Fachhochschule Frankfurt FB 2: Bioverfahrenstechnik Versuch ET 1: Kalibrierung Inhaltsverzeichnis 1. AUFGABE 4.1 Schaltbild 4.2 Geräte 2. GRÖSSEN, EINHEITEN UND INDICES 5. VERSUCHSPROTOKOLL 3. GRUNDLAGEN 3.1 Fehler 3.2 Genauigkeitsangaben 3.3 Relative Messunsicherheit 3.4 Kalibrieren 3.5 Einfluss der Messgeräte, Eigenverbrauch 3.6 Messwerke, Anzeigen und Erweiterungen 6. VERSUCHSDURCHFÜHRUNG 6.1 Vorbereitung 6.2 Kalibrierung 6.3 Spannungsabfall, Eigenverbrauch 6.4 Versuchsende 7. VERSUCHSAUSWERTUNG 4. AUFBAU DER APPARATUR 1. AUFGABE • Es ist ein Einbauamperemeter mit Hilfe eines Feinamperemeters zu kalibrieren. Dazu ist ein Arbeitsdiagramm zu erstellen und die Genauigkeitsklasse zu bestimmen, sowie der Eigenverbrauch des Ein bauamperemeters zu ermitteln. 2. GRÖSSEN, EINHEITEN UND INDICES Größenzeichen Dargestellte Größe Einheit Größenzeichen Dargestellte Größe mm U Spannung Messwert Einheit d Durchmesser V f relativer Fehler (Unsicherheit) % x G Garantiefehlergrenze, Genauigkeitsklasse %, (-) Dx I Stromstärke A J Temperatur o P Leistung W j relative Feuchte % R elektrischer Widerstand W absoluter Fehler C Tabelle 1 Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 1 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) Zeichen Dargestellter Index Zeichen Dargestellter Index A Anzeige- L Leerlauf- ab abfallend M messwerkbezogen amperemeterbezogen MB Messbereichsende auf aufsteigend max maximal D Digital- P Parallel- E End- S Start- (Anfang) F Fein- U Umgebungs- i Innen- V Verlust- K Klemm- W Wahr Amp Tabelle 2 3. GRUNDLAGEN 3.1 Fehler Grundsätzlich erhalten wir bei der Messung physikalischer Größen mit einem Messgerät eine vom wahren Wert abweichende Anzeige. Die Art und Größe dieser Abweichung bestimmt die Qualität des Messgeräts. Der absolute Fehler (D x) bezeichnet die Abweichung des angezeigten Wertes (xA) vom wahren Wert (xW). (1) x=x A− xW Den relativen Fehler (f) erhält man, indem man den absoluten Fehler auf den wahren Wert bezieht: f= x xW (2) x ⋅100 % xW (3) bzw. prozentual: f= 3.2 Genauigkeitsangaben Um sicher zu sein, dass bei einer Messung der Fehler eine bestimmte Größe nicht überschreitet, wird von dem Hersteller des Messgerätes eine garantierte Mindestgenauigkeit (engl. Accuracy) angegeben. Diese Genauigkeit gilt bei bestimmungsgemäßer Anwendung und bei festgesetzten Umgebungsbedingungen während der Messung. Das Lebensalter des Messgerätes spielt hier auch eine Rolle. Messgeräte mit analoger Anzeige, Garantiefehlergrenze Bei Messgeräten mit analoger Anzeige wird die Genauigkeit meistens durch die Garantiefehlergrenze (G) angegeben. Die Garantiefehlergrenze gibt die maximal mögliche Abweichung des angezeigten Wertes vom wahren Wert an und beschreibt damit die Unsicherheit der Messung. Der Betrag der maximal möglichen Abweichung (|D xmax|) wird hierzu auf den Messbereichsendwert (xMB) bezogen und in % ausgedrückt: ∣ x max∣ G= Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 x MB ⋅100 % 2 / 14 (4) Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) Abb. 1: Beispiel für G = 1,5% Die Messunsicherheit ist über den gesamten Messbereich konstant und somit unabhängig vom Anzeigewert. Die Garantiefehlergrenzen sind in Genauigkeitsklassen eingeteilt. Die Genauigkeitsklasse wird entsprechend Tabelle 3 angegeben (ohne Zusatz von %). Feinmessgeräte Betriebsmessgeräte 0,1 0,2 