muskulatur.
□ Fette sind essentiell, der Körper kann sie also nicht selbst herstellen. Daher müssen
sie mit der Nahrung zugeführt werden
□ Fette haben eine ca. doppelt so hohe Energie als Kohlenhydrate und Proteine und
dienen dem Körper als wichtige Energielieferanten und als Energiespeicher
3. Was versteht man unter Proteine?
□ Proteine dienen dem Körper hauptsächlich als Baustoffe und Enzyme.
□ Proteine können vom Körper selbst hergestellt werden. Bei einer Diät kann deshalb
darauf verzichtet werden, um Gewicht zu reduzieren.
□ Proteine haben mehr Energie als Kohlenhydrate und Fette. Deshalb ist es bei einer
angestrebten Gewichtsreduktion wichtig, die Proteinzufuhr zu reduzieren.
53
4. Welcher Nährstoff liefert unserem Körper die meiste Energie?
□ Kohlenhydrate
□ Fette
□ Proteine
5. In welchen Lebensmitteln sind wenig bis keine Kohlenhydrate enthalten?(mehrere Antworten möglich)
□ Eier
□ Nudeln
□ Müsli
□ Banane
□ Feta (Käse)
□ Spinat
□ Schinken
□ Forelle
□ Blattsalat
□ Süßigkeiten
□ Fleisch
□ Karotten
6. Was versteht man unter dem glykämischen Index?
□ Der glykämische Index ist ein Maß zur Bestimmung der Wirkung eines
kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Je höher der Wert ist,
desto höher steigt der Blutzuckerspiegel an.
□ Der glykämische Index zeigt an, in welcher Menge Insulin ausgeschüttet wurde
□ Der glylämische Index gibt an, wie viele Kohlenhydrate man zu sich nehmen darf, damit der
Blutzuckerspiegel nicht ansteigt.
7. Bewerten Sie folgende Fragen mit richtig oder falsch?
Richtig

Die tägliche durchschnittliche Zufuhr von Kohlenhydraten
beträgt ca. 45 - 60 % der Tagesenergie
□
□

Coca Cola enthält sehr viel Zucker.
□
□

Haferflocken haben einen hohen glykamischen Index.
□
□

Vollkornprodukte sind Weißmehlprodukten zu bevorzugen,
weil sie sich günstiger auf den Blutzuckerspiegel auswirken.
□
□
Typ 2 Diabetes ist eine von wenigen Erkrankungen, die durch
eine veränderte Lebensweise (gesündere Ernährung und mehr
Bewegung im Alltag) positiv beeinflusst werden kann.
□
□
Typ 2 Diabetes ist nicht heilbar, aber sehr gut behandelbar, sodass
der/die Betroffene als „bedingt Gesunde/r“ ein weitestgehend
beschwerdefreies Leben führen kann.
□
□
Diabetiker dürfen KEINE Art von Zucker essen.
□
□



falsch
54

Obst enthält KEINE Kohlenhydrate.
□
□

Der tägliche Flüssigkeitsbedarf für Erwachsene liegt bei ca. 2 Liter
pro Tag.
□
□

Obst- und Fruchtsäfte enthalten KEINEN Zucker.
□
□

Alkohol sollte nur in Maßen getrunken werden (Männer: max. 0,5l
Bier oder 0,25l Wein; Frauen: max. 0,25l Bier oder 1/8l Wein).
□
□
Ein hoher Fettkonsum von gesättigten Fettsäurenerhöht das Risiko
an Diabetes Typ 2 zu erkranken
□
□
Im Ernährungsverhalten eines Typ 2Diabetikers ist es wichtig, auf
die FETTQUALITÄT zu achten: also mehrfach ungesättigte Fettsäuren bevorzugen und gesättigte Fettsäurenmeiden.
□
□
Omega-3-Fettsäuren sind in fetten Seefischen oder Leinöl enthalten
und sind wichtig in der Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen,
wie Arteriosklerose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
□
□
2 Mal pro Woche sollte Fisch auf dem Ernährungsplan stehen, um den
wichtigen Omega-3-Fettsäurenbedarf zu decken
□
□

Ballaststoffe sind nur in tierischen Lebensmitteln enthalten
□
□

Die "gesunden Fette" sind vorwiegend in pflanzlichen Produkten,
wie Olivenöl, Rapsöl, Nüsse, aber auch in Hühnerfleisch und Fisch
enthalten. Sie dienen dem Zellaufbau, der Leitfähigkeit von Nerven
und erhalten die Gesundheit des Herzens.
□
□
Fette von tierischen Produkten, wie Butter, Käse, Eigelb, Rind- und
Schweinefleisch, sowie Extrawurstsollten gemieden werden.
□
□
Kohlenhydrate, wie Vollkorn-Getreide und Vollkorn-Getreideprodukte,
Obst, Hülsenfrüchte, Mais, Kartoffeln, fettarme Milch und Milchprodukte
sollten bevorzugt werden.
□
□
Schon ein sehr geringer Umfang von täglich 30 Minuten Bewegung
und zusätzlich gesunde Ernährung kann sich positiv auf die
Erkrankung Diabetes mellitus Typ 2 auswirken.
□
□
Kohlenhydrate, wie Mehlspeisen, Weißbrot, Semmeln, Laugengebäck,
Croissants, Fruchtjoghurt, Limonaden, gezuckertes Dosenobst und
Marmelade sollten gemieden werden, da sie viel Zucker enthalten und
den Blutzuckerspiegel somit rasch ansteigen lassen.
□
□
Langsam essen und lange kauen, sich zum Essen Zeit nehmen
und genießen,trägt zu einer langfristigen Gewichtsreduktion und
erfolgreichen Ernährungsumstellung bei.
□









