Medizinische Mikrobiologie rki.de - Karl-Franzens

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Allgemeine Mikrobiologie und
Hygiene für
Studierende der Pharmazie
Franz Mascher / Franz Reinthaler
Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin
Medizinische Universität Graz
[email protected]
[email protected]
Franz Mascher
V15
MUG- Institut für Hygiene
Medizinische
Mikrobiologie
F.H. Kaiser u.a.
Thieme Verlag, 2010
rki.de
Homepage des Robert-Koch-Institutes
Franz Mascher
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Geschichte der medizinischen Mikrobiologie
Generatio spontanea: Lebewesen können spontan und direkt aus
totem Material entstehen. Aus Käse entstehen Maden; aus eitrigen
Wunden Fliegen; aus faulendem Weizen Mäuse usw.
Diese Theorie wurde erst endgültig durch Louis Pasteur (1822-1895)
widerlegt ("Pasteurisierungsversuche")---> "Leben kann nur
weitergegeben werden, aber nicht de novo entstehen". Pasteur lieferte
die Grundlagen der modernen, experimentellen Mikrobiologie.
Pasteur hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, ob man, in
Analogie zu den Vorgängen der Gärung und der Fäulnis, die
übertragbaren Krankheiten als Folge einer Besiedelung des
Organismus mit Bakterien erklären könne.
Der endgültige Beweis gelang Robert Koch (1843-1910) mit der
Entdeckung, dass der Milzbrand bei Haustieren nur durch Infektion
mit bestimmten Bakterien entsteht. Koch identifizierte weiters die
Erreger der Tuberkulose und der Cholera.
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Geschichte der medizinischen Mikrobiologie
Die Frage, ob seuchenhaft auftretende Krankheiten durch ein
übertragbares, vermehrungsfähiges Agens verursacht werden, ist schon vor
R. Koch diskutiert worden. Auf Grund der verschiedenartigen
Verbreitungsmodi wurden aber auch unbelebte Kausalfaktoren z.B. in
Form von Miasmen (Miasma, gr. Verunreinigung) angenommen. Als
Miasmen bezeichnete man krankheitserzeugende, quasi immaterielle
Ausdünstungen aus dem Boden, aus Sümpfen oder von Leichen (Malaria =
mala aria it. schlechte Luft).
Auch Ignaz Semmelweis (1818-1865) hatte schon vor Kochs Arbeiten
erkannt, dass das Kindbettfieber von verstorbenen Wöchnerinnen auf
gesunde Gebärende über die Hände des Arztes übertragen wurde --->
Wegbereiter der modernen Infektionsprophylaxe.
Milzbrand 1876; Gonorrhöe 1879, Typhus 1880, Tuberkulose 1882,
Cholera 1883, Diphtherie 1884, Tetanus 1884, Gasbrand 1892,
Pest 1894, Syphilis 1905, Keuchhusten 1906, ……
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Viren
* ultramikroskopische, obligate Zellparasiten
* nur ein Typ von Nukleinsäure; DNA oder RNA
* keine Enzymsysteme zur Energiegewinnung
* infizierte Wirtszelle wird zur Synthese von
Virusbausteinen gezwungen
* Strukturelemente: nukleinsäurehältiger Innenkörper +
Proteinmantel (Kapsid) + Hülle
Bakteriophagen: befallen nur (spezifisch) Bakterien
"Prionen": keine Nukleinsäure; nur Proteine
Viroide: nackte Nukleinsäuren niedrigen
Molekulargewichts (Hepatitis D)
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Pathogenese der Virusinfektionen
Reaktion der Wirtszelle
Zytozide Infektion: Virusvermehrung und daraus resultierendem
Tod der Wirtszelle (zytopathischer Effekt)
Nichtzytozide Infektion: keine Zerstörung der Wirtszelle; diese wird
durch immunologische Reaktionen zerstört
Latente Infektion: Virusgenom in Wirtszelle vorhanden, aber weder
Virusvermehrung noch Zellzerstörung
Tumortransformation: Virusinfektion wandelt Wirtszelle in
Krebszelle um.
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Pathogenese
Infektion parenteral oder über eine Mukosa. Eintrittspforten sind
Schleimhäute des Respirations- und Gastrointestinaltraktes.
Lokale Infektion: Virusvermehrung nur an der Eintrittspforte
(Rhinoviren/Schnupfen)
Generalisierende Infektion: Hämatogen, lymphogen oder über
Nervenbahnen in das Zielorgan virusinduzierte Zellzerstörung
(Polio, HAV, Tollwut, Herpes).
Prophylaxe: aktive Schutzimpfungen, Expositionsprophylaxe,
passive Immunisierung (Immunglobuline,
Postexpositionsprophylaxe)
Chemotherapie: Hemmung der Virusreplikation; Therapie
möglichst früh im Krankheitsverlauf beginnen;
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BSE (bovine spongioforme Enzephalopathie)
TSE, vCJK
1985 in GB erste Fälle bei Rindern
Erreger: Prionen (extrem hitzeresistentes Protein)
Übertragung: Verfütterung von kontaminiertem Tiermehl
Auf andere Tierarten und auf den Menschen übertragbar
vCJK: va GB, vereinzelt in Frankreich, Irland...