0,5 1 1,5 2,5 5 10 Tabelle 3 Genauigkeitsklassen Wird keine nähere Angabe gemacht, so ist von einer beidseitigen Abweichung auszugehen − x max ⋯ x max Messgeräte mit digitaler Anzeige, Digitalfehler Bei Messgeräten mit digitaler Anzeige wird die Genauigkeit durch eine Kombination bestimmt. Die mögli che Abweichung (DxAD, max ) des Anzeigewertes vom wahren Wert setzt sich aus einem vom Anzeigewert abhängigen Fehler (DxA ) und einem konstanten Digitalisierungsfehler (DxD ) zusammen. x AD , max =± x A x D (5) x A=x A⋅f A / 100% (6) x D = f D⋅Anzeigeauflösung (7) Anzeigeauflösung = kleinster noch darstellbarer Wert auf der Digitalanzeige Beispiel: Digitalanzeige mit 3-1/2-Stellen (Darstellung 0 bis 1999) Messbereich: 20,00V und Genauigkeit: +/- (1% + 10Digits). Für xA = 10,00V gilt D xA = 10,00V * 1% /100% = 0,1V und x D =10⋅0,01V =0,1 V Somit ergibt sich für den Anzeigewert 10,00V eine maximal möglich Abweichung von: x AD , max =±0,1 V 0,1 V =±0,2V Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 3 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) Abb. 2: Fehlergrenzen für das oben aufgeführte Beispiel Die Messunsicherheit ist über den Messbereich nicht konstant und somit abhängig vom Anzeigewert. 3.3 Relative Messunsicherheit Die Betrachtung der Fehlergrenzen nach Abb.1 und Abb.2 ist nicht sehr aussagekräftig. Besser ist es wenn man die maximal möglichen Abweichungen auf den angezeigten Messwert bezieht: Abb. 3: Beispiel für Analoganzeige (durchgezogene Linien) und Digitalanzeige (gestrichelte Linien) Mit kleiner werdendem Anzeigewert nimmt der relative Fehler zu. Um größere Messfehler zu vermeiden, wird empfohlen, im oberen Teil des Messbereiches (40% bis 100%) zu arbeiten. 3.4 Kalibrieren Die tatsächlichen Abweichungen eines Messgerätes können durch Kalibrieren festgestellt werden: • durch Vergleich mit einem Kalibriernormal; das Normal liefert dabei definierte Signale mit bekannter Genauigkeit. • durch Vergleich mit der Anzeige eines Messgerätes höherer Genauigkeit; hierzu erhalten beide Messgeräte das gleiche Signal. Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 4 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) Wird die Kalibrierung von einer amtlich autorisierten Person durchgeführt und durch das Anbringen eines Siegels bestätigt, spricht man von Eichen. 3.5 Einfluss der Messgeräte, Eigenverbrauch Eine Messung ist stets mit einem Energiefluss zwischen Messobjekt und Messgerät verbunden. Diese stören de Rückwirkung lässt sich praktisch nie vollständig vermeiden und ist möglichst gering zu halten, da die entstehenden Fehler nur in seltenen Fällen korrigiert werden. Folgende Angaben vom Hersteller des Messgerätes, welche immer auf das Messbereichsende (Vollaus schlag) bezogen sind, ermöglichen eine Korrektur: Strommessung: (UV) = Spannungsabfall auch Verlustspannung genannt, ferner Bürde oder engl. Burden U V =R i Amp⋅I MB (8) Spannungsmessung: (Ri) = Innenwiderstand auch Einganswiderstand genannt Ri=U MB / I (9) Da also Messgeräte beim Messen immer einen elektrischen Widerstand darstellen, beanspruchen sie auch elektrische Leistung (Eigenverbrauch): für Amperemeter: P V =U V⋅I MB für Voltmeter: P V =U 2 MB (10) (11) / Ri 3.6 Messwerke, Anzeigen und Erweiterungen Analoge Signalverarbeitung ; elektromechanische Messgeräte In einem elektromechanischen Messgerät