B Kondensator - Kiesgen 1. Säit

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B Kondensator
B
1
-IV.B1-
Kondensator
Elektrische Feldstärke
Die elektrische Feldstärke E gibt an,
wie groß die Kraft auf einen elektrisch
geladenen Probekörper im elektrischen
Feld ist.
E= F
Q
E:
F:
Q:
Elektrische Feldstärke in V/m
Kraft auf einen Körper in N
Ladung des Körpers in C (= Coulomb 1))
1 C = As
Beispiel
Abb.1: Beispiele elektrische
Feldstärke
2
Elektrische Feldstärke
V/m
Stromdurchflossener Kupferdraht
(1 mm2) bei 6 A
Leuchtstofflampe (eingeschaltet)
Kohlelichtbogen
Luft bei Gewitter
Dielektrikum eines
Elektrolytkondensators
in
0,1
5⋅101
5⋅103
106
1010
Kapazität
Ein Kondensator dient zum Speichern elektrischer Energie. Mit dieser können beispielsweise eine pulsierende
Gleichspannung geglättet oder Vorgänge in elektronischen Schaltungen zeitlich verzögert werden.
Bei einem an eine Spannungsquelle angeschlossenen Kondensator
(Abb.1) sammeln sich zunächst elektrische Ladungen, bis der
Kondensator ganz aufgeladen ist.
A
V
Betätigt man den Umschalter, mißt man am Strommeßgerät einen
kurzzeitigen Stromfluß. Der Kondensator hat sich entladen.
Abb.1: Kondensatorschaltung
Die Kapazität C eines
Kondensator ist das Maß für
seine Speicherfähigkeit an
elektrischer Energie
C:
C= Q
U
Q:
U:
Kapazität in F (Farad 2))
1 F = 1 C/V = 1 A⋅s/V
gespeicherte Ladung in C
Spannung in V
Umrechnung:
1F = 1012 pF (Pikofarad)
3
Plattenkondensator
Abb.2: Plattenkondensator
Kapazität C
eines
Plattenkondensator
C = ε rel ⋅ ε 0 ⋅
A
s
C: Kapazität in F
εrel: Dielektrizitätszahl (ohne Einheit)
ε0: elektrische Feldkonstante
ε0 = 8,854 ⋅ 10-12 A⋅s/(V⋅m)
A: Plattenoberfläche (wirksame O.) in m2
s:
Plattenabstand in m
1
) Charles Augustin DE COULOMB (1736-1806), französischer Physiker (angewandte Mechanik,
Elektrizitätslehre und Magnetismus), Gesetz von Coulomb (Anziehung zw. Ladungen)
2
) benannt nach Michael FARADAY (1791 - 1867), englischer Physiker und Chemiker, Grundgesetze
der Elektrolyse (FaradayscheGesetze), Faradayscher Käfig
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IV Elektrizitätslehre
1
)
2
)
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-IV.B2-
Die
Dielektrizitätszahl
(Abb.3)
ist
eine
Materialeigenschaft.
Abb.3: Dielektrizitätszahl
verschiedener Stoffe
Die elektrische Feldstärke eines
Plattenkondensators beträgt:
4
Dielektrikum
Dielektrizitätszahl εrel (o. Ein.)
Luft
Papier
Ölpapier
Kunststoff Kerafar
Spezielle keramische Stoffe
1,0
1,2 – 3,0
5,0
19,0 – 64,0
100 – 10 000
E= U
s
Arbeit
Die Arbeit zum Laden eines Kondensators ergibt sich einfach aus einem Ladungs-Spannungs-Diagramm
(Abb.4).
Abb.4: Laden eines Kondensators
Aufgabe 1:
Die Platten eines Plattenkondensators haben einen Durchmesser von 25,5 cm, der Plattenabstand beträgt
10 mm. Zwischen den Platten befindet sich Luft.
a) Wie groß ist die Kapazität des Kondensators?
b) Wie kann man mit diesem Kondensator eine Kapazität von 1000 pF erreichen?
Aufgabe2:
a) Welche Ladung nimmt eine Schaltung auf, bei der 2 Kondensatoren von 40 µF bei einer Spannung von
100 V parallel geschaltet sind? Zeichne zunächst den Schaltkreis mit einer Spannungsmessung an den
Kondensatoren.
b) Wie groß wäre die Ladung bei in Reihe geschalteten Kondensatoren? Zeichne wiederum zunächst den
Schaltkreis.
Hinweis: Die Teilladung an jedem Kondensator ist gleich und entspricht der Gesamtladung
c) Berechne aus den Gesamtladungen jeweils die Gesamtkapazität der Schaltung.
d) Wie verhalten sich Gesamtladung und Gesamtkapazität mehrerer Kondensatoren bei Reihen- bzw.
Parallelschaltung? Schreibe die vier Berechnungsformeln hin.
Parallelschaltung
Reihenschaltung
Gesamtladung
Gesamtkapazität
(Die Parallelschaltung führt zu einer Vergrößerung der Kapazität, so als würde die Plattenoberfläche A
vergrößert).
(Die Reihenshaltung führt zu einer Verringerung der Kapazität, so als würde der Abstand s zwischen den
Kondensatorflächen vergrößert).
Aufgabe 3:
Die horizontal angeordneten Platten eines Plattenkondensators haben einen Abstand von 12 cm. Ein Körper der
Ladung 0,9⋅10-5 C mit Masse 1,8 g befindet sich im elektrischen Feld des Kondensators in der Schwebe.
Wie groß ist die anliegende Spannung? (Überlege zunächst welche Kräfte wirken.)
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-IV.B3-
Aus Wissenschaft und Technik
Elektrische Elementarladung:
Robert Andrews MILLIKAN 1) gelang es als erstem,
kleinste Elektrizitätsmengen nachzuweisen. Er hielt hierzu
fein zerstäubte Öltröpfchen zwischen einem horizontal
angeordneten Plattenkondensator in die Schwebe (Abb.5).
Aus der erforderlichen elektrischen Spannung und der
Gewichtskraft berechnete er die elektrische Ladung der
Öltröpfchen:
Q = m⋅g⋅s/U
Er fand heraus, daß die Ladungen immer ein ganzzahliges
Vielfaches der Elementarladung e = 1,602⋅10-19 C waren.
Abb.5: Anordnung Millikan-Versuch
DRAM (DynamikRAM):
DRAM sind einfache, aber langsame Speicherbausteine. Jedes Bit wird durch
die Ladung eines Kondensators (Abb.6) gespeichert. Da dieser sich durch
Kriechströme entlädt, muß der Speicherinhalt immer wieder aktualisiert werden
(„refresh“), dies bis zu 1000 Mal pro Sekunde.
Das Lesen und Schreiben erfolgt über einen Transistor als Schalter: er isoliert
die Ladung des Kondensators oder gibt sie auf die Bitleitung frei.
Abb.6: Kondensator als Bit-Speicher
1
) Robert Andrews MILLIKAN (1868-1953), amerikanischer Wissenschaftler, Nobelpreis der
Physik 1923 für Arbeiten an Elementarladungen und Photoeffekt
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