− 1 − Pressezentrum Nachrichtenredaktion Meldung Nr. 047 Datum

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Pressezentrum Nachrichtenredaktion
Datum:
2.Mai 2013
Stichworte:
Oper
Veranstaltung:
Vom Ende der Unschuld
Ort:
Kampnagel
Programm Seite:
181
Meldung Nr. 047
„Vom Ende der Unschuld“ uraufgeführt
Erstmals ist extra für einen Kirchentag eine ganze Oper geschrieben und inszeniert
worden. "Vom Ende der Unschuld", nach Motiven aus Dietrich Bonhoeffers Leben und
Denken, erntete bei seiner Uraufführung auf Kampnagel großen Applaus.
„Beeindruckend“, „Sehr gelungene Umsetzung“, „Hervorragende Inszenierung“ waren nur
einige der Kommentare nach der Vorstellung.
Für die Regie von „Vom Ende der Unschuld“ zeichnet Kirsten Harms verantwortlich, das
Libretto stammt von David Gravenhorst und Theresita Colloredo. Die Musik schrieb Stefan
Peiffer, Absolvent der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Die Oper ist eine
Parabel auf das Leben des Theologen und Widerstandkämpfers, der von den
Nationalsozialisten am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg ermordet wurde.
Die Idee für diese Auftragsarbeit des Kirchentages stammt von Kirchentagspräsident Prof.
Dr. Gerhard Robbers. „Wenn wir so etwas – wie das Schicksal Bonhoeffers - nicht in eine
Oper bringen können, wenn wir darüber nicht singen, nicht musizieren können, weil es so
schrecklich ist, was da geschehen ist, dann ließen wir den Nazis in gewisser Weise noch
immer die Oberhand. Und dann hätten sie uns bis heute Bereiche vorenthalten, die ganz
wesentlich zum Leben gehören, so der Kirchentags-Präsident.
Ähnlich äußerte sich auch der Komponist Stefan Peiffer. „Die Nazis haben alles und jeden
missbraucht, auch die Musik“ Die Idee aus dem Bonhoeffer-Stoff eine Parabel zu machen
habe ihn „sehr inspiriert. Stefan Peiffer hat sich aus fast alle musikalischen Epochen bedient,
angefangen mit Psalmenklängen, gregorianisch anmutenden Chorälen und der gesamten
klassischen bis spätromantischen Tradition. Auch Kinderlieder und Marschmusik kommen
vor. Es gibt klassische Arien und große Chorszenen.
Im Zentrum der Geschichte steht das Geschwisterpaar Germa und Heman. Germa ist die
Erbin eines Hofes, der unter den Folgen von Trockenheit und Misswirtschaft leidet. Heman
ist Lehrer. Ein entfernter Verwandter, Drako, scheint die Lösung für alle Problem zu haben:
er will einen Staudamm bauen. Und tatsächlich das Projekt gibt den Menschen neuen
Auftrieb und auch Germa ist von Drako fasziniert. Heman und die Köchin Meta aber sehen
das Böse kommen. Germa heiratet Drako und auf dem Hof weht ein anderer Wind. Heman
verlässt den Hof. Ein Jahr später erscheint der Hof in neuem Glanz. Die Stimmung aber ist
beängstigend. Es herrschen Misstrauen und Willkür. Heman kehrt unerwartet zurück und
begreift, dass er etwas tun muss. Er schießt auf Drako, doch seine Kugeln töten ihn nicht.
Verantwortlich: Sirkka Jendis
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Die Nachbarn – durch den Staudamm von der Wasserversorgung abgeschnitten - setzen
sich zur Wehr und sprengen die Mauer. Die Fluten reißen alles mit sich – nur Germa
überlebt die Katastrophe.
Regisseurin Kirsten Harms sagt „In der Oper geht es um eine Figur, die dem Denken,
Schreiben und Handeln Dietrich Bonhoeffers nachgestaltet ist. Wir stellen ihn aber in eine
erfundenen Geschichte, die die archaische Dynamik von Krieg und Frieden,
Weltgerechtigkeit und Ungerechtigkeit thematisiert.“ Harms führt weiter aus: „Durch die
Dimension der Musik kann die Oper besonders das zum Ausdruck bringen, was so oft
unsagbar, unfassbar und unbegreiflich ist.“
Weitere Aufführungen finden im Rahmen des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentages
am 3. und 4. Mai statt. NDR Kultur sendet eine Aufzeichnung der Premiere am 4. Juli 2013
ab 20.05 Uhr im Rahmen seiner Sendung „Opernkonzert“.
Verantwortlich: Sirkka Jendis
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