□
55



Nüsse sind sehr gesund und dürfen in beliebigen Mengen gegessen
werden.
□
□
Ballaststoffe sind wichtig, weil sie nicht nur die Verdauung fördern,
sondern sich auch positiv auf den Blutzuckerspiegel und die
Blutfettwerte/Cholesterinwerte auswirken können.
□
□
Ballaststoffe sind weitgehend unverdauliche Nahrungsbestandteile,
die hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln, wie Obst, Getreide,
Hülsenfrüchte, Gemüse und in geringen Mengen in Milch
vorkommen.
□
□
Die günstigen Nahrungsmittel für Diabetiker sollten auf 5 – 6 Mahlzeiten
verteilt werden: 3 Hauptmahlzeiten und 2 – 3 Zwischenmahlzeiten in
Form von Obst, Joghurt, Gemüse, zuckerfreie Kompotte/Puddings.
□
□
8. Beurteilen Sie folgende Lebensmittel: Ballaststoffe enthalten oder nicht?
Ja
Nein
Käse
□
□
Roggen-Vollkornmehl
□
□
Obst
□
□
Reis
□
□
Gemüse
□
□
Fleisch
□
□
Fisch
□
□
Hülsenfrüchte
□
□
Butter
□
□
9. Eine bewusste Steigerung von sportlichen Aktivitäten, wie zum Beispiel
spazieren gehen, walken, Aquafitness, Power Plate oder auch vermehrt Treppen steigen, anstatt den Lift zu benützen, mit dem Rad, anstatt öffentlichen
Verkehrsmitteln zu fahren, ect. ist für eine langfristige Gewichtsreduktion und
Verbesserung des Diabetes notwendig.
□ richtig
□ falsch
Vielen Dank für Ihre Zeit und Mühe!
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Zuckerfreie fettarme Kost (Gestationsdiabetes)
Günstige Nahrungsmittel 
Brot- und Backwaren:
Vollkorn- und Schrotbrote – am besten grobkörnig, Schwarzbrot mit Sauerteig wie Bauernbrote oder
dunkle Mischbrote, Pumpernickel
Tipp: je schwerer das Brot, umso günstiger für den Blutzucker
Nährmittel:
Teigwaren aus Hartweizengrieß, Vollkornteigwaren, „Ebly“-Weizen, Langkornreis, Vollkornreis,
Wildreis, Polenta, Knödel, Nockerl – jeweils ohne Fettbeigabe; alle Arten von Getreide wie: Hirse,
Weizen, Roggen, Hafer, etc., jeweils auch als Flocken, Vollkorngrieß, ungezuckerte Müsliflocken
Kartoffeln:
In jeder fettarmen Zubereitung, wie Salz- oder Petersilkartoffeln, Kartoffelknödel, in der Schale gekochte Kartoffeln, Kartoffelsalat mit wenig Öl
Gemüse, Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen), Pilze, Sprossen:
Jede Art und jede Menge (Blatt-, Paradeiser-, Gurken-, Karottensalat etc.) mit max. 1 TL Öl/Portion
Obst:
3 Portionen über den Tag verteilt: Äpfel, Birnen, Kiwi, Zitrusfrüchte, Kleine Banane, Pfirsich, Nektarinen, Marillen, alle Arten von Beeren und Melonen, Milch- und Milchprodukte, Vollmilch für Kaffee,
Sauermilch, Acidophilus Milch, Kefir, Joghurt 1 %, bevorzugt Magermilch, -joghurt, Butter- milch,
Diätfruchtjoghurt (Vitalinea, NÖM Fastenjoghurt, Schärdinger Frühstücksjoghurt, Obstgarten, Diät,
Dany & Sahne Diät etc.)
Zum Süßen:
Alle Arten von künstlichen Süßstoffen: flüssig, als Tabletten oder in Streuform
Getränke:
2 Liter an Leitungs-, Soda-, Minteralwasser, Soda-Zitrone, Früchte-, Kräuter-, Schwarzer Tee; Kaffee,
Diät- oder Light Limonaden wie zB Almdudler light, Gröbi, Schartner Diät, Sprite Zero, Coca Cola
light (Koffein!)
Fleisch, Geflügel:
Max. 10 – 12 dag mageres Rind-, Kalb-, Schweinefleisch, Wild, Hase, Huhn, Pute (jeweils ohne Haut)
3 x pro Woche; Zubereitung: gekocht, gegrillt, gebraten, im Rohr gebraten, in Folie gegart, gedünstet.
Fisch:
Magerer Fisch wie zB Scholle, Kabeljau, Seelachs, Seezunge, Forelle, Zander, jeweils Natur, gebraten, gedünstet, gegrillt oder gekocht; Thunfisch in Wasser oder Gemüse, Aal, Sardinen, Makrele,
