Grundwissen Physik (8. Klasse) 1 1.1 Energie Energieerhaltungssatz Energieerhaltungssatz: In einem abgeschlossenen System ist die Gesamtenergie konstant. 1.2 Goldene Regel der Mechanik Goldene Regel der Mechanik: Bei einem Kraftwandler sind im Idealfall Kraft und Weg zueinander indirekt proportional. Das Produkt aus Kraft und Weg ist also konstant. 1.3 Verschiedene Arten mechanischer Energie Höhenenergie: Eh = FG h = m g h Eh FG h m g Bemerkung: Höhenenergie (Spezialfall der potentiellen Energie); Einheit [Eh ] = 1 Joule = 1 J Gewichtskraft (Betrag); Einheit N Höhe; Einheit m Masse; Einheit kg Fallbeschleunigung (Ortsfaktor); N für Mitteleuropa g = 9,81 sm2 = 9,81 kg 1 N · 1 m = 1 Nm = 1 J; 1 kg · 1 1 m s2 · 1m = 1 kg m2 s2 = 1J Spannenergie einer Feder: D 2 s 2 Esp = Spannenergie der Feder (Spezialfall der potentiellen Energie); Einheit [Esp ] = 1 Joule = 1 J N Federkonstante (Federhärte); Einheit m Dehnung (Längenänderung) der Feder; Einheit m Esp D s Bemerkung: 1 N m · (1 m)2 = 1 Nm = 1 J Kinetische Energie (Bewegungsenergie): Ek = kinetische Energie (Bewegungsenergie); Einheit [Ek ] = 1 Joule = 1 J Masse; Einheit kg Geschwindigkeit; Einheit ms Ek m v Bemerkung: 1.4 1 kg · 1 m 2 v 2 m 2 s =1 kg m2 s2 = 1J Arbeit Arbeit: Die Energie, die einem Körper (einem System) aufgrund einer Kraft zugeführt oder entzogen wird, nennt man Arbeit (W). Arbeit: W = |E2 − E1 | W E1 E2 Arbeit; Einheit [W] = 1 Joule = 1 J Energie des Körpers (des Systems) vorher; Einheit J Energie des Körpers (des Systems) nachher; Einheit J Arbeit: W = Fs W F s Bemerkung: Arbeit; Einheit [W] = 1 Joule = 1 J Kraft (konstant, in Richtung des Weges); Einheit N Weg; Einheit m 1 N · 1 m = 1 Nm = 1 J 2 1.5 Leistung Leistung: P= P W t Bemerkung: 1.6 W t Leistung; Einheit [P] = 1 Watt = 1 W Arbeit; Einheit J Zeit; Einheit s 1J J = 1 = 1W 1s s Wirkungsgrad Wirkungsgrad: η= η En Ea Pn Pa En Pn = Ea Pa Wirkungsgrad (meist in % angegeben) genutzte Energie; Einheit J aufgewandte Energie; Einheit J genutzte Leistung; Einheit W aufgewandte Leistung; Einheit W 3 2 2.1 Aufbau der Materie und Wärmelehre Aggregatzustände Aggregatzustand Dichte Volumen Form Teilchenabstand Teilchenbewegung (Wärmebewegung) 2.2 fest groß schwer zu ändern schwer zu ändern klein Schwingungen um Gleichgewichtslage flüssig ziemlich groß schwer zu ändern Anpassung an Gefäß ziemlich klein Verschiebungen benachbarter Teilchen gasförmig klein Anpassung an Gefäß Anpassung an Gefäß groß meist freie Bewegung, gelegentliche Zusammenstöße Übergänge zwischen den Aggregatzuständen fest Schmelzen - flüssig Verdampfen - gasförmig Erstarren Kondensieren Bemerkung 1: Diese Übergänge finden bei bestimmten Temperaturen statt. Beispielsweise erfolgt das Schmelzen von Eis bzw. das Erstarren (Gefrieren) von Wasser bei 0◦ C. Die Temperatur für das Sieden von Wasser bzw. das Kondensieren von Wasserdampf beträgt auf Meereshöhe 100◦ C. Bemerkung 2: Der Begriff „Verdampfen“ kann eine vollständige Umwandlung flüssig −→ gasförmig bei