Verhütung und Bekämpfung: Verbot der Verfütterung von Tiermehl,
Entfernung von Risikomaterial bei geschlachteten Rindern (Hirn,
Rückenmark, Darm...)
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HSV (Herpes Simplex Virus)
Erreger von bläschenförmigen Exanthemen: Herpes labialis, Herpes
genitalis
Erstinfektion im Kindesalter (Kontakt- oder Schmierinfektion der
Mundschleimhaut);
über Axone ins ZNS; bei Reaktivierung auf gleichem Weg wieder in
die Peripherie; Rezidiva trotz Immunität (V. wandern entlang d.
Nervenbahnen)
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HBV (Hepatitis-B-Virus)
Reservoir: Mensch
Übertragung: parenteral (Blut...); Bluttransfusionen, Dialyse,
Spritzennadeln, Ohrstecher, Tätovierungsinstrumente
IZ:
4-12 Wo.;
Leberschädigung durch Immunreaktion gegen virusinduzierte
Membranantigene auf Oberfläche infizierter Hepatozoen;
0,5-1% letal; 5-10% chronisch (Leberzirrhose, hepatozelluläres
Karzinom), 80-90% vollständige Ausheilung;
Diagnose: Antigen- oder Antikörpernachweis im Serum
Prophylaxe: aktive Immunisierung (Risikogruppen)
Superinfektion mit Hepatitis-D-Virus: kann sich nur in HBVinfizierten Menschen replizieren.
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HAV (Hepatitis-A-Virus)
Epidemische oder infektiöse Hepatitis
Übertragung: Lebensmittel/Wasser; Schmutz- und
Schmierinfektion;
Vermehrung im Darm; befällt als Zielorgan die Leber; klinisch
ähnlich der Hepatitis B aber meist gutartig uns nicht chronisch;
Süd-Nord-Gefälle (wichtige Reisekrankheit);
Diagnose: Antikörpernachweis im Serum
Prophylaxe: aktive Immunisierung
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HCV (Hepatitis-C-Virus)
Übertragung durch Blut und Blutprodukte (Bluttransfusionen,
Dialyse...)
Klinisch ähnlich der HB mit häufig chronischem Verlauf,
(Leberzirrhose, Karzinom);
keine spezifische Prophylaxe;
HEV (Hepatitis-E-Virus)
Asien, Mittelamerika, Afrika: Reisekrankheit
Fäkal-orale Übertragung (Wasser!);
Keine spezifische Prophylaxe
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Pockenviren
Größte Viren (350 nm); komplex; DNA;
Bocken (Variola) durch weltweite Kampagne der WHO im Laufe der
70er Jahre verschwunden;
Aerogene Übertragung auf Schleimhäute des oberen
Respirationstraktes; über lymphatischen Organe in die Haut mit
typischen Eruptionen; Letalität bis 40%;
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Enteroviren
RNA; Aufnahme per os, Vermehrung im lymphatischen Gewebe des
Rachenraumes und später in der Darmwand, über den Blutweg ins
Zielorgan;
Polioviren: Poliomyelitis (Kinderlähmung); Meningitis,
Enzephalitis; Schmierinfektion, IZ: 7-12d; aktive Immunisierung
(Schluckimpfung)
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Rhinoviren
Schnupfen, Tröpfchen- oder Kontaktinfektion von Mensch zu
Mensch; häufig bakterielle Superinfektionen;
Rotaviren
Häufigster Erreger von Diarrhöen bei Kindern (0,5 - 2 Jahre) und
auch bei Immunsupprimierten (zB Transplantpatienten); Aufnahme
per os;
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Rötelviren (Rubiviren)
Kontaktinfektion mit harmlosen Verlauf (Exanthem) für Kinder und
Jugendliche;
Bei Schwangeren in den 3 ersten Schwangerschaftsmonaten
diaplazentare Übertragung auf den Embryo mit Missbildungen oder
Fruchttod.
Impfprophylaxe vor der Pubertät!
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Flavoviren
(Dengue-Fieber, Gelbfieber, japanische B-Enzephalitis, West-NilFieber, FSME)
Durch Arthropoden übertragen;
1.Phase: Fieber- Kopf- und Muskelschmerzen; relativ harmlos
2.Phase: hämorrhagisches Fieber; Organschädigungen, hohe
Letalität
FSME: Zecken, IZ: 7-10d; uncharakteristische Symptome
(grippeartig) - symptomlose Phase - akute Phase (Fieber,
Nackensteifheit...);
Aktive Immunisierung;
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Influenzavirus
Klassischer Grippeerreger; Übertragung aerogen,
Tröpfcheninfektion; Schleimhäute des oberen Respirationstraktes,
bakterielle Superinfektionen; Epidemien, Pandemien;
Influenza A Viren sind genetisch sehr variabel (antigenic shift),
Impfprophylaxe für beruflich Exponierte, Ältere, Herz-KreislaufVorgeschädigte
Parainfluenza
Va. bei Kleinkindern grippeartige Erkrankungen; bakterielle
Superinfektionen
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Mumpsvirus
Befall von Drüsen (Ohrspeicheldrüsen) und manchmal auch
Meningitis,
Impfprophylaxe
Masernvirus
Primäre Vermehrung im lymphatischen Gewebe und hämatogene
Verteilung; Exantheme zuerst auf der Zunge und dann auf der Haut;
Impfprophylaxe
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Rabies- oder Lyssavirus
Erreger der Tollwut; Zoonose, Übertragung durch Biss eines
infizierten Tieres (Wild- oder Haustier); Virusvermehrung im
Binde- und Muskelgewebe an Eintrittspforte - über Nervenbahnen
ins ZNS mit weiterer Virusvermehrung – auf gleichem Weg in
periphere Organe (Speicheldrüse, Niere...);
Enzephalitis mit hoher Letalität.
