Vorbesprechung / Einleitung

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Vom EKG zur Therapie: Einleitung
Dietmar Bänsch
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Universitätsmedizin Rostock
Ein 42-jähriger Mann stellt sich in der Sprechstunde vor und klagt über in der
Nacht erstmalig aufgetretene stechende Schmerzen in der Brustgegend. Der
Schmerz ist aktuell noch vorhanden und verstärkt sich bei tiefer Inspiration. In
den zurückliegenden Wochen habe er unter Kopfschmerzen und Myalgien
gelitten. Das EKG zeigt die auf der Abbildung sichtbaren Veränderungen.
Wie lautet die wahrscheinlichste Diagnose?
(A) akuter Vorderwandinfarkt
(B) akuter Hinterwandinfarkt
(C) nicht transmuraler Myokardinfarkt
(D) akute Perimyokarditis
(E) Hypervoltage
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Universitätsmedizin Rostock
Ein 65-jähriger Patient mit langjähriger arterieller Hypertonie und fortgesetztem
Tabakkonsum klagt seit 4 Wochen über eine Belastungsdyspnoe sowie
phasenweise Palpitationen. Jährliche Routineuntersuchungen beim Hausarzt
waren bisher ohne weitere Auffälligkeiten.
Welcher Herzrhythmus zeigt sich im EKG der Abbildung am
wahrscheinlichsten?
(A) AV-junktionaler Ersatzrhythmus
(B) Sinusarrhythmie
(C) AV-Block II. Grades Typ 1 (Wenckebach)
(D) AV-Block II. Grades Typ 2 (Mobitz)
(E) sinuatrialer Block II. Grades Typ 1 (Wenckebach-Periodik)
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Universitätsmedizin Rostock
Ein 65-jähriger Patient mit langjähriger arterieller Hypertonie und fortgesetztem
Tabakkonsum klagt seit 4 Wochen über eine Belastungsdyspnoe sowie
phasenweise Palpitationen. Jährliche Routineuntersuchungen beim Hausarzt
waren bisher ohne weitere Auffälligkeiten.
Welcher Herzrhythmus zeigt sich im EKG der Abbildung am wahrscheinlichsten?
(A) AV-junktionaler Ersatzrhythmus
(B) Sinusarrhythmie
(C) AV-Block II. Grades Typ 1 (Wenckebach)
(D) AV-Block II. Grades Typ 2 (Mobitz)
(E) sinuatrialer Block II. Grades Typ 1 (Wenckebach-Periodik)
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Universitätsmedizin Rostock
Ein 42-jähriger Mann stellt sich in der Sprechstunde vor und klagt über in der
Nacht erstmalig aufgetretene stechende Schmerzen in der Brustgegend. Der
Schmerz ist aktuell noch vorhanden und verstärkt sich bei tiefer Inspiration. In
den zurückliegenden Wochen habe er unter Kopfschmerzen und Myalgien
gelitten. Das EKG zeigt die auf der Abbildung sichtbaren Veränderungen.
Wie lautet die wahrscheinlichste Diagnose?
(A) akuter Vorderwandinfarkt
(B) akuter Hinterwandinfarkt
(C) nicht transmuraler Myokardinfarkt
(D) akute Perimyokarditis
(E) Hypervoltage
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Universitätsmedizin Rostock
Tachykardien:
„ das Herz schlägt zu schnell“
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Einteilung
Herzvorhöfe (supraventrikulär)
– Vorhofflimmern
– Vorhofflattern
– Knotentachykardien
– Leitungsbahnen
Herzkammern (ventrikulär)
– Kammertachykardien
– Kammerflimmern
Universitätsmedizin Rostock
Supraventrikuläre Rhythmusstörungen
Symptome
Herzklopfen
Herzrasen
Schwindel
Leistungsschwäche
Selten: Bewusstlosigkeit
Meistens lange Vorgeschichte
Universitätsmedizin Rostock
Universitätsmedizin Rostock
Triangle of Koch
Superior
Posterior
His
Anterior
superior input
CN
Inferior
TT
TV
left atrial input
CS
Universitätsmedizin Rostock
AVNRT Circuit
slow-fast
fast-slow
Forms of AVNRT
Gewöhnliche Form: Slow-fast (common type)
slow
fast
Universitätsmedizin Rostock
Universitätsmedizin Rostock
Universitätsmedizin Rostock
Supraventrikuläre Rhythmusstörungen
WPW-Syndrom
Herzklopfen
Herzrasen
Schwindel
Leistungsschwäche
Selten: Bewusstlosigkeit
Meistens lange Vorgeschichte
Universitätsmedizin Rostock
Akzessorische Leitungsbahn
LA-Wand
AVSulcus
Epikard
Koronarsinus
Akzess.
