Das Lynch-Syndrom

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Kolonkarzinome - Das Lynch-Syndrom
Hereditäre nicht-polypöse Kolorektalkarzinome (HNPCC)
WORUM GEHT ES? / WAS IST DER KRK-TEST?
Der KRK-Test ist eine höchst effiziente molekulargenetische Analysemethode («Next
Generation Sequencing»), die bei Unilabs dazu eingesetzt wird, um Mutationen
nachzuweisen, die für Lynch-Syndrom-assoziierte Krebserkrankungen spezifisch sind.
INDIKATIONEN / ZIELGRUPPEN
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Die Indikation für einen KRK-Test basiert auf den
Bethesda- und Amsterdam-Kriterien sowie auf den
Ergebnissen der Analyse der Mikrosatelliteninstabilität
(MSI). Der KRK-Test ist ein genetischer Diagnostiktest, der
sich vor allem in folgenden klinischen Fällen empfiehlt:
• Person mit KRK-Diagnose vor dem 50. Lebensjahr
• Person, bei der ein synchrones oder metachrones
Kolonkarzinom oder andere Lynch-Syndromassoziierte Karzinome diagnostiziert wurden
• Person unter 60 Jahren, deren KRK Mikrosatelliteninstabilität (MSI) aufweist
• Person mit KRK-Diagnose, die einen oder mehrere
Verwandte ersten Grades hat, bei denen vor dem
50. Lebensjahr ein Lynch-Syndrom-assoziierter Tumor
diagnostiziert wurde
• Person mit KRK-Diagnose, die zwei oder mehr
Verwandte ersten oder zweiten Grades hat, bei denen
Lynch-Syndrom-assoziierte Tumore diagnostiziert wurden
zulässig mit
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VORTEILE / WAS BIETET DER TEST?
Der KRK-Test gibt Aufschluss darüber, ob eine Patientin oder ein Patient die genetische Veranlagung
hat, ein Kolorektalkarzinom zu entwickeln. Das Testergebnis ermöglicht unter anderem
• die Abstimmung, in welchen zeitlichen Abständen eine Koloskopie durchgeführt und in welchem
Alter mit den Früherkennungsuntersuchungen (Screening) begonnen werden sollte,
• individuelle vorbeugende Massnahmen sowie
• die Abklärung und Stratifizierung des assoziierten familiären Krebsrisikos.
unilabs.ch
Die Reproduktion des Artikels ist zulässig mit der obligatorischen Angabe © Unilabs
01/2014
Kolonkarzinome - Das Lynch-Syndrom
Hereditäre nicht-polypöse Kolorektalkarzinome (HNPCC)
왎 Abbildung 1
Altersspezifische Rate des Dickdarmkrebses in der Schweiz,
pro 100'000 Einwohner (2003-2007)
왎 Autor
Dr. Pierre-Alain Menoud
Spezialist FAMH für Medizinische Genetik
왎 Einleitung
Kolonkarzinome (Kolorektalkarzinome, KRK) sind in der
Schweiz die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern
und die zweithäufigste bei Frauen.
Etwa eine von 20 Personen muss damit rechnen, im Laufe
ihres Lebens an einem KRK zu erkranken (Abbildung 1).
Zwar handelt es sich bei der Mehrheit (75 %) der KRK um
sporadische (nicht hereditäre) Karzinome, aber in 20 % der
Fälle spielen familiär bedingte Formen eine Rolle. Die
übrigen sind im Zusammenhang mit einer genetischen
Prädisposition zu sehen (~5 %) 1.
Innerhalb der KRK-Gruppe mit genetischer Prädisposition
tritt das autosomal-dominant vererbte Lynch-Syndrom
(2-5 % aller KRK-Fälle) auf. Dieses wird auch als hereditäres
nicht-polypöses Kolorektalkarzinom bezeichnet. Das LynchSyndrom hat in der Bevölkerung eine Prävalenz von
1:600 bis 1:800 2.
Das Lynch-Syndrom steht im Zusammenhang mit
Mutationen auf den DNA-Reparaturgenen (mismatch
repair genes, MMR) MLH1, MSH2, MSH6 und PMS2.
Eine weitere hereditäre Form ist die seltener auftretende
Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP), bei der in erster
Linie die Gene APC und MUTYH betroffen sind.
Das Lynch-Syndrom erhöht nicht nur signifikant das
Risiko, ein Kolonkarzinom zu entwickeln, (60-80 %;
Abbildung 2) sondern ist auch assoziiert mit einem
erhöhten Risiko für andere Karzinome: Gebärmutter bzw.
des Endometriums (20-60 %), Magenkrebs (11-19 %),
Ovarialtumoren (4-13 %), Karzinome des hepatobiliären
Systems, der ableitenden Harnwege oder Hirntumor.
Die erwähnten MMR-Gene kodieren DNA-Reparaturproteine.
Liegen eine oder mehrere Mutationen vor, werden
bestimmte Teile des Genoms, die Mikrosatelliten, instabil.
Diese Mikrosatelliteninstabilität (MSI) kann durch einen
Test nachgewiesen werden.
왎 Vorteile des Gentests
Das Wissen um eine genetische Prädisposition eines
Patienten bietet folgende Vorteile:
• Anpassung der Kolonoskopie-Häufigkeit und des Alters,
in dem mit dem Screening begonnen wird
• Einleiten vorbeugender Massnahmen
• Risikostratifizierung assoziierter familiärer Krebserkrankungen (Brustkrebs durch Mutationen auf STK1)
• Individuelles Behandlungsangebot, z.B. subtotale Kolektomie statt Resektion bei Mutation auf MLH1
• Möglichkeit, andere Familienmitglieder als Träger einer
Mutation zu identifizieren
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왎 Abbildung 2
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왎 Mutations-Bestimmung durch „Next Generation
Sequencing" (NGS)
Unilabs verfügt über modernste Technologien, die eine
Sequenzierung mit erhöhtem Durchsatz erlauben. Mit
Hilfe des „Next generation sequencing” (NGS) ist eine
simultane Analyse zahlreicher Gene in kurzer Zeit und
kostengünstiger möglich.