Hering, Russen oder alle anderen Fischkonserven sind wichtige Quellen für Omega-3-Fettsäuren.
Wurstwaren, Pasteten etc.:
Gekochte® Schinken und Wurstwaren: Krakauer, Schinkenwurst, Putenwurst, magerer Schinken von
Schwein-, Rind- oder Pute; Kalbfleisch- oder Putenpastete, „Light Pasteten“, …
Käse, Topfen, Eier etc.:
Käse bis inkl. 35 % F.i.T., Topfen mager 10 % oder 20 % Fett und alle anderen Frischkäse bis 20 %
Fett, Hüttenkäse; (gekochtes Ei, Spiegelei fettarm zubereitet – max. 2 Stück pro Woche)
Streich – und Kochfett:
Diätmargarine (ca. 1 EL pro Tag) wie Becel, Becel pro aktiv oder andere Pflanzenmargarinen (bei
Übergewicht zur Gänze einsparen) und alle Arten von Ölen (1 – 2 EL als Kochfett für alle Gerichte!)
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Ungünstige Nahrungsmittel 
Zucker und Zuckerwaren:
Alle Arten wie Kristall-, Würfel-, Staub-, Vanillezucker, Vollzucker, Rohrzucker, brauner
Zucker, Diabetikerhonig, Honig, Ahornsirup, Fruchtzucker, Sorbit (=Diabetikerzucker, Zuckeraustauschstoff)
Nahrungsmittel, die Zucker in reiner Form enthalten:
Zuckerl, saure Drops, Kaugummi, Gelee, kandierte Früchte, Marmeladen, Schokolade,
Nougat, Konfekt, Marzipan, Trüffel, etc. (auch Diab. Schokoladen, Diab. Konfekt, …)
Weißbrot und –gebäck:
Weißbrot, Sandwich, Toastbrot, Semmeln, Mohnstriezeln, Salzstangerl, Laugengebäck wie
Laugenbrezeln, türkisches Fladenbrot, Baguette, Ciabatta, Kipferln, Striezel, Croissant, Butterkipferl, …Speisen, die mit Zucker zubereitet werden: Alle Arten von Mehlspeisen (Apfel-,
Topfenstrudel, Aufläufe, Schmarrn etc.)
Kuchen, Torten Kekse, Waffeln, Schnitten (auch Diab. Kekse, Diab. Schnitten, …). Eis, Cremen, Pudding, Fruchtjoghurt, Topfenfruchtcremen, Frappeé, Obstkonserven, Zuckerhaltige
Getränke: Dunkles und alkoholfreies Bier, Liköre, Dessert- und Fruchtweine, Süßweine,
Sturm, Punsch, Bowle, Aperitifs, Magenbitter, Cocktails, halbsüßer und süßer Sekt
Obst und Gemüse:
Weintrauben, Kirschen, Weichseln, Zwetschken; Mais
Fleisch, Geflügel, Fisch:
Alle Sorten von fettem und durchz9ogenem Fleisch, Lamm, Gans, Ente; sichtbare Fettränder
wegschneiden; Nicht Panieren, Zubereitungen nach pariser oder serbischer Art meiden; KEIN
rohes Fleisch (Beef Tartare), halb durchgegarte Zubereitungsvarianten (bloody oder medium)
Wurstwaren, Pasteten etc.:
Salami, Kantwurst, Wiener, polnische, Blutwurst, Käsewurst, Debreziner, Bratwurst, Burenwurst, Knacker, Extrawurst, Kreiner, Mortadella, Mettwurst und alle anderen fetten Wurstsorten, Speck, KEINE Rohwürste oder geräucherte, luftgetrocknete Wurstwaren oder Speck!
Käse, Topfen, Eier etc.:
Käse über 35 % F.i.T., Topfen über 20 % Fett, Gervais, Obers, Rahm, Creme fraiche,
Mascarpone, Eierspeise, Ham & Eggs; KEINE weichen Eier oder Speisen mit rohen Eiern
(wie Tiramisu)
Streich- und Kochfett:
Butter, Milchmargarinen, Schmalz, Butterschmalz, Kokosfett, Frittierfett
Nüsse, Oliven, Avocado in großen Mengen ungünstig; Salzgebäck
Fast Food:
Vom Würstelstand, Mc Donalds, Burger King, Kebabstand, Pizza, …
Die günstigen Nahrungsmittel sollten auf 5 – 6 Mahlzeiten verteilt werden, das heißt:
3 Hauptmahlzeiten, Vormittags-, Nachmittagsjause und ev. Spätmahlzeit.
Für die Jausen empfiehlt sich: 1 – 2 Stk. Obst oder ¼ l mageres Milchprodukt oder Brot bzw.
Gebäck mit wenig magerem Belag + Gemüse, zuckerfreie Kompotte oder zuckerfreie Pudding
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