Bahn
RCX
Mitralannulus
LVWand
Akzess. Bahn
Präexzitation
Prä-Exzitation = vorzeitige Erregung des ventrikulären
Myokards unabhängig vom normalen
Reizleitungssystem durch
- akzessorische Leitungsbahnen
- iatrogene Maßnahmen: Herzschrittmacher
Delta Welle
Universitätsmedizin Rostock
Akzessorische Leitungsbahnen
Offene AL (75%)
- immer antegrad leitend
- meist bidirektional leitend
- Delta – Welle
- orthodrome AVRT
- antidrome AVRT
90% orthodrome AVRT
- WPW-Syndrom:
Delta-Welle + Tachykardie
Delta
Welle
10% antidrome AVRT
Universitätsmedizin Rostock
Akzessorische Leitungsbahnen
Verborgene AL (25%)
- syn. „concealed“
- nur retrograd leitend
- keine Delta – Welle
- nur orthodrome AVRT
KEIN WPW-Syndrom
100% orthodrome AVRT
Universitätsmedizin Rostock
Gefährliche Supraventrikuläre
Rhythmusstörungen
WPW-Syndrom
Universitätsmedizin Rostock
Ablation der akzessorischen Bahn
Universitätsmedizin Rostock
Universitätsmedizin Rostock
Vorhofflimmern
Symptome
Absolut arrhythmisch
Frequenz ist inadäquat zu hoch
Schlaganfallrisiko
Universitätsmedizin Rostock
Vorhofflimmern
Mechanismus
RAA
LAA
AVR
Multiple Wellen/Reentries
RAA
LAA
AVR
„Mutter-Welle / Reentry“
Universitätsmedizin
Rostock
Nattel et al, Annu Rev Physiol
2000;62:51–77
Vorhofflimmerprogression
paroxysmal
persistent permanent
ECVs
AF Komplikationen
Herzklopfen
0
20
Insult
Herzinsuff.
40
60
Tod
80
Lebenszeit
Universitätsmedizin Rostock
Antikoagulation
Rhythmuskontrolle
Frequenzkontrolle
Antiarrhythmika
BB, CCB
AV-Knoten Ablation + SM
Universitätsmedizin Rostock
Vorhofflimmern
28
Behandlung
Schlaganfallprophylaxe
– Blutverdünnung
– Vorhofohrverschluss
Frequenzkontrolle
– Betablocker
– Schrittmacher + AV-Knotenablation
Rhythmuskontrolle
– Medikamentös mit antiarrhythmischen Medikamenten
– Ablation
Universitätsmedizin Rostock
Vorhofflimmerablation
Ablation
Universitätsmedizin Rostock
Vorhofflimmern
30
Behandlung
Die Ablationbehandlung ist der medikamentösen Therapie überlegen
– Symptomfreiheit
– Schlaganfallfreiheit ?
– Überleben ???
Langfristige Rezidivfreiheit 60% (7-10 Jahre)
Oft sind zwei oder mehr Ablationsbehandlungen notwendig
Die Ablationsbehandlung hat noch keinen Einfluss auf das Vorgehen bei der
Blutverdünnung
Universitätsmedizin Rostock
Der rechte Vorhof bei Vorhofflattern
SVC
SVC
RAA
RAA
His
TA
TA
IVC
RAO
IVC
LAO
Katheterablation
RAO 30°
Universitätsmedizin Rostock
Katheterablation
• LAO
40°
kavotrikuspider
Isthmus
Universitätsmedizin Rostock
Ventrikuläre Rhythmusstörungen
Symptome
Herzklopfen
Herzrasen
Schwindel
Leistungsschwäche
Bewusstlosigkeit !!!