Klinik: 1. Phase: Kribbeln und Brennen an Eintrittspforte, Übelkeit,
melancholische Stimmung
2. Phase: Krämpfe und Spasmen des Larynx und Pharynx Hydrophobie; Krampf- und Wutanfälle;
3. Phase: Lähmung
Inkubationszeit mehrere Wochen bis Monate;
Prä- oder postexpositionelle Prophylaxe; Wundtoilette
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HIV
Erreger von AIDS = Aquired Immune Deficiency Syndrom
(erworbenes Immun-Mangel-Syndrom);
Übertragung durch Blut- und Blutprodukte und
Geschlechtsverkehr;
Risikogruppen: Homosexuelle, Drogenabhängige,
Medizinpersonal...
Inkubationszeit > 10 Jahre
Nachweis: Antigennachweis („2 Wochen-Fenster“)
Prophylaxe: Expositionsprophylaxe
Therapie:Azidothymidin
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EBOLA
Hämorrhagisches Fieber: Erreger vermehrt sich in den
Endothelzellen der Blutgefäße nekrotische Schäden erhöhte
Gefäßpermeabilität und Störung der Blutgerinnung; hohe Letalität!
Klinik: Kopf- Muskelschmerzen, Fieber, Übelkeit, Erbrechen,
Durchfälle, Blutungen der inneren Organe und der Haut!
Blut und sämtliche Ausscheidungen sind hoch infektiös;
Prophylaxe: Expositionsprophylaxe; krankheitsverdächtige Personen
müssen isoliert werden;
Keine spezifische Therapie;
Nachweis: Antigennachweis (Immunoassay) oder virales Genom
(PCR) in Hochsicherheits labors (L-4)
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PROKARYONTEN
+ Prokaryonte Zelle: kein von einer Membran umgebener Zellkern,
keine Zellorganellen
Bakterien
* Nukleoid = Kernäquivalent
* Zytoplasma
* Zytoplasmamembran
* Zellwand
Blaualgen
EUKARYONTEN
+ Eukaryonte Zelle:
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Zellkern mit Kernmembran, Zellorganellen
Protozoen, Algen, Pilze
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Protozoen
frei oder parasitisch lebende, eukaryonte Mikroorganismen wechselnder
Gestalt; Vermehrung vegetativ, sexuell
Pilze
Pilze stellen pflanzenähnliche Mikroorganismen dar, die kohlenstoffheterotroph und
nicht zur Photosynthese befähigt, eukaryontische, zumeist unbeweglich sind und eine
dicke, der Pflanzenzelle ähnliche Zellwand aufweisen.
- Sproßpilze: Einzelzellen, asexuelle Vermehrung durch knospenartige Ausstülpungen
("Sproße") oder sexuell;
- Fadenpilze: Hyphe - Myzel
Vermehrung:
vegetativ: HypheMyzel; SproßSproßkolonie
fruktikativ: Bildung von Reproduktionsorganen asexuelle Sporen (Sporen,
Konidien, Sporangien...) oder sexuell (Oosporen, Zygosporen, Basidiosporen)
Lebensmittelindustrie: Wein, Bier, Käse. Proteine...
Pharmaindustrie: Antibiotika, Enzyme, Citronensäure, Gluconsäure...
Lebensmittelverderber, Krankheitserreger
Helminthen: parasitisch lebende Würmer
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Feinstruktur
- Prokaryontes Kernäquivalent: Nukleoid = "nacktes" DNA-Molekül.
Dieses prokaryonte Kernäquivalent entspricht funktionell dem
eukaryonten Zellkern. Bei der Vermehrung der Bakterien steht am
Anfang immer die Reduplikation des Nukleoids.
- Plasmide: extrachromosomale, ringförmige, doppelsträngige DNAStruktur: Pathogenitäts- Resistenzplasmide und metabolische Plasmide
- Zytoplasma: große Zahl von in Wasser gelösten nieder- und
hochmolekularen Stoffen, RNS, und viele Ribosomen (70S;
Proteinbiosynthese), Reservestoffe in unlöslicher Form
- Zytoplasmamembran = "unit membrane": Phospholipiddoppelschicht
mit eingebetteten Polypeptidmolekülen.
* semipermeabel
* aktiver Transport von außen nach innen (spezif. Permeasen)
* ausschleusen von Proteinen (Exoenzyme, Exotoxine) nach außen
* Sitz zahlreicher Enzyme für die Biosynthese von Zellwandstrukturelementen (+Ribosomen)
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Biomembranen und das „innere Milieu“ der Zelle
Die Zellmembran fungiert als Barriere, selektive Schleuse und Kommunikation
mit der Umwelt und dient somit als Barriere zur Wahrung des inneren Milieus.
+
Bildung von Biomembranen durch selbsttätigen Zusammenbau aus
Phospholipid-Molekülen.