einer bestimmten Temperatur bedeuten (Sieden) oder eine teilweise Umwandlung bei einer niedrigeren Temperatur (Verdunsten). Bemerkung 3: Unter bestimmten Voraussetzungen kommen auch direkte Übergänge zwischen fest und gasförmig (Sublimieren) und umgekehrt (Resublimieren) vor. 2.3 Temperatur Temperatur: Die Temperatur ϑ ist ein Maß für die mittlere kinetische Energie der Teilchen. Einheit: [ϑ] = 1Grad Celsius = 1◦ C 2.4 Absolute Temperatur Absolute Temperatur: Die absolute Temperatur T (in Kelvin) ist zahlenmäßig um 273 (genaugenommen 273,15) höher als die „normale“ Temperatur ϑ (in Grad Celsius). 4 2.5 Innere Energie Innere Energie: Die innere Energie Ei ist die Summe aus potentieller und kinetischer Energie der Teilchen. Einheit: [Ei ] = 1 Joule = 1 J Erhöhung der inneren Energie durch Reibungsarbeit: ∆Ei = WR = FR s ∆Ei WR FR s Änderung der inneren Energie; Einheit J Reibungsarbeit; Einheit J Reibungskraft; Einheit N Strecke; Einheit m Änderung der inneren Energie durch Temperaturänderung: ∆Ei = c m ∆ϑ ∆Ei c m ∆ϑ Änderung der inneren Energie; Einheit J spezifische Wärmekapazität; Einheit kgJK Masse; Einheit kg Temperaturänderung; Einheit K Bemerkung: Bei Temperaturerhöhung vergrößert sich die innere Energie, bei Temperaturerniedrigung verringert sie sich. Änderung der inneren Energie beim Schmelzen bzw. Erstarren: ∆Ei = s m ∆Ei s m Änderung der inneren Energie; Einheit J J spezifische Schmelzwärme; Einheit kg Masse; Einheit kg Bemerkung: Beim Schmelzen erhöht sich die innere Energie, beim Erstarren verringert sie sich. Änderung der inneren Energie beim Verdampfen bzw. Kondensieren: ∆Ei = v m ∆Ei v m Änderung der inneren Energie; Einheit J spezifische Verdampfungswärme; Einheit Masse; Einheit kg J kg Bemerkung: Beim Verdampfen erhöht sich die innere Energie, beim Kondensieren verringert sie sich. 5 3 3.1 Elektrizitätslehre Ohmsches Gesetz und Widerstand Ohmsches Gesetz: In einem metallischen Leiter konstanter Temperatur sind Spannung und Stromstärke zueinander direkt proportional. Der Quotient aus Spannung und Stromstärke ist also konstant. Widerstand: R= R U I Bemerkung: 3.2 1 V A U I Widerstand; Einheit [R] = 1 Ohm = 1 Ω Spannung; Einheit V Stromstärke; Einheit A = 1Ω Serien- (Reihen-, Hintereinander-)Schaltung mehrerer Widerstände Bemerkung: Die folgenden Gesetze sind für zwei Widerstände formuliert, lassen sich aber problemlos auf den Fall von drei oder mehr Widerständen übertragen. Spannung bei Serienschaltung: U = U1 + U2 U U1 , U2 Gesamtspannung (Stromquelle); Einheit V Teilspannungen (Spannungsabfälle) an den einzelnen Widerständen; Einheit V Stromstärke bei Serienschaltung: I = I1 = I2 I I1 , I2 Stromstärke in der Stromquelle; Einheit A Stromstärke in den einzelnen Widerständen; Einheit A Widerstand bei Serienschaltung: R = R1 + R2 R R1 , R2 Ersatzwiderstand (Gesamtwiderstand); Einheit Ω Teilwiderstände; Einheit Ω 6 Verhältnis der Teilspannungen bei Serienschaltung: U1 : U2 = R1 : R2 U1 , U2 R1 , R2 3.3 Teilspannungen (Spannungsabfälle); Einheit V Teilwiderstände; Einheit Ω Parallel- (Nebeneinander-)Schaltung mehrerer Widerstände Bemerkung: Die folgenden Gesetze sind für zwei Widerstände formuliert, lassen sich aber mit einer Ausnahme problemlos auf den Fall von drei oder mehr Widerständen übertragen. Spannung bei Parallelschaltung: U = U1 = U2 U U1 , U2 Spannung der Stromquelle; Einheit V Spannungen (Spannungsabfälle) an den einzelnen Widerständen; Einheit V Stromstärke bei Parallelschaltung: I = I1 + I2 Gesamtstromstärke (Stromquelle); Einheit A Stromstärke in den einzelnen Widerständen; Einheit A I I1 , I2 Widerstand bei Parallelschaltung: 1 1 1 = + R R1 R2 R R1 , R2 Ersatzwiderstand; Einheit Ω Einzelwiderstände; Einheit Ω Ersatzwiderstand bei Parallelschaltung: R= R R1 , R2 R1 R2 R1 + R2 Ersatzwiderstand; Einheit Ω Einzelwiderstände; Einheit Ω Bemerkung: Diese Formel lässt sich nicht auf drei oder mehr Widerstände übertragen. Verhältnis der Teilstromstärken bei Parallelschaltung: I1 : I2 = I1 , I2 R1 , R2 1 1 : R1 R2 Teilstromstärken; Einheit A Einzelwiderstände; Einheit Ω 7 3.4 Ladung und Stromstärke Ladung: Die elektrische Ladung Q ist eine grundlegende Eigenschaft der Materie. Es gibt zwei verschiedene Ladungsarten, die als positiv und negativ bezeichnet werden. Einheit: [Q] = 1 Coulomb = 1 C Zusammenhang zwischen Ladung und Stromstärke: I= Stromstärke (konstant); Einheit [I] = 1 Ampere = 1 A Ladung; Einheit C Zeit; Einheit s I Q t Bemerkung: Q t 1 C s = 1A Elementarladung: Alle in der Natur frei vorkommenden Ladungen sind ganzzahlige Vielfache der Elementarladung e = 1,6 · 10−19 C. Elektronen haben die Ladung −e, Protonen die Ladung +e. 3.5 Elektrische Energie und elektrische Leistung Elektrische Energie (Arbeit): Eel = Q U = U I t = R I2 t = Eel Q U I R t Bemerkung 1: Bemerkung 2: U2 t R elektrische Energie (Arbeit); Einheit [Eel ] = 1 Joule = 1 J Ladung; Einheit C Spannung; Einheit V Stromstärke; Einheit A Widerstand; Einheit Ω Zeit; Einheit s (1 V)2 ·1s = 1J 1Ω 1 kWh = 1 kW · 1 h = 1000 W · 3600 s = 3 600 000 Ws = 3 600 000 J 1 C · 1 V = 1 J; 1 V · 1 A · 1 s = 1 J; 8 1 Ω · (1 A)2 · 1 s = 1 J; Elektrische Leistung: Pel = U I = R I2 = Pel U I R Bemerkung: 1 V · 1 A = 1 W; U2 R elektrische Leistung; Einheit [Pel ] = 1 Watt = 1 W Spannung; Einheit V Stromstärke; Einheit A Widerstand; Einheit Ω 2 1 Ω · (1 A) = 1 W; 9 (1 V)2 = 1W 1Ω 4 Druck und Auftrieb (Profilbereich NTG) Druck: p= Druck; Einheit [p] = 1 Pascal = 1 Pa Kraft (Betrag); Einheit N Fläche; Einheit m2 p F A Bemerkung: 1 N m2 F A = 1 Pa Schweredruck in einer Flüssigkeit: p = ̺gh Schweredruck; Einheit [p] = 1 Pascal = 1 Pa kg Dichte der Flüssigkeit; Einheit m 3 Fallbeschleunigung (Ortsfaktor); N für Mitteleuropa g = 9,81 sm2 = 9,81 kg Tiefe; Einheit m p ̺ g h Bemerkung: 1 kg m3 ·1 N kg · 1m = 1 N m2 = 1 Pa Auftriebskraft (Gesetz des Archimedes): Die Auftriebskraft ist so groß wie das Gewicht der verdrängten Flüssigkeit bzw. des verdrängten Gases. Ft; letzte Änderung 27. September 2010 10