Plötzlicher Herztod
Universitätsmedizin Rostock
Ventrikuläre Tachykardien
Prognose
VTs mit guter Prognose
– Strukturell herzgesunde Patienten
– Medikamentöse Behandlung zur Unterdrückung der Arrhythmie
– Ablationsbehandlung mit hoher Heilungsaussicht
VTs mit schlechter Prognose
– Strukturelle Herzerkrankung
– Risiko für den plötzlichen Herztod
– ICD-Therapie
– Antiarrhythmische Therapie nur adjuvant
Universitätsmedizin Rostock
Ventrikuläre Tachykardien
Prognose
Herzgesund, hämodynamisch stabil
Längere Anamnese mit anfallsartigem Herzrasen/ Herzklopfen
Universitätsmedizin Rostock
Tchou et al, 1988
Universitätsmedizin Rostock
Ventrikuläre Tachykardien
Prognose
Herzinsuffizienz
Angina pectoris während der Tachykardie
Durchgemachter Herzinfarkt
* Baerman JM et al. Differentiation of ventricular tachykardia from supraventricular tachykardia
Universitätsmedizin Rostock
with aberration: Value of clinical history. Ann Emerg Med 1987:40-43.
Tachykardiemechanismen
Reentry
Narbe
Exit
Universitätsmedizin Rostock
Universitätsmedizin Rostock
Bänsch D Circulation 2003;108(24):3011–6.
Plötzlicher Herztod in Deutschland
120000
Todesfälle / Jahr
100000
80000
60000
40000
20000
0
AIDS
Verkehrstote
Brustkrebs
Lungenkrebs
Schlaganfall
PHT
Universitätsmedizin Rostock
Einsatzzeit des Notarztes
Kammerflimmern
Versagen der Herz- und Kreislauffunktion
Kein Sauerstofftransport über das Blut
Sauerstoffmangel im gesamten Organismus
Schwindelanfälle
Chancen der Wiederbelebung
Bewusstlosigkeit
Krampf
Einsatzzeit des Notarztes
Atemstörungen
Schädigung des Gehirns
Biologischer Tod
4 s 10 s 20 s
1 min
4 min
6 min
Universitätsmedizin Rostock
Folie 17
Sudden Death in Rostock
Überleben und Geschlecht
Universitätsmedizin Rostock
Plötzlicher Herztod
(ca. 100.000/Jahr Deutschland)
Grunderkrankungen
• Koronare Herzerkrankung
Risikofaktoren
Rauchen, Hypercholesterinämie
arterielle Hypertonie, Diab. mell., etc.
80 %
• Dilatative Kardiomyopathie
Infektion, arterielle Hypertonie
Alkoholabusus
genetische Faktoren
• Hypertrophe Kardiomyopathien
10-15%
genetische Faktoren
• Arrhythmogene RV-Dysplasie
genetische Faktoren
• Primäre elektr. Herzerkrankung
genetische Faktoren
5-10 %
Fehlbildungen (Koronaranomalien etc.)
Der implantierbare Defibrillator
Universitätsmedizin Rostock
Der implantierbare Defibrillator
Universitätsmedizin Rostock
Therapeutische Funktion des ICDs
Universitätsmedizin Rostock
Folie 32
 x
x
Ablation von Ventrikulären Tachykardien
Zusammenfassung
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Die meisten Rhythmusstörungen sind nicht lebensbedrohlich
Es gibt für fast alle Rhythmusstörungen heute eine katheterbasierte
Therapie mit Heilungschancen
zwischen 60 und 95%
Die Ablationsbehandlung ist besser als die medikamentöse Therapie
Implantierbare Defibrillatoren schützen vor dem plötzlichen Herztod
Häufige Kammerrhythmusstörungen können durch eine
Ablationsbehandlung vermieden werden
Mannheim, 79. Jahrestagung der DGK, 05. April 2013
Universitätsmedizin Rostock
Thank you!
Prof. D. Bänsch
Universitätsmedizin Rostock
Abt. für Kardiologie/ Elektrophysiologie
tel. 0381/4947797
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