+
Einbau von Proteinen als membran-assoziierte (angelagerte) und
membran-integrierte (eingelagerte) Proteine.
+
Sowohl Proteine als auch Lipidkomponenten können glykosyliert sein.
+
äußerer „Zuckerguss“ durch Polysaccharide der Glykokalyx.
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Eigenschaften:
stabil
semipermeabel, selektiv
fluid (flüssig)
elastisch
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Glykokalyx:
• Schutz: Chemikalien…
• Adhäsion, Agglutination
• Erkennung, Unterscheidung v. Zellen
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Passiver Transport:
* kleine, apolare Moleküle über Konz.
Gradienten H2O, O2, CO2, N2…..
Aktiver Transport:
•Ionen u. Makromoleküle entgegen dem
Konz.gradienten mittels „Pumpen“ oder
Carrier;
• Energieverbrauch
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Zellwand
+ Schutz des Protoplasten vor äußeren Noxen
+ Abbau der osmotischen Druckdifferenz
+ Formgebung der Zelle
Mureinschicht: (verantw. für die Rigidität d. Zellwand):
- Polysaccharidketten (abwechselnd N-Acetylmuraminsäure[MUR] und
N-Acetylglucosamin [GLU]);durch Peptide miteinander verbunden.
Grampos. Bakterien: bis 40 Mureinschichten; 30% der Trockenmasse der
Zellwand. gramneg. Bakterien: 10% der Trockenmasse der Zellwand.
Äußere Membran: (nur bei gramnegativen Bakterien vorhanden): "unit
membrane" über Lipoproteine mit dem Murein verbunden. Die äußere
Membran enthält Porinproteine, die Kanäle oder Poren bilden. Weiters ist
an die äußere Membran das Lipopolysaccharid (LPS) angelagert, das
auch als Endotoxin!!! bezeichnet wird (Lipid A - Kernpolysacch.(Core)
- O-spezifischen Ketten Typisierung). Endotoxin stimuliert
Makrophagen zur Produktion des endogenen, hitzestabilen Pyrogens
Interleukin 1.
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Kapseln: Schleim aus Polysacchariden: Schutz vor Phagocytose,
lytischen Enzymen, Phagen, Antigenstruktur (K-Antigene; ca 80
Serotypen bei Pneumokokken).
Geißeln: Beweglichkeit; Protein Flagellin; Geißelproteine sind gute
Antigene (H-Antigen der Enterobakterien). Sie dienen zusammen mit
dem O-Antigen (O-spez. Kette d. LPS) der Typisierung dieser Bakterien.
Pili, Fimbrien, Glykokalix: oberflächliche Anhangsgebilde, die kürzer
sind als Geißeln. Fimbrien und Pili sind zarte Proteinfäden, die für
adhäsive Vorgänge (Kolonisierung von Schleimhäuten) verantwortlich
sind (Adhäsine). Konjugationspili sind fädige Proteinhohlrohre, welche
die Konjugation ermöglichen.
Als Glykokalix werden Polysaccharidfäden bezeichnet, die das
"Kleben" an Zellen oder glatten Oberflächen ermöglichen.
Bakteriensporen: Dauerformen, die das bakterielle Genom bei
"ungünstigen äußeren Bedingungen" schützen. Zytoplasmamembran
stülpt sich ein, wächst um das Nukleoid herum, schnürt sich ab und
bildet einer doppelwandige Endospore. Sporen weisen erhebliche
Resistenzen gegenüber chemischen und physikalischen Noxen auf.
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Physiologie: Bakterienstoffwechsel
(Gesamtheit d. chemischen Reaktionen in der Bakterienzelle)
- anabol oder synthetisch: endergonisch (unter Energieverbrauch)
* photosynthetisch
* chemosynthetisch
Aus einfachsten Nährstoffen können Bakterien in kurzer Zeit hochkomplizierte
organische Moleküle synthetisieren.
Anwendung in der technischen Mikrobiologie:
z.B. Gewinnung von Antibiotika, Aminosäuren, Vitaminen
- katabol: exergonisch (liefern Energie durch Nährstoffabbau)
* lithotroph = anorganische Nährstoffe
* organotroph = organische Nährstoffe
Humanpathogene Bakterien sind chemosynthetisch - organotroph!
+ Energiequelle in Form von oxidierbaren organischen Substraten
+ C- und N-Quellen zur Synthese zahlreicher organischer Verbindungen
+ Mineralien (P, Ca, Mg..) als Aktivatoren von Enzymen
+ organische Verbindungen, die Bakterien nicht selbst synthetisieren
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Als Nährstoffe kommen praktisch alle in der Natur vorkommenden
organischen Stoffe in Frage. Die Verarbeitung dieser Stoffe erfolgt über
eine vielfältige Reihe enzymatischer Prozesse, die in 4 Phasen abläuft:
1) Verdauung: Spaltung organischer Energiequellen außerhalb der
Zelle durch Exoenzyme (manchmal wichtige
Pathogenitätsfaktoren!).
2) Aufnahme niedermolekularer Nährstoffe durch passive Diffusion
oder aktiven Transport.
3) Vorbereitung zur Oxidation: z.B. Abspaltung von Carboxyl- oder
Aminogruppen, Phosphorilierung...