In der Praxis entspricht die Diagnostik einer Krebserkrankung nur selten einem „klassischen” Syndrom
mit leicht erkennbaren Symptomen. Die Analyse per
Gen-Panel trägt dieser Variabilität Rechnung und bietet
die Möglichkeit eines individuellen Screenings und einer
indivudellen Vorsorge.
unilabs.ch
Die Reproduktion des Artikels ist zulässig mit der obligatorischen Angabe © Unilabs
왎 Indikationen
Für das Lynch-Syndrom wurde ein klinischer Kriterienkatalog entwickelt: die Amsterdam-Kriterien und die
Bethesda-Empfehlungen. Studien betonen jedoch deren
fehlende Sensitivität und Spezifität im Hinblick auf
die Identifizierung von Personen mit Lynch-Syndrom.
Einige Studien zeigen, dass die Bethesda-Kriterien 6-25 %
der Trägerinnen und Träger von Mutationen nicht
erfassen 3,4. Da >90 % der KRK-Fälle mit Lynch-Syndrom
eine Mikrosatelliteninstabiliät (MSI) aufweisen, ist
ein molekulares MSI-Screening eine gute Strategie,
um herauszufinden, welcher Patient für einen Gentest in
Frage kommt (Abbildung 3) 5.
Unter folgenden Bedingungen sollten Erkrankte auf MSI
getestet werden:
1. KRK-Diagnosestellung vor dem 50. Lebensjahr
2. Personen mit synchronem oder metachronem KRK oder
anderen HNPCC-assoziierten Tumoren (d.h. Kolon-,
Endometrium-, Ovarial-, Pankreas-, Harnröhren-/Nieren-,
Gallenwegs- Karzinome, Magenkrebs, Hirntumore und
Adenoma sebaceum)
3. KRK mit MSI vor dem 60. Lebensjahr
4. KRK-Diagnosestellung bei einem oder mehreren
Familienmitgliedern ersten Grades mit HNPCCassoziiertem Tumor, wobei eine der Krebsdiagnosen
vor dem 50. Lebensjahr gestellt wurde
5. KRK-Diagnose bei zwei oder mehr Verwandten ersten
oder zweiten Grades mit altersunabhängigen HNPCCassoziierten Krebserkrankungen
왎 Abbildung 3
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왎 Empfehlung
Wird ein KRK oder ein Karzinom des Endometriums
diagnostiziert, empfiehlt es sich, die Möglichkeit eines
Lynch-Syndroms einzubeziehen.
Prä-Screening-Test: Molekulare Untersuchung des Tumorgewebes auf MSI und/oder Immunhistochemie (IHC) der
MMR-Proteine der Gene MLH1, MSH2, MSH6 und PMS2.
Normal
staining by IHC
and non-MSI
Abnormal
(Loss of expression
by IHC + MSD)
Germline genetic
analysis of the
corresponding gene
왎 Probenmaterial
2 x 3,2 ml EDTA-Blut
왎 Interpretation der Ergebnisse
Es wird ein ausführlicher Bericht zusammen mit
Empfehlungen zur weiteren Behandlung und zur
genetischen Beratung erstellt. Unsere Experten nehmen
Kontakt mit Ihnen auf, liefern zusätzliche Erklärungen
und besprechen mit Ihnen das weitere Vorgehen.
왎 Tarif (BSV-Position)
3 x 2425.02 + 24 x 2525.02 + 2021.00 + 2910.00
(erstattungsfähig - es wird empfohlen, vor Verordnung dieser
Analyse die Zustimmung der Krankenkasse einzuholen)
왎 Literatur
1)
Marbet UA und Regli H (2011) Es ist nicht Schicksal, am
Kolonkarzinom zu sterben! Präventionsstrategien beim
kolorektalen Karzinom. Schweiz Med Forum 11(13):227–232
Frei erhältlich auf der Homepage http://www.medicalforum.ch/
docs/ smf/archiv/de/2011/2011-13/2011:13-043.pdf
2)
Lynch HT, de la Chapelle A. Hereditary colorectal cancer.
N Engl J Med 2003; 348: 919-932.
3)
Hampel H, Frankel WL, Martin E et al. Screening for the Lynch
syndrome (hereditary nonpolyposis colorectal cancer).
N Engl J Med 2005; 352:1851-1860.
4)
Pinol V, Castells A, Andreu M et al. Accuracy of revised
Bethesda guidelines, microsatellite instability, and immunohistochemistry for the identification of patients with hereditary
nonpolyposis colorectal cancer. JAMA 2005; 293:1986-1994.
5)
Balmaña J. Familial risk-colorectal cancer: ESMO. Clinical Practice
Guidelines. Annals of Oncology suppl 6:vi 73-80, 2013.
왎 Informationen
Dr. Dieter von Au
Spezialist FAMH für Medizinische Genetik
Dr. Martin Hergersberg
Spezialist FAMH für Medizinische Genetik
058 864 58 58
058 864 58 58
왎 Redaktion
Dr. Pierre-Alain Menoud
Spezialist FAMH für Medizinische Genetik
Leiter der Molekulardiagnostischen Abteilung Unilabs Schweiz
unilabs.ch
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