verursacht ein stetiges Messsignal einen Zeigerausschlag, der zu einer Anzeige führt, die dem Wert des Messsignals möglichst proportional ist. Abb.5: Vergrößerung aus Abb.4 mit: 1: Zeiger, 2: Spule, 3: Magnet Abb.4: Analoganzeige mit Drehspulmesswerk als Zeigerantrieb Ein Drehspulmesswerk enthält eine im radialhomogenen Feld eines Dauermagneten(3) beweglich aufgehängte Spule(2). Fließt durch die Spule ein Strom, so wird sie senkrecht zur Richtung des Magnetfeldes aus gelenkt. Eine Stromumkehr bewirkt eine Richtungsänderung der Auslenkung. Damit diese Auslenkung nicht wie bei einem Gleichstrommotor zu einer dauernden Umdrehung der Spule führt, ist diese durch eine Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 5 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) Feder gefesselt. Fließt kein Strom, so wird die Spule durch die Feder in der Nullstellung gehalten. Messbereichserweiterung, Shunt Man kann einen Shunt parallel zum Messwerk schalten, um den Messbereich zu erweitern. Abb.6: Amperemeter mit parallel geschaltetem Shunt Hier wird bei der Strommessung der Hauptstrom (IP) am Messwerk vorbei geleitet und nur ein kleiner Teilstrom (IM) zur Anzeige benutzt. Digitale Signalverarbeitung, A/D-Wandler Das Messwerk eines digitalen Messgerätes ist immer ein Digitalvoltmeter (DVM). Will man andere Größen als Spannungen messen, müssen diese zuerst in eine adäquate Spannung umgewandelte werden. Abb.7: Signalfluss in einem Digitalvoltmeter (DVM) Die eigentliche Umwandlung von Spannung in eine digitales Signal wird durch einen A/D-Wandler (U/tKonverter) realisiert, der meistens das Dual-Slope-Verfahren verwendet ( siehe auch Versuch Et 6 ). Digitale Anzeige Digitalanzeigen arbeiten meistens mit Flüssigkristallen (LCD) oder Leuchtdioden (LED). Die Anzahl der dar gestellten Ziffern (Dezimalstellen) hat dabei auch Einfluss auf den Anzeigefehler und somit auf den Gesamtfehler. Abb.8: 3-1/2-stellige Digitalanzeige darstellbar: maximal 1999 Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 6 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) Kombinationsanzeige Abb.9: Beispiel einer Kombinationsanzeige aus analoger und digitaler Anzeige. Der Vorteil einer Kombination: veränderliche Messsignale werden einfach anhand der Zeigerbewegung beobachtet, konstante Signale werden bequem auf der Digitalanzeige abgelesen. Umschaltbare Messbereiche In der praktischen Anwendung sind Messgeräte mit umschaltbarem Messbereich vorteilhaft. Sie geben dem Anwender gewünschte Flexibilität und gestatten die Messung niedriger und hoher Messsignale mit demselben Messgerät. Abb.10: Mehrbereichsamperemeter Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 7 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) 4. AUFBAU DER APPARATUR 4.1 Schaltbild Abb. 11 4.2 Geräte Spannungsquelle (UK ) Abb.12 Stellknopf "COARSE" für Spannungsgrob- und Stellknopf "FINE" für Spannungsfeineinstellung Stellknopf "AMPERE" für Strombegrenzungseinstellung Leuchtdiode "CONSTANT V" und "CONSTANT A" zeigt Begrenzungszustand Leuchtdiode "TEMP" zeigt Temperaturüberschreitung (größer 120°C) Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 8 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) Geräteart: Strom/Spannungs-Konstanter Fabrikat: Conrad Typ: Power Supply PS 303A Betriebsspannung: AC 230V +/- 10% Netzfrequenz: 50Hz Ausgangspannung: DC 0V bis 30V Ausgangsstrom: 0,01A bis 3A Lastausregelung: 30mV / 30 mA (bei 100% Laständerung) Zu kalibrierendes Amperemeter (IA) Abb.13 Geräteart: Einbauamperemeter Bauart: Drehspulinstrument (auf Polarität achten!) Fabrikat: Hee Jin Typ: k.A. (keine Angabe) Messbereich: 2,5A Genauigkeit: wird im Versuch ermittelt Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 9 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) Kalibrier-Referenz, Feinamperemeter (IF) AC : Wechselstrom DC: Gleichstrom 20A, A und V/W: Eingänge (Plus-Pol) COM: Null, Minus, Bezug (Minus-Pol) Abb.14 Geräteart: Digitalmultimeter (DMM) Fabrikat: Metex Typ: M-3800 Messbereiche DCA: (20m,200m,2m,20m,200m,2A) und 20A Belastung bei 20A: max.15min Genauigkeit DCA *: 200 mA bis 20 mA : +/- (0,5% + 1 Digit) 200 mA bis 2 A : +/- (1,2% + 1 Digit) 20 mA und 20 A : +/- (2,0% + 5 Digit) Verlustspannung, Spannungsabfall: in allen Bereichen: UV, F = 200mV Die aufgeführten Genauigkeiten haben unter folgenden Bedingungen Gültigkeit: Alter des Messgerätes: 1 Jahr Raumtemperatur = (23 +/- 5)°C; Relative Luftfeuchte kleiner 75% Voltmeter (UV, A ) Es ist das gleiche Digitalmultimetermodell wie zuvor einzusetzen. Genauigkeit DCV *: in allen Bereichen : +/- (0,5% + 1 Digit) Innen-,Eingangs-Widerstand: in allen Bereichen: Ri = 10MW Messleitungen Als elektrisch leitende Verbindung der Schaltungselemente sind Messleitungen mit beidseitig angebrachten „Bananensteckern" (d = 4mm) zu verwenden. Für die Schaltungsseite, die dem Pluspol zugewandt ist, sind rote Messleitungen zu benutzen. Für die Schaltungsseite, die dem Minuspol zugewandt ist, sind schwarze Messleitungen zu benutzen. Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 10 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) 5. VERSUCHSPROTOKOLL Als Ergebnis der Versuchsdurchführung ist ein Versuchsprotokoll zu erstellen, dass die Basis für eine nachfolgende Versuchsdurchführung und -auswertung darstellt. Einleitende Angaben hierzu sind der Versuchsname, das Versuchsdatum und die Namen der Teilnehmer, um bei Rückfragen geeignete Ansprechpartner finden zu können. Geräteliste Es ist eine tabellarische Geräteliste anzufertigen, wie dies in den Richtlinien und allgemeinen Hinweisen zum Labor beschrieben ist. Gerätebezogene Größen, die nicht im Kapitel 4.2. aufgeführt sind, sind den ent sprechenden Bedienungsanleitungen zu entnehmen. Die Geräteliste ist Bestandteil des Messprotokolls. Versuchsbedingungen Umgebungsbedingungen: Raumklima Leerlaufspannung: UL = 2V Strombegrenzung: nicht aktiv (Stromsteller auf Maximum) Messschritte: Der Anzeigebereich des zu kalibrierenden Messgerätes ist in 12 sinnvolle Abschnitte zu teilen Messprotokoll Allgemeine Versuchsbedingungen: UL bei Versuchsstart bei Verlustmessung JU, S und jU, S JU, V und jU, V UV, A , UV, A , MB , IA,V, max bei Versuchsende JU, E und jU, E Messwerte-Tabelle Spalten: Zeilen: Nr. / IA / IF,auf,1 / IF,ab,1 / IF,auf,2 / IF,ab,2 14 Zeilen (incl. einer als Reserve) 6. VERSUCHSDURCHFÜHRUNG 6.1 Vorbereitung U/I-Konstanter nach Abb.12 Netzschalter hinten links (Power) auf "0" stellen Alle Stellknöpfe auf linken Anschlag (Minimum) stellen Netzanschlussstecker (230V) in Schutzkontaktdose stecken Netzschalter hinten links (Power) auf "I" stellen Stellknopf „Ampere" auf Stromstärke-Maximum stellen (rechter Anschlag) Stellknöpfe „Coarse" (grob) und „Fine" verstellen, bis am eingebauten Messinstrument „V" die gewünschte Leerlaufspannung UL erreicht ist Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 11 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) 6.2 Kalibrierung Schaltung Schaltung ohne Voltmeter exakt nach Schaltbild aufbauen. Keine Verbindung zur Stromquelle herstellen! Schaltung vom Betreuer abnehmen lassen Versuchsreihe 1 Raumbedingungen ablesen und notieren (JU, S und jU, S ) Größten Messbereich am Feinmessgerät (DMM) einstellen Feinmessgerät einschalten Mechanische Null-Anzeige am zu kalibrierenden Amperemeter (IA ) überprüfen und Ablesung in Zeile 1 der Messwerte-Tabelle eintragen (Null-Messung) Stellknopf für Stromstärke auf Null stellen Schaltung mit der Stromquelle verbinden, dabei Messgeräte beobachten: bei ungewöhnlichen Anzeigen Schaltung sofort trennen ! Stellknopf für Stromstärke kurzzeitig verstellen, bis Maximalanzeige am zu kalibrierenden Amperemeter (IA, max ) erreicht ist (Messbereichsüberprüfung) Am Feinmessgerät, wenn möglich, kleineren Messbereich einstellen Im Anzeigebereich sind 12 sinnvolle Messschritte festzulegen Stromverstellung steigend (auf) Stellknopf für Stromstärke verstellen, bis gewünschte Anzeige am zu kalibrierenden Amperemeter (IA ) erreicht ist. Man achte auf die Parallaxe und die Einteilung der Skala! Nach kurzer Wartezeit den Anzeigewert (IA ) und den Messwert (IF,auf,1 ) notieren Anzeigewert (IA ) schrittweise erhöhen, bis der Maximalstrom (IA, max ) erreicht ist Stromverstellung fallend (ab) Anzeigewert (IA ) schrittweise verringern, bis die Null-Anzeige erreicht ist, dabei dieselben Einstellwerte wie bei "Stromverstellung steigend" verwenden Bei jedem Einstellschritt nach kurzer Wartezeit den Messwert (IF,ab,1 ) notieren Schaltung von der Stromquelle trennen (beide Bananenstecker ziehen) Feinmessgerät ausschalten Versuchsreihe 2 Nach kurzer Ruhezeit (Abkühlung) den ganzen Messvorgang wiederholen Die Messwerte in die Spalte IF,auf,2 bzw. IF,ab,2 eintragen Raumbedingungen ablesen und notieren (JU, E und jU, E ) Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 12 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) 6.3 Spannungsabfall, Eigenverbrauch Parallel zu dem zu kalibrierenden Amperemeter ein Voltmeter schalten Am Voltmeter Messbereich 2V DC wählen Messgeräte einschalten Schaltung mit der Stromquelle verbinden, dabei Messgeräte beobachten: bei ungewöhnlichen Anzeigen Schaltung sofort trennen ! Raumbedingungen ablesen und notieren (JU, V und jU, V ) Am zu kalibrierenden Amperemeter die maximale Stromanzeige einstellen Spannungsabfall (UV, A ) und die Messbedingungen ( UV, A , MB und IA,V, max ) notieren Schaltung von der Stromquelle trennen (beide Bananenstecker ziehen) Messgeräte ausschalten, Schaltung noch nicht abbauen Messprotokoll auf Vollständigkeit prüfen Messprotokoll vom Betreuer auf Richtigkeit prüfen lassen 6.4 Versuchsende Stellknöpfe auf Minimum stellen Konstanter ausschalten (Power auf "0") Netzstecker ziehen. Schaltung abbauen Geräte und Messleitungen wegräumen Messprotokoll vom Betreuer testieren lassen 7. VERSUCHSAUSWERTUNG Der Versuchsbericht ist nach den Regeln, die im Kapitel 2 des Informationsblatts "Elektrotechnik Labor, Richtlinien und allgemeine Hinweise" aufgeführt sind, zu verfassen. Gemäß der Gliederung im Kapitel 