4) Oxidation: Entzug von Elektronen und H2-Ionen.
Je nach H2-Akzeptor unterscheidet man die
Respiration oder Atmung: H2-Akzeptor ist der Sauerstoff
anaerobe Respiration: H2-Akzeptor ist Sauerstoff als
Bestandteil eines anorganischen Salzes
Fermentation oder Gärung: H2-Akzeptor ist organische
Verbindung
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CHEMOTHERAPEUTIKA:
chemisch-synthetisch hergestellte, antimikrobiell
wirksame Substanzen,
wie z.B. Sulfonamide
ANTIBIOTIKA:
biosynthetisch gewonnene, antimikrobiell wirksame
Naturstoffe,
wie z.B. Penicillin
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BAKTERIOSTASE:
reversible antibiotische Hemmung
des Wachstums bzw. der Vermehrung
einer Bakterienpopulation
z.B. Sulfonamide, Tetracycline...
BAKTERIZIDIE:
irreversible Schädigung und
Abtötung einer Bakterienpopulation
z.B. Penicilline, Cephalosporine...
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Resistenz
Bakterielle Eigenschaft, Antibiotikakonzentrationen, die im
Makroorganismus erreicht werden können, zu tolerieren („klinische
Resistenz“)!
1. natürliche Resistenz: stets vorhandene Unempfindlichkeit,
d.h. Lücke im Wirkungsspektrum des Antibiotikums
2a. erworbene (chromosomale) Resistenz (primär oder sekundär):
Mutation im Chromosom lokalisiertere Gene; nur unter
Selektionsdruck kann sich eine resistente Population entwickeln!
2b. extrachromosomale ("infektiöse") Resistenz:
extrachromosomale Gene als Träger von Resistenzfaktoren
(Plasmide)
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Resistenzeigenschaften können durch parasexuelle
Prozesse übertragen werden:
+ Konjugation: Übertragung von DNA über Plasmabrücken
+ Transformation: Übertragung von DNA von lysierten
Zellen auf spezifische Akzeptoren
+ Transduktion: Übertragung von Bakterien-DNA durch Phagen
(versehentliches "Miteinpacken" von Bakterien-DNA)
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RESISTENZMECHANISMEN
Veränderung des Arzneimittelrezeptors
Antibiotika haben verschiedene Angriffspunkte in der Bakterienzelle.
Wird durch Mutation die Struktur dieser Angriffspunkte verändert, so kann
das Antibiotikum keine Bindung mehr eingehen und wird wirkungslos.
Beispiel: Streptomycin-Resistenz: beruht auf einer
Veränderung der 30-S-Ribosomen-Untereinheiten
Veränderung der Penetration des Antibiotikums
Bevor der Wirkstoff seinen Rezeptor erreicht, muss er durch die Zellwand penetrieren.
Durch Veränderungen im aktiven Transportgeschehen oder durch eine
herabgesetzte Permeabilität der äußeren Membran kann das Antibiotikum nicht mehr in die
Bakterienzelle gelangen.
Inaktivierung des Antibiotikums
Je nach Antibiotikum sind unterschiedliche Enzyme dafür verantwortlich.
Beispiel:
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β-Lactamasen: bewirken hydrolytische Spaltung des
β-Lactam-Rings von Penicillinen und Cephalosporinen
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Resistenzmechanismen
Inaktivierende Enzyme: Hydrolyse oder Modifikation des
Antibiotikums z.B. Betalactamase (hydrolysiert
Betalactamring)
Resistente Zielmoleküle: Durch Mutation werden GenProdukte gebildet, die eine geringere Affinität zum
Antibiotikum aufweisen.
Permeabilitätsmechanismen: Reduzierter Influx bzw. Efflux
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Chemotherapeutika: Antimikrobielle Wirkstoffe!
* Wirkungsspektrum: (natürliche Resistenz)
Schmalspektrum - Breitspektrum
* Wirkungsweise: bakteriostatisch - bakterizid
* Wirkungsmechanismen (Pharmakodynamik):
Angriffspunkt ist Zellwand, Zytoplasmamembran oder
Proteinsynthese
* Pharmakokinetik:
Resorption, Bindung an Serumeiweiß, Verteilung,
Gewebsdiffusion, Umbau, Abbau, Metabolisierung und
Ausscheidung
* chemisch-physikalische Eigenschaften
pH-Optimum, Stabilität, Löslichkeit
* Nebenerscheinungen
Toxizität, Allergie, Eliminierung der Normalflora
* Resistenzlage
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Virulenzfaktoren
+ als Strukturelemente der Bakterienzelle (nicht toxisch)
+ als Stoffwechselprodukte (extrazellulär bzw. toxisch)
Biologische Funktion der Virulenzfaktoren
- Adhäsion: zur Kolonisation mittels wirtspezifischer Adhäsine
(z.B. Fimbrien, Pili)
- Invasion/Ausbreitung: gewebsschädigende Exoenzyme
(z.B. Streptokinase, Hyaluronidase, Kollagenase, Proteasen...)
- Toxine:
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Endotoxine (werden bei Zelltod frei; z.B. LPS)
Exotoxine (Eiweißstoffe, die von Bakterium nach Außen
abgegeben werden)
Zytotoxine, Neurotoxine, Enterotoxine
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Strategien gegen Infektabwehr des Wirtes:
- Antiphagocytose: Kapseln, Phagocytentoxine ...
- Immuntoleranz: Molekulare Mimikry (das Immunsystem erkennt
Bakterien nicht als fremd)
- Antigenvariation: Variabilität der Antigenproteine (z.B. Pili..)
- IgA-Proteasen: Bakterien zerstören spez. Antikörper
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Epidemiologie
Lehre über Ursache, Entstehung und Verbreitung von Krankheiten!
Infektionskette:
a) Infektionsquelle:
primäre Qu. (Ort, an dem sich Erreger aufhält oder vermehrt;
Mensch, Tier=Zoonosen), Inkubationsausscheider,
Rekonvaleszenzausscheider, Dauerausscheider
sekundäre Quellen (Wasser, Boden, Luft)
b) Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion
(z.B. Erkältungskrankheiten)
Kontakt- und Schmierinfektion (z.B. Geschlechtskrankheiten)
c) empfindliches Individuum: Eigenschaften der Erregers (z.B.
Virulenz) und des Makroorganismus (z.B. Abwehrvermögen)
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Staphylococcus (+ Kokken)
In regelmäßigen Haufen gelagerte, kugelige Bakterien; aerob und
anaerob (ca 1µm]; unbeweglich, nicht sporenbildend;
katalasebildend;
Gegen physikalische und chemische Noxen sehr resistente
Vegetativformen (60°C 15 - 30`; Salztoleranz 10%)
Habitat: Haut und Schleimhäute
St. aureus: (koagulasepositiv), extrazelluläre Substanzen
(Koagulase, Staphylokinase,Hämolysine, Kapsel)
Enterotoxin (TSST1 Lebensmittelintoxikation)
Bedeutung: lokale Infekte (Abszess, Furunkel, Wundinfektionen),
Otitis media, Sepsis, Hospitalismus, Endocarditis, Pneumonie,
Lebensmittelintoxikationen (TSST1), Indikatorbakterium;
St.epidermidis, St.saprophyticus...(coagulasenegativ)
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Streptococcus (+ Kokken)
kugelig bis oval; in Ketten oder paarweise; unbeweglich, nicht
sporenbildend; nicht katalasebildend; Normalflora, Krankheitserreger,
Milchsäure-, Diacetylbildung;
Habitat: Normalflora d. Schleimhäute, Darmflora, Krankheitserreger
Klassifikation: Hämolysevermögen (Alpha-H. = teilweise H.; Beta-H. =
totale H.; Gamma-H. = „keine“ H.)
Antigenstruktur (Polysaccharide in Zellwand; Lancefield-Gruppierung:
Antigengruppen A bis V)
Str.pyogenes: (betahämolysierend, Gruppe A), Scharlach (Streptokinase)
Str.agalacticae (betahämolysierend, Gruppe B), Meningitis uns Sepsis bei
Neugeborenen;
Str.faecium/faecalis: Enterokokken, (betahämolysierend, Gruppe D),
Darmflora;
Alphahämolysierende Str.: Viridans-Gruppe; oft kein definiertes
Gruppenantigen; Mundflora;
Str.pneumoniae: Pneumokokken, meist paarförmig von dicker Kapsel
umgeben (Polysaccharid-Polymere, über 80 Serotypen, antiphagocytär)
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Neisseria (- Kokken)
aerob/fakultativ anerob, unbeweglich, nicht sporenbildend,
N.gonnorrhoeae: Gonokokken (Gonorrhöe, Tripper), paarweise
(semmelförmig) auftretende Kokken; teilweise mit Kapseln, Pili zur
Anheftung an die Schleimhautzellen; Augenbindehauteiterung bei
Neugeborenen;
N.meningitidis: Meningokokken, paarweise (semmelförmig)
auftretende Kokken mit Kapseln; Differenzierung mittels
unterschiedlicher Kapsel-Serogruppen; in 3.Welt-Ländern; aktive
Immunisierung bei Fernreisen in Endemiegebiete;
N.(Branhamella, Moraxella) catarrhalis: Schleimhautflora im oberen
Respirationstrakt;
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Corynebacterium (+ Stb)
Corynebacterium diphtheriae: grampositive, schlanke, an den Enden oft
verdickte Stäbchen; fakultativ anaerob, unbeweglich, nicht sporenbildend;
mit Spezialfärbungen (Neisser-Färbung) können endständig gelagerte
Polyphosphate (Polkörperchen) dargestellt werden.
Exotoxinblockiert irreversibel d. Proteinbiosynthese
Viele Corynebacterium-Arten besiedeln Haut und Schleimhäute!