2.2 ist der Versuchsbericht unter Berücksichtigung der folgenden Hinweise und Hilfen zusammenzustellen. Deckblatt mit Inhaltsverzeichnis und verwendetem Schaltbild Verwendetes Schaltbild ist nur neu zu zeichnen, wenn von der Versuchsanleitung abgewichen wird, ansons ten kann eine Kopie eingeklebt bzw. datentechnisch eingebunden werden. Geräteliste Es ist die bei der Versuchsdurchführung erstellte Geräteliste mit evtl. Ergänzungen in eine neue Tabelle zu übertragen. Verwendete Größen, Einheiten und Indices Verwendete Größen, Einheiten und Indices sind nur aufzuführen, wenn von der Versuchsanleitung abgewichen wird, ansonsten kann eine Kopie eingeklebt bzw. datentechnisch eingebunden werden. Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 13 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 ) Verwendete Formeln und Konstanten Verwendete Formeln und Konstanten sind nur aufzuführen, wenn von der Versuchsanleitung abgewichen wird, ansonsten kann eine Kopie eingeklebt bzw. datentechnisch eingebunden werden. Ausführliches Berechnungsbeispiel Es ist jeder Rechengang der Versuchsauswertung durch eine Beispielrechnung zu protokollieren. Aus der Messwert-Tabelle sind nur die Größen einer Zeile (gleiche Zeilen-Nummer) für die Beispielrechnung zu verwenden. Auswerteprotokoll Die gemessenen Werte sind mit sämtlichen daraus berechneten Größen in einer Tabelle zusammen zu fassen ! Für die Berechnung sind folgende Hinweise zu berücksichtigen: • Die gerätebezogenen Größen sind den Gerätebeschreibungen im Kapitel 4.2 bzw. der selbst verfassten Geräteliste zu entnehmen. • In den Formeln ist das Größenzeichen x durch das Größenzeichen I zu ersetzen. • Aus den vier Messwerten am Feinmessgerät ( IF,auf,1 / IF,ab,1 / IF,auf,2 / IF,ab,2 ), bei gleicher Einstellung von IA, ist der arithmetische Mittelwert zu bilden, als wahrer Strom (IW ) anzunehmen und in den Formeln als xW einzusetzen. • • • Der am zu kalibrierende Amperemeter eingestellte Strom IA ist in den Formeln als xA einzusetzen. D I ist nach Formel (1) und f nach Formel (3) zu berechnen. Die Garantiefehlergrenze (G) ist in % zu berechnen. Dafür ist der größte absolute Fehler (D Imax ) herauszusuchen und sein Betrag (|D Imax|) nach Formel (4) auf den Messbereichsendwert des zu kalibrierenden Amperemeters (IMB ) zu beziehen. • • Das zu kalibrierende Amperemeter ist mit Hilfe der berechneten Garantiefehlergrenze einer Genauigkeitsklasse zuzuordnen. Dazu ist aus Tabelle 3 eine passende Genauigkeitsklasse auszuwählen und zu protokollieren. Der Eigenverbrauch des zu kalibrierenden Amperemeters ist nach Formel (10) zu berechnen und zu protokollieren. Diagramme Folgende Diagramme sind zu erstellen: • Diagramm 1: IW = f(IA ) Diagramm 2: D I = f(IA ) • Diagramm 3: çf ç = f(IA ) Die Veränderliche (Variable IA ) ist auf die X-Achse (Abszisse), die jeweilige Funktion auf die Y-Achse (Ordinate) aufzutragen. Interpretation und Fehlerrechnung Die Ergebnisse sind zu interpretieren und kritisch zu beleuchten. Für eine Fehlerrechnung ist die Garantiefehlergrenze unter Berücksichtigung der Abweichung des Feinmessgerätes neu zu berechnen. Mit der neu berechneten Garantiefehlergrenze ist die zuvor gewählte Genauigkeitsklasse zu überprüfen. Anhang: Messprotokoll (testiertes Protokoll) Mess- und Elektrotechnik Labor: - ET1 14 / 14 Prof.Dr.-Ing.L.Billmann ( 01/16/2017 )