Listeria (+ Stb)
Listeria monocytogenes: peritrich begeißelte, zarte Stäbchen; vermehren
sich noch bei 5°CKälteanreicherung; Listeriose
Lactobacillus (+ Stb)
grampositiv, nicht sporenbildend, unbeweglich,zart, oft Kettenbildung;
Normalflora d. Menschen; Milchsäure, Milchprodukte, Silage;
Lactobacillus acidophilus: Döderlein`sche Stäbchen, Vaginalflora;
Bifidobacterium sp.: Bifidus-Flora im Säuglingsdarm
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Bacillus (+ Stb)
aerob, sporenbildend, groß und breit, ubiquitär, Krankheitserreger,
Antibiotika, Enzyme;
B.anthracis: Milzbranderreger, Exotoxin;
B.stearothermophilus: Sporen sehr hitzeresistentTest von
Sterilisatoren
Clostridium (+ Stb)
anaerob, sporenbildend, beweglich, groß und breit, Erdboden und
Darmdrakt, Krankheitserreger (starke Exotoxine), Butanol, Aceton,
Buttersäure;
Cl.perfringens: Gasbranderreger,
Cl.tetani: Wundstarrkrampf,
Cl.botulinum: Lebensmittelintoxikation;
Cl.difficile: antibiotikaassozierte Kolitis
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Actinomycetes (+ Stb)
meist anaerob, myzelartiges Wachstum (früher zu Pilzen gezählt,
aber prokaryont, Murein in Zellwand), Aktinomykosen, Bildung
sehr vieler Antibiotika, Enzyme, Vitamine
Mycobacterium (+ Stb)
grampositive, zarte Stäbchen, unbeweglich, nicht sporenbildend,
durch lipidreiche und wachshältige Zellwand schwer färbbar, ZiehlNeelsen-Färbung säurefeste Stäbchen,
M.tuberculosis: Tuberkulose (R.Koch, 1882), keine Toxine
M.leprae: Lepraerreger,
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Enterobacteriaceae (-Stb)
nicht sporenbildend, teils begeißelt, fakultativ anaerob, Darmflora,
Krankheitserreger; Indikatorbakterium; Antigenstrukturen: O-Antigene
(Polysaccharide der LPS), H-Antigene (Geißelproteine), K-Antigene
(Kapselantigene);Endotoxine: Lipid A des LPS.
Escherichia coli, Klebsiella sp., Enterobacter sp., Serratia sp., Proteus sp.,
Citrobacter sp., Salmonella sp., Yersinia pestis, Y.enterocolitica, Shigella
dysenteriae
(Darmflora, Eiter- und Entzündungserreger, Harnwegsinfekte,
Gastroenteritis, Typhus, Pest, ua.)
E.coli: physiologischer Darmbewohner, Indikatorbakterium, häufigster
Erreger bakterieller Infekte des Menschen;
extraindestinal: Harnwegsinfekte, nosokomiale Sepsis, Wundinfekte...
intestinal:EPEC (enteropathogener E.coli) – Säuglingsdiarrhoe
ETEC (enterotoxischer E.coli) – Reisediarrhoe
EIEC (enteroinvasiver E.coli) – penetrieren Schleimhaut
des Dickdarms
EHEC (eterohämorrhagischer E.coli) – hämorrhagische Kolitis
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Salmonellen
S.typhi, S.paratyphi: per os, Intestinaltrakt – lymphatisches Gewebe –
lymphogene und hämatogene Streuung – Milz, Leber, Knochenmark...
S.enteritidis u.a.: per os, Mukosa des Darms, akute Brechdurchfälle, keine
spezifische Therapie, bei massiven Diarrhöen Wasser-und
Elektrolytverlust.
Pseudomonas
polar begeißelt, strikt aerob, Cytochromoxidase, geringe
Nährstoffansprüche, „Naßkeime“; „Nonfermenter“;
P.aeruginosa: Hospitalismuserreger, manchmal kapselbildend, Exotoxin A,
Wundinfekte, Otits media, Harnwegsinfekte, ua., Indikatorbakterium;
Vibrionaceae
gekrümmte Stäbchen, natürliches Habitat sind Oberflächengewässer;
Vibrio cholerae: (Choleraerreger) per os, (>108 Zellen), 2-5Tage,
Choleratoxin – Sekretion von Elektrolyten
Aeromonas/Plesiomonas: Oberflächengewässer, Infektionen bei Fischen,
Amphibien, Reptilien; Hospitalismuserreger, Gastrenteritis;
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L.pneumophila: Legionellose (1976 im Zuge eines Kongresses
amerikanischer Legionäre entdeckt)
Inhalation keimhaltiger Aerosole (Klimaanlagen, Luftbefeuchter,
Beatmungsgeräte...), Inkubationszeit 2-10 Tage, atypische Pneumonien;
(selten Pontiac Fieber: selbstlimitierende fieberhafte Erkrankung);
Spirochaeten
spiralig gekrümmt, meist beweglich, anaerob/fakultativ anaerob;
Campylobacter: Enteritiserreger
Helicibacter: chronische Gastritis
Treponema pallidum: Syphiliserreger (Lues)
Borrelia burgdorferi: Erreger der Lyme Borreliose
1977 vermehrtes Auftreten von akuten Arthritiden bei Jugendlichen im
Bezirk Lyme (Connecticut);1981 Beschreibung des Erregers. Zoonose durch
Zeckenbiß übertragbar, Inkubationszeit 3-30 Tage, 3 Stadien (Erythema
chronicum migrans – auffällige Hautveränderung).
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Borrelia burgdorferi: Erreger der Lyme Borreliose
1977 vermehrtes Auftreten von akuten Arthritiden bei
Jugendlichen im Bezirk Lyme (Connecticut);
1981 Beschreibung des Erregers. Zoonose durch Zeckenbiss
übertragbar, Inkubationszeit 3-30 Tage, 3 Stadien (Erythema
chronicum migrans – auffällige Hautveränderung).
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Züchtung oder Kultivierung von Bakterien
Bakterien außerhalb ihres natürlichen Standortes zur Vermehrung
bringen.
Inokulation: Verbringung bakterienhältigen Materials in ein
Kulturmedium
Inkubation: "Bebrütung" der beimpften Kulturmedien
Kultur: die durch Vermehrung entstandene Bakterienpopulation
flüssige Kulturmedien: Nährbouillon (Fleischextrakt, Pepton, Glucose)
feste Kulturmedien: Nährbouillon + 2% Agar (Polysaccharid aus Seetang)
- Minimalmedium: "Existenzminimum"
- Optimalmedium: Substrate im Überfluss
- Selektivmedium: selektiv für einzelne Keimgruppen
wachstumshemmend; zur Anreicherung "interessanter" Keime
um sie von Begleitflora zu trennen
- Differentialmedium: enthalten Stoffe, welche von einzelnen
Bakterienarten metabolisiert werden --> Stoffwechselprodukte
werden z.B. durch Farbindikatoren angezeigt ("Bunte Reihe")
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Direkter Nachweis von Bakterien oder deren Produkten
* Mikroskop: nativ - Einfachfärbungen - Differentialfärbungen
Form- und Größe der Zellen, Flagellen, Kapseln, Sporen usw.,
Pseudozellverbände, Färbeverhalten
* Kultivierung: auf festen und flüssigen Nährmedien
- Makroskopisch-morphologische Merkmale der Kolonien
Physiologische Merkmale
- Wachstumsbedingungen (t°C, pH, pO2, pCO2, osmot.Druck,
Nährstoffe,Mineralien )
- Stoffwechseleigenschaften (Verwertung von C- und N-Quellen,
Nachweis von Stoffwechselprodukten und Enzymen)
- Chemische Merkmale (DNA-Struktur, Antigen-Struktur)
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KATALASEREAKTION
Schnelltest zur Unterscheidung von
Staphylokokken und Streptokokken
positiv
negativ
Durchführung:
Bakterienkolonie wird mit einem Tropfen 3%iger
H2O2-Lösung
beträufelt. Aufsteigende Gasblasen zeigen die
Anwesenheit des Atmungskettenenzyms
Katalase an.
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PLASMACOAGULASE
• Schnelltest zur Unterscheidung von:
• Staphylococcus aureus positiv
Staph. epidermidis
negativ
• Durchführung:
Bakterienkolonie wird auf einen Objektträger aufgebracht und
mit einem Tropfen Latexsuspension verrührt. Die Latexteilchen
sind mit Humanfibrinogen und IgG beschichtet. Bei positiver
Reaktion kommt es zur Klumpenbildung.
Prinzip: Zur Agglutination kommt es durch Bindung des IgG an
das an der Zelloberfläche von Staph. aureus-Stämmen lokalisierte
Protein A und durch den Clumping-Faktor, der mit Fibrinogen
reagiert.
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BUNTE REIHE
Identifizierung von Enterobacteriaceae
Kligler
Dextrose
Lactose
H2SBildung
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Zuckerspaltung
Indol
Harnstoff
Citrat
Nitrat Beweglichkeit
Glucose Tryptophan Harnstoff
Kohlenstoff- Nitrat
Lactose
zu Ammonium- quelle
⇒
Saccarose
carbonat
Nitrit
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beweglich
unbeweglich
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BUNTE REIHE
Farbumschläge bei positiven Reaktionen und Zusatz von
Reagenzien
Harnstoffreagenz:
Indolreagenz:
Phenolphtalein
p-Dimethylaminobenzaldahyd
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Nitratreagenzien:
Sulfanilsäure
α-Naphthylamin
Essigsäure
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Das Testsystem beruht auf dem Prinzip der Bunten Reihe :
In einem Teststreifen mit 20 Mikroröhrchen befinden sich verschiedene
dehydrierte Testsubstanzen, die mit einer Bakteriensuspension in Aqua dest.
befüllt werden. Der Test wird anschließend bei 37°C ca. 24 Std. bebrütet.
Ein meist indikatorbedingter Farbumschlag zeigt an, ob die getesteten
Substanzen von Bakterien umgesetzt wurden.
Anhand der positiven Reaktionen lässt sich ein Zahlencode erstellen, der zur
Identifizierung der Keime führt.
+
+ +
QNPG ADH LDC
5
+ +
+
ODC ‚CIT H2S
1
URE TDA IND
4
VP
GEL GLU MAN IND
4
+ +
+
SOR RHA SAC MEL AMY ARA OX
5
1
2
Kodierungsprinzip des API-Systems
z.B.: Escherichia coli
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URICULT:
Eintauchmedium für Harnkulturen
Gelbe Seite :
Anreicherungsmedium für alle
Bakterien
Rote Seite:
Selektivmedium
für gram-neg.
Bakterien
Weiße Seite:
Selektivmedium
für Enterokokken
Häufigste Erreger bakterieller Harnwegsinfektionen:
akute Infektionen,
nicht hospitalisierte Patienten
Escherichia coli
chronische Infektionen
hospitalisierte, kathederisierte
Patienten
Proteus, Pseudomonaden, Klebsiella
Enterobacter, Enterococci,
Staphylococci
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